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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000902025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900090202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900090202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-02
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Sonnabend-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Üerugr gebühr: MettrliLbrltck 2 VN. so P'«. : durch di« L-ti 2 Mk. vs LI,. Di« »Dresdner Nachricht«" ettcketnm ,a,llch Morgen«: die Bezieher in Dresden und der nächsten Umgebung, wo die Zutragung durch eigene Boten oder Kommitiionäre erlolgt, erhallen baS Blatt an Wochentagen, die nicht aus Sonn- oder Feiertage folgen, m zwei TdeilauSgaben Abend« und Morgen« zugesiellt. Kür Rückgabe eingeiandter Echritt- itücke keine Berbindlichkell. Sernivrechanichlub: »mt l Lr. U u. Lr. L0S«. Tclegramm-AdreNe: vachrtchten Drosdr«, Mresgen-caM. Die Annahme von Ankündigungen erfolgt in derHauvtaeichiiftsslelle und den Nebcnannahinestkllen in Dresden bis Nachmittags 2 Uhr. Sonn-unk Feiertags nur Marienftrade ss von n bis>/-lUbr. Die ltvalligeGrund- zcile lca. » Silben» rs Ptg., An kündigungen auf der Privatieitc Zeile so Psg.: die sivaltige Zeile als .Eingeiandt" oder au, Tettieite «o Pfg. In Nummern nach Sonn- nnd Feier, lagen I- bcz. sivaltige Grundzeilcu so. « de», eo und so Mg. nach besonderem Tarif. Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. Beiegblätter weiden mit IO Big. berechnet. Lunsß-IiseLIsr ?6imrbll0nt6Inn^ ivblllllKVU. lll-68ll6n, Violoniabli-. 20. Kponmlitrit- !. »»« öuliu8 Lödler L Lv 1 Lttieads' Neueste Trahtberickte. Hvmachrichten, Gell. Rath Mann tz. 'Vaterländische Festspiele. Beginn der Hochwildjagd. ! «»tssd.v <»> vtl.» Iplktzkl. Zu Prof. Kretschmer's 70. Geburtstag. Aus Pekings Leidenszeit und Erlösung. Sernschreili- »nd Aerusprcch-Berichte v. 1. September. Ter Krieg i» China. Berlin. Meldung des Grafen Walderiee an den Kaiser «Ws Aden vom 31. v. M.: Als der Neichsvostdampfcr ..Sachsen" in den Hafen von Aden einfuhr. nalim das französische Transport schiff „La Campagne" unter Musik. Hnrrnh- und Zurufen den Kurs in der Richtung ans Colombo, dicht längsseits der „Sa chsen". Der deutsche Dampfer spielte die Mnrleillaiie. der französische die deutiche Nationalbvmne. — Graf Walderiee entiprach einer Ein ladung des englischen Gouverneurs, wobei der Empfang in feier licher Weise »nter Stellung einer Elnenwachc und Salutschüssen stattfand. Um 5 Uhr Nachmittags setzte Graf Waldersce seine Reise fort. Berlin. Ter „Börsencouricr" fuhrt in längeren Aus einandersetzungen ans, das; bei der sehr vorsichtigen Bndgetiriiiigs methode Rußlands dieses sehr wobl in der Lage sei, die Kotten der chinesischen Expedition ans den Budgetüberichnssen zu bestreiten. Daher sei es unrichtig, niizunebmen, dgs; es genötlngt sei. eine Anleihe zu dem gedachten Zweck ansznnehmen. Es sind al!o nnch dem genannten Blatte die in Umlauf gewesenen Gerüchte von Anleiheverhandlnngen nnzittrcsieiid. Der Zweck der Reiie Wittc's gilt der Ausstellung und ist als ein Akt der