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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.06.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000624019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900062401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900062401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-24
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.06.1900
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öerugsgebukr: »«lcliLlirlüli 2 A!k. so P>» : dunb die Pos! 2 Mt. 7L Big. Die -Dresdner rüachricklen' erlckiemen Xlgllch M»raen>»! die Sittirlicr j„ I resden und der >ni»I,en Umaecmna, wo die ziunaamm dnrid eiacne Bolen »derjkommissiondrc eriolat- erdailen dos Blatt an Aochentaac». die nicht auf Sonn- oder Hcierlaac ioloc». in »wei Ldcilausaabe» Aden»» und Morgens ,,,ge!ielU. ,»ür Rückgabe eingeiandter Schrni- stückc keine Verbindlichkeit. Sernivrechanickluk: »«l I Sr. U u. llr. LÖSS. Delegramm-Adreike: Sarkirtr»!tru Drrodrrr. Äegriindek 1856 IC v«. kr. L^niAS rov kLscdsen. <7Laoo2Lüo«, L7L0»o«, 20v«sv^s. tllvrslvsrtrsut 4Itm»nkt 2. »ugo üoi'sck llolllskoraiit ^ 8v«-«tr. 1, kok« /.'»linsx. ^ Mlegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. Z- Usmon <N»enIiemä«v. ^7 vumeo < ruvutt« ll, >' "V I>iti»aii-1»t«-rr<'»tcha. I' ^ 8triiws»5^ ^ntEnr<«xe. ^ »inIUnt«: /* ^ KIrukVLrrvll ^ Gsäsr ^rt aus äen boäoutonäston Olnsdütten äss In- unäl) ^ ^uslanäos ewpfi'iilen in ronhlmlticror Juswahl U HIN! «k 8o1m, lloksitzftti-nntoo, II. r e»nii*sine»«eli-<«»lls 4. I. «1181. Carl Ticdcmann, Hostieseranr. ostegr. 183». »>.„ Fiililittdeliaiillriili ^iedemann s Bernsteins llakt . mit ^nrbe; schncll trocknend, nicht nachklebenb. - 's. Altstadt: Äaricnstr. 10. Arnalierrsrr. 18. ^wiktaurr Ltr. , ^icustaot: Hcinrichstrnsic l ^tadr Görlik,. L. VvLälss, sVMkiiiiiimtiiiM M. -M. jk U«L Imimsmiu Nodrelexauts keiilivilsa io allen Kreisla-ren. § frikür. 6r6itf L 8okn, Ksorgflialr 9. lÄrLWr^»^ri^^M>eL^k!trM»rs«^«rrrrr«-^^r««L»riWV«!ie1 ä^vii>ivi1«ii ^11118er 8(>ivio in .'Uiarkitnm iiiu8torikuIti§e:' Jii.-ilustt'»»^ »ml jeiler l'ioi-il»^». »»>r -«» 44«-^«» vonzre-nii« ki«l 8»i>nn Irrens »>iiiir»^!«itziii>^. Nr. 171. Smlcl: Zn: Otzuienberg Feier. iLchlachtviehveisichciuiig, Hosnachrichten. Hnnptzollämter, Olnticheine, Deutsches Bnndesichicnen. iMnthmaßl. Witterung:! Reimen, Johannistag. Ferientolvnien. Carl Svntag. Böisen-Wochenbericht.! Veränderlich. so«ntalr,2^.^nnl Nit äom 1. ,s»I> degillllt lnr äio Asardi teilten » ä v ,1»ee8«Inee Werke klassischer Autoren des "AltertbnmS standen nrit einem slattiichcn Landnnte in gleichem Preise. Tawcnd Bächerrallen bildete» »och »i der ersten Hälitc des 1-',. Ialirl>undcrts eine ebenso reiche wie kostbare Bibliothek. Tie Verluste der M gl!l griechischen und lateinischen Litteratnr, die wir noch beute beklagen, satte» weniaer den Zerstörungen der Zeit und der Barbaren als der Schwierigkeit zur Schuld, diese Schake Zn genngender Zahl > Olicrheizec Holm. Schwere Verwundungen erlitten zu verbreite» u»d ohne besondere Muhe und Large von iHeichlecht clureli äis chnpwaiedt» äor «i«'l»tizr«n Llp«-i-zi>i«8v, <tio sied naweutlieb uni äem Ovbioto ävr vollüisksn äürltan unä über veleho sednell »vterriedtot ru voräen kiir «koäermann von bockstem Intsrosso ist, «eisen «ir visäerbalt äarant bin, äass dio »t»i-k^«lii«'i' ikrou Mosern in btresäon unä Cm^vbuni; «f s!Ie» snömii ^ ^ vi'eziliiki' glSNecil lktveimrtliKv Lurktellonx A«iM»ü »»«> llititti« an allen ^ oehontagvu. «aliäre nielit unk eitlen !