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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000926024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900092602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900092602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-26
- Monat1900-09
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berugsgebiihr: Äcücliätirlich s Mk. KD Pka.; durch die V-lr s Mk. 7S Ls». Die.Dresdner Nachrichten' ericheinen lä-lich M«r«enS; die Bezieher in Dresden und der nächsten Umaeduna, wo die Zutraauna durch eigene Bolen oder Koinmilswnüre erfolgt, erhalten das Blatt an Wochentagen, die nickt aut Sonn- oder Kciertage iolgen, « zwei Tdeilausaabrn Abends und Morgens -»gestellt, ßür Rückgabe etngelandter Schriit- iliicke keine Berbuidlichkeit. Kerulvreckankchlustt »ml lvr.Uu.Lr. tivvS. Telegramm-Adre"e: Anchrtchl»» Drrnrdrn. Dienstag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Llnreigen-carik. Die Annahme von Ankündigunge» eriolgt in dertöauvtgeichäitLstelle und den Nebenannahmeiiellc» in Dresden dis Nachmittags ZUbr. Sonn- und ltriertags nur Martenstrade 3» von il bis>/,i Uhr Dm I idaltige Grund zeilc tea. s Silben» IS P'g . An kündigungen aus derPrrvatteite Zeile 20 Pi», : die Lwallige Zeile als .Eingciandt' ooer aus Tcrlieile SO Pig, l>n Ziummern nach Sonn- und >>cikr- tagen I- de> rivalligc Grundzeiten so, sa der, so und so Psg, nach veionderem Larit. "uswacliae Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. Bclegdlättcr werden mit tO Psg. berechnet. ^<7. //s, ^sc//rc?/s/? />Q^S/55/E56^. Lodert Lödms zu», m NsiävrstoUv i» armier L » ,»iii SsorMlutr 16. Lnisaos' Neueste Drnlttbcrrchte. Hofnachrichte», Gcsnmmtrathssitzung. Geschichts-und 2llterth»msvcrcine, Verband ! 4»,«,^ «4, »D/r AAH-s e»v?Is sächsischer Lehrerinnen. Sndermann's „Johannisscucr". König!. Turiilchrerbildnngsnnstast. ! Z.s/vv. Fernschreili- n»d ^ernsprech-Bericlitc v 25. September. Der Krieg in (Klima. Berlin, Blättermcldungen zusolge sind die Antworten Ruß lands und Japans ans die deutsche Eirlnlarnvte gestern eingegangen. Rußland nimmt den deutschen Vorschlag an mit prinzipieller Zu stimmung. Japan ist in seiner Antwort noch entschiedener in zn- slimmendem Sinne. Berlin. Die deutsche Linienschiffs-Division ging heute von Shanghai nach Tat» in See. Drei deutsche Torpedoboote sind am 24. d. M. in Hongkong eingetrvssen. ^ London. Die „Morning-Post" meldet aus Shanghai vom 24. d. M>. die Regierung sei vollständig in den Händen des Prinzen Tuan. Kcrng-Ai und die Generale in der Provinz Nangking sind nur Werkzeuge des Prinzen, Die geheime Gesell schaft Koiatwai wird eine Quelle großer Gefahr, Ter Einfluß dieser Gesellschaft ist großer als der der Boxer. Sendlinge des Primen Tuan arbeiten energisch in der.Hoffnung, den Vieekönig von Nangking, der gegen die Fremden wohlgesinnt bleibt, zu be seitigen. Die Lage im Pangtie-Gebiet ist kritisch. London. Fürchterliche Einzelheiten werden den „Times" über die Ermordung britischer, amerikanischer und französischer Missionare in der Provinz Schaust gemeldet. Ter Gouverneur Nndsicn. ein wüthender Gegner der Fremden, lud am 9. Juli alle Missionare, 43 an Zahl, nach seinem Namen in Taipenfn ein, angeblich um ihre Beförderung nach der »täfle zu sichern, und als die Eingeladenen erschienen, wurden sie alle innerhalb des Namen in Stucke gehackt und ihre Köpfe wurden an den vier Thoren der Stadt ausgestellt. Als die Nachricht von dieser erfolgreichen Ver- rälherci nach Peking gelangte, erlies; die chinesische Regierung am 14. Juli eine ähnliche Einladung an die Gesandten, allein dieie waren vorsichtiger als die Missionare, — Noch am 15. August wurden die amerikanischen Missionare in Jentschansu, südlich von Taiyenfu, einschließlich zweier Frauen und dreier Kinder in brutalster Weife durch Soldaten des Gouverneurs Duhsicu ermordet. Petersburg. Der „Nowoje Wremia" wird ans Odessa gemeldet, dort sei eine Verfügung angclangt, nach welcher alle Freiwilligen, die in Odessa eingetrvssen sind, um sich nach Ost- asicn zu begeben, hcimzutehren haben. Taku Das Expeditionskorps wird am 29. d. M. nach Pavtingsu auibrcchen. Hongkong. Einem Telegramm auS Kanton zufolge wurde eine Barke, in welcher sich eingeborene Christinnen befanden, bei Kiinhnk am Westslusse beschossen. Alsdann wurden die Franc» ans Ufer geschleppt und nicdergemehclt. — Tie eingeborenen Christen flüchten nach Kanton. Die Stadt ist ruhig. Ruhestörer treiben sich dort in Schaaren umher, haben aber keinen Führer. Shanghai. Eine Schwadron indischer Kavallerie wurde heute hier gelandet. Berlin. Viceadmiral Hosfmann ist durch Kabinctsordre, vom 23. d. M. von der Stellung als Chef des ersten Geschwaders enthoben und Viceadmiral Prinz Heinrich von Preußen zum Chef des ersten Geschwaders ernannt worden. Berlin Die 4prozentigen Schatzanweisimge» des Deutschen Reiches von 1900 wurden heute zum ersten Male nvlirt. Ter Kurs stellte sich auf 100 bez. n. Geld pr. Erscheinen. Berlin. Die erste Plenarsitzung des BnndcSraths nach der Sommerpause ist ans den 4. Oktober anberanmt. Tie Tagesord nung ist recht umfangreich; auf derselben stehen n. N. der Gesetz entwurf wegen Ausübung der freiwilligen Gerichtsbarkeit und Leistung der Rechtshilfe im Heere, Entwurf von Abänderungen und Ergänzungen des amtlichen Waarenverzeichnisses zum Zoll tarif. Entwurf einer Verordnung über den Geschäftsgang und daS Verfahren im Reichsversichernngsamt, Entwurf von Vorschriften über den Kleinbandel mit Garn, Entwurf von Aussührungs- bestimmttngen zum Gesetz über die Bekämpfung gcmeingesährlicher Krankheiten, Gesetzentwürfe über das Urheberrecht und über das Verlagsrecht, die Jnkrnstsetzung der MilitärstrasaerichtSordnnng vom 1. Oktober 1898 für die ostasiatisthe Expedition, die Brüsseler Konvention über Maßregeln zum Zwecke der Beschränkung dcS Handels mit Spirituosen in bestimmten Gebieten Afrikas und der Antrag betr. die Wiedeivvrlegnng der Entwürfe einer Seemanns- ordnnng, eines Gesetzes über die Verpflichtung der Kanffalnteischifsc zur Mitnahme heimznschassender Seeleute, eines Gesetzes über! Stellenvermittelung für Schisssleute und eines Gesetzes über Ab änderung icercchilichcr Vorschriften des Handelsgesetzbuchs au den Reichstag. Berlin. Der Finanzministcr v. Miguel, der Lnndwirth- schastsininistcr Freiherr v. .Hammerslein und der Minister des Innern Freiherr v. Rheinbaben haben sich nach Posen begeben 'zur Theilnahme an den Konferenzen über die Frage, ob eine Erweiterung des Gesetzes über die Geschäskssprache der Beamten. Behörden und politischen Körperschaften des Staates angezcigt erscheint. Für die Berathnngen sind die Tage vom 25. bis 27. September in Aussicht genommen. (st o t h a. Der Regierungsveiweser hat das Obcrhofjäacrmcister- amt aufgelöst, über dessen Thätigkcit im Landtag viele Klagen laut wurden, Paris. Mehreren Blättcm zufolge hat der Kriegsminister befohlen, iämmtlichc Lehrer an. der Kriegsschule zu St. Ehr, welche aus von Geistlichen geleitete» Unterrichlscinstailen hervorgcgangcn sind, durch solche Offiziere zu ersetzen, die ihren Unterricht aus schließlich in Staaisschnlen erhalten haben. In Folge dieses Befehls sind ein Major und !D Leutnants, die bisher an der Kriegsschule gelehrt Huben, in ihre Regimenter zurückverjedt worden. Die konscrvntiven Blätter vrotcstiren in schärfster Weile gegen diese Mnßiicchme, die der jüngsten armeefrenndlichcn Rede Lvuliel's durchaus widerspreche. Paris. Der „Ganlois" will wissen, daß die Kosten des Bankets der Bürgermeister ans dem vom Parlament für den Empfang der fremden Souveräne bewilligten Kredit bestritte» werden sollen. Paris. Der aus Straßbnrg i. E. gebürtige Dichter und ScnatS-Nibliotheknr Louis RatiSbonne ist gestern im Alter von 73 Jahren gestochen. 9! o m. König Viktor Emannel sandte ein Telegramm an die Königin Viktoria, in welchem er sie dazu beglückwünicht, daß der lüdasrikaniiche Krieg beendet sei. Ein ähnliches Telegramm ging an Lord Roberts ab, New-Nork. Ein neuerlicher Wiibclstnnn bat das Tbal des Eoloradoriver verwüstet. Der in Eonchv nngerichtete Schaden ist ungeheuer. Tclegraphenstangen wurden nmgeworfcn Eisen bahnschienen ansgcrisien. Bisher sind 18 Todte sestgeftellt. New-Jork. Wie gemeldet wird, ist Sansaba in Texas, cme Stadt von 10M Einwohnern, durch Hochwasser des Sansaba-Flnsses theilwesse weggeschwemmt. Mau bcüürchtet große Menschenverluste. Die Telegraphcadiühte sind niedcrgenssen. Der Verkehr ist unterbrochen. Morristown (Minnesota! wurde gestern Abend von einem Ehkloii beimgesncht. l3 Personen wurden ge- tödtct und viele werde» vermißt. Ocrtliches und Läckisisches. Dresden. 25. September. —* Sc. Majestät der König begab sich beute früh von Pillnitz nach der Technischen Hochschule und wohnte in der Aula daselbst Vormittags 9 Uhr der ersten Hailptveriammlnug des Gefamnitvereins der Deutschen Gefchichts- und Atterthumsvercinc bei. Von hier begab er sich in daS Resivcnzschloß, nahm dort militärische Meldungen entgegen und empfing die Herren Staats- ministcr und den König!. Kabinetsiekrctär zu Vorträgen. Um 1 Uhr lehitc Se. Maicstät nach Pillnitz zurück. —* Auf die Ergcbcnheitsdepeiche, die der Zweite dents ch c Archiv tag an Se. Majestät den König richtete, ist ein T.rnk- telegramm zu Händen des Herrn Geh. 9i»tt> Dr. Hassel eingegangen. —Ans Anlaß des silbernen Ehcsnbilänms. welches beute Herr Hofrath Tr. Unruh mit seiner Gattin begeht, erschienen Vormittags um l l Uhr in der Wohnung Ammoiisliaßc 10 die, Söhne Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August, dies Prinzen Georg und Ernst Heinrich, in Begleitung des! Herrn Hauptmann v. Hehgcndorfs, um daS Jubelpaar zu beglück-j wünschen. —» Mitglieder und Delegirten der gegenwärtig hier ! tagenden G e n e ra l v e rs a in m l n n g des Gcsammtvercins der !de>ttschc» G esch ich ts- und A ltert h nmSv ere in c vcr-! i einigten sich gestern, Montag Abend, im „Neustädtcr Casino" zu ' einenc geielligen Zusammensein. Die Versammlung, die aus zahl reichen Vertretern der geistigen Elite TentichlandS besteht, bot ein glänzendes Bild, Reben den offiziellen Abgeordneten denncher Skantsregierungen bemerkte inan znblrciche hervorragende deutsche Gelehrte. Hohe Militärs, eine offizielle Vertretung des Rathcs der Stadt Dresden, bestehend aus Herrn Geh. Finanzrath a. ^7. Oberbürgermeister Bantler, Bürgermeister Lenpold, Sladtralh Tr. Fächer und Stadtratb Kövvcn u A. in. Nachdem man sich gegen > UO Uln in den freundlichen Festraumen vollzählig veriammeir batte, hieß Herr Rachsarchivar Tr. Richter die Anwesende,, im Namen des Dresdner Ortsausschusses willkommen, wobei er an die bcvorstebendcn reichen wisienichaitlichen und sozialen Arbeiten erinnerte und den Kreuzichnlehor als seit dem Jabre 1300 etwa bc stehend, vvrstcllte. Darnach sang dieser vortreffliche Ehor unter Leitung seines Dirigenten Herrn Porseiior Oskar Wermann eine Reihe deutscher Lieder des l5. bis 17. Jahrhunderts. Tie sttter essantc und eigenartige konzeriale Darbietung, weiche die Kom Pomsten Heinrich Isaak st 175). Lndwig Senkt st492—1555-. Orlando di Lasso >1520—1594). AntvninS Seandellns l1517—15A»', Matkhaens le Maistre (1.50l»--i577), Johannes Eccard (1553—ION, Gieoanni Giacemo ctzastoldi >1550), Hans Leo Häßler (1501—10125 Daniel Frideriei tl70R und Heinrich Schütz (158.5—1072! zu ktzehvr kanien. fand lebhafte»,Anklang nnd^trng viel zur Erböhrmg der köstlichen Stimnmng bei, Ivciche die Theil nehmcr an der Veranstaltung lange beisammciihielt. Heule Vormittag trat die Generalversammlung des Gcsaimntvcreins in der Aula der König!, Technischen Hochschule zusammen. Neben einer großen Anzahl offizieller Abgeordneten anßcriächwcher SlaatSiegierunge» wohnten ihr u. 2i. die.Herren Stnatsminmer Tr Schurig, v. Metzich und Dr. v. Scpdcwitz. KreiShanvtnlann Schmiedel. Obeibürgermctstcc Geh. Finanzrath a. T. Deutler, Bürgermeister Leupold, Stadträthc Lotze und. Köppeig Rektor Prof. Dr. Rohn bei. Eine besondere Auszeich nung wurde der Versammlung durch den Beiuch Sr. Majestät des K ö n i g s zu Theil. welcher um 9 Nhr in Begleitung der Herren Gcncralniaior v. Broizem und Kämmerer n. Schimvss erschien und, von den Herren Oberbürgermeister Eich. Finanzrath a. T. Beutler, Geb. Hosrath Tr, Erbsteiu, lliegicrungSrath Ermiich, Stadtrath Fächer und Generalmajor Freiherr v, Friesen empfangen und be grüßt wurde. Als der Monarch die Aula betrat, brachte ihm die Versammlung ein drciiacbes Hoch, Nachdem König Albert auf einem Sesiel vor dem Rednerpult Platz genommen, betrat dieses Herr Archivia!!» Tr. B a i l l e n - Berlin, um Sr. Majestät für die durch sein Eiicbeinen dem Verband der deutschen Geschichts- und Atterthnms-Vcrcine erwiesene Gnade zu danken und zugleich die Gcneralvrrwwmlilng si'ir eröffnet zu erkläre». Der .Herr Redner begrüßte alsdann die Vertreter der demschcn verbündeten Regier ungen, der Stadt Dresden, den Herrn Rektor der Techniichen Hochschule und die Vertreter der Verbandsvcreinc mit herzlichen Worten. Darauf sprach Se. Cwcellen; Herr Staatsminister Dr. S churig. uni der Freude der sächsischen Skaatsregierung darüber Ausdruck zu geben, daß der Geiammtvcrein der deutschen Geschichts- nnd Altertlnunsvereinc, der seit seiner Gründung in einer damals kaum geabutcn Weste gewachsen und gediehen sei, seine Haupt Versammlung in Dresden nbhalte, und zu versichern, daß die säch sische StaatSregiernng lebhaften Antheik an den Bestrebungen des Vereins genommen und ihnen regste Aufmerksamkeit zugewendet habe: habe doch auch von >cher ein Mitglied des König!. Hauses a» der Spitze de? Sächsischen Asterthumsvcreins gestanden. Des ihm, dem Herrn Redner, gewordenen ehrenvollen Auftrages, die Hauvlveriammlnng beim Beginn ihrer Thätigkcit Namens der sächsischen Regierung ;n begrüßen, könne er sich leider nur schmerz lich bewegten Herzens entledigen, denn die Wunde, diedas Königs haus und damit daS gelammte sächsische Volk durch den jüngsten Trauerfall erlitten, sei noch zu frisch, als daß eine freudige Stimm ung Platz gieiscn könne, Herzlichst begrüße er aber die Haupt Versammlung mit dem Wunsche, das; ihre Verhandlungen die Ziele des Geiammtvereins zu fördern geeignet seien und sich die Thcil- nchiner an der Versammlung in Dresden recht wohl iühlen mögen. Im Namen der Haupt- und Residenzstadt Dresden hieß Herr OberbürgermeisterGrh. Finanzrath a, D. Beutler die GeschichtS- nnd Alterlhnmsvrreiiie Deutschlands herzlich willkommen. In unserer Zeit, in welcher die Fortschritte der allgemeinen Schul bildnng aus allen LebenKgelsicten unseres Volkes sich immer mehr Knust imd Wissenschaft. h* Im König!. Schauspiclhanse geht Donnerstag» den 27. September, für die 'Montags - Abonnenten des l7. Sep tember zum ersten Male das drciallige Lustspiel „Zwei Eisen im Feuer", frei nach Enldervn von Friedrich Adler, in nach stehender Besetzung in Scene: Don Tigo—Herr Stahl: Nvdrigo— Herr Gunz; Dona Beata—Frau BastS; Ines—Frl, Gasnv: Dona Elara—Frl, Serda : Isabel-Frl, Müller: Ton Fclir -Herr Dcttmcr; Ton Leo»elo--Hcrr Üc'enö : Don Sancho—Hcir Müller: Ein .Häscher—Herr Walther. DaS Lustspiel, daS in München und anderwärts schon hübiche Erfolge hinter sich hat, ist soeben als Buch bei Cotta (Stuttgart! erschienen. ß* Hermann Snder manists neuestes Schauspiel „Jo ha n n i s- seuer" wird Donnerstag den 1. Oktober im Leising-Theater kn Berlin erstmalig in Scene gehr». Die „Morgenpost" ist in der Lage, schon setzt den Inhalt des Stückes in kurzen Zügen wicder- zugelum: Ort der Handlung ist ein Gut bei Königsberg. Der Gutsbesitzer hat seinen Neffen mit seiner Tochter verlobt. Guts besitzer und Neffe sind zwei Sndcrmann'jche Gewaltnatnren, der Erstere pocht anf seinen ererbten Besitz »nd verlangt von seinem Neffen Dankbarkeit dafür, daß er den Ehrenschein »eines Bruders «VaterS des Neffen) nach dessen Tode eingclöst bat. Doch der Neffe sträubt sich mit dem Trotz eines Gemütbcs. das einsam und liebeleer durch s Leben gegangen ist, ohne Unterstützung, durch eigene Kraft, unter Hunger und Entbehrungen eine geachtete und auskömmliche Stellung erreicht. Dies hat ihm sogar ermöglicht, die große Mitgift, die der Onkel seiner Tochter mitgiebt, a»s- zuschkagen. Es ist sein Stolz, daß er vor zwölf Jahren, als er von der Prima heimkchrte und von: Onkel ciufgcwrdert wurde, mit rum Abendmahl zu gehen, dieses Ansinnen schroff znrückmics. um »eine Ueberzcugung nicht zu verleugnen. Glühend haßte er damals den Onkel, der ihn in dieser Stunde mit der Peitsche züchtigen wollte, während der Neffe zum Brotmesser griff. Wie sich jetzt nach Jahren Onkel und Nesse wieder gegcnübcrstchen, der Nesse sedc Dankbarkeit znrückweist, vergißt sich der Alte und erinnert den Jungen an den eingclöstcn Ebrcnschei». Das bricht den Stolz des Neffen. Im Hause lebt Marieke, ein junges Mädchen, eine Waise mit großem stolzen Gemüth. Sie ist dem Onkel nichts ,"weniger als zu Dank verpslichtet. Sie rühmt sich frei» daS! »„bischen Liebe" und daS — Brot, das sie hier ißt. ehrlich cr- > arbeitet zu baben. Sie fühlt sich bedrückt durch die im Hanse benschende kleingeistige Anschauung, ihre feinfühlige Natur wird durch die polternde Art des Onkels verletzt. Sie fühlt sich wie der Neffe als „ein Nothstandskind". Und^nit ihm stimmt sie in jeder Beziehung überein. In diesem echt Sndermann'schen Milien von starken, stolze» Menschen bewegt sich die Handlung: die Kämpfe zweier großangelegler Naturen mit dem aus den Reich st»»» pochenden Kleingeist. — Der Autor leitet mit Direktor Nenmann-.Hoser periönlich die Proben. Tie Besetzung ist folgende: Heinrich Vogelrenler. Gutsbesitzer: Adolf Klein: ieinc Frau: Frl. Wepcr: Gertrud, seine Tochter: Frl. S»dvw- George. Äantcchniker, sein Neffe: Ferdinand Bon»: Marieke: Fra» Ehsolt. Znm 50 jährigen Jubiläum der Köuigl. Lurnlciirerbildungsanstnlt zu Dresden. Am Donnerstag begeht die König!, sächsische Tnrn- lehrerbildungsänstalt zu Dresden das Jubiläum ihres 50jährigen Bestehens in festlicher Weise. Mannigfache Schicksale bat die Anstalt, welche die älteste ihrer Art in Deutschland ist, hinter sich ieit den Tagen ihrer Gründung, die in die Tage der Maircvoltttion von 1848 zu lege» ist. Als die Reformbestrcb- «ngcn jener Zeit sich auch der leiblichen Erziehung der Jugend anziinehmen begann und das Turnen als Unterrichtsgeacnstand in die Schulen eingesührt werden sollte, da ergriffen die Turnvereine die Initiative und ersuchten die sächsische Regierung vor Allem, eine Bildungsanstalt für Turnlehrer auf Staatskosten zu errichten. Ein begeisterter Anwalt dieser Wünsche fand sich in dem energischen Dr. Kochlp. der als Belrath in dem Kultusministerium und als Mitglied der Kommission für die neue Schulgesetzgebnng eine äußerst gewichtige Stimme hatte: unterstützt wurde er auf's Lebhafteste durch den Turnlehrer Eduard Lehmann, der durch seine Thätigleit im Dresdner Turnverein seine sachkenntiiiß bewiesen hatte. Am 16. März 1849 erschien denn auch eine Bekanntmach ung. in welcher die Eröffnung einer Turnlelirerbildungsanstatt angezcigt und als ihr Vorstand E. Lehmann genannt wurde. Die ! Revolution der Martaae ließ die kaum eroberte Errungenschaft für l verloren erscheinen. Ern unglücklicher Zufall wollte eS. daß die .Hanptsördcrcr der turnerischen Rcformbcstrcbringcn in Zusammen hang mit der politischen Bewegung gebracht und ihrer AemteiA enthoben wurden, ja Tr. Köchl» und Lehmann mußten sogar fliehe». Die Dresdner Volksschnllelwer nahmen sich nunmehr der, Sache an und richteten an das Ministerium die Bitte, die Turn-^ lehrerbildnngsanstait doch zu eröffnen. Da dem Ministerium die Angelegenheit überaus stnirpatbiich war und der damalige Chef dcs Nntecrichrsministeriums Dr. Held schon vorher einen töniglichen, Befehl erwirkt halte, der einen Theil dcS neben dem Ostw ' Vorwerk gelegene» Menagerie-Gartens für die Anstalt bewilligte, - so lag der Realisimng der von Köchlv und Lehmann angeregten' Idee nicht? mehr im Wege, und der Turnplatz wurde mit den iiölhigeir Gcräthe» und 'Apparaten versehen. Als Leiter der neuen Anstalt wurde Moritz Kloß berufen, der Kantor am Stifts- Gvmnasiiinr zu Zeitz, der hauptsächlrch an der König!. Unibersrtcits- Tnmanstalt zu Berlin unter der Leitung des bekannten Mit arbeiters von Jahn, des rührigen Ernst Eüelcn, reine turnerischen Studien erfüllt hatte und außerdem durch die Herausqabe einer j Schrift: Pädagogische Turnlehre oder Anweisung, den Turmmter-^ richt als einen wesentlichen Theil dcS allgemeinen Erziehungs- nnd Untcrrichtswciens zu behandeln, die Aufmerksamkeit der Fach - kreise auf sich gelenkt batte. Am 1. August 1850 wurde Dr. Kloß, durch den Minister Benst verpslichtet und in sein Amt ein-, gewiesen. Die erste Turnhalle, welche die neue Anstalt bezog,, war recht einfach: sie wurde durch einen früheren Wirthschafts schuppen auf dem Menagerie-Garten repräsentirt, wahrend im' ehemaligen „Herrenhsuse" ein schlichtes Lehrzimmer hergerichtet' worden war. Besser sah schon der daneben liegende Turnplatz' ans, der wenigstens sehr groß war und auch ziemlich zahlreiche > Tnrnapparate airiwicS. Am 23. Oktober 1850 wurde die Anstalt in Gegenwart der Herren Geh. Kirchenrath Dr. Meißner,'- Semiiiardirektor Otto, zahlreicher Schuldirektoren und Lehrer' feierlich eröffnet. Schon der erste Knrstis. unter dessen Tbeil-1 »ehmcrn sich Männer wie Pcrtheii, Laiche. Ritz. Heldner, Gelincks und die noch jetzt lebende» Wille und Kellner befanden, zeigte aus'ü Deutlichste, daß Moritz Kloß sein Amt auf das Bestes verstand. Die Zöglinge erhielten ihre wissenschaftliche und praktische Ausbildung nach der Jakm-Eiselen'schen Tnrnmethode und be suchten außerdem an zwei Abenden der Woche die antbropologischen i Vorlesungen des Generalstabsarztes Professor Dr. Günther.. Sh«!
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