Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001108028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900110802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900110802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-08
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Serugrgebühr: LietteWilltid LM. « dm» dl- Dos,, DL 5:e „Dre»diierRaisrt»trn"er,ib«kie>i >««n» Mor,n>«: die Beclebcr t» Lresde» und der nücksteu Umsedmis. n«a die üulraauna durch eiacne Boten oder KommiiiionLre erwlat. crluUte» Las Blatt a» Wochenla,«. die nicht aus Sonn- oderSeiertaoe folgen, in twei Tdeiiaitsaaben LtendS und vtornenS cnaclielli. .»k Nückoabe etnaeiandtcr Schriit stücke keine Verbmdlichleil. vern«vrcchanschlub: «ml I Rr. 1, und «r. 2«»<i Le leoramm -Adresse: Stachrichten Dresden. Ä^ittwochÄden^clUSgclbe für Dresden und Umgebung. Fsnreigen-canl. Die Simadm« von >>Ml»dio»WU, erfolgt tn derLmwtoeichSitisikLe och den Nedeiiannadmeschllen in Dresden NIS NachmittaaS »Udr. Sann «ch .leieriaa«! nur Manemirahe » von n dis'/-lUkr. Die livaltiaeÄrnnd «eile tca. » Silben» so PI» . L» köndiounaen ans der Drnxmeite Seile ss M,.: di« rtvaltia« Zeile »k« .Emoeiandt" oder ans TerNeNr b» Bl,. Hn «ummern nach Sann, imd ftelrr >a,e„ l- de», s ivalliae Sruudtetlen so. «o de,, so und so Pt». »ml» veioudrrrm Tarif. Answürtioe Sutsrilse n»r ««en Borausdemdl»»». BeleoblLNer werden mit I» V» berechnet. ^7. aL, ^?sLT§c?/s/c II. -M. Idtti tt st'eiiiMWllii»s»ii»x. Ivi «8«Ivn, WI<»i'U«8li'»88v I, I l-riiüp,-. HI»«»«- »ucj AI«M«klHVV>ni,, IIvk«^vll Idd vili«, lelltörv. «is iilditZiv 11 Är. 308. sptesiel: Neue«? Dmblberichle Hotnachrichten, Bogenschützen, Oesterreicher, Gerichtsverhandlung. „Einstig Galolti." Neueste Drahtmel-nngen vom 7. November. «Tainmüiche nicht al«'Lrivat-Mcldunoen lnümin-ntmcicn reveickic» ttaminen non VEL Tel. Bmean: di« mit - vcnct'cncn sind!»S.l>r>-:,d tnv Lms» oingesan-mi.s Ter Krieg in Estina. Lundvn. Der..Standard" meldet «ms Shanghai: Eine chinesische Meldung aus Langttchcinfn. der Hauptstadt van Kaum, betagt, Prinz Tuan sei daselbst durchgercisl und babe Ninghsiafn am vbercn Hoangho erreicht: er soll als buddhistischer Priester unter dem Schuhe des bekannten Generals Tllnnsuhsinn vereist sein, der von der Kaikerin-Wittive zwei Monate Urlaub erbalten Hütte. Nunglu zögere, sich nach Singaniu zu begeben, weil er sich vor der Racke der Barer fürchte, die ihn als Verräthcr be zeichnen. Die hiesigen Christen hcbanvten. Luchuauli». der frühere Gouverneur von Kiaugni. der zum Präsidenten des Handel-Samtes befördert worden ist. >ci je'zt »och ein größerer Frcmdcnfeinb. als Kanni es gewesen iei. London. Tie ..Times" melden ans Peking über Takn: Tie vorläufigen Verhandlungen der auswärtigen Gesandten machen langsame Fortschritte. Bei der heutigen Zilianimenknnst der Gesandten wurde ei» Boricklag des englischen Gesandten be- ratben. der dabin geht, das; der voriäniigc Fricdcnsverlrag eine Klausel enthalten sott, derzinolgc Cliina sich ansdriick'.cch ver pflichten muh. die Handelsvertrüac nmznsormeii. Ties hat den .-lwcck, China zu zwingen, viele Unzukrciglichkeiten zu beseitigen, sie den Handel letzt bebinder». Obwohl China bereits leine Bereitwilligkeit zu dieser Reform ansgewrochen hatte. >o stieß dieser Vorschlag heute ans Widerspruch. Cs ist zweifelhaft, ob derselbe in den vorläufige» FricdcnSvcrtrag cingesügt werden wird, obwohl jede handeltieibende Nation später neue Handelsverträge durchsehen will. — Ter sranzösiiche Geiaiidte Pichon, der noch Rekonvaleszent ist, ist noch immer nicht im Stande, diesen Zusammenkünften seine Erfahrungen zur Verfügung zu stellen. Berlin. (Priv.