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Dresdner Nachrichten : 09.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190007099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-09
- Monat1900-07
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- Dresdner Nachrichten : 09.07.1900
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öerugrgevM: «iertkiiülirii» » Mkso ; durL die Loft r Mk. 7L Via. Die.Dresdner Nachrichten' erscheine» >i,Iich Morsen»; die Besteder ft, Dresden und der nächsten Umaednn» wo die üutrasuns durch eiaeue Bote» oder Kommissionäre erfolgt, erkalte» das Blatt an Wochentagen, di« nicht aus Sonn- oder Feiertage «olgen. ui »wci Tdeilausgaben Abend« und Morgen« iugeftellt. ftilr Rückgabe eingeiaudter Schrift- ftücke keine Verbindlichkeit. Kernlvrechanschlufi: »«t I »r. U u. Lr. »VS«. Telegramm-Adreffe: »nchrtchton »rondr«. ^iiiluL LeiiLüllek s »Nt 8«« 10, patt. ».ILI VÄsnrdtw>Mk«ft«uilL»ae -n Stgröudel 1856 Ldno I LILssixv ?5S»ss 6l»r.8örvp ^qtttuorslr. 23. I LpooislitLt; Ü6l)I88b6»iiwvnpIr»ttvr» I^vi-NLprookststts 8r. 87», Xmt. 1. kinrslvs mnt LrüetLvn»rdsitoa. klvmdiruuKvo. bckmsnelo«« 2»tn,<»p«rLtjanou «t«. Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. I- Waisen- II 6s.fv ^ irLU88tr. 15. >1» I»8ll»^6I ^ 8ÄMF. E M Mm M l» MM >i ÜWÄMM. r- K N k.Me. k-MMW. s E ». ! E von nnä .4..««,.kvr äw ß '» 1>, runtlekkt ctsr UrapcorNr. A -O I* « 5« <1 St V I- ^ 14 « 1t N I « It 1 v II." NinerrüMsssr ^ ! krässLlrv Nr. 18«. Mii-l: ^ A. ZM IW«. Kcrnschreib- und Aernsprech - Berichte vom 8. Juli- Der Krieg in China. Berlin. Der deutsche Konsul in Shanghai meldet heute: Ein Telegramm des Gouverneurs von Schantung besagt: Die Beschickung der beiden in Peking noch bestehenden Gesandtschaften ließ am 3. Juli in Folge starker Verluste der Angreifer nach, so daß die Lage der eingeschlossenen Fremden nicht hoffnungslos wäre, falls Munition und Lebensmittel noch vorhanden. — Vom Chef des Kreuzergeschwaders ist aus Taku nachstehendes Telegramm vom 7. d. M. eingegangen: »Habe gestern eingetroffene deutsche und belgische Flüchtlinge aus Tientsin, 16 Frauen, 9 Kinder. 19 Männer mit Geschwaderdampfer nach Nagasaki gesandt. Nach Mittheilung vom 2. d. M. aus Tientsin ist das Befinden aller Verwundeten gut. Nach Tientsin ist noch immer nur der Wasser weg offen." — Der Kaiser hat aus Tsingtau folgendes Telegramm erhalten: »Aus Rckanntgabe Ew. Majestät Telegramm nnkwortct der Gouverneur von Schantung: »Von jeher war ich in größter Sorge wegen der in Peking ringeschlosseiicn Enroväer. Ich habe wiederholt versucht. Kundschafter zu schiffen und Hilfe zu bringen, bisher aber vergeblich. Jetzt sind alle Wege nach Peking voll von Rebellen, alle Maßnahmen bieten daher noch weniger Aussicht aus Erfolg. Trotzdem werde ich es für meine Pflicht halten, mein Aeußcrstes zu thun, um Hilfe zu bringen. Nnen schikai, Gouver neur von Schantung." Kiel. D<e Sonntagsruhe ist hier aufgehoben, um die letzte Hand an die Verproviantunng des ausrciscnden Geschwaders legen zu können. Zahlreiche Angehörige der Besatzungen des Geschwaders trafen von außerhalb hier ein, um Abschied zu nehmen. Brüssel. Eine hier aus Shanghai eingegangene Depesche von gestern meldet, daß nach der Angabe eines hohen chinesischen Beamten die europäischen Diplomaten in Peking am 2. Juli noch wohlbehalten waren. Nach derselben Duelle hätte ein Theil der Truppen unter Prinz Tiching sich den Boxern nicht angeschlossen vielmehr einen Angriff auf die Aufrührer gemacht. Auch der Gouverneur