Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.10.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190210205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-20
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.10.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Serugrgedllhr: -EW,-.WN>'.-du^ qqzeui »uer »NlVlu^Onaliial. !. .NgchtraalubeLgnoeor- ün>»klick« dleide» unbenickiäilmt: .M relegramm-Abrett«: ,»>««»« .. «och,ich»,, »„«d»» StßrSudtl 1856. I K«a»u-u», 7illnie I 8^8 »llt»»i,« l-er-»» «dr. 8«rup?7L7'! llik«ttll»e»tr 28. l.. «e« >l>Uel°ir. »p«-i»u>8» 6ö!l!836 Ii»mo«np!»l>«l> 1> srv»prvct»»u>lta dio 878, >mt I. ».UtLktv»' UsüekevLrdotU». klamdlrooxell. kcdw-'nrla»« 2sbnttp«-NtüoQeu «1e. Haupt - Geschäftsstelle: «arttnftr S8 Mreigen-tanf. Auuüdnie vo» Aiikündlgunoen di» Nachmillasd » Ulir Lonn und VereriaoS nur Maneiiliraste oö von »> bis '/»> Ulir. Di« > WasiiokGuuid. zelte ica. 8 Silben) so Plg., An »iindian»iien an! der Privailcitc Zeile Sb Pia : die Lipattize Beite olo.E,„- «ciandl" oder au! Lellicile «o M», I» Nummern »ack, Sonn und Hein >L-rn l bk» Livallige Grund»eilen so. 4u bez oo und sn PI, „ack- de wilderem Taril. Auswärtige Aul träae nur aeae» BorauSdctalituug Bclcodlätler werde» uül wP'g. derechnel. veknivrickiaulckiluli: Am» I Nr. II «Nb Nr. LOS«.. z VSolt »»ol»m«kt«r. Volllvor ^od>uues-^Uev, lm Oak» Lvnlx. h kk Llexanlv «um ^rkireo kür Lr»w«i» uucl Ilerivu. ' ch»«rll«»ii1»v>io ILvpssvL»ot»v. — II»anpllvTe. '«mm««»»» «XI«»«»'« GvlelvI X««m«un'» Urlimrd » SsIv«Ivn1iU»r, Z 8ti»avv»ti'a»»v tt, raaLcd»» ckor Lruxorstr § Lsdortdr-ll »)08to Kiiilik voll Iletui. !4I «-)«>,, t)üri8tiitllia. von simckvin r-oru xvooimnvu. b'la«cho SU t'I„ l Kurü. I.7S lllurlc uiiä S.UU Karlc. ^lieisenlLkel'liil'Lii rurrüglielio« j'r.lsmr.i». Ist. - .7S u I.2S M. ^ « l «nnelt naali «um,»»«»». Lärosswsppsll, Lkrenssdeo: Lx1lN-.^Ilf6l'U^Nlir?6N AMk" I'nstrlk fi lni i' I.stilerzva.'tiaii. "MG K^ÄgsezrrrLV.' Migl. stof-Ipslkeke, --»» i» iN » n i zN«« ^illi-kU's' Reuesle Drahtberichle. Hoinnchrichlen. Hoskapellliicisirr Alois Schmitt 1°, Verein Dresdner Presse, Gclichts- «ff88a Kpllstlk. Verhandlungen. Cpoitnochiichle». Ernit und Scherz Brieiknsleir. Moutnsi, äO.Lktolier Neueste Drahtmelduunen vom io Oktober. Berlin. Laut hier eiiigeaaiifleirrr telegraphischer Meldung i,l AvnalveS von den haitranuche» Regierungstruvpe» ohne 'komps besetzt worden. Deunche. amerikanische und französische r iuppm verhinderte» eine Plünderung. J»r deutschen Konlula» >n Gonalves besindcn sich 700 Jlilchlliiige. darunter ^ldmrral »Iillirks gamilic. Mannheim. Heute fand in Anwesenheit des Groscherzogs und der Grohherzogin. sowie de? ErbgrolrherzogS und des Prinzen iiarl von Baden das sünizigiührige Jubiläum des zweiten Ol r en ad i e r«R eg i m e » ts -Kaiser Wilhelm l." Ar. NO und m Verbindung damit die Enthüllung eines Denkmals Moltkc's l itt. Nachdem die Hülle des von Prosesjor Uphues - Be,ii» ge bossenen Denkmals gefalle» war. hielt der Groscherzog eine Ansprache, u der er der unsterblichen Thaten Moltke's gedachte und niii einem begeistert aufgenommenen Hoch aus Kaiser Wilhelm II. schloss. ie>cr Feier folgte ein Festessen der Veteranen beS NrgimentS. bei . ein der