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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001201020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900120102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900120102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-01
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öerugrgedilkr: LioEdrU» rMbo «,^r Lsr» dt« Loki» DL N«.Dre«merR-»L»««n' aKdekim 1»««« »«««ü»: dt« «»»Lei io Dretdai und d«r nüLtirn llmaedun«. wo dl« ktutraauna durch eioene Bolen oderLounmINonSre «rtvlat. erdalteu da» Blatt au Wochentaaen dt« nicht aut Bonn- od«r tteterraae tolacn. üi uvei ldeUaulaaden «doch« und ««,«»» «uaeüeil». vir Attckaade emariandier Schritt- «Äcke lewe YrrdmüULteü. »eru<vr«cha«tchlub: L«t I «r. U mtd «r. L0SS. r«Ieoram«»>dre<ie: «achrtch»»» Lr»«deu. ,^reitcly Al?cndclus^crde für Dresden und Umgebung. Knrei'geN'Lanl. Ii» Ünnabme von 8»LrndI«m»en »riolal in derLaiwtaaichemtdelle und bei, Ntdi»cumat>mesieL«n m Dr«dde» dis Nachmiliaes s Mir. Sonn-und kteiertaa» nur Mariackrabe« von II di»>/,l llLr. Die t tvaltiar vrund- ,-ile kca. s SiltuLl so Lta.. An kunüiaunaen aut derPnvcMMe Zeile 86 Ptg.: die stvattia« Lette alt, «Ciaaeilliidt' «der aut Lerticite so L»a. L'l Nummer» nach Soiw- uud Arier > lagen l< du. Swaltia« Gruudtetlcn so, -» den so uud so Pt,, »ach dstouderem Tarif. LuLwärtia« AuttrSre nur ,e,«n PorauLbeiauiuii^ Brieablättcr werde» «Ü v Ptch. bereLuer Koelifkingi' üsulseksi' u. englizeki. elsgskits? knru^-. »888N- u. ?Ll8t8t8töll8 llvi'MMl» kkrsedvl, L W VLL. ^ gjj^ Mlllikl'NSN fS^tlLN Ulll! kpiML-huLlMSü II! blü>g8tk!I ^8188!^. ^ ritvI,vUvIf.1i-»d.8« LS. ^!r» ?)31 » Neueste Trahtberichte. Hofnachrichten. Stadweroidnetensitzung. Frauenklcidung. Schwurgericht. Verlorene Jagd ! §0NNKlie»0, 1. DeZel»^ 1W0. Neueste Drahtmeldungeu vom 30. November. Ter Krieg in China, London. Te» ..Times" wird aus Peinig von« 20. d. M. gemeldet: Eine französische Truppcnabtheiluug besinöet sich seht au der Grenze der Provinz Schansi. westlich van Tichingting, uud beabsichtigt nach Tait> uenf u anszubrechcii. — Tenl .Standard" wird aus Shanghai vom 29. d. Ac. gcnieldet: 'Ani Sonnabend sind in Hanglschvu durch eine Pulverexplosiou 40 Personen gctddtct worden. London. Ten „Times" wird ans Peking vom 29. ds M. gemeldet: Der rnisiiche Gesandte, der schon allen Punkten der von de» Gesandten vorbereiteten gemeinsamen Pole zugestimmt hatte, und zwar einschließlich der zur Bedingung gemachten Hi n r i ch t n n g der schuldigen Prinzcir und Beamten, bat dem chinesischen Bevoll mächtigten initgcihcilt, daß Rußland. iaelches stets van aufrichtiger Freundschaft zu China bcicclt iei, eine bAbündernng der Bestimm ungen der Rate verlangen werde, damit diese China genehm seien. Rußland werde haiivtsäcklich darauf bestehen, daß die Bestimmung bezüglich der Todesstrafe der schuldigen Prinzen und Beamten abgeändcrt und statt dessen wstgescht werde, daß die Schuldigen von den Chinesen in einer für die Mächte annehmbaren Weise zu bestrosen seien, oder daß die einzelnen Punkte der Note nicht als unwiderrufliche Beschlüstc der Gesandten angesehen werden, mit anderen Worten nach weiteren Verhandlungen mit den chinesischen Bevollmächtigten abgeändert werden können. London. Die Blätter melden vom 23 d. M. auS Peking: Heute verlautet hier, die N usie u haben die Eisenbahn Schan- haikwan—Tientsin an die Deutschen ansgcliefett. die sie wiederum den Engländern übergeben werden. Tie Engländer werden die Bahn wieder in Stand iekcn Die Arbeiten zur Instandsetzung der Bahn sind noch nicht einmal begonnen worden. Berlin. Heute Vormittag wurde in der Lindenstraßc ein Droschkenkutscher durch ein A n t o m obil überfahren. Er erlitt einen Schädelbruch und war sofort todt. Leipzig. Auf dem Rangirbahnhof Engelsdorf fuhr gestern Abend 10 Uhr der von Dresden kommende Durchgangsgüterzug Nr. 4576. dem irrthümlich die Einfahrt freiczegeben war. eine in seinen EinsahrtSglciS stehende Wagengrnppe an. wodurch die letzten 8 Wagen dieser Gruppe entgleisten und beide Haupt- gleise der Leipzig-Dresdner Linie Vvrübergebcnd gesperrt wurden. In Folge des benschenden dichten Nebels hatte der Lokomotiv führer daS Hinderniß erst bemerkt, als es ihm nicht mehr möglich war. den Zug zum Halten zu bringen. Der Materialschaden ist ziemlich erheblich: verletzt ist aber Niemand. Leipzig. In der Blüthner'schen Pianofortesabrik wollte heute Morgen der aus Dresden stammend? Drechsler Ebrlich unter einem Fahrstuhl liinweggelicn. In demselben Augenblick riß das Seil des Fahrstuhls, der herabstnrzte und Ehrlich zerschmetterte. Dieser war sofort todt. Gotha Amtlich wird bekannt gegeben, daß das EntknssrmgA- geluch des Staatsministers v. Strenge genehmigt und der Berliner Rechtsanwalt Dr. Heutig zum staats minister ernannt worden ist. München. Der Direktor der Königlichen Münze Dr. V. S ch a u ß - Kempfenhausen ist gestern Abend gestorben. Lemberg. Die Typhus-Epidemie ist im Erlöschen begriffe». Paris. FürstMnnster erklärte in einem Gespräch mit einenr Mitarbeiter des „Figaro", daß er nur seines Hohen Alters wegen aus dem Amte scheide. Nach der Weltausstellung, während welcher zwischen Deutschland und Frankreich ein ganz ausgezeichnetes Einvernehmen geherrscht habe, halte er das Werk der Beruhigung, dem er sich gewidmet, für beendet und den Augenblick für gekommen, nun sein Amt in die Hände des Kaisers zuruckzulcgc». Der Fürst fügte hinzu, er werde den Winter an der Rrvrera zubringe». Parts. Die meisten Blätter sprechen ihre Zustimmung zu der von, der Kammer beschlossenen Kundgebung für den Präsidenten Krüger aus. Die nationalistischen Organe legen der Krmd- gebiuig eine große Bedeutung bei im Sinne einer Förderung der Vcrniittclnngsidee. Ter,„Figaro" meint, der Vermittelungs- Vorschlag könne nur von Holland nusgehcn, da die Holländer von demselben Stamm wie die Buren leien und die Schiedsgericht-- theorie zum ertten Mal tm Haag formnlirt worden sei. „Sisclc" brsiirchtet, die Kundgebung der Kammer werde mir die Feindselig keiten vermehren, die die Nationalisten zwischen England und Frankreich angcfacht hätten. Paris. „Petit Journal" meldet aus BourgrS. daß der Kriegsministcr dort Versuchen mit einem neue n G e s ch ü u bei- gewohnt hat. Außerdem wurden auch Versuche mit neuen Üeucht- grnnatc» gemacht, welche ebenso wie die crslcrcn zur vollen Zu friedenheit auSsieten. Paris. Die Deputirtcnlammer nahm nach mehrtägiger Debatte eine Vorlage a». durch welche die Stellen de r m i t t e I» n g s b u r e a u s für Arbeiter und Angestellte auf gehoben werden. Aniches lDep. Nords. Die AbräumniigSarbeiten im Fön el v nsch a ch t sivd beendet; cs wurden keine Leichen mehr gefunden. Bern. Ter Bund eSraib wählte heute zu General direktoren mit Amtsantritt am 1. Juli 1901: Weißenbach, Präsi dent. Flury, Vicc-Präfident, DuboiS. Tschirner und Schnnd. Madrid. In der D epu t i rtcn ka m mer bekämpfte Römern Robledo die beabsichtigte Heimth der Prinzessin von Asturien mit dem Grafen Caserta. weil sie die Beziehungen zwischen Italien und Spanien beeinträchtige. Tie Königin sei gegen daS Projekt. Man solle warten, bis der König großjährig sei, damit er dcrgn selbst entscheiden könne. Redner fordert die Staatsmänner auf, sich gegen die Hcirath auszusprechen, weil sie gegen die Staakstaisou verstoße. Die Negierung wird heule ant worten. 