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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.06.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000602012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900060201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900060201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-02
- Monat1900-06
- Jahr1900
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.06.1900
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900 Kat 'N durch Jahres ' 135 X Bcding- ldcndcn- nd. M icn uud ge du.il nircrchcr .>. ölgt diu mit der folgt isl. ,>e. lux lk >e. !ülc mit Wann- zlc und Bedürf- ic Gast- t guter Berlin ui über > Aus- » VerugrgedM: «krteli»Lr«ck - »N. ««'»: d»r« die «ob 2 Ml. 7» Li,. Di« Dresdner Nachricht«»' ertchrtne» ,«,Uch «arge»«: die B«»ieber in Dresden und der uüchiien Umaebuna, wo die Autraauna durch etuene Boten oder «ommiikoiiärr criolat. erhallen das Blall an Wochentagen, die nickt aut Sonn- oder Seicruiae iolgen. ,» zwei Tkcilausaaben «den»« und Morgen« tUgclleüt. Sür Ritlkgabc eingelandter Schrttt- ikücke letne Berbindiickleit. Kernivrechantcklub: ,ml l »r. U ». Lr. L0l»S. Telegramm-«dretle: vachrichtin »r,«d,». LegrSnVet 1856 «L v«. LttkUoterLQtoQ 8r. LlaieLlüt Lvaixs HD» 6»cks«». LtorolvsrkLLt Tllinnritt 2. Tekear.-Adr«sfe: Rachrichlm, Dresden. »W SllkLtt llot iretvrmu, H ^ 4, itcles Lvmnx. üsmeu-vdsrdemSsn, D > V«mvn-0r»v«1he», I !l)»lliev-l-nterrr>(!ke. ^ »erttrupe< u üslikelis IALMN, ßx». ß s ll. sngllsvks llovdvIsx»oto UvudsltsQ ln allou krsislux«,«. ß ffisäo. Knsiff L 8okm, 6eo»-gpla1r 9. Ürüggto» Ie»80I> VorrllAUekrto »u m >ckv,»r« rvtk Qummi, »uHr io ti»as uack tt»ok xuwoatrt. Wö»Ler>e^äir/L»- «mck 6a>/ne»' Lrdatt. b^.^8vKSNUvKS ILeinkarclt Oeupolt, Ore8üen-^..^'°,^°'?„. rSNW»SNN««KWrEi«WrrMA»i«r«r»äE^ ^Lrlüiklikll, zllii«neenexpeckiti«st zi I^utdsrpIidtL «o. t Hr68<1vNrelvpkion It, St« swpüödlt Stell rur ^.lwabms vvir lusvrLlen u. Lbouuemr.uts kür äls „Vrv»«1i»vr »I llreblink!' VsMeLviullLS-LvslLLI von Otto Süttnvr, -3 Nr.15^. Kliiencl: Ter Ausstnnd in China. Kohlennoth, Fernheiz- u. Elektrizitätswerk, Verein der Bicrhändler, Barullin, Pfingstaussiüge, Grammophon, Pultamt in Abnzzia. Cunceilincister Prus. Grützinachcr. Muthmaßl. Witterung: Unsicher. Mv den Alsnat Inni werden Bcstellilngcn auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle Marienstr. 38 und bei unseren Ncben-Nnnahme- stcllen zu SO Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu 92 Pfennigen, in Oesterreich-Ungarn bei den K.K. Postämtern zu 1 Krone 8 Hellern angenommen GksMloflelie der „Sresdner Ziachrichlc«". Der Aufstand in Vchina. Tie revolutionäre Bewegung der Boxer iu China scheint einen weit bedrohlicheren Charakter anzunchmen, als vor zwei Jahren der Aufstand in den südwestlichen Provinzen des Reiches der Mitte. Die Nächstliegende Frage, von deren Beantwortung die Stellungnahme und eine gemeinsame militärische Aktion der unmittelbar inleressirten Mächte abhängt, ist die. ob die chinesische Centtalregierung ernstlich gewillt »nd lhatiächlich befähigt ist, de» Aufruhr zu unterdrücken, dessen Schauplatz die unmittelbare Um gebung Pekings bildet. Selbst wenn mau bei der Pekinger Regierung den ent schlossenen Wille» voraussehen wollte, der Bewegung Herr zu werden, so wird mail doch gerechten Zweite! hegen müssen, ob sie wirklich im Stande ist, aus eigenen Machtmitteln und ohne fremde Hilfe den Aufstand zu bewältigen. Es könnte scheinen, daß man sich in