Eonrtcoisie anznschcn. Wie». Der Legntionsickretär der östcrreichffchnrngnrffchen Gesandtschaft in Peking Dr. v. Posthorn ist znm Legntionsrath ernannt und durch das Ritterkreuz des Leovoldordens ansgezeichnet worden. Seine Gemahlin erhielt den Elisabethorden 2. Klasse. London. Mit alleiniger Ausnahme des „Dailp Telegraph", der eine Verständigung mit der Kaiserin von Ehina für unver meidlich hält, sprechen sich alle andere» Zeitungen gegen die Zurückziehung der Truppen gns Peking uns wegen der nicht wieder gut zu machenden moralischen Wirkung, die ein solcher Rückzug auf die Chinesen nnSüben wurde. „Tailu News" sagen, welche weiteren Schritte der Kaiser von Russland auch verfolgen möge, lo scheine seine Absicht doch, so viel wie möglich die frühere Regier ung in China wiederherzustellen. Gras Walderiee sei aber nicht »ach China gesandt worden, um dabei behilflich zu sein, die Kaiserin wieder einziffetzen. Die Einigtest der Mächte lei ober^ ttächlich. — Die ..Mvrnrng Post" erklärt, das amerikanische Memorandum enthalte viele fromme Hoffnungen. Es könne nicht ernst genommen werden. Ter „Standard" bezweifelt, das; der russische Vorschlag praktischen Wertb habe, nnd fragt sich, ob cS leicht sei, mit dem Tinagli-Ramen zn verhandeln, wen» die Truppe» zurückgezogen worden feien. Das Blatt sieht voraus, das; die Besehnng eines Theiles des chinesischen Gebiets seitens der verbündeten Truvpcn eine Zeit lang nötlsig sein würde, um die »on China zn leistende Kriegscistichädigiiiig sicher zu stellen. London. Dem „Standard" wird aus Shanghai vom 30. v. M. gemeldet: Das amerikanische Kriegsschiff „Oregon" und die deutschen Kriegsschiffe „Kurfürst Friedrich Wilhelm", „Branden borg", „Weißenburg" und „Hela" haben Beseht erhalten, sich nach Wnsnng zn begeben. London. Ten „Times" wird ans Shanghai vom 30. v. M. gemeldet: Ein hier heute eingetroffenes Telegramm des Gou verneurs von Ngnnhwel» beiagt. Ehaosthnchino nnd Hfnetnng seien durch kaiserliches Edikt beordert worden, sich nach dem Süden zu begeben und über das Verhallen der Vicekönige in den Jangtse- Provinzen Nachforschungen anznstellen. Sie seien nnch bereits von Pavtingfn abgercist. Der Vicetönig Linknmsi. dessen Gcinnd heit in Folge der leisten Ereignisse sehr gelitten hat, soll, wie es iicisst. durch diele Nachricht sehr dcnnrnhigt worden sein und Schieng »ach Nvn'.ing berufen haben. Diese Meldung ist, wen» sic sich bestätigt, unzweifelhaft ernst, da die beiden Vicekönige der Kaiserin völlig ergeben geblieben sind. London. Den „Times" wird aus Tokio vom 3l. v. M. gemeldet: Nachdem die chinesischen Behörden in Amol» sich für die Sicherheit der Personen nnd des ElgenthumS verbürgt babcn, wären die japanischen Marinewidateii seht wieder zurückgezogen worden, obgleich Beweise für die Erneuerung einer cintijapäiiischcn Bewegung hinsichtlich Formvjas versiegen. T o k i o. An der Besetzung Pekings nahmen die Truppen der Alliirten in folgender Starke Antheil: Japaner 0000 Mann Fnßtrnvven, 220 Mann Kavallerie, 450 Mann Genictruvpeii und .">3 Geschütze: Rnffen 3300 Mann Fnßtruppcn. 180Mann Kavallerie, 22 Geschütze: Engländer 1832 Mann F»s;trnvven. 