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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020214024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902021402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902021402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-14
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ibe" 'K t «in lien. per- s tief über sei« .der mir b>a" chav »fde- enktc lacht iehc. ! «» und Uten iterl Zs on ll W t und >U«. Dies«» Blatt Wirt» d« Leser» von Dresden «rd Umgebung am Tage vorher bereit« gl» öerugzgedühr: Abend-Ausgabe «alkljtdUi» » «.M »„! dar» di, »o«, , ««. Lei«»« «d d«r «L«»n »««cdnna. »» du tUmaerm« durtt> ruexe iftom, KommliN-vür» nt»l,r. erdali»» d«d Atari an «cxdnttaac». di« löütt an. Dann- oderltetena«« tot«en. » t»tt rn«Ua»e,Ldn, »»«»»« »nd «»»,«»« t»a«iuvi. Mir Ntkkrxde ttnattoadri-r Schritt M». nuu <er»>udttchtkii. vrrn.»r»ch«,.chl»li: »«, I «r. U und «r. ««« N»>»«ra«»-»dr»..e: »achelch««» »r««v«». zugestellt, während es die Post-Abonuersten orn Morgen in einer Gesammtaurgobe erhalten. Mreigen-täli'-. 18ÄS Nertag von Ktepscti L Reie^avdt. Die AMttNune vv» Ank.i»»>^'! ».» eriv'cii in der kx»wlae»tul!oncll den Nebenannadmeslelien in Lrcsi> ^ dis Nvckmiiiaas ttttbr. Loim imn Un-Naas nur Manenttrake -6 vm> I I l»»'/-rUl!i Die l wattiac iiirmid «eile 'ca. » Tilden» M P>». An iü»d>>i»>iak!i iuii der PrivlUiette .jette Lb Pi«.: die sipalttac .'jette als „(kiiiiieinndl" oder am Tcnieitc ra Piq ,>» ü!ii»»»er,iiiatti Tom» !i»d i>eier innen ! der. Sivnttii»' ttir»»d;etten w. «o bc>. na und so Pin. natt, deioiiderciii 1a»i>. Äu»mttrline Auttrüne nur neuen Lvriuiodeinlttnnn. BelkLbditter werden »itt .0 Pi,, verettiucl. ködert Lötuus juo. ° ^ Llviäerslottv»mMl«r VvorsplLlilC. II. GM. Ibidi^n, NomxpmitSlKlIiiiiL tztzi«G«Iei», r»MW« I, leniM.M». LoiitVMUIt-» WIlivtn- illlli ^Ie»»«lHVvtuv, VvPPPnlHvvli»«, Inlkidne, «tvutkevli« Ullä <^Ii»inp»rrnvn. Ur. 44. -luml: Krcitliff, 14. ^eliruar Neueste Drahtmeldungen vom 13. Februar Berlin. (Priv.-Tel.) ImAbgeordnctenhause gab oor Eintritt in die 2 agesordnung Staatssekretär Freiherr v. Nicht- boien dem Haute mi Auilrage des Neichslanzlers von einem Telegramm des deutschen BotichaiterS in London Kennlnitz. wonach vieler von den enaiiiche» Behörden baliin verständlgr sei, daß dieic die Humanitären Bestrebungen des BurenhiliSbundes anerkennen und zu schätzen wissen. levoch bedauern müssen, eine finanzielle llnterilützung der in den Konzentrationslager» Befindlichen, iveil nutzlos. nicht zulassen zu können. Dagegen würde die lleberlendung von Lebensmitteln und Kleidern angenehm lein und wird die eng lische Regtklung über die Art und Weise. wie die Beförderung solcher Sendungen zu bewirken sei. solo« In Erwägungen euilreten. Wenn hiernach, sügie der Staatssekretär hinzu, auch eine ErsüUung der vom Vurenhilssverein ausgesprochenen Wünsche nicht in vollem Umsange erreicht worden ist, io ist es doch unmerhin mit Genug- rhuung zu bkgrützeii. dasz das diesieilige Ertuchen Nicht ganz erfolg los gewesen ist. Wir werden unsere Bemühungen fometze», um zu erzielen, daß der deutsche HilsSbund seine humanitäre Ausgabe erfüllen tan», und uns zunächst angelegen sein lassen, möglichst zoll- und frachtfreie Beförderung der Sendungen zu erlangen. Hieraus wurde die Berathung des Berg-, Hutten- und Salmen- ElaiS fortgesetzt. Berlin. (Priv.-Tel.) Die B ud g e t k o mm is j i o » des NeichstaaS erledigte heute die ihr übcrwieiencn Titel des Posl- etatS. Bor Eintritt t» die Berathung erklärte Stnatsiekretäk Kraelke: Im Jahre 190l Hot bei der Post- und Telegraphen- verwaltun^ der Ausfall die Höhe von 2t Millionen erreicht. Hiervon sind adziiziehei, 8 Mill., die durch Aushebung der Privatposten der Reichsvost zu Gute gekommen sind, io dag der Ausfall noch 16 Mill. beträgt. 1902 wird der Ausfall ungefähr 15 Mill. betragen. Den motzte» Betrag im Ausfall liefere die Telegrapdke, während die Teiephonie balancire und die Porti den Uedetichutz lteserien. Weiter theilie der Staatssekretär mit, es weide erwogen, die Drucksachen mit einzelnen Schnellzügen nicht mehr zu befördern, da die Postwagen zu sehr überlastet würden Aus Anfrage Grober's. ob der Postvertrag zwischen der NeichS- posl «rd Württemberg iEinbeitSmarle» dem Neichrtage vorgelegl werden solle, erwiderte der 2taais»ekretSr. daß dies nicht »öthig sei. Gröber brachte daraus eme Neiolution ein, welche bezweckt, diese Frage im Plenum eingehend zu diskutiren und sie dann nochmals an die Bubgetlomm»sron zurückzuoerwelsen. da die Bciwaltungen nicht ielvMtändig auf E »nahmen verzichten können. Rach langer Debatte wurde der Etat angenommen und die Ein nahme d«vllligt. Bei den einmaligen Ausgaben wurde u. A. die erste Rare für die Herstellung euies Diemlgebäuves für die Ober- vostbueüwn in Ebemnltz. 2.ii)(1iX> Mk-, genehmigt. Berlin. Wolss'S Tclearaphenbureau meldet aus Tokio vom 12. Februar: In einer heute im Parlament abgegebenen Erklärung bezüglich des japanisch-englischen Abkom mens betonte der Minrslervräsident, datz es in durchaus fried liebender Absicht abgeschlossen worden sei. Die Mlttheiiung fand großen Beifall. Bremen. Der.Weierztg.' zufolge wird Prinz Heinrich von Pieutzen am Sonnabend gegen 1 ilbr 'Nachmittags von Kiel hier einlrenen und nach Anlunil des Gefolges aus Berlin gegen 2 Uhr Rachmittags mittelst Sonberzugrö nach Bremerhasen weiler- rei-en. Tort brgiebt sich der Prinz >oto« nack dem Ichnelldampser „Kronprinz Wilhelm", der gegen 4 Uhr die Nbedr verlätzt. Neueste Lrahldenchte. Ho»nackmch«rn. Städteau-slellung, Minister Brühl. Gerichtsverhandlungen. Aichermtttwoch-Concerl inr Lpernhauie. Berliner Leven. I Köl». Der Wa'serstand des Rheines betrug heute 5.W! Müller (Fuldaj-Paaiche vor. die dreimonatigen ziue Meter. TaS ^Wasser rst seit gestenr früh um 40 Eenlimetcr ge- i sr e rc n Z o Uk re v r I c a u i; u h eb eu und nur m-ch iiionailichc fallen; auch die Rebeusiüsse des Rheins fallen. Zittau. Wegen Ge he im du tclei und auarchistis'cher Umtriebe wurden hier sieben Arbeiter czcchischer Nationalität verhaftet. Ein reichhaltiges Malerin von Drucksachen und Korre spondenzen wurde beschlagnahm». Hur Untersuchung ist Obcr- staatsanwali '.Rartini hier ernaetronerr. Greiz. Wie die „Grcizcr Zeitung" meidet, ist heute die angedrohte Arbeitersperre emgctreten. Aussig. Gestern Abend II Uhr entgleiste der von Teplitz nach Aussig verkehrende Persorienzug der Aussig-Teplitzer Bahn bei der Einsahri in die Station Kürbitz. Der Lokomotiv führer wurde getödtet, der Heizer wurde schwer und einige Passa- grere lerchi verletz!. Paris. Zu dem englisch-ja panischen Vertrage bemerkt der „Figaro", das Abkommen erinnere irr seinen Haupt- zügen an die europäischen Trci- und Zweibünde, und von diesem Gesichtspunkte habe es für Frankreich nichts Beunruhigendes. London. Ein Telegramm der „Times" ans Washington belggt: Die nmeilkanische Regierung, die dem Grundsätze der offenen Tbür nnhängt und die britischen und amerikanischen Interessen in Ostgsien als identisch ansiehi, beglicht den engliich- s a v a n i I cd e n Vertrag. Sie ist neutral, aber ihre Reuttalitül ist eine wohlwollende und ihmvathiiche. Petersburg. Ta icit dem 22. Januar in Bakum kein vestverdächnger K ra n k h c i t s s a N vorgelommeil ist. wurde von der GestliidbeiiSpvlizci die Bestchligung der aus Bakum m den Häsen des Schwarzen Meeres einlausende» Fahrzeuge sowie der mit der Bahn aus Bakum abrciienden Personen eingestellt. Da gegen wird die ge»»nvbkitsv"tire>liche Besichtigung der von Balum abgehenven Schisse noch beibrbalten. Washington. Der Sohn des Präsidenten Roosevelt befindet sich erheb.ich besser. Die Gciahr ist anicheinend vorüber. Shanghai. Hier wird allgemein angenommen, datz die Unterzeichnung des Mandschurei Vertrages in der von Htuyland gewünschten Fassung durch das crigllscli-ias'anischc Ab- kommen vorläufig unmöglich gemacht ist. Zahlung gegen Sicherheitsleistung zu gestalten, was aber emei- völligen Aushebung der Kredite gleichgekommcn wäre. Ta o Zolltieditc für Dresden autzerorde,illüh wichtig sind und Tabak. Eacoo. Kasiee :c. in bedeutendem 11»isairge gewöi werden, wurde die Dresdner Handelskammer bei der erste» Narr richt von seneni Anträge bei der Zotttarifkommiision durch folgendes Telegramm dagegen vorstellig: „Handelskaminec Dresden eriumt dringend, die dreimonatigen Zollkredilc betzubchaltc». da ihre Aus- bevuirg zu autzerordcntlichcn Schädigungen für Handel »no Industrie namentlich auch unierers Bezirks sühren wurde ' Ersreulicher Weise ist die dem Handel und der Industrie durch lenen Antrag drohende Gefahr vorläufig beseitigt, da er von der Zolltariskommiisivii abgeiehnk wurde. Auch die Neichsregierung s har sich iür Beibehaltung der Zollkrcditc ausgesprochen. ! —" Tie Vorsitzende» und stellvertretende» Vorsitzenden der ! Unterausschüsse der Teutsche» StädteaussirUung l!M in j Dresden traten kürzlich im Nachhaiiie zu einer längeren Sitzung zusammen, in welcher zunächst der Vorsitzende des Hauplanstchüsscs. Herr Geh. Jinanzrnth Lbeibürgeuiiemec Beutler, miltheiile. das: «onderausslellungcii der Elektrizitätswerke, der Gas- und Wasier werke und des gelammten StcherheuspolizeiwesenS gevlant wurden. Weiter erfolgte die Annahme eines Entwurfs mit Bestimmungen ! über die gclchiiliiichc Behandlung der cndgiltigcn Aninelduttgen der ! Städte. Es wurde fesigesiellt, datz die Enttchlictzung darüber, welche Gegenstände zuzulassen und welche abzulehnen sind, im Allgemeinen den Abtlieilungsauslchitsseir überlassen wird und datz die Enlschlicszung des Vorstandes nur dann eintrelen soll, wen» gegen die Ablehnungen der AbtheilungsanSichüsie von einzelnen Städten Widerspruch erfolgt. Eine» wetteren Lcheil der Berath ungen bildete die Prüfung der Vorschläge der städtischen Geschäfts Nellen der Haupt- und Residenzstadt Dresden in Bezug aus die Beiheiiigung an der Ausstellung und der hierfür nvthwcndigeu Mittel. Sie zeitigte den Betchlutz. den städtischen Körperschaften von die Bewilligung eines Berechnuirgsgeides von rund 50000 Mk. zu empfehle», eine Summe, von der auch die Mittel zur Prürnnnmg der besten Entwürfe sür ein Musterlaazlcrzimmer und die Koste» Oran. In dem Dorfe phenur stürzte das Tack eines ! jur einen Führer durch die Betriebe und Anstalten der Stad: -au,»« ein und bearuv 8 Personen unter den Trümmern, t. Per-s Dresden zu bestrcilen sind. Ein Anerbieten des Vereins uv Ionen wurden als Lerchen geborgen. 2 sind leichter verletzt. Oertliches «nv Sächsisches. Dresden, 13 Febmar. —* Se. Majestät der König und Se. König!. Hobelt Prinz Georg ,aaie» heute mir einigen mit Einladungen be ehrten Herren auf Dresdner Revier. Das Jagdirühstück wurde gegen Mittag im Walde eingenommen und die Jagd Nachmittags in der Rähe des Fisckhauses beendet. —* Frau Prinzessin Georg von Schönburg besuchte heute das Wäsche- und Beitcngeichäst des Königl. Hofileseranten E. W. Thiel, Victoriastrasze 9. um Einläufe zu bewirken. —* Ter SchuiauStthuk wählte de» Oberlehrer der 24. Bezirks schule Emrl Thurm er znni Direktor der 15. Bezirksschule. —* Dem lnteiimiuifcheil schwedlsch-norweglschen General konsul Herrn Bruno Wunderlich sind von seiner Behörde zwei Monate llrlanb gewährt worden, während dessen der Konsutats- jelretär Herr Belsrage mit der Vertretung bcanstragt wurde. —* Der Zolltarif«usscduk des Reichstags beiatzte sich am Dienstag mit 8 l0 des Zolltarifgeietzes. Dabei lag ein Antiag Förderung Dresdens und des Fremdenverlehrs, weicher sich durch Vorträge und Lichlblldervnisuhruiigen au der Ausstellung betheilige» will, wurde an den Veignugungsausichui; zur Vorberathung ab gegeben. In einiger Zeit soll eine anoerweitc Sitzung zur Fest liellung deS Raumbedans und zur Verlhettimg der Räume au die einzelnen Gruppen und Adtheitungen ilattstndeir und der Banaus- schui; ferner Zell dafür Vorschläge euidringen. Die übrigen B> rathungsgegenilände waren mehr inlerner 9tarur. —* Am Mittwoch Abend sprach Herr Professor Dr. Bar- ling von der Könrgl. zuinstgcwerbcschnlc im Gemeinnützig?:' Verein über den Minister Brühl und die Kunst. Wenn auch schon den sächsischen Fürsten früherer Jahrhunderte eine trästige Kunsicntsalturig zu danken ivar, so trat ihre wiikrch: Blüthezeit sür wachsen Loch erst uiit dem Regierungsantritt Kurfürst Friedrich August 1.. als König von Polen August 1l , ein, der seines Ernpsinden und Liebe sür die Knust zeigte. Ern gleicher Kunstsinn war seinem Sohn und Nachfolger Friedrich August II. eigen, nur erstreckte er sich bei diesem weniger aus di Architektur, in welcher der Vater so herrliche Werke hatte erstehen lassen, als vielmehr auf Plastik und Malerei. Neben ibm war aber auch sein allmächtiger Minister, der Reichsgras Heinrich von Brühl, dem die Repräsentation oblag, stets ein estriger Für Kunst unv LVinenschaft. L § Im !. FArruar Königl. Opernhaus« gelangt Dienstag den zum ersten Male zur Aufführung „Hosfmann's sahlungen", zhantaslische Oper rn dr« Akte», einem jrolog und einem Epilog von Jules Barbier. Musik von 7endack. ' Aschcrmittwoch-Coucrrl im Königl. Hokopern- heeuse. AIS genau vor 51» Jahren, am l. Februar 1843. Richard Wagner als Königl. Sächl. Kapellmeister mit einem sähltichen Geballc von 1500 Thaleur — demselben, den einst E. M. v. Weber bezogen — in den Dienst der Königl. Oper tmt. batte er gewitz bereits sehr hochfiiegende Pläne, aber geahnt bot er damals wohl 'e,t»l nicht den ungeheuren Flug, den lein Genie über die Welt nehmen, den gewaltigen Umsturz, den ieine lchövle- rirche Macht und Grobe in der musikalischen Kunst Hervorrufen würde. Bayreuth ist ihm schlieklrch das Ziel seines deitzeslen Sehnen- aewordrn. dort strahlte sein Slcni im schönsten und vollsten Lichte — aber Dresden ist und bleibt, trotz allem Bayreutder Glanze, denn doch die Stätte, wo dieser Stern aus- aegangen. von wo mit den Jugendwcrken „Rienzt". „Fliegender Vorländer". „Tannhäuier" lein Ruhm den Weg in alle Welt, bis zur Unsterblichkeit genommen hat. An derselben Stelle, vor derselben berühmten Kapelle stand gestern, wle vor 59 Jahren sein großer Vater, als Dirigent und Komponist zum ersten Male: Siegfried Wagner, den man den Erden von Bayreuth nennt. Nicht Anmaßung oder persön liche Eitelkeit batten ihn zu dem Dresdner Debüt bewogen, kein selbstsüchtiges Motiv, sondern der schöne Zug der Menschlichkeit: den Zwecken des Untersiützungssoiid« sür die Wtttwen und Wallen der Königl. Kapelle selbstlos zu dienen. Bon Herrn General- musikdireNor v. Schuch hierzu aufgesorver». batte er sich auf das Bereitwilligste der Königl. Kapelle zur Verfügung gestellt. Datz a»ch die Vceugierde der Masse, den vielgenannten, von zahlreichen Gegnern «iS Musiker nicht ernst genommenen Sohn Richard Wagner'« endlich einmal in Dresden zu Gesicht zu bekomme», muiprach. ist selbstverständlich, denn bevor der zweite, speziell der Mitwirkung Siegfried Wagnrr'S vorbehaltene Progmmmtbetl be gann. lagerte über dem ausverkaujten Saale jene eigcnthümliche Spannung und Erwartung, wie sie bei bewonagenden Premieren t« dt« Erscheinung zu treten pflegen. Als Herr Steakird Wagner endlich vor dem Orchester sichtbar wurde, schien oie Reugrerde nicht ganz auf ihre Kosten zu kommen. Man hakt« sich wohl «was Andere« erwartet, als diese» eleganten jungen Mann mit der kLd» anigeiäwwten Haartolle und dem nüchternen Bocken- dsrtchen. odaleich er. tm Profil betrachtet, seinem Vater glrichiam «»« ve« Gesicht geschnitten scheint: dieselbe hohe, eherne Stirn, dasselbe dielte, «was vorstehende Kinn, dieselben Augen, dieselbe Rate, da« gleich« Temperament unter äußerlich klastischer Ruhe. Trotz alledem war der Ewprang «was kühl, kaum hostrch genug mr »«« große» Dlenft, den er der Könlgl. Kavelle leistete. Ohne Herauf zu achte», grttz er sofort nach de» Talütock »ud beaau» die Ouverlure zu ieiner Oper „Herzog Wildsani Man wird sich der beiden Krttil erümein, die drele Over, '^usik und Textbuch, namentlich von München erfahren hat, um zu verstehen, datz von Seilen der Musiker im Voihiuetn nicht viel erwartet weiden konnte. Nichtsdestoweniger hat die Ouvertüre, ganz be sonders in ihrer lheinaliichen Albest und der geschickte» Jnstru- mcittirung Icbhast intelkisirt und sür ein starkes kpmpositoriichcs Talent geiprochtii. Wenn auch nicht originell in der Erfindung, nicht bedeutend an Jichatt. ivrechen Phantasie und Geist aus ihr, freudiges, sorgloses Schaffen eines im Werden begriff-nen Künstlers. Ter kolossale Aufwand von orchestralen Krastausdrü- n. der namentlich den Bläler» das Leben sauer macht und den Hörern den musikalitche» Genuß, läßt nicht einen Moment verkennen, datz eS dem Komponisten vor Allem aus den Effekt ankommi. aber Talent steckt doch in der Sache und dazu eine nicht gewöhnliche Wissenschaft. Bedeutend höher und wirkungsvoller, dem lhrischen Duiel ungleich besser entsprechend, fiel das zweite Stück aus: eine Scene Reinhardt'ö aus dem zweiten Akt der'elden Oper, eine im Zauber einer Sommernacht gegebene Liebeserklärung, gut poetisch empfunden und kreislich in der Stimmung gehalten. Zwar iprechen hier die .Meistersinger" und „Nibelungen" aewaliig mit, wrr kören oft wörtlich Meister Richard s Orchesleiiprache, aber ist es überraschend, wenn der Sohn, um musikalisch gehen zu lernen, zunächst in den Spuren des Vaters wandest? Von Herrn Perron ausgezeichnet gesungen, erzielte dieses Fragment den größten Erfolg der von Herrn Siegfried Wagner dirigirten Stücke. Sehr gut sprachen auch die Einleitung zum 3. Akt und ein Kirmestanz aus „Herzog Wrldfang" an. die sich in ihrer tempera mentvollen Gestaltung und ihren straffen Richtlinie» sofort als Zestmusik im höheren Sinne zu erkennen geben. Lernte man somit Herrn Siegsried Wagner als Komponisten von durchaus ichätzeiiswerther. wenn auch nicht sehr hcruorragender Begabung kennen, die zweifellos noch einen starken Gärungsprozeß durchzumachen hat. so wies leine Orchesterleitung auch auf ein ausgesprochenes Dircktionstalent bin. Er iirbrl den Taklstock ohne Prärension unv Mätzchen, sicher und zielbewusst, mit unverkennbar starkem rhythmischen Grsühle. präcster Angabe des Tempowechsels und genauer Kenntnix des orchestralen Apparats. Mit »och größerem Interesse, als der Führung seiner eigenen Kompositionen, sah man dervon chm dirigirten Ouverlure zum „Fliegenden Holländer" entgegen, denn berechtigter Weise wate man sich, datz er dieses Wett mtt besonderen Absichten gewühlt haben dürste. Lewer war an der Ausführung nichts Besondere» ru bemerken. In verschiedenen Einzelheiten stark verändert. ließ Herr Wagner namentlich die Pauken und das Blech bis zum Platzen hervor- treten. die Hauptmotive mtt großem Pathos spielen, er unterschied lehr drastisch das Lyrische vom Tragischen, nahm das Matroienchor- Lbrma lehr langsam, fast schleppend und putzte etwas zu lbeattali'ch da« Schtutzlemvo. die Verklärung, aus. Uns Dresdner Musttkrir. die wtr aewohnt sind, diele Ouvertüre von der Königl. Kavelle in den nach Richard Wagner« eigener Eiastudiruna ointerlassenen Traditionen z» hör«, konnte diese Art der Auffassung, die um allzu deutlich nach dem Effekte schielte, nicht sonderlich anmulbcu: ! auch cnt'prach sie im Allgemeinen nicht dem Geschmack der Hörer, ! denn die Ausnahme siel ziemlich kühl aus. .Herr Siegiried Wagner j wurde nur ein einziges Mal ans das Eoncerlpovium zucück- ! gerufen — ein bischen wenig für das. was man sich an Enthusiac j mus versprochen. Jnteresiaiii war die Bclanntichast mit Siegfried ! Wagner indetz auf jeden Fall, und nicht zuletzt autzerorde»stich 'wohltbueud sür die segensreichem Zwecke dcS Abends. Frau Eosim». die ihren Sohn auf den Proben bewundert hatte, wohnte der Aufführung nicht bei. Sie war bereits am Dienstag nach Bah- reuth abgekkilt. um heute, am Todcs.age Richard Wagner s, an dessen Grabstätte zu weilen. DaS interessante, in Mein vortrefflich verlaufene Eonccrt — ausgezeichnet durch die Anwesenheit Sr. Maiestät des Königs. Ihrer Kaffer!, und Königl. Höhest der Frau Prin zelsin Friedrich Auaust. den Königl. Hoheiten Prinz Georg, der Frau Prinzessin Grotzhcrz ogin von Toskana. Prinzessin Mathilde und Erzherzogin Margarethe von Tos kana — brachte an der Spitze des Programms die herrlich' 1)-m ol l-S insonie von Robert Schumann in einer unter Generalmusikdirektor v. Schuch 's Leitung genialen Darstellung de> Königl. Kapelle und einige mit rauschendem Bestall ausgenommen' Solovorträge des Herrn Pros. Ec > ar Thomson ans Brüssel Viertes Emicert von Vieuxtemps. Ma-fw von troppo von Bruch und Paganint'S Fantasie über..Xou piu west»-. ES war wieder ein echter und ungetrübter Genuß, den der berühmte Geiger den Hörem durch diele meisterlichen Darbietungen bereitete. Im Vor trage des Vieuilemps'ichcii Eonccrles zunächst noch etwas tüb! und konventionelt. auch überraschend durch die Weglassung des Scherzo — viel eher hätte nia» die langen, nickst viel tagenden Introduktionen kürzen können — brachte er Bmch's Adagio zur vollkommenen Geltung, um sich schliefstich eine» ganz «warten Tnuinvh und Erfolg init dem Paganiiii scheu Stücke zu holen Die in letzterem in verschwenderischer Fülle angehäusten riesigen Schwrerigleiien. die nur allerersten Techniker» zugänglichen Oktaven-, S^ten- und Terzcngängc, das bravourvollc Pizzocato und Legato-Doppelst'iel. die bis aus's Feinste abgelöntc, virtuose Skala, alle die Künste und Kiinstsiücke. die von Poganini erfunden und der Violrnlechnik eine neue Schule geschaffen haben, gelangen ihm mtt unsehlbarcr Sicherheit und in einer Vollendung, in der er unter den Geigern der Gegenwart wohl konkurrenzlos bestehen dürste. Herr mann Starckc. Berliner Leöcn. L. Berlin. 12. Februar. Die Eröffnung der elektrischen Hoch und Untergrund bahn Berlin joll erst in der nächsten Woche, am 18. d. M., er- folgen. Aber seit elmgen Lagen lausen bereits vollbesetzte Zuge auf diesem neuen Berliner Verkehrswege. Vertreter der staat liche» und städtischen Behörden, hervorragende Sachverständige der Industrie, insbesondere der Elektrotechnik und des Verlebrs-
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