>ann- eävr I'üieit.'ig tolMu, äea §rossen Vortbeil äos «oltiivll^tvn Hs»ttl»ri« Itit»tlit N8lk8 bieten. Lesedältsütelle ckei- „vresäner üliseliriodtea" Aurieostrusse 08. Iiimiliilb'ütdllf'» kür Ill/i'ixi'ii uml l!t?.»odl)f'dlelliiii!;f'ii: Qip0ü»»«d Ii.>08<si'8S»>»«; ili, äoh.annes Cässler; L-atlii-^pIstL 1, Karl Ilielieli; I4öi»lx!«l>nii« ItQpistr. 3N, kritr Oilbers; Oppi»Il8«p. 17, .^Ivill Kummer; Süi'ttrEi'S't»'. -1-1 (Vorstmit pieseken), Otto Inst; Onanaeiwitl'. 17, Ovorg >Vapwer; Llelto k'tllnik/t'n- un«> 4N»r«« Ktis8tr., Ulbert Ka il; 8a«-Ii8^n-Ikk«»«» IO, krämann Ilimtork; lköltr>^r ->li . > L. skelie klnessnerstrassch, >la.r Kall : IltI<-»t»nrF« i ->li . 7, Ilinterlians I. Ktaae, am )larlvr'iat IIeinrieb-?Iatr sVorstaiit Striesen), Otto Ib!/; lidlna.Isit«-. 17, Otto lksekess; ttti, Cast 8evler; In 2. Heinr. XieblinF; ln I.«!*o1i,vtlL: I'tllnttxoi s><p. 7, l«t., Onstav IVipo; ln L,»btsi»: 44 tl»»,l^utll«»n!«t^. 4, 6 ch Oötee: 31, chrtkur Sekmiät; Io l^laueli: I4tn» I un i I1«»t«<>Hv1t2!er- »tias^e 2e, .trtbnr älattbaes. Zur Gutenberg-Feier. Die Festlichkeiten, die im Laufe dieses Jahres an vielen Lrten Deutschlands zur Erinnerung an den Erfinder der Buchdruckerkunst begangen wurden, gipfeln naturgemäs; in der glänzenden Feier, durch die das „goldene Mainz" das Andenken seines grofiten Sohnes ehrt. In den Mauern dieser alten Rheinstadt war es, wo vor etwa 8M Jahren Johann Gcnssteisch. ein deutscher Edel mann ans dem Gcichlechte derer von Sorgenloch, nach seinem Hanse „Zum guten Berge" Gntcnberg genannt, das Licht der Welt erblickt hat. Ta inan io wenig wie da-s Jahr den Tag der Geburt genau kennt, so ist für Mainz der Jnhnnnistag zur Gutenberg-Jeier gewäblt worden. Mit gutem Recht: der Tag der Geburt Gutenberg s hat sich als ein echter Johannistag, als ein Tag des vollsten Lichtes, erwiesen. Eine überschwengliche und unermeßliche Fülle des Lichtes strahlt von ihm aus. fort und fort durch die Jahrhunderte und über die ganze Erde. Der Erfinder der schwarzen Kunst war ein Lichtbringer, wie kein anderer Erfinder einer mechanischen Kunst: Das gedruckte Wort hat den Geist frei, hell und klar gemacht, es dringt durch alle Finsterniß. Damm mag symbolisch die Gutenberg-Fcicr auf den Johannistag gelegt werden, wo die Sonne am Himmel den höchsten Stand erreicht und am meisten Licht wendet. Uni den ungeheuren Einfluß, den Gntenberg mit seiner Erfindung auf das geistige Lehen der Akenichheit ausgeübt hat. zu schätzen, müßte man die gesammte Kulturgeschichte in ihrer Entfalt ung seit 450 Jahren unter dem Gesichtspunkte betrachten, welche Fortschritte und Entwickelungen sich nur als Wirkungen der Buch druckerkunst erklären lassen. Das gedruckte Wort ist einer der mächtigsten Kultursaktoren geworden, von dessen Wirken alle Gebiete geistigen Schaffens Zeugniß oblegen und ohne den die Menschheit viele Stufen tiefer stehen würde als heute. Es giebt nur eine schwache Vorstellung des Umschwunges, den Gntenberg hervorgcrufen bat, wenn an die mühselige und zeitraubende Art, wie vor ihm ein Buch vervielfältigt wurde, und zugleich an dle nur Wenigen erschwinglichen Kosten eines geschriebenen Buches erinnert wird. Ein einziges mäßig starkes Buch kostete zuweilen Hundert» nicht selten über mehrere hundert Thal«. Manche auf Geschlecht zu vererben. Tie Werke des Sophokles und des ! i Tacitns find nur in Fragmenten auf »ns gekommen, weil die Handichnslen viel zu wenig zahlreich waren, um die Stürme und Schicksale der Jahrhunderte überdauern zu tonnen In den ersten Jalnchimderlen des römischen Kaiserreichs hatten die Schreiber eine ansehnliche Zunft gebildet, und Buchhändler, die mit.Handichrlsten handelten und den Schriftstellern ihre Werke cibkausten. hatte es in allen großen Städten gegeben. Während des Mittelnlters aber slüchteie sich die Schrcibknnst in die Klöster; es war eine Zeit lang schon viel, wenn die Könige und die Kaiser ihre "Kamen schreiben kannten. "An den Universitäten zu Bvlagna nnd zu Paris bildeten sich die ersten Gewerkschaften, die das Abickreiben von Büchern handwerksmäßig und kunstgewerblich betrieben. Tas Wiedererwachen des Alrertlmms sür die curaväiichc Menschheit in leinen Knnslwerken wie in ieinen Tchiisten erhöhte die Nachfrage und damit die Hcistellnng und den Vertrieb der Handschriften. Es wurde nicht nur bei den Gelehrten und geistlichen Würden trägern. ländern auch an den Fürstenhafcn und in den Patrizier- bäniern zur edle» Sitte, eine Anzahl Büchcrrallen zu besitzen und ihren Bestand nach Kräften zu vermehren. "Aber alle diese Be strebungen bewegten sich in der Ausschließlichkeit des Wohlstandes und der höheren Bildung. "Nicht mit seinem geringsten Biuchtheile drucierknnst richtete sich dagegen von vornherein a» die Mafien und cs ist daher zntrcfiend, wenn die „Nat.-Ztg." in ihrem Artikel zur Giitenberg-Feier die Bnchdrnckertniiit als eine ihrem Wesen und ihrem Zwecke nach deniokrntiichc Kunst kennzeichnet. Tieier dema- kratach'cn Kunst ist es zu dankew daß die idealen Güter, die das Wissen giebt, äicät mehr c-Hist ausschliessliche Besitz einer der schwindenden Minderyeit sein lonnen. wildern Allen zugänglich find, die darnach begehren und dafür cmvfänglich sind. ^ Erst seit die Schriften in s Ungezählte vervieliälligl werden konnte», sind die Wissenschaften nnd alle Kenntnisse nnd Er rungenichaftc» auf dem Gebiete des Geisteslebens Gemeingut des "Volkes geworden. "Nur durch Gntenberg wurde das Wart ganz zur Erfüllung gebracht, das Uirich v. Hutten anSgeruse» hatte: „Sonst waren nur die Plasten gelehrt, jetzt hat uns Gatt auch Kunst beschert, daß wir die Bücher auch vcisteh'n." Jede GeisteSthat vermag sich erst zum allgemeinen Wohl zu entsalten und in'S Un endliche zu wirken, seit bar 450 Jahren in Mainz das ge schriebene