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Dresdner Nachrichten : 23.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190001232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-01
- Tag1900-01-23
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- Dresdner Nachrichten : 23.01.1900
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L.umckuus vov unä 4l«a»n«nroot» kür äis „IZnvst»r1i,vr ^»vlinivUtvn." sris teL/rniseken Maaren «ummitftknii lleinlir^t ksupolt. Virolvr, kAzrkeüv mul sleirisvke für öniptiodlt in reiestor, nsu sinMtroll'ouer ^.uzwalü ,R«8. W'ivvl-ti E Vir«»!, S4«k!o888tr»88v 2!t, pari. u. I. LtL§s. z HrnM'r ^urdaur. -BL s A hält Kvillvu bis WO ksisouen tässvnäeu O«»vvr^ «. V«8vN8vI»»1t88r»L»I ^ ru äsn xüustixnten vsäillßlliixsll rur VarküssUllg. «7 ^ 1 Litja^äs-Millisterimii in Oesterreich. Hi'snachrichten. Steuerrewrin, Landtag. Armeeveränderungen. Muthmaßl. Witterung: I »? ^„«nstzü« 1 Nil» «61» ^plkllrr. Gerichtsverhandlungen. Figaros -Hochzeit, „Der Hüttenbesitzer". Lehrerseminar. Trüb, mild. «6»D» ^SUikliUl L vlilr. Mr 6is Lloualtz kedi'iisi' M Um Eägll Lo2u§8destvlIui>8M aick äis „vrssänsr Uaoüttoklsn" kür vnescker, rmä äis Vororts »lasvrvItL, -»larivo uuä lllüdtaa bot äsr ügnpt-üosobJItsstsIlv, lAariensIrnss« 3S, uuä »flon tsgben-^unadmestvllvn rum krslss von i 7» r»is, lLr »«««.int» bot äov Lalserlledsn Moskaustalton im ventsedsu Lsloksxydtsts ru > !ülk. 84 I»ts., tn Oostorrvled-Vozniu ru » Virltlori «v ILrviiDvro svgsnonunoir. Das neue Ministerium in Oesterreich. Innerhalb vier Monaten erscheint in Oesterreich das vierte lkabinet, um von Neuem an den Versuch hcranzutreteri, den deutsch- czechischen Sprachenstteit bcizulcgen oder wenigstens so weit zu schlichten, dah der österreichische Parlamentarismus wieder aktions- sähig wird. Nnfang Oktober stürzte das Ministerium Thun: das antideutsche Stistem Badeni, das es sortgeseht hatte, war gründ lich abgewirthschaftet und der Träger der Krone bekundete nunmehr den entschiedenen Willen, den unseligen Zuständen, wie sie unter den letzten drei Ministerien geherrscht hatten, ein Ende zu machen und nicht länger gegen die Deutschen zu regieren. Dem Ministerium Thun folgte das Kabinet Elan,, das die Lösung der mnerpvlitische» Kiisis zunächst durch die Ersülluug der Hauvl- forderung des Deutschthuins, durch die Aufhebung der Spracheu- verordnungeu. cinleitete. Ein nachhaltiger Erfolg blieb auch ihm versagt; sein ernstes und redliches Bestreben, verfassungsmässige Zustände anzubahnen, scheiterte an dcni Widerstande der slavisch- seudal-klerikalen Koalition, die sich ans den Boden der Berfassungs- mäßigkeit nur stellt, wenn dadurch die eigenen, zum Thell dem allgemeinen österreichischen Staatsgedauken hinderlichen Interessen gefördert werden können. Das folgende Kabinet Mittel sollte nur ein Nothbehcls sein: es war lediglich berufen, um die sogenannten Staatsnothwendigkeiten, die aus keinem anderen Wege verwirklicht werden konnten, mit Hilfe des Nothstnnds-Paragrnphen durch- zufuhren. Das neue Ministerium Koerber soll nicht blos, wie seine beiden Vorgänger, den provisorischen Charakter eines Uebergangs- Kabinets haben, sondern es hat sich die Aufgabe gestellt, durch eine Politik der Verständigung das Parlament wieder dauernd arbeitsfähig zu machen. Die Verständigung betrisst vor Allem die Sprachen- srage in Böhmen und Mähren, welche die Ursache der Parlaments krisis bildet und die verfassungsmässige gesetzgeberische Arbeit ver hindert. Das Kabinet Koerber nimmt das Programm des Ministeriums Ela«, wieder auf, das den Versuch der Wieder herstellung des verfassungsmässigen Zustandes mit der Aushebung der Sprachenverordnungen einleitete und dabei zugleich versprach, später den deutsch-czechischen Konflikt durch Vorlegung eines Sprachengefetzes endgiltig zu regeln, das den sachlich begründeten und praktisch erfüllbaren Forderungen der Czechen Rechnung tragen sollte. Der Ministerpräsident Herr v. Koerber hat einen solchen Sprachengesetzentwurs vorbereitet. Dieser soll aber nicht sofort vor de» Reichsrath gebracht werden, sondern um ihm den Weg zu ebnen, soll er zunächst in einer Konferenz von Vertrauensmännern des deutschen und des czechischen Volkes bcrathen werden. An ihrem Sprachengesetzentwurs hält aber die Regierung nicht un bedingt fest; er bezweckt, der Verständigungs-Konferenz von vorn herein eine bestimmte Grundlage zu geben, damit die Verhand lungen sofort in Fluß kommen, falls nicht aus der Mitte der Konferenz ein anderer zweckentsprechender Vorschlag, durch den die Verständigungsaktion angebahnt werden kann, angeboten wird. Nach de« Mittheilungen Wiener Blätter wird in dem Sprachen gesetzentwurs der Regierung die Frage der äußeren Dienstsprache in folgender Weise zu regeln versucht: ES soll die Wechselseitigkeit in der Weise Platz greisen, daß in den rein deutschen und in den rein czechischen Bezirken Eingaben auch in der anderen Sprache angenommen werden: jedoch sollen solche Eingaben in die bezirks- übliche Sprache übertragen werden, in welcher dann auch die Ver handlungen zu führen sind, dagegen soll die Ausfertigung deS Bescheides in der Sprache der Eingabe erfolgen. Gelangt die deutsch-czechische Verständigungs-Konserenz aus Grund dieser oder anderer Bermittelungsvorschläge zu einem positiven Ergebnisse, so soll es eine der ersten Aufgabe» des alsdann cinzuberusenden Reich-rathes sein, auf Grund dieses Ergebnisse» die Svrachenfrage end giltig zu regeln. Wenn diese Regelung,» Stand« kommt, s» wäre di« Ursache der seit zwelundeinhalb Jahren schwebenden Parlament»- und BerfassungSkrisis beseitigt und dir Regierung könnte sich wieder de« kulturelle« und wirthichastlichen Aufgaben zuwende«. Nächst der politischen Berstcindigungsaktion hat sich da« Kabinet Koerber di« Lösung dieser Aufgaben, die Förderung der allen BolkS- stämme« Oesterreichs gemeinsamen Interessen, die durch die nationalen Kämpfe schwer geschädigt worden sind, zum Ziel gefetzt. Der Schwerpunkt des Programms der neuen Regierung liegt in seiner wirthschastspolitischcn Mission, deren Voraussetzung aller dings naturgemäß die Beilegung oder wesentliche Milderung der nationalen Streitigkeiten bilden muß. Dem wirthichastlichen Fortschritt, der Förderung aller aus die Hebung und Erweiterung, der Produktion gerichteten Bestrebungen, will das Kabinet Koerber vornehmlich seine Kräfte widmen. In der Programm-Skizze, die es soeben veröffentlicht hat. wird hierüber gesagt: „Trotz aller in so reichem Maße gegebenen Voraussetzungen ist die Entwickelung unserer produktiven Thätigkeit arg gehemmt und leidet schiver unter den Folgen des nationalen Zwistes- In einem Augenblicke, wo die industrielle Weltconjunctur zu gesteigerter Arbeit und zur Bereinigung aller Kräfte drängt, sind diese bei uns gelähmt und gebunden durch den nationalen Kamps. Sie freizumachen und in den Dienst der Wohlfahrt und des sozialen Fortschrittes der Gesammtlmt zu stellen, ist ein Gedanke, der das Herz jedes Vater- landsfreundcs erwärmen muß. Es gilt, für unseren Staat einen Zeitraum der Erholung zu schaffen, der, von den Parteien mit kluger Mäßigung ausgenützt, den Uebergang zu besseren Tagen vorbereiten kann." Tic kluge Mäßigung der Parteien ist eine der ersten Beding ungen für die Verwirklichung dieses Regierungs-Programms- Die Haupthindernisse drohen dem Kabinet Koerber von den extremen Elementen in dem Lager der Deutschen wie der Czechen. Der politische Radikalisirungs-Prozeß hat unter dem Einfluß und den noch immer fortdauernden Nachwirkungen des Badeni'schen Systems bereits so große Fortschritte gemacht, daß es den besonne nen, gemüßigten und versöhnlichen Führern und Richtungen, die den gemeinsamen österreichischen Staatsgedauken nicht aus den Augen verlieren, unendlich schwer wird, der weiteren Verhetzung Einhalt zu timn und dem Vertrauen aus eine er sprießliche friedliche Entwickelung Raum zu schaffen. In gewerb lichen und industriellen Kreisen wird das Bedürfnis,, zu geordneten iiiiierpolitischei! Verhältnissen zurück zu gelange», um sich mit allen Kräfte» den wirthichastlichen Ausgaben znweudc» z» können, lebhaft empfunden: aber diesem Bedürfnis, entspricht nicht im Laaer der poiitüchen Parteien ein gleich großes Maß von Bereitwilligkeit. Zugeständnisse zu machen und lo die Beilegung des nationalen .Kaders zu ermöglichen. Vielleicht gelingt cs der Krone, deren Träger feinen Willen so entschieden und eindringlich wie kaum jemals zuvor zum Ausdrucke bringt, den Friedensbedürsnissen zum Siege zu verhelfen. Mit aller Kraft bleibt Kaiser Franz Joses bestrebt, das Vertrauen in die Zukunst wiederherzustellen, indem er ein Regierungsiystem zu begründen versucht, das die nationalen Streitigkeiten »ach den Grundiätzen von Recht und Billigkeit schlichtet und eine Politik verfolgt, deren oberster Gesichtspunkt die staatliche Wohlfahrt und das wirthschastliche Gedeihen der Gesammtheit bildet. Aernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 22. Januar. * N ürscha n. Die Schächte deS Westböhmiichen Bergbau- aktienvercsinS und die Pankra,-Zeche im Mieser Bezirke, mit einem Mannschastsstande von 5200 Man», stellten heute die Arbeit ein. Nur im Ziegler-Schachte, in de» Bergbaue» des Fürsten von Thurn und Taxis und der Liiitzer Steinkohlengewerkichnft wird vollzählig gearbeitet. Die Ruhe wurde nicht gestört. Berlin. Reichstag. Bei ganz schwach besetzten, Harne wird i» die erste Berathung der NnsallveriichcrungS- gesetze eingetreten. Abg. Trimborn lCcntr.f spricht feine Genugthuung darüber aus. das; bei diesen Reformgeschen die früheren Kvnimnswnsbeschlüsse berücksichtigt worden »eien. Nament lich erfreulich sei es, daß die Ban-Unfallversicherung aui sämmt- liche bei Bauten thälige Handwerker ausgedehnt worden sei. Daß im Uebrigen das .Handwerk nicht einbezoaen sei. werde von seine» Freunden gebilligt, ebenso, daß andererseits häusliche Dienstleistungen der Versicherung miterworien würden. Erfreulich sei auch die manniaiache und n verunglückten Versicherte», genossenichaften, die Theilrente vornverae! der Vollrente zu erhöhen, si> lange der Versicherte in Folge des Unfalls unverschuldet arbeitslos sei; ferner die Erhöhung der Rente für die Kinder. Sehr erwünscht wäre seinen Freunden die Erhöhung der Vvllrente von -/» aus N> des Arbeitsverdienstes und das Verlassen des berussgenvssenschaftlichcn Systems zu Gunsten des territorialen. Ein größer Vorzug des Gesetzes sei die Verein heitlichung des SchiedSgcrichlsweienS durch Ucbertraaung der hier i» Betracht kommenden Streitigkeiten an die gemäß tz MS des JnvalidilätsgeictzeS zu schaffenden Schiedsgerichte. Tringend nothwendig ieien Vertrauensärzte für die Versicherten, bei denen sie sich unentgeltlich Rath holen könnten. Er werde dafür mit der Zähigkeit eines Buren kämpfen. (Heiterkeit.) Sehr zu be dauern sei. daß nicht auch hier bei der Unfallversicherung der lokale Unterbau vcrwerthet worden sei, wie man ihn bei der Jnvalidi- tätsversicherung geschaffen habe. Dankenswerth sei. daß der bisherige Rekurs unversehrt gelassen worden ist. Richtig sei der gemachte Vorichlag, daß der Berufsgenossenichaft nach Ablauf einer gewissen Zeit nicht mehr erlaubt sein solle, die Rente ein seitig wieder herobzusetzen wegen wiedercingetretener größerer Erwerbsfählgkeit des RciitenbezicherS. Aber mit fünf Jahre» »ei diese Grenze zu hoch gegriffen: die Berufsgenossenschasten müßten diese Befugnig schon nach zwei Jahren verlieren. Weiter müsse nochmals erwogen werden, ob nicht den Berufs gegenüber den Kraickcnkassen eine Erstattung«»! werde« müsse, da die Regierung eine Herabsetzung der Karenzzeit durchaus nicht wolle - es sei richtiger, die Krankenkassen nicht, wir da» die Regierung empfehle, bi« zur Revtsio, des Kranken- versicherungSgetetze« warten ru lass«. In der Kommission werde man flott arbeiten müssen, da man nicht wisse, »d nicht wie ein Blitz eine Auslösung komme, wodurch die Erledigung dieser Bor lagen verzögert würde. — Mg. ». Richthosen ikons.) empfiehlt sorgfältige Prüfung der Vorlage, aber nicht vom Standpunkt der gewerblichen Arbeiter allein, sonder« auch vom vaterländisch« Standpunkt au«. Mit dm »men. größeren, für die Unfall- und JnvaltditätSversichemno gemeinsamen SchledSoericktrn sei sein« artei einverstanden, obgleich die territoriale Gliederung dc. chicdsgerichie. namentlich den ländlichen Arbeiter» die Verlretun ihrer Interessen erschweren dürste. Trotzdem stimmten leine Freunde zu. aber in der Erwartung, daß auch die anderen Partcsii der Vorlage, die ja im Allgemeinen ei» Kompromiß darstelle, bei treten. Tie örtlichen Rentenstellen in der Unfallversicherung sei.» feinen Freunden nicht angenehm, ebenso werde ein Theil derselben die Vorlage über die Unsallfürsorge für Gefangene ablehneu, dn sie in keinem Punkte die Letzteren besser stellen wolle, als irgend welche freie Arbeiter. Ein großer Fonschritt sei es. daß unter Umständen die Kinder-Rente erhöht werde und daß eine Frau, Lß ihrem Manne das Essen zur Arbeitsstelle bringt und dort ver unglückt. eine Rente erhallen könnte. Abg. Röiicke - Dessau (lib.) bedauert, daß nicht die bei der Jnvaliditätsversicherung ge ichaffene nbgeschwäcbte Form des Unterbaues für die Unfall Versicherung nutzbar gemacht werde: das Verfahre» würde hierdurch klarer für den Arbeiter werden. Thatsache »ei doch, daß bei der sogar über das ganze Reich erstreckten. Ans demicibe» Grund« sei eine Verlängerung der Fristen für Einlegung der Berufung nothwendig. Bcrutung und Rekurs seien am beitien in das so-. genannte Manteigeictz hineinzunehme», da diese Bestimmungen! tür die verschiedenen Eiiizclgetetze einheitlich seien Die Vcrsscher-« »iigSpfltcht der Bauhandwerker lei dankenswerth. aber solle nun' auch der Tischler dauernd versicherungsvflichtig iein, der nur ge-! legcntlich einmal daS Anschlägen von Fenstem auf einem Bane unternimmt? Hier werde man einen Ausweg suchen müssen. Die i von Trimborn empfohlene Erstattungspflicht der BeruiSgenaffeii-§ ichnsteil an Klankeiikasseii sei nur ein Nothbehcls, in erster Linie! sei eine Verkürzung der Karenzzeit geboten, noch besser eine Be- j seitignng derselben. Das liege auch im Interesse der Berufs-! aeilossenlchasteii, da deren Bestreben doch nicht blos dahin gehe, t oen Kranken zu heilen, sondern ihn auch wieder erwcrbsNhig;»I machen. Ob die Unternehmer durch Wegfall der Karenzzeit noch um etwa 5 Mill. Mk. mehr belastet würden, falle »ich: in's Gewicht. Redner empfiehlt ferner, daß den Berussgenosserli>.hasten! schon nach zwei, anstatt nach fünf Jahren, nicht mehr gestattet »ein solle, die Rente einseitig hembzmetzen, sowie, daß diOientcn für den Fall völliger Erwerbsunfähigkeit noch erhöht werden. Eine Unsall-Flirforge für Gesanaene »ei ja nicht unberechtigt, aber dann sollten wenigstens die Kosten dafür den Uitternclmieru auferlcgt werden, welche die Gefangenen beschcijtlgeir. Äbg. Stadt hagen (Svz.) kann nicht begreifen, das; man das ganze Versicher- ungswerk als ein großes Werk für die Arbeiter hinstelle. Es sei ja lehr viel geschehen, aber nicht für die Arbeiter, sonderil sür die Unternehmer. Auch die Vorlage sei weit davon entfernt, dem modernen Rechtsgedanken Geltung zu verschaffen. Nicht einmal die Vollrcnte werde dem Arbeiter gewährt. Es sei unerhört, daß die Arbeiterschaft nicht organisirt werden könne, während man den Unternehmern i» den Berufsgenosseiischaslen die volle Machifülle lasse. Staatssekretär Gras P osad owsky äußert seine Genug- thuung darüber, daß, abgesehen von Stadthagen, alle Redner drc in der Vorlage enthaltenen Fortschritte anerkannt hätten. Sladt- haaen wolle dem Arbeiter einerseits die Vvllrente bewilligt wifseil, andererseits aber die Haftpflicht des Unternclimers auch dann eintreteii lassen, wen» der Arbeiter demselben keinerlei Ver schulden nachzuweisen vcmiögc. Dem Arbeiter solle also sein volles Privatrecht zu Gute kommen, dein Unternehmer dagegen nicht, indem dieser auch ohne jedes Verschulden zahlen solle. Daraul werde weder die Regierung, noch, wie er glaube, die Mehrheit de., Reichstags eiiigeheii. Eine Ausdehnung der Unfallversicherung in personeller Hinsicht über die Vorlage hinaus bleibe der Zullimi Vorbehalten. Es sei verlangt worden, die Unfallsürsorgc für Ge fangene dem betreffenden Unternehmer anszubürden. Schreibe man das aber in das Gcietz hinein, sv würden die Unternehmer einfach die Löhne an die Gefangenen entsprechend herabletzel'. Sehr erfreut »ei er. daß gegen die in der Vorlage enthaltene Er lediguna der LchiedSgerichtsfraae kein Widerspruch laut geworden sei. Aus eine anderweite Regelung der Karenzzeit bitte er dringend hier zu verzichten. Es lasse sich das bei der Revision der Krailkenversicherung viel besser dadurch regeln, daß die Beiträge, die jetzt für den Arbeiter zwei Drittel betragen, künftig zwischen ihm und dem Unternehmer zu gleiche» Theilen gethcin werde». Die örtlichen Rentenstellen habe er selbst seinerzeit obligatorisch gewollt iliid sich als Krystallifationspunkt gedacht für das ge lammte Versicherungswesen. Nachdem da« aber abgelehnt worden, möchte er bitten, diese Frage jetzt nicht wieder cmizurühren. sondern erst Erfabrunaen abzuwarten. Dringend bitte er die Sozialdcmo traten, die Verabschiedung dieses Gesetzes nicht zu sehr zu er schweren. — Weiterberathnilg morgen. Berlin. Im Ab ge ordneten Hause begründete Ab«, Barth lfreis. Ver.) den Antrag der beide» freisinnigen Fraktionen auf eine andcrwcite Eiiitdeiluna der Wablbezirke. Ec einmal,> den Wahlkreisen eine durchschnittliche Bevöikcrlmasziffer von 75.00 « zu Grunde zu lege», wodurch Berlin statt 0 Abgeordnete deren 24 erhalten, die Rechte aber 50 Mandate verlieren würde. Letzter. sei kein Schaden, da die Kolifervativen und Agrarier der Regierung doch von allen Parteien am meisten zu schaffen machte». Eine solche Neueiiithelillirg würde auch eine Mehrheit für die Kana! Vorlage herbeiführen. Abg. Dr. Lewald (kons.) protestirt gegen eine Entrechtung des schwer leidenden Ostens zu Künsten es «v p- vr ps cv er ^ es L kV kL s ev L.IL » M liege, von ihrer bisherige» Uebung aus dem Hanse erst «Stellung zu ^ - . .. " «nb<- Ak Regierung kein Anlaß v abzugehen und zu Anträgen - , nehmen, nachdem das Haus darüber beschlossen habe. Abg. Porlch erklärte NamenS des Centrums, daß dieses eine anderweite Wahlkreis Eintheilung zwar ! für erwünscht, den jetzigen Zeitpunkt dazu aber nicht für geeignet ! halte, da letzt dadurch nur Beunruhigung i« landwirthschafmche - Kreise getragen würde. Für den Antrag sprachen: Abgg. Wienicr I lfreis. Bolksp ), Möller lnat.-lib ), Ehlers lfreis. Bcr ). während sicl Abg. Freiherr v. Zedlitz sfreikons.) sehr entschieden dagegen erklärte eine grSs " sich daß der Stadt Bettln eine größere Vertretung aus Kost« dcc Landwitthschatt eingeräumt werde. Der Antrag wurde schließlich gegen die stimmen der Freisinnig« und der Nationallweralcn adgelehut. Morgen Etat. Berli«. ES wird berichtet, der Kaffer habe beim Empfange des Landtagspräsidiums auch über die kriegerischen Vorgänge in Süd asrika gesprochen. Er habe die erfolgreiche Taktik der Buren ge rühmt. die unter Verricht aus jede blanke Waffe einzig aus Me
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