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Dresdner Nachrichten : 03.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190007033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-03
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- Dresdner Nachrichten : 03.07.1900
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verugsgedilbr: WateljLbrltch r M!. bo v<» tmr» di- Lost r ML 7» W». Die-Dr-dda-rNa-briLt«' nschrt«, «Illlch l»»rgni0; die v«i«Lrr I» Dresden und der »iübflen Umacduva. wo die Üntraauno durch eiaene Voten oder Svnwnlgonilre ersvlot. eidallen da» Blatt an Wochentaacn. die nickt aul Sonn- oder Keiertaae folgen, tu «wet Lkeilanlaabe» L»e»d» und Marien» tugcslellt. Sür Rllckg-be einaeiandter Schritt- Klick- kein« «eM-dlichkett. »ernivrechanschlnt: »»1 ILr.Un.Mr. livva. Delearamm-Sdresie: »«chrtchta« »r,»d,». Segrö«-kl I8L6 unä I»Io«I«-IsIr»ixaLti» LlotUatsnmt I III Oasrituäot 1843 8tr«I»» nnfl ^tlrliutkktkrNt blatot otots nur «las dlouoat« unä öosts ru billioulsn krvism. OozekLvaSesMÄ I» »tutir UMMI Mi MM «kS^wt^P-t^UU ürüsst«» l,»g«rt V«rrü^lek»to (Zu»Itüideo »u k»KrLp»»t»«o to »ckw»r» «1«, rvLd Oumwi. »uc)» tv U»vk «v«L ttAvt ßxainn»i»t. b^^SvkILuoks Reinksrät L-eupolt, Ores^en-^.,^^'^^, kiSVlüSSllluckt» mlisslss Lrvl«. krvrrlcs. a. VervvrM. tn chUvn IL»r1c«vi- LLu«t«r uü<1 ÖsdiLULU»- Llu»Ler-8i:1iML. üluatorausetollung L.u»lccmttllostonl<>«. Vvlvpt». ^L»r n. t^i». 20 lokadsr: «W» ire«<;I»«It, Io«, u. katont-^n» «us N6,8«n. l-anäpsntion, »^7^ 18 einer 0»4e»car vtE« südr« rnan bei «ted Ltl» de»1« <1«r ^«Lr^tr ttotfmann'8 VsrüLuungspuivsr mit ?kpsm! DM" StxLt »eäivoro Spot»«» m»t1 vstrLoL« b«O«' G«ttvn»veL»: EIHW !^ittQtr«rr»t«8»«, n«dmi ^»tL»p«d»L, «uL ür «K« weist«» tkoÄ«r«» ^patLvicerr vre«!««, unä »Usr xrÄm««» »Mttr«. Vouristvojoppv« Havvlvek« GG ettermLatvi ovis Lljs ^ouNZlvN-^UZriiSlungS-^ntiKk! w xrüsstsr ^U8Zvg.!l1 öwpftsklt ^s«8. Ik'ivvItH LU8 Vil'vl, 8vkl»»88t>^»8v L8, psrti. uwf I. Ltr^ Md« 1 «ßniva»!'' Lage in China. Hofnachrichten, Sozialdemokratie und Krankenkassen. Bundesschieße». Bau- V§I-»I-Ov» Atttkssl^. Ausstellung, Mililärv«elnsdund, Hohe Jagd. Schwimm-Unterricht. Bülow-Feier. Dienstag, 3. Juli 1SVÜ Muthmaßl. Witterung: Bewölkung. Deutschland in China. London. Das „Neutersiche Bureau" meldet aus Tschifu vom 1. ds. M-: Der deutsche Gesandte in Peking wurde am 18- Juni, in dem Augenblick, als er sich nach dem Tsungli-Uamen begab, ermordet. Ein Dolmetscher wurde verwundet, konnte sich aber in eine Gesandtschaft flüchten. Am 23. Juni waren nur noch drei Gesandtschaften unversehrt. Berlin. DuKaiserl. Konsul in Tschifu tclegrophirt. Unser Gesandter in Peking am 18. Juni ermordet. Berlin. Der Kaiser!. Kvniul in Tientsin meldet unter dem 29. Juni: Durch einen chinesischen Boten ist am Sonnabend folgende schriftliche mit „Robert Hart" Unterzeichnete Nachricht aus Peking eingetroffen: Herr v. Bergen (zweiter Legationssekretür) an den Kommandeur der europäischen Truppen: Die Fremden kolonie wird in den Gesandtschaften belagert. Die Situation ist verzweifelt. Eilt Euch! — Sonntag Nachmittag 4 Uhr: Ein an geblich von einem Missionar aus Peking abgeschickter Bote be richtete soeben, daß der Gesandte v. Ketteler auf dem Wege zum Tsungli-Aamen ermordet worden sei. Die Mehrzahl der Gesandt schaften sei verbrannt. Die Schubwachen litten an Munitions mangel. Wenn die Ermordung unseres Gesandten in Peking nicht schon wiederholt berichtet und denientirt worden wäre, so könnte man geneigt sein, der neuesten Meldung, daß Herr v. Ketteler am 18. Juni in der Hauptstadt des chinesischen Reiches ein Opfer von Mördern geworden ist, Glauben zu schenken, und zwar um so mehr, als der deutsche Konsul in Tschifu das Telegramm des Nenter'schen BureauS bestätigt. Indessen geben die Erfahrungen, die bisher mit der Berichterstattung über die Vorgänge in China gemacht worden sind, volle Berechtigung, auch in dem vorliegen den Falle Zweifel zu hegen. Zunächst fragt es sich, ob die Meld ung unseres Konsuls in Tschifu thatsächlich eine Bestätigung oder nicht vielmehr eine bloße Wiederholung dessen ist, was das Nenter'sche Bureau nach London depeschirt hat. Haben diese Telegraphen-Agentur und der erwähnte Vertreter unseres Aus wärtigen Amtes aus einer und derselben Quelle geschöpft, was allem Anscheine nach der Fall sein dürfte, so entsteht die weitere Frage, welcher Art diese Quelle ist. Ist die Meldung der Ermordung Ketteler's chinesischen Ursprungs, so müßte sic von vornherein als unglaubwürdig bewerthet werden. Wenn man sich vergegen wärtigt, was Alles über das Schicksal der Gesandten in Peking in den letzten Wochen gemeldet worden ist, und zwar zum Theil von amtlichen Vertretern der Mächte in China, so ist es eine keineswegs übertriebene Vorsicht, wenn man auch die neueste Version von dem Tode unseres Pekinger Gesandten noch nicht sofort als eine unumstößliche Thatsache, sondern zunächst als ein Gerücht behandelt. War es doch unser Admiral Bendemann, von dem die falsche Nachricht von der Befreiung der Gesandt«! in Peking ausging. So gut wie dieser Admiral kann auch unser Konsul einem falschen oder zum Mindesten zur Zeit noch unkontrolir- baren Gerücht zum Opfer gefallen sein. Die Meldung, daß . . ye»a v. Ketteler am 18- Juni ermordet worden ist. steht überdies im Widerspruch zu anderen Meldungen, die nicht mehr oder weniger Glanbwürdigkeit beanspruchen können als die fragliche Depesche des Reuter'schen Bureaus und unseres Konsuls in Tschifu. So bat der französische Konsul in Shanghai von dem chinesischen Vice- konig eine Mittheilung erhalten, wonach die Gesandtschaften in Peking nach wie vor den Schilp der kaiserlichen Regierung genießen. Einwandfrei ist natürlich auch diese Meldung nicht, da die Chinesen ein Interesse daran haben, gerade die wirklichen Vorgänge in Peking in mysteriösem Dunkel zu belassen und die Mächte besonders in der Richtung zu täuschen, daß diese keinen Anlah haben, weitere Ent- satzkorps nach Peking zu entsenden. Im direkten Widerspruch stehen die erwähnten Meldungen des „Reuter'schen Bureaus" und des deutschen Konsuls in Tschifu mit dein Telegramm, das der Kom mandant des italienischen Kriegsschiffes „Elba" soeben nach Nom gerichtet hat und das sich ausdrücklich auf Nachrichten stützt, die von dem deutschen Gesandten in Peking stammen sollen. Darnach sollen alle Gesandtschaften in Peking mit Ausnahme der deutschen, englischen und französischen niedergcbrannt sein und sich sämmtliche Mitglieder des diplomatischen Korps nach der englischen Gesandt schaft geflüchtet haben. So wie sich das „Wolsf'schc Bureau" in Berlin irrte, als cs behauptete, die Pekinger Gesandten befänden sich beim Landungskvrps, und wie der französische Minister des Aeußeren falsch unterrichtet war, als er im Mmistcr- rathe verkündete, die Gesandten befänden sich 12 Meilen von Tientsin entfernt, so bleibt auch für die Hoffnung noch Raum, daß unser Gesandter von Ketteler noch lebt. Manches ließe sich freilich auch auS der Menge der einander widersprechenden Meldungen anführen, was für die Ermordung sprechen würde. So ist aus angeblich europäischer Pekinger Quelle — die einzige, die Glauben verdienen könnte — mitgetheilt worden, daß den Gesandten am 19. Juni ihre Pässe zugestellt und sie zur Abreise aufgesordert worden seien. Wenn am 18. Juni wirklich die Ermordung von Ketteler's erfolgt wäre, so könnte dies sehr wohl unmittelbar zur Folge gehabt haben, daß die Pekinger Regierung angesichts ihrer Unfähigkeit, noch länger das Leben der Gesandten zu schützen, diese veranlaßt hätte, die Hauptstadt zu verlassen. Sollte sich die Ermordung unseres Gesandten bestätigen, sowürde die erste Folge die sein müssen, daß es Dentschland bei den Trnppen- verstärkungen nicht bewende» läßt, die in diesen Tagen nach Ostasien abaegangcn sind. Das weitaussäNvcisteVerbrechenwiderdasVölker- recht, für das die Geschichte nur sehr wenige Beispiele kennt, würde verhältnißmäßig sehr schweren Verluste sind, die wir der den bisherigen Kämpfen in China erlitten .ben. so dürfen wir unS schon te in dem erhebenden Bewußtsein trösten, daß der Heldeamuth. dm sich Misere LandKlmt« ausgezeichnet haben, der Ehre und dem Ansehen des deutschen Namens zum höchsten Ruhme gereicht. In allen Berichten über die Kämpfe, an denen sich unsere deutschen Truppen betheiligt haben, steht die Bravour im Vordergründe, welche diese allen anderen voran bewiesen haben. Unseren deutschen Soldaten hat das Seymour'scke Korvs seine Rettung zu verdanken. Der Bericht des englischen Admirals an das Londoner Marineamt zeigt, daß der Chef des deutschen Geschwaders Beäde- mann gewiß nicht zu viel gesagt hat, wenn er i» seinem kurzen Berichte die Leistungen unserer Truppen als vorzüglich rühmte. Sie standen bei dem Kampfe um das Arsenal bei Tientsin in vorderster Reihe, brachten zwei Geschütze der Chinesen zum Schweigen, gingen über den Fluß, erbeuteten diese Geschütze und ermöglichten es. daß das Arsenal non den fremden Truppen er obert werden konnte. Schon bei der Erstürmung der Takusorts hatte Admiral Bendemann berichten können, daß unsere Streitkraft die Seeledes Unternehmens gewesen istund dieser Bericht erhält sehtvollste Bestätigung durch das Lob, das nachttäglich der englische Conke-- admiral Bruce spendet, indem er die Haltung des deutschen Kapitäns Laus, des Kommandanten des „Jlris", für so groß artig erklärt, daß sie die Bewunderung der verbündeten Schrffs- besatzungen erregte. Auch wenn sich die Befürchtung nicht ganz abwebren läßt, daß die immerhin etwas ausfällige Betonung des deutschen Heldenmuthes in den ofsicielleu englischen Berichten politische Nebenzwecke verfolgen könne, so kann doch dadurch der gerechte Stolz, niit dem uns der Opfermut!) unserer Landsleute in China erfüllt, nicht einen Augenblick geschmälert werden. Bestehen solche Nebenzwecke bei den Engländern, dann werden wir mit dop pelter Entschiedenbeit die Forderung geltend machen müssen, daß deutsches Blut im fernen Osten nur für unser deutsches Vaterland, nur zur Wahrung und Mehrung unserer nationalen Interessen geflohen ist und im vollen Umfange nur diesen zu Gute kommen darf. Die neuesten Meldungen aus China sind folgende-. Berlin. In Wilhelmshaven acht das Gerücht, der Kaiser habe seine Nordlandsreise in Folge der Lage in China aufgegeben. (Eine Bestätigung dieser Nachricht würde im deutschen Volke große Genngthiiung Hervorrufen.) — Staatssekretär Gras Bülvw hat seine Absicht, jetzt seinen Sommerurlaub anzutreten, aufgegeben. — Staatssekretär Graf Bülow hatte vor seiner Reise nach Wilhelms haven am Sonnabend Nachmittag die Botschafter der au dem chinesischen Problem betheiligten Mächte empfangen und dabei war die volle Einigkeit derselben von Neuem festaestellt worden. — Die „Kreuztzg." bemerkt zn der Ermordung des deutschen Gesandten in Peking: Für die deutsche Regierung ist dadurch wohl eine sehr schwierige Lage geschaffen. Während auf der einen Seite ein nicht zu tiefes Einlassen in die Wirren in China geboten erschien, ist auf der anderen Seite die Sache io empörend, daß man sie wohl nicht ungerächt lassen dürfe, besonders, wenn es sich bewahrheiten sollte, daß die chinesische Regierung mit den Boxern gemeinschaft liche Sache macht und also nicht unschuldig an dem schändlichen Bruche des Völkerrechts war. Auf russischer Seite bestrebt man sich offenbar, den Ausweg zu finden, daß man die chinesische Regierung von der Sache der Boxer zu kennen sucht. Gelingt dies, io würde eine eklatante Genugthuung gemeinschaftlich mit der chinesischen Regiening ermöglicht und damit der akute» politischen Lage die Spitze abgebrochen sein. — Die „Nat.-Ztg." schreibt, daß sich durch die Ermordung des deutschen Gesandten die internationale Lage für Deutschland nicht anders gestalte, als sie vor der Be stätigung des Gerüchts war. Für Deutschland komme aber insofern ein besonderer Zug in die Angelegenbeit, als es, wenn erst die end- giltige Abrechnung in Peking erfolgen werde, besondere Forder ungen wegen der Genugthuung für die Ermordung des Geiandten »och zu verlangen habe. In der Hauptfrage der gemeinsamen Ueberwindung der chinesischen Schwierigkeiten bleibe die Front stellung der Mächte und die Stellung des Deutschen Reiches in ihr unverändert. Dasselbe Blatt schreibt: „Die Mitthetlung, welche das Renter'jche Bureau über die Umstände der Ermordung erhält, ist zu kurz und zu unvollständig, um ein Urtheil darüber zu gestatten, daß etwa eine Unvorsichtigkeit des Gesandten die Katastrophe herbeigeführt hat. Man könnte es ans der Thatsache folgern, daß, soviel bekannt, nur der deutsche Gesandte und sonst kein anderer Vertreter der Mächte der Pekinger Anarchie zum Opfer gefallen und nach de» Angaben, wonach Herr n. Ketteler sich mit wenig Begleitung durch die Pekinger Straßen »ach dem Tsungli-Namen begeben zu haben scheine. Doch darüber müßten weitere Nach ten abgewartet werden." Berlin. Depeschen aus Tsingtau melden einen Angriff auf deutsche Eisenbahn-Ingenieure in der Nachbarschaft von Kaumi. Die Europäer entkamen, aber viele Chinesen wurden getödtet und viel Eigenthilm zerstört. Die deuffche Gedenkkirche in Nehtichaufu wurde niedergebrannt und die Missionare in Tsingting von Man darinen ausgewiesen. Der Gouverneur von Schantung weigerte sich, deutsche Truppen nach Weihsien zum Schutze der Million gegen zn lassen. Die französischen Primer in Nanaking erhielten die Meldung, daß seit dem 20. Juni in Peking Massenhinricht ungen von Fremden begonnen haben. — Ferner wird aus Nangking vom 1. Juli gemeldet: Der Vice-König Lmkinyu erhielt nach stehendes Telegramm vom General Aula, der aus Tientsin nach Paotingsu entfloh: „Die Lage ist verzweifelt. Ich erbitte inständig Ihre Hilfe. Die fremden Truppen sind im Begriff, in Peking einzurucken: ihre Anzahl beträgt zwischen 30,000 und 40,000 Mann. Ich kann 4 Tage aushalten." - Ferner erhielt Liukinyu folgendes Telegramm vom Vice-König Buanihikai: Die fremden Truppen, die siegreich gegen die Boxer und Soldaten in Tientsin waren, werden sogleich in Peking einrückcn. — Das Bureau Dalziel meldet bereits, die alliirten Truppen seien in Peking eingerückt, nachdem sie die chinesischen Truppen geschlagen hatten. Berlin. Es wird angenommen, daß der bei der Ermordung des Gesandten v. Ketteler verwundete Dolmetscher Dr. Kordes ist, welcher vor zwei Jahren Kommissar der deutschen Niederlassung in " angkow war, dann nach Tsintau versetzt und vor einiger Zeit als Dolmetscher an die Gesandtschaft in Peking berufen wurde. — Die „Dtsch. Tgsztg." sckr-ibt anläßlich der Bestätigung der Er mordung des Geiandten v. Ketteler: Es fragt sich nur. welche Koiiseyueiizcn sich für das Deatsche Reich aus diesem beispiellosen Bruche des Völkerrechts durch China ihm gegenüber ergeben. Unseres Erachtens liegt eine große Gefahr für uns insofern vor. Abenteuer zu stürzen. Das Blatt Mt für geboten, daß. wenn unsere leitend«! Kreise zu der Uederzeugung gelangen sollten, daß wir in China zu weitergehenden Unternehmungen in unter«« Interesse gezwungen seien, der Reichstag darüber gefragt würde, ob er sich dieser Anschauung anschließen wolle. Berlin. Die Verwundung des Kapitän Lans bestecht, wie zuverlässig verlautet, in einer Schußfraktur beider Knochen des linken Unterschenkels. R o in. Nach dem Bericht des Kvnunandcmten des Kriegs schiffes „Elba" sind von den an der Seymour-Expedition betheilrgt gewesen«! Italienern Schiffsleutnant Carlotto und 6 Matrosen gefallen und zwei Mann leicht verwundet worden. New - Nork. Der „New-Aork Herald" veröffenüicht folgende Depesche aus Tschifu: Ein Läufer aus Peking meldet, daß mau sich dort in großer Rothlage befindet. In Weiheiwei ist ein Aus stand im Entstehen begriffen: in Folge dessen sind am Sonnabend die Mannschaften der nach Taku entsandten «Lchiffsbrigade znräck- gerufen worden und soll durch andere Trappen dort ersetzt werken. Die hiesigen Konsuln haben einen Dampfer ansgesandt, welcher ans den Provinzen Sbantung und Honen eine große Anzahl flüch tiger Missionsmltgiieder hierher gebracht hat. Es sind 23 arnerika- illfche, 28 englische. 10 kanadische und 1 chinesischer Missionar. London. Dem „Daily Expreß" zufolge ritt Herr v. Ketteler die Geiandtschastsstraße entlang, als « von einem aus chinesischen Truppen und Boxern gemischten Haufen angegriffen, vom Pferde gezerrt, getödtet und dann in Stücke gehockt wurde, worauf das deutsche und mehrere andere Gcsandtschastsgebände in Brand ge steckt wurden. * Berlin. (Wolsfls Bureau.) Ein Telegramm des Chefs des Kreuzergeschwaders aus Taku vom 30. Juni meldet : Ich habe einen Brief von der Gesandtschaft in Peking erhallen, daß dieselbe belagert, die Vorräthe ausgehen und die Lage verzweifelt ist. Ich habe von dem lleberbringer des Briefes erfahren, daß der deutsche Gesandte am 16. Juni ohne militärische Bedeckung auf dem Wege von der Gesandtschaft zum chinesischen Regienmgsgebäude durch chinesische Trupp«! angegriffen wurde und, vier Mal verwundet, im Regienrngs- gebäude starb. Ein ebenfalls verwundeter Dolmetscher ist in die Gesandtschaft entkommen. Am 25- Jnni waren nnr noch das deutsche, das französische und das englische Gcsandtschaftsgebäude unzemört und von Truppen besetzt. Der Kommandeur der «schutz- truppe und die Ausländer befinden sich in der englischen Gesandt schaft. Die Chinesen-Stadt in Peking ist niedergebrannt. Außer halb Peking standen etwa 30,000 chinesische Soldaten. Die Kaisern!- Wittwe ist aus Peking entflohen. Hi« ist die Loge ernstest, da anscheinend große chinesische Truppenmassen auf Tientsin rücken * Wilhelmshaven. Der Kais« bestimmte, daß die 1. Division des 1- Geschwaders mit Beschleunigung sich vorbereite. nach China zu gehen. den Aufschlag einführen und diese Eins, „ . ^ nführung jeder Hinsicht wirffam unterstützen wollen. Selbstredend erachten sie auch anderwärts in als es sehr nahe liegt, daß von gewisser seite in dem Zwischenfall eine überaus günstige Gelegenheit für alle Eroberungspolitik er blickt weü>err wird, welche duv spricht, sondern nnr geeignet 1 lauS nicht unserem Interesse uns in eine Reihe uw ent- es als eine Pflicht der Wirthe. an der beschlossenen Preiserhöhung festznbalten. Der Preis für Pilsen« Bier stellt sich demzufolge auf 35 Pfg. für das halbe Liter und 30 Pfg. für vier Zehntel Liter. Berlin. Der „Nat.-Ztg." wird bestätigt, daß Generalmajor v. Liebert demnächst von «einem Posten als Gouverneur von Deulsch-Ostafrika zurücktreten wird, um ein feiner militärischen Anciennetät cntivrechendes Kommando im Heere zu erhalten. Es sei bekannt, daß in der letzt«! Zeit wiederholt Mißhelligkeilen zwischen ihm und der Lolonialverwaltung entstanden warm. Fernschreib- und Fernsprech - Berichte vom 2. Juli * Wilhelmshaven. Das Kaiservaar traf heute Nach mittag hier ein und begab sich mit dem Prinzen Rupprecht von Bayern, dem Großherzog von Oldenburg, sowie dem Gefolge nach dem Torpedoexerziervlatz, wo das Expeditionskorps Paradeaufstellnng genommen hatte. Der Kais« trug die Uniform des Seebataillons, die Truppen trugen die Khaki-Auzüge. Der Kais« schritt die Front ab und hielt eine Ansprache, worauf Generalmajor v. Hopfner erwiderte. Hieraus folgte der Parademarsch. Die Maiestäten besichtigten daraus die Transportschiffe „Frankfurt" und „Wittekind" * Wilhelmshaven. Bei dem Kaiserpaar fand heute Abend auf der „Hohenzollern" Din« statt, wozu die hier anwesenden Fürstlichkeiten, sowie die Minister, die Admiralität, Generalmajor v. Höpfner, die Stabsoffiziere des Expeditionskorps u. A. Ein ladungen «halten hatten. Die Transportschiffe soll« deute Nacht 3 Uhr seeklar sei». * FriedrichZhafen. Graf Aeppclin's Luftschiff trat heute Abend eine Fahrt über den Bodcnjce an und janoete glatt bei Immenstaad. Berlin. Das bisber-ge Mitglied der Verwaltung des NeichS-Jnvalidenfonds, sächsischer Gehetmrath Dr. Fisch«, ist seitens des BundesrathS für tue Zeit vom 1. Jul! d. I. bis zum 1. Juli 1902 wieder als solches eingesetzt. — Der Kais« hat bestmimt, daß zunächst versuchsweise die Eintheilimg des 1. Geschwaders in Divisionen als Kvmmandov«band aufgegeben und der bisherige Chef der 2. Division als zweiter Admiral des 1. Geschwaders nach Anweisung des Geschwaderchess zu verwenden ist. Die untere Gliederung des Geschwaders in zwei Divisionen nach Maßgabe der ! Jndicnsthallungsbestimmungen wird durch diese Ordre nicht berührt. — Nach Mittdciluog des Norddeutschen Lloyd beträgt das Selbst risiko des Lloyd bei den durch den Brand in Hodoken beschädigten drei Dampfern etwa 9 Millionen Mark, welchen Assekuranzreserveu in annähernd gleich« Höhe gegenüber stehen. Sämmtliche drei Dampf« sind auf Strand gesetzt. Man hosst, daß die Maschine!, und Kessel unbeschädigt sind und nur die Deckbarsten gelitten haben In diesem Falle würde der Verlust auf 3 bis 4 Millionen zu schätzen sein. Der Dampfer „Kais« Wilhelm der Große" ist nur leicht bclchädizt und wird planmäßig am Dienstag nach Eüropa «."edirt. Der Verlust an Schuppen und an Piewlatttormei: ist durch Versicherung gedeckt. — Der Präsident dä Obcrlandcs- gerichts der Provinz Wcstphalen, d« frühere Kultusminister Dr. Falck, ist von einem Schlaganfall betroffen worden. Berlin. Heute Vormittag hatten die Vertreter der böhmischen Brauereien eine Konferenz mit der zehngliedrigen Kom Mission, die in der Vorwoche von der großen Gastwirthsversamm- lung damit beauftragt worden war. und gaben dabei folgende Er klärung ab: Die Vertreter der böhmischen Brauereien «klären aus drücklich, daß sie sich an dn Preiserhöhung des böhmischen Bieres insofern betheiligen, als sie in den von ihnen abhängigen Lokalen ^ ^ auch anoe
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