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Dresdner Nachrichten : 22.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190204226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-22
- Monat1902-04
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.04.1902
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O.» »an» »«rl »«» » « Uhr »8. gong rum hle die Zirmen: Lager önchs« elt sild lg beste rlt. !NsMk» t MM bis 30.M k 31. M 30./V. ten: Die der ver rtindrr. en HanS- gehörige »ich wenn ilen. die Wob cd. sowie Svazrer- 2 Achte. Mädchen Dresden ltnissc er- sin. und chrirdenc. »engegedUdc: —-VE.«-"- V» ,PrW»»»r «-«rlßtr»- «kkz«d>« Uli» di« «eile»« in DreSde» und d«r »Lttten Um^binn. I w« dt» Suttaaun, du«» et«o>, «ot» od«r K»»»M«iär« «Kl«,. «d»u«, ^W«IMI8» «»»«,««n> dl, ob« ü«,e>>a,e «ol,». tt>au»«i,den «de»»« und da» nicht au» r°m>. m UN« Httl« ^ «»an»« tua^iM. dld! Uikdabe Nna^andt« Gchrttl» Wi «ti« verbtndlWch/"^ »,r«»»»»ch«»««I,»: »MI U und «r »««. r»t»,r»««->dr«»»e: «»chetch«»» »,«»»«» «t,rl„»el 18S« vor votaU-Vorllnut üvr Vr»mo»l>ul-t''i»lrrUr XitwLllct 6 AA, 1^01^80^2^, Loflivkernut kl»,», tu zwsatlwaolevoller >u,tai,ru»^ unEsrnlrto uns -anvlrt« »lÜla n»vt> «t,«ne», ,o«la parinar, l.on<I»n«r u»cl IVIvizoi-Ucxtollsn. -aupt-SeichSsltftelle: Martenftr. <8. Mrelgen-tarlf. Die «Iiinabm» von «»tüiidiaunan, er»ol«, iiibertrauvlrelMNtltellrzuid den Nedenannadmetielleil in Dreäden dir Nachmittag» s »k,r Sonn- und ftrlerla«« nur Manenslrahe A von II Utir D>e l ivalti,« Gmnd «eile Na 8 Ltldeai vo Pi« . L» tUndtaungen au» der Drivatleite Zeue »> L««.: die rlvaiiige Leite als .iti»»e'a»d,' oder aut Lnlleu: «o Pta 8n Nummern »ach Lonn- und deter- ,a«en de» r»valn«e Grundzeiten 80, «0 de« «und « Pt«. ,u»ch deionderem Lart». LurwSlNae «uttrLgk nur ,e«en vorauddczaviu»«. VelcabiitUcr werden mit tll Ls,, dnrchnrt. S6kr»x«n,tr. ^^Oll Mltzk pn,«en,1i-. Sv Vchdrlll tvlnor I-vliern»nr<'». V»etl»u<d»t»il» 6«e ku»»t,»i»eedl. Uteek8tiitl»n Nie l.e<t»r»rd»it«n vv» vir«»« Null»«, SoMatsrnnt Seiner »kojootit rlo, ILairor» vucl KünttZH. »« u»«> kt foinLclimeckei'u.XeniiLi' L886N NUN 0« o co l. »r MW Vvslss Itsod- kl. Lr- lrisvdiu»8Sk«rrLü1r, d«I N»»»«», N»I»»r»»». MMicg «jnom VnOZHHvaai*an kizii' iioedtsilisc ltsrltcli»' II. Wiircii sititistilir äirliz-, iilnstt- ll. kslslililiill» Ileriiiitiiil I'üriii litil. LUVZt«»»Ovll. ^ miiidti-d f.lditt Mi Nim-Sd-W,-» rt, diiiisrb», Nslt°ti. « EI» <>nisass' Ftiedensvetbandlunorn iu Asr>kc>. Hoinach>ichren. Stenervorlagr». ^flondiinsterntß, "Ein.! Muthmaßl. Witterung. H M R V» ve»leidu»ail)lauei!s."andlcigöveiboiidluiiarii, Gerichtspeiliaiidluiiacii. ..^ausl", .Roiemuoiilng".! Warm «. veränderlich, s-s Mn/.?!/-// lbonnä'en chs Lerer »n de» cker üaty»<Ae«ekä/ks<elte 2/arienstr. LS «nci <ien atter- n<rr<» öq^»»ä/,e-e»» ^n»a/i»»<'S/e//or» -»»» ?rc«rs vor» //e» cke» Xaissrtie?»