400 Mann Kavallerie. 13 Geschütze: Franzosen -100 Marincioldaten, 18 Ge. schiike: Amerikaner 1000 Mai»; Fnsstrnvpcn. 1» Marinesoldaten. 75 Mann Kavallerie. 6 Geschütze. — Am 25. August Halter, sich 70 chinesische Soldaten ergeben: mit Ausnahme von 10, die von den Javanern und Engländern znrückbehasten wurden, um über die Verhältnisse in der Stadt Auskunft zu geben, wurde» sie iämmt- lich entlassen. Am 27. v. M. eraabcn sich 200 Hosbeamte nnd Schloßwnchen. unter ibnen ein Offizier, der nach dem javanüchen Hanlstgnartier üderfübrt wurde. Tn eine Parade der alliirten Truppe» am 28. v. M. im kaiserlichen Schlos; stattsindcfi sollte zur Feier des SiegcS, wurde dieser chinesische Offizier nach dem Schlosse geschickt, nin dort die nöthigen Anordnungen zn treffen. Jnnerlialb der Tchloß- gnlage» wurde eine gros;e Ülnzahl znm Hose gebörigcr Damen gesunden. Es wurden alle »öthigen Schritte iapanischerscsts an- geordnet. nm dicie Dnnren gegen jede Belästigung zu sichern. Auch wnrde ibnen initgetbeilt. das; die iapanischen Truppen ihnen Nabmiigsniiltcl und jegliche Unterstützung würden znkommen laffe». Washington. Das Staatsdepartement veröffentlicht eine vom 20. v. M. datirte Mittheilnng. Darnach erklärte der russische Geichäststraaer in Washington, Russland habe Nintichwang nur ans stralegische» Gründen bejcltt, beabsichtige aber nicht, in China Gebiet zii erwcrbeir. -lach Herstellung der Ordnung werde es seine Truppen ans Peking ziinickzichea. es sei denn, das; die Mächte sich den, widersetzen würden. Wenn die chinesische »Regier' nng die Zügel der Pracht wieder an sich aenoinmefi haben würde, sestNnssländ eventuell bereit, mit ihr in Verhandlungen zn treten. In ihrer Antwort n»s diese Erklärung führt die amerikanische Re gierung cinS: Wenn die Autorität der chinesischen Regierung wiedcrhergestellt >ei. so hätten die Amerikaner den Wunsch, ihre Truppen ans Peking znrückznriehe» nnd in Fricdensverbandlnngen einzntreten. um ans diesem Wege Gennathunng für ihre gerechten 2ii»vrüche zu erlangen. Sie würden also, wenn die Brächte sich nicht allgemein für eine Verlängerung der Okkupation Pekings ansiprechen, nnd nicht allgemeine Uebcreinstimmung unter ihnen über diesen Punkt erzielt würde, rbrcn Befehlshaber in Peking an- weise», sich ans Peking zurückinziehen. aber erst, nachdem er sich mit den übrigen Besebtshabcrn verständigt bade. Frankreich soll, wie es heisst, diesem Vorschläge zngestimmt habe». Berlin. Die Herbstparade des Gardekows fand bei herr lichem Wetter glänwnd statt. Die Kaiserin wohnte derselben zn Bierde in weißem Gewände mit den Abzeichen ihres Küraisier- Negimcnts bei, der Kaffer in grober Uniform aus dunkel braunem Pferde, den Feldmarsch allstnb in der Hand. Vor Beginn der Parade übergab der Kaffer in einem von Infanterie gebildeten offenen Viereck die neuen, vorgestern ge wechsen Fahnen. Sodann ritt er die Front der Truppen ab. die das aanze Tcinvellioier Feld bedeckten: dies dauerte fast eine Stunde. Dan» folgte einmaliger Vorbeimarsch der Gendarmerie lautlos, die Infanterie in breiten Negimentskolonnen mit Trommeln und Pfeifen, die Kavallerie nnd Artillerie im Schritt. Auch die Clsina-Jäger nahmen mit sämmtlichen Fahnen ibres Expeditions korps Tbcil. Der Kaiser führte die Fahnen und Standarten unter brausenden Zurufen der Menae nach dem Berliner Schlos; zurück. Der Kronpr iz wnrde znm Oberleutnant befördert. Uni 0 Uhr fand im Weihen Saale des Schlosses Paradedinec statt, Abends grosier Zapfenstreich !m Lustgarten. R crli n. Wolsf's Telegraphen Bureau meldet: DaS dcntsch- amerikanischc Kabel über die Azoren nach New Bork ist heute dem Betrieb übergeben worden. Gleichzeitig ist das Kabel Emden— i Valencia - Irland', anher Betrieb geletzt. Kiel. Die Prinzen Este! Friedrich und Adalbert sind von ! Plön hier cingctrofsen und haben sich zn einer zwestäcsigen Segel- , fahrt an Bord der Aacht der Kaiserin „Iduna" einacichisft. Darmstzadt. Wie die „Darmst. Zig." meldet, ist (straf z Friedrich zn Solms Landach in Folge Schlaganfalls gestern Nachr I gestorben. Eisenach. Be! der Oberbürgermcistenvabl erlnettcn Fewson- , Apolda 030, Schlüter Halberstadt 021. Lclnniedcr Bromberg 152 ^ Stimmen. Zwilchen den beiden Erstem» erfolgt eine Ttichwabl. Wien. Der Kaiser hat dem Statthalter in Mähren, Grafen der Bukowina, Baron der Bukowina, Lupul. Zervti». ferner dem Landcsvräsidcnten Bonrgigno» nnd dem Landeshauptmann die Gehennratbswürde verliehen. Wie». I» politische» Kreisen verlautet mit großer Bestimmt heit. das; die Anilonmg des Reichsrnths bevorstehe. Der Kaffer soll bereits vor einige» Tagen dieser Mahregcl zngestimmt haben. Morgen wird der Ministerpräsident von; Kaffer ist Audienz emvsangen werden. Das Auflvmngsdekret soll in den ersten Tagen des September bekannt gemacht werden. Pest. Dem ..Macwar Orszag" zufolge beabsichtigt da? Ackerbau»»»»»»»»» in; Parlament eine Gesctzesvorlage über die Kolonisation nnd Parcellirnng in Siebenbürgen effiznrcichen. Der Minister nntenrimmt derzeit eine Studienreise in Siebenbürgen und bat ausgedehnte Waldungen und Besitzungen angetanst. — Offiziös wird gemeldet, dan das nächstiährigeBudget rauh erledigt werde» und leine Indemnität notbwendig sein wird. Paris Der „Eclair" spricht sich unverhohlen- gegen den Vorschlag der Räumung Pekings ans. Wir wünschen lebhaft, sagt das Blatt, das; die Massnahme, falls sie getroffen werden sollte, die Wiederherstellung der friedlichen Zustände beschleunigen werde, fürchten aber, das; die Diplomatie damit einen großen Fehler begangen habe. Das „Echo de Paris" iagt: Mac Kinlev sei offenbar durch die Eanwaane für die Präsidentenwahl gezwungen, sich der Fortsegnng der Exoansionsvvlitik feindselig zu zeigen. Es lei zn fürchten, das; gewisse Mächte die Haltung Amerikas sich zn Nutzen machen könnten, nm das internationale Einvernehmen nnd die gemeinsam,' Aktion zn stören. Im „Figaro" schreibt Wbfft, er lei trotz mancherlei Anzeichen überzeugt, das; vor der Ankunft des Grafen Walderiee keine ernsten Verhandlungen mit Ehina be ginnen könnten. M arscille. Ter Ansstand gewinnt in Folge des Kohlen- mangels ai; Ausdehnung. So mussten heute 20 Seifensiedereien, mehrere Zicgeldrcmicreie» :c. de» Betrieb cinstcllen. R o