-Tcl.) Auf der Tagesordnung der morgen den B undesrathssihnng steht zunächst die Vorlage be treffend den Entwurf einer Verordnung über den Zeitpunkt, von welchem ab die durch die Revision der Arbeilcrversichecung noth- wendig werdenden Institutionen an die Tteile der bisherigen nach Perussgenossenichasten errichteten Schiedsgerichte treten, ferner sollen deratkcn werden: der Anssilmßanlrag betreuend die Tora- vergntung für Roniien. der Aus>chichbe.rickt über Eingaben ans Ertheilung von Einsuhrscheincii iiir Weizen, des Laodwirtkscbaft- lichen Krediwerems des Königreichs Sachsen zu Dresden betreiiend den Erlass von Steinvelstcner strr umzutamchende Schuldverschreib ungen. schließlich Ausscbnßberichte über den Etat snr Kiautschou, den Marine-Etat und die Etats des RcichsiusttzamtS. des Reicbs- amtS des Innern und des Reichsciienbahnamtes. -- Wie verlautet, sollen die K o hlenstationen ans der Insel Iav,!». über welche mit der türkischen Regierung verhandelt wird, bereits angelegt lein. Berlin. Die „Berliner Korr." meldet: Rach dem Ergebnis; der gestrigen gerichtlichen Vernehmung des PojnejdirckwrS v. Mecrscheidt-Hnllessem in dem Sternbcrg-Prvzcß wurde ihm sogleich die weitere Ausübung seiner dienstlichen Funktionen untersagt. Berlin. Heute Vormittag fand im Lustgarten in Gegen wart des Kaisers die Vereidigung der Rckrnte n der Garnnonen Berlin. Spnndau. Charlottenburg und Gros; Lickte, selbe statt.. Die Mannschaften waren im Viereck anigestellt. Am icrbesteiier. Allnein. Hnndwerkervciein. Teilt'cg ZNNtll'Illlll Prozeß Sternberg. Mititäriichc Plauderei. L-VIIUkl vlUst, <>. I -IW. London. Tic Mvrgenblälter melden aus Durban, die Buren hätten einen aus Pretoria kommenden Zug in der Räbe von Standeriou am letzten Montag zum Entgleisen gebracht, wobei ein Heizer getödtet wurde. London. Ten ..Times" wird aus Buenos Avres Vom >. d. R,. gemeldet: Von gut unterrichteter Seite verlautet das: das einzige Ergebnis; der Bewrechungen der Präsidenten Roca und Eamvos Salles ein gcgciucitiges llebereinkommen sei. die bjploiiiaüscheii Vertreter 'Argentiniens und Brasiliens an ziuveiseii. für die Ausrecbterhaltuna des Friedens in Südamerika nnd gegen reden weiteren gcwamamen Landerwerb irgend einer: ---- Feldmarschallsstnbc und ritt die Fronten klwlgte brigadewcisc, jedesinni vor dem Kaiser, der iodann in der Mrtte des Vierecks eine Ansvrache !>ielt. Der kommandireiide General des Gardckorvs brachte ein Hurcah auf den Kaiser aus, die Acupt spielte die Rativiialhpinnc. Ter Kaiser nahm sodann die Parade über die Fahncnkompagnic ab und kehrte in s Schloß zurück. « B re in cn. „Bösinami's Bureau" meldet amtlich: Tic Nach r mrichnnge» nach der Eatstchungsgeichichle des liier beobachleten! IPestsalI e s haben bisher folgend^ Ergebnisse geliescit. l. Ter . Dampfer „Marienbnrg" iit arn l7. September von Buenos Avres Zibgenangen. am LO. Sttober aus der Elbe angelangt, an: Ai. Oktober von Hamburg weiter gesahreu und am ll7. Oktober in . Bremen angelangt. ES kann kein Zweifel rein, das: der Pestkeim ! in 'Buenos Arnes a» Bord gelnacht ist und sich an irgend einer , Stelle des Schiiies, vielleicht durch Verinittclnrrg von Ratten.: ! wälirend der ganzen Fahrt lebend erhalte» hat S Tie in der vorderste» Abtheilring des Schisses enthcistcne Ladung, bestehend ans Häuten, wurde in Hamburg vollständig gelöscht. Nach, Aussage seiner Kameraden trat der Seemann Kunze kurz vor der! Abfahrt von Hamburg an der Reinigung dieser Abtheiiung tlreil-! genommen. Ter dort zusaiiimeirgeiegte Kehricht wurde ans Teck geschasst und während der Fahrt nach Bremen arn See über Bord geworsen. st. Ta der Seemann Kunze am A'. Oktober erkankte. ^ ist es walnrcheinlich. das; ec den Krarrkhcitskeim bei der Reinigung des TchisseS am Ad. oder Ab. v. M. aurgenvnirnen hat. — 'Rach , einer werteren amtlichen Meldung lag bis heule Porinistag 11 llhiZ ^ kein weiterer Per!fall mn. Alle isolirte» und rrutcr ärztlicher «Beobachtung stehenden Personen besinden sich wohl. Slertin. Durch einen G ie b e l e > n sr nrz bei eirienr Hausabbruch in der Breitenstraße sind, wie bisher festaestelit i worden ist. d Personen getödtet und niehrere verletzt tvorden. Swinem ii ii d e. lPr!v.-Tel.) Auf dem Dampfer „In dnstria" der Rbederei Knnslman. der gestern Abend von hier nach! England abging, brach gegen de» Kapitän, die Ossizere und i arbeitenden Maimrchnsten eine Menrerci aus. Ter Tampser kehrte wahrend der Nacht hierher zurück. Sechs an der Meuterei Betbeiligte wurden verhaftet. Teti ch c n. Gestern gegen Albend brachte ina» den '.Norder hier ein. welcher in Gemeinichast der Frau Schneider, am Sonntag frühzeitig den Produktenhändler Eduard Schneider cmS dem angreiizenden Allskadt-Tettchen crinordet und dann i» den Eibstroni geworfen. Frau Schneider, die Gattin des Ermordeten, wurde gestern Mittag, als sie nach Bensen fahren wollte, verhaftet und in das hiesige Bezirksgericht abgeliefert. Tie hat die Einzel Heiken dieser gräßllchrm Thcst cingestanden. ebenso wrrede ihr Lieb haber. der Mörder, ein innger Mann »vn A'- Jahren, ans Iobrre ^ dort bei Böirm -Leipa. einem eingehenden Verhör unterzogen. Beide Melonen sollen heute früh dem Kreisgerichl Leittneritz ein > geliefert worden sein. — Die Polizeibehörde haste somit recht, als« sie nach eingehender Besichtigung der Lerche und des iiiuthmaß-1 lichen Thatortes. auch der Ansicht war, daß hier wohl mehr ein! Racheakt, als ein Raubmord vorliege. Przcmvsl. Ein Offizier des 5b- Inrarlterie. Regiments > wrrrde. in der vergangenen Nacht auf dein Wege zur Kaserne von! sozialistischen Arbeilern rchersalleri und mißhandelt. ES toll- angeblich ein Racheakt vorliegen, weil der sozialistische Redakteur > Tr. Licbennarm kürzlich wegen einer Zeitungsnotiz von Ostizieren s infulitirt wurde. Olmütz Bei den hiesigen Wablmäniierwahlen lvnrden lrvtz heftigster ezectmchcr Agitation sämmtliche stA dcnts ch e Wahl- manner gewählt. Madrid. Ter AuSsland in Manrem uiniia: zu: es sind letzt Arbeiter daran betheiligt. Aus Barcelona gehen Truppen nach Manrcsir ab. Rüpel in onde Belgiens. Infolge des Sic«zeS der Karhv- likcn bei den hiesigen Gemeindcwablcn kam es zu R n h e st ör -! ungen. Tic Thcilnehmer zertrümmerten die Fenstericheiben in den von Katlwliken bewvhnte» Häusern und schleuderten Steine in! die Fenster der Sakristei. Tie Gendarmerie stellte die RulnZ wieder her: einige Theitnehmcr an den Ruhestörungen wurden j leicht verletzt. L o ii d o n. Tic Blätter vewstentlichcn ein Telegramm des: deutschen Botschafters an Lord Salisburp. als Kanzler der Uni ! vcrsitäk Oisind. in deni Erstercr den Ausdruck des Beileids des j Deulschcn Kaisers anS Anlaß des Todes des Professors M a z z Mniler der Universität übermittelt. Lord Salisburp dankte >n> einem Aistworttclegramm. London. „Tnilv Telegraph" und „Times" melden, daß Gerald Balsour das Handelsamt und Walther Lang das Amt! der Lokalvmvalinng uvernehmen. ' südamerikani'chcn Regierung zu wirken. N e w - Al o r l. In Waihingtvn gebt die allgemeine Ansich: dahin, das; die ist cvubIikaner im Revräsendanteiihauie über eine wirksame Mebrbeil versügen werden. Ueber die Staaten, die während der Wahlkampagne als zweifelhaft gatten, ijxgx,, folgende Nachrichten vor: Mac Kinlev wird in Delaware mil einer NRaioritäk von ttAzst Slimmen siegen. Das republikanische Ncittvnnltvmitec küiwigr auch die Wahl Mae Kinlev's in West Virgin'n und N ichignn an. Die bisher eingeqangenen spärlichen Meldungen deuten gleichfalls aus eine repubtikanöche Mehrheit ui Indiana hin, und ebemv lauten die kurzen Vorberichte aus Nebraska zu Gunsten Mac Kinlev's. Der Obmann des demo tralöchen Komitees in Mamland giebt zu. daß die Repubkrtanei in dieiem Staate gesiegt haben. Von den obengenannten Staaten waren Delaware. Indiana. Marvland. West Virginia und Michigan schon früher lepnblikaniich. Nebraska sedocb demokratisch. Alle dem bisher demokratischen Kansas liegen noch keine Meldungen vor Algi e r. Der Gouverneur Ionnact ist heute Nachmittag hier eingetrasse». Bei dem Empfange der Behörden erklärte Ioniiart. er werde sich ausschließlich dem Gedeihen der Kolonie widme» und sich dabei von den Grundsätzen der Toleranz leiten lassen, welche in der Erklärung der Menschenrechte enthalten feien Oertliches nnd Sächsisches. Dresden. 7. November- —" Im Amtrag Sr. Maiestät des Königs wohnte der Königs- Obeiceremonienmeister Gras b. Wallwitz heute Nachmittag der Bcnelnliig des am st. d. M. verstorbenen Königlichen Kammer Herr» v. Po lenz in Ostcrcnnewalde bxi. - Ihre Kömgl. Hoyeitcn Prinzen Georg und Fried rich Christia n wolnste» heute Vormittag in Begteitung ihres Erziehers, des Herrn Hauptmann Freiherr» O'Bvrn. der feierlichen Vereidigung der Rekruten im Leib Greuadier-Regiment Nr, lOtt bei - - Se. Erc. der Herr Kriegsmrnister v. d. Vlanitz troi gestern in Begleitung von zwei Ossizieren in Planen i.. V- ein. um die Kalcrnenbmtten zu besichtigen. —' Der Einnehmer beim Stodtsteueramt 8. Herr Gustav Lldolf M a v feierte vor Kurzem sein Asti ädriges Dienstsubilänm Der Jubilar wurde seitens seiner Vorgesetzten und Kollegen durch Ueberreicinmg von Glückwunschsthreibe» -c geehrt. - 'Zur Vorbesprechung über die S ta d t ra th sw ahlen sindet morgen Donner-Stag Abend Punkt 6 Uhr eine vertrauliche Sitzung des Stadtverordncten-KollegiumS statt. — Tic vrivil. Bogen scdützen-Gesellschaft ver einigte «gestern Abend zahlreiche Mitglieder und Gäste mit ihrer' Damen im großen Saale de-S Gewerbehauies zn einem Balle. ;n dem in Vertretung be-S durch Unwohlsein behinderten Königs Kommissars Herrn Kaimnerherrn v. Stammcr von Sr Majestät dem König .Herr Kammcrherr v. Lüttichau entsandt worden war der die erste Polonaise mit Frau Stadtrath Weigandt eröffnet«' Uni 10 Uhr wurde der Ball unterbrochen durch eine von Herrn Restrnrcftenr Arldt in bekannter IvbenSwcrtber Weise hergerichtet Tafel, die von musikalischen Darbietungen der Schröder'ichcn Grenadier Kapelle. Geiangsvvrträgen der Ccmcertsängerln Frl. Hilda Livbnrg stKlavierbeglcitnng: Herr TonkünstlerPretzich). einem von Herrn Tr. med. Pollack veriaßten heiteren Tafelliedc und eine, sikeilie von Trinliprüchen gewürzt wurde. Den Reigen der letzteren eröstnetc^Hcir Deviitirter Hanfe mit einem Hoch auf das dies »ihrige ^chnken-Königsvaar, Herrn Baumeister Fuchs nnd Fra» Galerie Inspektor Hanisch. Hieraus erwiderte Frau Hänisch in gebundener Rede und toastete auf die Schützengiide und deren Kunst und Wissenschaft. 7" Königl.Hofschauivicl. Leising's „Emil'a Galvtti" ging aestem nach längerer Paule wieder einmal über die Buhne des Neustädter Hauses, begleitet von der lebhaften Antheilnahmc unseres Abonnentenvublikums. 2m Wesentlichen war die Be lebung der einzelnen Rollen die gleiche wie früher: besonders die Emilia der Frl. Pölitz und der Prinz des Herrn WIeckc sind be kannte. oft schon gerühmte Leistungen, von denen diese reich ist an interessanten Einzelzügen, sene durch die Innigkeit der Auffassung und die Schönheit der lyrischen Färbung besticht, dien waren Frau Csillag als Orsina und Herr Müller als Marinclli. Beide Pellen bedeuten glänzende Beweisstücke Lrssing scher Gestaltungs- klinst, von denen namentlich die echtere leichi für ihre Trägerin ge fährlich werden kann. Denn die schöne Gräfin hat nur eine einzige Scene, allerdings eine der bedeutendsten des ganzen Dramas, die den erschütternden Inhalt seines vierten Aktes ausmacht. Aller dings genießt dafür die Darstellerin den Vorzug, in klaren und be stimmten Worten vom Dichter selbst — in icner Scene des ersten Aktes, in der Conti dem Prinzen das Portiät der Gäfin bringt — ' ' ' an die sich c interessanten _ ich aestem Frau Csillag. jo daß tm Ganzen und Großen ihre Orsina sich mit der Lessing s deckte. will: die große Linie im Stil fehlte ihr noch zu sehr, um die gewal tigc Wirkung erzielen zn können, ohne welche die Orsina wesentlich an Eindruck verliert. Auch stimmlich genüg«: die Künstlerin nicht immer den höchsten Anforderungen, die diese Rolle an ihre Trägerin stellt. Schlimm und zn beanstanden war ferner eine Aeußerlichkeit: Frau Csillag «vielte,die " unbedingt e übrigens no-. . . innger erscheinen zu lasten. — Fleißig und woblstudirt, mit iubnler Genauigkeit durchgearbeitet präicnttrte sich ver Marinelli des Herrn Müller, der viel inst de», Marchese Friedrich Hasses «namentlich i» den Allüren gemein hatte. Die unerläßliche lSchärii. die sich von Akt zu Alt offensichtliche: an dem höfischen Schurken zeigen muß. betonte ver treffliche Ehargenspieler von Anfang an weniger als daS widerliche aalglatte Sttebertbnm dieser Lakaienieesc, ivdaß sein Marinclli etwas blaß in Farbe und Conturen aussicl. Dagegen überraschte an ihm eine Reihe fein beobachteter 'Nuancen und ein reich bewegtes stummes Spiel, das namentlich in der meisterlich gespielten «Lccne mit Avviani. den Herr Waldeck mit der reservirten Vornehmheit deS Mannes von Welt außerordentlich svmpathisch zu geben wußte, das Eharakteri- sirungSvermögen des Künstlers in« Hellen Lichte zeigte. --- Neu war wohl auch der Angela des Herrn Froböie. der ans dem Abbruzenräuber ei» kleines, intimes Kabinetttnckchen von präg nantem Realismus machte, der die knappe Episode zu eindring licher Bedeutung zu erheben wußte. — Der sonstige Verlaus der mit reichem Bestall ausgezeichneten Vorstellung, zu deren Gelinge» noch Herr Winds als eisenkövsiger Odoardo und Frau Hildebrandt als mütterlich besorgte, schwache Claudia ihr Bestes beitrugen, gab zu kritischen Erörterungen keinen weiteren Anlaß. IV. -s" 2m König!. Opernhauie geht Tvnnerstag. den 8. November, die dreiaktlge Oper „Mignon" mit Frau Wedc- kstld in der Titelpartie. Frau Abcndroth als „Philme", Herrn Anthes als „Wilhelm Meister" und Hern Perron als „Lothario" in «scene. In der Rolle des „Laörtes" tritt Herr Nebuichka nach seiner Genesung zum ersten Male im Könial Operndause wieder aus. 7" Otto Ernst. der glückliche Dichter der „Jugend von beute", weilt heule in Dresden, um der Generaldirektion der Könial. Hoftheater sein neues Bühnenwerk vorzulcien, das er soeben im Manuskript vollendet hat. DaS König!. Hofschanspiel hat sich erfreulicher Weise schon letzt das Erstaufführungsrccht der Komödie gesichert. 's* Die Fürstin Lewost. als Malerin bekannt unter ihrem Mädchennamen Vilma Parlagby. ist auf dem Weißen Hi,sch eingek,offen, um nunmehr auch Ihre Majestät die Königin zu vorträtircn. Das von der Künstlerin gemalte Bildniß Sr. Majestät de« Königs wird demnächst aas kurze Zeit im .Sächsischen Kunst verein" ausgestellt werden. Vermischtes. ** Ans den Verhandlungen im Prozeß Ster nderg am Dienstag sind noch fotzende Einzelheiten zu erwähnen: Polizei- dircktor v. Meerscheidt .Hüll essem giebt zn, daß noch Stcrnberg gegenüber Schuldveibindlichkeiten bestanden haben, als die Untersuchung gegen Stcrnberg im „Fall Fournagon" schon rm Gange waren. Die weitere Frage, wie bock sich die Verbindlich feiten des Polizcidirektors gegenüber Stcrnberg im Ganzen be lausen hätten, erklärt v. Mecricheidt-Hüllestem, nicht beantworten zu können. Es seien verschiedene Darlehen gewesen, die aber alle zurückgezahlt ' '' -- irgend eine erklärt v. N , ^ , gemacht habe. Krimmalkommistar v. Tresckow, dem Polizei direkte», v. Meericheidt-Hüllessem gegenirbergestellt, giebt an. Her' v. Meericheidt-Hüllessem sei sehr bestürzt gewesen, als er die Ver haltung Sternberg's erfuhr. Herr v. Meerscheidt habe ihm. dem Komimffgr gesagt, er wisse, daß Sternberg verwerfliche Neigungen habe. Herr v. Tresckow giebt weiter an. v. Meerlcheidt-Hüllestem babe bei dieser Gelegenheit erklärt, er habe Stcrnberg schon früher gewarnt, seinen gefährlichen Neigungen nachzngehen und ihm gc rnthen. sich Derartiges abziigewöhnen. AIS die Verhaftung des Sternberg erfolgt ier. habe sich v. Meericheidt-Hüllessem von dem: Kommissar v. Tresckow den Vorführungszcttel Sternberg's geben! fasten, weil er. wie er sagte, als Freund der Familie mit Stern bera Rücksprache nehmen wolle. Stcrnberg ier infolgedessen dem Pollzeidirektor v. Meericheidt Hüllestcm vorgesnhrt worden, nnd es habe eine Unterredung zwischen dem Polizeidirektor und dem An geklagten stattgefunden. Zeuge v. Meerscheidt-Hüllestem giebt dies zu. erklärt icdoch, er habe Sternderg nur Gelegenheit geben wollen, einen Brief an seine Frau zu schreiben. Weiterhin de kündet Kriminalkommissar v. Tresckow: Stcrnberg sollte vhoto gravhirt werden, damit sein Bild dem Verbrecheralbum einverlcibl und bei Rekognoscirnnacn verwendet werden könne. Daraus tbeilte der Photograph dem Zeugen v. TrcSckvw mit, Polizei dirrktor v. Meerscheivt-Hüllessem habe verboten, Stcrnberg zu photogravbiren. Auf persönliche Vorhaltungen des Zeuge» v. Tresckow gestattete schließlich v. Meerscheidt-Hüllessem. daß Sternderg pholographlrt werde. Das Bild durfte aber nur zn Rekoanoscirungen verwendet und nicht dem Verbrecheralbum ein- verleibt werben. * Ueber ein seltsames Jagdergcbniß wird der „Hall. Zta " berichtet: Bet einer dieser Tage in Bremte adgehaltenen Treib»'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite