02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.01.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020131022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902013102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902013102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-31
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f -A IH- -e Natten mit der reservatio, daß man ia im Nolhsall bei der Btt«« ivahl immer noch zusammen gehe» könne. Unsere Meinung «dt dahin, daß. wenn nicht, wie rn den LandeSiheil« mit polnischer, mit dänilcher. mir sonst prolestieriicher. so auch i» denen mit einer von der lozialdemotratische» Wahlvvriehuna ausgedetzi« Fabrik» arbeiterdeoolkerung icho» zu den Hauvlw.chleu die aus nationalem Bod« liebenden Parteien da- Ovser der gesonderten Partei» ausllelluug zu bringen vermögen und aus da- «Äetrenntmarschiren verzichten, sie noch in nicht wenigen Wadilrrnen von den riel- bewußlen Gegnern der historisch gegebenen Ordnung der Dinge in» Deutschen Reich« werden aus'- Haupt geschlagen werden. Daß dl« Methode der Aushebung der Wähler gegen die Parteien, welche den -schütz der heimischen Gütereneugung den gegebene» Perhältnissen entsprechend ausgeirallen wollen — und die man al- Brolwucherer deuunzirt — nach der Lage der Dinge ersolgreicher ei. als die der Auitlarung der politisch einsichtigen. augenblicklich oder lerder lheil» lehr indolenten. theilS mit durch di« wirthichast« liche Depression in Mitleidenichast autogenen Angehörigen der dürgerllchen. und uni uns dem sächsischen Sprachgebrauch an- zupassen, der OrdnungSparteien. haben wir wiederholt hervor- gehoben. Ob der .Vorwarlü" ein Recht dazu hat, den Mund so voll zu nehmen, wie er es zu thun beliebt, mögen die Leser selbst entscheiden, wenn sie sich berechnen, da^der Kandidat der Rechten regen die letzte Wahl allerdings 66 stimmen weniger aus sich vereinigt bar, während der nationallidcrale l9l mehr davontrug. — 5>e ..ktlch, TaSztg.". daS Organ des Bundes der Landwirlhe. '»btt folgendes ans: Air wollen »ickit in Abrede stellen, Latz .miae ungeschulte und ungebildete Wähler sich durch das Brol- u'uchergeschrei vielleicht haben irre machen lassen. In der Haupt lache wird wohl der sozialdemokratische Stimmenzuwachs einer seits durch die fieberhafte Agitation zu erklären sein, die auch den letzten Mann an die llrn, brachte, andererseits aber durch die Bepolkerungsvermehning seit 1899, die sich im Großen n»d Ganzen aus die industrielle Arbeiierbevölkerung beschränkte. In Le» eigentlich ländlichen Ortschaften hat die Sozialdemokratie, wie eSscheint, keine Erfolge gehabt. Ob die zurückhaltende Stell ung, die von den Antisemiten eingenommen worden ist, auf das Ergebniß einigen Einfluß geübt habe, möchten wir nicht ent scheiden. Jedenfalls dürste der Einfluß nicht von besonderer Stärke und Bedeutung gewesen sein. Einzelne Ersatzwahlen sind uiemals von besonderer Bedeutung. Im Gegentheil, es ist unter allen Umständen mißlich und unberechtigt, aus dem Ergebnisse olcher Einzelwaklen allaenicine Schlüsse zu ziehe». Trotzdem muß Las Wahtergebniß eine sehr ernste Mahnung sein. Wenn eine ähn- iche Entwickelung in ähnlich gearteten Kreisen Sachsens sich voll- wqen hat. so muß damit gerechnet werden, bau bei der nächsicn allgemeinen Wahl 16 bis 16 von den 29 sächsischen Reichstags- ubgcordneken der Sozioldemokralie angeboren. Wohin diese Ent wickelung rühren wird, liegt aus der Hand. Tic staaiserhaltenden Parteien werden daraus die Mahnung entnehmen müssen, in der lrbeil der Aufklärung und Sammlung niemals zu ermüden und t,nne Paule eimreten zu lassen. Tie Regierung aber wird in immer - rnstere Erwägung darüber eintreten müssen, ob sie einer solchen Eniwickelung weiter mit verschränkten Armen zuschauen darf. —" Zu Ehren von Kaisers Geburtstag veranstaltete der Per ba n d d e r Studentenschaft der König!. Technischen Hochschule gestern Abend im Vereinshawe einen solennen KommerS. zu dem sich eine volle Corona eingesunden hatte. Ter Hinteraiund deö Podiums war bis zur Decke des Saales mit far bigen Traverien und Iadne» in den ReicbSsarben bekleidet worden An der Rampe des Podiums erhob sich aus glänzendem Hlatt- vsianzenkaine wirkungsvoll die Büsie des Kaisers Wilhelm II.. überragt von der Jahne der Technischen Hochschule. Die Brüst ungen der Balkone. die von zahlreichen Zuschauern. be!ondeis Tomen, dicht besetzt waren, schmückten die Wappen der dem Ber- bande angehörenden Verbindungen, umwallt von deren Fahnen. Ander Ehreniafel saßen mir den Ehrengästen. Herren Finanz- und Naurath Kreul und Kommerzienralh Rud. Vierling rc. die Professoren der Hochschule, an ihrer Spitze die Herren Rektor Magnincus Geh Hoiralh Prof. Dr. Mehrten. Prorektor Pros. Tr. Rohn und Geh. Holrakh Prof Tr. Hemvel sowie Stadtverordneter Prof. Dr. Scheffler. Ten musikalischen Theil des Abends und die Begleitung der Gelänge führten Mitglieder der Pionierkavclle in bekannter «alter Weise ans Tas Präsidium lag in den Händen de- Herrn Ernst M üllec - Polndumniae. Ter Kommers wurde eröffnet mit dem Liede .Kommt. Brüder, trinket froh mir mir." Ter Vortrag eines Eoncertstückes leitete über zur Kailerrrde des Präsi denten. In dieser gedachte er zunächst des boben Interesses, wel ches Kaiser Wilhelm ll. für die technischen Wissenschaften hegt und gab der Freude Ausdruck, das; unter seiner kraftvollen Hand das Staatsichiss nach manchen Schwankungen wieder den alten Kurs eingeichlagen habe. Eine freudige Beiuhigung babe das deutsche Volk empfunden durch die «aktc Behandlung gewisser Volkselemente in den Ostmarken und in letzter Zeit erst habe auch ein lange ge hegter Wunsch Erfüllung getunden. indem Gras Bülom im Reichs tag in vornehin sachlicher und doch so vernichtender Weste die Schmähungen der deutschen Wanenelne im deutich-siaiizösischeri Kriege seitens eines englische» Ministers znrückwies. Zur Be kräftigung des Wunsches, daß Kaster Wilhelm II. dem deutschen Volke in migetiübter Frische und Geiundheit erhallen bleiben möge, ließ der Redner lchlieplich ans jh» einen donnernden Salamander reiben, woraus die Corona siebende» Fußes »Deutschland. Teut'ch- land über Alles" lang. Ter zweite Redner, Herr Fn n kc- Teu- 'ouiac. feierte Sachsens geliebten Landesherr» als leuchtendes Vor bild treuester Pflichterfüllung. Ebrevvsiicht besonders der akade- miicheu Jugend möge es sein. das. was er in einem Leben voll Mühe und Arbeit für sein Land errungen und erstritten, zu wahren. Tie Rede klang aus in einem donnernden Salamander aus König Alberr, woraus die Sactstenbumne angelkimmt wurde Aus die Ehrengäste toastete Herr Schraufs - Franeoniae. während Herr Feuitel Mwch.-Ing.-Vereins der Professoren der Technischen Hoch- bule gedachte, die nicht allein die Träger eines hohe» wiffenichait- '.:cben und künstlerischen Geistes, entsprungen aus der Vollkrast deutschen Fvr'chcrlnebes. sondern auch die persönlichen Freunde der L:udirenden >eien. Ten Wunsch, daß das Band. daS sich um das Lehrerkollegium der alma water und die Studircnden schlingt, stets !. ebewo festes lein möge wie bisher, ließ der Redner durch einen donnernden Salamander bekräftigen. Hieraus cnigcgnele Herr Nestor Magnincus Geh. Hoirath Pros Tr. Mehrkens. indem er n,r die dem Prrsteslorenkollegium gewidmeten Worte dunkle und im S stieren die Stellung der wistewchaitlich technischen Bildung aei.enübcr den on den Universitäten vertretenen älteren Budungs- ui:i> Wlstenszweigen berührte. Tie kulturelle Macht uns wissen- chaitltchc Bedeutung technischer Bildung sei lange unterschätzt worden. Hierin habe sich in den letzten Jahrzehnten zum Theil dwch das khalkrüsttge Eingreifen des Kaisers, eine erireultchc Besser ung vollzogen. Besonderen Tank müssen die Technischen Hoch- hillen ,hm vor Allem daiiir wstsen. daß er technisch gebildete Männer w lw'he Stellungen beriei. die vordem kein Techniker ie inne gehabt aste. Des KasterS Beispiel habe Wunder gewirkt und mannigfach beginne es seitdem zu dämmern, daß keine Bildungsstätte, und iet e noch io alt. einen Anspruch daraus erheben dürfe, Wissenschaft und Forichung sozusagen in Erbpacht zu behalten. In der Hoff nung und mit dem Wunsche, daß es im 20. Iahihundert bald st riiin tommeii möge, daß technische Bildung auch überall da einen vermehrte» Einfluß gewinne, wo cs sich handelt um daS Wohl großer Gemeinwesen oder um da-Z Wohl eines ganzen Landes, ließ der Herr'siektor Magnisicus auf daS Wachse», Blühen und Gedeihen der swchnstchen Hochschulen einen nrkrüstigen Salamander reiben. Schließlich feierte Herr M o h r die Damen. Die Pausen zwilchen den einzelnen Reben wurden durch musikalische Darbietungen der llavellc und eine Reihe fröhlicher Kommerslieder auSgeiüllt. Nach dem der offizielle Theil des Kommeries jein Ende erreicht halte, trat die Fideütas in ihre Rechte. —" Ter Vorstand der Deutschen Städteansl'teliung im Jahre 1909 st, Dresden hat unter den Beamten der belheiliaten Städte ein Preisausschreiben in Umlauf gesetzt, das den Be arbeitern der drei besten Arbeiten Geldpreise im Geiammtbetrage von 1500 Mk. aussetzt, deren Vertbellung einem aus Bureau beamt« verschiedener Städte unter dem Vorsitze des Herrn Ober bürgermeisters Geh. Rath Beutler gebildeten Ausschuß überlassen ist. Gefordert wird ein Leitfaden für Bureaueinrichtungen. Reaistrandensührung und Aktrnhaltung und ein Leitlade» für Kaffen- und RechnungSiübruna einschließlich Kaffen- und Rech nungsprüfung. Die Arbeiten sind verschlossen dl- zum 1. Oktober an das GeschäftSamt der StädteauSstellung in Dresden. Alt städte! RathhauS. abzugeden bezw. einzusenden. —* Tie Mitglieder der Ständekammern b«aben sich gestern mittels Sonder,uaes nach Großschweidnitz, um die dortrge neue Irrenanstalt zu besichtigen Ter sonderzug verließ Dresden Vormstraos 19 Ubr 5 Minuten und traf 11 Uhr 42 Minuten in Grvßlchwcrdnitz ein. Tic Rückfahrt von dort fand 1 Uhr I» 2-Lau wurde ei» armem, nmeu. , Die neue Heue und ... u ZU Großschweidnitz erbebt sich aus dem Grund und Soden'd«S Rittergutes Großschweidnitz und einiger Nebengüter bet Lübau und ist »um 2 Heck m geeignet« Gebäuden de» genann ten Mtterguies nntergebcacht worden. Dt« neue Anstalt, sür welche di« Anstatt zu Untergöltzsch vorbildlich war, ist für 80g Kranke, nämlich -SO Männer uiw 320 Frauen berechnet, -sämmt- liche Gebäude sind in Anbettacht der Centralheizuna durch Mter- irdisch« Gänge, wie sie in den neuen Kranken- und Irrenanstalten Perllus, Nürnbergs und Dresdens zur Au-sührung gekomm« sind, miteinander verbunden. Di« Kost« der Ge»-5,d« »ich 'kebenanlagen war« ans 3715000 Mark veranschlagt. Bon dieser Summe entfielen 330 000 Mark auf die Erwerbung de- Rrtter- gute- Großschweidnitz und 180000 Mark auf die innere Au-- slattung der Anstalt. —* Ueber die vortbeile der Bauamoffenschaften für die Ge- sammchett und den Einzelnen, mit besonderer Berücksichtigung vesDre-dner Spar- und Bauveretn- und der Dresdner Berbältniffe wird am Donnerstag, den 8. Februar. Abends 8>H Ehr im Saale des BereinShause-, Zinzendorfftriße 'Itr. 17. Herr Landaerichtsdirektor Dr. Becker ein kurzes Re ferat gebe», an das sich eine allgemeine Diskussion anschließen soll. —* Die bereit- gemeldete Verhaftung de- früheren Sekretärs de« dlesiaen Central-Tdeater-. Otto S <dul, e. be stätigt sich. Der Aulenthalt Schulze'» in Zürich wurde dadurch bekannt, daß er an einen Kassenbeamten de- Central-Tbeater- lcbrirb und um Zusendung gewisser Papiere bat. Dem wurde nicht entsprochen. Die Direktion »bergab die Angelegenheit der Kriminalpolizei, die Schulze- Verhaftung veranlaßte. —' Der von der Dresdner Abibrilung de» Verein- Frauenbildung-Frauen st udium veranstaltete VorttaaS- cuclus von Frl. Dr. Phil. Helene Stöcker aus Berlin über: »Die Tdeilnabme der Frau an der Kultur de- 18. und 19. Jahr hundert-" findet an den 8 Freitagen vom 7. Februar bis 14. März Nachmittags 5 Ubr in M'eindold'S kleinem Saale. Morikstraße 10. statt Eintrittskarten - 1 Mk. (für all« Vorträge 5 Mk > und Zvezialprogramms sind in der Tittmonn'schen Buchhandlung, Pragrr'traße 19. und an der Kaffe zu baden. — Der Verein hofft durch diese Vorträge den gebildeten Kreisen Dresden» Gelrgercheit zu geben, sich über die Verdienste geistig hochstehender Frauen an der Volkskultur, von der Neuberin an zur Bettina v. Arnim und den Frauen der Gegenwart, zu freuen und volles Verständnis, für den großen Nutzen des Frauenstudiums dadurch zu wecken. —' Der über Nackt eingetretrne leichte Schnerfall mit Frost batte beute Morgen, besonders im Freien, iniolem unangenehme Begleiterscheinungen, als sich eine ziemlich erhebliche Glätte bemerkbar machte. Vielfach war daS Stürzen von Bierden zu beobachten. —" Der Dirigent der Kapelle des hiesigen König!. Sächi. Schützen-Regiment-. Herr Stab-Hornist Keil, ist seit einigen Tagen erkrankt Am Freitag Abend erlitt er mitten in seiner Berufstbätigkeit im Gewerbehauie einen Schlagansall. so daß sich die sofortige Ueberführung noch seiner Wohnung nötbig machte. Glücklicher Weile ist seit dieser Zeit in dem Befinden des allgemein beliebten Dirigenten eine Besterung zu verzeichnen, io daß sich alle Gerückte, die eine Verschlimmerung seines Zustandes melden, als falsch erwiesen haben. —" P olizeibericdt. 90. Jan. In einer Fabrik der Seevorstadt wurde heute ein 61 Jahre alter Aibeiter von einer umfallenden Enenplatte getroffen und erlitt dadurch einen Beckenbruch. — Am Montag Nachmittag wurde in der Ostra- Allee ein 9 Jabre alter Knabe und am Abend in der Wilsdruffer- straße ein 8 Jabre alter Knabe, der einen kleinen Handwagen schob, von einem Straßenbahnwagen umgestoßen. Beide Kinder erlitten leichtere Verletzungen. Die Wagenführer trifft keine Sckuid — Am 24- ds. M. Nachmittags >n der 8. Stunde ist in der Attltudt von einem Rollwagen ein etwa 1 Meter langer und 20 Kilogramm schwerer, in graue Leinewand einaenähter Ballen mit der Bezeichnung .0. ll. 100" — Station Kilchberg i. S. —. enthaltend t Dutzend verschiedenfarbige Ziegenleder. gestohlen worden. Mitlheilungen. welche zur Ermittelnng des Thälers führen können, werden zu L. Nnbek. 945 02 an die Krtminal- abtheilung erbeten. —" Oberkriegsaericbt. Der 1878 in Delitz lSreiS Merseburgs geborene Unteroffizier Friedrich Wilhelm Otto Tauber von der 6. Batterie des 12 Feld-Artillerie-RegimentS ist be schuldigt. im Januar 1900 zu Königsbrück beim Gejchützezrrzieren den Fahrer Neubert von der l. Batterie einen ichmerzdasten Schlag aus das rechte Obr verletzt, sowie ihn auch .Du" genannt zu baden. Der Vorfall kam erst zur Anzeige, als der Geschlagene im verflossenen Jahre an einem Ohrenleiden erkrankte. Angeklagter selbst erklärt, sich niemals an einem Untergebenen vergriffen ru haben, behauptet vielmehr. Neubert >ei erst ,etzl mit der Sprache heransgerückt. um nach seiner inzwischen erfolgten Entlassung vom Tienste Anspruch aus eine Invalidenvension erheben zu können. Das Kriegsgericht der 29. Division erkannte in seiner Sitzung vom 22. November v. I. denn auch aus Frciivrechung. weil es die Möglichkeit nicht sür ausgeschlossen hielt, daß sich die Zeugen in der Person des Unteroffiziers geirrt haben, die vorschriftswidrige Anrede aber nicht als erwieien aniah. In einer weiteren Sitzung desselben Kriegsgerichts vom :N. Dezember wurde abermals gegen den Angeklagten verhandelt, der diesmal beschuldigt war. in etwa 20 Fällen sich in der Zeit von Oktober 1899 bis Mär; 1900 beim Geichützezerziere» tu Königsbrück gegen die ihm zur Ausbildung an- vertraulen Rekruten vergangen zu haben. Tie Mißhandlungen des Unteroffiziers bestanden in Ohrteigen. Rippenstößen. Obren- und - Naienztehen und dergleichen. Obwohl auch hier der Angeklagte ^ jedes Vergehen in Abrede stellte, erachtete ikn das Gericht für über führt. lab aber nur vorichnstswivnge Bebnndlimg sür erwiesen ! an und hielt 14 Tage mittleren Arrest für eine ausreichende ! Sühne Strasm ldernd halte die gute Äeurtherlung und der Umltand gewirkt, daß T. lediglich im Diensteifer und aus Ehrgeiz , gehandelt habe. Gegen beide Erkenntnisse des Kriegsgerichts war I vom Gerichtsherrn, esr. König!. Hoheit Prinzen Friedrich August, j Berufung eingelegt worden. Tie Angelegenheit beschäftigt des- z halb nochmals das Oberkrieasgericht, das nach längerer Berhand- ! lung au' Verweisung der Berufung in der «rsteren Sache er kennt. Das wegen der zweiten Strafsache gefällte Urtheil der ! Vorinstanz wird dagegen ausgehoben und der Angeklagte wegen ! Mißhandlung und vorschriftswidriger Behandlung, begangen j während des Dienstes, zu o Wochen mittlerem Arrest verurtheilt. — Wegen AchtungSverletzuiig war der 1878 in Liebenwerda ge borene. uizwnche' zur Reserve entlassene Soldat Kurt Alfred Paul Iähnlchcn von der Eskadron Jäger zu Pferde durch kricgs- gerichtliches Erkenntnis! zu 2 Wochen strengen Arrest vcrurlheiit worden. Am Abend des 90. No», herrschte auf dem Schlaffaalc der 4. Eskadron des Garderciter-Regmients. auf dem auch Jäger zu Pferde initjchlasen. große Unruhe. Tic Dreijährigen hotten eine Feier veranstaltet, von der sich die üdcrmüthige ^timmiing auch aus den Schlassaal sortpslanzte. Es fielen sogar Schimpsworte gegen die Unteroffiziere. Jährlichen lag bereits im Bett und will sich an dem Tumult nicht betheiligt haben. Ta die Bemühungen der Unteroffiziere, Ruhe zu stiften, erfolglos blieben, schritten sie dazu, die Namen der lärmenden Mannschaften auszuichreiben. Als der Unteroffizier Sommer an das Bett des Angeklagten heramoct, soll dieser zu ihm gesagt haben: „In einem Monat bin ich 'raus, da werden wir anders zusammen reden! Wir werden uns schon 'mal trcffenll" Diese Aeußcrnng stellte Jährlichen ganz entschieden in Abrede, er will nur in Form einer Bitte zum Un'.ervffizier gesagt haben, ihn nicht auszuschreiben, er wolle später mit ihm darüber sprechen. Das Gericht schenkte diesen Angaben jedoch keinen Glanoen, sondern sprach die Bcrurtheilung des Angeklagten aus. Ter Gerichtsherr Prinz Friedrich August legte auch hier Berufung ein. und daS LberkriegSgericht hebt nach längerer Verhandlung das Urtheil der Bonnstanz auf und verurtheilt den Angeklagten wegen sich als Drohung darstellender Achtungsverletzung »u 3 Wochen strengem Arrest; 1 Woche gilt als verbüßt. —* Amt-aerlcht. Der Rjäbrige Kesselschmied Earl Fried rich August Böhmig aus Löbtau erhieli von einem Bekannten den Auftrag, sür ihn von dritter Stelle ein Darlehen von 10 Mk. zu holen. B, bekam da- Geld^behillt r» aber für sick^und wird wegen Unterschlo fänaniß verurtye _ rätblich« Strafverfügung beantragt Bühlau wohnend« Milchbändleri« Anna Mari« Wagner geb. Angermann gerichtliche Entscheidung. Der An geklagten wird zur Last gelegt, am 25 September vorigen Jahre» verfälschte Milch verkauft »u haben. Nach dem chemischen Gutachten ist die Milch, die «me» Fettgehalt von 2,28 Proz. besaß und als Vollmilch -Wetter Sötte bezeichnet wurde, mit 8 bis 10 Proz. Wasser vermengt gewesen. Die An- »u 'eichet der trument«, der . ünn die Allgeklaat ner der FatM , elditrase oder 5 Tage l horowskp au- Ooerfl erbst vprigru Jahre» ei ttvieaelungen einen ohne ihn bezatzU zu haben, in sein« Waage, leicht v-> ',t beibrinae«. igkett ^ür schmdig und e"ä.,g.iiß tAbü^«" - 'Dtt ttwa SO i« Söchch FrmÄk.' usanne Thomas verwendete einige G«! ia« in threm Nutzen e sie von ihrer Dienstherrschaft zum ut von Waaren ckvr n Haushalt erhalte» hatte. Sie wi SO Mk. Geldstra« Ä: ete die sie von ihrer Dicnsl den Hau-Halt erkalten . oder 8 Tage» Geiongniß verurth Walter Friedrich He,»nch Mich r und verwendete den Erlös für sich. , ,, in s Grsänaniß. — Der etwa 30 Jahre eckte Maurergeselle Hermann Max Fischer beleidigt« am 11. Juli einen Gendarmen, als dieser zufolge der NcunenLoeiweigenma Fischer zur Wache sistirt«. Eine gröbere Ausschreitung ließ sich der Anasllagte in- deh Anfang November vorigen Jahre« aus der Schaudauerstraße zu Schulden kommen. F. ivar von einem Gendarmen von der Fukgangbahn gewiesen worden, da er den übrig« Verkehr hemmte; er antwortete mit Beleidigungen, griff den Beamten thätlich an und leistete ihm Widerstand. Der vorbestrafte An geklagte wird zu 9 Monaten Gefängntß und 1 Woche Hast ver urtheilt und sofort in Gewahrsam genommen. —' ««»erd«eich» ver ö«n»«r««r >ee»»ttr vom «. Januar Da« vocbdnickaebikt de« Luftdruck« mit einem Maximum von über 77« Mm. bat sich nördlich von Schottland bi« zum bottnischen Meerbusen und der Sr« von Biscava ousaedreUet. «ine DrvreMon «Mer 700 Mm. lagen ober der südlichen Ostler. I» Deuffchland berricht kältere-, im Rordweilcn tbeliweiie beiter», Wetter. — Ü-Ohrschelnltch ist kLiiere« Letter ödnc erbeblich« Niederschlage. im da- Geld, behielt r» aber für sich und wird ung zu 30 Mk. Geldstrafe oder 6 Tag« Ge- 1. — Gegen eine aus 25 Mk. lautende stadt- wfüaung beantragt di« in Weißia bet rage»g«<chichte. X Deutsch,«» Reich. Wie bei Beginn der gestrig« Reichs tagSsitzuna mitgetdeilt wurde, bat der konservativ« Abg. v. B»tt- kamer-Plautd sein Mandat niedergeleat. x Der preußische Minister der öffentlichm Arbeit« Staate- minister Karl v Thielen vollendet heute sein 70. Leben-jahr Als Sohn des evanaelisch« Feldprovsie» der Arme« widmete er sich dem höher« Verwaltungsdienste und bestand die große Staat-vrüsung mit Au-zeichnung. Im Jahre 1884 wurde er probeweise und 1885 definitiv in die Staat-eisenbahnverwaltuna übernommen. Am 1. Januar 1867 wurde er al» Hilfsarbeiter in das Ministerium berufen, aber schon im Oktober desselben Iabres schied er au« dem Staatsdienste und wurde »wette, Svezialdirektor der Rheinischen Eisenbahn. Nach Verstaatlich- ung dieser Bahn wurde Herr Thielen am 1. April 1880 mit dev' Charakter als Geheimer Regierungsrath wieder in dm Staats dienst übernommen. Am 30. Oktober 1880 wurde er Ober- Regierungsratb. Sodann wurde er Präsident der Eisenbahn- drrektion Elberfeld und 1887 in aleicher Eigenschaft nach Hannover versetzt. Am 20. Juni 1891 erfolgte sein« Ernenn- ung zum Staatsminister und Minister der öffentlich« Arbeiten Aus Anlaß der Jahrhundertwende wurde chm der Adel verliebe». x Der preußische LandwiitdichastSminister v. BoddielSki bat eine größer» Anzahl von Parlamentariern aul den 19. Februar. Abends 90, Ubr. in das LandwirthschastSministerium zur Andör »ng iolaender Vorträge elngeiaden: DaS Hockmoor in seinem Urzustand und als Kulturboden - die deutsch« tzochmooransiedel- ungen im Vergleich ,u den holländischen Vennkolonien: die befferc Verwerthung des Toris, ein Mittel zur Hebung der Hochmoor- besiedeilttia; die Torsverkokung, die Briketterzeugung. die Torf elekttosmoie. der Torivampskessel. Die Vorträge werden durch Lichtbilder erläutert weiden. x In Berliner amtlich« Kreis« beobachtet man nach dem Berl..L -A." gegenüber den Londoner Nachrichten über Friedens verba ndlungen die größte Zurückdaltung. zumal man. wie versickert wird, von dem Inhalte der von dem bolländffchen Premierminister Kuvver der englischen Regierung gemocht« Eröff nung keine Kenntnis; besitzt. Man wirb natürlich ,ed« Schi'» mit größter Freude begrüßen, der zur Wiederherstellung des Friedens in isüdakrika beitraaen kann, aber so weit die deütichc Regierung in Frage kommt, ist nichts unternommen worden, was die Panier Meldung rechtfertigen könnte, daß sich die Mächte dem Sckritte des holländischen Ministers angelchloffen und ihn Vorher gebilligt Kälten. WaS sür Teutichland gilt, dürste auch aus die andere» Mächte zutreffe». Im Gan>-n neigt man der Annahme zu. daß diesmal die Meldungen über dieAnbabnung von Friedens verhandlungrii doch begründeter sind, als die früheren. Allerdings bängt Alles von der Frage ab. in wessen Aufträge der bolländiichc Minister gehandelt hat. — Der .Weierztg." wird auS Berlin ge meldet : In diesigen unterrichteten Kreisen tdeilt man die vM- mlstiiche Anschauung nicht, die mit Bezug aus eine baldige Be endigung deS Krieges in Südafrika laut geworden ist. Man weist aus die ErklSttingen Clmmberiain's hin. daß die englische Regier ung nur mit Pettönlichkeiten verhandeln werde, deren Autoxisirung zu derartigen Verhandlungen außer Frage stehe. Darnach können neue freundschaftliche Bemühungen der holländischen Regierung kaum von Erfolg ieln. Es ist auch nichts bekannt geworden, was daraus schließen läßt, daß die im Felde ttebcnden Burenführer jetzt FriedcnSverbandluiige» geneigter mär«, als früher. x England. Nach einer Note des .Reuter'sckm Bureau»" bat die niederländische Reaieruna keine FriedenSvorichläge gemacht, vielmehr hat sie der britischen Regierung gewisse Anreg ungen gegeben, die den Zweck verfolgen. Mittel und Wege zur Beendigung deS Krieges zu sind«. Immerhin hält man « noch sür zweifelhaft, ob der Schritt der niederländischen Regierung zu einem greifbaren Ergebniß sühien werde, solange nicht di« kriegführen den Buren selbst ein« bestimmten Schritt getban haben, an» dem ibr Wunsch, in FriedenSverbandlungen einzntreten. sich agiebt. Auf dieier Linie aber sei es immer möglich, Vorschläge anzunebme». — Die „Saint James Gazette" erfährt, die von Balsour im Unter- hauie erwähnte Mittbetluiig der niederländisch« Regierung sei in sehr freuild'chastlicher. achtungsvoller Sprache abgesagt und bringe das auirichtige Bedauern des iiiederländiich« Volkes über die Fortdauer der Feindseligkeiten io Südafrika und sein« aufrichtig« Wunsch zum Ausdruck, daß es baldigst zum FriedenSickluß kommen möge. Die Mtitbeilung beiage dann weiter, die niederländtichc Regierung sei bereit. ,ed« möglichen Schritt, der eine Löiung näher bringe, zu erleichtern. Am Schluß der Mitthetlnng werden die guten Dienste der Niederlande zur Verfügung der englische» Regierung gestellt, falls eine Gelegenheit sich diel« sollte, vet der die Niederlande als ireundichastlicher Vermittler handeln könnten. — Im Hinblick auf die Mittbeilung der »iederländstch« Regierung erregte es im Foner des Unterhauses beträchtliche» Interesse, daß Lord SaliSburv und der Staatssekretär für die ouswätttg« Angelegenheit« Marauis vf LanSdowne im Bereiche des Hause- erschienen und im Ausichußzimmer Unterredungen mit Kollegen aus dem Ministerium hatten. ' Afrika. 500 Offiziere und Mannschaften mit Pferd« sind von Wellington INeuseelands «ach Südafrika abgegangen.' Wertere 5M folgen am 8. Februar. Außerdem bereitet man sich vor, noch eine ober, wenn e- nöthig sein sollte, auch zwei Abtheil ungen von je 1000 Mann nach Südafrika zu schicken. x Der Brüsseler Burenvrttretcr Dr. Lends erklärte zu den Friede »Svermittelungen: .Irriger Welse wurde mrhrerer Vorbedingung« für den ZriedenSichluk erwähnt, die Kilyp« ohne unsere Zustimmung der englisch« Regierung mitgethellt habe. Tbatiächlich existirt nur eine Vorbedingung. Diese kenn« die englischen maßgebenden Kreis« schon lange genug, nm ohne langes Studium Ja oder Nein ,n iaaen. Die Balsour iche Erklärung ist von beabsichtigter Zwrldeutigkett. also nur etn Manöver." In gleichem Sinne sprach sich Senator Paultat. der Führer der fran zösischen Burenbewegung. an». Die Intervention Kuvver'» ln London k« Ebambertain nickt bloß höchst «wünscht, sondern von diesem aerodezu bestellt gewesen, um England die Demütdiguna einer mstteleuroväiich« Großmacht zu ersparen. — Dagegen MW von anderer Seit« versichett» daß England bereit iet. mit der ruroväilchen Burendevutatio» al- berechtigt« Vertrete« der Baren zu verhandeln. Die Deputation würde in Verhandlung« «v»tuell eintreten. wenn der ttlegravdiicke Verkehr mit den im Felde stehend« Generalen sreigeaeb« würde. — Im Haag verlautet, der holländische Minister Kuvver babe in London ein« lange llntenedung mit Lock Roiebett» gehabt, welcher hierauf mit dem KKntae konferkte. Krüger, lowte dt« ^ Schritte Hollaick» vollständig fern. die Buren führ« steh« de«
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