in. Genercilinasor v. Liebctt. Gouverneur von Deutsch- vstairika. ist an Bord des Neichspostdampsers „König" in Neapel angelangt. Brüssc l. König Leopold wird, um später ohne Risiko ab danken zn köninn, zuerst für die Stärke des Heeres durch Einführ ring der persönlictien Wehrpflicht Sorge tragen. Glasgow. Die offizielle Antündigniig des PestausbrnchK rief eine förmliche Panik bervor. Bis gestern Abend waren 11 Patienten im Spital in Bebandlnng: die »reisten Fälle sind ernst und die Behörden beschlossen, die SanitätSbnreaus Tag und -sacht offen z» Hallen und haben ihren Stab verdoppelt. K openbagc n. Ter russische Finaiizininistcc v. Witte hat sich gestern Abend von liier nach Paris begeben Petersburg Der ehemalige Ebef des Generalstabes und frühere langjährige Generalgouvernenr von Finland, General der Infanterie Gras Hepder, ist gestern hier gestorben. Ocrtliches und Lächsisches. Dresd'n. 1. September. —* Te. Majestät der König begab sich in den gestrigen Abendstunde» zur Birscb narb dem Heiscnbcrgcr Jagd-Nevier. wo ! er einen Rehbock erlegte. Heute Mittag nntcrnahmen beide ! Bi a icstäte » wiederum eine Gondclvartie ans der Elbe von j Pillnitz aus tbalwärls. An Besuch des- .Königspaares ist Frau I Gräfin Fünfkirchen gestern Abend in Pillnitz eingetroffen. —* Die Ernennung des P rinzcn M a »z von Sachten zum ! anßerordenlliche» Professor an der Freiburger theologischen Fakultät j ist nunmehr durch die Regierung des Kantons Freiburg erfolgt. —" Sc. Erstellen; der Herr StaatSminister v. Metz ich wird s Anfang nächster Woche für einige Tage Aufenthalt im schlosse ^ zn Frieren nehmen. —* Mit Genelnnignng Sr. Majestät des Königs ist beschlossen ! worden, den derzeitige» Vorstand der König!. Gcwerbeiiffpektton in ! Ebemnitz. Herrn Gewerberaib Kunze, vom 1. Oktober mit dem Dicnsttitel ..Negicrniigsralh" der neu zu errichtenden König!. Kreis- hnnptinaninchcist in Chemnitz als Ruth für gewerbliche Angelegen- beiten zuzntbeilen. während als Amtsnachfolger des Genannten Herr Gewerbciiffvektor Westvhak, gegenwärtig Vorstand der Könicrl. Geiverbeiiffvekkion in Zitta». ernannt worden ist. Kunst und Lvisseuschaft. ^ f* Woch ensp ielv la» des Königl. Opernhauses: Sonntag: „Die Königin von Saba": Montag: „Violettn": Dienstag: „Die Asrikcmerin": Mittwoch: Neu cinstudirt: ..Ter j Wildschütz": Donnerstag: 0. Vorstellung im Wagner Evtlns: j „Tristan und Isolde": Freitag- „Manfred": Sonnabend: 7. Vor stellung im Wagner-ClstlnS: „Das Rhcingold": Sonntag: „Der Wildschütz". — Das Königl. Schauspielhaus bleibt bis mit 8. September geschlossen. Sonntag, den !>. September: Neu einstndirt: „Der Traum ein Leben." M Cdmund Itrctschnicv ist zu seinem 70. Geburtstag geehrt und gefeiert worden, wie er cs verdient, und wie cs ihm Von allen Seiten neidlos gegönnt und von Herzen gewünscht worden ist. Die höchste Auszeichnung wurde ihm bereits ani Sonntag durch die Bcglückw ü n s ch nng, die S e. Maie st ü t der König durch das Königl. Kämmereramt aussprechen lies;, nicht weniger durch das ihm vom Generaldirektor der Königl. musikalischen Kapelle und der Hoftheater, Herrn Grafen