Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-26
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sa Nein. 25. Jul«. DervearüßungSdesuM de« osterrelchiichen Kaiser« bei dem deutschen Kaiser steht nunmehr Itir 'Anfang August ln An-sicbt. München. 25. Aul«. Proteffor vr. Zarnke 1» Leipzig ist zum auswärti gen MitgUeke der diesigen 'Akademie der Wisienschas» tcn ernannt worden. Tageötatt für Mitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörseukericht, Frem-enliste. Mitredaeteur: vr. Für das Fkuill.: L,««lMitg ^-v., und Vsrknuk allsr LtsLlspspiorv, pfsnübriotv, ) cVu8/.aI>Iun^ aU«r Ooupou8. Vnont^Itiioii« j> Druck und Etgentbum derHerauSged»; Liep-vl» 4c ktcteUi»» «Ir «n Lreodcn. Verantwortl. Redakteur LR«1urt< Ii ü'tttit«ei«U in D,'> K0PPV1 «L 8 er in Sik ^ tn o Is 11, on vto. - 8el,Io88-5!trns8i, 14. ! Lvnlrolv dar Vvplovsung ullvr IVartlipiipiur». ^IIu» uuvl, it ? «k>lll-i>ü>!<'r eloi- 8>>l,rl'rM!inv u»1'hriallwlwiu Vomlvilgivlie für iVveiisol. S«,«„te «erden rn»rl«»ll«t» » di» «dd». d Mir »näe»«m»«, »onnla»» t>i« Mi'«»«« reu»,», j» Neustadl nur a» waisteniagen: ar. »Iistelgaii« Nt.üv>a!I!ackm.»Uur. — Del Raum einer cinipaliiaen WelUtetlc koste! I» Vk«' Utu,ei»>>d» dt« Zeile UU Ptiie, Stne ivaranlie dir da» uiichir rt »t»e ürtcheinen der Snlerot» wird »tchi, ege den. Ruowtrliqe Annoncen-Aufträge »on »n» nilbtlaiini!« Humen und Perionen inielircn wir nur gegen !vränumer«>!»«>,ialll>e»a durch Pneimarlen oder PostriNtastlung. Acht Tilden kosten Pi-e. In- icrale tiir dir Montag». Nunuiier oder nach cint in Festtage die Petit- -eile Ä> Ptge. !!>v 1 t»III8t 1 tUt -^usloillon und Uvu8iou von Iteltpt'srdsu, l'Hii^nstrrran, ^ von L(i. putrics, lioituntsrnodt tur Oumo» u»«I Herren in der ^i088«-u Llu- „ liuit, buIiuZt. > usav-uvifo und der Deivn tieit.I,:,Im. filsstkinlv Pfvpds und» i-iito Covui.-K.-ü-oiiin.» ' Keseftlri-e. ßlässistv ?rs?8ö. s «r s«7. 24 187S. VottttscheS. England wird aufathmen, wenn sich die Nachricht bestätigt, daß der Zulukneg beendet ist. Fordes ist 80 Stunden zu Pferde gewesen, um die Meldung von dem entscheidenden Schlag gegen Eetrwayo an di» Station zu bringen und von dort trug der Telegraph di« Kund« schnell in alle Welt. Zweifel an der Richtigkeit sind insofern ausgeschlossen, als General Wolseley nach England meldete, ihm weder Munition noch fernere Verstärkungen zuzusendcn, sondern zu bestimmen, welches Regiment der Cap-Truppen zuerst nach Europa zurückbefördert werden solle. Letztere etwas nach Prahlerei schmeckend« Frage würde ein General wohl nicht wagen können, wenn er seines vollständigen Siege» nicht gewiß wäre. Die armen Zulu»! Wa« haben sie, die wir Wilde nennen, ander« gethan, als «a» bei un« zu Lande für ehrenvoll gilt? Sie haben Haus und Herd und Nationalität gegen die eindringenden Fremden vertheidigt, Anfang» mit Glück, zuletzt sind sie unterlegen und bekommen nun «l» Freigepäck die Segnungen der Eioilisation auf ihren Heimweg nach dem eingeäscherten Ulundi. Wir brauchen so gern das komische Bild von Wilden im Frack und Cylinder, denen die Holen fehlen — und so ungefähr werden sich die ZuluS im Gewände der europäischen Eivilisarion ausnehmen, die sie nicht verstehen und die sie, wenn sie in dieselbe eindringen, nicht eben lieben werden. Bisher kannten sie nicht d«n Schwur, nun lernen sie dm Nieineid kennen. Bisher baut« Jeder seine Hütte, wo er di« Bedingungen zur Existenz für sich und einige Schafe fand, nun sollen „Grundeigenthumö- bedingungen" ihnen aufgezwungm werden. Den Schacher, den Wucher, Hypothekennoth und Bankerot kannten sie nicht, aber sie werden sie bald „durch die weißen Männer" kennen lernen. „Sie haben Heerden gestohlen und Weiße gemordet", sagen die offiziellen Engländer. Aber einer ihrer englischen Missionsbischöse schildert Land und Leute dort ganz anders; die Zulus seien friedliebend, harmlos, mäßig, allem Guten offen, wmn sie freundlich behandelt würden. Das eben aber hatten die Engländer versehen und nun seien allerdings die Kämpfe dort erbittert geworden, denn die Zulus hätten leider bei den Engländern nur Wortbruch und Habsucht rennen gelernt und sich davor nur au» bitterer Noch erwehrt. So berichtet ein englischer Bischof, der 7 Jahre unter den unglücklichen Schwarzen unangefochten gelebt hat — e« bleibt abzuwarten, wir die Alle» aufklärende Geschichte diese neueste Annexion Englands beur theilen wird. Nicht auf dem blutigen Schlachtfeld«, nicht al» militärischer Befehlshaber im Dienste der Gewalt fiel Favre, der Kommandant de» St. Gotthard, aber um so ehrenvoller, dmn ihm folgt nur Segen, kein« Verwünschungen nach ; die Idee, die sich dem Verkehr zwischen Deutschland und Italien quervorschiebenden Alpen zu durchbohren und zu beschienen, mag an sich ja politischen Interessen entsprungen fein, an dm Millionen, welche der Riesenbau bisher verschlang, klebt sogar Gründerschmutz. Aber hinter oder unter dem politischen Zwecke birgt sich doch auch der humanistische Gedanke der Ver brüderung zweier Nationen, die allen Grund haben, die vielge- schmähte Jetztzeit zu preisen. Einst war das anders, von Rom zogen die cäsarischcn Cohorten über dm Gotthard, zur Unterjochung Germanien«; dann wieder, viele Jahrhunderte später, holten sich die deutschen Kaiser im blutig niedergehaltenen Oberitalien die eiserne Krone und da war natürlich von Freundschaft der Germanen mit den Welschen keine Rede. Endlich kamen durch fanatische Römlinge die Finsternisse des mittelalterlichen Papismus über die Alpen in unser arme« Vaterland, und die Reaktion dagegen zeigt sich in, 30jährigen Religionskriege. Zuletzt dann hielten die Habsburger Deutschen die feste Hand aus den Nacken Veneticns und der Lom bardei. und es bedurfte mörderischer Schlachten, um endlich zwischen beiden Völkern das Mein und Dein zu trennen. Jetzt aber steigt di« Sonne milder Völkerbrüderschaft empor, seit zehn Jahren arbeiten Tausende „Soldaten des Friedens" an der Unterhühlung des Gott hard. und Favre war ihr Generalissimus, der sie zur Arbeit und zur Besiegung der Elementargewalten anleitete. Friede seinem Ge dächtnis er fiel auf dem Felde der Ehre, auf seiner Wahlstatt. Der viele Verkehr in den heißen Schächten des sagenrcichcn Berges hat ihm einen Herzschlag zugezogm. Am 30. Septbr. 