Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001223024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900122302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900122302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-23
- Monat1900-12
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese- Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits als Abend- Ausgabe llerugrgedlldr: Die >DnIN»rN»ckttck«k»" «ttckein«» ">««ck »««»«: «, ««««»er tu ^rctüe» »ndH« nücklwi Nmuedui«. wo die Lurraann, durrd et«ne Bote» »da LnnimMonSre er«-lat. erbalt« da« «lau a» «Votdentaa«. dl« nickt au» Komi, aber ketenaae i-lac». dt One« r»e«lo»»aad« «»»»« und «n^aud«« Sckritt- «etue vabtudUckkett. Uer»»»r«cka»«cklu»: »NU I «e. u mck «L ro»«. rele,ra«».»dr«>te: »achrt»»«« »»«SN«» zugestellt, während es die Post-Abomreat« am Morgen in einer CesammtanSgabe erhalten. Unreigen-ksnt. Verlag von Kiepsrl, öd Roichardt. »ie Noltadme von SEM««,«, ' «tol^ lu ds SmwcketckSttsiteNe m«, d» «edenlnwadntebe»« w Drrsde» di« «ack»i««« i llbr. So«». n»d S nenaa« mir Maaenbrntn » von ii d«4'>NUdr Die lwalnaeckrnud. teile cca. s Sild«> » V«.. Sn- »Hudiannaen aut derDrivatteitr Keile LS Dt-.i die stvalti« üeile als .Einaetandt" «der aut Tertieitc so Lt,. In Nmnmer« «ut> So«,, und Sei«. laaen i- de«, stvaltiae Gruudteilen M, ao de». « und so «ia. «ach beianderem Tarif. NuswSrtiae Nu«««!«« nur a»eu Larausbeurdlim». BeikablliUa^wech« «N N> Ltg. UvIUl, ÄlaLbmSIM E»v. IUI«! vepositeiilulzW tiei' veiikklie» klink ^rL§Vrs1rL888 2. M^Zäismsnis-^Ipotdelre. vn» 8. e«e»!rnüii«tt»t I S8V. Morvvll-I-MM joä. Jrt scnviv ttlutirrwuth, Vloivh- 8Ut I»t, kvltiväeli« LUkliillt!« n-cnäon nnst sriluciliod bessitiat änrok äio boriidmton kZicnillitsrirllr »e. Xnevl'u ' i r?(.ktlu Ut<.I l 7-liuK uixl i,. I'.'nv i-n<.5s»k. 2, Vi«!E- 5!2>-s^ kV. Zlrleti-t-. u 2. Durkiujii <'Zj, 1iKill)i«rd07 L>. ttzH« L»,»aa»I' Fcldmarschall Graf Blumciithal !. filrueslc Trabtberichte. Hvinaw' öten. Feinwiechoerkchr. Sriisoiiiccvnceü i-S 4. -ZEF-V» Iplksirr. der Kal. Kapelle. Ein Heiser Luthers ans altiächsischem '.Adel. Sonutafl. 23. Dezember 1W1>. Neueste Drahtmeldungei» vom 2-_'. Lczembor. Berlin. Heute Mitttag fand in Gegenwart des Kaiscr- vaares und der kaiserlichen Brunen die Enthüllung der Denk malsgruvvc des Kurfürsten Joachim H-, Heltor und des Königs Iriedrich Wilhelm I. statt. Berlin. Die Kaiserin besuchte gestern Nachmittag die Weibnacktsbekchening in der Augnste-Victoria Krippe in Potsdam und daran anschließend diejenige im Pfingslhanie. Quellendorf bei Eöthen. G encra ts cld ina rs ch a l l Graf Blumenthal ist i» der vergangenen Nacht sanft ent schlafen. London. Die „Times" veröffentliche» die ihr aus Peking vom 2V. d. M. tclegraphirte gemeinsame Note de r (tz c sandten der Mächte. Diese beginnt mit einer längeren Ein leitung. in welcher die neuerlichen Unthatcn als in der Geschichte der Menschheit unerhörte Verbrechen, als Verbrechen gegen das Völkerrecht, die Menichlichkeit und die Eivilisativn verurtheilt werden. Sie zählt die hauptsächlichsten dieser Verbrechen, die Er mordung des Freiherr» v. Ketteler durch einen regulären, den Befehlen des lvmmand'renden Offiziers gehorchenden Soldaten und die Belagerung der Geiandtichasten durch Boxer und kaiserliche unter Befehlen, die sie vom Hofe erhielten, auf. Tie Note be schuldigt die chinesische Regierung des Berraths. da sie durch ihre Vertreter im Auslande erklärte, sie beschütze die Geiandffchnften, während sie diese