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Dresdner Nachrichten : 11.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190012110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19001211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-11
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- Dresdner Nachrichten : 11.12.1900
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Verugsgebüdr: «Itttkliälirllch rMI w Bia.: durck d>« Dost s Mi. D>« .Dreidner Nackrlcktm' ntckeiiim ,«,Nch «,r»e»«i die Bulkdcr in Dredden und der nächsten Uniaeduna. wo dl« Sutraaiina durch ciaenc Bolen oder KommlMonäre criolst. cidauen da« Blatt an Wochentagen, die nicht aut Sonn oder gcicrtaae iotaen. in »wet Tdküausaaden Abend» und Morgens zugeiiellt. Fitr Rückaade eingeiandter Schrift- itückc keine Verbindlichkeit. Sernivrechaolchlub: »nrl I »r. N «r. 2r. L0VS. Telegramm^Ndreitc: Lachrtchto» Drrodro. Segrändtl 1856 Mäntel! Paletots! Wpeiu ävtrt ,Vu8ni»Iime-t'r«l8v! - liiegnu-XanAaltN Olitvläv", t r< tdcrst'l' 1'lnt/. Telegr.-Atucsie: Nachrichten, Dressen. tlozetsLbsöekkrtkL! i» Allein- kiiivÄii kä»j),t! fsisünck , z»zkMer 2 7sd:i>. K2 i k.drlic: fj«^!nAzkrL78i källb ItbklVK 0L»II8I krüberlv ladro äßeliloul u.!. 7eek. ä. llsrrv üotrsik Nr. löllllillS Sp-«S-elN S^tt n^-5 M-r. fkpljiN3NÜ8tN. 9, " 8p«/I»litLt: kvrrvllLll»kllllllllgvll, /alt» - Iteunlirouuen. ,ti!ÜW 8e!iüt!ss«k Ls §22 16, xr-.t. v. I. 2t, l,iimiiii-8eiiiij> M für 6äs, «leictr. l-icbt, Petroleum, Xerrsn. K S>SM^e»«ei«»W«zLMKi^8e4«rie«r»»»e«»n^rr>4M«rn»»»»rar»»«sf-'. l8oi,l6N °./1d8Llrpl2t1k.I M kr. tiummi-llttbung. Knli-Kerch- etr. !ür 7.e.^7b VsillL. r-SLPVir. 0rÄ:^^m«ttr. f«88ms8eliine!i für Istitt-, l<lnmptü88o, lrruwmo. X-, ve-i kurrto. c-elähmw. knittloso Lein«-. uni«- u. iliiltstiitrin-lseiunn,,. Xninsweelc- mn-nbiaon, tiir klültuelviik-lcntrunäunct u. VerrsnlcunL- «>!>'. lvrtiut u>6 risivriLlitiit knnNazrlstt um! Oillini».,,! kj>. lj. Well^clilieli 88«.. ^meii8li'S88k LL Nr. 341. Lpienel: Englisch-porlnaiesilches Bündniß. Hofnackrichte». 2st!nz Mar. Hcibenu». WcihnachtSichau, GerichtSverhandlnnaen. .,Lustigen Weiber". WeihnnchtSinärche». Mutbniaßl. Witterung: Trübe, warnt ienstilff, 11.Dezember WBtmliiiUtMtnts zu 25 Pfg. beginnen mit jeder Sonnabend-Nummer und müssen -ah« bei -« Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen einem Austräg« oder Kommissionär spätestens bis Freitag Mittag bestellt werden. Das enqlisch-portttgiesische Bündnift. Die internationale Lage hat durch eine vssizielle Kundgebung in Lissabon an einem Punkte, wo bisher nur mehr oder weniger unbestimmte Vermuthungen und Wahrscheinlichkeiten in Frage kamen, nümlich mit Bezug auf das Verhältnis; Englands zu Portugal, eine Klärung mit festen Umrissen erfahren, indem das Bestehen eines formellen Bündnisses zwischen den beiden Staaten außer Zweifel gestellt worden ist. Auf einem im Arsenal in Lissabon stattgchabten Banket hielt nämlich der Ministerpräsident im Namen der portugiesischen Regierung eine Rede, in der er sagte, er wünsche, die großbritannsichc Nation in der Person ihrer erlauchten Souveränin. der Königin Viktoria, zu begrüßen und ebenso die zwischen Großbritannien und Portugal bestehende Allianz, die seit längerer Zeit in Verträgen bestanden bade, und »durch die neuen Akte bekräftigt worden sei". Die Bedeutung dieser Allianz, die ihre Wurzel in der Vergangenheit, ihre Be kräftigung in der Gegenwart und ihre Verheißungen für die Zukunft in dem aufrichtigen Verständlich zwischen beiden Völker» habe, liege in der Zusicherung, „daß die Rechte beider Völker ge achtet und ihre Besitzkbümcr gewährleistet werden sollen". Der englische Gesandte sprach in seiner Erwiderung der portugiesischen Regierung seinen Tank aus „für die während des südafrikanischen Krieges so streng beobachtete freundliche Haltung", die von der englischen Regierung „mit Freuden begrüßt worden sei", und fügte hinzu, die Allianz, „die beide Völker unlöslich verbinde", habe nur bestätigt zu werden brauchen. Diese Bestätigung sei geliefert durch die Anwesenheit des englischen Kanalgeschwaders in den portugiesischen Gewässern. Die englische Regierung sei der Meinung, daß die alten Bande, an welche die Erinnerung stets wach erhalten wurde, durch neue Ereignisse noch fester geknüpft worden seien, und sie habe den lebhaften Wunsch, daß die feste und dauernde Freundschaft und Allianz zwischen den beiden Staaten für immer aufrecht erhalten bleiben möchte. Der Zeitpunkt und die außergewöhnlich freundliche Form, die für die vssizielle Verkündung des englisch-portugiesischen Bünd nisses gewählt worden sind, legen die Annahme nahe, daß es sich dabei um etwas mehr handelt, als nm bloßes internationales Süßholzgeraspel, mit dem man sich in London eine moralische Erleichterung gegenüber den sonstigen allgemeinen Mißfallskund- gcbnngen gegen England verschaffen wollte. Man gerätst unwill kürlich a»f den Gedanken, daß mit der Lissabon« Bnbrüdcrungs- scene ein wohlbere-.hnetcr Eindruck nach einer bestimmten Richtung hin «zielt werden soll. Wo diese Richtung zn suche» ist, crgiebt vielleicht ein Rückblick ans gewisse parlamentarische Vorgänge, deren Schauplatz dies« Tage die französischen Kammern gewesen sind. ES wurde dort üb« die Vermehrung d« französischen Flotte ver handelt und bei der Gelegenheit trat der General Mcreier mit Erörterungen üb« die Möglichkeit eines französisch-englischen Kriege- aufden Plan, die einen ziemlich aggressiven Charakter hatten und von denen man ohne Weiteres eine verstimmende Wirkung jenseits des Kanals erwarten mußte. Die Antwort darauf scheint nunmehr die Londoner Negierung In Lissabon gegeben zn haben. Man kann nicht sagen, daß sie wirkungslos verpufft wäre, muß vielmehr zugeben, daß es ein sehr ernstes inter nationales Ereignis; von groß« Tragweite für die gelammte Welt lage wäre, wenn England künftig thatkächlich in d« Lage sein sollte. Portugal als seine kontinentale Dependenz zu behandeln und sich dadurch einen maritimen Stützpunkt von hoher Be deutung zu sichern. Nachdem so die englischen Absichten auf Portugal anscheinend Mit vollem Erfolge gekrönt worden sind, fällt auf die Wichtigkeit der Stellungnahme Spaniens zu etwaigen internationalen Konflikten ein um so helleres Licht. Spanien ist infolge sein« ganzen geographischen Lage und wegen dn für den Weltverkehr fo ungemein bedeutungsvollen Straße von Gibraltar berufen, bei etwaigen internationalen Verwickelungen eine hervorragende Rolle zn spielen. Am liebsten möchte deshalb England neben Portugal auch »och Spanien «insacken. Bezeichnend für dieses in London vorherrschende Bestreben sind gewisse sensationelle Enthüllungen, die gerade jetzt das in Barcelona erscheinende Blatt „Diario" «acht. Darnach sei England vor dem Ausbruch des spanisch- amerllanischen Krieges. mit der Zumuthung an Spanien heran- getreten, daß Spanien die Festung Cents, die Baleareninseln. lowie «inen Hafen in Galicien an England abtrete und dazu «ch in «ine Erweiterung der englischen Grbletszone bei Gibraltar Millhe. Spanien habe diese Forderungen jedoch entschieden ab- «ckhnt. Spät« habe Kais« Franz Josef von Oesterreich sein Möglichste» grtdan. u« Spanien vor Gebiet-Verluste» zn be wahren. allein die Bemühungen des Kaisers seien von London aus hintertncben worden und Temschlai'd sei die erste Macht gewesen, die a»S Gefälligkeit gegen England nach Wien hin nbgewinkt habe. Die thatsäcblichen politischen Vorgänge zu jener Zeit, die der Oessentlichkeik nicht unbekannt geblieben sind, sprechen zu Gunsten der Darstellung des „Diario" und geben ihr einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit. Es muß auch vom realbvliiischen Standvunkt als feststehend nngeiehen werden, daß England im Kriegsfälle nicht zögern wird. Spanien zn verciewcilcigen und durch das Mittelmeergeichwad« die Balearen als Stützpunkt gegen Toulon zu besetzen. Auch ist es der spnnischen Regierung bekannt, daß, als d« Krieg zwischen England und Frankreich Fascbodas wegen gusznbrechen drohte, das enalnche Geschwader aedeime Instruktionen erhielt, die dahin ginge», beim Ausbruch der Feindseligtesten sofort die Insel Menorca rück sichtslos in Besitz zu nehmen. Eben!» werden die Engländer im Kriegs fälle darnach trachten, die Bucht von Alaecircis zu besetzen, auf die sie schon lange ibr Augenmerk gerichtet haben und an der sie in den letzten Jahren durch Privatleute i'mcistenS Offiziere und Beamtci säst alle Häm« und Bauplätze der spanischen Besitzer zu oft nnerhörken Preisen haben ankaufen lasten. Muß ihnen doch Altes darauf aiikommcn. ihre Festung Gibraltar, die der Schlüssel des Msttelmecrcs ist und bleibt, auf jede mögliche Art und Weise zu berstärken. Die Festung ist vielleicht einzig in ihr« Art; sie erscheint uneinnehmbar, imposant wie leine zweite. lleberall. wohin das Auge blickt, starren ans den Schießscharten die Schlünde der Kanonen hervor. Alles ist Fellen und Ellen, und selbst die schmale Landzunge, die Gibraltar wit dem spanischen Bode» verbindet und unter dem steilsten Ab hange des Kglksellens liegt, kann jeden Augenblick unter Waller gesetzt werden. Trotzdem hätte Svanien es in der Hand, dreier starken Festung fast alle Bedeutung zn nehmen, soiern es nur die genügende Unterstützung einer anderen Großmacht fände; cS branchlc dann nur die wenige Kilometer nordwärts von Gibraltar gelegene Sierra Carbonera und die Bergs von Algeciras zn be festigen. Von dort ans könnicn die spanische» Kanone» ungestraft den Hasen von Gibraltar und die Festung selbst bestreichen, und wenn Svanien noch weiter die Kraft fände, sich in Centn westlich stark zu machen, io wäre cs mit deni englischen Ueberaewictst in der Meerenge zn Ende und das Schloß zu dun Thore läge dann in Ceula und Sierra Carbonera. DasAlles aber ist nur möglich, wenn Svanien thatkrästige Hilfe bei einer Großmacht findet, und deshalb bat England ein handgreifliches Interesse daran, Spanien in ein« isolirtcn Stellung zu Hallen. Ans dem Gesagten folgt, daß Spanien sich nothgedrungen. um einer Vergewaltigung durch England zu entgehen, auf andere Großmächre stützen muß. Als isolirte Macht bliebe es immer aui Gnade und Ungnade einem englischen Handstreich überlassen, da es keine Flotte mehr besitzt. Die Bortheile. die Spanien einer verbündeten Großmacht bieten könnte, sind schließlich auch immer noch so groß, daß sie «lieblich in's Gewicht fallen. Auf diesem Wege könnte das Land vielleicht auch »och einer neuen Zukunft inr Jnnem entgeaengehen, wenn ein einziges großes Ziel ganz Spanien begeisterte und eine europäische Großmacht raicb ent schlossen die spanische Nation zwänge, znkunftSvolle europäische Politik zu treiben, statt sich abseits von der »roßen Heerstraße der Welt in kleinlichen Parteihändeln innerlich zu verzehren. Auf dies« Crkenntniß fußt auch der vorerwähnte Artikel des „Diario", dessen Verlass«, angeblich ein hoher spanisch« Regierungsbeamt«, daraushinwcist, daß die englische Gefahr gegenüberLPanien »«»«min dert sortdauerc und nur durch die Vorgänge in Transvaal und China zeitweilig ruhe. Spanien habe daher jeden Anlaß, sich eng an Frankreich anzuschlleßeii. Ter gewöhnlich gnt unterrichtete „Impgrcicil" wollte jüngst wissen, daß der Auichluß Spaniens an Frankreich-Rußland bereits zur Thallache geworden sei. und zwar ans der Grimdlage einer Vereinbarung, kraft deren Spanien im Kriegsfälle den Hasen von Centn den Russen zilr Beriüguiig stelle nnd den Plänen Frankreichs in Betreff Marokkos zustimme. Zum Dank dafür habe sich Spanien die Gewährleistung keines Land besitzes »nd politische nnd finanzielle Untelstützung von den beiden Großmächten zusichern lassen, ljui vivra, verra! Neueste Drahtmeldungen vom 10. Dezember (SiimmtUcke nickt als Pnvat-Meldmiacn aekc»n.;ei.cknctcn Devolckc» itaumien von Wolss'S Tel. Bureau: die mit ' verlcbcnen lind wabrcud des Drucks cmgeganaen.) Der Kriez» in China. London. lPriv.-Tel.) Ein nah« Verwandter des Kaisers von China äußerte sich zu dem Korrcwondcntcn der „Morning Post" tadelnd, daß die chinesische Kaiserin während der Uiurvirung der Macht die Autorität des Kaisers zerstöre und daß sie. indem sie den Kaller van der Rückkehr nach Peking abhaltc. die kaiserliche Familie rninirc. Kangvi. der frühere Kabinets- minister, trage die Hauptschuld und, obwohl er todt sei. müsse n nach chinesischer Sitte noch nachträglich seiner Aemt« und Ehren entsetzt werden, da sonst angenommen werden müßte, daß lein Ver hallen gebilligt würde. Prinz Tuan. der Vater der Thronfolgers, habe die Zügel der Regierung ergriffen und den Konflikt mit den fremden Mächten herbeigeiührt. Auhsicn, der Gouverneur von Schansi, sei ein ganz gemein« Mord« und verdiene den Tod. L ond.on. (Priv.-Tel.) Die „Morning Post" meldet aus Peking: Der amenkanlsche General Chaffee hat an den Grasen Walderfee einen Brief geschrieben, worin « sich über die Ent fernung der Instrumente vom astronomischen Observatorium be klagt. Der Brief wurde wegen des unverschämten Inhalts an den General Cdassee zurück geschickt. Auch hat Gennal Chaffee die giernngen «halten, in welchen der in ihr« Zusammenkunft fest gestellten gemeinsamen Note zugestimmt wird. Wahlschein sich weiden die Gesandten Dienstag wieder Zusammenkommen, falls bis dahin der englische Gesandte die Instruktion «halten hat. die gemeinsame Note zu unterzeichnen. Alsdann wird wohl sofort der Verkehr mit den chinesischen Bevollmächtigten eröffnet werden — Prinz Tiching äußerte, d« Kall« Kwangin sei bereit, nach Peking zurückzukebren, sobald es gewiß lei. daß di. Verhandlungen ihm gestatten, mit Würde und in Sicherheit dahin znrückznkontincn. — Was die Frage der G esa n d ts ch a f rs gebäude angcht. so ist geplant, daß sie alle nu> einem etwa eine englische Quadralmeiie großen Gebiet westlich der Tartaren studt erlichtet werden sollen. Jedes Gebäude soll im Eigerithinn der Negierung stehen, die cs benutzt, das Ganze ab« von einen Wallgraben mit Zugbrücken umgeben und von ein« international« Wachmannschaft besetzt fei», die ausreichend ist. um gegen cuie Wiederkehr d« Angriffe Schutz ;» gewähren. Außer einem Klub der Ausländ« soll sonst kein Gebäude innerhalb der Umwollung zugelaffe» werden. " Berlin. iWolff's BurcauI Das Oberkommando meldet unter dem v. Dezember aus Peking: Die Kolonne Gün- delt, da» 1. Bataillon de» 2. Infanterie-Regiments, das in! Schnnhaikwan verblieben war, erreichte am 7. Dezember aus sentz Marsche nach Peking ubec Mngiimghu die Gegend von Duetienhsieich etwa 12-- Kilometer, gleich 5 Tancmäriche, östlich von Peking. —. Der intcnialivnale Ausschuß zur Verwaltung Pekings tritt! morgen unter Vorsitz des Generals v. Wahl zusammen. .. ^ st. sandten sind durch diele Anmaßung Cbaffce'S beleidigt. London Aus Sbanghat wird vom 10. d. M- telegmphlrt: Auf Befehl deS Grafen Walderfee wurde heule der Sekretär Li- Hunq-Tschangs Namens Iiko. ein Mandfchu, unter der Be schuldigung verhaftet, daß « mit den Boxern in Verbindung stehe. New-Iork. Aus Peking wird gemeldet: Alle Gesandten mit Ausnahme d«S englischen haben die Instruktionen ihr« Re- * Haag. Präsident Krüger empfing heute eine Dcvu -! tatron des Alldeutschen Verbandes unter Führung, des Professor Dr. Haffe, der Krüger eine Adrc>>e und eine Krone! aus Edelweiß überreichte. Präsident Krug« .»rach seinen Dank, ans für die ihm von den deutschen Stammesgcnoffcn bekundete Shmvathie. Auch eine Abordnung des Centralkonntees des nieder ländischen Vereins vom Rothen Kreuz wurde vom. Präsidenten em pfangen. Krüger stattete dem Minister des Acußcrn einen Besuch ab. * Haag. In der zweiten Kammer wird morgen Graf de Bvlandt den Minist« des Aeußern i n i erp e l l rr e n über die! Schwierigkeiten, die anscheinend zwilchen den Niederlanden und Portugal oadiirch hcrvorgerufcn worden sind, daßdemnicderiündischen Generalkonsul Pott das Excauatur entzogen worden ist. Berlin. (Priv.-TelI Reichstag. Am BundcsrathS-, tische: Schatzsekretär V. Thielnian,' und Graf Poiadowskn. Ans der Tagesordnung steht die crste Lesung des Etats für dnsj Jahr lüM. — Schatziekretär v. Tbielmann: Im wirthjchgftzj llchen Leben ist ein Niedergang eingetreten. Erfreulicher Welle, hat sich der Umschwung nicht in den Formen eines Krachs voll zogen. wie bei früheren Gelegenheiten, doch hat « sich in den Einnahmen des Reiches bereits bemerkbar gemacht. Eine Ver stärkung der Betriebsmittel des Reiches ist im Interesse einer ge sunden Finanzwirthichast des Reiches dringend geboten. Redner geht dann näher ein aui die Jinanzverhältnissc de» verflossenen wie des laufenden Jahres. Im laufenden Jahre werden gegen über dem Etat hanvtiüchlich l>ei dem Reirhsamtc des Innern und bei dem Rcichsmarincamt inSgeiammt 8 Millionen Mehrausgaben entstehen, u. A. für Schiffsbauten in Höhe von Millionen. Den 8 Millionen Mehrausgaben stehen 4 Mill- Mmderausgaben. sowie auch Mehreinnahmen, insbesondere an Zuckeisteu«, gegen über. Der Zuckcwcrbrauch ist «sreulich gestiegen, auch bei den sonstigen Steuer», soweit ne in« Reiche verbleiben, sind die Er gebnissc nicht ungünstig. Bis hierh« ist das Gesammtbild an scheinend nicht unerfreulich, ab« bei d« Post und Telegraphen Verwaltung entsteht ein Ausiall von 15 Millionen, der alle '.Rehr «»nahmen der anderen Quellen verschlingt. Von den 15 Million«, entfällt freilich die Hälfte auf einen einmaligen Aufwand, nämlich onf die Entschädigung der Privatposten, die andere Hülste auf Portovergünstigungeii, sowie desgleichen ans den Fernsprechverkehr. Das Checkgelctz in der Form, wie es der Reichstag üi der vorigen Session beschlössen hat. hat von den verbündeten Negierungen nicht angenommen werden können. Ob ein neue» Cbeckgejetz vor gelegt wnden kann, läßt sich noch nicht sagen: jedenfalls ist ein solches in diel« Session nicht zu erwarten. Ein Schaumweinitcner gesetz ist lehr bald zu erwarten. Die Vorarbeiten für ein Saccharin steuergcietz werden eifrig gefördert, doch bietet ein solches techirllcin Schwierigkeiten. Die Zölle haben diesmal zum ersten Male seit lang« Zeit nicht den Betrag des Etataivatze» erreicht, dagegen wird von den andnen Ueberweiimigssteuern die Branntweinsteuer ein Mehr von 4 Millionen ergeben, ebenso restiltire ein Mehr bei de» Stemvelabgaben infolge der Steuererhökungen. welche in vorig« Session beschlossen worden seien. Der äußere Ausbau d« neuen Zolltarifs ist zwar fertig, ab« die Arbeiten an der Ein fügnng ocr Zollsätze, etwa 1900 an der Zahl, sind noch nickst iowell vorgerückt, um den Zeitpunkt der Einbringung des neuen Zolltarifs bestimmen zu können. — Abg. Müller-Fuida jEentr): Tic Rede de» Schatzsekretärs beweist, wie notdwcndig es war. bei dem Flottengeletz auch gleich für Deckung durch neue Steuern zn sorgen. Auch eine Schaumwein- nnd eine Saecharinfteu« iei er lowetlich, und es sei zu wünschen, daß auch letztgenannte keines fall» aä calenäau xnw«,« hinausgcichvbcn werde. Der Etat enc halte diesmal einen großen Mehrbedarf. Wie auch die Finanzlage fei, io müsse doch jedenfalls für die Invaliden und Veteranen an» den letzten Kriegen best« als bisher gesorgt werden. Rötdigenfall- müßten verschiedene andere Ausgaben so lange zurückgcsteüt werden, bis Deckung durch die versprochenen neuen Steuervorlagcu da sci. Mit der Anleibewirtbschaft müsse eingebalten und wieder zur alten Sparsamkeit zurnckgekehrt werden. jRufc links: Vergangene Zeiten!) Wir müssen wieder zum finanziellen Gleichgewicht zurück kommen.- und gebe das nicht anders, so müßten die Bnndcsstaatcn beranacwgen werden. Erinnern müsse er ferner die Regierung an ihre Zumge in der vorigen Session, betreffend wcilgedcndcn Schutz für die Landwirthscbaft. — Abg. Sattler (nl.j schließt sich den Ausführungen des Vorredners hinsichtlich der Nothwendigkcit der in voriger Seision beschlossene» neuen Steuern und eines spar samen Wirthschastens cm. Er vermißt im neuen Etat die ae wünschte Fürsome für die KriegSInvaliden und Regulirung der Bc jügr der Postalsistenten. Nicht svmpatbisch berührt die Art und Weise der Sammlung für da- Moltke-Denkmal bei der Armee Ls müsse dafür gesorgt wnden. daß Moltke ein Denkmal in Berlin errichtet werde Nicht nur von dn Arm«, sondern von dem ganzen Volke. Bet den Ausgaben für die Kolonien müsse künftig mehr - s-:gv.!;«Lgi<n.!,z L .Vd!l«IS 8!,'« «I 'L L MW: .wP'liS-titzn "IM»« M paviza^SL
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