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Dresdner Nachrichten : 16.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190007167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-16
- Monat1900-07
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- Dresdner Nachrichten : 16.07.1900
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Serugrgeblldl: Dir.Dr-LdmrSrachil-bla,' rrkbednn t»,«ch ««,»»«-. die BezleLer in Ireddcn und der »LLiwi Umacduna. wo die Zutraaimo durch eiaene Bote» oder Konnmislonire eriolot, erdalten -ad Blatt an Wochentagen, die nicht aus Sonn- oder Feiertage kolaen. in zwei Tdeilautaadcn «den»« und Morgend zuacitellt. »Lr Rückaade einaelandter Schrift- itücke keine Verbindlichkeit. Sernsvrechanschlub: ,»t ILr.Ua. Lr. ttOSS. Telegramm.Ldreif«: »nchricht,« »r»«d»o. Gegröndtl 1856 Li-uW-t», /Lim« vkr.8örup^L"°' VyWuorstr. 38. xvx. Wttolstr. 8b1^!886t1iuuvsQplLttsL li'vrvsprvodstoU« Xr. 878, 1. icivrolns <»»!«»- LLä I Urü°IisL»rd«it«». v Klomvirullgsn. I 8okmarrtoso 8 2rikrlvp«rLrion«nsto. » ^klstti'ireks »NN» Nach: Telear.-Adrefle: chrichten. üsllülirtrrlLZ (LtoLLvs «r. LlvtttLrNUt», 2). ^ »LIewotdvrLpeull5vdv8 H lmtitut ^nntüdii. Mnotr. Ldt^ivitn,: ^ i v>» Hcit«rtcun«Ll> <t. LtelrtriritLt ^ Dresden. k8et«t«t L >l»im»t»»i»'n A ^ -me—^ ^ ^ 'V » «, >» ^ «rimui-Iiiiim ^itnaventnann« V, runäobst äor kras-srstr. ^rtllM' 8liinii«lt, vlOMIIKWkMt I: RsissmtrsrLtr. 31 Ü!'k8ä6ll'IiöÜl3ü Loissvitrsrstr. 31. R Lmnadmo vor. Innersten unä ^donn«;»nentn kür dis „IkLv'ttliivr ^»«IirLelitv»." ^ UwvrLlvL88sr ^ Lräv8Llro ru Orixivulprsissn, im Jtacitinnsrn frei« XussnänuA, naek LusvLrts ulltsr Iillli^sdsr Zpsssuboraobnullff. 11L4 L„io,,os- Neueste Drahtberichte. Hosnachrickten, XIII. deutsches Bundcsschießen, Ausflug der deutschen All» 4vv» IPCflri. Schützen, Luftschifffahrt, Bankette, Preisvcrtbeilung. Gerichtsverhandlungen. Central Theater. Muthmaßl. Witterung: Heiter. Sl«l»p«<l»v>Le»o Nrvuiltn uiicl L*Z1I»ilL. Montag, HMi 1900. Fernschreib- »nd Fernsprech - Berichte vom 15. Juli, Der Krieg in China. Rom. Wie die „Agenzia Stefani" aus Shanghai vom heutigen Tage meldet, berichtet der dortige italienische Konsul, daß die italienische Mission in Hunan zerstört sei, der Bischof Fantosati und zwei Missionare seien getodtet worden; auch die Missionen iu .den Provinzen Honan und Hupe seien überfallen worden. London. Das Nenter'sche Bureau meldet ans Shanghai vom 18. Juli: Von amtlicher Seite wird mitgetheilt, das; der Gouverneur von Shantung unter dem gestrigen Tage hierher telegraphirt habe, die chinesischen Soldaten und die Boxer hätten gemeinsame Sache gemacht und die Gesandtschaften einige Stunden lang angegriffen. Es sei ihnen aber bisher nicht gelungen, in dieselben einzudringcn. Sie beschössen die Gesandtschaften seht mit schweren Geschützen, um eine Bresche für den letzten ent scheidenden Angriff zn- legen. Der Gouverneur fürchte, daß alle Gesandten ebenso wie die chinesische Regierung selbst in großer Gesahr schweben. Die Regierung sei von der größten Besorgniß erfüllt. — Reuter's Bureau meldet weiter vom 15. Juli aus Shanghai: Eine