thalsächffch belagern ließ Sie erbebt Anklage» wegen der Ermordung des japanischen Gesandten Snjihama durch kaiserliche Soldaten, wegen der Folterung und Ermordung von Ausländern in Peking und i» vielen Provinzen »nd wegen der Entweihung von Friedhöfen der Ausländer und der Schändung der Leichen durch Boxer und kafferliche Soldaten. Die Note fährt dann ipri: Gezwungen, nach Peking zu manchiren und chinesische Streit- kräste zu besiegen, sind die verbündeten Mächte bereit. die Bitte China-? um Frieden unter den nachstehende» nuwidenustichen Bedingungen, die als unerläßlich für die wülmnng der begangenen Verbrechen und Zur Verhinderung einer Wiedecholnng erachtet werden, zu gewähren: 1. ein chinesischer Prinz lall nach Berlin gesandt werden und dort dem Bedauern des Kaisers über die Ermordung des Freiherr» v. Ketteler Ausdruck geben. Ferner soll an der stelle, wo der Mord itattgefundcn hat. ein Denkmal errichtet werden, das in lateinischer, deutscher und chinesischer Sprache das Be dauern des Kaisers über den Mord ausspricht: 2. die allerstrengste Strafe soll entsprechend dem begangenen Verbrechen, den in dem kaiserlichen Edikt vom 2l. September bezeichnetcn Persönlich keiten auferlegt werden. <Die Name» derselben werden nicht ge nannt: es sind dies die Prinzen Tuan. Tscbwang und zwei andere Prinzen, der Herzog Tschlam- Tsckmo-schu-tschiao. Jang-ji-jinghien und eine Anzahl anderer Persönlichkeiten, welche die Gesandten noch bezeichnen werden.) Die Staatsprüfungen sollen in den Städten, in denen Fremde ermordet oder grainam behandelt wur den. 5 Jahre unterbleiben. 3. Java» soll für die Ermordung seines Kanzlers Sigihama eine gebülpende Genugthuung erkalten. 4. Sühnedenkmäler sollen aus allen Kirchhöfen der Ausländer errichtet werden, wo Gräber geschändet sind. 5. Tie Cinsiihr von Waffen oder Kriegsmaterial und ihre Herstellung werden nnteffagt. «i. Eine entsprechende Entschädigung soll bezahlt werden an die Staaten, Ge ! sellübasten und einzelnen Personen, ebenso an die Ebineien, die ' Unbill erfahren haben, weil sie bei Fremden in Diensten standen- China wird entsprechende sinanzielleMaßnabme treffen, welche für die Mächte annehmbar sind, um die Zahlung der Entschädigung und den Anleihedienst sicher zu stellen. 7. Eine ständige Wache soll für die Ge sandtschaften gehalten und das diplomatische Viertel beseitigt werden. " Die Forts von Taku und die Forts zwischen Peking und der See sollen geschleift werden. 9. Es soll eine militärische Be setzung der Pnnlle stattsinden, bei denen eine >olcbc gebaren Mchciiit, um die VerblndnnqSliirien zwischen Peking und der See sicher zu stellen. 1. Im ganzen Reiche sollen zwei Jahre lang Proklamationen angeschlagen werden, die jede Person mit dem Tode bedrohen, die sich einer fremdenfeindlichen Gesellschaft! anschlicßt »nd in denen die Strafen ausgezcilist werden, die von! der chinesischen Regierung den schuldigen Rädelsführern bei! den Unruhen auseriegt worden sind. Es soll ferner ein! Kaiserüches Edikt erlassen werden, welches anordnet, daß! die Bicelönigc, Gouverneure und sonstigen Provinzbeamteu für gegen die Fremden gerichteten Erhebungen und Ver letzungen der Verträge in ihrem Mnchtbercich vergntmortlich ge macht werden: falls sie es unterlassen, solche Ausschreitungen zu unterdrücken, sollen die verantwortlichen Beamten sofort kassirtwerdenj; der Führung ihres verantwortungsvollen und mannigfachen An fechtungen ausgeietzten Amtes Auszeichnungen durch Gewährung von Prämien zu Theil werden zu lassen. Berlin. >Pnv -Tel. Am 2. Januar IWl sind 25 Jahre vergossen, ixit die Reichsbanl aus Grund des Bankgesttzes ihre Tbätigkeit begonnen Hai. Die Mitglieder des Reichsbant Direktoriums und des Centralausschusses der Reichsbant begehen diesen Gedenktag durch ein gemeinsames Festmahl, das im Lavob- Hotel am 2- Januar 7 Uhr Abends ilattfindet. — Das Staats ministerium hielt heute unter Vorsitz seines Bicepiäsidenten Tr. v. Miguel eine Sitzung ab. in welcher, wie verlautet, über die Eröffnung des Landtags Beschluß gefaßt sein soll. Wilhelmshaven. Die Panzerschiffe .Baden" und .Freva" sind für die Hoch; citsferer in Holland kommandirt worden. Schleswig. Ter frühere Landtagsabgeordnetc Landrath a. D. v. Barnstedt, seit Oktober d. I. Hilfsarbeiter des hiesi gen Oberpräsidittms, ist gestorben. Pari s. Gestern haben auch Lei den in der Provinz wohnen Cui den Angehörigen des Maivrs Cuignet .Haussuchungen statt- gesunden. London. „Dailv News" melden ans Shanghai: Chinesische Blätter melde», der Aufstand der Mrchamedaner in Kanon nehme einen ernsten Anstrich an. .. , „ . ..... j-,. ... -- BueiivS-Aires. Nach ZcitungS - Meldungen sollen in sie sollen niemals wieder eine Skaatvstxllnng erhalten, ll. Clnna über-.^uciniian und in San Nicolas vereinzelte vestverdächtige nimmt eS. eme Revisivil der Hnnd^svkrtrage dnrchzusuhren und die ^ ^„lle borget. :»,:,cn sein. Eine amtliche Bestätigung liegt noch kommerziellen Beziehungen zu erleichtern. l2. Das Tsnngli-Mmen! nicke vor soll umgestaltet, das höfische Cereinviiiell in einem von den Mächten i Shanghai. T ic gestern fällige Zinsrate ist bezahlt angegebenen i^inne abgcandert werden. So lange den vornehm- j worden. den Bedingungen l^s «wnlormer ä) nicht entsprochen ist. sollen die § i Mächte keine Angabe in Aussicht stellen über die Frist, in der sic. die Truppen zurückzichen werden, die jetzt Peking und die Pro-! vinzen besetzt halten. Berlin. Oberhvfmeister Freiherr v. Mirba ch ist vom I Urlaub zurnckgekehrt. Berlin. Aus Anlaß der Strandung des »G neisena u"! ist mehrfach die Frage aufgeworfen worden, wohin L jedes - nge In Oertlichcs nnd Sächsisches. Dresden. 22. Dezember —' Se. Majestät der K önig wohnte gestem 2lbend dem Anwnic-Concert der Kvnigl. innsikalischen Kapelle im Opern- gaben für etwaige Invaliden'oder" die' Hüsterlstiebencn der'Per-! liausc bei. Heute Mittag l Uhr empfing Se. Äcajcstät den Reichs unglückren zu richten sind. Die zuständige Stelle hierfür ist die z kanz ler Grasen Bülvw in Billa Strehlen in 'Audienz und »2^'Uongabe, BiAin-Eldnseld", welche unter, ,weneichre chm persönlich deu Hausorden der Rauhmtrouc. Dem Ansuchs des RelchSmarineamteS steht. Zuwendungen an ne nnd! sehr willkommen und entweder an das NeichSmarn'.cmitt oder an -ükchcckan-ler , t mr c .e ^a.wr icmc^ Aufenthalts dw Königs, dm Vorstand der Stiftung. Berlin. Vvßstraße- 23, zu richten. j Hweanlpage zur Vcnngung gestellt worden. In den Nachmittags - Berlin. Die .Berl. Korr." theilt in cmer Ansführung.! Sc. Majestät an- Cnropüiichcn Hof beiur Her,» anschließend an die Feststellungen im Sternberg-Prozeß betr. die! Reichstanzler vor. Berliner Kriminalpolizei mit: DerMinister des Innern ordnete an, daß alle betheiligten Beamten der Kriminalpolizei hinsichtlich der Unantastbarkeit ihrer Lebenshaltung, der Freiheit von allen Beziehungen und namentlich der Sclmldverhältnisse ver nommen werden und mich sonst die erforderlichen Ermittelungen angestellt und diese Erhebungen periodisch wiederholt werden. Sollten in einzelnen Fällen sich mißliche Beziehungen ergeben, io ist auf die baldigste Beseitigung hinzuwirken »nd, Ihre Majestät die Königin wird dm Reichskanzler heuie Abend «?,'» Uhr in Strehlen empfange« Diesem Empfang folgt eine größere Königs. Tafel, an welcher der Reichskanzler mit seinem Begleiter theilnehmen wird und zu der ferner Einladungen an den Staatsminister und Minister der aus wärtigen Angelegenheiten v. Metzsch, den sächsischen Gesandten in c n-'w ^ ^ Berlin Wirkl. Geh. Rath Grafen v. Hohcnthal und Bergen, dm i betreffenden ^h- Legationsrath Freiherrn u. Salza und Lichtmau sowie an Zugleich ist es! die Herren der Preußischen Gesandtschaft Lcgationssckretcir Grasen nicht als durchführbar erweist, die Entfernung des betreffenden Beamten ans der Kriminalpolizei heibeiznführcn. im dienstlichen Interesse geboten. Beamten der Kriminälvolizei in ^ v. Wedel nnd Maior Grafen v. Hohenau ergangen sind. Kunst «nd Wissenschaft. ck* Wochenspielplan der Kvnigl. Hoftbeatcr. Opernhaus: Sonntag: „Die Zauberfiöte"; Montag: Geschlossen; Dienstag: .Samion nnd Dalila": Mittwoch: „Tonnhäuler" ; Donnerstag: „Die Afrikanern!" : Freitag: ,.Der Äideispenstigm Zähmung"; Sonnabend' „Samson »nd Dalila"; Sonntag: „Don Juan". — Schauspiel ha ns. Sonntag: Nachmittags '/,l Uhr: „Die Wunderglocke", AbendS V-.8 Uhr lsür die Dimstaas-2lbonnenten des 25. Dezember): „Gvges und lei» Ring": Montag: Geschlossen; Dienstag: Nachmittags '/r4 Uhr: „Die Wnnderglockc", Abends V-8 Uhr: „FlachSmann als Erzieher": Mittwoch: Nachmittags Uhr: „Tic Wunder glocke". Abends V-8 Uhr: .Flachsmann als Erzieher": Tonners raa: Nachmittags >/?4 Uhr: „Tie Wnnderglockc". Abends h,8 Uhr lwr die Mittwochs-Abonnenten des 26 Dezember): „Johannis- teuer" ; Freitag: „Corioianus": Sonnabend: Nachmittags >^4 Uhr: Die Wunderglocke". Abends >/e8 Uhr: „Die Jüdin von Toledo": Sonntag: Nachmittags '/r-l Uhr: „Die Wunder- glocke". Abends >/-8 Uhr: „Flachsmann als Erzieher". Montag den 24. Dezember bleiben die Königl. Hof theater und deren Kaffen geschloffen. Der Vorverkauf für die am Dienstag, dm 26. Dezember, stattfindenden Vorstellungen von „Samion und Dalila" und „Flachsmann als Erzieher" findet des halb Sonntag, den 23. Dezember von Vrll Uhr Vormittags bis 1 Uhr Mittags an den Tageskassen statt. A* Herr Bruno Decarli ist nach seinem Gastspiel auf S Jahre für das Königl. Hofschaiispicl verpflichtet worden— Nach der Beurtheilung. die Herr Tecarli von der gelammten Kritik erfahren bat, darf man gekannt sein, welche Rollen .Herr Decarli, weuigstens zunächst, zugewiesen erhält. ck* KSni^. Kapelle. Das gestrige dritte Sinfonie- Eoneert der Königl. Gcueraldircknon erfuhr die Auszeichnung d«S Besuchs Sr. Moiestät des Königs und der Königl. Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin Mathilde. Ten ersten Programmtheil füllte B eeth ov cn's ä. - ci u r - S i n s o n ie aus, berühmt durch ihr Allegretto. Nicht, als ob die drei anderen Lätze weniger der Bewunderung werth wären, davon kann nicht die Rede sein, weil aber die Masse gewöhnlich nur nach dem Erfolge urtherlt und das Allegretto den meisten Heisall zu erzielen pflegt, so bat das Werk durch diesen Sab zunächst seine Berühmt heit erlangt. UebrigenS ein herrlicher Satz, dessen unnachahm liche Wirkung vorzugsweise durch den Rhythmus hervorgerufen wird. Dieter Rhythmus besteht einzig und allein aus einem Daxchlns, dem einSpondeuS folgt, und wird ununterbrochen bald z. bald einstimmig, dann wieder von allen Stimmen rü hrt — unerschütterlich schreitet dieser Nhytkwus ein er eherne Schritt »ines unabwendbaren Schicksals, igt eS wie Weinen. Schluchzen und flehentliches ist der Ausdruck grenzenlosen Schmerzes, verzehrenden . „ Berlioz. ... hie und da ein Hoffnungsstrahl, ein sanftes Lächeln unter Thrünm. bis daS Orchester, wie des traurigen her wie arüber itten. eides, sagt ' Läch zulämmensinkt und erlischt. Den grellsten dessen !. von meister lich gespielt, zum Glanzpunkt des Abends werden mußte, bedarf! keiner besonderen Betonung. Sehr gute, warme und nicht gewöhnliche Aufnahme fand eine zum ersten Male gebotene sinfonische Dichtung für großes Orchester: „Die Nonne' von Leo B l c ch lKavellmeffier am Landes- theater in Prag). Die Komposition Ist durch das gleichnamige Ge dicht Bierbaum's angeregt, bekennt sich demnach sie! nnd offen zur reinen Programm-Musik. Ter Vorwurf behandelt die Wandlung aus sinnlicher Leidenschaft zur reinen, keuschen Gottesliebe. In schwüler Sommernacht, als die Seele der iungcn Nonne nach Liebe ruft, erscheint Einer, der sie in einen Wald voll Rauschen und Bangen führt: seine Anaen sind voll Thränen und Trauer, seine heiligen Wunden leuchten durch die Nacht. Ans dieser Vision findet die Nonne sich heim zum klösterlichen Frieden. Mit dem Programm in der Hand, lassen diese Vorgänge sich ganz gut in die Musik Blech's hinein- und herausdeuten und das Werk hat auch im Nebligen, in der Erfindung und Arbeit, seine unverkenn baren Vorzüge Zu Überlehen, bester gesagt, zu überhören ist allerdings die Bekanntschaft der jungen Nonne mit Rich. Wagner nicht, diesen scheint sie vielmehr recht fest und tief in s Herz ge schloffen zu haben, aber es bleibt doch noch des Guten genug übrig, das aus Talent und großes, ernstes Streben hindentet. Vor Allem beweist der Komponist, daß er orchestral zu empfinden, daß er das Orchester sehr geschickt zu behandeln versteht, daß er über den prägnanten Jnstrumcntalausdruck sicher verfügt, daß seine Must der geistigen Potenz nicht entbehrt. Einen große» Theil des Erfolges dankt, nebenbei gesagt, Herr Blech der Königl. Kavellc und v. Schuch, die sich seiner „Nonne" mit einer Liebe und Wärme annalimen, wie man sie anderwärts den Nonnen schwerlich ent- gegenbringe« dürste. Als Solist trat einer der größten und bedeutendsten Geiger der Gegenwart, Eugsne Alane, ans. Er riß. wie bei seinem früheren Auftreten, nicht nur durch seine Meisterschaft zur Be wunderung hin. auch in seinem Programm intereisirte und fesselte er außergewöhnlich. Zur großen Befriedigung hörte man endlich einmal keinen Mendelssohn, keinen Bruch, keinen Svohr. sondern Mozart's herrliches Ls-äur-Concert — ein Werk, das durch die Seltenheit der Darbietung gleichsam zur 'Neuheit gestempelt wird —. dazu eine ebenso schön empfundene, als anwrechende Ballade von Percy Pitt, sowie Rimskn-Koriakoff's effektvolle Fantasie über russische Themen. Die souveräne Beherrschung der Technik, die hier nur Mittel zum Zweck wird, das vollendete geistige Erfassen " ' ilts, die unvergleichlich schöne, bis in das Feinste ab- riffen wieder zu Kundgebungen der begeistertsten El« Helfer Luther'- an- altsächsischem Adel. lll.1 Daß bei der intensiven Beschäftigung mit Luther's Sache ein Mann von dem Charakter und den geistigen Eigenschaften eines HanS von der Planitz bald mit dem Wesen des Wittenber gers und seiner Lehre nus'S Beste vertraut wurde und sich mit Psychologischer Nothwendigkeit dem Reformator und seinem Feuer geiste ganz ergeben mußte, bedarf keiner besonderen BeweiSsührung. Wie er, seit MS offensichtlich auf Luther's Sette, thm »nd des Inka seiner Sache in heute kaum mehr ganz zu schätzender Weist aus alle erdenkliche Art zu nützen gewillt war, das Hot er oft vor Gott und aller Welt bewiesen und dargetkan. 'Am bedeutendsten zu werthen in der Helferichast Luther's ist seine Thätigkeit ini Reichsregiment, die eigentlich weiter nichts war als ein unausgesetztes Kämpfen für die neue evangelische Lehre: von ihr iiiuß nur ausführlichsten die Rede sein, wenn es sich darum handelt, Hans v. d. Planitz als einen Helfer Luther's ans alt- sächsischem Adel zu kennzeichnen. Jin Jahre 1519 hatte Kaiser Karl V., der „Hiipanc". den Kur finite» des Reiches seine Einwilligung zur Errichtung eines Reichs reginients gegeben, das in 'Abwesenheit des Kaisers eine Art Centralregicrung bilden sollte , im Mai 1521 wurde durch die »o genannte NegimentSoldnung die Zahl seiner'Mitglieder auf 23 fest gesetzt, von denen der Kaiser 5, die sechs Kurfürsten >e einen Ver treter zu ernennen hatten, während die übrigen Mitglieder pro portional aus die anderen Reichsstände vertheiit wurdeir. Im September desselben Jahres erhielt Kurfürst Friedrich der Weist von Brüssel die kaiserliche Aufforderung zur Ernennung seines Vertreters für das Regiment, woraus er noch im gleichen Monat Hans v. d. Planitz mit diesem heiklen und verantwortmigsreichen 'Amt betraute. Am 10. Oktober trafen dieser und der Wurzencr Stistsdechnnt Dietrich von Techwitz. der zum kurfürstlichen Assessor an dem mit und unter dem Regiment amtircnden Reichs-Kammer gericht ernannt ivar. in 'Nürnberg ein. und bereits am folgenden Tage begann Planitz die Reihe seiner Berichte über die Verhandlungen des ReichsregimentS. die von allgemein historischem Werthc, wie. knltlir- und lokalgeschichtlich gleich interessant sind. Es genügt hier das für die Geschichte der Reformation Wichtigste aus ihneu herausznheben, uni einen Begriff davon zu geben, welch' bedeutende »nd verdienstvolle Rolle Planitz in den Sitzungen des Regiments im Dienste der lutherischen Sache gespielt hat. Zuvörderst blieb es den diplomatischen Qualitäten dieses Mannes zu danken, daß die freundschaftlichen Beziehungen seines kurfürstlichen Herrn zu den beiden Vorsitzende», dem kaiserlichen Statthalter Psalzgrasen Friedrich, dem Brüder des pfälzischen Kür fürsten Ludwig, und dem Kurfürst-Erzbischof Richard von Trier trotz des Verhältnisses des Kurfürsten zu Luther und der evan gelischen Bewegung ungetrübt blieben. Denn bereits mit An sang des nächsten Jahres (1522) gab Herzog Georg der Bärtige Ver 14 Tage später bereis zur öffentlichen Debatte vor dem Regiment über die sub utnrgvs knievio ch. h. der Genuß des heiligen Abend mahls unter beiderlei Gestalt) vorgenommene Kommunion in dem kursächsischen Orte Eilenbura (Brief 29». Planitz bemühte sich, die Thatiacbe weniger als Ketzerei, denn als bloßen Ungehorsam dinzustellen, wodurch er den rabiaten Herzog derart in den Hämisch brachte, daß dieser sich seiner als eines Landsmannes vor den Mit gliedern des Regiments schämen zu müssen glaubte. Herzog Georgs energische ^Stellungnahme gegen L'lthcr'S wache hatte zur Folge, daß das Regiment eine Aufforderung an den Kurfürsten Friedrich erließ, allen Neuerungen auf kirchlichem Gebiete energisch entgegen- zutreten, der gegenüber der Kurfürst im Linveritäiidniß mit >eme» neuen Rathe Planitz nicht anders als dilatorisch verfahre» ckoqwde^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite