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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050210029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905021002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905021002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-10
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der vo» A ^ di« Arbeiter Oskar Albert Behrend und Robert vestabt« ln den Jahren 1008 und 1001 ein an» sort-esM u» Gebrauchsgegenstände von gs nicht eryebllchem Wert«. Am 2b Mai 1004 össneten l und Müller in einem Hause der Großen Planenschen unter Anwendung ei»«s sallchen SÄüfsel» die Wohnung suchbinders und eianetrn sich mehrere minderwertige fachen a». Am L0. Mai führten die letztgenannten in Fobrikarundstück an der Gchützenstraße «inen zweiten m Diebstahl au», ertangte» aber dadurch nur 60 Vfg. dal« und Müller sind erheblich vorbestraft. Brodoka «rbält 1 Jahr S Monate. Behren» 8 Monate 2 Tage, Schneider 8 Mo» arte. Müller 2 Jahr« Gefängnis. Jedem wird die Untersuchungs haft mit 2 Monaten angerechnet. — Als der in Löbtau wodnend« Maurerpolier Emil Gustav Krauß im vergangenen Sommer in Plauen und Kai» Neubauten errichtete, konnte er schließlich di« sei»«« Arbeitern am Lohn« gekürzten Versicherungsbeiträge i» Höhe »um 83.72 Mk. nicht au die Ortskrankenkasse absühre». Ta « »regen Vergebens gegen das Kranken- und Jnvalldenversick>c- rungsgesctz bereits mit 300 Mk. vorbestraft ist, erkennt der Gerichtshof nunmehr auf 2 Wochen Gesängnis. — Der aus Schle- >i«u gebürtige Kutscher JulinS Gustav Bohm suhr am 5. Novem der auf der Leipziger Straße mit einem Tafelwagen eine Ha brikanlenSchefrau um, doch kam diese ohne ernsthafte Verletzungen davon. B. wird wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 15 Mk. Geldstrafe ober 3 Tagen Gefängnis verurteilt. — Die Arbeiterin Jda Büttner aeb. Schuster nahm kurz nach der Entlassung aus de« Zuchthaus« einem Besucher die Taschenuhr ab. Sie erhält nach geheimer BetveiSausnahme 9 Monate Gesängnis und 3 Jahre Ehrverlust: 1 Monat Gefängnis gilt als verbüßt. — Amtsgericht. Gegen de» Gastwirt Mo; Wolf stellte der König!. Polizeipräsident Strafantrag wegen Beleidigung. Wolf ist Inhaber des Restaurant- „Münchner Hof": er hatte vom 1- Oktober v. I. ab Nebelbilder-Vorstellungen veranstaltet, di« chm schließlich von der Polizei-Direktion untersagt worden waren. Als sich im November v. I. ein revidierender Wacht- meister wegen der im .Münchner Hof" stattsindenden Konzert- Veranstaltungen befand, äußerte Wolf zu dem Beamten, die ganze Lache lgemeint war damit die Erstattung von Anzeige»! sei gesucht worden, um ihn zu schädigen: lerner hätte dle Polizei- Direktion den in der Wolfschen Angelegenheit vernommenen Sachverständigen veranlaßt oezw. von ihm verlangt, das Gut achten in abfälliger Weise abzugeben. Am 27. November v. I. wie- Wols seinen Oberkellner an, »renn der zur Ueberwachung bestellte Polizeiwachtmeister Bier verlange, es ihm zu ver- weigern: dadurch mußte der Wachtmeister sich verletzt fühlen. Der als Zeuge vernommene Sachverständige, der sich nach Wolfs urtvrünglichen Angaben in dem in der Anlloge eni» haltenen Sinne ausgesprochen haben sollte, bekundet, die chm unterstellten Worte nie geäußert zu haben. Wolf wird nach den Ergebnissen der umfänglichen Beweisaufnahme der Beleidi- guna in drei Fällen schuldig befunden und zu 100 Mark Geld strafe oder 20 Tagen Gefängnis verurteilt. — Der frühere Land wirt. jetzige Arbeiter Mar Felch Steudtmann steht unter der Anklage deS Diebstahls. Fr wird beschuldigt, am 14. Januar in einer Ausspannung an der Weltiner-«Ltraße von einem Wagen eine Schafpelzdecke im Werte von 100 Mark und eine Peitsch« gestohlen zu haben. Die Decke wurde in seinemz sitze voroefunden: er erklärt dies damit, daß er sie gefunden bab«, und zwar an der Marienbrücke auf Neustädter Seite. über zur Rede gesetzt, schlugen sie sofort los: Walpert benutzte dazu einen derben Knotenstoek und brachte damit dem einen der Gegner ein« blutende Verletzung auf dem Kopse bei, die genäht werden mußt«. Vo» den angesammeltcn Personen kam den Bedrängten niemand zu Hilf.. Bieria lachte diese daher noch aus. sein Verfzallen stellt sich nur als grober Unfug dar. für den er zu 2 Wochen Haft verurteilt wird. Ter gewalt tätige Walvert erhält jedoch 1 Monate Gefängnis und 1 Wocl^ Haft. — Der vorbestrafte Handarbeiter Moritz Ernff Schulze war einem anderen beim Vertrieb einer größeren Menge ge- ttohlenen Kupferdrahtes und Bleiabsällc behilflich gewesen. Er batte gewußt, daß die Gegenstände aus strafbare Weise von seinem Komplizen, einem anceblichen Monteur Lorenz/ der bisher noch nicht hat ermittelt werden können, erworben worden waren. Schulze ist daher der Hehlerei in zwei Fällen schuldig und erhält 3 Monate 2 Wochen Gesängnis. Hani'tgclvinne der >47. Kal. Sürsts. LandeSlotterte. Dritte Klaffe, ffichuna am 8. Februar 1805. tHlme Gewähr.» Ittt.mm M. ans Nr. ?«77 xa.aoo M. auf Nr. 70,72 I« MM -1». au» Nr. 26884 .'»mm M. aus Nr 78286 »mm M. aus Nr. 2SS8S 28272 b«W8 strikt 8878b rmm 4«. aus Nr. Su2» ?0!>«s o S76 Stuss mm» M. aus Nr. 1448 »8t0 l,s,7 217,1, 2820t 127b« 4SW« 4711b '"818 Eli) SI2II 6Z»1« 7SIS0 78720 8608t S6t29. Lvafferstan» der 4«Ivr »nv Matva«. LudiveiS Pro« Pardubitz Me»nik Leitmerl» Uutffg Dresden V'bruar -s- »4 4- 150 -i- 88 4- IM 4- 172 4- 2S2 4- «« Februar 4-8 4- tb« 4- 84 4- 1 0 4- 140 4- 218 4- 80 TarltSgeschlchte. Deutschland und England. Das LondonerKabinett hat sich oeeilt, den kriegerisch gestimmten Zivillord der britischen Admiralität, Herrn Lee, auch dem Deutschen Kaiier gegenüber entschieden zu des avouieren. Der Londoner „Standard" schreibt: „In einer Audienz, die der englische Botschafter in Berlin, Lascelles, am Sonnabend abend beim Kaiser hatte, gab er die Versicherung ab. daß doS englische Kabinett jede Verantwortuitg für die Auslassungen Le«, soweit diese als anstößig für Deutschland gedeutet würden, von sich weite." Offenbar bat England diesen zuvorkommenden Weg cingeschiagen, um der Lage überhoben zu werden, daß die Auslassungen von deutscher Seite zum Gegen- stände diplomatischer Erörterungen gemacht würden. Der Ber liner Berichterstatter des „Standard" erklärt, zu der Bersiche- rung ermächtigt zu sein, daß die deutsche Regierung die sreundschaftttchen Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland in keiner Weise durch die Rede Lees für verletzt ansicht. Die im Namen der britische» Negierung von dem Botschafter Laücelles abgegebenen Erklärungen hätten der deut schen Regierung zur Hohen Befriedigung gereicht. Die „Daily New»" kommen noch einmal in einem langen Leitartikm aus den Vorfall zu sprechen und bedauern, daß man in Deutsch land Io viel aus dieser Rede gemacht habe: das Blatt meint, mau könne das den Deutschen nicht übel nehmen, wenn man den Ton der Rede anseyc, aber, was man in Deutschland bedeutend überschätzt bade, sei die Persönlichkeit des Redners. Herr Lee sei werter nichts als ein junger, vollkommen unbe- kannter und unerfahrener Politiker, und seine Worte zetgten nur wieder emmal von neuen,, wie dieser Regie- rung jede Disziplin fehle. Dann gehen die „Daily News" auf die Frag« der Rüstungen über und führen auS, daß mim immer auf Deutschland Hinweise uird behaupte, daß Eng land noch wahr Schiffe baue« müsse, weil die deutsche Flotte in so drohender Weise wachse. Das ser aber doch absolut nichts gegen da» Wachsen der Flotte der Bereinigten Staaten. Wer sei denn für das alle- verantwortlich ? Einzig und allein voch England, daS zuerst immer behauptet Hab«, es müsse ein« Flott« haben, di« es mit den beiden stärksten Flotten aufnehmen könne, und fett red« «an bereits von einer Flotte, die so stark wie die drei stärksten Motten sein müsse. Wo solle da» denn einmal aushören? Die Sache sei aber die, daß dm «uglische Politilaeändert werden muffe. Unter dem Ram"N „CultoS* wird t« neuest«« „National Review" ein Artikel folgenden Inhalte» ver „Kur» vor den letzten Weihnachten waren , . zieh« »ge« zwischen den beiden Ländern auf« äußerst« gespannt gewesen: die deutsche Mott« le, mobil gewesen und habe nur noch aus die Srgelorder gewartet. In Berlur Hab« steif und fest . nd plane und ha geglaubt, daß England «inen Krieg rve deshalb chm zuvorkonunen wollen, n wir zurzeit der Krisis in England man nämlich mit Deutschlan In der Tat, so wenig waren „ aus einen Kriea vorbereitet, daß, wenn die deutsche Flotte un- plötzlich überfallen hätte, möglicherweise die Halste von unseren Schissen ebenso in die Patsche gekommen wäre, wie die Russen in einer Februarnacht des vorigen Jahres, und daß die lange besprochene deutsche Invasion in England einmal praktisch pro biert worden wäre. Di« deutsche Flotte hat gelernt, zuerst zu attackieren: hätte sie es in der Woche vor Weihnachten getan, !o hätte es England schlimm gehen können, und «in neues Kapttel in der Weltgeschichte würde begonnen haben. Glück- lichcrweise sei der deutsche Botschafter Hals über Kopf von London nach Berlin gereist und habe, gerade am Weibnachts- abend, alle diese Pläne beseitigt." Man sieht, der Gedanke eine» Krieges mit Deutschland beschäftigt gewisse Kreise Englands un ausgesetzt x Deutsches Reich. Beim Kaiserpaar fand gestern der erste Batl tn der blkSiälwgen Fatchin^szeit statt, der glänzend verlief. Unter den Anwe>e»drn betont» »ich u a. der Fürst von Bulgarien, der über feiner Uniform da» Bank» de» Schwarzen Adle,ordens trug, der Reichskanzler, dir Mit glieder des dipwmatischen Korps, vie Generalität, dir Adiniraütät und die Offiziere des ipanijcheii Regiments „Nnmancia". Gegen II Uhr fand das Sonor» statt, wovei de, Kaiier die Kaiserin, der Fürst vo» Bulgarien die Erkortiizelsin Leopolo von Arrhalr führte. X Das Handschreiben, dos Ämtsrat v. Dictze von dem Kaiser mit dem Stern der Komthur« des Hohen- zollernichen HausordenS erhielt, lautet: „Mein lieber AmtSrat v. Diebe! Wie Mir gemeldet worden, läßt Gottes Gnade Sie heute Ihr achtzigstes Lebensjahr in körperlicher und geistiger Frische vollenden. Ich nehme an diesem freudigen Ereignis wärmsten Anteil und wüiyche Ihnen von Herzen Glück und Segen für Ihren ferneren Lebenslauf. In Anerkennung Ihrer mannigsacheu Verdienste und als erneutes Zeichen Meines Wohlwollens habe Ich Ihnen zugleich den Stern oer Komthure MemeS Hohenzollernschen Hausoroens verliehen, dessen Abzeichen hier beifolgen. Mit dem Wunsche, daß Die sich dieser Aus zeichnung noch recht lange in Gesundheit erfreuen mögen, Ver zeichnung noch recht lange in Gesundste vleibc Ich mrt herzlicher Zuneigung u den 5. Februar 19 >5, Ihr wohlgeneigter wogen. ankbarkeit Berlin, ejundsteit erfr und Di , , Wilhelm X Die Gemahlin des Zaren, Kaiserin Alexandra Feodorowna, ist bekanntlich Chef des preußischen 3. Garde-Dragoner-Regiments, das auch ihren Namen trägt. Tie Zarin hat dem Regiment nun ihr lebens großes Oeloild geschenkt, ein Werk Friedrich August v. Koul- bachs, und dieses wurde, wie damals gemeldet, dem Regiment in der vorigen Woche durch den Misitärbevollmächtigten der russischen Botschaft, Oberst v. Schebcko, feierlich übergeben. Herr v. Schebeko hielt hierbei eine Ansprache, in der er bemerkte, er sei beauftragt, dem Regiment die Grüße der Kaiserin zu davon zu überzeugen, ob ihr Porträt, zu dem sie dem Maler im vorigen Jahre in Darmsladt nur wenige Sitzungen gewähren konnte, auch ähnlich ausgesallen sei. — Man darf aus dieser Aeußerung wohl schließen, daß die Zarin sich mit ihren Kindern schon in nicht ferner Zeit nach Darmsladt begeben und auf der Durchreise in Berlin aushallen wird. — Personen, welch« Gelegenheit hatten, die russische Kaisersamilie in ihrer Häus lichkeit in Zarskoje Sselo während der allerletzten Zeit zu sehen, erzählen übrigens, die Zarin sei seit den Ereignissen des blutigen Sonntags völlig gebrochen und nicht wiederzuerkennen. X Anläßlich ver bevorstehenden Durchberatung der Handels- Verträge im Reichstage finden sich die bundesstaatlichen Minister successive in Berlin ein. Es werden dabei zugleich Besprechungen statthaben über das Finanzwesen deS Reiches und dessen weitere Ausgestaltung, die sich möglicherweise zu besonde ren F i n c> n z v o rl a g e n verdichten können. X Eine geheime Klausel soll, wie der „Franks. Ztg." ans sonst gut informierten parlamentarischen .Kreisen in Wien w.itgeteilt wird, der d e u ff ch°,ö st e r r e i ch i s ck c Handels vertrag haben. Diese .Klausel sichert die Gültigkeit des Ver trages auch für den Falt zu. daß Oesterreich-Ungarn sich in zwei getrennte Zollgebiete auflöst, eine Bestimmung, die unter den ictzigen Umständen Bedeutung erlangen könnte. X Im preußischen Abgeordnetenhaus- haben für die wasserwirtschaftliche Vorlage gestimmt von den Konservativen 36. von den Freikoni'eroativen 30 Abgeord- nele. Dagegen haben ihr Votum abgegeben von der Freisinnigen Bolkspartei 1l. von den Nationallibera cn 2 und vom Zentrum 6. Darm stobt kielten eine allgemeine Ve>jani»ilu»g ab. in der u. a. eine Resolution zur Annadme gelangte, worin die Studenten schaft den Studenten der Technischen Hochicknlen Hannover. Braunlchweig und Charloltenburg ihre Symvotbie anslvricht und sich mit ihnen dahin einverstanden erllärt, daß der Kamps gegen die Angriffe gegen d>e akademische Freiheit ausS schärfste fortgesetzt werden müsse. X Oesterreich. Die große Nachricht deS Tages ist,, daß rser Franz Ka I o f e p h geordneten Kossuth ^ , -1 Aval ... . empfängt, ich ür Wien ober Budapest, ist noch nicht festgesetzt, wahrscheinlich ist das Letztere. x Frankreich. In dem aestern abend obgebaltenen Minlsterrat wnrde sämtliche» Attikeln des Gesetzentwurfes betreffend Trennung von Staat und Kirche zuge'ttmmt Der Ent wurf enthält 32 Artikel und wird heute tn der Kammer eingedracht werden. X 'Der frühere Präsident de» KassationShofe» Mazeau ist gestorben. X Rußland. Die Studenten der landwirtichaftlichen Hoch schule in Moskau haben beschlossen, die Arbeiten vor Septem ber nicht wieder zu beginnen. Die Professoren haben die Vor- lefungen aut unbestimmte Zeit eingeilellt. Vermischtes. "Von der früh verstorbenen jungen Großberzogin Karoli» e von Sachsen-Weimar teilt daS Febniarhest vo» „Knust »nv Künstler" ei» paar chnralteiistitche Züge mit: Die Fürstin belaß rin instinktives Verständnis ffir das Starke in der Kunst und im Leben. So erzäbli man. daß sie. als sie da un AuSbruck auffallrnd kühne Bildnis einer jungen Dame in Weiß von Trübner iah, den Ansiprnch tat: Io möchte auch sie auSsehe». so frei. Um io höbe» war ibrGelüht In Kunslvtngcn einznicbäven. als sie tn diesem Bereich odne eigentliche Erziehung anfgewachsrn war. Sie besaß auch großen Respekt vor Kunstdingen und Künst lern. Al» Klinger an einem Tage des Künstlerdundes eine Rede aus den Großherzvg gehalten hatte, sagte sie: Das ist aber eine große Ebre für meinen Mann. — Eine ihrer letzten Freuden war der Ankauf einer lebensgroßen Bronze vo» Rodin für das Museum in Weimar. ** In Wien hat der Ball der I n d u st r i e l l e n stattgefunveir. Bei den Toiletten kam die Pracht, welche di« Rollmode von 1905 charakterisiert, wieder zur besten Geltung. Die schweren Brokate, die Paillettenslükerei und das farbige Gc- glitzer übten den schönste» Effekt «uS. Erzherzogin Maria Joseph« kam in einer prachtvollen Toilette auS schlverem, weißem Brokat, über den sich große Linien mit stilisiertem Blätterwerk rankten. Streifen von Kristallstijten führten auf dem Rocke und der in Prinzcßsorm gehaltenen schleppe zu einer Randbordüre aus Venetianerfpitzmr. die, in den Stofs inkrustiert, mit Silber unterlegt und mit einer Girlande von Louis XV.- Maschen mit Silber, Knslall und Straß sehr reich überstickt waren. Dieses Stickereiimoliv erschien auch b«i den beiden KragenreverS und bei den kleinen gebauschten Aerineln. Aus der vorderen Drapierung der Taille war eine große Masche aus Brillanten angebracht. Fürstin Gabriele Windisch-Graetz hatte eine Toilette an- maisgelbem Atlas, d«r mit einer reich«», auf Tüll auSgefiibrten Stickerei voiliert war. di« Gir landen von Rosen auS Nacre, Silber und Perl«« darstellte: Fürstm Elisabeth Kinskv-Metternich ein weiße» Atlas- Neid, auf besten Nockrand sich drei hohe Volant» au» gestreiftem Sildertüll an ein NockpiScewent Mosten, das auö weißen, blitzartcgerr. mit Straßstemeu .ingesaßte» AtlaSstrahlen gebildet war »nd stch auf der Corsage forlsetzte, auf der Taille Tpauletteu aus Silbers»,tzen: Grafru Ezernrn-Schondura eure Toilette aucZ weißem Duchesse, deren Schleppe Manteau d« Cour^rrtig med-r- siel. Ein kostbarer Volant von echten Spitzen, am oberen Rande — ^ ^ ' ' Silbep Spitzen trug «ine Robe aus schwerem, weißem Atlas mit einer reichen Stickerei von Schnceballeu aus weißer Ehenill« und Silber pailletten, um den Rand liefen große Bläschen aus rnkrustterter Stickerei auf Silberunterlage, die sich auch auf der Taille wieder- holten: Gräfin Aglae Kin»ky-Auersp«rg eure Toilette aus weißem Grosarain mit reicher Snckerei, die sich quer über den Rock hwzog. Gräfin BellegardeD ellingen trug eine Toilette au . weißem Panne mit abgelebten Buketts aus weißer Gaze und Silberstickerci, um den Rand des Rockes eine Girlande vo» Musselinblättern, auf der Corfage eine geteilte Berthe: Grälur K'h»en-Hedervary-Teleki eine prachtvoll« Robe aus gelbem Brokat, die am Rockrande, sowie auf der Taille mi» echren Veneüaneripitzen reich garniert war: Gräfin Klolilde Feftetiis- Clam eine Toilette au» weißem Samt mit reichen Gold- spitzen-Inkrustationen auf der Schleppe und dem Deoan«. die Corfage ist ebenfalls mit Goldspitz,:» arrangiert: Gräsin Gabriel« Thun-Larilch trug iveißen Silbe»- tüll mit zackensormigem Arrangement und reicher Stictere» von Silber und sarbigen Pailletten: Gräsin Bellegarde.Pejac'cwch eine Toilette aus azurblauein Duchesse, um den Rockranb ziehen sich Wellen von hellblauen Musselin-Bouillonn«s, durch die sich eine Girlande von erhobenen Silberroien windet, aui der Taille Berthe auS Silberfpitzen mit Reliesrostn. Gräfin Seilern Pejacsevich eine Toilette aus hellblauem Atlas, aus der zarte Silber- und Straßgirlanden zu einem mit Pailletten besagten Rand ziehen. ** Die letzte, bereits «nvähnte P ü ckl e r-V e ri a m m- lung in Berlin nahm einen sehr aufreaenden Verlauf Der überwachende Polizeiliauplmann teilte dem Einberufer der Ver sammlung von vornherein mit, Pückler dürfe nicht reden. Trotz dem erhielt der „Dreschgraf" gleich zu Anfang das Wort. Der überwacl>«nde Polizeihauptmann verbot ihm dos Sprechen. Pückler erklärte erregt, weder der Ueberwochende noch der Polizei präsident hätten das Recht, ihm das Reden zu trerbieien: höchstens könne man die Versammlung auffösen. Als der Gras wieder mit seiner Rede begann, ließ ihn der Polizeihauptmann mit den Worten: „Fstkren Sie den Mann ab!" von einem Schutzmann zur nächsten Polizeiwache in der Schmidstraße bringen. Roch im Abachen vrote'lierle Pückler gegen den ,,Berfassunasbruch". Nach Schluß der Versammlung marschierten die Pückler-Anhänocr in geschlossenem Zuge zur Polizeiwache nach der Schmidirraß,, wo sie die Herausgabe ihres Grafen verlangten. Die Masse be ruhigte sich erst, als ein Polizeileutnant heraustrar und den Demonstranten mitteilt«, daß der Graf bereits seit einer Viertelstunde entlassen sei. Pückler. der das Redeverbot als eine persönliche Beleidigung durch den Polizeipräsidenten von Borries auffaßt, sagt in einem Belchwerdcichreiben o» den Prä sidenten u. a.: „Ich werde zur Zeit schlechter behandelt als die meisten Anarchisten, die hier in Berlin volle Redefreiheit kab«n. Sollte mir abermals nächsten Dienstag das öffentliche Austreien verweigert werden, so müßte ich dieses Vorgehen des Polizei präsidenten als persönliche Beleidigung ouffassen. Ergebenst Gras Pückler." Do H«rr v. Borries trotz dieser 'Drohung dein Grasen „ergebenst" eröffnet hat, daß ihm das Reden auch künftig nicht erlaubt werde, darf man sich wohl auf allerlei neue „Zwischenfälle" gefaßt machen. ** Durch Veruntreuungen des Kassenboten Schunk ist die Berliner Viehkomwissioits- und Wechselbank um '28 700 Mk. geschädigt worden. Schunk wird steckbrieflich versolgt. LchlffSbcweauulicu. Norddeutscher Llond. tMitgeteill von Ar. Bremermann, General Agentur, Prager Straße 48.) „Königin Luise" 8. Febr. von PYKraliar abgec». ,,'^neiienau" 8. Febr. von Von Said abgeg »Scharnhorst" 8. Febr. von Neavcl abaeg. „Schleswig" 8. Febr. von LIerandrien abgeg. „Lmllr" 8. Febr. von Samos abgeg. „fföln" 8. Febr. Capes denn, paff. „K>vnvrin, D-ildelm" 8. Febr. von cZberboura abgeg. „Lobenzollern" 8. Febr. von Mauetllc abgeg „Darmstadl" 9. Febr. in Bremerhaven an- gek. „Borkum" 8. Febr. Blüffngen paff. „Sevdlitz" 8. Febr. Dover paff. „Sach'cn" 8. Febr. na» Schanghai abgeg. „Aachen" 8. Febr. von Funchal abgeg. „Noon* 8. Febr. in Suez angek. L> a m b u rg . A »i e r i k a - L i n r«. „Calabria", nach Westindren. 7. F-br. von Cuxhaven abgeg. „Callisto". von New Orleans, 8. Febr. aus ver Elbe angek. „Prinz Sigismund" 7. Febr. von Rio de Janeiro nach Sanros abgeg. „Spczia" 7. Febr. in Dokokama angek. „Armenia", von Lstaffen, 8. Febr. in Suez angek. „Deutschland" 7. Febr. von Nemyoik nach Neapel und Genua abgeg. „Prinzessin Victoria Luise" 7. Febr in Sl. 2bo«as angrk. „Mevor" 7. Febr. von Ajaccio abgeg. „Vatesia", von Westinvien, 7. Febr. Dover paff. „Cebriana" 7. Febr. in Boston an gck. „Lubonia". „Jtbaka" unv „Lcandia" 7. Febr. in Singapor« angek. „Senegambia", von Ostasien. 7. Febr. von Havre nach Hamburg abgeg „Bennsylvania". von Newvork. 7. Febr. Lizard paff. „Prinz Eitel Fried rich". von Mmelbrasilien. 8 Febr. von Lissabon nach Boulogne iur mer und Hamburg abgeg. „Moltke". von Nrivvork nach dem Orient, 7. Febr. in Funchal. angek- ..La Ptara", von Genua nach dem La Plot», 7. Febr Gibraltar paff. „Georgia", nach Westindien. 7. Febr. in Havre angek. „Weltvbatia". pan Westindien, 7. F-br. in Havre angek. „Hercynia". von Weftwdien, 7. Febr. in Hamburg angek. „Eavtlän W- Menzrll" 7. Fcbr. von N«« Orleans nach Ha,„bürg abgeg. Union-Lastle-Linie. „Kemlwortb Castle" 8. Febr. aus Aue reis« von Madeira abgeg. „vraemar Castle" S. Febr. aus Hermreile in Louchamptvn angek. „Gatte,an" 7. Febr. au» Heimreise von Kapstadt ab geg. „Greek" 8. Febr. aus Ausreise tn Kapstadt angek. Sport-Rachrichteu. Infolge eines vor Jahresfrist ergangenen bens von seiten des Dent'chen Äntomobll-Klubs, europäischen Motorwagen-Vereins und des Deulsck>en Acetylen- Vereins hat auch die Dresdner Firma Ernst Jul. Arnold Nachs., M'tallwaren-Fabrik, u. a. ihren automatischen Enk Wickler für Scheinwerfer „Helios" zur Prüfung eingesandt. Ge legentlich der gegenwärtig cn Berlin stattflndenden Jitternaliv- nälen AutomodilanSstelluna hat nun die Jurn der genannten Vereine aus Grund einer zeljnmonatüchen Probe aus der Fahrt und im Laboratorium genannter Firma für den besten Er« Wickler für Motorwagen den ersten Preis zucrkanni. ksmiliennacliriclite kittnilivniuiilvixvii »eien, debuto nrkinvlkvr »vkesniNLnv«» tu üoi 1bdv,i«I Tellixi^nve lur 1)re»äs» una stm^vdiivz,- aocb ^ukuubw-, üncleu »ollen, wüssev bei clor üuuptxoeedLIKstalls. lllsrioostsLuss 38 »Milstir dir mlltm > Ilde uukxvxodeo nariwn Verlobt: Helene Türk, Dresden r». Major z. D. Cun Wilhelm, T spvvtdiswalde: Margarete Bauermann m. Kaiidcdo' der Theologt« Hugo Becher. Leipzig: Martha Ulrich, Leipzig. Stötteritz m. Rittergutspächter Alfred Edlich, Leipzig-Crotten- dors: Martha Schurig m. Albert Arnold, Leipzig: ' nert, Peritz b. W m Paul Thau. Dresden: Clara mitichau m. Rudolf Bncklisch, Rkukirchen, Olga Kip Hain m Kaufmann Paul Tuckffcherer, Greiz i. Stötteritz m. Rittergutspächter Äfred Edlich, Lechz,g-CroUeu- dors: Martha Schurigln. Albert Arnold, Leipzig: Martha W-u "«n: Clara Rahm. Emm- Kück^er. Leitcls- Ltcvhan m. Jol>annes Lehncrch Glauchau:'Frieda Elchenbaä m. Julius Egerland. Plauen. Geslorbeu: Sophie verw. Chaussee-Jnspektor Fritzsch. Bech, Pirna: Dons Elisabeth Baach. Pirna: Johanna oline Äiahre aeb. Meißner. Könlgstein: Henriette verw Hecker g^. Loße, 79 I., Lewzrg: Susanne Elisabeth Dictrtck. 74 I... Erlmmttschau^ Oberlehrer Professor Leonhard Frisch., >e aeb. Schmidt. Riesa: Ion ' Plauen Vb<r- Dv-s-nev Freitag, 1«. Februar t»«»5 »» -tr. 4t
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