amtliche Depesche des Gouverneurs von Shant- ung besagt, die Geschütze der Chinesen legten Bresche in die Mauem der Gesandtschaften in Peking. Nach heroischer Ver- theidigung nnd nachdem die Munition erschöpft war, wurden alle Ausländer gctöd et. London. Das „Reutcr'sche Bureau" meldet aus Schanghai von vorgestern: In Ning-po ist es zu ernsten Unruhen gekommen. Die römisch-katholische Mission ist niedergebrannt. Einzelheiten fehlen noch. Der Dampfer „Peking" ist heute in See gegangen. - Nach einem Telegramm desselben Bureaus aus Tschifu vom 10. ds. liegen dort Depeschen aus Tientsin vor, welche sich aus die Ereignisse vom 6.. 7. »nd 8. Juli beziehen. Die Zahl der Chinesen wächst beständig, ebenso nimmt ihre Ver wegenheit zu; sie schließen die Stadt täglich enger ein. Durch ihr Jener sind schon viele Gebäude in Trümmer gelegt, darunter ein Gasbehälter. Nachdem die Engländer nnd Amerikaner in der Nacht vom 6. aus den 7. ohne Erfolg den Versuch gemacht hatten, ein Geschütz der Chinesen zu nehmen, machten letztere einen heftigen Angriff ans die Fremdenniederlassung, wurden jedoch von den Japanern zurückgeworfc». Am 7. wurde das Bombardement auf Seiten der Chinesen von mehreren neuen Punkten ans wieder aufgeuvmmen. Eine Granate fiel in das Lager der britischen Marine-Mannschaften und tödtcte und verwundete je zwei Manu. Das Artilleriegcsecht dauerte am 8. noch kort, als die Depeschen abgingen. — Aus Nokvhama erfährt dasselbe Bureau unter dem 13. d. M., der chinesische Gesandte in Tokio habe dem Minister des Acußeren einen Besuch abgestattet und ihm eine Depesche mitgetheilt, welche, wie er sagte, die erste sei, die ihm seit Beginn der Unruhen aus Peking zugegangcn sei. Diese Depesche besagt, die Ermordung des deutschen Gesandten und anderer Aus länder sei die Folge der Ereignisse in Taku und der Entsendung der Expedition Seymour's gewesen Die Regierung thue jetzt, was in ihren Kräften siebe, um die Fremden in Peking zu schützen. London. Heute sind hier amtliche Depeschen des Admirals Seymour aus Tientsin eingegangen. Die erste ist vom 9. Juli datirt und besagt: Die Stellung des Feindes südwestlich der Fremden-Niederlaffung wurde heute früh -1 Uhr von uns angegriffen- Die Japaner Vertrieben den Feind durch einen Flankenangriff aus seiner Stellung und eroberten vier Geschütze. Die Kavallerie ver folgte den Feind und vervollständigte seine Niederlage, indem sie eine große Anzahl von Soldaten und Boxern tödtcte. Die Ver bündeten Truppen bombardirten sodann das westliche Arsenal und nahmen cs ein, wobei sie noch zwei Kanonen erbeuteten. Da sie es nicht halten konnten, wurde es niedergebrannt. Der Verlust des Feindes beträgt an Totsten 350 Mann. Die Verbündeten hatten nnr geringe Verluste. — Die zweite Depesche ist vom 12. Juli datirt »nd lautet: Die Chinesen machten gestern irüh 3 Uhr in großer Stärke einen energischen Angriff auf die Bahnstation. Sre wurden zwar schließlich gegen 6 Uhr früh zurück geworfen, die Verbündeten hatten aber einen Verlust von 150 Tobten und Verwundeten. Die Verluste der Chinesen sind un bekannt. man glaribt aber, daß sie schwer sind. Die Forts wurden am Nachmittag von den Engländern und Franzosen beschossen. Ein Fort und die Pagode, welche als Signalthurm benutzt wurde, wurden zerstört. Unsere Trupven haben durch Ankunft von 1500 Amerikanern Verstärkungen erhalten. Petersburg. Das Rothe Kreuz sendet Aerzte, bamherzige Schwestern sowie ein Lazareth mit 200 Betten über Odessa »ach Ostasien. Petersburg. Die „Handels- nnd Jndustrieztg." meldet: Die Eisenbahnlinie nördlich von Niutschwang wird von Boxern und mit ihnen Verbündeten Truppen in Stärke von etwa 40,000 Mann bedroht; die Schutzmannschaft genügt nicht zur Vertheidig- ung der Bahn, die bereits an mehreren Punkten zerstört ist. Die Aufrührer erschienen sogar bei Niutschwang, welches von Kosaken und Artillerie vertheidiot wird. Der Telegraph Wladiwostok-Port Arthur ist zerstört. Wie aus Tschifu gerüchtweise verlautet, wurde Admiral Stöffel in Tientsin von dem chinesischen Oberbefehlshaber anfgefordert, binnen einer Woche Tientsin und Taku zu räumen. Stöffel habe geantwortet, er habe kein Recht mit Rebellen zu unter handeln. New - Aork. Der „New-Nork World" wird aus Shanghai gemeldet: Der Telegraphendirektor Scheng ließ den Konsuln eine Benachrichtigung zukommen, in welcher er rbnen mittheilt, daß die Fremden in Peking getödtet worden seien. Er tadelt den fremden- seindlichen General Tung und fügt hinzu, daß dieser General über den Widerstand, den die britische Gesandtschaft leistete, so entrüstet war. daß er den Befehl gab, sie mit schweren Geschützen zu be schießen. so daß sie in Flammen aufging und die Fremden in Folge deffen ihren Tod fanden. Washington. Einem Kabel-Telegramm des Admirals Reinen aus Tschifu vom 14. Juli zufolge, trafen dort gestern zwei japanische Transportschiffe ein nnd landeten ein Marmereaiment, Lebensmittel. Feldgeschütze und Munition. Weiter wird m dem Telegramm gemeldet, daß die Chinesen bei zwei die Flußverbind ung mit Tientsin beherrschenden Stellungen geschlagen worden sein sollen. Futschau. Der Vicekönig und der Tartaren-General haben beute ein Abkommen mit allen fremden Konsuln unterzeichnet, durch ^ Heben und Eigenthum der Ausländer welches sie sich verpflichten, »» Drontheim. Der Kaffer begab sich beute früh nach der Villa des deutschen Konsuls Jcnsseu in Gjilstad znm Frühstück. Das Wetter ist herrlich. Das Musikcorps der „Hohenzollern" gab im Parke ein Concert. München. Die Central-Comitös des Bayerischen Landes- hilssvereins und des Bayerischen Franenvereins vom Rothen Kreuz erließen im Anschluß an das Vorgehen des deutschen Central-ComitLs einen Aufruf zur Sammlung von Geldbeiträgen für freiwillige Krankenpflege der den deutschen Tniphen in China. Hambur g. Hier ist ein Ausstand der Werftarbeiter zum Ausbruch gekommen. Die Ursache des Ausstandes liegt darin, daß die Verhandlungen zwischen dem Verband der Eisenindustricllen Deutschlands und den Delegirten des Metallarbeiterverbandes (Sektion Werftarbeiter) nicht dazu geführt haben, daß die jetzt im Streik befindlichen Nieter die Arbeit wieder ausgenommen haben. Der Arbeitgeberverband hat den Nietern nunmehr das Ultimatum gestellt, entweder erklären die streikenden Nieter, am Montag Morgen in ihre Stellungen eintreten zn wollen, oder es werden auf allen hiesigen Werften ein Sechstel der gelammten Arbeiter entlasten. Da dieses Ultimatum abgelehnt wurde, wurden ent sprechend dem Beschluß des Arbeitgeberverbandes gestern Abend aus sämmtlichen Hamburger Werften etwa 1500 Werftarbeiter ent lassen. Der Arbeitgeberverband hatte den Betrieb der Hamburg- Amerika-Linie von der Entlassung von Arbeitern ausgenommen, da bekanntlich bereits der größere Theil der Arbeiter des Trocken docks der Hamburg-Amerika-Linie streikt. Die Geiammtzabl der Ausständigen beläuft sich jetzt auf mehr als 2000 Mann. Sollte die Entlassung der 1500 Werftarbeiter sich als wirkungslos erweisen, so hat der Arbeitgeberverband weitere größere Entlassungen in's Auge gefaßt. Bei den gestrigen Entlastungen sind nirgends die Ruhe und Ordnung im Allergeringsten gestört worden. Paris. Am Abend herrschte hier anläßlich des National- festes ein sehr lebhaftes Treiben. Die Illumination war glänzend. Auf allen Plätzen und in den breiten Straßen waren unter freiem Himmel Tanzvcrgnügungen veranstaltet. Gegen 11 Ubr entstand aus der Place de la Concorde an der Ecke der Rne Rivoli und der Rue Royale ein starkes Gedränge. Etwa 100 Personen mußten aus dem Gedränge in benachbarte Casehäiffer gebracht weiden, in denen sie sich bald erholten: nur eine Frau wurde ernster verletzt. R o m. König Humbcrt wird sich »lach Neapel begeben, um die nach China gehenden Trupven vor ihrer Abreise zu begrüßen. Petersburg. Tie „Nowoje Wrcmja" kommt in ihrem heutigen Leitartikel auf das Rundschreiben des Grafen Bülow zurück und äußert sich hierbei über die Schlußsätze: „Eine entschiedenere Erklärung bezüglich seiner Solidarität mit den anderen Möchten konnte Deutschland nicht abgeben. Man muß jetzt anerkennen, daß sich im fernen Osten ein vollständiges internationales Concert gebildet hat". Washington. In der Proklamation, durch die Präsident Mac Kinlcy die neuen, dem Gegenseitigkeits-Abkommen mit Deutsch land entsprechenden Zollbestimmungen in Kraft setzt, sagt der Prä sident, da Deutschland einem Abkommen zugestimmt habe, durch welches reziproke Zugeständnisse zu Gunsten der Vereinigten Staa ten gesichert würden, ermäßige er die Zölle auf aus Deutschland eingeführten Weinstein, Brandy oder andere aus Getreide oder anderen Materialien hergestellte oder destillirte Spirituosen, nicht- moussirende Weine, Wermnth. Gemälde nnd Statuen nach Maß gabe der 3. Sektion des Dingley-Tarifgesetzes- Oertliches und Sächsisches. — Bei Ihren Majestäten dem König und der Königin fand gestern Nachmittag 2 Uhr in Villa Strehlen Famiuen- tafel statt. — Herrn Wasserwerksdirektor Nan in Chemnitz ist das Ritterkreuz 2. Klasse des Verdienstordens verliehen worden. — Dem Figurenmalcr Nein inert scm. in Meißen (Porzellan- Manufaktur) ist aus Anlaß seines 50jährigen Alöeitsjubiläums das Albrechtskreuz verliehen worden. — In vergangener Woche besuchte Herr Amtshauptmann Geheimer Regierungsrath v. Craushaar das Augustusbad bei Radeberg und nahm unter Führung des Herrn Anstalts-Inspektors von den Einrichtungen des dortigen Genesungsheims für Mitglieder von Krankenkassen u. s. w. eingehend Kenntniß. — Dem Kirchschntlehrer Köhler in Lausa wurde der Titel „Oberlehrer" verliehen. — Der am Sonnabend von den deutschen Schützen unter nommene Ausflug nach der Bastei gestaltete sich, wie schon kurz gemeldet, zu einem äußerst gelungenen. Nachdem die zahl reichen Theilnehmer halb 0 Uhr auf der Bastei anaelangt waren, vereinigten sie sich zu einem geselligen, zwanglosen Beisammensein und stärkten sich bei einem trefflichen Concert der die Fahrt be gleitenden Kapelle der Kaiser-Grenadiere unter Leitung des Herrn Musikdirektor Schröder, an den Erzeugnissen von Küche und Keller des Bastei-WirtheS, Herrn Leuckroth, welcher in einem geschmack vollen Aufbau in der großen Glasveranda auch seinerseits den Schützen einen würdigen Empfang bereitete. Abends 7 Uhr wurde ebenfalls wieder unter Vortritt der Schröder'schen Kapelle der Abstieg durch den Zscherrgrund nach Wehlen angetreten. Das freundliche Elbestädtchen hatte Festschmuck angelegt und der Markt platz war in ein einziges großes Zelt, mit zahlreichen Birken- bänmchen und Flaggen aller Art geschmückt, umgewandelt worden, während Hunderte von Tischen und Stühlen zur Rast cinluden. Auch hier herrschte wie bisher ein fröhliches Leben und Treiben, das durch muntere Weisen der Musik unterhalten und verstärkt wurde. Gegen '/<9 Uhr forderten Tromvetensignale zur Aufmerk samkeit auf: Der Bürgermeister von Wehlen, Herr Schaal, hatte einen erhöhten Platz in der Mitte des Marktes betreten und rief mit weithin schallender Stimme den deutschen Schützen ein herzliches Willkommen in den Mauem Wehlens zw den-Gefühlen der Ehre, des Dankes und der Freude über diesen Besuch Ausdruck gebend. Nicht weißgekleidete Jungfrauen seien den deutschen Schützen entgegengekommeu zur Begrüßung; Wehlen könne ihnen nur Das bieten, was der Stadt von Gott gegeben sei, hohe Berge, herrliche Thäler, liebliche Gefilde, grünende Matten, die Wahr zeichen der Sächsischen Schweiz. Ein rein makelloser deutscher Sinn, schlichtes Wesen und ein fröhliches Herz: das seien die Kleinodien von Wehlens Bewohnern und diese bringen sie den Schützen als Willkommenaruß entgegen. Der Herr Redner feierte weiter die deutschen Schützen als festeste Stützen von Thron und Altar und ließ seine Ansprache ausklingen in ew auf Alldeu ^hieran spl Herr Sielcr-Bremen gc . . , den Wartender Sindt Wehlen und des gern ütblichen, alle Zeit natio nalen Sachsenvolkes. Er feierte weiter Sachsens vielgeliebten König Albert, verband damit herzlichste Wünsche für dessen Ge sundheit und brachte ihm schließlich ein begeisterten Widerhall findendes Hoch. Inzwischen war die Dunkelheit mehr und mehr hereingebrochen und die den Wehlener Marktplatz umsäumendcn Gebäude erglänzten in vielhunderstammiger Beleuchtung, damit bei dem nun beginnenden Aufbruch nach den Dampfschiffen den Festtheilnelmiern gewisser Maßen einen Adich iedsgrnß widmend. V«10 Uhr setzten sich die beiden Dampfer „Auguste Victoria" und „Hohenzollern" unter den Klängen eines munteren Marsches der wieder mit an Bord genommenen Kapelle, mächtigen Kauonen- schlägen, die in den Bergen ein vieltausendfaches Echo fanden, einer festlichen Userbeleuchtung nnd den Hurrahrusen des zahlreich an der Absahrtsstelle versammelten Wehlener Publikums znr.Heinr- fahrt in Bewegung, die den Theilnehmer» eine ununterbrochene Reihe von Licht und effektvollen Ueberraichungen bot. Uebcrall an den Ufern und von den Höhen erstrahlten Buntseuer. stiegen Raketen nnd Leuchtkugeln zn dem wolkenlosen Juli-Himmel empor, an dem bald auch Luna mit fast voller Scheibe hinter dem Dunkel der Berge langsam und feierlich cmvorstieg, einen märchenhaften Zauber über diese nächtliche Fahrt ergießend. Besonders reizvoll erschienen die von mächtigen Blinkfeuern erleuchteten Sandstein brüche. deren Wände mit ihren bizarren Linien aus dem Dunkel des Waldes effektvoll Hervorhcbend. Ganz besonders hatte sich die Stadt Pirna hervorgethan, deren Ufer eng mit mächtigen hoch- auflodernden Pechkörben besetzt waren, während an den mäch tigen Wänden des Sonnensteins sich hinter prächtigem Nothfeuer das Schattenbild eines fröhlichen Schützen zeigte, das auf's Leb hafteste nvvlaudirt wurde. Auf der Pirnaer Elbbrücke aber und an dem User begrüßte eine ungezählte Menge die Dampfer mit wendigen Zurufen und Tücherschwenken Allgemeinen Beifall fand ferner u. A. die wirkungsvolle Beleuchtung der Königs Sommerresidenz Pillnitz. Das Tolkewitzer nnd Dresdner Wasser werk. das Bootshaus des Dresdner Ruderklubs, die Höhen von Loschwitz und die am Loschwitzer und Blasewitzer Ufer gelegenen Etablissements, Schloß Albrechtsberg, die Saloppe, das Lincke'sche Bad und schließlich die Carolabcücke mit näherer Umgebung und das König!. Finanzministerium, wo eine reiche Buntfeuerbeieuchtung dessen architektonische Umrisse wirkungsvoll zur Geltung brachte, während am Ufer unterhalb des Finanzministeriums ein regelrechtes Feuerwerk die gegen -'/U2 Uhr am Terrassenufer anlanfenden Dampfer begrüßte. Uebcrall gab sich die Freude und Anerkennung der Fest- tbeilnebmcr in nicht endenwollcnden Hurrah- und Hochrufen über all' diese Ueberraichungen vom Anfang bis zum Ende der Fahrt kund, und wiederholt mußte die Musik den Jubel durch in der Stille des Abends weithin schallende Tuschs verstärken helfen. — Um das Arrangement und das Gelingen dieses Ausflugs, der den Theilnehmer» noch lange in angenehmster Erinnerung bleiben wird, haben sich die Herren Kaufmann Arndt und Ovcrsörstec a. D- Müller besonders verdient gemacht. — Das Programm des 13. Deutschen Bundes- schießens brachte als weitere Abwechselung am Sonnabend- Abend den Aufstieg eines Luftballons. Hierfür war Herr Luftschiffe! Fcller aus Leipzig gewonnen worden. Genannter Herr ist in seinem Facb ein erfahrener Meister, der bereits 331 Reisen durch die LniT'immer in glücklicher Weise gemacht hat. Viele seiner ehemaligen Schüler, darunter der auch hier bekannte Luftschiffer Spiegel aus Chemnitz, konknrriren jetzt mit ihm. Die Füllung deS 1500 Kubikmeter fassenden Ballons nahm längere Zeit in Anspruch und dauerte wegen des geringeren Druckes in der Gasleitung bis 9 Uhr Abends. Für den Luftschisfcr war diese Verzögerung aber von Bortbcil. als dadurch der Ausstieg zwar niit entbrechender Dunkelheit erfolgte, das bedeutend schwierigere Landen dagegen voraussichtlich mir angehendem Tage bewirkt werden konnte. Der gefüllte Ballon hatte wohl eine Höhe von 15 Metern und war weithin auch für die außerhalb des Festplatzes Stehenden sichtbar. Endlich war Alles zur Abreise bereit, Herr Feiler nahm mit einem Gehilfen in der Gondel Platz, und unter dem Tusch einer Militärkapelle und dem „Hoch" der zahlreichen Zuschauer menge stieg das Luftschiff kerzengerade empor, wurde dann in schon bedeutender Höhe von einer leichten Brise erfaßt, nahm seinen Weg in nordwestlicher Richtung über den Feslvlatz und ver schwand endlich am dunklen Abendhimmel. Nach lOstünoiger Heller Mondscheinfahrt ist der Ballon bei Burg im Spreewaldc glücklich gelandet. — An dem in der Festhalle des 13. Deutschen Bundes schieß cns am Sonnabend veranstalteten S ch ü k e n b a n ke t; nahmen 300 Personen Theil. Den Trinkfprnch auf Se. Majestät den König brachte Herr Stadtrath Poike-Löban aus. der im wei tercn Verlause der Tafel auch noch auf die Einigkeit sein GlaS leerte. Herr Kommerzienrat!) Körting-Hannover feierte die Feststadt Dresden und deren Einwohnerschaft. Hannover würde versuchen, falls das 14. Deutsche Bnndesschießen dort stattfinden sollte. Dres den gleich zu kommen. Herr Voigts aus St. Antonio in Texas dankte Namens der Deutsch-Amerikaner für die ihnen zu Theil ge wordene herzliche Aufnahme. Er erhob sein Glas auf Wciterblühcn der Einigkeit zwischen den deutsch-amerikanischen und den deutschen Schützen. Dieser Trinksvruch zündete ungemein. — Um dem im Großen und Ganzen wohlgelungenen 13. Deutschen'BundcSschießcn einen würdigen Abschluß zu geben, vereinigten sich gestern Mittag 1 Uhr nochmals gegen 400 Theilnehmer in der Festhalle zum S ch lnßb anke tt. das die Kapelle des Grenadier-Regiments Nr. 101 (Direktion Schröder) mit einem schwungvollen Marsch ein leitete. Unter stürmischem Beifall brachte Herr Stadtratb Rechts anwalt Dr. Lehmann folgenden Trinkspruch aus: „Das erste Hoch dem Kaiser gilt, Dem Kaiser vom Deutschen Reiche. Ein Hoch, dar aus dem Herzen guillt Und bis zum blauen Himmel reiche. Mit ihm zugleich wir preisen Den innig allgeliebten Landesherrn. Den Kricgsheldcn, den Herrscher, den Weisen, Nichts liebt das Sachsen herz so gern. So stimmt in's Doppelhoch aus vollen Kehlen. Ruft's. daß es den Festplah übertönt. Ruft's aus Gesinnung Eurer Seelen, Gleichwohl, ob and're Art Euch darob höhnt. Hoch dem' Kaiser, hoch dem König Ein dreimal Hoch, dem Herrscherpaac!" — Herr Hofoptiker Roettig dankte hierauf allen Schützen von nah und fern, die zum Gelingen des Festes beigetraaen haben. Kaum hatte sich der Beifallssturm gelegt, als Herr Stadtratb Dr. Leh mann zwei Huldigungsschrelben zur Verlesung brachte, an Se.- Majestät den König und an Herrn Oberbürgermeister Geh. Finanz-) rath a. D. Beutler und gedachte in längerer Rede der Herren' Stadtratb Kannrffetzer und Architekt Zimmermeister Noack in rüh«: mender Weise. Darauf feierte Herr JeSco v. Buttkamer unter ftvr-j
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