Grotzherzoa und der Erbgroschcrzog erschienen. Abends 'and ein Fcslmahl des OssicierSkorps statt. Biebrich Amtliche Meldung. Ter Pcrsonenzug 309 ist aus freier Strecke zwischen Wiesbaden und Biebrich-Mosbach bei Kilometer 3,7 mit Maschine und 6 Wagen entgleist. Ter Loko motivführer wurde leicht, der Heizer schwer verwundet. Von den Üciseirden wurde Niemand verlebt. Tie einalcisige Strecke war > Stunden gesperrt. Die Züge wurde» über Eurvc geleitet. Prag. Hvsrath Mattuich hielt tiente im Ezechenklub eine iliede über die S p ra ch e n s r a a e. Er wies daraus hi», datz er riederholt erNärt habe, er halte die Obstruktion für ein Verbrechen an der Verfassung. Er bezeichnetc sodann die Grundzüge des 'lörberlchen Planes in der gegenwärtigen Form als unannet'mbar ad svrach seine Befriedigung über die Erklärung Korbers aus. dah die Sprachensrage nicht mehr von der Tagesordnung verschwinden ".'erde. Er meinte, wen» die Deut'chen »el' ForLerung ab.viese» und die Regierung auf dem Standpunkt veuiarre, daß ohne Ein- verständnih der Teutschen dem czechischc» Volke keine Konzession ,»gestanden werden dürfe, so sähe er kein Ende dcS Streites, keine venassungSmäszige Erledigung des Ausgleichs mit Ungarn voraus, und dann wären innerpolitische Wirren die Folge. Roanne. Tas Referendum der Weber ergab für de» Aus st and 463, gegen denselben 40W Stimme». Earmaux. In einer Versammlung der ausständigen Berg leute theilte daS Mitglied des AusschusieS des nationalen Bcrg- orbeiterverbandes Joucaviel mit, dah gegenwärtig 160 000 Berg leute sich im Ausstande befinde» und nur ltllOO arbeiten Rupprecht, Tr. Hosmann, Prof. Tr. Stern, Hosräthe Tr. Putinclli, Professor Felix Traeseie, Professor Friedrich Grub macher, Professor Lautcrback Kammervirtuos Scholb. den gron herzoglich schweriner Hoskapellmeister Meiszncr, Konsul Ehrambach Vertreter des Tonkünstler-Vereins und des Allgemeinen Musiker-Vereins. König!. Musikdirektor Trcnklcr, den Direktor der Rollsub'schen Musik-Akademie Schumann, Bild Hauer Wedemeyer. der die Todtcnmaske des Verstorbenen abge nommen hat und dessen Standbild schassen soll; links vom Sarge hatte sich daS Mozart-Vcreins-Orchcstcr mit Kapellmeister von Hake» ausgestellt und im weilen Kreise. Kops an Kops, standen in oorporo die passiven Mitglieder des Mozart-Vereins, darunler zahlreiche Damen, während der Freiwillige Chor der Marli» Lutherkirche unter Kantor Romhild in der Vorhalle Ausstellung genommen hatte — eine grosze. kaum übersehbare Trauergemeinde Ein Adagio von Mozart, dem Meisier, den der .Heimgegangene io warm im Herzen getragen, vom Mozart-Orchester gespielt, leiicte den Traucrakt ein. Hieraus nahm Herr Pfarrer Oster das Wort zur Gedächtniszredc! er führte u. A. aus: »Tieferschüttert und schinerzersülli umslebrn wir den Sarg deS gcliedten bockverehlicn PtcislekS. Vor wenigen Tagen stand er selbst noch in unserer Mine in ungebrochener, nie ermüdender SchasscnSsreudigkcii. ein Vorbild für Jung und All — und beule ist er »in stiller Mann geworden, beute sind wir miteinander bmaus aus den Fricdbos gezogen, »in seine slcrbNchc Lulle zur le-ten RubeltäNe zu begleiten und den letzten Dankedgriiß ihm nachzuruscn in die Ewigkeit. Wir werden >b» gewitz nicht so