«»» L'os/an»-/«//«» ««« Del«/sS/»en Üeic/,s- r,edtX« «oercken //estei/tt»Aen ei« 2 in Oes/c» reic)»- ^NFarn «« 2 Lronn» 96 a,iAe»o»nne« FVir f« einen I/onat s/eitt sic/» r/er Lc^UA«/>reis in Drese/en «»ml Vororten bei c/er I/««^/Acsc/<ü//ss/c//s a»/ SS H/F., bei c/cn Laise»/. ^os/a»!s/c«//e» i«< 7»eic/'SFebie/e a»/Z «nci in 6es/e»-» Lic/t- l/nA«»-»» an/' 7 Lr. //e//er. SsvoLLttsvtsUo äer „vrssäüsr ^sodriodten". Die AeiedeaSverhandluugen in Güdafrika. Die Rachrichten. die in den lekien Tagen über de» Stand der HrirdensunlcchandlunLen in Südafrika nach Europa gelangt sind, tonnen nur mit sehr gemiichtrn Empfindungen ausgenommen werden. ZweifclloS hatte ma» nach der endlich erreichten Zu- iammenknnst der Burrnfnhrer mit Mitner und Kitchener in Pretoria und den Berlautdamngen über den Gang der Pe»bandtungen daselbst ziemlich begründete Hoffnung, nunmehr täglich. >a stündlich von dem vorläusigen Abschlüsse de» Friedens in Kenntniß gesetzt zu werden. Statt dessen bringt der Telegraph eine andere, ganz tinerwartete Sunde: Die Verhandlungen seien auf drei bis vier Wochen verschoben und die Burendklegirten hätte» Pretoria wieder verlasse», um mit den Vertretern der verschiedenen Kommandos Brrathungen pflegen zu können. Somit ist die Zusammenkunft in Pretoria zunächst jedenfalls rrgebnitzlos verlaufen, und es fragt sich nur. ob man an eine blotze vorläufige Suspension dcr Ver> Handlungen glauben oder ob man diese mit der Abreise der Buren- sichrer als überhaupt gescheitert betrachten soll. Rach den Rach richten au» den holländischen Burrnkreiseu ist daS Letztere der Fall, während sich in der englischen Presse eine sehr optimistische Stimmung geltend macht und dort der Friedensschluß für sicher aiigesehen wird. Unter diesen Umständen ist cS äußerst schwierig, sich ein UrtheU zu bilden, znmal die Berichterstattung an die deutsch« Presse fast ganz von England abhängig ist und die spär lichen Meldungen aus dem Burenlager nicht zu lontrolireu sind Dennoch möchte man. soweit sich, wie gesagt, die Verbällmsse überschauen lassen, der Annahme zuneigrn. daß die Friedens Verhandlungen thatiächlich gelcheltert sind und zwar in Folge der Haltung der englischen Regierung, die in der Frage der Nn abhängigkelt sowie der allgemeinen Amnestie keine Konzessionen mache» wollte. Die Buren verlangen gegenwärtig, wenn auch nicht mehr volle Automonie, so doch Zusage einer Selbstreglcrung nach kanadischem und australischem Muster in absehbarer Zeit. Begnadigung für olle englischen Unterthanen, die an dem Kampfe auf Seiten der Buren theilgcnommen haben, und Rücknahme der Proklamation, welche alle Buren, dl« seit Herbst vorigen Jahres die Nassen nicht nirdergelegt haben, mit Verbannung und Ver- inögenSkonfiSkation bestraft. Außerdem fordern sie Wieder aufbau ihrer zerstörten Häuser und Unterstützung für die rück- kehrenden Familien. Für England würde die Genehmigung aller dieser Forderungen im Grunde genommen die Wiederherstellung der vor dem Kriege herrschenden Verhältnisse bedeuten. Der ein zig« Unterschied bestände bloS darin, daß England jetzt das an erkannte Recht hätte, die gebührende Rücksicht seiner Oberhoheit durch «ln stehende» Heer zu erzwingen. Zur Deckung seiner enor men Koste« sähe eS sich auf die Steuem allein, d. h. im letzten Grund«, die Belastung der von seinen eigenen Landeskindern be triebenen Goldmtnen und