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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.08.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050805010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905080501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905080501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-05
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.08.1905
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An- tilndiaungen aut der Privatseile Zeile ss Pi».: di« rivaltiae Zeile aus Lert- leite so Pig., als ikinaeiandt Zeile so Pia J:i Nummer« nach Sonn- u»d Kriertagc» i ivalliae Wrundzeil« so Pig.. aus Vrivalieitc «o Mg., slpaltiae Zeile aus Tertielie und al» Eingesandi so Psg. Auswärtige Aui- trüge nur gegen Porausdcjaliluug. Belegdlätter werden mit io Psg. berechnen kernlvrechanschlud: Mmt I Nr. U und Ar. 2UW. j«d«r Art »ua dsa bsdsutondoton Olookütton do» Io- uncl Xuslaaels» omptslilso io rsiotidaltigor ^uivalil IVlIIl. kllll 8oIlll, Xüuixl. HaNiofor.-lllton, Lt. n»z»r«vI»d»toU« I. «V8L. 8-6ökme s notk«i> ksnianseklsucli m/> ckoos/nck ^cz/7t/ck» vorLävkLttvr tür llerron. Dämon und llindor. d««,u«i» und kurVorst rvlrlt««,»,, b« Dorren und llimkon div llusvn- trügvr vrsstrond, rum Dioiso von 1—tt HIK. «tot« vor- riitits boim Vortortis-or Unnela^int und Ortl»opü«> KO.». Miisedscli 88li.. aneleeteiok. inv ttonnt»,;» xoülliivr rvo LI—12 Dlir. «r.SIS. S,W>: jum Kapitel Wehisteucr. Dresdens Nathäuscr, Pilzerlrankungeii, BezirksoiiSschus;. sskn < rnglands auswärtige Politik. Zum Lohnkmupf im rhein.-westfälis'cheii Baugewerbe Lr?a.L'L^LL!T»i>>li>l>enS, L. August 1905. Zu», Kapitel Wchrftencr. Di« Frage der Wehrsteuer wird fortgesetzt in der Presse er örtert, und die Mehrzahl der Matter hat sich entschieden in einem ihr günstigen Sinne ausgesprochen. Jedenfalls steht un zweifelhaft so viel fest, das; die Grunde, welche gegen die Wehr steuer vielfach ins Feld geführt wurden, wie schon früher dar gelegt, nicht mehr als stichhaltig zu erkennen sind. Was ins besondere den Einwaud betrifft, es sei hart, körperlich nicht völlig Tüchtige noch mit einer besonderen Abgabe zu belasten und ihnen das Fortkommen zu erschweren, so ist das mehr «ine blendende Phrase, als ein stichhaltiger Grund. Tie Gebrechen, welche die Dienstuntauglichkeit bedingen, sind fast durchweg so geringfügiger Art, daß die Erwcrbssähigkeit so gut wie gar nicht darunter leidet. Die kleine Zahl derjenigen aber, die wirklich so bedeutende körperliche Fehler austveisen, daß sie in der Er- Werbung ihres Lcbensuntcrhnlics ernstlich und merklich bcein- taächtigt werden, könnten ja schließlich auch von der Wehrsteuer befreit bleiben. Es liehe sich durch ärzt liche Untersuchung unschwer feststellen, ob wirklich die Fehler so schwer sind, daß sie den Betreffenden empfindlich in seinem Fortkommen beeinträchtigen. Die Zahl dieser Leute wäre immer- hin nur minimal, denn es könnten natürlich nur solche in Frage kommen, die durch ihrer Hände Arbeit ihren Lebens unterhalt erwerben müssen. Die begüterten, nicht auf Erwerb durch Arbeit angewiesenen, wegen schwerer Gebrechen Untaug lichen, sowie die Beamten, die feste Gehaltsätzc haben, könnten auch bei schwereren körperlichen Fehlem die Steuer ohne lwrte Schädigung zahlen. Ueberhaupt ist die Zahl der wirklichen Krüppel eine nur sehr begrenzte. Die graste Mehrzahl der Militärfreien, nämlich 84 Prozent der Jreigebliebenen, kommen auf Fehler von so geringer Bedeutung frei, dast sie durch dieselben keinerlei Hindernisse in ihrem Fortkommen haben. Im Gegenteil, sie sind noch ungewöhnlich begünstigt, nicht nur da- durch, dast sie durch die Dienstzeit ihrem Berufe nicht entzogen werden, sondern auch dadurch, dast sie oftmals vor Diensttaug lichen bei Anstellungen den Vorzug erbalten, denn eS gibt manche Firmen, die mit Vorliebe militärfreie Angestellte be schäftigen, weil diese ihnen nicht durch Uebungen entzogen werden können. ES kann ja Vorkommen, daß Leute zu Uebungen rin gezogen werden in einer Zeit, wo sie nur sehr schwer entbehr lich sind und wo ein Ersatz sich kaum beschaffen lästt. Man soll sich aber auch hüten, in der übereifrigen Befür- wortung der Wehrsteuer das Kind mit dem Bade ausznschütten. 'Davor muh ernstlich gewarnt werden, weil es nur zu geeignet ist, den Widerspruch herauszusordern und die Position der Gegner der Wehrsteuer zu stärken. So ist z. B. vor einiger Zeit in einem die Wehrsteuer verfechtenden Preßartikel ohne weiteres behauptet, die allgemeine Wehrpflicht sei eine Steuer, die in zweifacher Weise entrichtet werden könne, entweder als Wehrdienst, also durch persönlichen Waffendienst, oder durch eine Geldleistung, als Wehrsteuer. Diese gleichwertige Neben einanderstellung ist nicht nur falsch, sondern in hohem Grade bedenklich, weil sie direkt die Erinnerung an das glücklicherweise längst überwundene, über ein Menschcnaltcr zurückliegende kor rupte militärische Stcllvertretungs - System Wachrust, das früher in einzelnen deutschen Staaten in Geltung war. Danach konnte der begüterte Militärpflichtige sich durch Geld von der Dienstpflicht losmachen, indem er sich einfach «inen Stellvertreter kaufte. Damals konnte man sagen, entweder muh der Militärpflichtige selbst die MuSkcte tragen, oder er kann sich, wenn er Geld hat, von 'dem persönlichen Militärdienste mit Hilfe des Geldes frei machen. Heute würde das aber nicht mehr der Fall sein können, selbst wenn eine Wehr- steuer eingeführt ist. Letztere steht nicht gleichwertig neben der Erfüllung der Dienstpflicht, sondern sie soll nur einen gewissen Ausgleich schaffen für die materiellen Opfer, welche der Militär- taugliche durch die Erfüllung seiner Dienstpflicht zu bringen hat. Es ist auch nicht in das Belieben oder Vermögen des einzelnen gestellt, ob er mit der Waffe oder mit dem Geldbeutel seine Wehrpflicht erfüllen will, sondern es richtet sich ganz danach, ob er als tauglich befunden wird oder nicht. Bei denen, die diensttauglich sind, ist die Leistung dem Staate gegenüber für Wohlhabende und Unbegüterte im wesentlichen di« gleiche. Ein reicher Bauernsohn und ein armer Tagelöhner leisten dem Staate dasselbe, wenn sie beide gedient haben und zu tüchtigen Soldaten ausgebildet sind. Wenn der reiche Bauernsohn in seiner Dienst zeit mehr Geld verbraucht, weil er es sich leisten kann, so ist das seine Privatsache, der <Äaat gibt ihm während der Dienstzeit so gut Wohnung und Beköstigung in der Kaserne wie dem armen Tagelöhner. Dem letzteren und seiner Familie wird aber sicher daS Opfer an Zeit, was er durch Erfüllung seiner Dienstpflicht dem Staate bringt, noch schwerer als dem begüterten Hofbesitzers» sohn. Jedenfalls leisten beide dem Staate durch Erfüllung der Dienstpflicht dasselbe. Dagegen würde bei beiderseitiger Militär untauglichtest dem reichen Bauern eine höhere Wehrsteuer aus zuertegen sein wie dem armen, von der Hand in den Mund lebenden Tagelöhner. Daraus geht schon hervor, dast es nicht ist. di« Erfüllung d«r Dienstpflicht und die Entrichtung der Wehrsteuer koordiniert nebeneinander zu stellen. Die Wehr steuer kann niemals ein vollgültiger Ersatz für die Dienstpflicht sein, sondern sie bleibt immer ein Notbehelf, um auch diejenigen zu einer gewissen besonderen Leistung für den Staat heranzu ziehen, die vom Heeresdienste befreit bleiben, denn das Wehr geld kann niemals als ein volles Aequivalent für die Erfüllung der Dienstpflicht betrachtet werden, man könnte es höchstens, wie es einst der Abgeordnete Reichensperger tat, ein Surrogat für die Dienstpflicht nennen. Wollte man die Ableistung der Dienstpflicht mit der Entrichtung der Wehrsteuer aus eine Stufe stellen, so kehrte man damit gewissermaßen zu der Anschauung im Zeitalter des Sölduerwesens zurück, wo das Soldatenhand- Werk rein geldmäßig abgcschätzt wurde. Wir stehen aber noch immer auf dem Standpunkte, den Scharnhorst und seine Freunde einnahmcn, daß der Kriegsdienst wieder nach den einfachen, sitt lichen Begriffen der allen Völker ein Ehrenrccht des freien Bürgers, eine Auszeichnung des vollsreien Mannes sei. Und so wird in allen chrliebendcn und nationalen Kreisen der Militär dienst weniger als eine Last wie als eine Ehrenpflicht aufgcsaßt, die zu erfüllen der einzelne stolz ist, während bei der Entrichtung der Wehrsteuer doch wohl das Gefühl einer Last das im allge meinen vorherrschende bleiben wird. Dann ist in der Preßdiskussicn die Behauptung hervor- getretcn, in dem Institut der Einjährig-Freiwilligen hätten wir gewissermaßen schon den Anfang eines Geldausglcichs, einer Art Wehrsteuer, denn der Einjährige müsse sein Recht, nur ein Jahr zu dienen, bezahlen, weil er sich selbst während der Dienstzeit unterhalten und auf eigene Kosten Kleidung, Wohnung und Verpflegung beschaffen müsse. Der Vergleich ist ganz unzu treffend, denn nicht der Gcldpunkt, sondern Las Maß an Bil dung ist das Entscheidende für den einjährigen Dienst. Diese Vergünstigung ist geschaffen, um den Prozentsatz der bester Gcbil- Zeremoniell für die beten im Heere nach Möglichkeit zu erhöhen, weil die höhere Jn- ielligenz den Wert einer Truppe wesentlich hebt. Tatsächlich gestattet auch die höhere geistige Bildung eine solche Verkürzung der Dienstzeit bei der großen Mehrzahl der Einjährigen ohne Schaden, denn die Instruktion, welche dem geistig wenig ent- wickelten Soldaten mülLam eingepaukt werden muß, erfaßt der Einjährige im allgemeinen schneller und durchdachter. Durch Turnunterricht und dergleichen sinv die Ein jährigen größtenteils auch körperlich schon bis zu einem gewissen Grade militärisch besser vorgeschult als die Mehrzahl der anderen Soldaten. Die bessere Bildung allein schafft also die Berechtigung zum einjährigen Dienste, nicht die größere Wohlhabenheit. Lediglich weil höhere Bildung und größere Wohlhabenheit im allgemeinen, wenn auch längst nicht immer, verbunden zu sein pflegen, Hot man den Einjährigen die Verpflichtung eigener Equipierung und eigenen Unterhaltes wäh rend der Dienstzeit ohne Härte auserlcgen zu können geglaubt. Tas Entscheidende für die Berechtigung zum einjährigen Dienst ist aber immer ein gewisses Maß von Bildung, niemals der Geldpunkt. Das geht schon daraus hervor, daß manche Leute, die so viel besitzen, daß sie nicht nur sich, sondern die ganze Kom pagnie während eines Jahres erhalten könnten, nicht die Berech tigung zum einjährigen Dienste erlangen, während andere, die nicht die Mittel haben, sich selbst zu kleiden und zu verpflegen während des Dienstjahres, doch einjährig dienen können, weil sie das erforderliche Maß an Bildung besitzen. Man denke nur an die Institution der sogenannten Köuigseinjährigen oder an die Bolksschullchrer in Preußen, denen es, je nach ihren Vermögens umständen, freigcstcllt ist, ob sie sich selbst kleiden und erhalten wollen oder ob sie es vorziehen, in der Kaserne zu wokinen und mit den anderen Mannschaften verpflegt zu werden. Es kann also gar keine Rede davon sein, daß der Einjährige sich gewisser maßen durch seine Gcidaustvendungen um «in bezw. zwei Jahre vom Militärdienste freikaufte. Derartige Behauptungen sind nur geeignet, falsche Vorstellungen im Volke hervorzurufen. Ter Gedanke der Wehrsteuer hat heute so viel sür sich, daß man solcher Deduktionen von höchst zweischneidigem Werte ganz entraten kann bei seiner Empfehlung, Wie hoch die Einnahmen aus einer solchen Steuer sein würden, das hängt ganz von der Bemessung der Sätze ab. Zu hohe Erwartungen kann man srei- lich zu den Erträgen kaum hegen. Hinsichtlich der Verwendung ist vorgeschlagen, diese Einnahmen für die Unterstützung invalider Kriegsveteranen zu verwenden. Der Gedanke wird im Volke sehr sympathisch berühren und ein Teil des Geldes sollte jedenfalls diesem edlen Zwecke Vorbehalten bleiben. Newyork. sPriv.-Tel.s Das Veranstaltungen aus Anlaß der Friedensverhand l ungen bereitet der amerikaniichen Negierung Sorge. Sic hat die Frage ausgeworfen, ob Witte oder Koniura. bei dem Frühstück an Bord der „Mayslower" rechts von Rooscvelt sitzen wll. Ter Präsident entichied danin, daß überhaupt nur stehend von einem Büfett gespeist werde» soll. N e >v y o rk. lPriv.-Tel.s . W i t t e wird überall nnk stnrmiichen Kundgebungen empfangen, die überwiegend seiner Pcriöiilichkeit gelten. Auf einer Automobilscihrt, die er gestern im Zcnlralparke unternahm, stürzten viele Leute auf sein Auto mobil zu um ihm die Hand zu drücken. Witte bcantworic-e dicie Begrüßungen durch fortwährendes Abnehmen des Huieo und VcrnciMngen. Er begab sich später »ach der Fondsvörie, wo er ebenfalls begeistert begrüßt wurde. — Der „Sun" schlägt ein Bündnis zwischen Rußland, England und Nordamerika vor. Die drei Völker seien in aufrichtiger Freundschaft eng untereinander verbundeu. Ihre Interessen stünden sich nirgends gegenüber, besonders, da die französisch, englischen Differenzen nunmehr durch den beiderseitigen Schieds- vertrag beseitigt seien. Tie Zeit sei gekommen, wo diese drei Nationen ihre Rüstungen einstellen und, gestützt ans das allgc- meine internationale Schiedsverfahren, den Weltfrieden herbei- führcn könnten. Es sei zwar richtig, daß Frankreich für den Fall einer deutsch-österreichisch-russischen Allianz mehr exponiert sei, aber es dürfe nicht vergessen werden, daß heutzutage das Geld im Kriege eine größere Nolle spiele, als die Truppen, und gegen Teutschland würde Frankreich die finanzielle Unterstützung Englands und Amerikas besitzen. Newy 0 r k. Wie der „Newyork Herald" erfährt, hatte der russische Friedeusbevollmächtigte Witte mit Vertretern von einem oder zwei der angesehensten amerikanischen Bankhäuser Besprechungen, um ihre Ansichten über eine neue An leihe zu hören. Russisch-javanischer Krieg. Tokio. Jgpauische Offiziere, welche vom Kriegsschauplätze znrückkchrteu. erklären, daß die russischen Strcitkräste augenblicklich etiva 20 Armeekorps umfaßte» mit ix zwei Divisionen u 15000 Mann. General Lineivitjch verfüge über 800 Geschütze und wei tere Gcschntzscndnngen ans Rußland seien unterwegs Die Haupt- streitmacht des Generals Linewitsch stehe in der Gegend von Taknmen und der Linie von Eliaugchun. General Linewitsch lege eine große Tätigkeit an den Tag. Tokio. Nach ausführlicheren Berichten, die über die Uebergabe der russischen Besahungstruppen von Sacha- l i n eingegangcn sind, griff am 28. Juli eine japanische Kavallerie- abteilung die Russen bei Paleo an und schlug ste nach Süden bin zurück. Am folgenden Tage verfolgte die japanische Kavallerie, die Verstärkungen erhalten hatte, den Feind in südlicher Ach tung nach Tawlan hin, das 25 Meilen südlich von Rukow liegt. Die Russen mochten bei Onvlu, 25 Meilen nördlich von Tswlan, Halt. Am 30. Juli sandte der russische Miliiär- gouverncur Aapunow einen Parlamentär, der erklärte, infolge Mangels an Verbandsstoffen sei es unmöglich, den Verwundeten Hilfe angedcihen zu lassen. Er sei deshalb aus Gründen der Humanität gezwungen, um Einstellung der Feindseligkeiten nach- znsuchcn. Der Kommandeur der japanischen Strcitkräste ver langte die Uebergabe aller Krieasvorrätc, des Regierungs-Eigen tums, sowie der Karten und Aktenstücke der Militär- und Zioil- verwaltung. Die Bedingungen wurden angenommen, und die Uebergabe erfolgte am nächsten Tage. Tokio. Die Russen, die sich am 21. Juli aus Sachalin ergeben haben, waren der Gouverneur, 70 -Offiziere und 3200 Mann. Marinski. Nach amtlicher Mitteilung wird die sibirische Bahn am 14. August den Transport von Privatsrachtcn einstcllcn. Die Bevölkerung wird anfgefordert, ihre Frachten aus der alten sibirischen Posistraße befördern zu lassen. Newyork. Tie ^Newyork-Times" berichtet: Japan habe anscheinend die feste Absicht, die Mandschurei nicht auf- zu gebe ». Hierauf lassen die hastiacn Vorbereitungen jchließen, welche gelroffeiJ werden, um die Bahn von Söul nach Fuian durch einen 150 Meilen langen Erweiterungsbau durch die Mandschurei mit der.chinesischen Ostbahn zu verbinden. Ferner der Umstand, daß in größter Eile in Amerika 250 Stahlbrückcn, 150 Lokvinotioen und 2000 stählerne Wagen bestellt sind. Die Lieferungen für diese Bestellung sollen auf dem Landwege gemacht werden, obgleich die Zeitersparnis kaum mehr als drei Woche» beträgt. Zur Lau« m Russland Petersburg. (Priv.-Tel.j Zwecks Verwendung zu Polizeidiensten in Russisch-Polen wurden sechs neue Kosaken- Regi m enter mobilisiert. — Das Kriegsgericht von Schltomir in Wolhynien verurteilte den Arbeiter Sidortschuk, der im Aufträge der revolutionären Partei den Pristaw Kujarow am hcllichtcn Tage auf offener Straße erschossen hatte, zum Tode durch den Strang. — In Dwinsk durchzogen streikende Arbeiter die Straßen. Vor der Neustadt kam cs zu einem Zu- sain men stoße mit dem Militär. Der Offizier gab Befehl zum Schießen. Zehn Tote und viele Verwundete bedeckten den Kampfplatz. Als drei der Opfer auf dem jüdischen Friedhöfe begrabt« werden sollten, versammelten sich dort etwa tausend Personen und demonstrierten gegen die Negierung. Daraus zwangen die Arbeiter olle Geschäftsinhaber, ihre Läden zu Wie- tzen. Tie Aufregung in der Stadt ist sehr groß, viele Ein wohner verlassen Dwuisk. Neueste Drahtnieldungen vom 4. August. Die Jriedeusmission. London. lPriv.-lTel.j Di« „Times" lassen sich aus Tokio melden, daß sich infolge der Haltung, die «Rußland an gesichts der FriedenSunterbaiidlungeil angenommen habe, eine stetig wachsende Entrüstung geltend mache. Die japanisch« Presse weist darauf bin, daß sich Rußland so benehme, als sei es vollkommen Herr der Situation. Die Hoffnungen auf einen baldigen Friedensschluß sind daher sehr geringe geworden, und man rüstet sich von neuem energisch zu weiteren Operationen. onigs von Berlin. sPriv.-Tel.) Die Ankunft des , . England ist nunmehr, wie der „Mg. Korresp." aus Marien bad gemeldet wird, endgültig auf den 14. d. M. 3 Uhr nach mittags festgesetzt. Der König wird, wie im Vorjahre, im Hotel Weimar Wohnung nehmen. Ursprünglich wollte der König schon am 11. August eintresfen, und man will wissen, daß diese Verzögerung mit der Zusammenkunft mit Kaiser Wilhelm im Zusammenhänge stehe. Berlin iPriv.-Tel.) Reichskanzler Fü r st Bülow er hielt von, Neaus von Abessinien den Roten Ster» von Aetiopien 1. Klasse. — Sächsische Orden erhielten: das OffizierSkreu- des Albrechtsordens der zweite Sekretär bei der Botschaft in Wien. Legationsrat Dr. Gras BrockSdorff - Rantzau, und der Kanzleivorstand bei derselben Botschaft, Geh. Hosrat Pieszczök;
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