i6 EINLEITUNG unten scheinen sie dunkel und tief. Hier saßen sie lauschend; vom Meer, vom Gebirge, von dem unübersehbar geöffneten Land brach sich der Hall in den Schallmuscheln der Ewig keit. Wo am Aufstieg zur letzten Höhe ein schwach über grünter, gemilderter Hang zu ruhen erlaubt, höhlten sich die Beter ihr Grab; sie lagen ausgestreckt in der steinernen Truhe, unterm Wolkenzug, als Überwinder im Geheimnis des Bergs. Die Erde drängt zum Montserrat, dem grauen Berg der Verwandlung. Flüsse schafften Kiesel und Geröll herbei; die Gralsritter fanden aus allen Reichen zu ihm durch. Ein siedler wanderten heran, um zu lauschen, zu schlafen und noch tiefer zu lauschen. Hinter denFelsensäulen und sonder baren Kegeln heben sich noch einmal Linien ab; ein trans parenter Zinnenkranz steht hinter dem steinernen. Alles verwandelnd erhebt sich die Gestalt; sie zerstört, um zu wachsen; nimmt auf, um zu erhöhen, hinüberzu rücken, das Gewicht zu entschweren und die dumpfen, rollenden Steine vergänglicher Erde zum Ausdruck des Un- erforschlichen zu zwingen. — Aus dem Meer der Zeit, das über den Tälern, Äckern, Straßen und Rebenhängen steht, tauchen die grauen Kuppen wie unüberspülbare Riffe; am frühesten Morgen schon, als die Königreiche noch schliefen, das Gold der Kronen nicht entdeckt war, und der Feind, dessen Gegnerschaft die Macht erwecken sollte, seine Schiffe noch nicht bewimpelt hatte, war der Berg bewohnt. Aber der Morgen ist wie der Abend; vom Anfang zum Ende spannt sich der Bogen der Ahnung über den Mittag, und die glitzernden, wunder baren Tropfen fallen in den Staub der Kriege. Der Schein von den Felsentürmen fällt in den Tag, und endlich bringt die Ewigkeit alle Zeit zum Schweigen. Feindlich steht der Berg im Umkreis der Tat; er fordert und gebietet doch Halt. So droht das Unendliche mitten im Kampf; es eifert an, dann am Tag der Entscheidung, reißt es zu sich hinüber, und die Ziele, die eben noch