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Dresdner Nachrichten : 04.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190203046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-04
- Monat1902-03
- Jahr1902
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- Dresdner Nachrichten : 04.03.1902
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Die «Ätundlagen dr> Einigung lind folgende: die Möchte, die der Konvention beltreien. vrrvsttchtrn sich, alle dittllen und indirekten AuSiiibipräinirn bis zum l September 1903 aukrnbeben und bis zu demtrlben Termine den Einluhrzoll ans iech- Francs herabzniktzen. England veivstichiel sich, dem Kolonialuickei keine Begünstigung zu gewähren und ihn bei der Etninhi mit dem gleiche» Zoll zu belasten wie den europäischen Mucker Die Möchte haben daS Recht, gegenüber den Staaten, die sich der Konvention nicht anichtießen twie z B Rußlands, ZntckIagsMe zu erbeben Eine internationale Kommission wird eingeietzi die die Zncker- getetzgebung zu überwachen ha« und an die sich die einzelnen Mächte wenden können, um die Aenehmigung eines höheren Zolles als lechs Francs zum vorübergehenden Schutze gegen den Zncker- Imvort zu verlangen. Der Bertiag wird eine Dane, von iüni Jahre» Hoden Urzterz^ichnet ist der Vertrag bis zur Zlnnde noch nicht, aber er ist bereit- von de» Vertretern aller an der Kr'nierenz bkiheiligten Mächte acceptirt. Die Rattsicirnng brs Vertrages kann natürlich erst rriolgen. wenn sämmtliche Parlamente der BertragSstaoten ihre Zustimmung gegeben haben werde» Diele Zustimmung wirb aller Voraussicht nach erlheill werden, obwohl es an starken oppositionellen Strömungen gegen die Rb- lckaiiung der Ausstibiprämlen und die Ermäßigung der Zölle, sowohl in Frankreich wie in weiter,eich-Nngar» und in Teutich- land. keineswegs kehlt Am hettigiten dürste sich die Opposition im iranzöllichen Parlamente gestalten, weil sich die Lwssnuiig der fraiizösiichen Zrickerindustrie, den österrei bi'ch->rngaril,hen Erport verdrängen zu könne», nicht erfüllen wild Roch in der letzte» Sitzung der Brüsseler Konlerenz machten die Franzosen eine» Beriuch. der österreichischen Znckerindustnc ein Schwergewichl an- ztthäiigtn. Die Vertreter Frankreichs verlangkrn die Ausnahme eurer 'Bestimmung, wonach Oesterreich-Ungar» anterlegi werden sollte, seine Prämien noch vor IlliK nusznheben und leine Prodnk- lion bis zum Jahre 1903 vertragsmäßig zu kontingentircii, damit der internationale Zuckervorralh nicht vermehrt werde. Dieser Antrag tsl an bei» entschiedenen Widerspruch der österrerchisch- »ngartschen und der deutsche» Verirrter gescheitert. Aus Höflichkeit wurde er lm Protokoll als der Wunich verzeichne!, daß vor dem Unslebrirtreten der Konvenliv» keine Uebeipioduklion und keine Verstärkung der Zuckervorrölhe »ailfinben möge Die srairzösrichen Delegirirn stimmten daun wie die Vertreter der übrige» Staaten den Vereinbarungen zu. Daß sich in den unmistelbar betbeiligien Kreisen der deutschen Znckerlnduslrir gegen die Brüsseler Konvenliv» ein starker Wider spruch geltend macht, der veimuihltch in einer lebhasten Agitation gegen die Annahme des Vertrages durch den Reichstag Aus druck finde» wird, erscheint um io begreiflicher, als sich die Zrickerindustrie ohnehin in einer schweren Krisis befindet Die Zurter-Uebcrvrodukkion hat den Preis aus dem Weltmärkte unter Len Stand gedrückt, zu dem Rübenzucker i» Deutschland hergcstellt werden kann. Hierzu komml, daß sich die Rohrzucker Industrie neuerdings technisch auszubilven beginnt: es sollen rur Zeit bereits eine Anzahl von Kolonialsabrike» bestehen, die bei gegenwärtiger Preislage von 7.60 dis 8 Mark für de» Crntner noch mit Gewinn Zucke, aus Rohr herzustellen in der Lage sind, während sich der Selbstkostenpreis für Rübenzucker aus 10 Mark stellt. Nach einer Darlegung, welche die in der deutichen Zrickerindustrie herrschen den Anschauungen wiedergiebt, würden ohne das Bestehen dcS Zuckersyndikats sämmtliche 4M Rübenzuckersabriken des Deutichen Reiches mir erheblichem Verluste arbeiten und genöthigt sein, den Betrieb einzuslellen. während ihnen die Zuwendungen des SvndikatS. wenngleich trotzdem wohl zwei Drittel der Fabriken noch Verluste erleioen. die ichwcre Zeit über winden Helsen. Die Aushebung der AuSsuhrprämien und dir Herabsetzung des gegenwärtigen deutschen Zuckerzolles lassen die Steigerung des Imports und eine erhebliche Verminderung der inländlichen Zuckererzeugiing als unausbleiblich erscheinen. In Folge dessen sind die mittleren und kleineren Betriebe, die ein Nebengcwcrbk der Landwirthicbaft bilden und für den Wettbewerb zu schwach sind, besonders gelährdet. Diese schweren Bedenken sind auch in der letzten ReichStagS- srtzung. die sich beim Etat der Zuckersleuer mit der Erörterung der Brüsseler Konvention befaßte, von verschiedenen Seiten zur Sprache gebracht worden. Gegen die Aufhebung der Ausiuhr- prämien wurden zwar grundsätzliche Einwendungen von keinem Redner erhoben, aber abgesehen von den Wortkührern des Manchesterthums und der Sozlaldemok- tse. die das Ergrbniß der Brüsseler Konferenz mit wärmste, Befriedigung begrüßen, herrlchle Ukbereinstimmung darin, de" sich die Zuckerindustite gegenwärtig In einer über»' s schwierigen L.'age befindet, deren kritischer Cha rakter zunächst naturgemäß durch die Folgen der Brüsseler Kon vention noch verschöllt werden muß. Die Vertreter der sreihändle- rische» Linken führten die Ziicker-Uebervroduktion aus die A»ss»l>r- vräiiiicil uirück. während fast alle Redner derjenigen Parteien, die > aut dem Boden der nationalen Schutzzollpolitik stehen, in der Ueberzeugung üdereinlninen, daß die Ausdehnung des Znckeimben- baries in Deutschland und die Ueberproduklio» in der Hauptsache aus die Uiirentabstität des Getreidebaues, wie sie vornehmlich die Eaprivi'schen Handelsverträge verschuldet habe», zurnckziisrihrcn sind. Auch der preußische Landwiilhichastsminister gestand zu. daß der lehr ausgedehnte Rüden- und Kartosselba» wesentlich mit hervoigernien worden ist. weil ihaliächlich der Köinerbau in weile» Distrikten nicht renliit Ebenso wenig vermochte Herr v PobbielSkl zu bestreiten, daß liniere Zuckerindnstrie einer ernsten Krisis gegenübersleht. eine Einschränkung des Rübenbaues sür die Masse un'erer Rübenbauer mit großen Verlusten verbunden stiu würde und daß eS zwetielloS eine lehr schwierige Ausgabe ist. sür den Zuckerrüben- und Kartosselbau heute die richtigen Maßregeln zu kreisen. Eine günstige Wiilung könnte der Brüsseler Zuckerveitrag haben, wenn es gelingt, den Inlandskonium wesentlich zu heben ES ttnterttegi keinem Zweiiel. daß der innere deutsche Markt noch eine erheblich größere Menge Zucker zum Verbrauch anstrehmen kann, um io mehr, wenn der Zucke, in höherem Maße, als es schon der Fall ist. zum VoltSnahrnngSmiltel gemachi wird Gegen wärtig beträgt der innere Verbrauch in Derstichland nicht einmal ei» Drittel der deutschen Gesammiproduktion Der Herr Staats sekretär des Reichsichatzamlcs vertrat am Sonnabend im Reichstage in Bezug aui Vir Folgen der Bnisselci Konvention ieh, optimistische Auflassungen. Ei ist der Ueberzeugung. daß daS kolossale Ueber- qnanlum an Zucker. daS Druiichland nach Abzug dcS inneren Verbrauchs zur Verfügung haben wird, einen ruhigen und sicheren Abfluß in daS Ausland finden dürfte. Herr v Thielmann glaubt aber ntchl bloS. dag dem deutichen Zucker durch den internationalen Zuckerveitrag der Weltmarkt gesichert ist. sondern er hält auch den Zoll von 6 Frcs iaiio 4.80 Mk. sür den Doppelcentiier) sür ge nügend. um unsere Zucke,induslrie gegen das Eindringen ficnidcn Zuckers zu schützen Es ist dringend zu wünsche», daß sich die Ansiaisungen des Herrn RcichsichotziekrclärS in jeder Beziehung als berechtig! erweisen; denn die Znckersrage ist für Deutschland eine Frage von ciiiincnl nationaler 'Bedeutung In unserer Znckertndnstrie. die alliährlich einen Betrag von mehr denn KV Milt. Mk Steuern bringt, sind enorme Kapitalien sestgelegt. und mit ihrem Rückgänge würden zahlreiche Existenzen in unserem 'Bauern- und Arbestcrstaude gefährdet icin. Neueste Dralitiiicldunlicn o, m 3 März. Prinz Heinrich in Amerika. Rcw-Aork. <Priv-Tri) Wie jetzt scsisteht. be'ucht Prinz Heinrich auch Eanada Die dtpiomaiiichen Verband- luiige» snr den Bestich wurden durch den englischen BvOchastcr in Washington Lord Panuceioie gesuhlt. Der Prinz, der sich nach Eanada im eleklrtirhen Wagen begicbl. trifjl Mrllwoch Nachm ttag in der englischen Kolonie ei», deren Vertreter ihn im 'Vicloriapark begingen. Mehrere Offiziere der ..Hohen- zollern". unter ihnen Kapitän Grat Baudüsi». besuchen am Sonnabend Ediion's Werlstait. Ein Gehlste Edston S macht die Reste im Zuge deö Prinzen Heinrich mit, »n> kinemalographische Ausnahmen von interessanten Neiiebildern z» machen. Man hossl. daß auch Prinz Heinrich Edüo»'- Weite beuchen werde St. Louis. Prinz Heinrich ist heute früh 7 Uhr 5 Minute» cingetrosjcii. Cincinnati. fPriv.-Tel.) Tie Reise des Prinzen Heinrich ist ein förmlicher Triumphzug Der Prinz ist un unterbrochen thäüa Er beobachtet scharf und erkundigt sich nach alle». Möglichen, besonders über Verhältnisse der Industrie. Er sludirt die Landkarte und macht fleißig Notizen. Die Zünlüiidig- ung des Washingtoner Wctterbureaus sür März lasse» auch auf eine stürmische Heimsahrt des Prinzen Heinrich schließen. Nashville. sPrrv.-Tel.s Das Interessanteste bei dem Be- suche dcS Lookont-Moniilin war die Anwelenhest des Generals v. Adynton, weicher einer der Mitkämpfer in den Schlachten vom September und 'November 1803 gewesen war. Prinz Heinrich folgte dem Bortroae des alten Kriegers mit großem Interesse, stellte verschiedene Fragen und dankte schließlich mit freundlichem Händedruck. Aus dem Rückwege wurde der Prinz überall enthusiastisch begrüßt. Auf der Unwnslation drängte sich eine große Zuschauermengc, weiche den Prinzen begeistert be- grüßte. Dies ist »m so bemcrkcnswerther. als in Eyattanooaa nur wenig Deutsche wohnen. Bei der Begrüßung in Nashville hielt Bürgermeister Hca.cz eine Ansprache an den Prinzen Heinrich, in der er u. A. sagte: Wir begrüßen Sie als Vertreter jener großen Nation, die uns so viele ansgczeichncic Burger ge geben, deren Integrität und reiner Patriotismus sie Denen PchätzenSwcrth machte, unter denen sic sich niedergelassen hatten. Der Bürgermeister überbrachtc einen unweit der Grusl Saran geschnittenen Walnnßslock als Andenken a» diesen thpochcn amerikanischen Bürger, Soldaten. Staatsmann und Patrioten, sowie Namens der denlscti-amcrikanischcn Gesellschaft ein Blumen- ktück als einfachen Ausdruck der süßen Eriniicrungcn, welche die Deulsck-Amerikaner noch sür das thcurc alte Vaterland bewahren. Der Prinz dankte dem Bürgermeister ans's Herzlichste. Berlin. iPriv.-Tcl.) Reichstag. Am Bundcsraths- tische: Reichskanzler Gras Bülow. Kricgsminister v. Goßlcr, Kontreadmiral Büchsel. Ans der Tagesordnung sicht der Etat snr die Expedition »ach Oslasien. Die Kommijsion hat an den Kosten bei der Heeresverwaltung 5 304 000 Mk. abgelebt, also statt 25 860 000 nur 20546000 Mk. bewilligt. Außerdem ist an arißeraewähnlichen Mehrkosten bei der Marine die ganze ge forderte Summe von einer Million gestrichen worden. — Abg. 'Freiherr v. Hertling sEentr.s gicbi nochmals der Befriedig- ung seiner Partei darüber Ausdruck, daß die China-Expedition zu einem so glücklichen Ausgange gelangt ist. Das sei sicher, es gäbe Fragen, wo man eniweoer Hammer oder Ambos sein müsse, und da Tenlschlaiid lange genug sür fremde Mächte Ambos ,p tve'en sei, sei es »nvermcidlrch und in solchen Lagen vorzuziche, . daß es auch einmal Hammer sei. Redner fragt, ob die Äutoriie, in China bald wieder >o weit kvnsdlrdin sein werde, wie es in ung rem Interesse und namentlich auch rm Interesse unserer Missionar wüistchenswerlh sei: ob es bald möglich sem werde, unsere Bc- satznngStrnppcn zurückzrrzichen, oder bis zu welchchr Termin wenigstens eine erhebliche Verminderung der Truppen möglich sein werde'? Daß wir in Shanghai noch eine Besatzung? lasten, erscheine ihm vorläufig noch als Pflicht, aber auch da wün'ch und hosse er, daß crne baldige Zurückzichnna angängig sein mögc — Abg. Richter st'rcis Volks».j will nicht logen, daß in d,n Frage der Bciatzungslruppcn der Keim zu späteren Berwickc: uiigen liegen mäste. Er habe aber den dringenden Wunich eine, baldigen Zurückziehung, insbesondere ans stnaiiziellen Gründen. Tie Kommission hat ja schon etwas über 5 Millionen abgewt.'!, aber bei wenig über 4000 Köpfen könnte man auch mir ein», noch geringeren Summe auskommen, deshalb brauchte niä r gleich die ganze Besabungsbngade zurückgezogen zu werden. Eine. Verminderung stünden wohl auch politische Gründe nicht ent gegen. namentlich zwinge nichts zur Belastung von Truppen in Syanghoi. Ter Lchutz unserer wirlbschasilichen Interessen liege ja der Flotte ob. und an Schissen hätten wir gerade auch vor Shanghai genug liegen. Eine Tetachirung unserer Truppen »ach dort entspreche überhaupt nicht unserer Wehrpflicht, aber du Hauptsache sei und bleibe die finanzielle Lage, und deswegen sollte man in China nicht mehr Truppen lassen, als absolut nöchig sei. — Abg. Hasse snat.-lib.j ist überzeugt, daß mir in allen ost- asiatischen T-mgen mit Rußland Hand rn Hand gehen müssen, dann würden wir dort am besten tahren. Wir hoben allerdings keinen Anlaß, de» englstch-japansta,en Vertrag ungünstig zu be- urlhcrlen, denn derselbe werde Rußland zwingen, seine Ausmeri saustest vorzugsweise aus seine oslastotstckien Interesten z» lenken Im klebrigen bin ich, lvas unsere Beziehungen zu China beirisn. überzeugt, daß wir doch noch eine längere Reche von Jahren für unsere Interessen Lpscr zu bringen haben. Wir haben keinen Anlaß, jetzt auch nur eine» Mann znrückzuzichen. Darin gebe ich Herrn Richter Rech!, daß mir in Petschilr eigentlich nichts meh- z» suchen haben und daß wir deshalb, da wir doch an der Ein ichädjgiing nur zu einem Fünslel Theil haben, mich »ichi mehr als ein Fünslel der Gesammlhcil der dortigen Besatzung? truppen in Peischlli basten sollte». — Reichskanzler Gras Viilviv: An unserer Stellung in China wird durch das englisch japanstche Abkommen nichts geändert. Unsere wirthschattuchen Interessen werden dadurch in keiner Weise und in keinem Puistn berührt, deshalb haben wir auch erwidert, daß durch dieses Ab kommen das dentsch cnglische Abkommen von 1900 njcht berührt, unsere Interessen sticht langirt werden. Unser Abkommen mit England sickert uns die wirthschaftliche Gleichberechtigung i-n Thale des Bangtsc'iang und o» der chinesischen Küste: dagegen haben wir keinerlei Interessen, uns in die Streitigkeiten um die politische Herrschaft nördlich und östlich des Golfes von Pctschiii hineinztehcn zu lassen. Unsere Interessen in Ostasien, abgesehen von dem Schutze der Missionen, den wir nach wie vor als Ehren pflicht aistehen, sind ausschließlich wirthschastlicher Natur. Das englisch-japanische Abkommen, welches nur die Erhaltung, des wnius <>ria i» Oslasien anslrcbt, läßt den Grundsatz der osfencn Thür unverändert ui Geltung. Eine englische Zeitung hat sich aus Peking dcpcschircn lassen, daß wir ans Kosten anderer Länder Monopole, ausschließliche Rechte in Shantung anstreben. Ich möchte keinen Augenvlick vornbergehen lassen, sondern sofort dieser Ente den Hals »mdrchcn. lHcsterkest.s Deutschland steht auc-, in Shantung vollständig aus dem Prinzip der offenen Thür Wenn mir uns in Shantung einige konkrete Eisenbahn- nno Bergwerk-Konzessionen erworhcn haben, übrigens nicht erst jetzt, sondern jckon vor drei Jahren, so haben wir gcthan, was andere Staaten in anderen Thcuen dcS chiircfstchen Reiches gcthan haben und noch dazu in viel größerem Unffange. Also wir wvllcn in China gar keine Extrawurst, sondern nur gleiche Rationen s ie uns haben. In der ausländischen Presse bin ich auch der Mur maßnng begegnet, Deutschland habe an den Verhandlungen über bas eilaHsch-iavaiiische Abkommen Thcil genommen: davon i i keine Rede. Richtig ist nur, daß wir stffort nach Abschluß des 'Ab kommens von beiden Staaten in Kenntnis; gesetzt worden sind Wir haben nur die Geburtsanzeige über das Abkommen erhalten, aber nicht Pathe gestanden, vollends aber haben wir mit bei 'Vaterschaft Nichts zu thun. lHeitcrkeit.j Die Bedeutung de- Abkommens verkennen wir allerdings nicht, dasselbe ist ein Zeichen der heutigen Weltpolitik. Meine Austastung von der Wclrpoiitst hält ungefähr die Mitte zwischen der des Herrn Richter und Hr des Herr» Hasse. iHcilericit.j Hat die Weltpolitik die Tenden ,. „Hans in allen Gassen z» sein", so bin ich kein Anhänger de, selben, sondern ihr entschiedenster Gegner. Wenn Sie aber unter Weltpolitik verstehen, daß Deutschland durch keine überieeiiche Entwickelung, durch seine Kolonien gezwungen ist. überall deutsch,n Gcwcrbeslciß zu schütze», insoweit bin ich allerdings Anbänaei der Weltpolitii. In welchem Tempo wir unsere Truppen zurnc! zuzicbcii haben, das hängt ab von der Verständigung der >.i China iiitcrcstst'Ien Großmächte. Cs wird jetzt darüber v, > handelt, auch hängt diese Frage zusammen mit der Anslö' »ng der dortigen Internationalen Kommission. Diele Frage scheint jetzt ihrer Lösung cnlgeycnzngehe». Wir erhoben ancü bisher keinen Einwand gegen die Auflösung dieser Kommistwn unp glich nicht gegen die Uebcigabc von Tientsin an die geord »eien chinesischen Behörde» Wir wollen iiiiiere BcsalmiigSbligado nicht eine» Tag länger dort lassen, als es politisch geboten er scheint. Wir hoben >g mich den Wunsch, die Finmizkrgst des Reiches zu schone»: wir bitten ober mich, daß man uns die noch eriordestichrn Mittel gewähren wolle Die i» China von »ns eiwr'lbencn willhichaitstcheii und politische» Positionen wollen wir auch weiter behaupten. Hätten wir »nicie Truppen zu «ruh zniückgezoge», so würden wir Andeien Gelegenheit gegeben linden, cs sich dost aus unsere Kosten begiiem ;n mgchen: e!» voreiliger Rückstig wäre ein großer Felilcr gewesen. Nachdem unser Cliina pioglginm im Wesentliche» erfüllt ist, sind ja auch „„sere Truppen ro Kens gsüta und unsere Schisse größtentlicilS wieder zmiiek gekommen: bis ans eine Brigade hat also Herr Richter leine Legion wieder «Heiterkeit), und die Millionen worden auch kommen „Mein Liebchen waS willst Tn noch mehr. (Heitertest.) In Shanghai haben wir Truppen besonders dekbalb inslaltnt, mi, den
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