Peking wirklich solche Kraft zntmnt. Die chinesischen Be hörden haben anfangs den russischen Truppen die Erlaubnis! ver weigert, die Forts von Taku, dem Seehasen von Peking, zu palsircn, woraus zu schließen ist. das; die chinesische Regierung von einem Ein- grelsen der Mächte am liebsten nichts wissen möchte. Diese ablehnende Haltung^ dürste aber weniger aus dem festen Vertrauen in die eigene Stärke, als vielmehr aus der Befürchtung zu erklären sein, die Landung fremder Trnvven könne ans die Bevölkerung der Hauvlsladt eine bedenkliche Wirkung nusüben und der antsiäudnchen Bewegung neue Nahrung zusühren. Tiefe hat diesmal allem Anscheine nach nicht, wie siüher. einen antidvnastische», sondern vielmehr einen ansgesvrvchc» sremdenfeindliche» Charakter: die Er- hebung könnte sich jedoch unverhüllt auch gegen die herrschende Lhnnstie richten, wenn diese keinen Ausland nimmt, die Hilfe der verhaßten Fremden zu bcanivruchen und so ihre eigene schwäche und Unselbstständigkeit zu bekennen. Ueberdies läßt sich der Verdacht nicht abwehren, daß sich die Erhebung tu ihrer sremdenseindlichen Tendenz einer gewissen Begünstigung durch die höheren Beamten »nd selbst durch die oberste Ncgicrungsleitnng zu erfreuen hat. Es wird berichtet, daß das Regierungsedilt. das den Bund der Boxer bei Todesstrafe ver- bictet. zweideutig abgefaßt sei und nicht vsjen die Fremde» und Ehrrslenhetze mißbillige. Ferner heißt es. die plöstliche Einstellung der Hverntivnen der Rebellen zeige, das; sie den Befehlen hoch gestellter Personen gehorchen und nicht blos nnvrgnmsirte Banden seien. Das Militär gehe massenhaft zu den Boxern über. Jeden falls ist die gegenwärtige Regierung von der Schuld, das; sie den aremdenhaß, der jcht wieder in Hellen Flammen emporschlägt, gepflegt und gefördert hat. nicht sreiznsprcchen. Die Kaiserin Wittwe, die seit dem Staatsstreiche vom September 1698 die Leitung des Reiches vollständig in die Hände genommen hat, regiert im Geiste des schärfsten Jremdenhnsscs. Ihre vornehmste» Rathgeber gelten als die entschiedenste» Gegner der Ausländer. Mehrere hohe Würden träger und Beamte, die ans Verlangen auswärtiger Mächte wegen ihrer curopäerseindlichen Haltung hatten entfernt werden müsten, erhielten höhere Posten, als sie vorher bekleidet hatten. Auch wurde dafür gesorgt, daß die höheren Acniter in den Provinzen nach und nach von solchen Mandarinen belegt wurden, die das Vertrauen besaßen, daß sie den frenidenfeindlichen Tendenzen der Eeiitralregierung Rechnung tragen würden. Welche schwere Erschütterungen Aufstände wie der gegenwärtige hcrvorrusen könne», hat der Verlauf der Taipiug-Nevolutiv» ge zeigt. der im Jahre >850 im südlichen China zum AuSbrucl, kam und erst Mitte der sechziger Jahre mit Hilfe fremder Mächte unterdrückt wurde. Urheber dieses AussiandeS war Hung-Sintsuen, ein religiöser Schwärmer, der sich zur Herrscherwürbe berufen glaubte. Er entfesselte eine Bewegung, die so stark wurde, daß verschiedene Provinzen erobert und der neue Religivnsstister als Glnnder einer neuen Lhnastie Taiping ausgerufen wurde. Sintstien rückte immer weiter vor und ergriff 1653 Besitz von Nanking, der alten Hauptstadt des Reiches. Er stellte sich auf gleichen Fuß mit den Kaisern von China und Japan und prvkla- »tirle sich als jüngere» Bruder von Christus. Der chinesischen Negierung blieb schließlich nichts Anderes mehr übrig, als Frankreich uub England zu Hilfe zu rufen. Erst nach langen Kämpfen gelang die Bewältigung dieser Revolution. Ans die Gefahren, die eine solche Revolution auch für die europä ischen Interessen niit sich führt, weist u. A. G. Schumacher in seinem ansgezeichneten Aufsave über „Deutschlands Interessen in China" hin. der soeben in der Sammlung „Handels- und Machtpolitil" (Stuttgart l!