von Schantung habe dem Prinzen Tuan. der ihm befahl, sich Nankings zu bemächtigen, den Gehorsam verweigert. Ein Shanghaier chinesisches Journal bestätige, das Prinz Tiching in Peking eine Gegenrevolution unternommen habe. London. Dem Reuter'schen Bureau wird ans Shanghai Von gestern telegraphirt, daß nach amtlichen Konsularberichten die Gesandtschaften am 4. Juli unversehrt waren und die Chinesen den Angriff eingestellt hatten, so daß nur noch befürchtet werde, daß die darin Eingeschlossenen an Nahrungsmangel leiden. Petersburg. Nach einem Telegramm des Generalkonsuls in Nrga vom 2. ds. M. hat in Kalgan die aufrührerische Bewegung nachgelaffen. Das Telegraphenamt ist eröffnet worden. In der Mongolei herrscht Ruhe. In der Umgegend von Kalgan zeigen sich keine Aufrührer oder Räuberbanden. — Wie ein an das Finanzministerium unter dem 6. ds. M. gerichtetes Telegramm aus Chardin meldet, versuchte der Pöbel der Station Lavlan im Verein mit desertirten Soldaten am 27. Juni die Bahnlinie zu zerstören. Eine Brücke wurde verbrannt, zwei Kasernen. die Telc- graphenleitung und 40 Meter Geleise wurden zerstört. Die Effen- bahnschutztruvve zerstreute die Chinesen, wobei ein Kosak siel. Seitdem herrscht Ruhe. Die Züge konnten am 29. Juni wieder verkehren. Auch die Telegraphenleitung ist in Ordnung. Auf der übrigen Strecke der Bahnlinie benscht volle Ordnung. Petersburg. Der „RcgieumgSbvte" veröffentlicht einen längeren Artikel über die Vorgänge der letzten Wochen in China und sagt zum Schluß, nach den letzten Mitthcilnngen der Admirale betrage die Stärke aller Truppen der fremden Mächte 20.000 Mann in Tientsin und Taku. wogegen die Zahl der chinesischen Aufrührer in dem Gebiet zwischen diesen Städten und Peking auf mehr als 150,000 Mann geschätzt werde. Es ici daher lehr zweifelhaft, ob es möglich sei, eine internationale Trnppenabtheilnng mit Aussicht ans Erfolg vor Ankunft bedeutender Verstärkungen nach Peking zu entsende». Ta die rechtmäßige chinesische Regierung durch die Macht der Umstände i» die Unmöglichkeit versetzt sei, die auf rührerische Bewegung zu bekämpfen, so sei eS selbstverständlich, daß die volle Verantwortung für die möglicher Weise entstehende» Folgen auf die aufrührerischen chinesischen Würdenträger und ihre verbrecherischen Helfershelfer falle, welche die Macht in ihre Hände gebracht hätten. Abend zu dreiwöchigem Kurgcbranche nach Wildbad abgereist. Paris. Heute Nachmittag wurde an der Place de la Con corde eine Maschine der von Versailles nach dein Louvre füh rende» Trnckluftbahn losgckoppelt, um ihren Krastvorrath zu er neuern. Die vier Wagen, ans denen der Zug bestand, kamen aus dem abschüssigen Gelände in's Rollen und stießen unterhalb der Alerandcrbrücke auf einen elektrischen Straßenbahnwagen, der vom Trocadcro kam. Sieben Fahrgäste wurden leichr verletzt. Paris. Der internationale LandwirthschastSkongreß ver einigte sich gestern Abend zu einem großen Schlnßbankelt. an welchem sämmtliche fremde Telegirtc theilnahmen. Möline dankte diesen sür ihre Mitarbeit und sprach die Hoffnung aus, daß die Weltausstellung überall die Leidenschaften entwaffnen möge, was alle Volker ersehnten. Jean Duprm brachte einen Trinksprnch ans ans die auswärtigen Delcgirten und ans die Oberhäupter der von ihnen vertretenen Staaten. Ter deutsche Delegirte von Arnim trank ans das Gedeihen der französischen Landwirthschaft. Londo n. TaS Krieg-Samt erhielt eine Depesche de-S Feld marschalls Roberts aus Pretoria von gestern, nach welcher 000 englische Gefangene vom Staatssekretär Reitz über die Grenze von Natal entlassen wurden und sich jetzt ans dem Wege nach Ladhsmith befinden. Offiziere befinden sich nicht darunter. Vlakspruit. General Brabant besetzte gestern Doornberg zwischen Scnckal und Wintmrg. Canto» (Ohio). Der Deutsche Kaiser sandte folgendes Telegramm an de» Präsidenten Mc Kinlen: „Für Euer Excclleirz warme Worte der Theilnalnnc an der Ermordung Meines Ver treters in Peking spreche Ich Meinen aufrichtigsten Dank aus. Ich erkenne darin den gemeinsamen Pulsschlag der Interessen, welche Kulturvölker miteinander verbinden." Kiel. Der Kaiser arbeitete gestern Nachmittag mit dem Vertreter des Auswärtigen Amtes Fürsten Eulcublirg und erledigte später Reaierungsgeschafte. Heute früh fand auf der „Hohen- zollcrn" Gottesdienst und Besichtigung der Besatzung der „Hohen- zoller»" durch den Kaiser statt, ilm ll Uhr 15 Minuten begab sich der Kaiser an Bord des Flaggschiffes „Kurfürst Friedrich Wilhelm". Auf dem Achterdeck hatte das OffizicrkorpS des aus- reiscmden Geschwaders Aufstellung genommen, an der Spitze die Admirale von Köster, Hosfmann und Geißler. Ter Kaiser ließ sich die Offiziere vorstellen und hielt eine Ansprache an sie, wie später an die Mannschaften. Kontrc-Admiral Geißler dankte und brachte drei Hnrrahs aas' den Kaiser aus. Der Kaiser verweilte alsdann noch kürze Zeit ans den, cschiff, verließ cs hierauf unter Salut schüssen und kehrte »ach der „Hohenzollern" zurück. Mittags hörte der Kaiser den Vortrag des Fürsten zu Enlenkmrg und brachte den Abend im Klubhaus des Kaiserlichen Nachtklubs zu. Die Abreise des Kaisers ist für Dienstag früh in Aussicht genommen. Ems. Bei der heutigen Jubiläums-Kaiserregatta errang den Ehrenpreis Kaiser Wilhelms 1. der Frankfurter Ruderverein gegen die Frankfurter Rudergesellschaft „Germania": den Ehrenpreis Kaiser Wilhelms II. (goldene Medaille) sür eine» akademischen Vierer errang der Bonner Ruderverein gegen den Bonner akade mischen Ruderklub „Rhenus" und gegen die Gießener Ruder- gesellichaft. ^ ^ ^ Joachim Albrecht von Preußen, Vertreter des Kaisers bei der Hochzeitsseier des Prisen Nupprecht. ist heute früh hier cingetrofsen Havre. ^Dreitausend der ausständigen Erdarbeiter veranstal- den H . Apotheke pairon rn ocr wnoce>e naiwein wuroe. — Am Freitag ist in Leipzig im Al Reichsaerichtsrath Albert Georg Wand, Der Verewigte hat sich um die Civilre, Deutliches r;nd Sächsisches. — Ihre Majestäten der K p n i g und die Königin wohnien gestern Vormittag dem Gottesdienst in der Privat-Kapelle derVilla Strehlen bei. Nachmittags 2 Uhr fand bei Ihren Majestäten Familieniafel statt, an der die Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses tbcstncihmen. — D a s B esinden S r. M ajcstär des Königs i st ein sehr z u fr i ed en st e l lcn d e s. — Morgen feiert Se. Kgl. Hoheit Prinz Johann Georg seinen Geburtstag. Der Prinz ist bekanntlich am 10. Juli 1869 geboren. — Gras Joachim Schön bürg, der in letzter Zeit wegen des Wechielbnraer Kapellenstreitcs öfter genannt wurde, ist bekanntlich türzlich in Leipzig wegen eines in der Trunkenheit ver übten Widerstands gegen die Staatsgewalt zu einer Gesängniß- strafc verurtheilt worden. Nunmehr hat, wie die „Allg. evang.