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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021030017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902103001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902103001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-30
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.10.1902
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F0ll »»» Insentt«» Ullä 4donoem«llt» Ntr <lt» «nptetU« »tot LrÄmsnn HLI»Ä»rt 10 8»ol-«n-/Ul— 10 ^r»»1»r- nnü Isommti»«»» - <S«»okUN- ?et«U L lilbsni »««801«. «»«»»««» M»>»>»»» r«>M, »»dl I ..vütsr äöL ^srüxeri. §ut^L k»t«U« 8o ».' ltnubt «m Xrvi nus r>>rttd»durx uuL vis!" b«/LU^-n <>»«-. !5k»LkLlt nskev clvn Kv8k«>u kl Esu <^>Ni snk: Veräsuun^wls yoMis L.<rt»tv« tu, t I^-'Selcksn m»k». »I- i r k Usek l»r,kztL«u«r, ttowbur^i Vu:t>> - VVu-osr olc svrkultou H«, «ttx u K»tUL»»» Xurattrivl « «. H>^»LNtEz»»«0U »«I»» «to. FI»V v«uä« nur « kt ttnssuit»n„'r<k« »n ' 2u k«r,vkeev «ItiDek t.U'' ^pottl«^ou. 1 t*rubvl»«ur«I m. v. ^0 l»f. Zl^rksn tkAi^v Lu: Ir 8toiet»-4p«lt»ettS, s»UI«I»ner 8tra«»e. Vsisk VRH»an kr»»8i>« »>r«rd> »«cd «»st»,' »ul«»«» I« «. IIIII. ff. II Upoop llpstf >>ll,ritzll8tr. 20. L llvLVLrvll. „„„ »„„„ kn,„. ».»V»»v nci»., E- - ».»««! M» L,r,o»s. Edamberlatn-küdastlk Rrl'e Landta^-nbg «ollneri. Gkwrtbrknmmer. AuaustuSdnicke. ! Muwmntzl. Wt/terung: I ^Nllllt»»'äh«il ^ktllkt»»» I WA«»4»W» ^fflkßkl. Er'mmrr-, Äklg Handwrikrrvtrri» Ä>ai Bviadowrkn üb« dir zollvEische Lagk. I Mein deiter. I ^tlllilk» »»V » I »/v^»» Ttz«»berlat»'< südafrikanische Reise. Der Entschluß des britischen Solonialminisler- llhamberlain, nach Südafrika zu reisen, also in da- Land, das gleichsam den Triumph seiner Politik verkörpert, aber auch »ugleich deren grauen- Haft verheerende Folgen veranschaulicht, mutzte naturgcmätz -u- »Lchst de» Eindruck eines völlig unerwarteten Ereignisse», einer Neberraschnng hervorrusen, die»scit» wie jenseit» de» »anal». Puch drüben in England hat man auhechalb der einge- weihten Regierungskrise keine Ahnung von dem Ehambcrlain'schen Reiseplan gehabt, obwohl dieser selbstverständlich nicht über Rocht als das Resultat einer AugendlickSlaune entstanden sein kann, son dern geraume Zeit vorbereitet und reiflich bedacht worden ist. Di« Ankündigung der Reise kam plödlich wie ein Blitz auS heiterem Himmel und wirkte darum um so mächtiger. Der Gedanke .Ehamberlain in Lüdafrika" hat etwa» so theatralisch Blendende», Bcrblüfscnde», er schließt, wenn m<» sich olle möglichen Phasen seiner Ausführung und Verwirklichung vor Auge« sühn, so drastische Effekte cm. datz er in seiner unmittcl- baren Einwirkung zuerst alle »ritik verstummen läßt und zu dem Gestöndnitz zwingt, datz der Mann, der e» wagt, ohne Zaudern und Zogen den blutgetränkten Schauplatz jemer Dhaten oder, wie di« überwiegende Mehrzahl seiner Zeitgenossen meint, seiner fast unoergleichiich frevelhaften Politik des brutalen nationalen Egoismus zu betreten, doch zweifellos eine außergewöhnliche historische Er scheinung darstellt, die weit über alle Turchschnittsmatze hinaus ragt und durchaus autzerbalb des Alltäglichen steht. Wenn man i« Sd«de wäre, das sittlich» Unheil schweigen zu lassen, so müßte der Staatsmann imponirca, der sich zur Durchführung seiner Politik und zur Sicherstellung seiner Errungenschaften selber ohne jede Spur von Bedenken und persönlicher Furcht nach den er oberten Gebieten begiebt, deren Bevölkerung er als der böse fluch deladene Dämon erscheint, der unsägliches Elend über sie heraus beschworen hat. Es ist die Größe der Gewissenlosigkeit, die Eham berlain verkörpert. Wer nur den nackten Erfolg anbetet. wer der Stimme der Moral in der Politik jede Berechtigung verweigert der wird dar englischen Aolonialmmistcr, den Hauv»träger d«S britischen Imperialismus, mit seiner z.elbewußten Energie und seine« gewaltigen Willrnsmutbe als eine heroische Natur be wenden. die Anerkennung, ja Bewunderung verdient Nicht mit der Wimper wird er zucken, wenn seine Augen über die Drummer stättea glette». dessen Boden sich in jahrzehntelanger Arbeit das Volk zu eigen gemacht hatte, das er seiner staatlichen Unab hängig«» beraubt hat! Schwerlich wird eine sittliche Regung oder gar ein Gefühl her Reue Ehamberlain beschleichen wenn er mitten unter Jene tritt, denen er die höchsten irdische« Güter genommen, und wenn sein Fuß über die Wüsteneien gleitet, die seine Politik bereitet hat. Denn cs dürste wohl leider «in« irrige Auflassung sein, zu glauben, der Afrika reife Ehamberlain'» lägen Gemnthsmotive zu Grunde: er wolle dir Folgen leiner brutalen Blut- und Eilenpolitik in krasser Nn Mittelbarkeit ans sich wirken lassen, um einen grundleycnden Wandel in seiner Politik vorzunehmen, um eine große Aktion der Sühn« und der Versöhnung anzubahncn. Nicht sentimentalen Beweggründen entspringt die Reise Ehamberlain» nach Südafrika, sondern sie ist vielmehr ein Akt der politischen Rothwendigkeit. um dort, in den neuen und in de» alt«» Kolonien, in denen zur Zeit beinahe chaotische Zu stände obwalten, die Grnndlagen zu schaffen, auf denen eine gedeihliche Entwickelung angebahnt werden kann. AuSschließ sich i« Interesse Englands, nicht in dem Interesse der Buren erfolgt die Reife. Man könnte dem cntgegenhalten. daß ja die Baren jetzt die Unterthanen Englands sind und ihr Wohl daher mtt de» Interessen der britischen Weltmacht zmammcnsalle. Dabei übersieht man aber, daß es von Anfang das Hauptziel der Ehamderlai«'schen Afrikapolitik gewesen ist. im Süden des dunklen Kontinents daS Uebergewicht de» englischen Elements über das holländische herznftellen Durch den Krieg sollte die- geschehen, und «S ist doch so gut wie ausgeschlossen, daß Ehamberlain selbst di« Hand bieten sollte, um das Uebergewicht Englands in Süd afrika. das unter ungeheuren Opfern durch einen beinahe drei jährige» Kampf entschieden ist. nunmehr dadurch wieder fraglich zu machen, daß er den Buren in vollem Umfange die Mittel ge währt, damit sie allmählich wieder befähigt Waden, die Frage, wer der herrschende Bolksstamm in Südafrika sein soll, auf's Neue anfzawerse». Den» wirklich die Afrikafahrt des Kolonialministers zur Folg« haben sollt«, daß den Buren von engliicha Seite ein größeres Maß von Unterstützung zu Theil wird, als bisher ge boten worden ist. fo wird dieses Maß doch sicherlich so be- messen fm». daß den Buren die voll« Kraft zu eioer Dieder- anfrichtnng. die eine ernste Gefahr für die englisch« Harschast Histmi kümtte. nicht -»wächst. Schon die Thatsach«. daß die gifmnmt» englische Presst da« Thamberlain'sche Reiseprojekt mit lebhaftester Genngthuung begrüßt, sollte jeden Zwafel an dem ! der Reis« beseitige«. Wen» irgendwo in imperialistischen » der Befürchtung Raum gegönnt würde, Ehamberlain ! sich auf seiner Afrikafahrt aus dem siegreichen Buren- i» «inen aufrichtigen werktätige» vurenfrennd verwandeln, ttb« «an wohl k«l« den Reiseplan so einmüthig und b«. dingungslo» als einen genialen politischen Akt bewerthen. Tie Jingo» kennen ihren Ehamberlain sicherlich besser, als die GesühlS- politiker auf dem Kontinent, die seine Reise nach Südafrika als eine Entsühnungssahrt, als einen Büßgang onsehcn möchten. AuS London wird berichtet, daß Ehamberlain vermöge seines Reiseentichlusses wiederum der Mittelpunkt des Reiche« geworden ist. daß sein persönlicher Erfolg um so größer ist, als der halb- vergessene Imperialismus, mit dem er sich idcntisizirt. ja kam- promittirt hatte, wieder mächtig angefacht wird. Handelte cs sich bei der Reife lediglich darum, die Wunden zu heilen, die den Buren in den allen und den neuen Kolonien durch den Krieg zugesügt worden sind, so würde ein solcher Erfolg völlig unverständlich sein. Der Kolonialministcr ist der Held des Tages, und da» paßt vollständig zu der neuerdings in England wieder stärker hervor- trclcnden burenscindlichcn Stimmung, die sich sogar hier und da zu Erccssen gegen die dort weilenden Burenvertretcr verstiegen hat. Bezeichnend ist ferner, daß man in London Natal als die erste Rciscstation gewählt wissen möchte, um diese Kolonie für ihre Treue ivährcnd dcS Krieges zu ehren. Aus Südafrika wird bereits gemeldet, daß dort große Ehrungen für den Kolonial ministcr vorbereitet werden. Daß solche Ehrungen nur von den sogenannten Lovalislen, d. h. von den burcnseindlichen Elementen aussehen können, liegt doch aus der Hand. In der Kapkolonie herrschen Verhältnisse, die sehr dringlich ein energisches Eingreifen erheischen, weil der englische Einfluß bedroht erscheint. Das holländische Element ist dort trotz des Krieges mächtiger denn je, so daß die um ihr« Macht besorgte englisch« Bevölkerung, die im Kap-Parlament durch die sogenannte Fortschrittspartei vertreten wird, um das Uebergewicht der Holländer zu breche», die Suspension der Verfassung verlangt hat. eine Forderung, die der Premierminister der Kapkolonie Gordon Sprigg ocrwe gerte, weil er nach streng konstitutionellen Grundsätzen mit der Partei der Afrikander reaiert. Diese verfügen über die Mehrheit im Kap-Parlament. Auf der Seite der Loyalisten dagegen steht der den Afrikandern verhaßte Generalgouverneur der neuen Kolonien, Lord Milner. Dieser, ein persönlicher Freund Ehamberlain's, besten volles Vertrauen er seither genossen hat. vertritt die schärfere Tonart und eS läßt sich wohl kaum erwarten, daß der Kolonialminister im Gegen'atze zu Milner die Partei der Afrikander und Buren ergreifen wird, wenn er der Ausgabe näher tritt, die politischen und wirthschoftlichen Verhältnisse in Südafrika neu zu regeln. Daß diese Ausgabe keine andere Lösung finden wird als im Sinne des britischen Imperialismus, steht von vornherein fest. Daran wird sich auch nichts ändern, nachdem Ehamberlain aus eigener Anschauung die Mittel und Wege für die Weitcr- entwickelung seiner bisherigen Politik geprüft hat. bs der frcisinni nige Abgeordnete habe, aus einem Neueste Drahtmeldunqeu vom 29 Lktober^ (N«chts eingrhende Devetcke« befinde« sich Seite 4.) Berlin. sPriv.-Tel.) Reichstag. Das Haus ist gleich zu Beginn " " ^ ^ "" " - -- erkmrt Berichte Antrag Heim aus 6 Mk. Gc . Ritter-Merseburg für diesen Antrag gestimmt Irrthum beruhe. Ritter sei an diesem Lage überhaupt nicht in Berlin gewesen und würde, wenn er anwesend gewesen wäre, mit seinen Parteisreunden gegen den Antrag Heim gestimmt haben. -» Tann wird die Bcratnung der Vieh- und Fleischzölle 'ortgesetzt. — Abg. M üller-Meiningen strest. Dolksp.I: Gras sfwadowskv habe gestern von England und besten Latifundien ge- prochen. aber übersehen, daß sich diese Latifundien gerade unter »er Herrschaft der früheren Kornzöllc gebildet haben. Graf Posa- dowsk» habe auf den Hinweis auf Tonemark erwidert, daß dort dos Klima ein ganz anderes, feuchteres sei und die Viehzucht br ünstige. Ja. was sei denn für ein klimatischer Unterschied zwischen ^ütiand und Schleswig-Holstein. Daß die Agrarier das. woS ic fordern, nur, wie sie behaupten, im Interesse ihrer Arbeiter orderten, glaube ihnen doch Niemand. Redner bestreitet, daß "'crn zur Last zu legen orverte» gio »>e Fleischtbeu Müder dem Bedarf. Kein anderes Land habe schon jetzt einen ,o hohen Rindvichzoll wie wir. ausgenommen Amerika, aber dieses >«l Ausfuhrland und habe überdies nicht entfernt einen so hohen Schaf- und Schweinezoll. Man saae, auch im Auslände seien die Ueischpreise gestiegen. Aber in Holland, Oesterreich-Ungarn und Rußland seien sie niedriger als hier. Weiter kritisirt Redner da» Borsäureverbot. Tie Experimente deS ReichsgcsundheitsamtS eien augenscheinlich tendenziös gewesen. Die Agrarier schließt flcdner, versichern, daß b« höheren Biehzöllen unsere Viehzucht den Beoarf Deutschlands werde decken können. Ja, das sind Hoff- nungen. davon werden wir aber nicht satt. Wenn Sic wirklich ne Viehzucht fördern wollen, wie können Sie da alle Futterstoffe ... Kartoffeln >. wir «trag Rettich und v. Grand- ty auf S.chluß der Debatte, über den auf Verlangen ^ kr mit ehr vertdeuern. Mais, Futtergerste, Rübenschnitzel. Kartoffel» ./ Diese Ihre unheilvolle Vertheuerungspolitik werden wi allen Mitteln bekämpfen. — Ein Antrag Rettich und v. Grand ^ auf Schluß der Debatte, über den auf Verlang« er Sozialdemokraten namentlich abgestimmt wird, wird mit »men. — Persönlich bemerst > ist mir durch Dcbattenschluß ' ' ich »ndwl hlkrei dbielski di« Attträa« aus m,in«m Wahlkreise aus vermehrt« ung von Schlachtvieh 'beantwortet hat, aus einem Freunde lehzöll« zu einem Gegner geworden bin. sBttvegung) — 180 ge^n 8S Stimmen ang«no gemacht worden, därzuleaen. daß ich wegen der , _„^enana«^ Sittart sCentri): Es üsit der der astsminii Es folgt nun die Abstimmung zunächst über die Pw Rind vieh. In einfacher Abstimmung werden die Anträge v. Wangen heim, den Zoll durchweg für alle Kategorien Rindvieh als Mindest zollsatz auf 18 Mk. pro Doppclcentner Lebendgewicht sestzuictzen und Albrecht lLoz j, die von der Kommission vorgeschlagenen Zoll sätze nicht nach Lebendgewicht, sondern nach Schlachtgewicht zu be rechnen. abgelehnt. Der Kommissionsantrag. 18 Mk pro Doppelcentncr Lebendgewicht, und als Mindestzolil 20 Prozent weniger, also mindestens 11'/, Mk. Mindestzoll, wird ange nommen mit 161 gegen 120 Stimme». Dafür stimmten die ganze Rechte, das Eentrum, mit Ausnahme der Abgg. SittaN. Fußangel, Letocha, Müller-Fulda, Graf Ballestrem. Eahensl» und Stütze!, ferner die NalionaUiberalcn Haas. Graf Oriola, Hicbcr und v. Kaufmann. Drei Abgeordnete enthielten sich der Ab stimmung. Nach Zurückziehung der weitergehenden Anträge Wangenheim wurden angenommen nach den Kommissionsanträge» l4'/, Mark Mindcstzoll pro Doppclcentner Lebendgewicht aui Schafe mit 161 gegen 129 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen, 14'/, Mark Mindcstzoll für Schweine, mit 162 gegen 135 Stim men bei 4 Stimmenthaltungen, 36 Mark Mindestzoll pro Doppel centner für Fleisch, 48 Mark für einfach zubereitetcs Fleisch. 96 Mark für zum feineren Toielgenutz zubcreitctcs Fleisch mit 162 gegen 132 Stimmen bei gleichfalls 4 Stimmenthaltungen. In einfacher Abstimmung fanden die von der Kommission vor- geschlagenen Vieh- und Fleischzolliätze des autonomen Tarifs An- nähme. Abgelekitt wird der sozialdemokratische Antrag, die Zoll- sreiheit von Fleischmcngen bis 2 Kilo für Bewohner der Grenz- bezirkc gesetzlich sestzulcgen, statt lediglich dem Bundcsrcttbe eine bezügliche Besugnih zu crtheilen. mit 190 gegen 105 Stimmen. Es sind somit alle aus Vieh und Fleisch bezüg lichen Zollsätze nach den Beschlüssen der Kom Mission zur Annahme gelangt. — Ter Prä sident stellt nunmehr die Mindestzollanträge v. Wangenheim zu den Positionen Küchengewächse, lebende Pflanzen. Blumen. Blätter. Eykaswedcl, Weintrauben. Aepsel und anderes Obst zur Berathung. Die Mindestzollanträge zu den Positionen Kar toffeln, Futterrüben. Zuckerrüben, Flachs. Tabak, Hopfen sind vom Adg. v. Wangenbein: zurückgezogen. — Abg. Singer sSoz.j legt Verwahrung dagegen ein, daß dem Anträge des Präsidenten statlgcacbcn werde. Das Haus fei nicht darauf vorbereitet, schon heute die Positionen Küchcngcwächse usw. zu berathcn, da die Zurückziehung des Antrages Wangenheim, betreffend Kartoffeln usw.. vorher nicht bekannt gegeben sei. Er beantrage, die Weiter- berathung zu vertagen und die vom Präsidenten vorgeschlagenen Positionen morgen gesondert zu beratben, eoent. beantrage er, beute nur über Küchcngcwächse zu berathcn. — Abg. Tr. Barth ffreis. Vereinig.! spricht sich m gleichem Sinne aus. erklärt sich aber mit seinen Freunden bereit, über die Position Kartoffeln in Berathung zu treten. — Abg. Singer bemerkt noch, das Haus sei darauf vorbereitet gewesen, heute eine ganz andere Dis- kussion zu führen, nämlich über Feststellung der nächsten Tages ordnung: das Vorgehen der Mehrheit sei geradezu eine Uevc: rumvclung. IPräsident Graf Ballcstrem widerspricht diesem Aus druck.! — nun dann Ueberraichung. Redner beantragt namentliche Abstimmung öder seinen Antrag auf Vertagung. — Präsiden! Graf Ballcstrem: Ich muß doch dem tmderivrechen, als ob es sich hier um ein Komplott handelte. Schon neulich habe ic» mitgethcllt. daß nach Erledigung der Viebzolldcrathung die anderen Wangcnhcim'schcn Anträge an die Reihe kommen würden, sowie daß eine Anzahl dieser Anträge zurückgezogen sei tRuse: Scb: richtig! — Abg. Sattler inak.-lib.!: Wir haben heute nicht so vi ° ^ "" keil! bitten men zu bcrachen. Tos Best« v. Wangenbein, alle seine Anträge zurückzöge sSehr richtig und wenn der Präsident dem Herrn v. Wangenheim einen dahin gehenden Rach gäbe. IPräsident Gra? Ballcstrem: Es ist nickn meine Ausgabe, dem Herrn Kollegen einen solchen Rach zu geben ich kann nur nach der Geschäftsordnung verfahren und die zum 8 1. Absatz 2, also zu den Mindestzöllen gestellten Anträge zur Berathung stellen.! — Abg. Richter ffreff. Bo!ksp.>: Neben Marimaliätze und Minimoliätze einer Position muffe zusammen diskutirt werden. Es gehe «wer dock nicht, daß. nachdem man siä' aus die eine oder andere Position vorbereitet, und datz dann ans einmal, wie cs dem Abgeordneten, sei eS Wangenheim oder ein Anderer, gefällt, das. woraus man vorbereitet sei, zurückgezogen werde und ein ganz anderer Gegenstand zur Berathung komme.-Abg. von Wangenheim: Es sei doch nur begreiflich, wenn er nach dem Ergebnis! der Abstimmungen über seine Getreide- und Vich- Mindestzollanträgc eine Anzahl weiterer Anträge zurückgezogen habe: aber den über Gärtnerei-Erzeugnisse hätten seine Freunde ausrecht erhalten muffen wegen seiner belonderen Dichtigkeit. — Nach weiterer Geschäftsordnungs-Debatte wird der Antrag Singe: aus Vertagung ab gelehnt mit 210 gegen 87 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen. — Abg. Herold lEentr.I beantragt, über den Gcsammtantrag v. Wangenheim. betreffend weitere Fesi setzung von Mindestsätzen, zur Tagesordnung ubcrzugehen. >Bc wegung.j Es sei für diesen Antrag eine so verschwindende Minder heit im Haust, daß deren Berathung doch zwecklos und zeit raubend sei. — Abg. Hahn sB. b. L.> sgege» den Antrag au> Uebcrgang^zur Tagesordnung) hebt die Rothwendigkeit eines de- sonderen Schuhes unserer heimischen Gärtnerei-Erzeugnisse her vor. sowohl lvos Gemüse anlangc, als auch Obst. Er bitte des- halb bringend, in eine Debatte über diesen Wangenheim'schen An trag eintreten zu wollen. Es sei Pflicht des Hauses, mindestens die Verhandlung über diesen Antrag herbeizusühren, also den An trag aus Uebergang zur Tagesordnung abzulehnen. — Hierauf wird der Antrag Herold aus uebergang zur Tagesordnung über den Antrag Wangenheim, angenommen. Dagegen stimmte das Gros der Konservativen.^die Sozialdemokraten und di« Frei- sinnige - war zunäc! Vereinigung. — Weiterberathung morgen 12 Uhr, und .»nächst namentliche Abstimmung über den Absatz 2 des 8 1 des Zolltarisgrsetzes, also über die Gesammtheit der Mindcstzoll. sätze, wie sie sich in den einzelnen Abstimmungen gestaltet haben
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