9! io de Janeiro. Die Frist, innerhalb welcher noch Maaren mit Etiketten in p or tu gie s is chcr S p rach e in Brasilien cinyeiührt werden dürfen, ist bis zum 31. Dezember d. I. verlängert worden. Tokio. Ter neue englische Gesandte M aedoncrld ist aus China heute hier cingetroffcn. Oertliches «md Sächsisches. Dresden. 30. 'November. —* Te. Majestät der König hielt vorgestern in Begleitung des Flügeladjutanten, Herrn Oberstleutnant Senfs von Pilsach eine Jagd auf Helsenberger Revier ob. Se. Maieslä! der König erlegte 2 Rebböcke. 1 Fasanhahn und 4 Hasen. Se Mniestät der Köniz traf heute Vormittag 10G Uhr im Residenzichlosie ein und empsiug die Herren Staatsminisler, die Hosdcpartementschcss und den König!, Kabinersiekietar zu Vorträgen. Nachmittags 1 >/- Uhr begab er sich nach der Kreuz- kirche und nahm unter Führung des Suverintendentcn Ober- konsistorialrath v. Dibelius den inneren Neubau des Gottes hauses in 'Augenschein. —* Zur heutigen Mittagstafel bei ihren Königlichen Majestäten in Villa Strehlen sind der General-Adjutant Seiner Majestät. General der Kavallerie v. Cnrlowitz und der Königliche Kammerherr Gras v. Rex-Zehista nebst Gemahlinnen mit Einladungen ausgezeichnet worden. —* Die Tagesordnung der gestrigen Stadtverordneten- Sitzung wurde in folgender Weile erledigt. Einstimmig nnd ohne Debatte bewilligte man den Mehrbedarf von 9425 Mt., welcher in Folge Erhöhung der Rathsgcbalkc im lausenden Jahre erforderlich wird, stimmte der Ncubegrundung einer HiliSarztsteile für die Abrkeiluna für geistig Sieche ini Irren- und Sieckenünuie zu und beschloß die Gewährung von Beihilfen in Höhe von 6500 Akk. an die Kinderhcilstätte für Neu- nnd Antonsladt, von 3000 Mk. jährlich an den Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seelüften und von 20 800 Mk. für das Jahr IWl an den Gemeinnützigen Verein, wovon 14 800 Mk. für die 12 städtischen Vvlksbibliotheken bestimmt sind. — Eine kleine Debatte entspann sich über die Forderung, wonach den Stadtverordneten von dem Ergebnis; der Ausschreibung Kenntniß gegeben werden soll, welche die Einrichtung der elektrischen und der Gasglüdlichkbeleuchtmm im Neubau der städtöchen Gewerbeschule zum Gegenstand Hai, Oberbürgermeister Beutler wies auf die Ueberlaslung des Rache- bi» und ersuchte, diese ArbeitSverichwendimg zu vermeiden. In Folge dieses Antrages würde nnnöthigcr Weise der städtische Ver- waltnngSapvarat in Bewegung gesetzt. Seitens zweier Ausschuß mitg!ied»i wurde iedoch daraus hingewiese». daß der Verwaltung? anSschuß diele 'Angaben zu seiner Belehrung brauche, woraus ve, Antrag gegen 13 Ltiaunea zum Beschluß erhoben wurde. Zur Errichtung einer neuen "iczirksichnle an der Windmühlen straße bewilligt man «M278 Mk. aus den Mitteln der dies jährigen 'Anleihe Herrn Si. V. Lenicninnn wurde anläßlich des hiermit abgestattcten letzten Referates vor ieinein Eintritt in'-s Ralhskvllegmm ein Binmenbougnet auf's Verichterstatterputt gelegt. — Die Sachverständigcngcbühren an-5 Anlaß der Areal enteignuugen zur Tcvrient- nnd Laurinslraßc wurden bewilligt. - Ferner wricht man die Annahme eines Vermächtnisses von 9!50 Mt. ans. welche» Frl. Sophie Therese Wenzel in Dresden dem Stadtlicchenhawe zur Begründung emcc Freistelle ansgesctzt Hel. bewilligt eine Reihe Anliegerbeiträge snr Gemeürdegrund stücke, sowie eine Kabellegung in der Angsburgerstraße und bc ichließt. den Jabresbeitrag zur Tienstbotenkrankeirkast'e für die Jahre lOOl bis 1903 wie bisher auf 9 Ml. für jedes Mitglied fest- zmetzen. — Ter Antrag der Stadtverordneten: „die Laden get chäfts z cit im Handclsgewerbe an Soun- und Feiertagen — Weihnachtszeit nnd Jahrmärkte ausgenommen — aus die Zeit von früh >'-7 bis >,Ä) und Vormittags 1l bis 2 Uhr festzuketzen". hat die Billigung des Rathes nicht gesunden. Derselbe bat viel mehr beschlossen, bei seinem früheren ablehnenden Beschlüsse stehe» zu bleiben. Berichterstatter Tr. Pollack bringt diesen Entscheid zur Keiintniß des Kollegiums und bittet dasselbe, bei seinem früheren Beschlüsse stehe» zu bleiben, den Rath aber zu ersuchen, aus Grund von 8 111 der Nevid. Stndteordnilng eine gemeinschaWchc Sitzung zur Bcrathung dreier Angelegenheit anzuberaumen. Bürgermeister Hotschel erklärt, in diesem Falle seien die gesetzlichen Voraussetzungen des z lll nicht vorhanden, da es sich um eine rein polizeiliche AuSsührungSvecvrdming des Rathes handele. Er tkeilc die 'Ansicht, daß cs ein dringendes Bedürfniß für die große Maste unserer mittleren und kleineren Bevölkerung fei. am Somi tag Abend frische Fleiichwaaren zu bekommen, und bitte, es zunächst bei der Entschließung des RatheS beweuden zu lasten. St.-D, Müller meint, der Rath urtheile zu sehr vom grünen Titchc aus, St.-V.SenkiiermöchlewenigstensdieProduktengeichäfteAbends geöffnet sehen. St.-B Gvhre glaubt, daß die Kmiseauenz deS Rathes nicht im Einklang siebe mit deiiÄnft'astungen unserer Staatsregiermig St -V Schriftführer Tr. Häckel tröstet sich damit, daß nunmehr 3 Herren in's Rathskollegium neu eintreten, welche auf tseite der Stadtverordneten stehen, io daß bas Stimmverhältniß ein günstiges werden müsse. Ein Antrag Butze auf Verschiebung der Besprechung findet keinen Anklmig. Nachdem noch St.-B. Glöß sich für den kleinen Mann verwendet hatte, dem man die Erwcrbsmöglrchkei: nickt durch gesetzliche Vorschriften verkümmern dürfe, wird die Debatte geschlossen, Kollegium beschließt mit 43 gegen 14 Stimmen, bei seinem früheren Beschlüsse stehen zu bleiben und ersucht mit 33 gegen 24 Stimmen den Rath, eine gemeinschaftliche Sitzung an zuberaninen. — Aus der Registrande ist ein Schreiben des Herrn FabrikbcsHcrs Kaps zu erwähnen, in welchen« er bittet, auf der äußeren Leite (Adresse) der Steuer-Deklarationsfonmilare einen Ausdruck anbringen zu lassen, der den Inhalt der Sendung bezeich net und die Deklnrationssrist angiebt. Das Schreiben wird an den Rath abgegeben mit der Bitte um Mitthcilung seiner Ern schließnng: dasselbe geschieht mit eine»! Gesuche des Vereins „Kinderpoliklinik mit Säuglingsheim in der Johannstadt". nachdem St.-V. Pilling mir weitere Unterstützung der Vereinszweckc seitens dcr Stadt gebeten hat. iowic mit einer Zuschrift des Baugewerkcn Hanus. der sich über die Gerauichsbelästigungen beschwert, welche durch die Maschinen des städtischen Elektrizitätswerkes verursach! weiden. — Ter östentlichen folgte eine geheime Sitzung, — Fm denjenigen Theil miierer auswärtige» Leier, in deren Ercmplarcn der gestrigen 'Nummer der Bericht über den Anfang der Sitzumr nicht Ausnahme finden konnte, sei wiederholt, daß 2t,-B- Müller Gelinek eine von 23 Milgliedern des Kollegiums unterschriebene Erklärung cinbrachle. welche lautete: „In der Privatklageiocke Kunst und Wissenschaft. 