bald vergessen, ib». den Themen, mit dem wir durch die Bande der Liebe, der Freundschaft. Bewunderung und Anhänglichkeit verbundcn waren. Wir werben noch oft seiner gedenken und uns erinnern an die schöne Zeit, da er mitten »nter uns weilte. Aber wie lange wird et denn dauern? Ein paar Jahre, bei dem Einen mebr. bet dem Anderen weniger, dann sind Alle, tue Allen, wie die Jungen, da hü, gelangt, wo er jetzt ankomml. und das Auge ist iür immer geschloffen ... E« ist heilsam, daß diese eine L ahrbeil die wir so leicht und so gern vergehen, von Zeit i» Veit uns in's Gedächtnis! zurück und in die Herzen bMeingerusen werde. Und wenn Du. geliebter Meister, in dieser Trauer stunde nicht» Anderes uns zu sagen hättest, als nur die« Eine, wir würden Dir danken, dost Du durch Deinen jähen, so erschütternden Tod eine letzte, so gewaltige Predigt uns noch gehalten hast, wir würden es dem allmäch ligen Gon danken müssen, daß durch das sürchterlichc ,,blomsnlc> mori!", daS vorigen Mittwoch Abend vom Himmel zur Erde mebcrschmelterte. unser Btick aus kurze Zeit wenigstens nach innen und nach oben gerichtet wurde. Aber wie sonst, wenn wir Dich nickst recht verstanden Intien, so willst Du uns auch heute nicht nur niederbeuge». Du wolltest, wenn Du schallest. Deine köderen Gedanken uns erschließen, Deine ideale Auffassung uns verständlich und zugänglich machen. Und so ist es mir denn, als ver- Ausnahme morgen die Tie Kolonne SwayneS Charleroi. Tas nationale Komitee wrderte die Grubenarbeiter ans. ohne Arbeit wieder auf» n nehmen. London. Amtlich wird gemeldet: batte zwei Z u s a m m e n st ö h e mit den Strcitkräfte» des Mullab i ei Erego m der Rühe von Mudug am 6. ds. Mts. Nach leb haftem Kamps wurde der Mullah mit große» Verlusten zurück- » ichlagen. Die Engländer verloren 2 Lsnziere und 50 Mann an 7 odten. 2 Offiziere und 100 Mann wurden verwundet. Da die Emgeborenentruppen sehr erregt waren, zog sich Swahne nach Vohotle zurück, um Verstärkungen zu erwarten. Der Mullah führt von allen Seiten Verstärkungen Herz». London. Eine Teveiche des , Reuter'schen Bureau - aus La Victoria (Venezuela) bestätigt, daß 8000 Ausständische, die mtter dem Beseht des Generals Mendoza standen, nach sieben tägigem Kampfe vollständig geschlagen wurden. Die Aufständischen gaben vorgestern ihre Stellungen aus und ließen 1400 Todte und Verwundete aus dem Schlachtfeld«: zurück. Athen. Ein Cyclon riß ln dem Orte Gosionni in Elis mehrere Häuser um und richtete auch sonst mehrfache Verwüstungen an. Auch wurde» einige Personen verletzt. Zur selben Zeit erhob sich auch in Athen ein deftiger Sturm. Trenton (New Jersey). Hier wurde gestern eine Gesellschaft mit der Firma „United Stales Pöcking Company" eingetragen, die. wie es beißt, mit dem Rinds lei ich-Trust identisch sein soll. Tas eingetragene Kapital beträgt 1 Million Dollars, soll aber, wie verlautet, eine Bermelirung aus wabrscheinlich 500 Millionen Dollars erfahren. Die Gesellschaft hat die Berechtigung zum Gewerbebetrieb als Schlächter. Packer, Lagcrhaushaltcr sowie zum Bau und Betrieb von Damvsschifseii. Port ok Spain. Das deutsche Kanonenboot .Panther" geleitet ein Fahrzeug mit denlscher Ladung von hier nach Vene zuela, da die Blokadc nicht anerkannt ich der Grubenarbeiter ^ »äbwt iL in vieler Stunde auch Deine Stimme, als lprächest Du zu uns OertUcheS >md Sächsisches. — Ee. Majestät der König und Ihre Könial. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienste in der König!. Kapelle zu Hoslerwitz bei und nahmen Nachmittags daS Diner i» der Prinzl. Villa daselbst ein. — Se. Majestät der König wird anläßlich seines bevor stehenden Besuchs in Leipzig voraussichtlich auch den Kascrne- ments in Möckern einen Beinch abstatten, desgleichen verschiedenen gewerblichen Etablissements und den Neubauten des städtischen Krankenhauses. — Dem Gräflichen Paar vo» Schön burg-Glauchau wurde am 17. d. M. in Glauchau eine Tochter geboren. — Dem Direktor des städtischen Waisenhauses zu Leipzig, Herrn Dr. med. Dieißner ist das Ritterkreuz I. Klasse des Albrechtsordcns verliehen worden. — Hofkapellmeister AloiS Schmitt ist gestern Mittag unter außergewöhnlich zahlreicher Betheiligung hervorragender Persönlichkeiten aus den Gelehrten-, Künstler, und Gesellschafts kreisen aus dem Ioahannesfriedhofe zur ewigen Ruhe bestattet worden. Die in oer Parentationshalle aufgevahrten sterblichen Ueberreste des allgemein verehrten und tiesbetrauerten Künstlers schmückte eme Fülle von Palmen, Kränzen und kostbaren Ge- bmden. darunter herrliche Trauerkränze von der Grobherzogin. Wittwe Marie und Großhcrzog Iran» von Mecklenbnra-Schwerin, von der Schweriner Hoskapeue, den aktiven und passiven Mit gliedern de» Dresdner Mozart-VereinS und zahlreichen hiesigen künstlerischen und gesellschaftlichen Vereinigungen. Unter den aderten, die den ^ 4« Herren Graf-v. , Naurath Wallot. Allen: „Liebe Freunde, degnügt Eucki nickst, mit heilxnnen Schauern an meinem offenen Grabe zu stehen und zu klagen Seht, mein ganzes Leben ist trotz seiner 7ii Jabre dahingeflogen wie ein Traum der Nacht. Und doch ist e« ein köstliches Leben gcweien trotz der vielen Trugbilder, die auch mein Geniüth zu betbören suchten, trotz der vielen Enttäuschungen, die auch ich erfahren habe — köstlich, weil «S Mühe und Arbeit gewesen, weil ich mir ein lchöneS. hohes Ziel gesetzt, weil ich meine ganze Manneskratl daran ge jetzt, um es zu erreichen und weil ich ini Ringen nach der Krone des Sieges in dem Kanwsc «egen die sich auslbürmcnden Schwierigkeiten und Wider wärligkeiten eine Freude gesunden, die alles Leid und alle Bitterkeit weit übrrwog." Und wenn wir das von dem Menschen sagen können, werden wir da« nicht in weit höherem Maste von dein Künstler bekennen müssen? Wir hoch er von ieiner Kunst dachte, wir wissen es Alle, er bat «S unü in seinen gedankenreichen, geistfprübcndcn Tischreden oftmals wiederholt und ietn künstlerische« GlaudenSbekenntnist ist in dem uni Alle» unvergestlichcn Vortrag« über Mozart niedergelegt. Die Kunst ist ihm nicht nur ein an regende«, eitle« Spiel gewesen, nicht eine feine Gauklertn zur Unterhaltung de« reichen Müßiggänge«, sondern eine Offenbarung aus der höheren Wesi mar sie ihm. und wie die goldenen Sterne m da« Dunkel dcS Erdeniebens leuchten, «ine Botin au« der Heimath der Seelen, aus welcher durch Jahr Hunderte hindurch der FrtedenSgrust der ewigen Gottesliebe an die iried und lieblosen Meirichen ergeht. Und aus diese Stimme