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Dresdner Nachrichten : 09.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-09
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1879
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tz Vbillppopel ein. Die Morte vartte von der Be« KtzunavargaS und Ich- ttman« zeitweilig «hieben. rtenvwa. 8. Mal. DtrcusstschenJnNluktion». oksitiere erhielten Beiebl. «nver-ügUch in Ihre Trup« penkörperelnzurücken. Die « der Bulgarenmiliz vervlelbenden müssen au« dem russischen Heere aus« «eleu. «ersaille» 8.Mal. In der Sitzung de» Se. nate» wurden die nur kur» Vo» den Legltimlflen an» aekünblgten JnterpeUa» Konen zurückgezogen oder Vertagt. I 8snkg«,oiiSN, V»oLt-MoN»mLrv. TageSkatt für JokitiK. Unterhaltung, Geschästsverkehr. Lörsenbericht,Fremdenliste. rnttretacteur: vr. B«» Druck und Slaentbum der HerauSzever: verantwottk. Redakteur: Kür dav Aeulll.: Ule ««tirlimrelt in LreSde«. I»r»lil«nlt in Dresden. Pari». 8. Mai. Srevy Unterzeichnete beute ein Begnadigungs-Dekret für 440 wegen den Kom- muneauistand Verurtbeil- tcr. - Tie Zolltarickom- mission ersuchte Wadbing- ton um Msttbeilung der die deutsche» Zollvorlagen betreffenden Schpijtstücke. ll. Vsril»ut»Uer8ta»t^p»plen!" ps«nNbes«tS^otI«n«t^^ 8plt»n, 8oi>lel«r, dLmenlcrsgen, Iunb»iler(?onpon» vnenteeltl.Lontroi»clorVirloonang»Iler>Vertk-js, h »r re >j»oi>«tten, Niiaoiien, flobu», Lotileifen,^Lravatten, diorgenksuben, o ^iere. Xttoa »voll »nt dnatlietiem Wxa. VomIotl»1«IIe flIr Vooi»«l. ^itmnrkt 5. ^ Karden, Lrepsa. Karen, billige Preise. RrIl29 21^aljrä718rSI WitterungSauSsichtm: Meist trübe, kühl, leichte Niederschläge. Dresden. Freitag, st. Mak PolMsche». Ein unerwarteter Zwischenfall bewegt die Gemüther der ReichStagSabgeordnetrn. In einem Berliner konservativen Blatte, dem „Reichsboten", erscheint ein Brief, den derFührer der baierischen Landwirthe, Baron v. Thüngen, an den Grasen Wilhelm Bismarck gerichtet hat mit der Bitte: den Inhalt seinem Vater mitzutheilen und gleichzeitig die Antwort deS Fürsten Bismarck. Diesen Brief wechsel wolle man in der „TageSgesch." Nachlesen. DerThüngen'sche Brief schildert in ziemlich grellen Farben die unleugbare Nothlage der deutschrnLandwirthschast, erklärt die geringenSchutzzölle auf landwirth- schastlicheProdukte für gänzlich ungenügend gegenüber denSchutzzöllen, die der Industrie gewährt werden sollen und verlangt vor Allem einen „gehörigen" Kornzoll. Aehnliche Anschauungen unter den deutschen Landwirthen sind nicht neu. sie sind weit verbreitet und massenhaft gehen von diesen Petitionen beim Reichstage um Erhöhung der Korn- und Viehzöll« ein. Der Thüngen'sche Brief aber erschien dem Fürsten Bismarck bedeutsam genug, um ihm eine besondere Antwort angrdeihen zu lasten und diese Antwort, nicht der sie ver- anlaffende Brief, erregt so gewaltiges Aufsehen. Fürst Bismarck giebt seinem baierischen Erwerbsgenosten völlig Recht, daß die Land- wirthschaft bei dem neuen Zolltarif gegenüber der Industrie zu schlecht wegkomme. Diesen Standpunkt wird kein Mensch dem Besitzer von Barzin, FrirdrichSruhe, Schönhausen und anderer Landgüter, also einem der bedeutendsten Landwirthe Deutschlands, verübeln. Er ermuthigt aber seine Erwerbsgenossen im Reichstage ausdrücklich, höhere Kornzölle zu beantragen und sichert ihnen seine Unterstützung zu. Das ist schon bemerkenSwerther. Denn hier spricht nicht der Landwirth, sondern der Reichskanzler Bismarck und dieser tadelt ausdrücklich den von derReichS-Zolltariskommission