4* In der Sonnabend den 1. Dezember im König!, Opern- Hause stattsindendcn Aufführung der Saint-Saöus'scheu Oper „Samson und Dalila" wird Herr Anthcs. dessen Unpäßlichkeit völlig behoben ist, wieder die Partie des Samson singen. st Herr Kammersänger Heinrich GudchuS ist oft und vielfach aufgrsordert worden, Ges an gunterricht zu crthcilen und die unschätzbaren Vorzüge, die er sich im Dienste der Kunst durch Jahrzehnte erworben, aus angehende und ausübende Sänger zu übertragen. Ter Vortheil eines Unterrichts von solcher Seile bedarf eigentlich keiner besonderen Betonung, bürgt doch ein Künstler, wie Herr Gudehus. gleichsam von vorhinein für den Erfolg. Seine künstlerische Thätigkcit an ersten Bühnen, seine engen und intimen Beziehungen zu Richard Wagner, der persön lich mit ihm die meisten seiner Werke sludirt und Gudehus zum Traditionsträgcr seiner heroischen Tenorpartien gestempelt hat. sprechen mehr als alles Andere zur Gedieacnheit des Unterrichts, «rerner ist die Pslegc der Stimme, wie sie von Gudehus beobachtet und durchgeführt worden ist. als einer der größten Vorthelle zu schätzen, der sich durch die lange künstlerische Laufbahn Gudcbns' ans daS Glänzendste bewährt bat. Wie aus dem Jnleratcittheil unseres Blattes bervoraeht, Kat sich Herr Gudehus entschlossen, nicht nur gründlichen Unterricht auf dem Gebiete der Tonkunst zu «rtheilen. sondern auch vollständige Ausbildung für Bühne und Concerlsaal. Auch ausübende Künstler, welche durch unrichtige Tongebung sich in ihrer stimmlichen Entwickelung gehemmt fühlen oder bereits Schaden an der Stimme genonin >n haben, erhalten Roth und Unterweisung, gestützt auf langjährige Studien und Erfahrungen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Herr Gudehus lebhaften Zuspruch finden wird. 7 In L tebenau bei Lauenstein wird eines der drei be kannten sächsische» Christspiele durch die Lauensteiner Chrlkt- spielgeselllchaft zur Aufführung gelangen. Die Ebristspielc tollen am 37. und 30. Dezember sowie am 1. Januar, Abends halb 8 Uhr, staufinden. Verlorene Jngd. Ilcber allen Dirffeln ist Ruh', Unter Len Tannengivi-An Find«» Du Kaum einen Schwamm. ES streiken die Pilze im Walde Und decken, ach, kaum eine Falte Im bau'chigcn Rucksack mir zu. Die Sommernachtsträume sind ausgeträumt und der weiter- wendische Herbst hat längst angefangen, uns reckt gruselige Wintermärchen zu erzählen. Tie Metallenen Blätter der Baume, die uns so oft in ihren schattigen L-chntz genommen, bilden, von frostigen Winden aufgcwirhelt. ein ouirlendcs EkaoS. — Das Jahr war ein gesegnetes und Ceres und Pomona habe» ihre frucht- reichen Füllhörner über Felder. Gärten und Rebenöcrgc ans- geschnttet, und mir der Wald, der ewig schöne, lvar uns Heuer kein tributärer, kümmerlich und kärglich war sein Segen an Beere» nnd Pilzen. Wir wagen noch einmal und zwar zum leisten Mal eine» Versuch, ihm etwas von seine» letzten Gabe» an ritterlichen Edelpilzen abzulocken. Der Dampsziig führt uns durch die herbst lichc Morgenfrühe und wie ein weine», glanzloser Ball schwimmt die Sonne in einer dichte» Nebeltauce. Die weilausgevchnle Landschaft mit ihren fernen Höheiizngcn liegt mißsarhig und kahl vor mir ausgelircitet und die hohlen und pfeifenden Tone der be wegten Luft singen ihr das Grablied der Natur. Vor mir schreitet ein bewehrter Forstmann mit seinem munte ren Dackel dem nahen Walde zu. ein Eichkätzchen überquert huschend den Weg und Waldmann unternimmt auf dasselbe mit komischen Sprüngen eine Jagd aus eigene Faust. DaS Eichkätzchen bäumt aus und tiiurrt von der schützenden Föhre herab dem ibn verbellenden Dackel ein „Krieg mir den Buckel nans" zu. Ein Dachsbilnd besitzt viel Ehrgefühl und als ich. ihn auölache d. vor ihm stehe, dreht er sich, ob der Blamage beichämt. dnckmäilscrig ad und will auf seinen wackeligen Schanselbeinen keinem ihm weit vorgeschrittenen Herrn nach. Auch ich trete nun ein in die schweigenden Halle» des Waldes, der mir hinsichtlich meines fthn- lichen Pilzverlanaens ein unverstandenes: „Mensch, laß alle Hoff nung hinter Dir!" znflüstert; auch ich ohne noch nicht, daß meine Jagd eine vertoeene sek nnd daß auch mir die mich Verlachenden nicht fehlen werden. Als gutes Zeichen deute ich mir einen per irrten Schmetterling, der vor mir aus- und niedergankclt und doch wohl nur ein letztes Blümchen sucht, ans dem cr sich niedcrlasicn und — sterben kann. Ein säuerlicher Geruch entamllt dem nassen i Blättergemenge, der sihwcrniüibigen Dicklern, angehenden Lenaus !wie Geruch von Sarg nnd Todtenbabre in die Riechnerven fahren ! mag. doch ich als lustiger Patron, der sich noch swhgemuth auf f den Zehen -n wippen vermag, ich achte dessen nicht, ich kenne , meinen gricsgrämlichen Hcrbstwcrld zu genau und sehe in dem'Vci gehenden schon wieder das Kommende und Werdende und die rauschenden Wipfel der Tannen und Fichten stimmen, sich neigend, mir zu. Mich kümmern nicht oie grcmrlcckigen Distekköpse. lue schmutzig grünen Brennnesseln und das blattlose Schlechengehccke. dem dornbiffigcn Brombeergeranke bleibe ich vom Leibe und uw die Fancnkräntcr. die im Sommer io stolz ihre ichandüslendcn Wedel erhoben »nd nun geknickt und fallt auf dem moosigen Belte ruhen, criegen in mir ein wenig Hcrzweh, — Talara! — Ich gebe aur der Pirsch nach Edelpilzen in ,edc>» Dickicht meine Karle ab. doch alle diese Dickköpfe, diese Boicr lassen sich verleugnen nnd ! sind nicht anzutrcffc»! Kein Astronom kann an, Steriiciiliiininci j eitriger nach einem nnsgekniffcnen Kometen ausspähcn als mein ! irrender Blick nach einem Pilze in diesen tiefen Waldesyründeir, ! Da endlich einer und noch einer, „damit mir der Wuchs nicht Per ! geht", wie der Volksmund iprichl und dann wieder halbstündiges ! vergebliches Suchen. O. ihr heiligen Affen von Benares, schab' i mir die Mütze, rufe ich aus, der Wald tückscht, tückscht wirklich und läßt mich, cinen seiner größten Verehrer, so gründlich aö- fallen- Schlapp hängt mir der Rucksack am Buckel herab. Ich setze mich ans einsamer Halde nieder, verzehre webmüthig mein eigent lich noch nicht recht verdientes Frühnück und zähle zugleich die Häupter meiner Lieben. Jerum. zehn Stück knoicle ich allenfalls zusammen, 's ift wenig nnd langt gerade zu einer Suppe. Unverzagt wage ich noch einmal cinen ritterlichen Gang, doch das > Suchen ist vergebens und der Liebe Mühe umsonst, hier und da noch fällt ein Kümmerling oder ein Plebejer, den man sonst nicht , achtet, meinem Nicker zum Opfer, aber 'S ist doch was. sprich: Schnabel und auch sic verschwinden in dem weiten Barsten meines Nimmersatte» Rucksackes. Doch nun ist die Lust am Sammeln er schöpft. 's ist doch für die Kotz' und mit Trübsal und Wehunitd
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