1881 soll die Lokomotive von Göschcnen nach Airolo durch den Gotthard dampfen Favre hört ihren schrillen SicgeSpfiff nicht — aber sein Werk zeugt dauernd für seinen Geist und sein Wissen Lücken giebt eS freilich nicht in dem Kriege, dm wir Welt- und Völkergeschichte nennen: bereit» trat für ihn sein Nachfolger, ein Schweizer von ebenfalls hoher technischer Begabung, ein und leitet den Fortgang voraus sichtlich bi« zum guten Ende. Hoffentlich liest der Generalissimus der deutschen Politik, Fürst Bismarck Exc. im Bade keine englischen Zeitungen. Kurgemäß für einen Kissinger sind sie eben nicht und wenn sie der Aerger diklirt hat über Deutschlands neueste Zollpolitik, so berühren sie doch einen wunden Punkt, zu welchem wir unsererseits — beredt schweigen müssen. Der „Economist" kritisirt unbarmherzig Bismarck s Schutz- und Finanzzölle. Der „Spektator" erklärt, daß er in die Periode seines BerfalleSundFalleSeingetretmsei.daßernichtnurDeutschlandSWohl, sondern Deutschlands Stellung als europäische Macht schädige. Noch bitterer ist die „Saturday Review", welche am Schlüsse ihres Artikels sagt, Deutschland gleiche jetzt einer ungeheueren Festung, in welcher die Soldaten gerade genug Kartoffeln ünd Korn pflanzten, um ihren bescheidenen Bedürfnissen zu genügen, um, wenn e» Nothwendigkeit oder Laune erheischen, nach Gutdünken und mit Vortheil einen Aus fall zu machen. Dies sei ein seltsame« Ideal für einen Staatsmann de» neunzehnten Jahrhunderts. Locale« au» Sächsische«. — Se. Mas. derKbntg bat Ragaz bereits am Mittwoch verlosten und sich nach Taraöp begeben. Die Witterung war leider auch dort Immer wechseinv. Am Dienstag kamen die Tos kanischen Herrschaften nach Raaaz. von wo au« Se. Mal. ker Witterungsaussichtcn: Vorwiegend heiter und trocken, wärmer. Tresse». Sonnabend. 2«. Juli. König mit seinen bvbcn Gasten einen Ausflug nach Bad Psäfferü unternahmen. - Am Donnerstag begaben sich IJ.KK. HH. Prinz und Frau Prinzessin Georg, Prinzessin Mathilde und Prinz Friedrich August zu zweitägige». Besuch I. M. der Ka scrin Augusta nach Koblenz. - iu», Kon!,» der Verc'nigte» Staaten von Nvrtainerika in Leipzig ward ein Herr I.amco E. Mvlitgvmcrh ernannt. — Aon, kaiserlichen Teicgrapbenamt I» Berlin wird die Legung unterirdischer Leitungen »ach Dresden. Br-slau und Stettin beabsichtigt und sind dazu die k. Poslrälhc Sleinhüldt and Dresden, Priedel aus Kiel und Hcvic aus Darmstadt mit Ermittclnngen der süc die Kabel anszuwäblenecn Wege be austragt. - Der „Bcrl.B.-Cour." meldet: Die Wittwe deö in Dessau verstorbene»Tenoristen Diener bat aus die ibr etwa zusagende Erbschait verzichtet, dagegen ibr ctngcbrachteö Vermögen im Be trage von :i78,«.«oo Mark nach dem Tode Idrcs Ehemannes zurückgezogen. — Die königl. Anitöbauptmannschast zu Dresden ist neuer dings von Oekonomei, »icbriach „in Erlauvnlßlchcine zu», Ab- seucrn von Schreckschüsse» a us Get r ei d ei el d er n angegangen worden. Da das Jagdgesetz jedoch lediglich in Kirichplaistagcn und Weinbergen und auch da nur auonabmswcise den Gebrauch des Schießgewehres zur Abwcbr von Vögeln »cstatlct, so bat tic die bctr. Bittsteller abschlägll.h bescheiden müsse» und kann auch etwa bei ihr weiter ctiiacbcndcn Gesuche» der Art selbstverständ lich keine andcrc 'Abfertigung zu Tbell werten lassen. - Das dicöjäbrige Albcrtkest ist in einer gestern abge- haltcncn Coinihffipung des Albcrtvereinö aus Sonntag tcn :tl. August testgcictzt worden. Der Große Garten wird wiederum aut das Festlichste geschmückt sein. Dazu ist beuer iür ganz be sondere Uederraschungcn Sorge getragen, wovon vor der Hand nichts vcrraibcu sei. - Trotz aller Mühe» und Beachtung aller gesetzlichen Vor- schriiten in dag Streben bcr Leipziger So ialtcinoiraten. Herrn Bebel In Dresden et» öffentliches Audi etc» zu ermöglichen, gescheitert, und zwar, wie es scheint, nur an tcn hiesigen Herren Wlrtdcn. Es »al sich keiner derselben bereit gefunden, sein Lokal zu dem deabstchtigtcn Zwecke brrzugebcn. — A» Stelle des vorwiegend i» England gepflegten grau samen Sporks des TaubenichiciienS wird hier ncucrtiiigv taö nicht mindere Geschicklichkeit erivrtcrnke. ober barmioic Giaü- kugelschletzen von einem Lchießklub. welcher aui Walther s Wembcra I» Aadebcui regelmäßig Mittwochs Nachmittags zu. sammentrttt und nur im Freihandichteße» sich übt, gepftegr. Von dem Kunstschlosser W. Ziegler in Rawiifch bat sich der Klub eine sogenannte „Bogardus-Wurtmaschinc" nebst den obligaten Glasb.sticn kommen lassen. Letztere haben ca. 5 Centimeier in, Turchmestcr und sind aus b'au.irbn Glase beigekielit und mit Federn angetüllt. Mittelst der Wurimaichine werden die Bälle einzeln sa-räg emporgeschleutcrt und durchmessen eine Flugbahn von 25 biö :«> Meier. Der Schütze hat den empor geschleuderten 'Buu zu treffen, in welchem Falle derselbe zersplittert und d>c Feber» berumsticben. Das Treffen ist da »atüliich scvr schwie rig. Die vier beste» Schützen aus Flu.wild erprobten sich am letzte» Mittwoch. Geworicn wuideu 120 Glaskugeln, 70 davc» getroffen: Rentier G. in Ratcbcui erzielte 4i'> Procent Treffer, Rcvtcrllrkler E. in Trachau 48 Proc., Advokat S. in Dresden »5 Proc., Direktor C. ln Dresden 70 Rio ent. Das sind ganz brillante Schicsrcstiltate, um io mehr brillant, als bestlgerWinc und nngünsitge Beleuchtung die ZIclstchcrbcii beeinträchtigte». — Im Museum Ludwig Sa'vakor InOberblasewitz wird von jetzt an ein Stück M a in m n khza h n au bewahrt, welches da selbst vor Kurzem unter dcr Erbe aui dem Löß gesunden und dem Museum übergeben warb. Möchte dock, Jeder, weicher beim Grund- oder Brunnengrave» beschäftigt ist, au> Alles achten, was ihm nickt genau bekannt Ist und eS einem Sachverständigen unterbreiten, cs würde dadurch gewiß manche Reliquie tcr Borzeii ethalten. — Nach früher geltenden wohlfabrtöpolizelltchc» Verordnungen dursten erst mit dem gestrige» Tag zIatobi, 25. Juli) neue Karkosieln verka> kt und gegessen werden. - Bei den seit einiger Zeit im 2 hu »'scher, Schlosse bei Tctichen vorgcnommcnc» limbanhn ist man ein» einen alten 'Brunnen gcuoßcn. wcicvcr in de», etwa 7u Meter Hoven Schlos.bcrgiclicn cingchöhlk iki. Wann der 'Brunnen, von dessen Dasein man bisher keine Kenistniß halte, so verschüttet und über baut worden ist, darüber fehle» alle Anhaltspunkte. Der wasser- loie Schioßberg wurde seil langer Zeit durch >!n Hebewerk aus dem Polzendache mit dem nökhigcn Wasser vericbc». Im Copt tzer Erbgeiicht ist unter tri» Orchester eine zweite Flasche mit Pulver au'getuudc» worden, während inan im Flclschladen ein Päckchen Dvnaniit entdeckte. Aus dem am Sonntag in Tharandt abgcba tcncn ». Vcrbaukötag der Feuerwehren von Dresden und Umgegend waren U> Feuerwehren vertreten. Der gcsammtc Lerdand, dessen Vor sitzender Herr Feucrlöscl dircktor Ritz ist. zählt 22 Feuerwehren mit !>75 aktiven Mitgliedern, die in Summa 28 Spritzen bedienen. Bürgermeister Rumni begrüßte die Versammlung Namens der Stadt. Aus de» Verhandlungen ici erwähnt, daß 1880 hier t» Dresden der I I. deutsche Feurrwchrtag adgehalten wird; Vorort tst Cölln an der Eibe, - 'Nächsten Sonntag wird sich aus dem so ibhllisch gelegenen Glaiewald 's Rübe ei» irisches, fröhliches, frohes Lebe» ent falten, da von vier ans ' :-2 Uhr Nachmittags eine größere Turn- lahrt dahin stattflndet, an welcher das Trommelcorps und da« aus verschiedenen Turnvcrclncn 14 Mann starke Hornistcncorpo sich belveiligrii, also mit Sang und Klang maricvirt und ge tanzt wird. — Die schon niedrere Decennien bestehende, den Geschwister» Spaitcholz gehörige und vom Herrn Inspektor Weber jetzt ver waltete Dampfwas ck' a n sta I t. Löbtanerstraße Nr. :k. ist seit einigen Wohe» unter der bewährten Leitung de« Herrn Ingenieur Roscher In allen Theilen renovlrt bcz. erweitert worden und ver mag nunmehr die ausgedehntesten Ansprüche zu befriedigen. Den schon in den frühesten Morgenstunden aktive» Waschweibern wurde dieser Tage von dem genannten Inspektor burck, ein solennes Vogelschießen lm Grundstücke eine irvr beifällig ausgcnomincnc Ausmcrksamkeit zu Theil. — Vielseitig veran'aßt, läßt Herr Hessel morgen Sonntag den 27. Juli, früh o Uhr, von DreSden-Fr ekrichstadt noch einen Crtrazug „ach Berlin, zum Bcsachc der Gewerbe-Aus- stellung abgebcn. Der Preis iür Hin- und Rückfahrt betragt 0 Mk. tn ll. Kl., 9 Mk in 2, Kl. und haben die Billctü 14 Tage Gütigkeit. Die Eintrittsgelder zur Gewerbe-Ausstellung, zum Zoologischen Gatten, Aquarium re. sind Sonntags für Zcdrrmann ermäßigt. - Mittelst gemeinschaftlichen Extrazuges «avren morgen der Dresdner Kunstgewerbeverein und die Dresdner Kunstgenoffen- kchatt nach Berlin, um die dortige Gkwerbeauvsteliung zu besichtige», — Die Liebe macht glücklich, die Liebe macht selig — ade» auch manchen t u >» men Streich, ja. sie bringt sogar 'ricbitck, hinter gut verschlossenen Fenster» und Thürcn ichlaicnde Leute um >vre woblverticntc Nachtruhe. Das erfuhren auch kürzlich mehrere Loinmenrtichlcr in ciaein benachbarten Dorie. In einem dorligcn Vlilcngrunk stücke wohnen außer dem Wirih auch ein Jurist, ei» Geistlicher und ein junger' ca. 17 Jahre alter Russe. Gines Nachts in der 12. Stunde hört der Jurist, welcher im Parterre wohnt, im Hoic vor seiucm Fenster Geflüster. Erhorcht ans jetzt hört er ein Gerätst h aui dem Hoic ciu kurzes An schlägen des Hoibundeo und tau» eine» leichten Stoß gegen scincn Feiisicrlatc». Müßte »»» »»icr Manu nicht Untcr- suchungoaktcn gelesen habe», u», nicht sofort zu crrathen, daß hier ei» wvrl überlegter Eiubruci ödicbiiahl, ja wohl gar Mord ausgeiührt werden soll. Und »u» jetzt, wo die Amisrtchter- patcntc von der große» Mctßncrslraßc nach alle» Richtungen der Windrose ciuoflicge», stcrbcu? Nein, cs ist entschlich! Schleu nigst cirigirt er seine Beine zu», Bett heraus, weckt Weib, Kind und Dicnumädchc», brennt Licht au^ schlägt gegen alle vier Wände, um de» Herr» Pastor und den jungen Russen aus die Beine zu bringen. Unglücklicher Weise ist der Wind nicht zu Hause, doch nach Paragraph >o und so viel des Bürgerlichen Ge etzvuchs muß ihn ja die Frau vertreten. Nun wird heilig mit dem Bcstnsticl gegen die Decke gestoßen, um die junge 'Wirtbin zu weck!.». Alles läujt zusammen, tic Frauen in ihre» leichten Nachtjäckchc» i.nd Rrckchen frieren und jammern, tic Männer sind rald'oo. Der Pastor kann keine gecignctt» Wone des Trostes finden, der Jurist aber versichert, daß Einbcuchsbiebstal k sehr - sehr hart bestraft wird, ja sogar der Versuch sei strafbar, aber cö wagt weder der Eine, »och der Andere ein Fenster zu öffnen, oder wovl gar ans den Hoi zu geben nein, das wäre das kostbare Leben leichtsinnig am's Spiel gesetzt, man weiß ja nicht wie viel Räuber oder Diebe im Hoic sind und da bcr Hos« bund nicht mebr anschlägt, so ist er gewiß schon tvdtgcschlagci, oder vergütet. Jetzt erscheint der iungc 17sähriac Man», denkt, mutbloö kannst du dich vor den Damen nicht zeigen, Volt seine« Rcvo-vcr und da keiner von den anderen Herren ,nitzugehen Anstalt macht, gebt er allein hinaus aus den Hot; unsere beiden anderen Heldcn lassen ihn auch ruhig geben, ja, sie schließen sogar, um recht sicher zu sein, die Thür hinlcr ihm ab. Der junge Mann turchjuä'tc den Hos, findet aber nicht taS geringste Ver dächtige und kehrt zurück. Ans Schraten ilt natürlich diese Nacht nick't mebr gedacht worden, ja cö sind sogar PI ne wegen Auf- geben der Sommerfrische und Rückkehr nach der Stadt geschmiedet worden. Früh Morgens wird schleunigst die Gendarmerie von vcm Vcrgciallcnrn t>, Kenntnis, gesetzt. Unsere treffliche Land- gcndarmcric ist aber nach kurzem Beiinnen anderer Ansicht: statt wst-rt durch die Wälder durch die Aue» nach den vermeintlichen Diebe» zu streite», nimmt sie die tn der Villa existircnten weib lichen Ueusibarcn Geister ins Gebet, und stehe ka es stellte sich bald heraus, daß eines der Mädchen ihrem Schatze ein zärt liches Rendezvous gegeben balle; eö waren rte Schwüre ewiger Liebe und Treue iür Diebeögestüster und ein leichtes Anstoßeu an den Laden beim bcrz ickcn Abschiedskusse für die Vorarbeiten beim Erbrechen der Fenster ade» genommen worden. — Heute Mitiag i Uhr trifft die Menagerie von Rice aui de». Böhmischen Bahubvic hier ein. Dieselbe konrmt von Chemnitz unb wirb w> hrend der Vogelwiese vier bleiben. — 'Auch aus Ploucnschcr Flur hat gestern der Korn schnitt begonnen. — 'Am Tonnkrstag hat sich in der Antonstadt ein LOsährigeS Mädchcn selbst zu entleiben gesucht. ?>e Unglückliche wurde mittclst Droschke nach der Diakoninen-Anstalt gcichafft. Familicnvcrhäitnissc sollen dem traurigen Entschlüsse zu Grunde gelegen haben. — Das „Leipziger Tageblatt" ließ sich neulich eine Mittbel- lung ans de», Erzgebirge zugcbrn, die auch in reicrvirter Fassung in die „Naci-r." überging. Danach sollte ein Erbangt» auigest-nten worden ici». der. wie man vcrmuthe, sich nicht selbst aus dem Lebe» gefördert habe; auch, sollte deshalb schon eine Person hinlcr Kerlcr»iaue,n sich befinden. Der Erhängte ist ansgclunden worden, alles Andere ist müsstgeS Gewäsch. - Vorgestern Abend in der 7. Stunde machte sich ein Bulle, welcher dom Lchlachtv't heckin nach der Stabt tranö- vortirt werte» soliie. tencitrci und entlici seinen Transporteuren zwei Ficisthcrgescllcn — wurde aber zum Glück, bevor er Schaden aiigcricbiet hatte, wieder erlangt unb kestgebalten. - 'Am Mittwoch Mittag ist tu eine», ker hiesige» Elbbäter ein unbekannter Mann, der dorticlbst gebadet hat. tobt aus- gesunden und polizeilich aufgehoben worden. — Vogelwiese. Herr M'ar Heckst hier schreibt unS: „Die Braucrct zu Lanzbei», tn 'Baiern «der Vair. Hvpotdrken- »nd Wcchsclbank in München gehörig) hat für rte diesjährige Vogelwiese unter dem Namen „Augustlnerbrä»" speciell kür da» vertrinkende Dresdner Puditkum ein Bier gebraut, bas Allem bisher vr» mir meinen Mi!bürgen, Vorgesthrten die Krone aus- ictzcn soll. Immer bemüht, das Beste zu bieten habe ich mir so gar meine eigene Wasserleitung für schwere« Geld legen lasten, damit dem bei mir veekchrenden Publikum dieselbe Annebmlich- keit geboten wird, die jeder Münchener hat. d. b. in schönem frischem und immer lauicndrm Wasser seinen Maaßkrug selber spülen zu können. Daß die 'Bedienung in feinste», echt bairischem Kostüm ist, daß echte Regensburger, sogen. „Glaörettige" den Genuß würzen und daß das „Augustincrdräu" in Baiern die „Hain blume" genannt, wieder gerechte Würdigung von Setten Derer, die Solidität lieben, finden wird, versteht sich nach den getroffenen Arrangements, unsäglichen Müden und enormen Kosten, von selbst. Die übrigen Ueberraschnngen - eü darf koch vorher nicht 'Alles verralvcn werten — werden durch tägliche Annoncen tn den Dresdner Nachrichten bekannt gegeben." — In den Feldern des StadtgutpäckstcrS Ludke wurde am Donnerstag ein Frauenzimmer beim Kartotieidiebstabl ertappt und vcrvastek. — In der Florastraße wobnenbe Leute batten Ibrc Betten, um dieselben etwas zu lütten, berauSgetragcn und Ne auch bei eindrechcnder Dunkelheit nicht bcreingenommcn. damit dieselben auck' durch die NackstkWe no>h etwas „angcbeiineit" würden. Des anderen Morgens aber war ihnen die Arbeit dcS Herctn- tragens »spart, denn sie waren ge Noblen. — Trotz all' der schrecklichen Exempel, die in allen Blättern leider Gottes io vielfach vorgeiübrt werden mußten, wird der grenzenlose Leickstttnn bev Zugießrnö von Petroleum aui bas Feuer sort und kort begangen. Wieder ist in Mcrgcndort bei Riesa eine Frau, die Wirthin deö OrtSg-istbaules. das Opi» ihre» Leichtsinns geworden. Um das Feuer zu beleben, goß sie Petro leum aus einer Kanne daraus. Die Fla»,me schlug durch da» Ausflußrohr in daöGeiäh Vinci», ker Inhalt desselben explokirte und im Nu stand die Frau in be»en Flamme». Ihre Brand wunden sind so vcbeutcnd. daß daöAuikommen vcrAcrmsten sehr fraglich erscheint. — Vom Bezirksgericht zu Plauen i. V. ward am 22. dies, rin LOjährigeö Frauenzimmer. Ita Frotscher aus Mühltroff. Lu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite