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Dresdner Nachrichten : 14.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187908140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-14
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.08.1879
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§k6llt-l6l6xrLINM«. Konstantknopel, IS. August. Savket Pa scha soll es gelungen sein, den Sultan zur Ernen nung der Delegirten kür Vir griechischen »Verbanv« lunaen zu beiregen und ist der Vollziehung deS be treffende» JradcS dem« nächst eutgegenzuskhen. — Khalii Bch ist zum Ge- sandtcn in kettinle rr« nannt. Tagevlatt für Uosttik, Olntkrlia>tuug,Geschiistsvkrl!r>>r. Äörskiibericht,Fre»idl»listk Mitredacteur. vr klniil Für das Fcuill.. Druck »»b Eigciitluim der Herausgeber jl^ouvvt 6o., unck Vvrkuut ullvr Lluslspapiop«, Kfanlidpivfv, 8 » « tt v » v I» ^ E t, ^vtlön ötu. ä1u8/.alüun)- ullvr 60UP0N8. I-nvntt-uIUiulli, , 8vdIoü8-8tM8kiv 14, Lonlrolv <Isr Vvploosung nllor IVvi'tkpupwiv. ZIIc;8 unull v. fta«m,ul,l>r 4m 8,>«>^'n<isa uut'>wi,»i1ii;Iiui,i IVe-)-» Oomiellstölls für Wvolisvl. ^ iLotukrtrelz in Dresden. Veraittwortl. Redakteur: LL«tueiot» t'eZIiIcieii» ,, LreS" „ Snier»»« «««den M->rte«t>r»te » »,s «dd«. » UI» a»»!nommk», EolinwNk dt» MUla,» lL Ui>r. I, VIcuslatt »ur a» ru "ck-nlaii-n^ ar. «i-sic»«»!,, Nr.Sbi« Nachm. «Uhr. — Der Raum ei»ei «i»Ipi>IIi»-n PlUIt-U- Iviik,ISPtli- <t>ng'1»»d» di« Zeile S^Pigk- «ine «EI,Ir für da» «»«»- tö»i»e «rlchrinei, der Jnierat» wird ntchi»««eben. «nawliriloe Äsmoncen.«iittrii,« da» uns »udclamilc» Firmen und Verlouen iniriirrn wir nur argen VrNi>umcrau»>»Aa,»lu>l> durch vlieimarlen oder Ponclnzaiilung. Uchl Tiibru kolirn IS Piae- 2>l- leralr iur dir Maulagi ' Nummer »der nachemrm Kittage die Petit' teile rc» Plge. ILolt-LnsHtut von Lli. KutrltS, li u I t >) uII II 8 1 I u 8 8 6 ^ ^ullc, t'irvkil.-Iv»8Si'»c,.) Zusluiliun uucl I»on8ion von I1uiti>t'uic1uu, 1'ulii^u86klir liuituukuriiudt kür vumen unck Herren in cler stieben Llu- ndge unci äer freien liuitVului. Elegants pfurlis unck Kesclrirrv. k/Iä88>ge prvise. Rr.22«. St. Zirliri,. 1878. Witterungsaussichten: Bicist heiter und trocken, stellenweise Nebel, wärmer. Dresse». Politisches. „Ich kann Ihnen die erfreuliche Mittheilung machen, daß im nächsten Reichsrathe ganz Böhmen vertreten sein wird", so lauten die Bcgrüßungsworte des gutherzigen Kaisers Franz Joseph von Oesterreich, die er bei der Ankunst in Gastein den Fürsten Nohan und Schwarzenberg zunes. Dem Herzen des Monarchen macht die Helle Freude über die Fügsamkeit der Ezechen alle Ehre. In seinen politischen Folgen wird der Ausruf aber wenig erfreulich sein; denn wenn die Czechen sicb vorläufig mit einem geringen Preis für ihren endlichen Eintritt in die allgemeine Reichsvertretung begnügt haben — weit sie nämlich mehr im Moment nicht bekommen konnten — so werden sie nur dreister werden in ihren Forderungen, wenn sie sehen, wie hohen Werth Franz Joseph auf den Frieden mit Böhmen legt. Ob Oesterreichs Monarch einst auf dein Hradschin mit der Krone König Wenzels zum böhmischen Könige gekrönt werden wird, oder ob die böhmiichen Notabcln einige Prärogative mehr oder weniger durchsetzen, daraus käme nicht so viel an. Wohl aber frägt man besorgt um den Gedanken der bisherigen östereichischen Staatseinheit, falls es den anderen österreichischen Nationen auch cinfallcn sollte, Sprache, Sitte, Landesverwallung und einen im eigenen Lande gekrönten Fiusten zu beanspruchen, dann hätte ein österreichischer Kaiser künftig Nichts zu thun, als von Pest bis Vorarlberg zu Krönungsinvestituren herumzufah,eirund außerdem bereitsossicicllen ungarischen, das kroatische, illinsche, slavvnische, tschechische, littorale, dalmatinische rc. Sprach diom zu erlernen. Jndcß, das wäre des Kaisers Sache. Die Zurückdrüngung des deutschen Elementes in genannten Ländern und Böhmens insbesondere ist von allgemeinster Wichtigkeit und bildet den dunklen Punkt in des Kaisers oben citirtem Ausruf. Deutschland, und Sachsen insbesondere, haben ein Interesse daran, weh Geistes die Grenzländer verwaltet werden; es ist bekannt, daß jeder Reisende, der vom Erzgebirge und den Lausitzer Bergen heruntersteigt nach Böhmen, zunächst einen breiten Streifen Deutschösterreicher trifft, die an Bildung, Industrie und Reinlichkeit uns berühren wie Landsleute. Bis jetzt mar dieser deutsche Stamm geschützt durch die deutschfeste Haltung Wiens Man duldet« zwar bis jetzt den czechischen Sondergeist; aber 16 Jahre kotzen und schmollen diese Slaven um ganz concrse Forderungen mit der NeichSregierung, ohne ihren Kopf durchgesetzt zu haben. Nun „kommt ganz Böhmen in den Rcichralh" — bedeutet daS etwa, daß die Schul- und Gerichtssprache obligatorisch czechisch werden soll? Der Preis wäre hoch und man begreift nickt, wie die Wiener deutschen Zeitungen die Gasteiner Begegnung Kaiser Wilhelm« und Franz Josephs lobpreisen, ihr eine politische Bedeutung beilegen können, in dem Momente, wo die Ezechen Böhmens über die Deutschen Oesterreichs triumphiren. In Deutschland selbst beginnt nun die Wahlcampagne. Wenn auch zunächst nur für das preußische Abgeordnetenhaus gewählt wird, so werfen die bevorstehenden Ereignisse ihre Schatten doch über ganz Deutschland. Wer zuerst in der Wahlkampfarena erscheinen würde, das war vorauszusehen: die Klerikalen, daS Centrum. Die Nationalverflossenen stehen schmollend bei Seite und die „Nat.-Ztg." »ersteigt sich zu dem Satz: „DaS deuticke politische Leben geht beute weniger alS le km Parlamentarismus auf, der durch die unglaublichsten Koalitionen und Intcrcsseiigruppiruugcn hcruntcraewürtigl wird." Es soll „eine groiie politische Parte, außcrbalb des PaclamevteS einen machtvollen Einfluß auözuübcn kortiahren. der möglicher Weise den übersteigt, welchen ln den verw.rreiien Nerbälttiincn veö Augenblickes im Parlament selbst auSzuüden gestattet wäre." Sie haben ihr Spiel verloren und mögen nicht mehr recht mitmachen, die Nationalliberalen. Das Cenlrum aber erhebt stolz den Kopf, betritt festen Fußes die „durch die unglaublichsten Jntereffengruppirungen heruntergewürdigte" Arena (hcrunter- gewürdigt doch nur durch den Liberalismus) und veröffentlicht heute schon seinen Wahlaufruf, der in Folgendem gipfelt: „Wir erkennen eö als unsere Pflicht, die Wähler und Gesinnungsgenossen der Centrumü. Fraktion im ganzen Lande auszulordern. aui dem festen Grunde der von unserer Partei stctö vertretenen Grundsätze zu beharren und für die Sache der Wahrheit, deS Rechtes und der Freiheit m t um so größerer Entschiedenheit einzustehcn, als die Folgen rer umcllgen Wirksamkeit des modernen Liberalismus, dessen Zuiammciibriick, den Wendepunkt mm Besseren anzcigt, Immer klarer zu ölige treten. Daß diese Anschauung auch in maßgebenden Kreisen Platz grcllt, wird erkennbar. Aber noch i st der Innere Friede» nichtherge st eilt» Insbesondere der Kirche die freie Bewegung und Selbstständigkeit noch verschränkt. Die Im Reichstag erstrebte Umkehr zu einer besseren WirthschastSpoiitik hat unter Mitwirkung der EentrumSvartei. in treuem Festhalten an deren Programm begonnen. Ader sie kann nur Dauer und Werth haben, wenn ihr eine Flnaiizwtrthschast zur Seite steht, weiche nach den von unS stctS vertretenen Grundsätzen mit weiser Sparsamkeit die Ausgaben beschränkt und dadurch die so feierlich versprochene Erleichterung der direkten Steuer», die Entlastung der Com »innen herbeiführt. Die Selhstverwgttnng in Gemeinte, Kreis und Provinz muß die unerschwingliche Last der coniniunalen Besteuerung mindern, der Ucbcrslitthung mit Gesetze» steuern. Die Umkehr von den Wegen deS falsche» Liberalismus aus allen Gebieten dcö öffentlichen Lebens muß mit Vorsicht, aber stetig unter dem Grundsatz ersolgcn, die verfassungsmäßigen Rechte des Volkes zu wahren und überall das »liecht zur Geltung zu bringen. Wir stehen an einem ernsten Wendepunkte. ES gilt, lest »»b ausdauernd die Fahne hoch zu halten, welcher wir mit Stolz und ungebrochenen Mntheö stets gefolgt sind." AuS diesen Sätzen liest sich eine Beängstigung vor kirchcn- politischer Reaktion oder etwa eine frohlockende Dreistigkeit über die Niederlage deS Staates im Kulturkampf noch nicht heraus. Wohl aber sind die nationalökonomischcn und deccntralisirenden Tendenzen der Partei von jenem gesunden Konservatismus durchdrungen, der nunmehr die Führerschaft im öffentlichen Leben unserer Nation übernehmen wird und viele Schäden gut zu machen hat. Einer der schlimmsten Schäden ist die einseitige Goldwährung Deutschlands, das zugestandener Maßen über 110 Millionen Mark durch Silber- Verschleuderung bereits verloren hat und ebenso viel noch verlieren würde, ivenn nicht Einhalt geschieht. Daß Deutschland seine Währ ung mit den Nachbarstaaten besser konformirt. als bis jetzt, wo wir an jedem Franc, jedem Silbergulden verlieren mußten, das wird Jeder begreiflich und billig finden. Aber wie das geschieht, wie man jetzt mit der Doppel,vährungsfragc vorgeht, das hat fast ganz den Anschein des einstigen Golvfiebers. Wer hat das Silber ? die selben Jerusaleuiitcn, welche 1872 ihren Schnitt mit dem Golde ge macht haben? Fast muß man cs glauben, denn die Weltbörsen werden in nichtsnutzigster Weise durch eine Tendenznachricht alar- mirt» die nur Schaden stiften kann: Deutschland „verhandele" mit Amerika über die Einführung der Doppelwährung. Wer ver handelt? Deutschland? Heißt das die Negierung? Diese sollte ihrer Pflicht, solche tiefeinschneidende Fragen zunächst geheim zu behandeln, so wenig eingedenk sein, daß sie mit einer derartigen Nachricht an die Oesfentlichkeit träte und die ganze Währungsfrage abermals verbambergerte? Brauchen wir Silber, so muß es die Regierung eher beschaffen, ehe sie mit dem Alarmtelegramm vortritt: wir führen die Silberwährung wieder ein. Gewisse Spitzen der Hochsinanzaber, die mit Ministern ve>schwägert sind und welche missen, was in den Silberkellern zu Spandau vorgeht und dieses Wissen geschäftlich ausbeuten, die sollten öffentlich Farbe bekennen muffen, denn sie beiiachtheiligen nicht Einzelne, sondern die Nation und zwar um Dinge, die, wir sehen cs am Golde, den National- wohkstand auf Jahre vernichten können In der auswärtigen Presse macht sich allgemach eine sommer liche Ferienstimmung geltend. Nur Rußland gerirt sich sehr lebhaft und laßt seinem Unmuth gegen Deutschland freien Lauf. Dortige Blätter führen Streich auf Streich gegen Deutschland, das im Ganzen am Berliner Frieden und also mittelbar an der am 3. Aug. erfolgten Räumung Bulgariens Schuld sein soll. Alle Liebesdienste der Bismarckischcn Politik, der Ruxland so viel verdankt, sind ver gessen. Natürlich eriviedert die „»Norddeutsche Allgemeine Zeitung" in einer äußerst gereizteil Sprache den russischen Blättern. Sie er klärt mit dürren Worten, daß, was die Zulunst betrifft, Deutsch land nicht auf die Erhaltung guter Beziehungen zu Rußland rechne. »Nur die Freundschaft zwischen dem Kaiser »Wilhelm und dem Kaiser »Alexander sei es, wodurch die deutsche »Politik sich in chrer AlüonL- freihcit gegenüber Rußland gebunden fühle. Damit dem Ernst der Humor nicht fehle, kommt aus dem märchenhaften Morgenlande eine »Post: Abermals sei Se. Maj. der Sultan nicht zufrieden mit dem (wohl schon 6 Tage lang im »Amte befindlichen- neuen »Ministerium. Der Beherrscher der Gläubigen hat sich überlegt, daß der jungst entlassene Kheirebdin doch besser war als cic neuen Minister. Und nun erlebt die »Welt ein hübsches lebendes »Bild: Der Sultan bittet seinen fortgejchicktcn Minister, nicht von Konstantinopei abzureisen -Kheirebdin wollte nach Picky), sondern bei ihm zu bleiben. Minister sei allerdings nun ein anderer; aber auch so könnten sie, d. h. der Sultan und Kheirebdin, ganz hübsch zusammen „arbeiten". »Was die Minister dazu sagen, ist schwer zu begreifen. »Auch mit Midhat »Pascha soll neuerdings wieder unterhandelt werden, damit Er die »Reformen durchführe, welche die Mächte dringend verlangen. Es sicht so aus, als wenn just dann immer ein Ministerivechiel am goldenen Horn inszenirt würde, wenn ein neuer Staatsmann ausholt, um etwas zu thun. »Das Letztere will inan in Konslantinopek offenbar nicht. »Versprechen, ja; warten, ausschieben, ja. Aber „thun"? nein. Und an dieser Lethargie wird die Türkei, welche den russischen Bayonetten widerstand, zu Grunde gehen, so sicher, wie allüberall die Faulheit von der Thatlrast verdrängt wird. Nkucstk Tele«,limine vcr „Dresdner Nachrichten." »München, 13. August. Der König von Sachsen empfing gestern den päpstlichen NunliuS Masellci in »Audienz. A ugoburg, in. August. Ihre Mai. blc Kaiserin August» ist gestern Abend ro» der aiiiau kommriid, hier eingeiroßc» und in ccm Hotel „zu den drei Mobrcn" abgcslicgcn. LoraleS nnd Sächsisches. — In Müncben beabsichtigte der Kaiser von Oesterreich am 12., Vormitiagö. tcm König und der Königin von Lachsen im „Bayrischen Hof" eine» Besuch abmstatlc», trat jedoch dieselben »iebt a», da sie sim zur Besichtigung der inter nationale» Kuiistauöiicllniig in den GlaSpaiast begeben hatten. Mittags fand indessen eine Zusgmmciiki»»t dcö Kaisers mit dein sächsischen Königopaar, und znar bei der üa'cl tm Palais dcö Prinzen Leopold statt. Nachmittags halb 4 Ubr erschien der Kaiser in »Begleitung der Prinzcjsin Gisela und deS Prinzen Leopold tm Auöileiillli.iö-Gcbäude. Getter» »Abend kcbtte Le. Exc.StaatSministcr a. D.. Mi nister des Kgl. Hauses, 1)r. Freiherr v. Falkensiein wieder nach Dresden zurück. — Le. Ere. der Minister dcö Innern, v. Nostitz-Wallwitz, beehrte gestern die A l I ge m c i n c A u o st e l l u ng von Erzeug- »issen der Kunst, Wisscuichast und Industrie sür die Jugend mit einem längere» Besuche. Er sprach sei» vollstes Interesse sür die trefflich arrangirte Ausstellung aus. — Die rhellnabme iür das Albertlest wächst vo» Tag zn Tag und cnrcnlichcr Welle zeigt sie sich nicht nur passiver, sondern auch aktiver Natur. Ans Künstler- n leDilcttantcnkrciscn gebe» beim Eoinilö. Anmeldungc» rin. Inhaltlich welcher maiinich- lache Mitwirkung zur Verschönerung tcü Festes »»geboten wird. AIS eine servcrc Bereicherung dcö bcrcllS äußerst vlclsciilgcn Fest programms können wir »och die Mitwirkung der Rob. Schu- mann'schcn Singgkadcmic »nier Dirrction Bguinscider und die der Orphcuö-Kapcllc aviiire». — Vom 28. bis:<». d. haben die sänimtlichen Kavcilerie- Regimentcr bei Tanchg Brigade - Hebungen. DaS 5. In- fgiitcrlc-Rcg. Nr. l»4, Prinz Friedr. August, übt vom >5. bis 22. August bei Ebcmnitz; blc cum 2. September muß das Re giment im Verein mit bei» Schützen-Regiment Nr. I»8 zu den Dctachcineittö und DlvlltonS-Hebungen in Plauen i. V. ein- treffen. Das 3. In anterie Reg. »Nr. >02 übt bet Zittau vom 16. bis 23. August und geht dann nach »Bautzen, wo'cö mit dem 4. Jmantcrie - Reg. »Nr. 103 noch bis 1. September übt. DaS Leib - Grenadier - Reg. Rr. loo und das 2. Grenadier-Reg. »Nr. 10l übe» bis 30. August bei Dresden. »Bei Leipzig üben vom 18. bis 30. August daö 7. und 8. Insanterie Reg. Nr. 106 nnd 107. Die Detachements «Hebungen werte» sämmtlich vom 3. bis 6. Septbr. abgehalten. »Bel Kanicnz übt unter General major v. Andocff die l. Infanterie-Brigabc »Nr. 4'» iIns.«Reg. Nr. 100 und 101; 5. Eskadron des Garte-Reiler-Reg.; l.Abtb. tcS I. Feld-»Artillerie-Reg. »Nr. 12). Bei Kloster Maricnttcrn übt unter Oberst v. Einsiedel die 2. Infanterie-Brigade Nr. 40 iInf.-Reg. Nr. 102 unv 103; I. Eskadron des I. Ulane»-Reg. Nr. i7. 2. Ablh. des 1. Feld Art.-Reg. Nr. >2). »Bei Plauen übt unter Generalmajor v. reltau die 3. Infanterie-Brigade »Nr. 47 (Iiif.-Rcg. >04 und 10»»; 12. Iäger-'Bataillon; I. Eöka- dron des Karabinier-Reg.; 2. Abtb. des 2. Fcld-Artillcrlc-Reg. Nr. 2>-0 und bei Rcichenbach übt unter Geiicralniaior v. Winkler die 4. Insaitteric-Brigcite »Nr. 48<I»s.-Rcg. Nr. MO und 107; 2. Eskadron dev 2. Husaren-Reg. »Nr. li> nnd 5. Eskadron deS 2. Uianen-sticg. »Nr. 18; I. Abth. des 2. Fclv-Art.-Reg. »Nr. 28). »Prozeß Fröhnrr u. Genossen in »Pirna. »Am Dienstag kam »nr die »Anklage gegen Fröhner zur Pcrbandlung und zwar lautete dieselbe aus Untreue, well er im Jahre >874 vo» der Dresdner »Bank ein Darlchii von 35,000 Tblr. für die Papicriabilc entnommen, dasselbe aber nicht zu deren, sondern zu Gunsten der Gcwccbebank verwandt babcn soll und weil er eine» DiScoiiioerlöö von l',oo Tbir. in der Gcwcrdcbc>»kkc>sse be halten babe. a»stalt richtiger »Welse die Summe soiort inr die in Nolb befindliche Fabrik zu verwenden. Fröhner widerspricht der »Anklage; er babe keine rechtswidrige Absicht gehabt. Die Papicriabrlk und die Gewerbebank hätten in Conto C-rrent-Ver- kcbr gestanden; er babe aber allerdings dadurch sich eines Fichiels schuldig gemacht, daß er zwei solche wichtige Posten wie den des VcrwalttingSrakbövorsttzende» der Papierfabrik und den VeS GcwccbcbankdircckorS in seiner Perlon ver einigt habe; die Collisionen hätten da nicht auSbieibcn können. Vier vernommene Zeuge» sagen kür Fröhner entlastend and und auch der Sachverständige Tciggescll kann eine Schädi gung der »Papieriabrik durch dieses Gcbahren deS Angeklagten nlst't ohne »Weite es bestätigen. Der kerncre Anklagevunkt auf »Betrug und versuchten »Betrug trifft Hildcbrandl. der in »Brieten 1875 - alö es stch darum handelte, durch astseitlgen Rücktritt Seitens der Prioritätcnbesitzer gegenüber einer Hvpotbek von 60,0»» Lhalern den Konkueö auszuhalten - um die Einzelnen zum Rücktritt zu bewegen, behauptete. eS hätten Alle bis aus »Wenige den Rücktritt erklärt, wahrend rr willen mutzte, daß »ur ganz »Wenige diese Erklärung abgegeben hakten. Sich selbst hat er dadurch keinen Vcrmd >enövo>tvell zagewandt und die zu diesem Punkte vernommenen Zeugen sagen auch nicht gerade ungünstig kür ihn aus. »Während der nächsten, mit dem 1. September d I. be ginnenden dritten Schwurgertchtöperiode aui das lau-ende Jahr wird auch >» dem »Prozeß gegen den MuklkliS Karig — den schändliche» Urheber an dem Tobe der Tochter deS oormalige» Inipc loro Hiiikclmann entschieden werden.' Die in Franl'iirt a. M. kürzlich stattgekimrene 2. Wan- derversanimliiiig dcö »Bundes rcukichrr s cl b » stä n d i g er Ta pe z i r e r bat Dresden in »Anbetracht der thatkrättigcn unv guten Organisation der hiesigen Täschner- und Tcipezirer-Innnng zu, »Abba lang der »ä-bstsäblige» »Wanterversammlung gewählt; zum »Vorort wurde wieder Leipzig erkoren. »AuS den Verhand lungen der 2. »Wantcrvcriammlung seien nachstehende Pnnkte er wähnt: Die Lehrlinge ollen ordentlich ein- und ausgeschrieben wc.den und auch ein »Probestück Icrtigen; seitens der Meister ist ihnen eine tüchtige »Ausbildung und den »Besuch von Fortbildungö- oder Fachschule» zu ermöglichen. Die Bunteöinltalieder verpflichten sich, gnS'rctcnte» Gchilicn Entlassungsscheine ciuSzullellen und in erster Linie nur solche Gehilfen zu berücksichtige», die Ent lassungsscheine besitzen. Gründung von UntcrstNtzungökallen und »ArbkitSiiachweisungc» für zurciienve Gehlsten sollen überall ae« töibert werden. D.lngcnd empfohlen wurde die »Bekämpfung deS Unwciens im Handel und Gewerbe. Der Dresdner Nonngl» Tarif «and alsteitigcii Bestall. - In einem Inserate unseres Blattes wurde vieler Tage zur Auswanderung nach »Amerika und nach Kansa » anigefoitert. Ein Dlppoltiswaitacr Abonnent d. »Bk. siebt sich hierdurch veranlaßt, etwas über Amerika iiiitzuthcilen. Er schreibt: Ich habe dieses Frühjahr Amerika und dabei auch KansaS tbrll« weste bereist unb bin vor l» Tagen vo» meiner Reise zurück- gekehrt. Die Ertahrnngen, welche Ich in Amcrikg gesammelt habe, sind derartig, baß ich keinem meiner deutschen und am allerwenigsten sächsischen Landsleute zur Auswanderung rathen kann. »Wenn auch in unserem Vaterlante die Verhältnisse momentan ziemlich gebrückt erscheine», io sind dieselben ln Amerika noch ciiivstnblicher unb hauptsächlich sür den einge- waiicertcn Deutschen, welcher a»S unseren geordneten Zuständen i» diese ameritanischc Wildnis; kommt, käst unerträglich. Es be- dnr! Iabre, cbe sich derselbe daran gewöhnt, wenn er nicht früher unterliegt. Die »Propagandamacher iür Auswanderung malen in ihre» Arsttci» dem »Volke »Alles sehr süß und leicht vor, man tari aber nicht vergessen, daß dielen Leuten wei'igcr an dem Woblc teö »Volkes gelegen ist, als an ihrem Geldbeutel, denn diese Leute werden ott von den amerikanischen Eisenbahnkönigen unv »Bankiers bezahlt, welchen daran gelegen ist. ihr von der Regierung übernommenes Elleiibcihulcinv zu verkanten und zu besiedeln. Für leben Importtrte» tio nennt man ln Amerika die Auswanderer) wirb der »Agent honorirl. Durch die In Amerika gesammelten Erlabrnngeii bin ich zu der Erkcnntniß gekommen, daß Jeder, der in Deutschland zufrieden ist und so arbeiten will, wie er in »Amerika arbeiten muß, vier ebenfalls so weit kommen kann, wie in »Amerika. Er siebt aber außerdem vier unter de», Schutze einer geordneten Regierung unb sein Leben und Eigcistbum sind sicher, waS in Amerika nicht der Fall ist; die Arbeitslosigkeit ist in »Amerika ln einem noch weit höheren Grade Vorbauten alS in Deutschland. ES wäre daher angezeigt. daß die »Presse mehr gegen die Auswanderung arbeitet und kaSAugc der Regierungen te» seelenlosen Propagandamachern kür Auswanderung mehr Alstmcrkiamkcit zuwcntctr. denn jeder Auswanderer trägt mehr oder weniger »Nationalkapitgl mit sich icri und kommt in der Regel, kgliS cS noch Irgend seine »Mittel erlauben. alS armer Mann wieder zurück. Ich selbst bin mit ganz anderen Hoffnun« ge» über den Ocecm gegangen als ick, cö dort gesunden. Obgleich ick, keinen Vortbcii damit erzielt habe, so bolle ich doch meinen Mitmenschen dadurch nützlich zu sein, dieselbe» vor übereilten Schritten zu warnen. - Nächsten Freitag findet die E röfkn n ng der Bahnstrecke Blsck, osöivcrda b!S NcukIrch ,»Vastcnbcrg) In der Richtung aus ZIltan .»c. statt. Herr Advokat Geber hier Hot ">>S Grstmdveitöiücksichten den Ae»,lern der »Advokaiiir »nd dcö Notariats entsagt - Die U ebcrsicde! u»g der ilnttiluckiiingSactangenen beim k. »Bezirksgericht von den bisherigen Lokalitäten. LandhauS- straßc i» die mit de», neuen Iultizpalcistc in der Pillnttzcr- straße verbundene Gcsaiigcncmnistgit wird m 1ü Skvtrmber beginnen.
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