Wart von den Fesseln der handschriftlichen Verviel fältigung befreit und dadurch dem Gedanken die Fiktige gegeben wurden, die ihn im Fluge und ohne Hinderniß durch alle Länder und Völker und vom Palast in die Hütte tragen. Eines der Nächstliegenden Beispiele aus der Geschickte führt zu dem Bewußtsein, welche welthistorische Würdigung der Knust Gntenberg'S gebührt. Tie Mainzer Erfindung und Luther S Re- iormalionswerk siehe» in einem innerliche» Zmammenhaiig. Guten- herg ist einer der Bahnbrecher ninercr evangelischen Gewissenssreiheit. Das gedruckte Wort wurde Lnther'S und seiner Mitkämpfer Rüst zeug und Waffe, um Deutschland aus der Knechtschaft der päpst lichen Hierarchie zu befreien. Luther s Bibelübersetzung hat ihre Miifion erlangt und erfüllt sie nur durch die Bnchdrnckerlnnst. Die geschriebene Bibel war immer nur das Besitzthum einer kleinen Minderheit geblieben, die gedruckte wurde das Eiaciithmn Aller. Die neue Kunst und die neue Lehre arbeiteten zusammen und erfaßten init gleicher Mächtigkeit die Gemüthcr der Menschen. Die ge schriebenen römischen Bannbullen erwiesen sich ohnmächtig gegen die gedruckte» Flug- und Zeitschriften, die damals in Masse» über das Land verstreut wurden. Selbst das Jener hatte keine Macht über das gedruckte Buch: Wenn man Tausende verbrannte, eins blieb immer übrig, um fortwährend neue zu erzeugen. Es wäre ein eitles Bemühen, im Rohmen eines Zeitungs artikels die unabschätzbaren und unabsehbaren Wirkungen der Gutenberg'jchen Erfindung nach allen Richtungen und aut allen Gebieten menschlicher Arbeit und Kultur auch nur skizziren zu wollen. Das gelammte geistige Leben und Schassen ist nicht nur verallgemeinert, sondern auch vertieft worden durch die befruchtende Wechselwirkung von Geist zu Geist, durch den schnellen Austausch der Ideen, den das gedruckte Wort bereitet. Dieses ist cS sc, auch, das dem Begriff der Oeffcntlichkcit nnd der öffentlichen Meinung recht eigentlich erst vollen Inhalt nnd Umfang gegeben bat. Und hiermit gelangt der Gedanke von selbst zu der Zeitungspressc, die dem gedruckten Worte die größte Massenmirknng giebt. Ans Gntenberg's Kunst hat sich die heutige Presse entwickelt, eine Großmacht, der keine andere gleichkommt an Macht und Einfluß, die nicht, wie die Staate», die diesen Namen verdienen, zerstörbar ist, deren Kraft nnd Wachsthnm keine irdische Gemalt mehr Eintrag thun kann, die unersetzlich und unentbehrlich ist in ihrem hohen Berufe, der stärkste Faktor der Volksbildung und Vvlkserzichung zu sein. Geschütze des „Iltis" blieben unbeschädigt, dagegen wurden die 0,7 Eentimeter Gc'chütze und der Ausbau des Schmes stark mit genommen. Gefallen find: Oberleutnant He! Iina n n, Büchieu- l mnchcrmaat Baestlein, die Obermatrosen Sokopi. Bothe, ! M aaS nnd Johannes, der Matroic Lchnsosf und der der Kom mandant des Kanonenbootes, Korvettenkapitän Lans. der Ober matrose Splinter, der Matrose Tchoppcngerd, sowie der Bericht erstatter des „Ostafiatischen Llohd" Herrings. Leicht verwundet wurden 10 Mann. Während der letzten Stunden des Gefechts führte Oberleutnant Hoffmann das Kommando. Tie Haltung der Mannschaft war eine glänzende. Ten Schiffen auf der Rhede von Taku war es unmöglich, in das Gefecht eiiizngreisen. Berlin Äolff's Bnreau meldet über Shanghai ans Tschifii, daß i» Tienlün die Lage krikiich, doch nicht kofinungslos fft. Tic Stadt wird bombarvirt nnd stcdl theilweiie in Flammen; die Vcrtlieidiaer hatten erhebliche Verluste. Vorgestern find «w- geiähr MO Mann znm Entiatz auigcbrochen. "Berlin. Tie "Nordlandreiie des Kaisers ist infolge der Vor gänge in China wieder fraglich geworden. Aus Beseht des Kaisers erfolgt der Abmarsch des 1. Seedalaillons in einer Stärke von 1200 Mann am 00. Juni trüb. — Die hiesige chinesische Gesandt schaft theilt mit. Li Hung-Tichang sei nach Peking berufen zwecks Vermittelung zwischen China und den Mächten: er reiie am 27. Juni von Kanton ab, beabsichtige zunächst den Aufstand der Barer zu unterdrücken und dann Verhandlungen einzuteiten, Li-Hung Tichang wünscht, daß die'.Nächte von Abiendung westcrer Truppen absehen. Po! a. Der Rammkreuzer .Maria Theresia" ist heute nach Ostasicn ausgelaufen. Paris. Der Minister des "Auswärtigen empfing in der letzten "Nacht niedrere Telegramme. Ter französische Konsul in Shanghai bestätigte in einer Depesche vom 22. die Nachricht, daß chineniche Trnppen Tientsin beschießen, daß da-S amerikanische Konsulat in Tientiin zerstört nnd daß ma» noch immer ohne Nachricht aus Peting sei. — Ter Vicekoninl in Mongnc übermittelte ein Tele gramm des Konsuls FramzoiS laber ein dem von Delcasse mit- gctbeilten Telegramm vorhergehendes). Francois giebt hierin der Besorgnis; "AnSdrnck. das; cmS Furcht vor dem Kriege ein Aufstand gegen die Mandarinen auobcechen werde. Er glaubt ferner, daß inan ihn und seine Begleiter zurückbalte, geschehe, weil man be fürchte, der Krieg werde sofort nach seiner Abreise ausbrechen. Fram.ois verlangt, daß man in Peking Maßregein treffe und daß rranzöfische Truppen nur auf eine ausdrückliche Forderung die Grenze überschreiten sollen. — In einem heute Morgen ein- getroffenen, vom 21. datirten Telegramm " " Fernschreib- und Fernsprech - Berichte vom "23. Juni. Der Krieg in Cckina. Berlin. „Wolfs's Bureau" meldet: Deni Reichsmarineamt ging eine Wiederholung der wahrscheinlich verloren gegangenen ersten Depesche des Chefs des Kreuzergeschwaders über das Ge - fecht'bei Taku zu. In derselben heißt es: In der Nacht znm 17. Juni, 12 Uhr 50 Min., «öffneten die chinesischen Forts das Feuer auf die in der Flußmündung liegenden sieben Kanonen boote. Diese erwiderten das Feuer und die Forts wurden nach sechsstündigem harten Kampfe überwältigt und von den vereinigten Truppen der Mächte besetzt. Der Kommandant des deutschen Kai'onenbootes „Iltis", Korvetten kapitän Lans. war die Seele des Unternehmens und hat hervorragend glänzend gekämpft. Die Maschine, die Sessel, der Schiffskörper und die 8.8 .Centimcter- Z> „ . Nanking telegravhirt: Am 20. I schästen in Peking in Sicherheit. Juni befanden so Vtcelönig ch ine Geh W » d L » vom 21. datirten Telegramm des Vieekoninls von Mongtie sagt dieser, daß infolge der Bemühungen der Mandarinen die Ruhe in Mongtie wieder yergestellt ist. In Jünncm. woher zwei Europäer ankamen. ist die Lage unverändert. Vier Chinesen, die an Brandstiftungen in Jünnan theilgenommen hatten, wurden hingerichket. London. „Taiüi Expreß" mcldei an-S Shanghai: Hiesige Chinesen erhalten widersvrnchsvvllc Meldungen auS Peking. Danach sei der deutsche Gesandte v. Kcttcler getödtct worden, als er die LegationSstraße hinunter ritt: seiner seien über 100 "Ausländer in Peking gelobtet worden. Die Kaiserin sei entweder ermordet oder habe Selbstmord begangen. London. Ciii Gerücht besagt, Kitchcner sei znm Höchst kommandirendcn Indiens ernannt worden wegen der Krisis in China. Malta. Tie Kreuzer „Isis" und „Dido" sind sür den Dienst in China hergerichtct worden und werden große Geschoß- und sonstige Vorrärhe mitnehmen. Newvork. Frederick Brown, der Leiter der Methodisten Missionen in Tientsin, sandte dem „Newhvrk Heraid" von Tichifn folgende Depesche: Ich entkam soeben auS Tientsin auf einem deutschen Kanonenboote. Die Stadt wurde mehrere Lage von chinesischen Truppen beschossen. Das ganze Fremdenviertel ist zerstört. Leutnant Wright von der amerikanischen Flotte und 50 Mann Soldaten, die zu unserem Beistände hcrgciandt waren, wurden theils gelobtet, thcils verwundet. Shanghai. Die .Konsuln richteten an den chinesischen Admiral eine Note, er möchte seine Schifte von hier wegbringen. Infolge dessen liefen zwei L-chisie beute bei Eintritt der Fluch auS, die übrige» folgen morgen. Shanghai. Ticnsin wurde am Donnerstag durch die chinesischen Trnppen unter Prinz Tnan mit lü Kmpp'ichcn Schnell feuergeschntzen angegriffen. Bis setzt gelang es den Chinesen noch nicht, die Stadt zu nehmen, vbn obi ihr Feuer beträchtlichen Scha den anrichtetc. Die letzten anlhentiichen Nachrichten ans Peking besagen, daß die Gesandtschasien fick noch hatten. Shanhai. Tientsin wurde am Donnerstag durch chinefochc Truppen unter Prinz Tnan mit 45 Krnpp'ichen Schnellfeuer geschähen angegriffen; die chinesischen Truppen wurden ans 15,000 Mann geschätzt, die Truppen der Mächte aus 4000 Mann, darunter befanden sich 1000 Dent'chc, die den anfangs fast allein kämpfend'^ Russen rechtzeitig thatkräftig zu Hilse kamen. Einige chinesische Kanonen wurden znm Schweigen gebracht. Die Gcr- njson leidet schwer, und Hilfe ist dringcnd nöthig. Yokohama lieber die sapaniichen Trnpven- und Schiffs ^ bewcgungen dringt wenig in die Oeffenttichkcit, doch verlautet auS guter Quelle, dag noch eine Division nach Cbina geht. Von der, Reise Li-Hung-Tichang's nach Peking erwartet die hiesige Presse die besten Ergebnisse. * Berlin. Der hiesigen chinesischen Gesandtschaft ging heute Abend aus Shanghai eine Meldung zu, wonach alle Gesandtschaften in Peking unversehrt und alle Gesandten wohlbehalten sind. * Berlin. Rcnter's Bureau meldet aus Shanghai vom 23 Juni: Ter amerikanische Konsul erhielt aus Taku folgende Depesche vom 23. Juni: Die Russe» und "Amerikaner, welche am 2l. Juni Tientsin zu entsetzen versuchten, waren gezwungen, sich »k »r M>!>s andt-i
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