einige Zölle angewiesen: die Aussicht auf «Erzielung größere» Sumnien a»8 dem Ertrage des Verkaufes der großen konfiSzirten Ländereien fiele weg. Und endlich ist der Verlust leine» Prestige auch nicht hoch genug anzüschlagrn. ganz ab- gesrhen davon, daß die Amnestie sowohl den unruhigen Elementen in Südafrika wie in den anderen Kolonien eine gewisse Ennuthig- ung zu getegentlichen Rebellionen geben würde. Ma» kann «g wohl verstehe», daß cS den herrschenden Parteien in England nicht leicht wird, die von den Buren gestellten Bedingungen an,»nehme». Sie sind sich selbstverständlich darüber klar, daß mit der Annahme der gegnerischen Be dingungen ihr politischer Einfluß auf unabsehbare Zeit vernichtet lein würde und machen demgemäß verzweifelte Anstrengungen, noch im letzten Augenblicke dir Bureniüdrer zu größererNachgiedig- keit zu drängen. Auf der anderen Seite fürchten sie aber auch rbrnlo rin Scheitern der Verhandlungen, denn England braucht den Frieden. Mochte die englische Presse letzthin noch so hoch- ftrebend von einer Wassenstrcckung der Buren reden, die man einlach genehmige: die Buvgetoerhandlniigcn Im Unterbaust gaben zu diesen trostlosen Prahlereien einen Kommentar, der jedem Unbefan genen genug sagte. Ein Defizit von säst einer Mlliardc Mark ist auch von dem reiche» England nur dann mit Anstand znstagen. wenn die Aussicht besteht, daß ini nächste» Jahre nickt ein noch größerer Fehl betrag daS Budget drückt. Ei» Anwachsen des Defizits ist aber unver meidlich, so lange der Krieg weitergeht. Und daß dieser etwa in einigen Woche» beendet sei» wiiide, das glaubt man nach den Erfahrungen der verflossenen 2>,^ Jahre wohl auch in England schive sich. Um nun aus der Zwickmühle, in der sie sitzen, herauSzukomnic», treiben die englischen Staatsmänner wie es den Anschein hat. wieder einmal ein Doppelspiel. In, Interesse der Wellmachlslell- ung Englands müssen sie die Fortsetzung des Krieges u»d die end liche Vernichtung der Buren wünschen: auf dcr anderen Seite ver langen ein großer Theil der Bevölkerung und die Finanzlage des Landes die Beilegung der Zwistigkeiten. Deshalb ist man auf eine ganz treffliche Auslegung verfallen, »in »n Lande eine mög lichst optimistische Stimmung bezüglich der Fliedensperhandlungen zu erzeugen, während im Hinteigiunde die Hoffnung schlummert, durch weiteres HinauSziehen die ganze Entscheidung auf die Frage ziizulvitzcii, wer cs am längsten aushallcn könne. Selbst die .Köln. Ztg *. die sich nicht durch allzu große Burcnsreundlich- lrit auSzeichuet. scheint dieier Me'inuna zu sein. Sie kann nämlich nicht umhin, den Kommentar, den Baisour i»r Unter baust a» die Mitthrillwg knüpfte, daß die Bnrcnvertreter Pretoria verlassen hätten, dahin zu charakterisilcn, daß. wenn man diese schönen Worte bei ichaisem Licht betrachte, doch einige Bedenken anssteigcn. ob sic wirklich ernst gemeint seien. Steijn und Schalk Burger, so bemerkt das genannte Blatt ganz zutreffend, stelle» mit Reih doch die beste Vertretung der beide» Burcnslaatc» vor, denn sie sind die rechtmäßig gewählten Oberhäupter und haben auch, wenigstens was Sleiin anbetrifst, die nöthige Auiorität bei ihren Landsleuten. Außerdem aber sind sie von den Feldherren um gebe». in denen sich die ganze militärische Leistungssähtgleit dcr Buren verkörpert: De Wct. Delarcy. Louis Votka. Lucas Melier, wodurch ihre Autorität verstärkt und ergänzt wild. Man kann sich also nicht gut eine autoritativere Vertretung der beiden Buren staaten vorstelle». Und doch gebe» diese Leute wieder auseinander, um die einzelnen Burenkommando» um ihre Meinung zu befrage». Welche Kommandos kommen den» überhaupt noch in Betracht? Wen» man nicht jedes winzige Burcichänflcin von 100 und weniger Mann Kommando neunen will so giebt es ja kaum noch Kommandos, die den genannten Burcngenerälcn nicht direkt unterstehen. Wie gesagt, bei Licht betrachtet, verliert die Ernsthalligkeit. mit der Balfour die Meldung von dem Fortgang der Buren weitergegeben hat, merklich an realer Grund lage und die Wahrscheinlichkeit steigt, daß die Bnrrnfnhrer eine AuSrede gewählt haben, um sich aus einer Angelegenheit zu ziehen, in der sic einen offenen Bruch vielleicht scheuen. Eine Bestätigung dafür, daß die Jriedensverbandlungcn zur Zeit als resultatlos angesehen werden dürfen, scheint auch in den Verlautbarungen unterrichteter Amsterdamer Buren kreise zu liegen, denen zufolge eS bestimmt zu erwarten stehe, daß die Verbindungen zwischen den englischen und den Bnrkiivertretern nach drei Wochen nicht wieder ausgenommen werden würden. Mit der Abreise der Burensührer könnte» die Verhandlungen al» gescheitert betrachtet werden, da die Führer bei dcr Armee sowie bei dem Volke gegenüber den Forderungen Eng lands in den Fragen der Unabhängigkeit und Amnestie einen ent schlossenen und energischen Widerstand finden würden. Sobald die Führer zu ihren Kommandos zurückgekehrt leien, würden die Vor bereitungen zur Wintercampagne beginnen Unter dielen Umständen wirkt die Siegeszuversicht der Engländer, die die Abreise der Burensührer gerade als günstiges Zeichen für die Nach giebigkeit der Buren oniehen will, fast erheiternd Und so muß man denn beinahe annehmen. ia besorgen. eS leien die Friedens- unterbandlungen nur zu den, Zwecke eingeleitet worden, den Buren abzulchmeicheln. was ihnen abzutrotzen England sich als unsäbig errvle'en hatte. Die englische Presse lucht mit einer merkwürdigen Beharrlichkeit durchaus die Buren als den Theil hinzustellen. dem der Frieden dlktirt uird nur aus der Gnade de» Siegers ein gelegentliche» Zngesländnlß zugcbilligt wird. Dazu war nach der ganzen Sachlage, soweit sie erkennbar ist, doch nicht der mindeste Grund. Alle» in Allem scheint die Aussicht auf ein baldiges Ende des blutigen Krieges wieder einmal in weite Ferne gerückt zu sein. Daß die Buren übrigen» noch nicht am Ende ihrer Kräfte an- gekommen sind, beweist dt« Mittheilung de» .Dailn Expreß", wonach die militättlchen Sachverständigen im englischen Unter baute der Ansicht sind, daß der Krieg sich noch um weitere 18 Monate hinzlehen werde, wenn die FrirdenSverhandlungen scheitern tollten. Dt« Buren könnten sich während des Winter» verbergen und zu Beginn der Sommcrlalson mit frischen Kräften " in den Feldzug eintreten. Die augenblickliche Stärke der Buren werde aus 12000 Mann berechnet und man lebe ein, daß zu deren Niederhetzuiig — übrigens rrn famoleS Wort — eine gut berittene und gut schießende Truppe von mindestens 60 000 Mann ersorder lieh lei. Eine Truppe von dieser Stärke stehe aber augenblicklich für den Feldzug nicht zur Beringung. — Und da lallten sich die Buren den englische» Frirdeiisbcdtngungen unterwerfen ? Neueste Drahtmeldungen vom 21 April. IrUacht« cinaelicnde Drpescken befinde" sieb Seite 4.» Berlin. sPriv.-Tel.j Ter Reichstag, dem der Gebühren- tarir snr den Rordostscekanal zugegangen ist, berieth beule z» nächst die ServistarisvorIage in erster Lesung. Akg. Hof. m an»- Dillenbura lnat.j: Soweit vieBorlage Entschädigung sürd-.c Militärgnorlicrleislungen betrifft, sind wir mit deren Grundzügeu einverstanden, nicht aber, soweit sie die Abhängigkeit der Wohn- unasgcldzuschüsse von den Scrvistarisllassen, wie sie bisher be stehen, unverändert forlbesichen läßt. Die Wohnungsgeldzuschüssc müssen ftr anderer Weise geregelt werden. Es wäre schon ein Fortschritt, wenn inan den Zuschuß verschiedener bemessen wollte nir die Beamten und Offiziere mit Familie und solche ohne Familie. Rxdner bemängelt weiter noch die Fehlerhaftigkeit der Klasscneinthcilung. Orte, wo das Zimmer durchschnittlich 40 Mk an Miethe bringe, seien in einer Servis- und Wohnungsgeld- zuschußklasie mit Orten mit 100 bis 160 Mk. durchschnittlrchcr Wohnnngsmieihe. So etwas verbittere. — Abg. Singer sSoz.j verlangt ebenfalls eine ausgiebigere Reform des Wohnungsgeld, zuschupweiens. Bor Allem sei es nothwendig, die Wohnungs- geldzuschüsie für die Uittcrbeamten einigermaßen aus ein ertrag- iches Maß z» erhöhen. Die Negierung scheine übrigens zu reforin zu Stande konunc und sich schon an den verrückten und habgierigen Forderungen des Bundes der Landlvirlhe scheitere, so sei cs um so unverantwortlicher, wenn sie hier bei den Wohn- ungsgeldtmchüsscn jede wirkliche Reform unterlasse. Denn cS verstehe sich doch von selbst, daß die durch den Zolltarif angc- drohte Rahrniigsmittclverthcucrnng es den Unterbcamten noch unmöglicher mache, von ihrem Gehalt noch etwas für Wohnungs- zwcckc abzugcbcn. — Staatssekretär v. Th ielmann: Herr Singer hält anscheinend nur denjenigen Wohnungsgeldzuschuv für vernünftig, der die ganze Wohnuiigsmiethe deckt. Herr Hof- mann gehl nicht ganz so weit, er will drei Fünftel der Miethe durch den Zuschuß gedeckt sehen: aber auch auf einen solchen Pro zentsatz können w-r nicht entgehen, denn es würden auch dann immer wieder Ungleichheiten und Klagen entstehen, wie schon dcr Hinweis Hosmann's aus Beamte mit und ohne Familie hinreichend erkennen läßt. Es bandelt sich bei dieser Vorlage überhaupt nicht um eine Reform des Wohnungsgeldzuschusses, solider» um eine Re vision der Servisklassen, und Sie können versichert sein, daß wir dabei gewissenhaft die Diagonale zu ziehen gelucht und mit pein lichster Genauigkeit zu Werke gegangen sind. Ich muß die Herren mit Rücksicht auf die Finanzlage dringend davor warnen, sich von ihrem Herzenstricb so sehr hinrcißen zu lassen. — Abg. Richter ssreis. Volksp.s fragt, wozu die große Enquete über die Wohnungs- Verhältnisse, über die Höhe dcr Miethe und über das Verhält»,': des Wohnunasgeldzuschusses angestellt worden sei, wenn eS doch mit dem Zuschüsse beim Alien bleiben solle. Seit 1873 hätten sich die Wohnungsmietbcn völlig verschoben. Man müßte deshalb hoch wenigstens den Wohniiiigsgeldzuschuß jetzt so weit erhöben, daß er denselben Prozentsatz zur Miethe darsielle, wie 1873 sich dock daß .. Wenn auf die Finanzlage verwiesen werde, so gäbe cs Gcbicic, auf denen man von Sparsamkeit nichts sähe, unsere Besatzung in China koste uns so viel, tme dcr ganze Wohituiigsgeldzufchng für unsere Beamten. Unsere Wcltpolitik werde aus Kosten der nothwcndigen Reformen gespeist. Es dränge sich da unwillkürlich der Vergleich auf mit dem Manne, dcr protzend cinherstolzn und cm zerrissenes Hemd darunter habe. Zwischen Offizieren und Beamten müsse getrennt und dcr Zuschuß für letztere so weit erhöht werden, bis er den Betrag erreiche, den der Offizier im WohnnngSgeldzuschuß und Servis zusammengcnommcn erhalte. — Abg. Gras Roon Ikons.i legt zunächst Verwahrung ein gegen den Singer'schcn Ansspruch: „verrückte und habgierige Forderungen dcr Agrarier". Was würde denn Herr Singer und Genossen sagen, wenn wir hier bei jeder Gelegenheit von unverschämten, Hab- gierigen Börsen, und Judenblättcrn reden wollten? lLachen Iinks.s Erklärlich sei es jedenfalls, daß bei dcr jetzigen Finanz lage aus manche, sonst billige Forderung verzichtet werden müsst Wenn dce Offiziere Servis- und Wolinungsgcldznschüssc erhalten, so sei eben der Servis ein Theil des Gehalts. Fraglich lei aller- dings, ob sich dos System der Verquickung von Servislarisen und Wobnunqsgcldznschüssen aus die Dauer werde aufrecht crhaktcn lassen. Im Allgemeinen aber ist Redner mit der Vorlage einver standen. Keinesfalls könne man verlangen, daß der Wohnung--- geldzuschuß die volle Miethe erietze. — Staatssekretär Gras P oso - dowSky " ' ' '' ^ falls den l die thatsächlichcist funden haben. Es würde auch unendlich schwer sein, für die Be messung des Wohnunasgeldzuschusses einen besseren Vcrthellungc.- maßstao zu finden. Mir scheint auch, die erhobenen Emwänw richteten sich viel weniger gegen die hier vorgeschlagene Klassen- cintheilung, als gegen die Höhe des Wohnnngsgeldzuschussec': ' ' tcr, " '' ------- da , . . . tae nr die Klassen der Unterbcamten: ober wenn S>e do Helsen sollen, so möchte ich Ihnen zurusen: „Thu' Geld i» Deinen Beutel' Solche Bcnesizien kommen übrigens viel weniger den Wohnunas- miethern zu Gute, als den Vcrmicthern, die daraufhin Mietyc- steigcrungcn eintreten lassen. Eine gute Remedur gegen Wohn. ungSmängel und «heure Miethen ist die Unterstützung von Bau- aenossenschasten: es ist das ein Ventil gegen das Hinoufschrauben ver Miethen. Ich hätte daher auch nichts dagegen, wenn im nächsten Etat für diesen Unterstühungszweck ein noch erüöhtercr Betrag eingestellt werde. Ob es möglich sein wird, für die Zu- kunft die Wohnunasgeldzitschüssc an sich zu erhöhen, das kann
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