aus der lichten Limmelshöhe hat der gelicbic Meister oft und gern gelauscht. Wie Wenige Kat er es verstanden, uns dt« Sprache Lerer zu deuten, denen die unsicht. darc Welt ihre Geheimnisse verrätb. Und wahrlich, auch in vieler höheren Beziehung ist lein Leben ein köstliches gewesen, weil cs Ai übe und Arbeü gewesen. So stehen wir heute an seinem Sarge wohl mit ickimer,sicher Weh. muth über den unerietzlichcn Berlust, den wir erlitten haben, aber vor Allen, mit dem Keiühle warmer, inniger Dankbarkeit für den «dien, charakicr festen, mutbigen Mann, der mehrere Jabre hindurch der Unsere war und der bis zu seinem Lebensende mit so schönem Beispiele uns vorangegangen." Hieran schloß sich der Nachruf des Vorsitzenden des Mozart- Vereins. Herrn Gey. Hofrath Dr. v. Meyer. Unter Nicderleg- ung eines Kranzes am Sarge sprach er: «Der Tod hat sein unerbittliches Macht wort gesprochen. Wir Me stehen unter den, gewaltigen Eindruck des unabänderlich Geschehenen. Aber zu unser Aller Trost ist ihm der Tod als Freund gekommen inmitten seiner künstlerischen Bethäsigung. nach dem Ausklingen dcS so schönen, ergreifen den „In dismariam". seinem leisten Werke, das er dem Andenken an den von ihm hochverehrten, gesiebten König Albert gewidmet. Er ist un« entrückt worden. Was wir in chm verloren haben, das empfinden wir Alle in unterem tiefsten Innern, wir vermögen nicht, uniere Gefühle in Worte umzusetzen. War er doch der Begründer und unermüdliche Leiter und För derer. ja di« mufikalische Seele des Vereins. In de» Jahren, in denen der Mensch von seiner Arbeit aus,»ruhen vffcgt. entwickelte AloiS Schmitt, von wunderbarster Friiche und schövierischcr Kraft durchdrungen, eine reiche Thätigkcit hier in Dresden. In den letzte» iechs bis sieben Jahren galt lein ganzes Denken, das er so meisterlich in Wort und Schrift umzuietzen verstand, sein ganzes Fühlen, da« er in Tönen ausströmen ließ, dem ge liebten Mozart und seinen Schöpfungen. In edler Begeisterung hat er diel« ihm heilige Sache stets vor Augen gehabt und ist er für sie chätig ge- wesen bis zum letzten Mbemzuge. So wird seine nunmehr verklärte Gestatt vor unser Mer Augen stehen und unauslöschlich in unterem Gedächinist ausgeprägt bleiben. Die musikalischen Thaien de« theueren Geschiedenen find in unserer Aller Erinnerung noch so srti». da« sie nicht bter vorgebracht werden soll«». ES gilt nur noch, da» letzte, ichmerzliche Lebewohl zu sagen dem lieben Freund«, dem edlen, guten Menschen, dem «rosten Künstler und Meister. An seiner Vahr« trauerst beut« so Diele. Viele mit unserem Mozariverein. Insdesondere die da« Glück hatten, ihm nahetreten ,» können, so der Vorstand, die Orchesternttigtteder. Als Zeichen unsere« treuesten Ge- denken« und nie aushörrnder Dankdarkeit für alle» Da«, wa« der treu« Monn an un« gethan. lege ich dielen Kranz schlichter Lorbeeren an seiner Bahr« nieder und rufe dem treuen Meister ein „Uavo pi» »niw» l" in dir Ewigkeit nach. Ein weihevolles Moment der Trauer bildete nunmehr das re.. Mozarivercins-Orchesler gespielte .Häi'.dcl'schc Larghetto iAir au dem ('oiikirrto cri-a^n), und nach diesem das vom Martm-Luch Kirchenchor ergreifend schön gesungene „.^(ioraiuu.-, te Cbm ! von Palesirina, unier besten Klängen sich der Zug nach dem Grse ordncie. Tem Sarge voran schritten die ainoen Mitglieder d Mozari-Vereins, in deren Mitte Prioaldozeni Lewicki, die Lrdc. des Heimgegangenen aus einem Kisten tragend: dem Sarge folgen ei» nach Huudcrleu zählender Zug non Leidtragenden Am GuA sang der Römhild'sche Ehor den Bach'schcn Choral „Wenn i einmal soll scheiden und nach dem Vater Unser und dem Scge den Eurli'jchen Ehor „Sei slill". In aufrichtiger Trauer, u ergriffen, trennte man sich endlich von der leisten Ruhestätte de Meisters, der uns als Künstler und Mensch gleich hoch stau, dessen Gedächtnis; noch lange sortlebcn wird in seinem rasilost Wirken und Schassen und in der Eriiiilcrnng an sein edles, liebem. würdiges Wesen. — Unier Vorsitz des Herrn Professors Herrmann Starcl. hielt vorgestern Abend im Vereinshause der „Verein Dresd ner Presse" seine Hauptversammlung ob Ter Vorsitzende bc grüßte in herzlichen Wollen die zahlreiche Versammlung und er stattete den »msänglichen Jahresbericht, aus dem hervorging, daß die Geschäfts, und Wohlsayrlscinrichlungcn wiederum eine en'rcu- liche Förderung ersabren haben. Ter Verein zähl! zur Zeit 2 Ehren- und 5i ordentliche Mitglieder. Ten Bericht über den Kassen- und Bermögcnsdesland des Vereins erstattete der Schatzmeister. Herr Tr. Gandil. Auf Antrag der Rechnungsprüfer, Herren Schrift- steiler,Kaufmann Otto Fischer und Rcdalieur Mädcr, wurde mit Tankesworien dem Schatzmeister Entlastung crlheili. Tic Wahl des Gesammlvorslandes für das 19. Veremsiahr ergab die Wieder- wähl der Herren Professor Slarckc, Georg Jrrganw Tr. Gandil. Franz Wallncr. Kommissionsrath Thenius und Tr. Uhlmann. Eltz und die Neuwahl des Herrn Hosraihs Dr. Peschel an Stelle des verstorbenen Mitgliedes Stadtverordneten George Füllborn. Als Ncchnnngsprüser wurden die bisherigen Herren wieder- gewäylt, ebenso die bisherigen Herren des Ehren gerichts, zu denen Herr Buchdruckcrcibesitzer Gröschel an Stelle des verstorbenen Mitglieds Füllborn neu hinzutrat. Ten Rest der Tagesordnung bildeten interne Vereinsangelegenheilen. — Herr Schriftsteller Arno Sp>cs sprach dem Herrn Vorsitzenden den Tank des Vereins aus. An die Hauptversammlung schloß sich im Ncbcniaale ein einfaches Mahl an, dessen Ausstattung Herrn Hosvizbircklor Neumann alle Ehre machte. Tic Vcreinskollegcn blieben mit ihren Gäsien mehrere Stunden frob vereint. Ten ersten Trinkspruch aus den Verein und die Gäste brachte Herr Professor Starcke aus. Herr Hvsrath Tr. Peschel feierte in sehr beifällig ausgenommener Rede die großen Verdienste des Herrn Professors Starcke um den Verein und brachte ihm ein Hoch. Herr Schrststellcr Arno Spics wußte dem Vorstandsmitglied!: Herrn Dr. Gandil freundliche Worte zu sagen, die von diesem mit einem Hoch auf die Damen lzu Hause!) erwidert wurden. Tie Stimmung wurde durch den Vortrag mehrerer Gedichte des Mitgliedes Herrn Hosschauspieler Gustav Slarckc und des Gastes Herrn Malers Gentsch auf das Beste gehoben. — An der Bürgermiese. Ecke der Benststraße. fand vcugestc.n Abend gegen 7 Uhr ein S t ra ß c n d a b n - Z n i n m m c» si e zwischen einem Motonvagen der Linie Strehlen—Waldschlößchei und einer städtischen Tirmpswalze und deren anbäiigendem Arbeite wagen statt. Der Materialschaden aus beiden Seilen war zicmli,. bedeutend. Der Straßenbahnwagen wurde erheblich bcicbäd: nnb an der Dampfwalze ei» Rad seitwäris verbogen, die Esse >.. gerissen und von dem anbängcndcn Arbeitcrivagcn mehrere Rad, zertrümmert. Zur Beseitigung der Verkehrsstockung wurde l Feuerwebr zn Hilic gcrnscn. — In einem Restaurant am Ratbhausplatzc im benachbarten Plauen trug sich gestern Abend ein aufregender Vorfall z: Anscheinend in einem Anfalle von Irrsinn schoß ein in eine; Blechwaarensabrik beschäftigter Lithograph auf einen Staalsbab Assistenten. Der in die Schläfe Getroffene wurde dem Luven Hause in Löbtau zugesührt. ig. 19. Okt Leipzil Oktober. Beim Spielen mit Stieichbölzchen haben gestern 4 Kinder eine der Wcstcndbaugeiellschast geboria- an der Lützner Straße gelegene Luflicheiine. in der sich 500Ecntnei Stroh im Werthe von lOOO Mark befanden, anaebrannt. Ta: Stroh ist Alles verbrannt. Ein Theil der Scheune ist erhalle ! geblieben — Tie goldene Hochzeit feiern heute der Tlichschcermcisle Händler und dessen Ehefrau in Rotzwei n. — Amtsgericht. Tic 30jährigen Maurer Ernst Roder! Dorn in Trachau und Ernst Moritz Gäblcr in Micklcn sind de. gemeinschaftlichen Körperverletzung angcklagi. Dorn halte vor einiger Zeit in einer Schankwirthschast aus der Großenhaiuei trabe imt einem Gaste Streit, der sich auf der Straße forisctzie im Verlaufe desselben brachte er seinem Gegner durch zwei mit einem BIcchkrug ousgesührte Schläge blutende Wunden bei, die von einem Arzt genäht werden mußten. Tie Beweisaufnahme ändert die rechtlichen Gesichtspunkte der A'u klage. Wie scstgcstcllt wird, hat eine Verabredung zwischen den Angeklagten nicht slattacsundcn: Dorn, der zuerst zuschlug, koiinie nicht wissen, daß auch Gäbler ans seinen Gegner cinschlagcn weide Sonach liegt nur eine einseitige Mitthäterschast vor, nämlich au: Seite Ääbler's, der zu schlagen begann, nachdem er gesehen, dan Dorn thätlich geworden war. Bei Gäbler licgi einfache Körper Verletzung vor, deren Bestrafung nur aus Antrag des Bcr!ei;te- erfolgt: da ober von diesem eine dahingehende WillensbekundiiMi nicht vorliegt, wird das Verfahren gegen Gäblcr wegen der Thei! »ahme an der Schlägerei eingestellt. Bei Dorn liegt die 'Sache anders. Dieser benutzte zum Schlagen einen Blechkrug: es komm: daher gefährliche Körperverletzung in Frage, hinsichtlich deren Ver vlgung es keines Strafantrags seitens des Verletzten bcdars. Dorn wird zu 1 Monat Gcfängniß vernrthcilt. Ganz strassrei gel'i Gäbler aber doch nicht aus: er hat bei dem Vorgang die Rulie gestört und muß dafür 10 Mk. Geldstrafe zahlen oder 2 Tage Hast absitzen. — Beim Betteln festgenommcn zu werden passirle dem vorbestraften Kutscher Carl Heinrich Roth und dem Schuh macher Hieronymus Lux aus Neu-Waltcrsdorf. Beide leisteten den Gendarmen Widerstand. Erstercr wird zu 3 Wochen Ge- änaniß und 5 Tagen Haft, Letzterer zu 1 Woche Gesängniß und : Woche Haft vcrurtheilt. Die Angeklagten openrlcn ein ledcr sür ich und wurden auch getrennt verhandelt. — Der Steinmetz Adalbert Sessel aus Oesterreich gericih ain 1. Oktober in rmcr Löbtaner Schankwirthschast nach mehrstündigem Billardspiel mtt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite