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Dresdner Nachrichten : 25.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190012259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19001225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-25
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- Dresdner Nachrichten : 25.12.1900
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IS. z ^ «eparo.or.Verkntotl Ge kndrrüder a.l«r 85»t«me. ^ »deNt-Uli-cke«lax« «>« r ..Aanaerer'-'saftrraarr LiäomvusIrMv klo. 7. ^ Loire krsLvrstr. Nleujakrskartsn! Reieküte Max Mler ^ x (0. «. ijeblllrv «aol,solx«r>. «KO » am«n-I21n«Inu«tt für » » HIa«„«nttai t«n. >«»rtttait«n «n xi«« » an«! « n «I«t»t>. Rr. 355». Hoffiachricbten. Elektrische Straßenbabnen. Schiedsgerichte, Fahrpreis- I Muthmaßl. Witterung: Anzeiger. Gerichlsvrrhaiidliingeir. .Herzog Wildsang." I Kälter. ! 8^88« lülsl88»81'8ll'. 8. Tieustlig72si7Tezci»lierN>»6. Art ckom 1. ^sonor bszffnvt dis Der koroo^prais kür Vr«„»I«r» und di« Vororts blaaEMlt». I'Iaaeen »vci I,ül-tr»r> botrilxt bei /u- stoUoox durch ooser« Loten s I^LIL ^ro I^t«. Lin» kevousruvr? der Lontollnop: soitoo« dsr bisiiorieeo Lerioder ist oie.kt r-rkoräorliek, äs äio ..I)rv8<in«r kiocli- ricirtso" oiw« Untordreekuug rreitor aeliekert norden. vis Lsner in Iirr»>««I^n on«> «t«r nüotist«» sn vlotis die ^n^tellniiff dnreir »osere «Ix«»«» Lote» oder liommissioalrr« ^osoliieirt, erkalten dis „vrokdner ^»okriekteu' an dsv VVookontsAso, reeleks oiodt »ot «von 8voo- oder t'siorts? kolxso, MX- tüxHel, s Al»I Älorjx«»»» keeekitterteUo äer »Vrsrckavr XLoiu-iodtes'' learioostross« »8. kvr zoreiMi, ooä kM»Vd«rtkNoi»Mr Eli'««»« «, ^ KSLük-'LU r> ^ ILA»tßr«I»rO^I»«r«»n. S«, kVitr Vildors; v>1t» I, Xlvin Lummer; »ürx«r»,ti'»i,'««» 44 (Vorstadt kiosodool, Otto Vist; 17, Veor? inaner: ü«4r« I»tUntt»«r- aa«> 4N,nb< Iit»tr., Lidort Laul; 8»e>»»«i» - LU«« ly, krdmann Lindork; 12, (Keks 8trie8imorstrss«!>, Llar Loli; LU«»l»anU«r^>tr. 7, kliotsrkans i. Klaus, am Llarkurak Loinriek-LIatr (Vorstadt Striesoo), Ott» Liir; 17, Otto öinckott; 8«4»L1«r»t^. «», 6u»t. Ssvchr: I» LIao««4l»r 'r»I1tv»1tL«i'«ti'. 2, Leinr. Liobliox; Io LAch1«»r 1VU»«1r^»N<;n»,tr. 4, 6. L. Oütrs ; tr«r»tr. SI, Lrtkur 8ekmidt; Io IN»««»» Nr>r«4i»1naM««» I uod »«>!»v«41»«r- 2 «, Lrtdor ülattdoos. asrK «ttooa »oGoa«». »VHUS Auf das diesjährige Weihnachtsfest fallen manche Schatten, die »nS die Freude an dem Fest trüben. In erster Linie gedenken wir der heldenmlithigen Opfer, die der Untergang des .Gneiienau" gefordert hat und ihrer trauernden Hinterbliebenen. Wie manches Äternher; schlug höher bei dem Gedanken, das; der Sohn zum Weihnachtsfeste heimkehren und Freude in's Haus bringen werde, und mm liegt der hoffnungsvolle Jüngling mit so manchem Hacker« Lameraden auf dem Grund des Meeres und statt seiner trstt der Engel der Trauer über die Schwelle des väterlichen Heimes. Es ist «in hartes LooS, daS so viele unserer braven blau« Jung« getroffen hat, ein schweres Geschick, daS seine unerbittliche Hand aus die Angehörige» der Verunglückten gelegt hqs. Dennoch ist ein großer Trost dabei: daß sie gefallen sind in treuer Pflichterfüllung im Dienst des Vaterlandes. Allen voran dtr tapfere Kapitän Kretschmann. der in letzter Stunde die traditionellen Eigenschaften eines deutschen Offiziers. Muth und Gottvertrauen, in seltenem Maße bewiesen hat und dessen Nanic sartleden wird ans den Ehrentafeln der Marine, wie sein kaiserlicher Htstr es ihm selbst bezeugt bat. Kaiser Wilhelm hat wiederholt ausdrücklich anerkannt, daß alle Angehörigen der Marine, drein solcher Weile ihr Leben einseben, genau Denen gleich steben. die vor dem Feind d« Heldentod gefui»en baden. So möge denn die betrübten Hinterbliebenen aller Derjenigen, die der Untergang des .Gneiseoan" z»m Opfer gefordert bat. das Bewußtsein aus richt«, baß ihre tobten Lieben von der Station als Helden geehrt wich« »ld daß das deutsche Volk ihrer nie vergessen wird. Zu gleich aber möge die Nation auch ihterieitS ihrer heiligen Pflicht gegxn die Hinterbliebenen und die invalid Gewordenen eingedenk sein und den Weihnachtstisch dieser Unglücklichen mit reichen Gaben schmücken, damit kein« einzige auch nur annähernd berechtigte Be schwerde über nicht genügende Versorgung der Opfer der Kataslwphe de« Weg in di« Oeffentlichkeit finden kann! - Kampf war es. der erbarmungslose der Elemente, der hie Jüngling« und Männer vom „Giessenau" zwang, vorzeitig de« Tode» Bitterkeit zu kosten. Kampf ist eS auch, der grlmme Be herrscher de» Daseins, der in zwei fernen Welttbeilen in dieser Frieden»;eit »üthet und der Weihnochtsbatschatt ins- Angesicht schlägt. In Afrika »nd Asien, beider Orten banst der Würgengel de» Kriege», tvdtet das Schwert, von Menschen gegen Menschen geführt. Da gilt nicht der Trost, daß die blinde Wüch der Elemente fessello» rast und Menichenwitz zur Ohnmacht verdammt- -Nein I Menschenopfer unerhört fallen hier von Menschenhände«, io daß der Friedensengel weinend sein Haupt verhülle» muß. Freilich, ein gewichtiger Unterschied besteht: In China gilt cs einen Kampf der Civilisalion gegen wüste Barbarei, dort handelt es sich um unvermeidliche Nothwendigkeiten. In Afrika dagegen bat schnöde Mominonsgier ein großes christliches Volk gegen ein kleines gehetzt, das in ruhiger christlicher Beschaulichkeit ein glück- liches Landleben führte '->'d dessen Verhängnis es war. daß seine! ^ M-,>mnn°n g°kmmeid>m.°» D°°..»cn smmmm vo. freie Erde Gold, nwellkeö Gold borg, nach dessen Ben!z die ent- ^ Wolfes Tel. Bureau: die mit * veriebeuen sind wäbrcnd deL Drucks cinaeganaer ' artete Londoner Hochfinanz lüstern war. Soweit China in Frage kommt, sei zunächst unseren Kriegen;, ^ die dort ihr herbes Werk verrichten müssen, ein herzlicher Weih nachtsfeier einen recht bittere» Niederschlag zurück, der zeigt, wie unendlich weit wir noch von der Anbahnung von Zuständen ent lernt sind, die auch in der dohen Politik die brhre Jriedens bonchast des Weibnachtssestes einigermaßen zur Geltung komme» lassen. Neueste Dralitmeldungeir vom 24. Dezember. »achtsgruß mitiammt dem Wunsche entboten, daß ihnen eine baldige Rückkehr in die Heimat!) beschieden lein möge. Dieser Wunsch wird allerdings wohl nur dann ans Erfüllung rechnen dürfen, wenn die wohlgemeinten Nathschläge erfahrener Chinakenner betreffs der Behandlung der Chinesen bei den Mächten Gehör finden. In erster Linie gehört hierher der gründliche Bruch mit der Vor stellung, als könnte China jemals in eine wirklich civilisirte Nation nach europäischen Begriffen nmgewandelt werden. Die chinesische Schriftsprache, die mit ihr eng verwachsene konfuzianische Philo sophie und die Ahnenverehrung sind die wesentlichen Bestand- theile der chinesischen Scheinkultur, welche die Chinesen seit Alters her mit einem io unbändigen Hochmuth und einer so krassen Ver achtung alle» Fremden erfüllt hat. daß jeder Versuch, diese ZustKnde zu ändern, von vornherein als aussichtslos gelten muß. Jedenfalls Wäre die oberste Voraussetzung de? Gelingens eiger Reform hie egen 167 Stimmen «esgleichcn mit 20',. vü«t» «> der L chrtsffvrmhe, und daS würde Paris. Ter Senat nahm mit 1-16 den Artikel 1 der Ainnestievorlagc an. gegen ll Stimme» die ganze Vorlage. "Paris. Die deutsche Tragödin Maria Barkanv, die in Paris niii großem Erwlge ausgetreten ist, wurde mit den akademischen Palmen dekorirt. Berlin. (Priv.-Tel.l Aus Peking wird gemeldet: Heule findet die N e b e rre i ch u n g der K o lle kt i v n o te an die chinesischen, Unterhändler statt. Die Note wurde am 22- d. M. van den 11 hier anwesenden Vertretern der Mächte unterzeichne: und zwar alphabetisch »ach dem Name» der Länder. Da die Note in sranzösiicber Sprache abgefaßt ist. zeichnete Dr. Mumm v. Schwarzenstein für Dcnischland als Erster. Die Neberreichnng wird im Hause des spanischen Gesandten, als des Aelteiten dee- diplomciki'chen Korps, in Peking stattfinden. Die chinesische Uebcr setznng der Note winde von den Dolmetschern aller Rationen gemeinschaftlich besorgt. Jede Macht hatte das Recht, sich eine Uebersetzung der Worte in die Sprache ihres Landes ansertige» zu lassen, waS seitens Deutschland?, Englands und Amerikas geschah. Dem Ueberrcichungsakte werden außer den Gesandten alle : Dcstmetscher zowie vier Gesandrschastsiekretäre. letztere als Portokoll I sichrer, beiwohnen; als iolcher wird sür Deutschland Herr v. Bohlen tnngiren. Sollte Li-Hnng-Tschang durch seine Krankheit ver bindert sein, der Neberreichnng beizuwohnen, so wird die Note nur dem Prinzen Dicking übergeben werden. Die erste Konferenz de, Gesandten mit den chinesischen Unterhändlern wird sich nur au wiederum so beispiellose Gewaltmaßregcln erfordern, daß ein solcher: Gedanke eriistlich gar nicht in Frage kommen kann. UcberdicS: würde jede gewaltsam aufgezwnngeiie „Reform" den chinesischen! .... ^ ^ Frcmdendaß nur noch steigern. Die Chinesen würden sich nur die z tzU Len?'^ d^chinc äußeren Bestandtdeile der fremden Kultur nneignen. innerlich aber bleiben, was sie sind, und mit Hilfe der von ihnen angeeigneten technischen Hilfsmittel Westeuropas schließlich die „gelbe Gefahr" erst recht in's Leben rufe». T er Plan einer „Reform" Ckinas sollte deshalb vernünftiger Weise aus dem Programm der Mächte ganz gestrichen werden. Ein China mit einheimischer Regienmg, der sremdenfeindliche Elemente fern gehalten werde», mit fremder Kontrole der Finanzen, reduzirter Armee, außer Betrieb geletzten Arsenalen, Garnisonen in Peking und Vororten, sowie mit der Möglichkeit, die Entwickelung des Eisenbahn- und BrrgwerkwcsenS ungehindert fonzuführen. dürfte genügende Garantien bieten, daß eine Wiederholung der Greuel dieieS SommeiS nicht so bald zu befürchten steht nnd eventuell bei genügender Wachsamkeit der Mächte rechtzeitig verhindert werden kann. Wa» wollen denn aber schließlich, im Lichte der höheren ! MenschheitSentwickelung bettachtet, die von den uncivilisirten, ! unchristlichen und fanatischen Boxrrborden verübten Greuel gegen diejenigen besagen, die von den civilisirten, christlichen Engländern! gegen die Buren begangen worden sind und noch fottge'ekt! begangen werden ? Wenn man bedenkt, daß diel« scheußliche! Vernichlungskricg. dieieS zum Himmel schreiende Morden noch immer weiter gehen soll, daß die leitenden Kreise in London sich zu immer neuen Anstrengungen rüsten, um das fische» Vertreter eine Erwiderung erfolgt. Berlin. Der Kaller bestimmte, daß das Magdeburg Fiisiltcr-Ncgimcnt Nr. W. dessen Chef Generolfeldmarschall Gr a' Blitmcnthcil war, fortan den Namen „Füsilier Regimen: Gcneralscldmarschall Graf Blnmenthal (Magdeburg/: Rr. 36 führen soll. Berlin. (Briv.-Tel.) Der .Reichsanzeiger" macht bekannt, daß dem Reichskanzler Grafen Bülow die Erlaubnis; zur An legung des von dem König von Sachsen ihm verliehenen Haus ordenS der Rautenkrone und des von dem Großherzog von Hessen ihm verliehenen Großkreuzes zn-n Lndwigsorden ertheil! worden ist. — Postrath Höillckc in Chemnitz erhielt den Charakter als Geh. Postrath. Tie Postdirektore» Jährig in Leipzig und Zwölf. incster in Dresden erhielten den Rang der Näthe vierter Klasse. — Der Senat des ReichSversichcrungSamtes. der in Svrnchsachen endgiliig zu entscheiden hat. in denen ein Senat in einer grundsätzlichen Rechtsfrage in einer früheren Entscheidung abiveichen will, hielt am >5. Dezember die erste Sitzung unter den: Vorsitz des Präsidenten Gaebel ab. Vor Eintritt in die Ver Handlung richtete der Vorsitzende an die Anwesenden eine kune Ansprache, in welcher er die Wichtigkeit der neuen Einrichtung sür die Einheitlichkeit und Stetigkeit der Entscheidungen des Reichs versicherungsamtes lieworhob, ein Ziel, bei dessen Erreichung auch daS Ansehen dicier Behörde unfehlbar noch weiter werde erhöht nnd aekräftigt werden. - Bezüglich der Frage der Errichtung einer deutschen Kol, lenstat ioii aus der Far'an-Jrllel im Rothen Meere wird aus Konstniitinopel gemeldet, die Sache liege jetzt so, Baulichkeiten und Quais herstelle. grüß- daß die Pforte die nvihiaen . . k-s „.in»« Nnir-L !Deutschland die Kohlen liefere. Dculsche nnd vttomanische Krieg- liche Abschlachten des kleinen tapferen Volkes zu einem für ^ Handelsichlffe wären als gleichberechtigt zu behandeln, von einer Abtretung sei aber keine Rede. — Der Vorstand der Berliner das britische Weltreich „ruhmvollen" Ende zu führen, dann möchte man verzagen vor Weh und Ingrimm, daß alle christlichen Mächte diesem schaudervollen Treiben nihig zusehen. ohne auch nur einen Finger zu rühren, ohne auch nur den Bersuch z» machen, dir moralischen Machtmittel der Haager Konferenz in Bewegung zu setzen. Namentlich im deutichen Volke regen sich bittere Empfind ungen bei einem Vergleiche zwischen einst und jetzt. Die hinter den ) Coulisseii vollzogeneWendungder deutschenPotitik nach dem Jameson- Telegramr» wurde zuerst in Deutschland kaum bemerkt. Als dann endlich Chamberlain olle Fäden in der Hand hielt, so daß er ungehindert die Buren zu Boden treten konnte, da tönte zwar ein allgemeiner Entrüstungsschrei durch Deutschland, daß es soweit gekommen war, aber daß die nationale öffentliche Meinung durch ihre Theilnahmlosigkeit und die mangelhafte Erfüllung ihres WächteramteS in der Zwischenzeit selbst an dieser Entwickelung mit schuld war. das wollte man nicht verstehen. Jetzt endlich regt sich über alle, dixie Dinge, insbesondere auch über die Entfremdung unserer-Politik von Rußland, etwas wie Kritik im ganzen Reiche. Man beginnt einznsehen, -daß rin Staat, der erst einen anderen ostentativ seiner Sumpathien versichert, nicht seine Interessen wahrt, die ja di« Reden des Grafen Bülow so gern betonen, wenn er. ohne daß der andere Staat den geringsten Grund dazu gieb), nach wenigen Jahren das Gcgentdeil von dem thut, was er, erst feier lich aller Welt verkündet hat. Welche» Vertrauen sollen denn unter solchen Umständen politische Kundgebungen des Deutschen Reiches überhaupt noch genießen? Entweder war der erste schritt ein Fehler oder der zweite: man muß am,Ende gar fürchten: beide! und es wäre vielleicht sür Deutschlands internationale, Stellung besser gewesen, wenn eS sich amtlich von vornherein neutral verhalten - hätte. Dann stünde Deutschland jetzt tn völliger Un abhängigkeit beiden Pasteten gegenüber und tönnteuso sein ge wichtiges Won;n Guirsten etiics friedlichen AnSgleichs in die intettnuimrale Waagschale wersen. Statt dessen darf, nun. dank .. auf jedem wahren Menschenfreunde und Vertreter der lstlichen Weltanschauung und läßt von der diesmaligen Weih- AnwaltSIamnier hat in einer Eingabe an den Justizminister gegen die Art der Behandlung der Vertheidiger im Sternberg- Piozcß durch die Staatsanwaltschaft Beschwerde gest'chrt. Berlin. Die „Nvrdd. Allg. Ztg." giebt einen Artikel der „Nationalliberalen Correipondenz" wieder, der sich gegen die Ein bezieh»»« der Kancilisirung der Mosel und Saar in die bevor stehende Känalvorlage ausipricht. Das Blatt fügt hinzu, daß nacb seinen Informationen die Darstellung der „Rationallib. Corr." der Auffassung der Angelegenheit an zuständiger Stelle eiiisvrecbe. Berlin. .Tie „Nvtdd. Allg. Ztg." schreibt: In dem in der vorigen Nummer mitgclhk'Iten Erlaß des Kultusministers betr. die Ausführung der allerhöchsten Ordre über die Wetterführung der Resorin der böheren Schulen wird hervorgehoben, daß eine Abschlußprüfung sür die Versetzung nach Qbcnekunda auch für die Ertheilung des Zeugniijes über die wissemchiislüche Vc sährgung zum eiinährig-sreiwilligen Dienst nicht mehr erforderlich sei. Wegen der ionsttgen von dem Bestehen der Prüfung ab- hängendcn Berechtigungen bleiben weitere Bestimmungen vor behalten. Diele sonstigen Berechtigungen beziehen sich im Wesent lichen auf die Zulassung zu de» verschiedenen Zweigen des Sub alterndierrstes und können daher nicht ohne Mitwirkung der betheiligten Ressorts und des Stcratsmstiistcrimns einer ander- weitiaen Regcluira unterworfen werden. Berlin. Die Aelteiten der Kanmiannschast überreichten am Sonnabend dem Reichskanzler einen umsarigleichcir ersten Theiß der Denkschrift betreffend die Umgestaltung der deutschen H a n de l s Politik. Der erste ' ' " saßt, »ach schaffen dahin zusammen, daß crhaltung des bestellenden ZvllrarisgcjctzeS eintritt. dagegen von der Eiittührung des Maximal- und Minimattarifes. von dem Verzicht ans Meistbegünstigung und von -er Ausdehnung der Ver zollung nach dem Werth entschieden abrälh. Berlin. Anläßlich der Schädigungen durch daS als ^.H v d r a"-, »Gel l.a"- und «Gutsicheinl, ande l" genannte »vilem des Waaremiertriebrs schreibt die „Nord-. Allg. Ztg.". cs frage sich, ob der Aiifichwimg. den daS.Hhürasustem erreichte, das Einschreiten der Gesetzgebung im öffentlichen Interesse rrsorderlich erscheinen läßt, oder ob es sich nur um einc Crlcheinnrig des wirtb schaitlichen Lebens hnndelt, die von selbst velicdmindcn wird, wenn dasPublikum aus die bedenklichen Seite» des Snstems huigcwieseii wird irnd airfhört. sich ausbeuten ;n taffen. Anschließend hieran Thcil besaßt sich mit dem Zvlltorifgesetz und ch einer offiziösen Auskühlung, die Ansichten der Körper chasten dahin zusammen, daß sic im Wesentlichen süc die Aufrecht
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