Scebach, überreichte Diplom, dos ihn zum K önial. Sächsischen H v f - rath ernennt. Daran reihte sich die Ernennung zum Ehren bürger. die ihm seine Gcburtsstadt Ostritz übersendet bat und die Auszeichnung, die ihm die Stadt Zittau zu Theil werden lieh dadurch, daß sie zu seinen Ehren einer Straße den Name» Edmund Kretschmer-Straße gab. Am Donnerstag Abend überraschten ihn die Kapcllknaben der Katholischen Hvskircbe mit dem Vortrag einer „Jubilate", komponirt von seinem Sohn Franz Kretschmer. Instruk tor der Kapcllknabcn. und am Vorabend des GebnrtSfcstcs brachte ihm, wie bereits ausführlich erwähnt, der ea. 100 Sänger starke Gelangvcrcin der Staatseffciibahnbcamten einen Lainpivnzua und eine vortrefflich ausgcführte Serenade, bei der ausschließlich Edmund Kretschmer'scue Chöre znm Vortrag gelangten. Den Höhepunkt der Feier bildete natlirgemäß der Tag der Geburtstags feier selbst. Massenhafte telegraphische Grüße. Gedichte, Lorbeeren und Blumen wurde» dem Gefeierten überbracht und Deputationen reihten sich in säst ilimiiterbrochencr Folge, unter diesen die Ab ordnungen der Königl. Kapelle, vertreten durch die Herren Evnccrt- meister Prof. Friedrich Grütziiinchcr, Knmmcrnmsikcr Schubert, der Alten Herren »nd der Aktiven von den Ercttoncu und vom Arion- ^Ltipzig, von vielen kicsiaeu und auswärtigen Gesangvereinen, besonders auch vom Dresdner Lcbrergeiangverein. der ihm durch die Herren Oberlehrer Richter. Direktor Tr. -lichter und Friedrich Brandes einen mächtigen Lorbeerffanz überreichte: ungezählte Gönner und Freunde brachten nnd sandten Zeichen der Liebe nnd j Vereinung, darunter die Herren Generalmusikdirektor v. Schuch. ^ Hofkavellmeister Hagen, die Regisseure der König!. Hrffopcr, das- Trcnkler-Orchestcr. der Vorstand des Orchcstcrvereins Pkilbarmonie: der Kirchenchor brachte berrlichc Blumen nnd ein Bild der Orgel der Katholischen Hofkirche, der langjährigen Wirkungsstätte Kreffrh- mer'S: die Damen des Königl. Kircbciichors überreichten Blumen und Lorbeeren und zablrciche andere künstlerische Vereinigungen sprachen durch Deputationen oder in corparo ihre Glückwünsche ans. Gegen Abend glichen die Zimmer Kretschmer's einer Blinnennus- slellung von solcher Fülle, daß kaum noch ei» Bonanet oder ein Kran; imterznhriiige» war. Tie Feier beschloß endlich ein Eviiccrt im Königl. Belvedere, das zn Ehren des Geleierten eine Anzahl feiner Kompositionen zur Aufführung brachte. Es war snr Edmund Krcffchmer sicher ein beiher Tag, dieses 70. Gebnrtsfest. aber auch ein Tag. der einen Höhepunkt in seinem Leben und Wirken be deutet. der chm den Beweis gebracht, wie lies Liebe und Verehrung für ihn in allen Kreisen wurzeln und wie gern und freudig chm Anerkennung nnd Dankbarkeit cntgcgengebracht wurden für das, waS er der musikalischen Welt war und bleiben wird: ein Mcislcr seincr Kunst. Aus Pekings Leidenszeit nnd Erlösung. Das englische Reuter'schc Bureau veröffentlicht folgenden ans- sührlichen Bericht aus Peking: Zum Gedächtnis; der Belagerung von Peking wird eine Medaille mit der Umschrift „Menschen, nicht Mauern machen eine Stadt" geschlagen werden. Ans den, Terrain der britischen Gesandtschaft, wo eine Hand voll Mensche» 58 Tage lang de» Streilkrästen der chincsffchen Hauptstadt wider standen hat. wird eine Feier zur Bekundung jener Medaillrn- nmschrist statlsindcn. D ic Barrikaden aewäbren einen wnnderbnren An blick: die Schlitzwehren der Geiandlschast sind ein Wunderwerk von Stein- und Backslcinbau: Wälle. Erdwerke. Sandsäcke schirmen jeden Fußbreit des Terrains. Oben aus den Wällen sieben Schntzwehren für die Schützen, und die Säulenballen, sowie die Fenster der Gebäude sind geschützt durch Kästen. Säcke rc„ die mit Erde gefüllt sind. Hinter der amerikauffchen Geiaodffchait ist eilt Werk. Fort Mycrs l genannt, das die Marinemaniffchasten gebalte» liabe». Es schützt völlig beide Seiten der Gelandtlchaft. Die Mauern, die darauf binsnliren. sind mit Schießscharten versehe», und eine Schutzwehr an der Mauer blickt ans ein von den Ebincicu gebautes ähnliches Werk. Eine kurze Strecke weiterhin sperrt eine andere Mauer die Gelandochattsstraßc gegenüber der deutsche» Gelandischast ab: nnd auch hier erhebt sich gegenüber eine Barrikade des Feindes. Innerhalb dieser Grenzen sieben andere Mauern, die es dem Fremden ermöglichen, im Bedarfsfälle das VcrthcidignngSgchiet ans einen geringen Raum zu beschränken. l Tic Giebel der britischen »nd amerikanischen Gebäude sind durch Kanonenschüsse durchlöchert: der Rest der fremden Nicderlass nngen ist last ganz zerstört. Wahrend der ersten drei Wochen wurden 2800 Schuß ans die>e abgegeben, manchmal 100 an einem Tage. Die Kugeln, die auf dein Grund nnd Boden der Gesandt schaft ansgclesen wurden, füllten ganze Eimer. Während der grössten Zeitdauer der Belagerung lebten 4l4 Personen in der Äeiandtichaft, welche von 314 Marinewlduten und 85 Freiwilligen unter dem Befehl des Kapitäns Poole vcrtheidigt wurden. 11 Ciblwcrsonen wurden geködtet und 10 verwundet: ferner wurden 54 Marinesoldaten und Matrosen getödtet und 112 ver wundet ; auch 2 Frauen erlitten Verwundungen. Der Empfang, den die Ueberlebenden den Entsahtruppen bereiteten, lies; die MübenZ'ergcsse», welche die Truppen erlitte» hatten. Der Einzug in die Stadt war kein Schaustück. General Gaselee mit seinem Stabe nnd einer Kompagnie Sikhs drang vor durch das Bett des Abulgslanals unter der tatarischen Mauer, die Belagerer be seitigten die Barrikaden, »nd als die Dhorflügcl nach innen auf- flogen und die britischen Fahnen erschienen, erscholl auf beiden Seite» ein gewaltiges, anhaltendes Hurrah. Generale und Soldaten erklommen die Ufer des Kanals, immer durch den Schmutz hindurch unter Pressen nnd Drängen. Jeder wollte der Erste in der Gesandtlchast sein. Männer nnd Frauen umringten die Befreier. Jedermann eilte in höchster Erregung in die Gesandt schaft hinein, wo »>m die Fahnen hochstiegen. Die Soldaten um ringte» den Brunnen, der die Rettung der Belagerten gewesen ist,, während die Gesandten und Offiziere einander nach den letzte» Erlebnissen befragten. Eine Stunde später marschirtc der amerikanische General! Chaffce an der Spitze des 14. Jnsanterie-Regiments die tartarischq
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