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Dresdner Nachrichten : 30.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187904303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-30
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.04.1879
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«Mrool,. «M «». ÄM» M«. findet auf viere Monate hin« ietorl. ^ - - - Bellum, im Bictoria - Lal »n statt. Der diWche Saal. in «elcvrm seit Monaten alladeublich Hunvette Erhouma und Zer streuung fanden, bleidt nun still und dunkel dt» vnlanst Septem ber. Grund genug, daß beutt noch einmkl ein Knffenstunn «lebt wird. Herr Magnetiseur Hansen reist a« Freitag von hl« ad na» Stettin, von wo er in einigen Tagen wieder nach hier kommt, um, einer Einladung de» Gewerbevrreln» folgend, sich im Dcdooße desselben zu produciren. Auch von verschiedene« a«d«en Vereinen in der Provinz. Bautzen. Osch«» u. l. w.. war» « ein- geladen und hat diese Einladungen angenommen. - Bezüglich des neulich erwähnten schwarzen Tam. bourS in der k. sächs. Armee theilt uu» ein „ehem. Leib, recstmenter" noch mit: Schreiber dieser Zeilen hat zu gleicher Zelt mit diesem Neger und zwar beim i.Bataillon de» damaligen vrib-Jniantkrir.Rcgimcnt». gedient, derselbe hieß »lichter, dintte bis zu», Jahre 18:<4, zuletzt als Bataittonstambour. und warein scbr ordentlicher, moralischer Unterosfizier und ein sehr guter In strukteur I» seinem Fache. Sr »tank, ei e da» .'liegt»,ent twr l83t» nach Dresden Standquartier bekam, in Kamenz tu Garnison. Nach de, »Involution 1830 wurde da» ganze Leib-Regiment, welche» damals In Bautzen und Kamenz garnisonittr. »ach Dres den verletzt, wo es heutigen Tages noch steht, »ilchtcr war in Dresden geboren, seine Voreltern »lammten au» Afrika. Der schwarze Bataillontz-Tambour sab sehr interessant auS, wenn er bei der Wackttvarade in weißer Uniform (OfflziersschniM dem Musikchor voranschritt. Sein Profil war nicht unange nehm. 1834 wurde er Grenzdr.unter und ist, nachdem er sich in der Overian'itz verheirat»« varte. alS Lteueraufseder Verstviben. DaS Schornitetniegergewerde bat er also nicht wieder ergriffen. — Jene veiden Herren vom Stamme Israel. Kleiderhilndler Küche und Auktionater Hacker, die Verfasser und Absender der an Herrn Magiietiieiir Hansen ln ..geschäftlichen" Angelegen heiten gelichteten Zuschrift, sind am »tkalilsitlon der K. «taatS- anwaiischgit t»Ha«t genommen und ist bereits gegen dieselben die Untersuchung wegen Erpressung vom Bezirksgericht ein geleitet worden. — Herr G eorg Bo! lmar tdeilt uns bezüglich der gestri gen Oiokic. seine erste AnN-Zhandlung' detr., mit. daß allerdings kurz nach seiner Ankumt die Polizei am eine falsche 'Anzeige hin in seiner Wohnung erschienen >ei, sieh indessen nach geschehener Aufklärung alsbald wieder k.'ts rnt habe. 'Alle weiteren Behaup tungen seien ihrem ganzen Umfange nach unwahr. — Das kleine Lädck'kn in der WiiSdniffcrstraße neben Statt Nürnberg dewäbrt bezüglich der »einen W u r st waaren seinen iangjährigrn »!„f. Der jetzige Inhaber, Herr Redner, bezieht seine Waare ans Thüringen vn den durch Ibre vorzügliche R,llcherungdindthodeu»dschinadrh'-t'ni„cwttrzzllsatz>vAtbcrühmten aiteu Firmen und darin liegt allerdings seil, Erfolg. Die haus schlachtene V!u'- und Lebecirurst, welche ailwdchrntiich wieder holt iriich hier einstist't. enthält so tadellose Fleisch- und Biut- Zuthat, daß sich die Feinheit deS Geschmackes dadurch erklärt, nie wird man beim Essen de'.seiben durch holzige Flcischsttpsel, faserige Sehnen oder kle'ngel'aclte Schwarte inkommodirt. Auch die Servelatwurst hält in !?üte ganz gleichen Takt mit der srühcren berühmten Frau Großes l en aus diesem Laden. - Die 'Notiz lm Bcleikasten des vorigen Viontag. in welcher daS unnütze Langstriniavre» der P>eröedah>nragc» an der ban kerotten c>' em 11 ch e n F a k r I k in B la»ewItz monirt >vard, ist, wie uns Herr Elb mitihcilt, insofern unrichtig, als der Be trieb lener Fa'rik zwar cin»estellt und taSGeschäit liguidirt, aber alle Verb ndlichkeiteii ccsüllt bat. ES hantelte sich auch nur darum, den Ntchtdetric'o zu konstaiiecn. - Der Fall, daß iu einem Tage ein Kleidungsstück aus Rohprodukten fli und fertig vcracstclit wird »bekanntlich bat dieser Tage ein Tuchiabrikant in -vumpoletz iür den Kaiser von Oesterreich tn 10-12 Stunden einen Jagdancug fir und icritg rarbcitet». strht nicht vereinzelt da. Bereit» im Jabre 1814 bat ie große Wagner scve Tuchfabrik in Meiningen iinolge einer Weite ein ävniichcö Stückle,» v st brach t. ES handelte sich da- ma'.S um die Herstellung eines R>'ckeo. Früh „m 4 Uhr begann die Schafschur unk 'A.bends i> Uhr war das Kleidungsstück fertig — und damals gab es keine Nähmaschine»! Wettobiekt waren ein paar Maß Bier. — Die am letzten Sonntag Nachmittag in Rcnner-Utlnst'S Saale durch Herrn Direkter Haberiand iLindengassc >0» ver- anstaitctc Gedurt-tagsseicr F-röbel S machte i» asten ihren Theilen (Prolog der Kindergärtnerin, Spiele »nd Ausstellung der Arbeiten von Kind rga.icnz als».ien, Festrede des Direktors, Turnreigcn. Gesänge m d Deklamationen von Sänilerinnen ber mit de», Kindergarten vcroundenci, höheren Töch'erick'u'e recht günstigen Eindruck „nd war geeignet, dir D-röbellj.-he Sache iin besten Licht erscheine» zu lassen. — Herr Pastor r>,-. Peter schreibt u»S: Die Uhr der Jo hanneSkirche, seit ste unter der sachverständigen Leitung deS Uhr machers Herrn S'einhanscn hier siebt, m»ktioni,t in ausgezeich neter, zuverlässigster Wcl'e. Früher be.acrk'.e Unregelmäßig keiten sind vollständig befestigt Gang und Schlagwerk halten genau i»it der Kreuzthurmubr Si ril.v Das langsam feierliche Schlagen der vollen Stunde, daS 'ich von dem Vierkelstunken- schlag der kleinsten Glocke deutlich ab ebt, iu wenigstens um nichts langsamer, als bei den anderen städtischen Thurinuhren. Die zunächst betheiligtcn Bewohner der Pirnaikchen 'Vorstadt hoben gegenwärtig alle Ilis che, mit der Tvurmubr ihrer Jo> anneökirck e. clucm Werke von Braun in Buchhoiz, vollkommen zufrieden zu sein. — Ein flotter Langfinger und Tast! endiev stahl in der Nacht zum Sonnte! auö der Kasse de» 2'ahnhoiSrestaurantö i» Ptrna 5o Mk,; Ge egcnl'eit dazu vers,haute ihn, die Bindigkeit beS Kellnerö, der cingeni t war. TagS dara o nah», er sich die dortiae Lcicheinrau aui s Korn und angelte ior richtig caSPorte monnaie mit ca. 12 Mk. Inhalt auS der Taick-e. Seiner weiteren Thätigkett wart durch "-echastung eil, Ziel geictzt. — Ein t r c ch e r B e tl l c r schnorrte gestern viack'ii'ittag In der Dlppo.dlswaldaer leaste, und da er nicht gleich au ,ein Läuten mit der Hausglocke geöffnet und rin ansehnliches'"cs.hrnk bek'm, so riß er wiederholt wie besessen an der Glocke, schrie und raiionnirte und ging endlich schimpscnb weiter. I» cmem der nächsten Häuser wurde er von einen, G.'ntariucn angchalrcn und slantallrkc ab rmalS. ivetl dieser Beamte gegen ihn ciiischrllt. Doch wie er sich auch sträuben mochte, es war Alles umsonst, er mußte mit InS Lost'. - vorgestern 'Nachmittag wurde aus de,» Neumarkte eine aut der großen Plauenschen - Straße wobnhchic Dame vidtzlich von einem wiederholten Tchlagsluß betrosscn und mußte des halb nach ihrer Wohnung transvortirt w erde». - Porg.stern ist ein Untcriuchnngsaei'angencr. der Hand- lnnaSdiener A tbur '»icpm.nin au - Augustneburg, weichem ein Auögang gestattet worden war. de», ihn begleitenden GericbtS- diencr c „ t i v r u n g e n. Repmann. welcher i s. Inserat! steck- briestlch vcr'olgt wird, bat in einem cingegangencn Briete die 'Absicht kundgegeben, seinem Lev- n s, eiwillig cin E-nkc n, macbe». - lio,gestern beschlagnahmte die A.ZohIiah> töpoli.zct aus einem Laden In der F-rictr -hstadt ein größeres Ouantum verdorbciwa Rindfleisches. Ei» Lankstcischer halte daS Bratcnstück vor ca. Wochen dort eingelegt, aber nicht wieder abgeholt. — SNit der Senkung ri es iiZiebeiö auf der Schützcn- aasse hat cö doch e>ne andere Bcivandtniß. Die Stützen sind lediglich z,»n S>1 w-c der Lenk,cuhe ausgestellt worden. An eine Abtragung deS b.ir.c'ebäudcs ist >n de» nächsten Deceiinic» nicht zu teuren. - Der Ä'sterauSgcbcr Göbel im Damm'schen Etablissement am BiichoiSwege. ei» -"»ann von 4" Jahren, ist. nachdem ec sich vorgestern 'Abend lo Uhr zn 1 ctt begeben batte, in der daraus folgenden Nastst »in ü llbr darin iodt ausges»ndki> worden. Man soll nach dem Zustande der Leiche an keinen natürlichen Tod glauben, vielmehr einen Selbstmord durch Per gis tung an- ncl'mcu und sind iesbaib o»ch die iivthigen Erörterungen be- bördiichericitö bereits ringele tot morden. - 'Am einem Ncubaiic in der Ebcmnttzrrstraßc Ist vorgestern Nachmittag ei» Arbeiter bei», r,a sport von Steinen gestürzt und bat sich die Kule,cheibc der irttg verletzt, daß man ihn nach dem Ltadtlraukenhau'e schaßen mußte. — Die seit einer langen Reibe von Jahren a» der Kreuz- kirche :r l. befindliche Ncssou ce niur von NNkaliederu des höchsten 'Adels bei,,äst, siedelt I» » chstcr zeit i» die größere» und ange nehmere» 'Itäuimichkclte» des dem Gräle» Bo,is Kiciu vom Loß gehörenden Palais Kreucstraße 14 und ll». über »e «mrde auf ,'MiNS! o^^UeVau. WWWWWWWUäi? am tze« Men« ve» >>> «» Puarn- gerade stand, austttß. D« dadurch herab- und gerade zwtsche« die Puff« >« MaschiuMMtWaaMMaMfiMMM^W ,lacni«e »urvr oavuno yerav- «nv gerade zwische WagenS^avE^Mafchin^gelchteudett. Sr hat — «orgesteonRachmlltag stürzte auf dem «U ei «tnea öftere, etwa» korpulente Dame . " iedrniaU» in ^Fo"^ e^Ä auf nieder in und mußte nach daS Pflaster werben. «st tn Wolfersgrß« del KIrchberg ter^ enva» rorvr Schlaganiall». dem Krankenhause a« Am 27. d., «acht», «st in Wolferßgrö« dri, daS Jlling'sche Fabrikgebäude nietrrgrbrannt. - Am 2S. v. «and man bei einer Scheune in «dldttz bei Zwickau krn Leichnam eines unbekannten Manne», der sich mutb- maßlich im truakrnen Zustand« bott zum Echlaien ntevrrgrlegt hatte und bet der in dieser '.stacht herrschenden kalten Temperatur rriroren ist. — Ebenso wurde am 27. d. irüb aus dem Kellerverge in Zwickau ein dem Trünke ergebener ilülähr. Mann, der die Brcmntwrlnflasche noch neben sich liegen hatte, I», vollständig erstarrten Zustande aistgeiunden. Dieier wurde leboch in seiner Wohnung wieder zum Leben gebracht. - Am Sonnabend ertrank in Gtetnplei» btt Werdau da» st'Z Jahre alte Sbhnchen des Bahnhoföhlls-nachtwächter» Singer in einem Wassergraben. - Der herrschaftliche Gärtner Richter aus hem Herrn Kammer herrn von Planitz gehörigen Rittergut zu Naunbor» hat sich am Sonnabend in Folge Lriwiinnö erhängt. Sondklbar ist, daß sich erst vor mehreren Monaten der Förster desselben Gute» auch erhängt hat. - «ns Noßweln ward am Sonnabend ein Hau»besttzrr an dte StaatSanwaltschait Mlttwetta abgriittert, wett er keiner leiblichen Tochter gegenüber sich des i», K 173 de» St.-G.-B. brzeichncten Brrbrechen» scinildig gemacht bat. - Am 2. Osterieiertage zersprang tn Lenden dein, Abend läuten dte große Glocke. Ste war von Unberufene» zu sehr in Schwingung gesetzt worden. Am 2L. dies, beging i» NennerSdori bei Hcrrnhut der Oeloiiomieinspettor Weder den rag seiner äi'Iähllgcn Perms- thätigkeit. Da der Jubilar nicht nur in seiner Gemeinde, sondern in weiten Kreisen bekannt und geschätzt Ist, io war die Betbei- ligiing eine äußerst zahlreiche. Der König übersandte ihm das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtöordenö; ber landwirthschatt- liche Berein zu Bcrnstadt ernannte ihn zu seinem Ehrenmitglied und verschiedene sonstige Auszeichnungen wurden ihm zu Tveil. — Versteigerungen tn den Gcrichttzämtern am 1. Mai tn Dresden: Friede. Aug. Kiici'ler S Haus-und Feldgrundstück. 12.00» Mk., Karl Traugott Damme ö Grund stücke, 12.000, 21,000, 240, 203, :i»0 Mk.: Zittau: Albc-It Hugo Drescler ö Grundstücke. 37.055. 2730, 78oO Mk.; Stoil- berg: Fricdr. Eduard Wolk, Schneidemühle und HauSgrunr- stück in Lugau, 1V.304 Mk.; Ehemnttz: »Fricdr. Adolph Hunger» Hausgrttnkstück, 43,800 Mk.; Auerbach: Gustav Lucke S HauSgrundstück, I4,»>00 Mk.; - am 2.Mat: Leipzig: Beruh. Gust. Boigt ö Grundstück. 132.«00Mk.: Drcöden: Ear! Gottlob Müllcr'S und Earl Friedr. Vehinann'S Grundstück an der Schönbrunnttraßc. 30,500 Pik.; Bauven: Andreas Mickel S HauSgrundstück in Seidau. 17,070 Mk.; Brand: Earl Aug. Grieobach'ö Grundstütte in HelblSd^ri. 5000 Mk,. Johann Gottsried Bolrmann S Bauerngut in Oberlangenau, WM» "stk.; Ehrmnitz: Ehemnitzer Elsengleßerei-Aktien- Geicllschait geb. Fabrik- und HauSarunrstütte, 75,53«> ». 02,802 Pik.: Srbnitz: Friedr. Wilh. Reinhardt s HauS- und Garten- gruntslüttc i» Biasewitz, 3050 und 5R> Pik.; Auerbach: Aug. Will'. Fuchs' HauSgrundstück. lO.OB Mk. taxirt. Oeiientliche Gerichtssitzung am 26. und 20. Apr l. Prozeß gegen die H och stapierin Elisabeth Jenny Marie vcrw. Ziemann geb. Prinz und Genossen wegen vollen- beten „nd vcriuchtcn Betrugs. Wie schon andruiungswelse be merkt. raste cs das Sct'öfseugcrichl in der Person der Hauptan- gckiagten und cercn Bruder Emanue! Prinz mit einer SpccieS der gcfghrli-hstei, Betrüger zu tbun. Die verwittwete Ziemann, welche über ihr Geburtsjahr dir widersprechendsten Angaben macht bei einer sräherrn Ilnttrnichung gab die Schwindlerin den >5. 'April i-,38 b:,zirb. das Jahr 1820an, während nach den neueren Feststellungen der wichtige Akt im April 1832 ver sitt' gegangen min dürfte - seil die Tochter eines längst »erstorbenen KaistmaunS in Breöiau sein, Sir giebt stch jedoch mäg'stchsle 'Mnbe, ihre -Abstammung geheim zu hal te» und behauptet in dieser Beziehung, ihr Geburtsort sei die ungarische Hauptstadt, auch will sie durch Bennlttelnng deS österreichische» Baron:- von Rost, den ste mir best „derer Vorliebe „Baker" ;u nennen beliebt, in Wien eine gute Erziehnna gcnosicn haben. Bon ihrem 17. Jahre a» datirt ihr außerorceiststch abeu- Icuerlicheö Leb.,,; denn von diesem Zcilpunlic an trieb sich e c Angeklagte, nachdem ste angeblich mst sürstlichcn Personen Lic- bcövcvhältnlsie angeknüpst und ,,vcrst:i',t' worden sein v-ill, ab wechselnd in Prag. BrcSlau, Berlin, D .ebdcn und Leipzig herum. In 'Wien will ste wider ihren 'Willen an den inzwischen perstcr- benen Postbeamte» Ziemann verheirat, et worden sein. Emanue! Prinz, ihr bei weitem älterer Bruder, behauptet, Ghmnastalbildnng genossen zu haben, wist in der ungar. Armer au dem Aufstande KossutiS betbeiligt gewesen, zum Dcde veiur'hcilt, noclunal.' ent- kommen, iu russische Gefaugenschasc gerathcn und später >L.S eng lischer Major beim Krimlricg ak.'ic gewesen sein, während ec in einer trüberen Ilntcr'uchung zur Abwechselung auch einmal als „Knnsirriter" an'trat. In den letzten Jahren lebte er meist mit seiner Sei westcr, die in Berlin längere Ze.t rin zweideutiges Hans w.:t mögilchstein Glanze iichcte, zusammen. 'Während sich die perw. Ziemann Ini Vecst'ig ihrer betrügerischen Operationen dem Publikum unter dem Namen einer Gräfin von Ziemann Reins berg aiswobisitusttc Rentiere, mci'rsaci'e Grnndslüttsbesttzcrin, Be sttzerin zweier Hvpoti eken von oo.cioo und 24,l«oo M. und cincö kostbaren Mobiliars :c. borstellke, war sic in der Thai gänzlich ver mögenslos. vielfach erkoigloS auogepsändet und hatte auch s. Z. den MansttstattonSeid geleistet. Ihr sauberer Herr Bruder geriric sich als Mator a. D. mik einer Pcmion von i Pid. Ltcrilng pro Da i und schwindelte von Gittern in Ungarn, die iu Folge des angeblich über ihn verhangenen TodcüuriheiiS connscirt worden seien, aber in allernächster Zelt wieder ircigcgeben würden ». s. w. Mit den ..Hhpothcken" hatte cS eine eigentbümilche Bewandtnis; und ist deren Ursprung darauf zurüttzmühren, daß die Gaunerin vor Jahren einem Grundsiüttsbe'itzcr ln HerS-eld bci Landohul eine Persönlichkeit— den angeblichen Fürsten Estcrhaz" - mit dem Bemerken vvr- stelltc, derielbc wolle die vo» ihm an die »Frau Gräfin" bewirkte Zahlung von 00.000 M. hypothekarisch ans daS erwähnte Grund- stütt elntragcn lassen. Dies geschah auch in der ?hat, obgleich eine Hypothek von 24.000 M. vorauSging und daS Grundstütt einen höheren Wcrih als 3ri,G>0 Bk. überhaupt nicht hatte. Nach Lage der Sache konnte ebensowenig hier vo» einem Wcrthc der Hypothek die Rede sein, a!S von der zweiten Hypo thek von 24,ooo 'Mark, denn die letzterwähnte Geld summe war rer Angeklagten nur für den Fall zugesichcrt worden, daß durch deren Vermittelung eine Helrath zwischen den; Sehne eines inzwischen verstcrbcnen Franksurier Bürgers und einer „Engländerin", die nach den Angaben rer vrrw. Z. ei» Bcrmögcn von »äo.ooo Pid. Sterling besitze, zu Stande komme. Die Hochstaplerin nimmt zum Beweise ihrer Vcrmögcno- stcllung auch aus e,ne Summe Bezug, welche der Lchwängcrer ihrer ältesten Tochter, ein Lieutenant in Berlin, noch al» Ad- stantögeld zu zahlen verpflichtet sei. Dagegen wird ste ancii in diesem Falle ber Lüge überführt, denn der erwähnte Offizier ist längst seinen Verpflichtungen durch Zahlung d.r bedenienden Summe > on 750" Francs nachgrrommen. Dem Bufsetirr Kreuzer am Potsdamer Balmhol zu Berlin schwin teste die „Frau Gräfin" in einzelnen Darlehen nach und nach 2300 '.'stark ab, was ihr aber ers^gelunge» war, nachdem ste sich alv eine tn naben Beziehungen z» den, Fürsten Esterhazy stehende GroßgrundstüttSdesitzerln unv Mutter von äußerst reichen Töchtern vorgestelit batte. Zwar behauptet hie Hoch- ltavlerin. die in Rede stehenden Darlehen habe ihr verstor bener Bruder Julius für seine Person aufgrnvmmkn. dav j Gegcntbeil wirb jedoch durch die Zeugenaussagen, >owle einer ! ganzen Partie von der 'Angeilagicn gcichriebencr Briese ! bewieien. Der Herr „Maior", der in den Augen Kreuzer s aiö i „Palasibesttzer" in Paris ». s. w. stgurirte, arrangirte >. Z. am > dem Potsdamer Babiibos sür sich, der „Frau Gräfin" und deren getragen, um rüttgekt 1»»tiri ulelmen. die »r bereden erst von» ist telegraphischer Anweisung i hier btt dem frommen Wunsche. berftn» Der..He«, M. zu leimen, Mator" hatte da» plren, venn Darleiher die garischen Gütern" ln Aussicht zu "eilen. Die gemeinste Betlügerel te da» Seinige dazu beigrtragen. den Zeugen za da- seine Freigebigkeit war soweit gegangen, dem attälllgen le Lieferung von Wildpret und Geflügel von den „Na ttern" in Aussicht zu "eilen. Die gemclnsteBctlügerel ließ sich die verw. Ziemann gegen den ZeugenBauer 8r., elnemTuch- bändler tn Kreibij» und Vater «hrrd »4läbr»gen .Aräutiaamo" vauer zu Schuld«» kommen. Der bedauelntzweriht »kann schenkte ber Gaunerin, die seinen Lohn „glücklich" mache» wellte, Gla». den und kam dadurch fast au den Bettelstab. ES kommen hier vaare Summen von 000. 000 und 100 Gulden, sowie eine Lein- wandsciidung im Werthe von 310 Gulden, die Zicv die -Frau Gräfln" unter allen möglichen Finessen vom „SchwicgekDa»«r" zu verschaffen wußte und mrdrert aus noch bvherr Lummen ge- richtete« aber tu den Grenzen de» Versuch» gcdliebrne Lchwiuda- mandver In Betracht. DaS von Hrrrn KerichiSratb Dr. Flügel prästkirte Schöffengericht erkannte AbenbS ' -0 Uhr gegen die verw. Ziemann aus 7 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Eürenreck'tS- vcrlust und looo Mark Geldstrafe: gegen Prinz auf 2 Jahre Zuchthaus, 4 Jahre EhrenrcchtSvrrlust und VOO Mk. Geldstraie; Bauer wurde srelgesprochen. — Angekündlate Gericht»- Verhandlungen, s'eute Vormittag 0 Uhr Hauptvcrhandsung wider Hermann Rupprecht und dluguit Daniel Krüger hier wegen Bergel'en in der Rtättung der Ktz 283. 284. 40. 13», i»7 unv bez. 283 de» R.,Str.-G..V. — Oeiientliche Sitzung der Stadtverordneten beute Abend 7 Uhr: Wahl eines besoldete» RathSmItgliede» skr die 11. RatbSstelle. Berichte des VerwaltunaS-AnSschufleS: die Abvflasterung unv Veichleusung der Wettmerstraße von der Grünestraße bi» zur SiiMtraße; vie Erhebung und Vereinuab- mung von Wasscrzinse» detz Nachmittags vo» 4-5 libr; bie Trottoirlegung aus der Weiullgsiraße: tcu mit HerrnHanvschub- fgvrikant (' meiner wegen Bebauung seine» Ervndstüttö Annen- siraße Sir. 30 abgeschlossenen Areal tausch vertrag betreffend. An- derwciter Bericht des Rechiö Ausschusses über die »8 11-17 dr» EittwuriS einer OrtSarmenordnung. - Geheime Sitzung. Mirrerungs-Beodackitung am 20. April. AbtS.7Nhr. Barometer,«and n. OSrar Bbsolt kWallftr. 10>: 764 Millimeter (seit gestern 5 Mm. gestiegen». - In Aussicht: Schön. — Thermometrograpb n. Reaumur: 6» W. — Differenz von gest. zu deute 5 : - ntebr. Temperat. 2', W.. höchste Temv. 7' »" W. - DieSchloßthurmfahnkzetgieNord-Wind. - Htmmrir leichtbcwbM. Wasserstand der Glbe „nd Moldau am 20. April: Budweiv -t- 22. Prag -s- 05. Pardubitz -s- 63, Meinst -4- 9«. Leitmerttz -s- 83. Dresden -s-18. »rr. StookkoUn . . slspLrsvcla . » M. kLtOrsdurss . . . H.nndurx. . . UovivI... >füntztl«v . . . l-mpriU . . . N<.r!1n . . . V/isn . . . Kreslst'l . . s? 758.» 7L!.V 7S»4 - 1»'.7 A ^ ?»L8 ' » 7.-.7.0 tz' . 7».» «' 7L8.0 LS 7»7.k Z r 7»2.4 ^ ^ »» LS. Svrtl »w 8 VtLiV > Ai»a. i «0 lolkSt vuNll, 4 »Z I n -s s.« 2 m ! »«Uli, -1.» Z nua -«ZU 8 .,»> i «»üii« 7 Xkll, - «« i »«8 » ») " j- °ct k !-» . Itogo» - 8.8 k- «lo 7^ k cmo .tM I!o8«n - «Z k »v »rm Ud»«> -j. d^Z«oIiZ r.8 r 4/<,dor»i« dt ävr » vnrad äu» siml» dit-ig«» ä«« Karv»»t«»« si>»or u^lngkln Imt. Zan I-i rtclffuum in Aioi'ivkntttsn Lu lntennitLt /t'x.'n.-mmsn. Akiidrstttc! »lod Hin Loiiivt nie'tlriA»«» VriifftrvO von lt»U«i» di» »a p >-»«i.Mi,Hn Offt»««t»rvvinrsn »rsdrru'iit. Di« äuroL t!iv«o DrttcdffsrtdviloiiK bsäintetoo iiff o'klM doi». m-'iaf. »«-dr!iei:0N ^Vivzlst lidor äcm unä iilidEl» i.jer knst ^dküdlnos v«rok«Lodt. Vas 1"t übrir it»« »Rä- öffilipiron Koplik ist» unri odor ä»r vAräliftisa t-»t«ov vivikiiod dtzitLff, <oo»t O«- trüb", i« Vfftvst fftz«U»«^»t»O r-Eisri^d. rrmeSfleschichte. TelitscheS Okcich. Von der deutschen Melchßpost werten jähtllch ca. 4o.ooo Senkungen mit lcbenren Thiercn belörcert, wovon fast alle mehrere T bicre, die Vit bi» aus 50 Stück unv noch mehr steigen, eitthairen. Berücksichtigt man badet bie zavttttchtn Sendungen nnt Bienen, Blutegeln, Austern und bergt, «ehr» io ist cS nicht übertriebe», wenn man die Zahl der jährlich durch die Pest zur Versendung kommenden lebenden Tbierc aus Millionen veranschlagt. Vor einiger Zeit var der Generalpostmeifter au» Anlaß drs Mangels von Bestimmungen über die Bedingungen, murr welchen Sendungen mit lebenden Thicrrn von den Post- anstaitcn zurüttgcwicjen werden können, Ermittelungen darüber anstelle» lassen, w ie sich der gcdgchte Verkehr überhaupt ennvicktti bat. Die Erii'ittelungen haben den Beweis geliefert, daß dir Postbeamten von der Ihnen eingeräumtrn Beiugntß, uniiebiamr Gäste von den Packkammcrn, Eiirnvahnpostwagrn re. «nticrut zu halten, einen verschwindend seltenen Gebrauch gemacht haben. Gegenüber den im zweiten Semester 1877 zur Postvelörderung angenommenen 20M» Sendungen sind nur 3« Sendungen näd- renv defftlden Zeitraum» bei rer Ausgabe zmockgrivtesen worden. Zurückweisungen sind nach den amtttciiev Auszeichnungen auch »vr auc> erheblichen Gründen gemacht worden: so haben beispielsweise die Aimahmcbeamtcn tn einigen Fällen einen lebenden Alligator wegen unsicherer Verpackung, oder Hunde wegen unausgesetzten Beilen», oder lebendige Tauben, die lediglich tn elnrn Sack ver packt waren, al» nicht zur pcstmäßigcn Beförderung geeignet be trachte». Außer dem zahlreich vertretenen, grwißulcht immer zu verlässigen Volke der Krokodile. Raubvögel, Affen. Bienen und dcrgl. m. hat die Post in dem gedachten Halblabr sogar vier sunge Bären, einen Leoparden und nmec den verichiedenarttgsien Am phibien jedenfalls manche Glttschlange betörte«, weiche vom Ab sender gewissenlos genug, ohne Angnbc der gefährlichen Natur des Tmercs. eingeschmuggelt worden Ist. Obwohl dir Lhlere okt' malö reck t vedruiende Strecken In den engen Räumen «nv unter dem unausgesetzten Gerüttel ver Bahnpostwagen oder Landpvst- wagen znriickz»legen haben, so haben doch während eine» halben Jal reö tm Ganzen nur etwa 2<>o Thiere in 66 Sendungen die Beförderung nicht üvcrstantcn, indem sie während derselben »Heils vercnvet. thellS entwischt sinh. Der NelcdSkanzler Fürst v. Bismarck beabsichtigt nicht biö zum Schl»,, des Reichstags in Berlin zu bleiben, iovbern nur ber Generaldebatte über den neuen Zolltarif und einigen wich tigeren Debatten, B. über den Zoll auf V>ev unv Getreide, beizuwvhucn, die minder wichtigen Positionen dagegen den dazu berittenen Vertretern zu überlassen. Nach rem inBerltn gefällten Urtbett wider bie drei russi schen Untcrthanen Gurewltz. Llebermaun und Aronsobn am Sonnabend den 26. erklärten dieselben aisdald, daß Ne sich det ^ ^ die öffentliche Orv- Ibrer Verurtbeilung wegen Vergebens gegen nnng beendigen wollen uvb baten zum ios... „ , Straie zugrlasien zu werden. Diesem Wrmsche wurde durch Auoscrtigung der betreffenden Gcfängnib-Ortrcö sogleich willfahrt. Burgsteiniurt (Wcstfalcu,, 26. April. Die Bewohner unserer Stabt sind durch eine Ordensverieibung an einen ihrer beliebtesten Mitbürger recht angenehm berührt worden. De« Lehrer für Stotternde, Herr» Emil Denharvt »vnior, Begründer der hiesigen Heilanstalt für Stotterer, welche bereits 1M0 Lei dende. nnter denen eine große Anzahl armer Personen, geheilt entließ, kessen Heilverfahren — rationelle Gvmnasilk der Lprach- Werkzeuge — schon durch Behörden und Autoritäten al» ein vor treffliches gekennzeichnet war, wurde nunmehr auch von Sr. Mai. ' dem Kaiser ln 'Anerkennung seiner langjährigen Verdienste um l die Heilung beS Stottern» der Kronenorden vertteben. Möge
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