Ein Lavatest 153 zweiten Geschosses, erhalten. Die Wände des Hauses sind aus Sandstein, wohl ausge richtet und glatt bearbeitet. Die Decken der Zimmer wer den von Holzbalken getragen. Deutlich erkennt man, daß diese Balken mit Steinwerk zeugen zurechtgehauen wor den sind. Die Ruine wurde im Auftrag des Amerikanischen Naturkundlichen Museums ausgegraben und freigelegt und im Jahre 1923 in die Zahl der amerikanischen Natio naldenkmäler aufgenommen. Erst verhältnismäßig spät haben amerikanische Archäologen ent deckt, daß die Azteken nur eine ältere Kultur, die Kultur der 01- meken und Tolteken übernommen und fortgebildet haben wie die Römer die der Griechen. Nun erst ist es möglich, aufeinander folgende Epochen in der Geschichte der Azteken abzugrenzen und die Vorgeschichte Mexikos genauer zu untersuchen. Riesige voraz- tekische Ruinenfelder sind gefunden worden, zum Teil wenige Stun den von der Hauptstadt Mexiko entfernt. Eine der größten Ruinen städte ist Teotihuacan mit den beiden Riesenbauten der Sonnen- und der Mondpyramide. Die Sonnenpyramide ist 64,5 m hoch, bedeckt eine Bodenfläche von 46 000 qm und hat einen Rauminhalt von 993 999 cbm. Das sind kaum noch vorstellbare Maße. Der älteste mexikanische Tempel befindet sich südwestlich der Hauptstadt; es ist die runde Stufenpyramide von Cuienilco, die noch ganz aus unbehauenen Steinen und ohne Verwendung von Mörtel errichtet worden ist. Sie ist zum Teil von Lavamassen bedeckt. Die Archäologen, die ihre Erbauung etwa um die Zeit von 200 v. u. Z. ansetzten, fragten sicherheitshalber Geologen nach dem Alter der Lava. Diese sagten schlicht und einfach —- sie wußten ja nicht, wozu ihre Aussage dienen sollte —: 80 000 Jahre! Soviel steht fest: Einer muß sich verrechnet haben! Fremdartig, beinahe unheimlich, ist die Ornamentik der Azteken (Schlangenkopf von Teotihuacan).