>M. I. G. Cvtta'sche Buchhandlung Nachfolger) erschienen ist. Wer die Schrecken der Taipingrevolution. führt er dort aus. und bleiben, werden auf's Empfindlichste geschädigt. Tie schonungs lose Vernichtung von Menschenleben, barbarische Verwüstung der Felder und zwecklose Zerstörung alles Eigenthums führt ans Jahr zehnte eine solche Verringerung des sti'ationalwohlstandes. eine solche Verminderung der Konsum und Kaufkraft des Volkes herbei, daß. wie die Ausfuhr Chinas, auch seine von ihr im Wesentlichen abhängige Einsuhr anf's Schwerste geschädigt wird, damit die Zollcinnahmen bedeutend verringert werden und gleichzeitig die Gefahr entsteht, das; der chinesische Staat, der auf diesen Zoll einnahmen beruhenden hohen Zinszahlungen für seine im Auslande aufgenvmmcnen bedeutenden Anleihen nicht zu leisten vermag und einem Staatsbankerott anheim fällt. Sobald die Aufstände größeren Umsang annehmen, ist die chinesische Negierung den Gefahren schwerer innerer Wirren nicht gewachsen. Noch weniger als früher kann sie heute ohne fremde Hilfe nnsrichtcn: noch mehr als bisher werden die fremden Brächte selbst ihre eifrig gepflegten und stark angewachscnen Interessen vor verbängnißvollcr Schädigung be schirmen müssen, und nicht werde» sie, wenn es wirklich ernst wird, daraus warten dürfen, ob cs doch wider Erwarten China im Laufe der Zeit gelinge» werde, niit der Revolution allein fertig zu werden. Tie Interessen der Fremden erschöpfte» sich bis vor Kurzem im Ein- und Ausfuhrhandel; sie drangen bei der eigenartigen Organi sation des Geschäftsverkehrs zwischen Chinesen und Fremde» kaum hinaus über die engen Grenze» der wenigen Vertragshäfen, die sich im Grunde mit ihrer KoninlargerichtSbarkeit und Selbstver waltung nur als Enklaven europäischer Kultur am äußersten Rande des chinesischen Nieicnreiches darstellten : sie gaben noch keine Ver anlassung. sehr große Kapitalien ans dem chinesischen Boden selbst anznlcgen. Das ist im Begriff anders zu werden. Wir stehen heute an der Schwelle einer Zeit, wo sich die Interessen der Fremde» auch in China mannigsaltigcr zu gestalten beginnen, zu den reinen Handelsintcressen auch Industrie. Eisenbahn- und Bei,rbau-Jntcressc» gesellen und zugleich damit die Kapitalanlagen der Fremden in China ans's Außerordentlichste wachsen. So er weitert sich ungeheuer der Wirkungskreis der Fremden in China and im selben Maße steigt das Bedürfnis; nach energischem dauern den Schutz gegen jede Gefährdung durch aufgercizte Volkshaufen. aniruyr rvliucvn».» II, Ivrmur» xZuurc» dahin gerafft wurden, wer noch heute, nach vielen Jahrzehnten, die großen Trümmerhaufen, die noch halb entvölkerten Städte, die noch jetzt der Kultur nicht zurückgewonnenen Aecker in der Süd provinz Kwangsi am Westflnß oder in den fruchtbaren Provinzen an der Äangtfe-Mündung gesehen hat, der weiß, daß eine Revolu tion in China noch ganz andere Schrecken in sich schließt, als anderswo auf der Erde. Und nicht nur die Chinesen leiden unter den fürchter lichen Greuel» eine« solchen unmenschlichen Bürgerkrieges, auch die Fremden, selbst wenn ihr Leben und Gut vielleicht unversehrt Keruschreib- und ^erusprech - Berichte vom !. Juni. Berlin. Die an amtlicher Stelle vorliegenden Nachrichten deuten auf keinerlei Verschlimmerung der Lage in China hin. Tic Pekinger Regierung erklärte sich mit der Zuziehung fremdländischer Trnppenwachen znm Schutze der Gesandtschaften und der in Peking weilenden Europäer einverstanden. Potsdam. Die große Parade der Potsdamer Garnison fand heute Vormittag im Lustgarten statt. Das Kaiservaar traf, von Berlin kommend, um 9 Mir 59 Min. hier ein. Ter Kaiier sichr mit dem Krouvriuze» von Griechenland, die Kaiserin mit der Kranpriiizeisiii von Griechenland und deren ältestem Sohne, den, Prinzen Georg. Bald nach der Ankunft im Stadtschlossc ritt der Kaiser mit dem Kronprinzen von Griechenland in den Lustgarten. Eine glänzende Suite der fremdländischcii Offiziere, darunter der türkische General Schnkir-Paicha. erwartete den Kaiser. Nachdem die Front ver unter dem Kom mando des Generalleutnants v. Kessel stehenden Trnvven cchgeritten war. fanden zwei Vorbeimärsche statt Die Prinzen Eitel Friedrich. Adalbert, August Wilhelm und Oskar waren bei der Lcibkvinpagnie des 1. Garde-Regiments z. F. eingetreten. bei der zweiten Komvagnie der Kronprinz. Die Kaiierin, die Kron prinzessin von Griechenland. Prinz Georg von Griechenland, der Herzog von Albanp und dessen Mutter, die verw Herzogin von Albanu, wohnte» der Parade vom Fenster des Stadtichlosscs ans bei. Bei beiden Vorbeimärschen führte der Kaiser der Kaiierin das Regiment der GardeS du Corps vor. Nach der Parade nahm der Kaiser militärische Meldungen entgegen. Hieraus fand im Marmor saal ein Prunlmahl statt. Potsdam. Nach der Frühjahrsparnde der Potsdamer Garnison begab sich das Kaiicrvaar zu mehrtägigem Aufenthalt nach dem Neuen Palais Am 12. Juni reist das Kaiservaar nach Homburg. — Tein „Daily Telegraph" znivlae beglückwünschien Kaiier Wilhelm »nd König Hnmhcrt die Königin Viktoria zu de» Wafsenersolgen des Lords Roberts. — Tr. Hosfter, seit 15 Jahren Redakteur der „Kreuzzeitniig". ist im Alter von 71 Jahren ge storben. Stettin. Ter Strakeiibahnerstreik ist beendet, nachdem die Direktion einen Theil der Forderungen bewilligt hatte. Hannover. Die Angestellten der Straßenbahn sind in den AiiSstciiid eingetreten, die Bethciligung ist eine allgemeine. * München. Ueber das Befinden des Königs Otto wurde folgendes Bulletin ausgegeben: DaS Befinden ist im Allgemeinen befriedigend. Ein größerer Furunkel an der rechten Wade, der vor einige» Tagen entstanden, zeigt entschiedene Tendenz zur Heilung. Von Seite der Nieren und der Blaie sind zur Zeit keine krank- hasten Erscheinungen eingetreten. Se. Majestät macht wieder Versuche, selbstständig zu stehe» und zu gehe». "München. Heute erfolgte die Verlobung der Herzogin Elisabeth in Bayern mit dem Prinzen Albert von Belgien. M ü » chen. Die Hofschauspielerin Herzfeld-Link ist an einer Lungenentzündung gestorben. * Paris. Senat. Das Haus ist stark besetzt; es herrscht große Unruhe ^ die Vorlage zusammenhängenden Angelegenheiten. Clamageran bekämpft die Vorlage, da sie wohlzunchlende Rechte verletze. Es sei nnmöalich. daß man namentlich Picauarl hindern wvlle, die Wiedergutmachung der Schädigung zu erlangen, die ihm widerfahren. Das einzige Mittel, znr Beruhigung zu gelangen, sei, darauf hinrnarbeitcn, daß die Wahrheit an s Licht komme. (Vereinzelter Beifall.) * Paris. Senat. (Schluß.) Maxime Lecomte verlangt, daß die Amnestie auf Dreyfus ausgedehnt werde, damit die Affaire dem Wunsche des Landes gemäß ganz ans der Welt geschafft wird. (Lärm.) Delpeuch bekämpt die Amnestievorlage und sagt, man könne unmöglich Diejenigen amnestiren, die die Veriiriheilung Dreyfus' herbeisührlen, besvnders nicht den früheren Kriegsminister. (Großer Tumult.) Redner verlangt, daß Mercier in Anklageznsland versetzt werde. (Erneuter Lärm.) Mercier erklärt, er habe >691 zum Wöhle des Landes gehandelt; was er damals gethan, würd er heute nicht zögern noch einmal zu thnn. (Widerst'iuch links Sonnabend, 2. Juni IttW. erstatten Guörin die Amnestievorlnge. Chamailland von der Rechten beantragt die Ausdehnung der Amnestie aus die von dem Staats- gerichtshos Verurlheillen. Trarieux bekämpft die Vorlage, damit Dreyfus Gelegenheit bleibe, sich zu vertheidigen. Weiterberathung morgen. " Paris. Kammer. Der Sozialist Vaillant intervellirt über die Mittel, die anwendbar seien, um das Feiern von Arbeitern zu vermeiden. Ter Minister Millerand spricht sich sür Bildung von Syndikaten aus. Hierauf wird eine Tagesordnung angenommen, worin die Zuversicht ausgeivrochen ist. die Regierung werde ihre Aufmerksamkeit darauf richten, alle Maßregeln zu ergreifen, die geeignet sind, das Feiern von Arbeitern zu vermindern. "Paris. Im Munizipalrath beantragte der Nationalist Galli, im Stadthause noch vor dem 14. Juli den Obersten Mar- cband und die Offiziere seiner Mission zu empfangen. Ter Sozialist Labusaniöre stimmle dem Anträge zu unter der Bedingung, daß man nicht beabsichiige, der Kundgebung einen politischen Charakter zu geben. Nach längerer Erörterung wurde der Antrag Galli durch Händeaushebcn angenommen. London Tie Abendblätter veröffentlichen eine Depesche aus Kavstadt vom 3l. Mai, dcrzusolge eine Anzahl Ausständsicher, eine kleine Abtheilung englischer Trnvven bei Douglas (Kap> kolonie) überfiel und 16 Mann, einschließlich deS kommcmdiren- den Obersten, tödtete. " London. Tie Abendblätter veröffentlichen eine Depesche, welche besagt: General Rundle besetzte gestern Lindlev. ohne ans Widerstand zu stoßen. * London. Die amtliche Verlustliste über das Treffen, welches die ?Ieomanry bei der Wegnahme des Lagers der Auf ständischen bei Khcis (Westgriauaiand) am 28. Mai zu bestehen hatten, ergiebt: 1 Offizier und 3 Mann gctödtet, 3 Otffziere und 17 Mann verwundet. Kopenhagen. Tic hiesigen Schutzleute verlangen Lohn erhöhung und wollen, wenn ihre Forderungen nicht bewilligt werden, in den Ausstand treten. Kvnstantinopel. Der deutsche Delcgirte bei der Ver waltung der ottvmanischeii Staatsschuld, Geh. Rath Lindau, erhielt den Grvßcordon des Osmanie-Ordcns. K o n st antinopc l. (Meldung des Wiener Kaiser!. König!. Korrespondenzbnreans). Die Pforte wendet seit gestern gegen Rumänien und Serbien Differenzialzölle an, ohne die Vertreter der genannlen Staaten vorher verständigt zu haben. Ter rumänische Gesandte that bei der Pforte sin Bildiz Palais bereits Schritte; der serbische Gesandte lhnt dies in nächster Zeit. " K o n st a n t i n op e l. Nach liier eingegangenen Meldungen schiffte sich der Khedivc gestern in Alexandrien ein, um in Kon- slantinvpel einen Besuch abzustatten. " New-Bork. Dem „Hcrald" wird ans Washington ge meldet: Die Mächte sind übercingekvinmen, daß sede nur 100 Mann aus chinesischem Boden lande. * W i n b u rg. 31. Mai. (Reuter-Meldung.) General Rundle hatte am 29. Mai bei Senekal einen schweren^ Kamps mit den Buren, die nmthig Widerstand leisteten. Bei Sonnenuntergang war das Gesecht noch unentschieden. Peking. Der durch die Zerstörung der Eisenbahn bei Fengtai verursachte Schaden beträgt, entgegen den früher gehegten Befürchtungen, wahrscheinlich nicht mehr als 20,MO Pfund Sterling. Ter heutige Berliner Getreide-Markt staguirte in Folge der Nähe des Pfingstfestes. Der Früh markt war ge- schäsislos, die Preise blieben nominell unverändert. Im Mittags verkehr verlief der Liescrungshnudel äußerst still, die Preise waren gegen die an der gestrigen Nachbörse etwas erholt. — Wetter: Gewitterneigung. Ostuordvstwind. Frankfurt a. M. «SchUitz.f Kredit 224.00. DISconlo 186.10. DreSdn-r Ban? 156.00. «-.taat4bahn 109.50 Lombarden 29.00. Laurahütte 250,40. Ungar. Gold —. Ponugiefen 25,30. Ruhig. Paris. <3 Uhr RactzmUtagS.) Rente 101.07'/,. Italiener 95.30. Snamer 72,70. Portugie'en 24.90. Türken 23.35. Türkenloole 118.50. Ottomanban? 571,00. Staats- bahn iOl.OO. Lombarden —. Ruhig. Paris. Produktenmarkt. Wetzen ver Inm 20.20. rer Septbr.-Dezbr. 21,90. beb. Spiruus oer Juni 35.50. ver Septbr.-Dezember 3b.25, steigend. Rübol ver Juni 63.25, per Leprbr -Dezdr. 62,75. fest. Amsterdam. Produkten.Bericht. Weizen per November 177,00, unverändert. Roggen per Oktober 132.00, fest. London. Produktcnbcncht. Sämmtliche Getreidearten ruhig, stetig. G«m. amerik. Mais »/. Sh. höher. — Wetter: Regen. London, 1. Juni. Bornnttag- 11 Uhr 4b Min. — Regen, 2>/.o/„Ko,üols — !40/nU»,Ific.Sgyp. 104"<! 89 Russen 4»/g Dttche. R.-Vtnl. 66 8! Gnech.Anl. 40»/,I Kon,. 2. Em. bo/nVIrgeur.tÄold- 1887crMon.-Anl. 4k»>., Sv.40/güuj;.A. Auüibe 93 lItal. Anl. 94»/.! Tk. kon. l. Anl. krgenr. — Ind. Rup. 64 l Olt. l). 60/, lund. Arg. 94»/,>6"/«Merik. kons. Ottoinanbank 5^/aOhin. Anl. 97',1 Wer Anleihe S9'/, Charteret» */,°/t»Egüpl- 99 Pormg. 3<>/o 24^/. DebeerS «oldsields 8 99 Rio Ttnto 52'/j 72 CanaduPac. 97'/« 23 Lhu..Mt1w. 120:/, 127-,!Rorth.-PacPres. 78'/' 3'/, OverneueChiuei. 81'/, 26'/,j Tendenz: Trage. OertNches und Sächsisches. — Se, Majestät der König hat de» Polizeileutnant Kl ah re zum Polizeihauptmann bei der Pvlizeidirektion zu Dresden er nannt. — Se. Majestät der König hat den Betriebstnspektor bei der Staatsciscnbahnvcrwaltung Baurath Wiechel zum Finauz- ^ - , und Baurathe und Mitglied«: der Geiieraldirektivn der «taats- . Auf der Tagesordnung steht die Verhaudlung über csi'enbahuen. sowie die Regierungsbaumeister prüdizirten Bau- Vorlage bctr. die Amnestie für die mit der Dreyfus-Affaire inspcktoreii Fromm hold und Kral, uud die Regierungsbau- meister D i e r i ch, Lehmann, Plagewitz, Sonnend erg und W 0 rgitzky zu etatmäßigen Baumspektvren bei der Staats- eiseubahupcrwaltuug ernamtt. — Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist der Amts- hauptnianu Geheimer RegieinugSrath v. ErauShnar zu Löbau zur Amtshauptmannschafl Dresden-Neustadt versetzt worden. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August be suchte heute Mittag das Magazin für Amatcur-Pbotographie von Carl Plaul, Wallstraße 25, und machte dort namhafte Einkäufe. — Herrn Redakteur Emil Drechsler, der gestern auf seine 25jährige Thätigkcit >m „Dresdner Anzeiger" zurückblickte, wurde» aus diesem Anlaß zahlreiche Beweise der Hochachtung und Werthichätzniig zu Theil. Das Direktorium der Dr. Güntz schcn Stiftung ehrte den treuverdienten Jubilar durch Uebcriendung würde eines von den Herren Oberbürgermeister Geb. Finanzrath Beutler - und Bürgermeister ^eupold Unterzeichneten Schreibens. Mittags t» ' "" ' ' ' " A-> ST* 5-Z-Z.L 8 s, 7k« ^ sLN ^ c-'ie >7 n- « s> Z2 "T vereinzelter Beifall rechts.) Hieraus öcfürwortet der Bericht- sprachen mehrere Deputativiien in der Wohnung des Herrn
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