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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.01.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020131022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902013102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902013102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-31
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Diese» WM »Kd de» Lese» vou Dre»d« >»d M Dl»e Avchee dnsit» »1» Lerugrgedüdr: , V» « »«« du «oü, Mt. D«» .DnednerNailMckUn,- »rt»«t»» »,i«ch di« V»,l-d«, » Lr«»d«, mit d«r »LLIikn Uma»i»>W. w« dl» üuttozun, durch »iuene Bol»» «d»r K»u>«ilNo«arr »rkolat. rrdall» t«< Via« «, wo<l>»ni»«»n. dt« »tchl «u> Gon«- odrr Sri», lau« tot,»». I» «UM rdttlaudaubc, »de«»« und du»»,»»« juurlielll. sür PtKaade »tnackandter Schrill «ück« leu>« «ewmdlichteil. F»r«sdr»chan'»l«I>! «M l Nr. U und «r. «X»» r»I»aramm-»dr«II«: N»chrtch»e» Lresde» Ab-nd-Ausgabe tu-estellt. während e< die Post-Wonnenteu ar«. in e«er Gesammtausgabe erhalte». Anreizen - Lank. V HegrrrrrSet 1850 Nerlao von Kiepfrti K Nelrkfivdt. Dt» Annadm» von Ankündtomia« »ttolai in derbanvtartchdttsftelle und d,n 4!cd»nannal,m»in Itrn t» Dresdkn dir üluchmiUaii» ü Ulir So»» und gru-iiaas nur Maneniirabe LS von II l»o> ,l Ul» Die > ivatliac Grund Me >ca. s Lillienl W P>a . «u ktliidiaunaen aui der Privalieile Zkile » P'a.: die rivallioe Zelle alt ^An,c»u,dt" oder am Lerlielle «> Via. tzm Nunimeru »ach Sonn - und i>kier- Nuien l d«. Sivalliae Grundieilen «. « dev «i »nd su Pig. ,,»ch deioiideiem Larii. rtiae Auinäae nur Loraurbe-adluna. ar,» Beteablaller werden nrll w Pi,, derecheiel. Lodort Lödmv jao. «m»»», LIsLüerstotte«-rmter ä«8m>,> VoorsptLlr 16. Mg. Wknrckerl ^ Zökne ^»"r 8p«x:mlltüt: tür t'er80Tea, ^33 ell. /ZUILUge 8vei8Sll slo. rmr stüliMsdiom, uvllruuUsellüm. lnursuusLioas- uvck llLuckbotr»-!. iTt» L,„,«,,t Reueile Dwordenchre. Homachttchteii. Landtag. Töbelner Relchsragswuhl, Kaiier-Eommers der Sludenteiiichaft. ! 7?«, «.»t«,«, VT»« O". Aplr»rL. Gerichtsverliandlungeu. „Tell", .Hciniaih". Pröll-veuel-Ltlstuiig. ^ » dt e> I » ^ßllllllUk Neueste Drahtmeldungen vom 30 Januar. Berlin. (Prlv-Tel.) Reichstag. DaS Haus ist gut besetz!. Aus bei Tagesordnung steht die Fortsetzung der dritten Beratbung des B ra n n lw e > n st e ue r ge > e ves. Die Berath- ung hinüber ha» am 15. Mai abgebrochen werben müssen, weil sich Beichlußuntädtgleit ergeben harre. be> der namenllichen Ab- srimmung über einen Antrag Fuchdeck, die Lrennsleuer vorläufig bis Ende September ll)02 rn unveränveiler Hohe 'statt mit um 50 Prozent erhöhten Sätzen, wie die Komiiuision beantragt hatte-, sort- rurlheden. Es mugalio gkichä'tsordnungsgemäß heute d>e'e Abiliinm- ung wiederhoil werten. Ter Antrag au» namentliche Abstimmung ist in,wischen zurückgezogen. Ter Kominnswnsdeichluß in einfacher Aditimmung wirb einttimmig obgelehnt, weil die Brennsteuer >eit dem l. Oktober nicht mehr besteht, also auch nicht .ioilcrhoben werden kann". Abg. Paas che <nat.-lib.» beantragt, nunmehr den Artiket 2 der Borlage, der in der Kvmmilsion gpgelehnt wurde, nochmals mit den tnrwiichen eingegangenen Kompromißauträgrn Prinz Arenberg und Genosse» an die Kominision zuiück zu ve» weilen. — Abg Müller-Sogar, isteis. Voltsp.) ichickgr vor. die eingegangenen Anträge vielmehr an die Zvlllariskomnii'sio» z» überweisen. (Heiterten.) T-asEentnim hat in der Tanitonimiision einen Antrag gestellt, etwaige Mehierträgnisse aus den Zoll- erdöbungen tür die Zwecke der Äitiwen- und Walienocriorgling zu veiwenben. Seine ^rennve beabsichilgte» nun dort volzuichlageii. die Liebesgaben, wie sie bisher durch die Brennileuelgeietzzebung sesrgelkgr »nd. ebciisaUs lenen Zwecken zuzuwenden. — Abg. Ringer <2oz.) schlietzl sich deni an. Entwrechend dem Anträge Paa'che wird der Re» des Bianniweinsteukiyesetzes nebst Antrag Arenberg an die Branntweinsleuerlo,nm»»vn zurückverwicien. Teilens der Regierung wird vieler Antrag bekämpft. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Zol l tari fkomm>si o» des Reichstags letzte die Berathung der Anträge betrcssend Uriprungs zeiignisse fort. Slaalsiekreiür Ära» Poiadowsl» bedauerte, dag die Kommiision durch Beralhung ausiichtslvier Anträge iolange auigehatten werde. Niiprungszeugnine als Regel kür die Zoll abfertigungen ieien unmöglich und cS lei ausaeichlosjen. dax drc Regierung vahingedenve Anträge annehme. Schlietzlich wurde mit 15 gegen 10 Stimmen die Emsüdrung von Uriprungszeugnisskn nach dem Anträge Gamp-Hardorss angenommen. Darnach ist bei der Einfuhr von Maaren, die re nach dem Illandc ve»chiedenen Zoll'ätzkii unrerliegen. ein RochwciS darüber, in ivelchcm Siaate die Leriiellung der Waaren erfolgt »t. ;n erbringen, widrigenfalls die Abfertigung zu dem höchsten Zollsätze erfolgt, lieber die Art und Weiie. in welcher dreier Nachweis zu »ihren ist. lirffl der Bnndesrath die eriorderlichen Bestimmungen. Menn über die Her stellung in einem Lande, welches Anspruch an» Abicrtigung zum niedrigen Zollsätze hat. Zweitel nicht bestehen, io kan» von der Beib.lngnug eines besondere» Nachweises über den llriprung Abstand genommen werden. Tann wurde der Antrag Kanitz, Hkvl u. Gen. disknltrt. wonach, soweit nicht Bertlagsbeitlmm- ungrn entgegensieben, für ausiäirdncbc Waaren dieselben Zölle festgesetzt und für die Abfeitigung vleielben Matzregeln angeorvi:et weiden sollen, welche im Ulspruiigsiandc für deuische Maaren in Getlilng smb. Berlin. (Priv-Del.) I» der B nd ge t kom m rssi o n oeS Reichstags bob gegenüber bem Abg. Bebel, der sich gegen die Erncvkung einer AusluiiilSllellc für Ansivanderer unierilütznng erklärte. Staalöicliciar Freiberr v. Berlin. (Priv.-Tel.) I» der Wandelkalle des Reichstages sind drei neue Schifistafela. von der Hand des Naliers im Januar I!)Y2 gezeichnet, auigeslellt woiden. Die Tafeln stellen die Lchisssstärke RntzlandS, Japans und der Vereinigten Siaalen von Nordamerika vor. Polen. Die Warthe steigt, sie hat heute die Höhe von 2.66 Meier erreicht. Lemberg. Heule wurde in feierlicher Weise ein neues Konlulalsichild am kultischen Konsulat ^»gebracht. Dem Alle wohnten der Platzlommaiivank, der Polizeidirekloi und eure Ehrentompagnte bei. Budapest. Am Schlüsse der gestrigen Sitzung deS Ab- aeordnelenhauieS entstand eine erregte Scene, in der der beuiokratrsche Abgeordnete Bazfonyi in einer persönlichen Auge- lcgenheit daS Wort ergriff und der klerikalen Partei zurief: Sie sind davongelaufen, nachdem Sie die Stratzeichcye insccnirl hakten. Die Mitglieder der Aossuihpartci riefen: sprechen sie nicht von unseren Bänken: wir haben keine Gemeinschaft mit Ihnen. Bazsonvi konnte bei der aroken Unruhe im Haufe nicht sprechen. Heute Nacht hat der Verband der demokratischen Vereine in einer Resolution wegen der Verletzung der Redefreiheit im Abgeord netenhaus!: feine Entrüstung ansgedrückt und beschlossen, in dieser Sacke eine Volksversammlung cinzuberufen. Madrid. An der K'onmcr wurde ei» Antrag über Mass nahmen zur Bekämpfung der Heuschreckenplage berathen, indem gleichzeitig ein Tadel gegen den Landwirlhichastsminister auS- miprochen wird. Tie Mehrheit enthielt sich der Abstimmung. Der Landwirthschastsminisler reichte wsort feine Demijfion ein. Sagasta ist bemübt. einer Ministcrkrisis vorzubeugen. Petersburg. Wie der „RegieiungSboic" meldet, ist wegen einiger in Ba»»» unter pesi v e rd ä ch t i g en Er > che in u n ge n erfolgter Todesfälle angeordnet worden, dah alle ans Batum aus- lgusenden Schisse vor ihrer Abfahrt und nach ihrem Eintresfe» ln den Hälen des Schwarze» Meeres ianitäien Massnahmen »iiler» warfen werden. Auch die Batinn auf der Eiicnvah» verlassenden Periviicn unlerliegen einer ärzllichen Beaufsichtigung. LertlicheS »ind Tachsijches. Dresden. Ä> Januar. —* Wie uns mitgsthellt wird, gedenken Ihre Biajestäten der König und die Königin rn der nächncn Woche einige Tage in Leipzig Aufentbolr zu nehmen. ludet beim Königspaar im Residenz —* Heute Nachmittag finde schlosse Fomilienta f e l statt, Herzog Paul Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin und de» Damen »nd Herren der Hof- und Militärstaaten. Am Stuck'ao! -and eur kurzer Cercle statt, noch welchem das Königspaar und di Pcknzliche» Herrschislen ur den Balliaal -intraten und der Tau, seinen Anfang nahm. Se. Majestät der König hatte, die Uniform seines Leib-Grenadicr-Regimenls angelegt. Se. Könrgl. Hol»" Prinz Georg trug die des 12. Feld-Artillerre-Regiments. Lue ll b>S -^12 Uhr wurde im Eckparade- und Banketsaale kleinen Tuchen soupirt und nach dem Souper: der Tanz nocn bi I Uhr fortgesetzt. Die Fvnknoncn des Vortänzcrs hatte Leuttiai" Freiherr v. Fritsch vom Gardereitcr-Regunenr übernommen. Se Majestät der Könw verlieh dos Fest gegen 12 Uhr, während Ihr e Maieftät die Königin unk die übrigen fürstlichen Herrschaften ihm bis zum Schluffe beiwohnten. Tie Ausführung der Ballmui'" war dem Trömpeterkorps des 12. Feld-Artillerie-Regimenis über tragen worden. —'Landtag. In der Zwciten Kammer wurde heule der Schluhbericht der zur Berathung der S t eu e r v o rla g c einge'etzlen autzerordenilichcn Tevuraiton in Schlußderathung ge nomine». Es wuide zunächst über das Vermögenssteuer gcietz vclhandest. übel dessen Kl: >Jm Königreiche Sachsen wirb nach Massgabe der nachilehenden Bestimmungen eine Bermögcnsslcucr echoben", sich nach dem Rcscrai des Abg. Hädnel-Kupvritz eine etwa dreistündige Debatte emivann. Bei der Abstimmung wurde K I mit 66 gegen die» Stimmen derAbgg. Täweritz-Dobcrichwitz. Gräte, Knovloch. MaltheS, Ncidhardl, Plcibuch, Reineckci, Schlag und Schneider ange » v m me n. — In der Erstc n K a m m e r fand der von der GeietzaebuiigSdevutalwn abgeänderte Entwurf, nach welchem eine Schonzeit für die wilden Kanin chen nicht weiter bestehen soll, Annahme, nachdem Herr Staats- minister v. Mensch diesen obgeänderten Entwurf als sür die Ne gicrung acceptabc! bezeichnet hatte. —* Gestern Abend hielt der Dresdner Goethebnnd unter Vorsitz des .Herrn v Mansberg in Kneijt"s Rcstanrant seine dicsjäbrige Haiivlverjamnüiliia ab. 'Nach dem Jahresbericht ist die Zahl der Mitglieder im veständigen Wachsen begrstjen: sie ist im vcrsiosjenen Jahre von 516 aus 73" gestiegen. Ter Kassen bericht weist eine Einnahme von nind 562 Mark aus, denen aber eine um etwa 300 Mark böhere Ausgabe gegenübersteht. Das Vereinsuermögen beziffert sich aus 3357 Mark. Aus dem Boi itonde ist Herr Hoiratb Dr. Mc.-er freiwillig ansgeschreden, o> seine Stelle tritt dafür Herr v. Potenz. Die vom Bcninei Goethebund an den hiesigen Verein gestelllen Anträge, zur Duell- frage Stellung zu nehmen, sowie sich an der Gründung eines Volksschill-rrreifes zu bethelligcn, sind abaelehnt worden als nicht im Rahmen der Ziele und Bestrebungen des Vereins liegend. — und Prinzessinn'M des Königlichen Hauses die Frau Groscherzogin von Toscana mit Erzberzogin-Tochler Margarethe und der Fürst von Hohenzollcrn, weicher zu Besuch beim Prinzen Georg wellt, Theil nehmen werden. —* Zu dem gestrigen Ballfestc bei Ihren Majestäten dem König und der Königin im Residenzschlossc waren über 300 Einladungen ergangen. Unter den Festthellnehmcrn, die sich von s49 Uhr ab im Stucksaclle und im grossen Balljaale ver-, sammelt hatten, bcsandcn sich der preußische Gesandte Gras i Dönhoff, der österreichische Gesandte Graf v. Eiary »nd Aidringcn! und der britische Mimslerresident Viscount Gongh mit den Sckrc-! tären und Attaches der Gesandtschaftcii und ihren Lame», vom mit "Rene- -Hause Schönbnrg Gras Joachim von Schönbiirg-Glauchau mil Richlhosen Gemahlin, Prinz Erns^inil Prinzessin Tochter und Prinz und hervor, es bandle sich doch hier um dic^Aussuvrung eines vom Reichstage selb» gesagten Beichlusscs. nämlich darum, eine unier der Autsicdt des Reiches stehende und von diesem unterstützie . ,, AuSkuntlüllelle zum Zwecke einer obicklivcn Unlerrtchlung der und inaklwer Generale und Offiziere mit ihren Damen und viele Auswa»üerun.islu>ttakn zu schassen. Die KclloiiialgeieUlchast stelle! Damen und Herren der Aristokratie. Der Königliche Hof er- ihre ganze Oraaimattoil zur Vertilgung und bas Reich leiste nur eine Geidbeilrilse. Die weientlickse Autgabc der Auskuiistsstcllc würde die ictn, den AuswanderungSiuillaen mögilchil richtige Kenntnitz fremder Länder und der Rellcwegc zu vermitteln. Bewähre sich die Einrichtung wider Erwarlcir nicht, >o habe es ver Reichstag u> der Hand, ipaier de» Posten von den dauernden Ausgaben adzuictze». Die Beralhung wird morgen wrtgeietzt. außer den Prinzen Laufe dieses Winters werden iwch zwei Lorttäge und zwar Gemahlin. Prinz Ernst »ist Pnnzcjsin Tochter und Prinz und Residenz,heater hierzu bereit erklärt habe Prinzcwi, Mrrch »on -Lchöiiburg-Waldenbiirg. semcr die Herren! sw,,d jedoch angelegen icin lassen, im S Stootsminister mit Gemahlinnen, die Präsidenten und Vice-i weiter zu wirken. Dasselbe soll auch w Präsidenten beider Siändckammern, eine größere Anzahl aktiver Wunsches, während der Wiiilermonaic F schien Uhr. Ihre Maiesiäten der König und die Königin waren begleitet von Ihren K. und K. Hoheiten der Frau Grog- Herzogin von Toscana und der Erzherzoam Ai argarcthe, Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg, Ihrer K. und K. Hoheit der Frau Prinzess in Friedrich August, Ihren .König!. Hoheiten dem Prinzen und der Iran Prinzessin I ohan n Georg und der Prinzessin M a thilde, sowie Sr. Hobest dem über „Tolstoi" und „.Hans Holbcustscher Todtcntanz" gehalten werden. Des Weiteren wurde dem Bedauern Ausdruck gegeben. Laß auf dem Gebiete der dramatischen Kimst für die hiesigen unbe Mittelteil Stände gar nichts geschehe, uird der Wunsch nach Erricht Una einer freien Volksbühne nach den Mustern in Berlin und Hamburg ausgesprochen, die dort außerordentlich segensreich wirkten. Von Seiten des Vorstandes wurde daraus hingewiescu, daß sich dieser in seinen Sitzungen schon wiederholt mit dicler Frage beschäftigt habe, leider ohne dabei etwas zu erreichen, da es bisher immer an einem Theater gefehlt habe, wo volkschümlich,: Vorstellungen zu mä fügen Preisen hätten veranstaltet werden können. Aus die anS der Mitte der Versammlung gemachte Mii- theilung hi», daß sich neuerdings Herr Direktor Witt vom Rcsidenztheatcr hierzu bereit erklärt habe, wird es sich ver Vor Sinne dieser Anregungen geschehen bezüglich des . . . Führungen durch die hie sige» Kunstsammlungen zu ocronstallen. — Zu dem Elgebiiig der RcichstagScriatzwahl im 10. sächsiichen Wahlkreiic Döbeln- R agwc > n schreibt die frei koilleivalive „Post": Der sostaldcnwkralnche Lieg ist wieder ein Beweis dafür, datz cS beincche unveianiwolllich ist. wenn die anllsoiiallstiiche» Parlcie», zumal in einem Lauvc wie den, König reich Sachum, — dcm gelobte» Lande der Sozialdemokraten sich nicht von vornherein aus einen gemeinsamen Kanoidalen einigen können, und sich de» Lurns von Tondertandidaluicn ge Kunst und Wissenschaft. s Mittheilung aus dem Bureau der König!. Hof- theater. Im Köntgl. Scvauspielhauie findet Sonntag Nach, «»tag. den 2- Fetnuar. die legte Vorstellung des Weihnachts märchens .Schneewittchen"' statt. f* Ein hiesiges Blatt hat in einer Besprechung der „Böcklin- Ausstellung" gegen die Kommission der Pröll-Hcuer- Stiftung schwere Vorwürfe erhoben. Mit Bezug aus zwei ausgezeichnete Gemälde des Meisters heißt cs: „Uno diele beiden Bilder sind käuflich! Dre Möglichkeit ist gegeben, dag sic in Dresden in unserer Gemäldegalerie verbleiben! Sie würden einen köstlichen Schatz in unserer Sammlung bilden, unvergleich lich werthvoller als ein paar Dutzend der Bilder, mit denen die Kommission der Pröll-Heuer-Ststtung ihr Geld vertrödelt hat. Es ist kern Geld da, um die Bilder zu kaufen, well man die Zeit versäumt hat, da sie billig waren. Jetzt kosten sic un erschwingliche Summen, aber die Summen werden bezahlt, man braucht nur an die Ankäufe Böcklin'schcr Bilder für Magdeburg, für Budapest, für die Nationalgalenc in Berlin zu denken." Hierzu ist zur chatsächlichen Berichtigung, waä die Prüll-Heuer- Stiftung arrbetrifft. zunächst zu bemerken, daß erstens laut Statut die Gelder der Pröll-Heuer-Stistung nur zum Ankauf von Werken lebender Künstler verwandt werden dürfen. Ein Ankauf aus den Mitteln dieser Stiftung könnte also jetzt — da Böcklin verstorben ist — nicht in Frage, kommen. Zweiens ist im Testament oeS Stifters ausdrücklich vorge- schriebea, daß nur „allgemein verständliche" Bilder aus den Mutelu dieses Fonds erworben werden dürfen. Diese Bestimmung mag Vielen verwunderlich scheinen, ist nun aber ein- mal da, von der Kommission angenommen und mit einer Aus- nähme mne gehalten worden. Di« Ausnahme betrifft das Riemerschmidsch« Gemälde „Der Garten Eden", durch dessen Ankauf sich tue Kommission vor fünf Jahren selbst im Landtage schwere Vorwürfe zzuog. Ob die Ankäufe, der Pröll-Heuer- Stistung werthvoll sind oder nicht, ist Sache des persönlichen Geschmacks in künstlerischen Dingen Von eurem „Geld ver- trödeln" zu reden, geht aber schon deswegen billiger Werse Nicht au. als die Komültuum aus dem geslwunteu akademischen Rath mit Sr. König!. Hoheit dcm Prinzen Georg und dem Herrn Staatsimnistcr v. Mctzsch besteht, also beachtenswerllie Nrtheile der verschiedensten künstlerischen Richtungen bei den einzelnen illnkausssigungen zu Worte kommen läßt. Was schließ lich die Vertretung Böcklin's in unserer Galerie anbetrifft, so erhitzt sich der Autor ebenfalls ganz ungerechtfertigter Weise. Tenn erstens besitzt unsere Gemäldesammlung schon zwei Werke dieses Meisters: den „Frühlingsreigen" und das Bild „Pan ver folgt Syrinx". Zwestens ist, wie bereits mitgethcill, gerade in den letzten Tagen, wenn auch nicht ein von dem betreffenden Artikeljchreiber empfohlenes Gemälde Böcklin's, so doch ein ande rer neuer Böcklin von unserer Galericdrrcktion angekanst wor den. fern ,,K ricg" — der übrigens nicht identisch ist mit dein augenblicklich bei Arnold ausgestellten Bilde gleichen 'Nomens, sondern aus Berliner Privatbelitz stammt, — jodaß wir nuu- mehr drei Werke Böcklin's, jedes aus einer anderen Schasfensperiode des Künstlers unser Eigen nennen dürfen. Ten Vorwurf, nicht früher an den Erwerb Böcklin'icher Gemälde ge dacht zu haben, wird unsere Galerie zu ertragen wissen: sic thellt ihn mit den meisten deutschen Galerien, die in ihren Ankanss- bestrebungen von allerlei Statuten und Jaktor-n adnängig sind, die der Autor des fragichenl Artikels nicht zu kennen scheint. -ff» Köuiftl. Hosoper. Herr Petter hat mit dcm gestrigen ersten Versuche als Sänger des Arnold in Rossini's ,, Tel!" sich die Aussicht eröffnet, diese Partie mit der Zeit als eure seiner besten betrachten zu können. Die Hauptsache: das bedcutungü- volle Material, Schmelz, Glanz und Kraft der Stimme besitzt er genügend, er erbrachte hiervon, soweit die Ausgiebigkeit der hohen Lage in Frage kommt, sogar mehr, als die Aufgabe erfordert. Nicht wenlger überrascht hat die Ausdauer der Stimme, die Leichtigkeit, mit der die hohen L. v ansvrachen und die natür liche Schönheit des Timbre. Dagegen fehlte eS vorläufig noch so ziemlich an Allem, was den Sänger erst zum Künstler macht: an Auffassung und Vortrag. Denn Arnold ist keineswegs ein bloßer Fortesangcr. ein Naturvirtuose, der sich m Kraftleistunacn zu gefallen hat, sondern einer der hervorragendsten Gesangs- rünsller der stalienisch-französischen Schule, der echte Repräsen- tank der Heldentenöre der sogenannten Großen Oper, der als solcher bedeutend au Werth verliert, wenn er mit der Kraft und Fülle des Materials nicht die vollendete Kunst des Bonrugs ver bindet. Herr Pettcr wird demnach zunächst darnach iiack-len müssen, der Tongebung mehr Leichtigkeit und Elastizstär zu ver leihen, singen zu lernen im Sinne der Italiener und Frairzoseu, der Intelligenz, dcm Geiste der Aufgaben mehr Fleiß und Sorg falt zuzuwenden und wenigstens etwas mehr musikalischer zu werden, als er es zur Zeit noch ist. Erreicht er das — mancher Königl. Hosopernsänaer glaubt als solcher allerdinqs des Lernens völlig überhobcn zu sein —, so wird er mit seinem Arnold auch an Kmiskstätten in vollen Ehren bestehen können, an die man >»> höchsten Anforderungen zu stellen berechtigt ist. Der große ,u.d warme Beifall, der Herrn Pettcr sür seinen Arnold zu Tcheß wurde, dürste ihn hierzu lebhaft crmuthigcn. Die Vorstellung unter v, Schuch s geistvoller Leitung verlies vortrefflich und gab Herren Scheideinantel. Wächter. Len Damen Nazi, v. Ebavanne wieder Gelegenheit, sich in ihren gewobirten Partien auszuzeich neu. Auch oie kleinen Rollen waren mit den Herren (Mgich. bach, Jäger. Erl. Rübsam und Ncbnschka sehr gut besetzt. U. 8, r* Im Residenz thcatcr gab man gestern Abend, woh> lediglich, um Frl. Dittmar noch einmal Gelegenheit zu geben, sich m einer größeren Rolle zu zeigen. Sudermann's „Heimat!,". Die Künstlerin ipielle die noch immer beiß umworbene Rolle de» Magda, in der sich im Laute der Jahre so ziemlich alle großen und kleinen Liebhaberinnen bei uns wenigstens einmal vermchi baden. Die Leistung hinterließ darstellerüch einen recht guten Eindruck. Sic war zwar weniger auf das Virtuose gestellt, als man es gerade in dieier Rolle wirst gewohnt ist. dafür ober nach Anlage und Durchführung in den charakteristischen Linien erste» sich einfach und natürlich gehalten. DaS heißblütige, rassige Temperament, die großzügige Auffassung, die allem — man denke hier an die Duie! — die Magda über das 'Niveau der Aventuribre besseren Stils beben kann, ließ Frl. Tiitniar allerdings vermissen. Sprachlich störte an ihrer Magda daS Liiveln weniger als an ihrer Cdarlotlc: doch war es im Affekt noch immer hörbar genug, um dtSweile» störend emvtmrden zu werden. DaS Publikum zeichnete die Darstellerin ebenso wie die übrigen Miiwirkenden. die in der Hauptsache die gleichen Rollen wie früher innc hatten, an de» einzelnen Aktschlüssen wiederholt mir lebhaftem Beifall aus. Auch an Blumen für Frl. Dittmar sehlte cs ruckt „
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