- luth. Kircbenztg." mitthcilt, die Di öcesa »-Versammlung der Ephorie Nöchlitz, in deren Sprengel Wechselburg liegt und deren Gemeinden zum Theil unter das Schönbnrg'sche Patronat gehören, Folgendes mit erdrückender Mehrheit beichlossen: »Tie Diöcesan-Versannnlnvg ecklärt ans Grund der Anssprache bc- thciligter HatronntS-Gemeinden, daß die gerichtliche Verurthcilung des Kirchenpatrvns Grafen Joachim von Schönburg in den Ge meiiide» Aergcrniß erregt hat." Nach ß 1, Punkt 5 des 1898er Patronatsgcsetzes kann das Kirchen-Patronat nicht ausgeübt werden von Personen, welchen das evangelisch-lutherische Laiides- konsistorium die Ausübung entzogen hat. weil sie durch ihr Ver halten ei» mit der Würde des Patronats nicht zu vereinbarendes öffentliches Aergcrniß gegeben haben. Ter Diöce>'cm-Vericunmlung war es unlieb, daß der Schein auf sie fallen kann, als ob sie sich gegen den katholischen Patron in der Person des verurtheilten Grasen von Schönburg wenden wolle. Es wurde ausdrücklich in der Debatte betont, daß die Konfession hier nicht in Betracht kommen dürfe, sondern ganz die gleiche Erklärung erfolgt wäre und erfolgen müsse, wenn es sich um einen evangelischen Kirchcn- patron in der Diöcese handeln würde. ' " ' ' Elster von 63 Jahren der ersleven gestorben. Civilrechtspflege mannigfache Verdienste erworben. Dem Reichsgericht gehört er seit dem 5. Februar 1895 als Rath an, als welcher er seinen Sitz im siebenten Civilsenat cinnabm. — Die zum XIII. Deutschen B u nd ess ck le ß en bis zum Sonnabend aus den verschiedensten Theilen des Reiches in der Feststadt Dresden eiiigetroffeiien Schützenbrüder vereinigten sich von Abends 8 Uhr ab in Gemeinschaft mit den Dresdner Schützen, zahlreichen Damen »nd Vertretern der städtischen Kollegien zu einem in gehobenster Stimmung verlaufenen Empfangsabend mit Kommers im festlich geichmückten Saale des Gewcrbehauses. Die Musik stellte die Kapelle des 2. Grenadier-Regiments Nr. lOl. Die Veranstaltung wurde eröffnet durch eine Begrüßungssanfarc für römische Tube», woraus Herr Hosschauspieler Walther mit Wärme. Kraft und Ausdruck einen von Max Bewer gedichteten Prolog sprach, der in einem Hoch aus König Albert gipfelte und dem sich die Sachienhymne und die Kaiicr-Luvcrtnie von West- maper cmschloß. Darauf ergriff der Festleiter. Herr Stadtrath Rechtsanwalt Dr. A. Lehman n das Wort zu folgender An spräche: »Seid gegrüßt, Ihr deutschen Schützen! Nehmt ent gegen den Willkommenaruß der Einheimischen und des Festaus schusses. die Ihr hier erschienen seid aus Deutschlands Gauen und aus außerdeutschen Gebieten mit uns zn feiern ein großes, deut sches Nationalfest. Wohl versuchten wlr's, Euch auf unseren Bahn- bösen hier und wo Ihr sonst die Feststadt betreten habt ein fröh liches Begrüben entgegen zu bringen. Aber nicht immer gelang es uns, Euch, die Ihr so zahlreich hier erschienen seid zu unserer großen Freude, den Willkommengruß entgegen zu rufen, oft war er fiüchtlg, war er kurz nnd Manchem wäre er wärmer, wäre er lebhafter erwünscht gewesen. Wie gern hätten wir den Empfang Euch großartiger noch bereitet: aber das ist der Großstadt Eigenart, denn an einem Bevölkerungsccntrum von einer halben Million mit seinen eng mit ihm verwachsene» Vororten, da treten wohl Umstände ein. die das Gewollte nicht zur Vollendung gelangen lassen. Aber seid überzeugt, deswegen ist nicht minder aufrichtig nnd nicht minder herzlich dieses Willkommen. Mit offenen Armen empfangen wir Euch, die Bevölkerung jubelt Euch entgegen. Ihr seht es hier an dem zahlreich erschienenen Damcnflor unserer Drcsdnerinnen, Ihr seht eS an der Ti>eil»al»ne der heimischen Bevölkerung, wie Aller Herze» Euch enlgegenschlagen: Ihr seht es hier an diesem EuipsaiuiSaveird. Aber deshalb bereiteten wir Herzen ei» herzlich Willkommen der Einheimischen entgegen zu rufen. Seid gegrüßt! Ihr seid gekommen, ein großes deutsches Nationalsesl. dos Xlll. Tenische Bnndesich'eßeii. zu feiern. Ihr seid deimche Schützen nnd Ihr wollt es feiern in inneren Mauern. Ta sind es zwei Hauptpunkte, die sich uns austhnn: Neben dem Zweck der Wassenfertigkeit z» zeigen »nd um edle Prciie in der Knnsivollendung zu ringen, betonen wir gemeinschaftlich Eines:. Wir sind deutiche Schütze» I Wir wollen empfinden und empfinden lassen, daß wir All? einer Art sind, daß ein Blut durch unsere Adern rollt, daß die gleiche Herzlichkeit und Innigkeit und Ansrichtigkeit bei Schützen und Richtschützen, bei Gast und Wirtb. bei Mann und Weib die Seele durchziehen, darauf habt Bedacht, die ganze Woche nnd seid dabei eingedenk, daß Ihr in einer Stadt weilt, die reich ist an echt deutschem Empfinden, daß Ihr im Herzen Deutschlands seid und hierbei timt sich daS Andere ans: Diele Stadt, diese Jeststadi ist stolz, »nendlich stolz und glücklich. Euch in ihre» Mauern begrüßen zu dürfe», (Bravo!) sie subeb. Euch entgegen nnd ist des Dankes voll sür Euer Kommen. In den Straßen wird die Bevölkerung morgen Euren Zug begleiten und cs wird ei» Grüßen herüber und hinüber sein und Ihr ,eht es auch heute an der regen Anthcilnnbmc in diclem Saale, wie Aller Herzen Euch warm entgegen schlagen nnd Keiner hier ist. der Euch nicht gleich warm die Hand druckt wie der Andere. Aber noch einen weiteren Zweck hat dieser Empfangsabend. Da ist Mancher unter Euch, der von Neuem vier einen lieben Schützenbrüder aus weiter Ferne begrüßen will, und wir, wir wollen Euch uns nahe bringen und uns Euch nabe bringen: wir wollen Freundschaft schließen schon vor diesem Feste, um während desselben in inniger Gemeinsamkeit verbrüdert eine fröhliche Feier begehen zn können. Nnd zu diesem Bekanniwerden, zu diesem Sichanschtießen. zu diesem Sichgcgenseitigbegrüßen soll heut' Abend die Stätte hier bereitet sei»! Nnd so lebt Euch denn ein in Dresdens Einwohnerschaft, empfanget in Herzlichkeit nnd Innigkeit de» Willkommensgruß, den ich als Festieirer Euch entbiete und rufet Alle, die Ihr hier iin Saale seid: Seid gegrüßt! — Ein vielhundertstimmiges Hurrah durchbraustc hierbei den Saal. Darauf dankte Herr Prof. Ritter von Metn itz-Wie» namens der österreichischen Schützen für den ihnen bereiteten herzlichen Empfang, überreichte sür den Gcibentenwcl des Bundesichießens einen vom Wiener Sckützen- verem gestifteten kostbaren, künstlerisch ausgesührten Pokal mit dem Wunsche, daß dieser in Deutschland bleiben möge, und brachte den deutschen Schützen ein kräftiges Heil, das begeisterten Widerhall fand. Weiter wrack, der zweite Vorsitzende des Geiammrausschusses des Deutschen Schnkenbiiiides Herr v. Dall' Armi - München, weicher sein Glas dar Stadt Dresden und ihrer Vertretung wid mete. Tarant erwiderte dankend Herr Büregrmeistcr H e t i ck e l und brachte ein Hoch auf de» Deutschen Schittzcnbund und dessen Vorstand aus. Ihm schloß sich Herr Stadtverordneten-Vice-Vor- steher Baumeister Hartwig cm. der aur das Blühen, Wachsen und Gedeihen des Deutschen Schützeiibnndcs trank. Dr. Barth- Lcipzig, zweiter Vorsitzender des Deutschen Patriotenbnndes, ge dachte mit ehrender Anerkennung der Verdienste der deutschen schützen »m die Errichtung eines deutschen Völkerschlacht-Denk mals. Nachdem Herr Stadtrath Dr. Lehmann noch dem Danke dc-S Festausschusses an den Wiener Scdützenvercin für die gestiftete Ehrengabe Ausdruck verliehen, wechselte noch manche ernste und, heitere Rede und Gegenrede, bis gegen 12 Uhr der offizielle Theil des in lebhafter Begeisterung verlaufenen Kommerses geschloffen! wurde. — Festlich wchteii's die Flaggen und Wimpel von den Thürmen und Hamern, froh kündeten eS luftige Weisen und die' wogende Menge in den reich geichmückten Straßen, daß der große Schützensoiintag mit seinem historischen Festzug angebrochen war, der nntcc de» Augen der König!. Familie, unter der Anthcii- nalmie aller Schichten der Bevölkerung eine» begeisterten Verlauf nehmen sollle. und als die vielversprechende Eröffnung einer Reihe von Veranstallnngen gelten durste, welche die Städtekimigin an der Elbe ihren lieben Gästen ans nah und fern in dieser Juli woche bereiten wird. Gabe» die wehenden Fahnen, die blütheu durchwirtlcn Lanbkränze. die Gnirlanden und Triumphbogen, nicht rum Mindesten aber das sonntägliche Leben nnd Treiben des seit sich gestimmten Publikums der Residenz die nneiitbchiiiche fröhliche Pkhsivgnomie besonderen Feierus. so hatte der Himmel leider sein finsterstes Gesicht nufgesleckt. um einen mehr als „gesinnungslosen" Regen niedergehen zn lasse», der die Wirkung des Fcstzugs im Ganzen wie im Einzelnen nicht nnb.deutend beeinträchtigen mußte.. Wenn trotzdem schon weit vor dem offiziellen Beginn des festlichen Feierus jedes nur halbwegs verfügbare Plätzchen ans den Straßen und Plätzen von den nach vielen Tausenden zählenden Schau lustigen beseht war und die Stimmung der stundenlang Wartenden, selbst durch die Unbilden eines ausgesucht ungünstige» Wetters im Großen und Ganzen nicht getrübt wurde, so dürfen diese Thai sache die Tbeilnehmer an den: XIII. Deutschen Bmidesschießen als einen Extraerfolg regiitriren, der schwerer wiegt, als manche filberue Schiitzenkette. Der Mittelpunkt des festlichen Treibens im Jauern der Stadt war natürlich der Altmarkt mit der Rieseittribüne gegen über dem Nachhause, das wie gewöhnlich seinen bescheidenen, aber gut gemeinten Festschmiick angelegt harte: nur die Fahnde zeich ncte sich diesmal durch einen baldachinartigen Vorbau über dem Hauptportale ans. unter dem die festliche Uebergabe des Bundrs- bannerssich vollziehen sollte. Später, als man erwartet hatte, setzte sich der Festzug. der überhaupt ziemlich langsam in Fluß kam. von seinem Standorte, der König Albert-Ttraße aus, in Bewegung, um kurz nach -> ,12 Nlw vor dein Rathhause einzntrcsfcn. Eröffnet wurde er von einem Trupp berittener Stadtkneclite in gelb-schwarzen Waffenröcken nnd einer Schaar Fanfarenbläser in blan-wcilzeu Uniformen, die unausgesetzt historische Märsche hören ließen. Dem Zugganzen voran schritt Herr Stadtrath Karl, der sich als präsi- oirender Zugordner wieder kein geringes Verdienst erworben bat und besonders die einzelnen Abtheilnngen gut rusammenzuhalten wnßte. so daß wenigstens nicht allzu oft die mißlichen Stockungen vorkamen. Den stattlichen Fanfarenbläsern folgte der prächtige, von sechs Pferde» gezogene Bnnnerwagen. der in seiner von der Kaiserkrone beschirmten Muschel, die an der Rückseite das sächsische Rautenwnppcn zeigte, eine Fortuna als Dresdensia trug, umgeben von allegorischen Figuren, vor sich das Bnndesbanncr. das mit brausenden Hochrufen von dem Publikum begrüßt nnd am Ratb- haus vvn den Mitgliedern des RatbcS und Stadtverordneten, die in corporo vor dem Portale Ausstellung geiioniinen hatte», feierlich emvfanaen wurde. Kaum hielt der B a » nc rwag c n. der von den Nürnberger Schützen und einer Abtheiluua der verlangen Sle überall Atilhsrn's Nähr-Aakas
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