ausgearbeiteten, vom BundeSrathe gutgeheißenen und vom Reichskanzler selbst dem Reichstag unterbreiteten Tarif. Der Kanzler verleugnet damit sein eigene» Werk zum guten Theile. Als die freihändlerische Presse dieses Werk herabzusetzen hoffte, indem sie den „Tarif Varnbüler" taufte, wurde sie von den Officiösen mit der Abfertigung zur Ruhe verwiesen: Fürst Bismarck erblicke in der Varnbüler'schen Arbeit ein« im Ganzen wohlgelungene Ausführung seiner Ideen. Jetzt ergiebt sich» daß Fürst Bismarck in einem wesentlichen Stücke mit dieser Ausführung doch sehr unzufrieden ist. Noch bemerkenSwerther aber ist der weitere Inhalt der BiSmarck'schen Antwort. Der Kanzler klagt die Mitglieder des BundeSratheS offen an, seine wohlwollenden Bestrebungen für die deutschen Landwirthe durchkreuzt zu habm. Noch mehr, er beschuldigt ausdrücklich die mitteldeutschen Finanzminister, ihm in seinen BeglückungSplänen einen verderblichen Widerstand entgegcnzusetzen, indem sie nicht auf den Eisenbahnbesitz derEinzelstaaten mitFreuden verzichteten. Entäußerten sich die Mittelstaaten ihrer Staatsbahnen zu Gunsten des BiSmarck'schen ReichseiscnbahnprojektS, machte der preußische Finanzminister Hobrecht nicht solche Späne — dann, ja dann könnte die goldene Zeit für Preußen-Deuischland anbrechen .... da» ist der jener Anklage zu Grunde liegende Gedanke. Wag wird Herr Hobrecht für Augen gemacht haben, als er diese Vorwürfe las! Und die Regierungen der Königreiche und Großherzogthümer, wa» werden sie empfinden, wenn sie der Reichskanzler vor der ganzen Nation al« Hindernisse der Volksbeglückung hinstellt! Diese Be schuldigung hat einen so tiefen Eindruck gemacht, daß z.B. da» amt lich« „Dresdn. Zorn." bi» jetzt noch nicht dieses für die Zustände, die in Deutschland walten, ungemein bezeichnende, historische Aktenstück abzudrucken sich entschließen konnte. Es ist zwar begreiflich, daß ein Regierungsblatt es nicht über sich gewinnen kann, eine so harte Be schuldigung. wenn sie auch aus einer Kanzlerfeder floß, zu wieder holen; aber man könnte es ohne Gefahr thun. In Sachsen ist das Volk aufgeklärt genug, zu begreifen, worauf Bismarck mit dieser Anklage hinaus will. Die Steuerzahler misten, daß, wenn die sächsische Regierung den Landesbesitz an Eisenbahnen dem Lande er halten will, sie nur die eigensten LandcSinteresten wahrt. Sie rechnen genau, um sich keinen Illusionen hinzugeben, daß, wenn unser Land einmal nicht mehr Herr seines werthvollsten BesitzthumS sein sollte, die jetzt in Aussicht gestellten Beglückungen nicht eintreten würden. Die sächsischen Landwirthe aber insbesondere sind ebenso patriotisch als einsichtsvoll genug, um nicht den Verlockungen jenes Briefes zu folgen. Auch in den übrigen deutschen Staaten dürfte der Versuch, die Landwirthe in offenen Gegensatz zu den heimischen Regierungen zu bringen und mißtrauisch gegen sie zu machen, nicht besonders verfangen. Was bleibt also als Frucht des Thüngen- BiSmarck schen Briefwechsels? Eine tiefgehende Verstimmung loyaler reichstreuer Bundesregierungen, die erkennen, daß ihnen die ausgedehntesten Opfer Nichts helfen. Es bleibt ferner die Gewißheit, daß mit dem Zolltarife, mag er so oder so schließlich zu Stande kommen, keine Beruhigung der deutschen Industrie eintritt. Schon jetzt kommen Anträge der Landwirthe auf Erhöhung der Kornzölle. Der mäßige Sa- von 25 Pf. pro Centner Roggen genügt nicht. ES ist unseres Erachtens zuzugeben, daß ein solcher Zoll weder den Korn- noch den Brodpreis auch nur irgend fühlbar verändert. Denn man halte cS wohl auseinander: in dem Brod- preise kommt der GetreideprciS nur sehr unvollkommen zur Er scheinung. Beide sind verschieden. Der Preis des Getreides wird durch den Weltmarkt und die eigene Ernte bestimmt und die Preise wechseln im Innern de» Marktes je nach der Entfernung von der Einfuhrstelle. Vertheuert wird der Kornpreis durch die Unmaste von Zwischenhändlern, die sich zwischen die Importeurs auslän dischen Getreides, die deutschen Landwirthe, die Müller und die Bäcker stellen. ES wäre schändlich, eines dieser nothwendigcn Ge werbe zu verdächtigen, daß sie sich auf Kosten der Allgemeinheit be» reichern wollten. Sie wollen leben und verdienen und das ist ihr gutes Reckt: ihr Vortheil bei ihrer Hantieruna ist der Vortkeil Aller; was aber nicht nothwendig ist, das ist die Uebervortheil- ung, die das Publikum erleidet durch jene überflüssige Schaar von Zwischenexistenzen, die nur handeln und in deren Taschen bei dem Uebergange des Getreides vom Getreide-Einführer und -Erzeuger zu Müller und Bäcker beträchtliche Summen hängen bleiben. Die Behörden haben seit Aufhebung der Brodtaxe gar kein Mittel, eine Kontrole der Brodpreise auszuüben. Wenn nun auch durch den 25Pf.-Kornzoll das Brod nicht um ein Quentchen kleiner oder um ein Bruchthcil theurer werden sollte, vielmehr nur der Getreide handel sich ein wenig genirt fühlte, so wamen doch naheliegende Gründe davor, diesen Zoll zu erhöhen und dem Volke den Bisten Brod im Munde zu vertheuern. Wenn der Reichstag in der Spezial debatte auf dieses Thema kommt, wird hierüber noch des Weiterm zu sprechen sein. Einstweilen sei hier nur betont, daß d'e deutsche Landwirthschaft nicht allein unter der Konkurrenz der ausländischen Getreideeinfuhr leidet, sondern daß der Preis der Landgüter ent schieden zu hoch hinauf gesteigert ist. Es giebt nicht wenig Landgüter, deren Verkaufspreis binnen 10 Jahren um das Doppelte stieg. Wie können sie sich noch so rentiren? Der Kaufpreis auch der Landgüter muß sinken wie der der städtischen Gebäude und der Fabriketabliste- ments. Legt man ferner den Wucherern und Güterschlächtern das Handwerk, verbessert man die Kreditverhältniste des Landgrund- besiheS, so werden de: Landwirthschaft auch wieder bessere Tage kommen. Rasch, ehe die Zollbrandung wiederkehrt, sei ein flüchtiger Blick auf den Orient geworfen. Rußland ist nahe daran, eine Allianz mit der Türkei abzuschließen. Diesen Zweck verfolgt die Sendung des Generals Obrutschew nach Konstantinopcl. Der Zar verbürgt sich in dem, dem Sultan überbrachten Schreiben, daß in Lstrumelien Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten bleibe und daß der Fürst Alexander von Bulgarien keine Anstalt mache, die Vereinigung seines neuen Landes mit Bulgarien durchzuführen, wenn die Türkei auf das ihr durch den Berliner Frieden gewährte Recht, die Balkanpäffe zu besetzen, förmlich verzichtet. Ist es nicht reizend, wie es in der Welt zugeht? Gegen den Berliner Vertrag verlängert Rußland seine Besatzung in Ostrumclien auf '/, Jahr und setzt sich über den Widerspruch Englands und Oesterreich gleichmüthig hinweg. Damit nicht zufrieden, zerreißt Rußland ein ferneres Stück des Berliner Vertrags, indem eS den Sultan zum Aufgeben seines guten Besatzungsrechtes in Ostrumelien bewegt. Die Türkei, ohne jeden Freund, wirft sich verzweifelnd den Rüsten in die Arme, die ihr wenigstens auf ^ Jahr versprechen, die Bulgaren nicht zum Auf stande zu stacheln. Also eine Prämie bittet sich Rußland dafür aus, daß eS die Völker nicht zur Empörung treibt und neue Unruhen im Oriente anzettelt. Europa läßt sich diesen Schimpf ruhig gefallen; des stolzen Englands stolzer Minister Salisbury erzählt stolz dem Parlamente, was er Alles gethan habe, um den Berliner Frieden ge wissenhaft durchzuführen Ueber diese lächerliche Tirade schlagen bereits die französischen Blätter eine Helle Lache auf: England hat, sogen sie, Alles gethan, daß Rußland den Berliner Frieden gewissen haft verletzen konnte. Denn auch in der Frage der Entschädigung Griechenlands ist der Berliner Frieden, Dank den Jntriguen Eng lands, zum großen Mißbehagen Frankreichs nicht ausgesührt. Eine herrliche Diplomatie, die heute Europa regiert. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 8. Mai. Fortsetzung der Zolltariidedatte tm Reichstage. Ter Bundcökommlssar Burg dort wendet sich gegen einzelne Auölübrnngen des Abg. Or. Dclbrück. namentlich gegen die Bemängelungen einzelner Zollsätze. und verwahrt die iarlikommlsiion gegen den V, rwurt. tan ihr die nöthlge Sach kenntnis! glichst habe. Vaster erörtert auS'ührlick den Ent» wickelungSgang der neuesten Zollpolitik und kommt bei Erörter ung der Getreidczölle au! den Brieswecksel deS Reichs kanzlers mit dem balrlichcn Landwirth v. T h ü n g e n. Er erblickt ln dem Schreiben des Reichskanzlers daS volle Programm der Agrarier in seiner agitatorischen Bedeutung. Er erklärt sich schließlich gegen indirekte Steuern aul unentbehrliche Lebens mittel. Die zur Ersetzung der Matriknlarbeiträge erforderlichen Summen werde er bewilligen, sei aber gegen icdc Uebcrsckuß- wirthschait. Lasker erklärt sich ferner für eine maßvolle Tabaks« bcstcucrung, aber gegen die reinen Finanzzölle deö Tarifs. Sille Bewilligungen mache er abhängig von der Gewährung eines wirklichen und nicht bloS scheinbaren ElnnahmebcwilligungSrechtS. Minister Hokmann hebt Lastern gegenüber hervor: der eigent liche Kern der deutschen Steuerreform beruhe nicht in der Beiei- tlgung der Matrikularbeiträge, sondern in der Entwickelung des indirekten Steuersystems. Die Erportinteresscn ständen erst in zweiter Linse, in erster stebe die heimische Produktion. Fürst BiSmarck weist zunächst den Vorwurf LaSker'S zürück, daß sein Brief an Thüngen alles Tagewesene an agrarischer Extra vaganz überschreite. Er habe in dem Briefe nur gesagt, was er vor dem Lande zu s-'gen verpflichtet sei, wenn er gegenüber einem Manne, der lt.ooo kleine Grundbesitzer vertrete, selne Motive beleuchtete. Wo sei da eine Extravaganz? > in aller dieser Männer spreche für die vorgcschiagene Resorm. „Diese alte Zollvereinspolitik will ich wieder ins Leben rufen, nichts Anderes. Die Lösung dieser Aufgabe hängt aber mit der einheitlichen Regelung deS Eisenbahn« und Güter- tarllwesenS zusammen. Die jetzigen Gütertarife sind Einfuhrprämien und eln wahrer Krebsschaden unserer Pro duktion. Heimische Produkte werden theuer, ausländische billig gefahren. Ich halte mein ganzes Programm fest, wenn Ich anch einzelne Zollpositionen anders gewünscht hätte. Wie ich Herrn v. Tbüngen schrieb, kann ich leider nickt alles Erstrebte erreichen. Meine Endziele sind nach wie vor: Erleichterung der Gemeinden und Grundbesitzer durch Indirekte Steuern, Ab'ckaft- ung der Klassensteucr. finanzielle Selbstständigkeit deö Reiches, Hebung der nalionate» Arbeit im Feite wie in der Stadt, in der Industrie und Landwirthschait und Schutz dieser Arbeit so weit alS möglich, ohne die Gesammtheit zu schädigen. iBeifall rccktg.s Abg. Windtborst erklärt sich für mäßige Schnlczöue. jedoch für Finanzztlle nur bedingungsweise, wenn nämlich erklärt wird, daß die Verwendung der Uederschüsse nicht für Erhöhung deS Mil itär-Etatö oder Verwirklich ung veö ReichSeisen bahn-Projektes erkolge. Präsident v. Forckenbeck stellt die Aeußerungen LaSker'S richtig, welche BiSmarck alS gegen ihn gerichtete An griffe rügte, womit indirekte Vorwürfe gegen seine iForcken- beck's) Leitung der Debatten gerichtet würden. LaSker habe das Wort „unzuverlässig" dem Reichskanzler gegenüber nicht gebraucht. LaSkcr S Angriffe waren vielleicht zu ichari. aber nicht beleidigend; der Präsident konnte sie deshalb nicht zurückweisen. BiSmarck dankt dem Präsidenten iür diese Richtigstellung, die Indes, nur beweise, daß die Sache so liege, wie er vorausgesetzt. Er achte taS Urtbetl ceSRelchstagSpräsldenten, stehe aber hier alS Bnnteöratl »Präsident und habe als solcher sein eigenes Urtkell, er habe demgemäß seinen Auslübrungen nichts binzuzulügen. noch etwas davon zurückzuuebmen. Abg. Mo sie iür die Vorlagen, von welchen Hebung der nationalen Pro duktion zu hoffen sei. LaSker bedauert In einer persönlichen Bemerkung, daß der Reichskanzler sich inzwischen entfernt habe. Demselben seien «allche Notizen über seine (Laoker'ö) Rebe zuge- tragcn worden. (Fortsetzung morgen.s Te plitz, 8. Mai. Die heutige Generalversammlung der Dur-Bodenbacker Bahn, ln welcher des Actien.Kapitals ver» treten war. genehmigte den GcsckäitSbericht, ertbellte taS Abio- lutorium und acrevtirte einstimmig den Sanirungßvertrag mlt den Priorltäten-Curatorcn und die Offerte deS EonsortlumS vec ?reSdnev-Bank, Sulzvach und Pflaum auf Uebernahme von l.000.000 Fl. Goltprlorttäten ll. Emission zum Course von 72V» Gold, respectlve incluiive Zinsenvergütung. Die daraus bezügliche Statutenänderung wurde cm dloe angenommen, die ausgeloosten Verw.iltungSrätbr und Rrvtslonsaiisschüssc wurde» wiedcrgewäblr und allen an der Sanirung bethelllgten Factorcn, Insbesondere dem Aktionär Schönbrrger. tcr Dank der Versammlung votirt. Pari-, 8. Mai. Die „Replidiiaue sran<;alse" schreibt, in der Anaclegenhcit des Erzbischofs von 'Air. ver sich in einem Hirtenbriefe über die UnterrichtSlrage deö AmtSmißbrauckS schul dig gemacht haben sollte, 'el die Abthellung für bas Innere im StaatSrath beinahe mir Einsilmmlgkeit zu der Entscheidung ge langt, daß ein Amlömitzbrauch vorlicge. Locale- and Sächsisches. — In der vorgestrigen öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten unter Vorsitz des Herrn VicevorstcherS Adv. E. Lehmann wurden tieLct'Iußparagiaxhen ll-l? des Entwurfs einer OrtSarmenorknuiig d! rckbcraihcn. DaS Stamin- vcrmögcn der Armenkasse ist eln Tbeil des StadtvcrmögenS, sedoch von letzterem getrennt vom Stadtraih unter Kc ntrole der Stadtverordneten zu verwa tcn; Fehlbeträge bei der Armenkasse werden durch Zuschüsse aus der Stabtkan'e In Gemäßheit des HauShaltpIancS gedeckt; Im September jeden Jahres hat der ArmenauSschutz einen Voranschlag zum Haushaltplan iür die Armenkasse bez. die Armensllftuiigen beim Rathe einzurclchc», im Iu» deS darauffolgenden Iahrcö aber Rechnung abzulegen, und schließlich werden durch diese neue OrtSarmcnorrnung die bis herigen Bestimmungen, sowie toS Regulativ über die Armen- veriorgnug vom 10. August 18:,:) mit Nachtrag vom 24. Oktober I84ll au'gebobcn. Bel Rückgabe deö so weit fertig gestellten Ent wurfs an den Stattrach wird derselbe noch ersucht, bem Entwurf einzusügen, welches der verschiedenen, mit der Armenpflege zu betrauenden Organe In Zukunft an die Stelle tcr „Armcuverser- gungSdehörte" trete. Daß der Stadtra'h mit alle» den vom Kollegium beliebten, schon neulich heivorgebobciien und tbetis sehr wesentlichen Veränderungen ln diesem Entwurf clnrerstandeu sein sollte, dürste kaum anzunehmen sein. Der Ratb bat dezüglich der Bebauung des Terrains zwischen der Lelpzlg-TrcStncr Eisen bahn und der Eibe ein Regulativ mit Plan vcrgeiegt. Schon 1870 ward von der Baupoilzciverwaltanq die Feststellung eines Bebauungsplanes iür die großen Flächen d>ö nordwestlichen ThcileS von Neustadt bis an Pieschen und Wilden Mann vor bereitet, 1877 aber ein spezieller Plan, zunächst nur für die Grundstücke zwischen der Leipzig - Dresdner Eisenbahn und der Elbe einerseits, sowie zwischen der verlängerten Anenltraße unv der Pieschcncr Flurgrenze andererseits ausgearbeitet und ausge stellt. Dabei ergab sich, daß c- zweckmäßiger sei. die Planfcst- stcllung auch aus die Gruntfläckcn bis zur Uferstraße Herrin zu erstrecken und bei dcrieibcn die Verbreiterung der Lelpzigerstraße — natürlich soweit selbe noch unbebaut Ist - aus zwanzig Meter in Aussicht zu nehmen. Dieser Plan sammt Regulativ liegt jetzt vor. In der Hauptsache wird demselben bestimmt: die schon erwähnte Ver« der Moritzburgersträße, die nicht der Grundstücke südwestlich der bis zur Ancnsträße. tle Bildung ^ . Lelpzigerstraße u. s. w ; ein per Eibe ent« Satz nachgewiesen, wobei Ich übertrieben hätte. Ich Habe mich, lang zwischen den beiten Häfen gelegener Landstreifen soll vor aus positive Zahlen gestützt; wo waren diese übertrieben? der Hand unbebaut bleiben l,n Hinblick auf seine Geeignetheit zu LaSker überhäuft mich mit Vorwürfen. daß ich die Gesetze! Abladeplätzen für den Gülerrerkebr. Der Plan fand ungemein beS Lgndev nicht kenne. Ich will nicht sagen, daß Ich viel Anfechtung, am radikalsten behandelte ibnSt.-V. Enge rt. jedes LandeSgeseh kennen muß. aber cö kann doch In der Anlage stnket er „kolossale Areaivcr'chwendimg", und unser Ansehen nicht fördern, wenn der Leiter berLantcSgeschäste tarübrr, daß an einzelne» Thesleu nur zweistöckig gebaut werden der Unkcnntniß der LandeSgesetzc so schonungslos beschuldigt, soll, blieb tbm „der Verstand stlllstchen"; die Interessen der Leip- wird, wie dies LaSker tbat. Wir sollten bock' gegen- zsger Vorstädte «and cr vielfach verletzt und die sowieso wie „von seltig die Ge etze der Höflichkeit beobachten! BiSmarck Gott verlassenen Neudörstr gründlich belämmert". Letzterer Auö« vrotestirt ferner gegen den tbm gemachten Vorwurs der j druck wurde vom Vorsitzenden gerügt. Trotz stundenlanger De- Unzuverlässigkelt, er sucht LaSkcrn gegenüber nachzuwclsen.! batte kam man gar nicht bis zum Regulativ; der Plan allein baß die Landbevölkerung tbaksächltch eme Art Gedäudcsteucr gab verschiedenen Herren Veranlassung zu mitunter mehr um- zahle. er wiederholt, die Klassensteucr müsse abgeschaflt werde», ständlichen alS sachlichen und gründlichen Mcdcn. Herr Stadt- Er weist ferner Im Einzelnen nach, daß die früheren Zollsätze deS ratb Bönisch wtverlegtc In balvstündlger Rede fast Alle» unv Zollvereins viel beträchtlicher als dle beute vorgcscdlagencn seien, hielt den Plan awreckt, aber cö konnte dock nickt mehr erledigt Die Tarise deS früheren Zollvereins hätten auch niemals Gelehrte werden, alS daß man sich dem Stadtratb Verglich der Noth- und Theoretiker, sondern praktische Männer aemacht. DleLioUUt weudlaikelOeiucr.Madavlaae an der Lelviiaerstraße anstblok. üver
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