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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020419027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902041902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902041902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-19
- Monat1902-04
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Li.se» Matt «ird d» Lesem von Dresden «d Umgebung am läge vorher bereit« al« VerugrgedMu: 2lbrnd-2luLgade rv.Dr««l>E NaLr^d»«,' nvcdet»«, dt« tn irr»«»«» mU> d»r «LLM, Umaedu»,. wo dt» duick n,,»« Bvtn, «der KommiHIooLr» nt«la>. ewaiten da» vlon a» w»«dk»,a«n,. dt, «M «»t Lom>. «Mr kieken»,, tvl,e«. t» »u>« Hwttaotoad«, »»n>»« und »>,,,»»« tu,etielll viN N5ck»--dk N»,e,<nU»er »0>NtI> dL» «me Nrrdmdllckkril. d,r»«dr»cha,'«>,»: «NNI «r. U und «r. »»»«. releiromw.Ndrel»«: «nchelchien »»,«»,» z^cilkul', mayreno es me Post-Abonnenten um Morgen in einer Gtsammtaukznbe erhalten. Anzeigen'talis. Keg^LrrrSeL 18SS Vrvlas von Kirpsch L Reirhardt. I!- ^ni'aliu!» von ,i erivlnl in dirOalu-isc'ckiüiisliclic u^n> den inDresb.. b>» !I>aLm»il>t>» »UIn *om'- -Ikicttki^! nur iNanm>icni> II dii>' .NNi. 'l.r U»!»unrv>ru/ «eile cu. n riw-^„> >L>, .w tlindwmcr» au> k>>^ Piivini^ Ir.: s Pi» i t>!v »>. . (linuriaiiiu rdri aui U-i'tiu '-n P»>, Än Nuwinmc luuy :rni> >..!!>>, iaa-n l dct. <!irr.I»u' sNiittt.,.. . Sv, «a bk«. M UN» KU V'u >.,>' txivubrrrm Leo,'. Ak-wärtlae Aii'trSo? nur »>o > ÄvNi»<»,k»akiuni>. lvrlesblltütr »vrrucii mit I» LI» drreamet. ^nnInnnH» I „ „ I — ^HH»r^eI»«ii«>-tv sUM«nIi> tu CtieiiAlvk, UII,I »«in^r>u»i,i^ sLm Iil ILÜIöl^ I.8uLsUä2I^öII. Ksdl'Llieiir- llNl! l.lixur-l.sljki'msi'Sll. ftullll IZülös l-küsimmli-LMisl-KerMi ievti»«-a«ttlt«»i. 2« I'inki»-n ditis^r,^ Ltt. ». Ib«»r i», »einxrWimnilll,,,» «»i t MiIe ». I, l«r„M.3i ' Ittevtn- tioä AIe»r»vlHvvinv, IV««»«nlHVvinv, I«ikönv, e1vi»t«vii«; ua6 1 iir»i»>»»zxi,vn. ÄlV» 107» Neueste D'ah'berichtc. Hvfiiochrichlcn, Bluilhat in Löbtau. Stadtverordiietensibuiig. Nietzsche-Vortrag. ^ §ÜllUU!ltil!i, 10» 100^^ Skeueste Drahtmeldnngen vom 18. April Farsund Bon Bord des LlonddampserS „Kronprinz Äilyelm". Nachdem der Kaiser und der Kronprinz mit Ge- folge an Bord deS „Kronprinz Wilhelm" cingelrossen waren, fand zunächst in dem Musiksalon, in dem das daselbst befindliche lebens große Bildnis, deS Kronprinzen mit frechen Frühlingsblumen in 'inniger Weise geschmückt war. die Vorstellung einer Anzahl von Gästen statt, woraus der Kaiser und der Kronprinz sich für kurze Z«.t in ihre Gemächer zurückzogen, um zur gemeinsamen Früh- ftückStafel wieder zu erscheinen. Der Kaiser belichtigte dann unter Führung deS Generaldirektors W egand die einzelnen Räume des Schiffes. Der Dampfer passirtc inzwischen Helgoland und schlug den Kurs nach Norden ein. Der Kaiser unterhielt sich in heiterer Laune mit verschiedenen Herren der Gesellschaft. Farsund. Der Lloyddampscr „Kronprinz Wilhelm" mit dem Kaiier und dem Kronprinzen an Bord wendete gestern Abend aus offener See aus der Höhe von Listerland und trat die Rückfahrt nach Bremerhaven an. Potsdam. Prinz Eitel Friedrich begab sich heute Vormittag in Vertretung des Kaisers zur Beisetzung der Gräfin Eulcnburg. der Mutter des Fürsten Enlenburg, nach Licbenburg. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Zol l t aris kam m 11 si o n de« Reichstags nahm heute die Zölle aus thierische Fette. Schmalz. Fett und Talg, unverändert nach der Vorlage an. Bei Mich ulw. vertagte die Kommission die Weiterbcrathung bis Dienstag. Bremen. Aus der Werst der Aktiengesellschaft „Weser" nndet am 22. April der Stapellans des kleinen Kreuzers ll üatt. Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hellen, welche 'entere im Anstragc des Kaisers die Tante vollzieht, sowie Staals- >-kretär von Tirpitz nehmen am Stapellaus Theil. Hamburg. Hinrichsen. ehemaliger Neichstagsabge- nrdneter und früherer Präsident der Hamburger Handelskammer, st letzte Nacht gestorben. Gumbinnen. Krosigk-Prozeh. LberkriegSgerichtS- roth Fischer und KliegSgeiichtsiaid Ziemer aus Danzig, die alS eventuelle Ellatziichker brülle» sind, traten vor Beginn der Ver handlung m>« den richlcrlichen Olfiririen zu rinri Beiathuna zu sammen Scheer und Rötzler vclbliebcn »nrerdessen im Saal. Gegen S/» Uhr tritt bei Gerichtshof ein. Der Bvisitzeiide Oberst leutnant Herhnth v lllhoven tbeilt mit. das, OderkriegsgeiichtSialh Fächer und Knegsgei'chlSralb Ziemer auS Danzig als eventuelle Eisatziicdter beuurn leien, und nagt die Angeklagten, vb sie die'e Hericii für besangen eikläien Tie Angeklagten veincinen dies. Die Sitzung wird iodann bis zum Emlrellen des als Zeugk geladenrn Staatsanwalts Cniacr-F,»leiv»rg unwrbrochen. Kurz nach 10 Uhr meldet sich dieser und bekundet aus Befragen des die Verhandlung rührenden ObcrkricgsHerichtsraths Fischer, er habe soeben den OocrkricgsgerichtSrath Scheer kennen gelernt und niemals von diesem weder direkt noch indirekt, auch nicht von einem Dritten etwas von der behaupteten Aeutzerung gehört. Der Vertreter der Anklage. Obcrkriegsgericktsrath Meyer, beantragt, die Ablehnmiosanträgc zurückzuwellcn. da der Umstand, das; die abgelehnten Richter an der früheren Verhandlung des OderkricgSgcrichtS Theil genommen haben, laut Entscheidung deS Reichsgerichts keinen Ablehnungsgrmid bilde, und der zweit« Ablehnungsgrund vollständig in s Wasser gefallen sei. Es wird hieraus die amtlich abgegebene Erklärung deS Ober- kriegSgerichtsrath Scheer verlesen, worin d.eser versichert, er sei in keiner Weise besangen und erinnere sich nicht, die behauptete Aeligerung zu Jemand gethan zu haben. Der Gerichtshof zieht sich daraus zur Berathung zurück und erscheint nach etwa e uer halben Stunde wieder, woraus Oberkriegsgcrichtsrath Fischer verkündet, datz die Ablehnunasanträge der Angeklagten als un- begründet oerworscn seien. Die Danziger Herren treten zurück und OberkricgSgerichtürath Scheer und Kriegsgerichtsrath Röscher treten wieder in das Richierkollegium ein. Oberkriegsgerichls. rath Scheer übernimmt wieder die Leitung unv trögt den Sach verhalt der vorliegenden Angelegenheit vor. Alsdann verliest KricgsgcrichtSrath Röhler das Urthcil der ersten Instanz. Het Loo. Der heute Vormittag vcrösscntilchte Krankheits- bericht besagt: Tie Königin verbrachte eine vcrhälinißmäßig ruhiae Nacht. DaS Fieber hält an Haag. Eine Eztraausgabe des Amtsblattes meldet: Die von Anfang an gehegte Vermuthung der Aerzte ist jetzt Gewischeit geworden, nämlich, das; die Königin an typhösem Fieber er krankt ist. Tie Krankheit verlies bisher normal. Haag. Der Burcndelegirle Wolmarons erklärte einem Be richterstotler, das; ihm von dem im „N.cuwc Rotterd Courant" beute verzcichnelen Gerücht, wonach die Friedens Verhand lungen m Südafrika abgebrochen wären, nichts bekannt sei: und das; er durchaus keine Kcnntnih über Einzelheiten des Ganges der Verhandlungen habe. Dinslaken. Aus der Gewerkschaft „Deutscher Kaiser" platzte ein Dampfkessel, wobei zwei Mann schwer und ein Monn leicht verletzt wurden. London. „Daily Mail" meldet: Wir sind in der Lage, aus Grund ernsthafter Informationen mstzutheilcn. dah die Fricdensarundlagcn im Wesentlichen in Pretoria gelegt sind. Dos Blatt aicb» eine Darstellung der Verhandlungen, welche am Montag mit Mllner begannen und sagt: Tie Buren verlangten dringend cnicn Waffenstillstand. Am Dienstag lehnte oas englische Kabinet dieses Geiuch entschieden ab. Die Buren be- ruhigten sich hierbei und die Berathung begann. ES scheint jetzt, datz cS sich hierbei niemals um die Besprechung von Bedingungen der Buren als Grundlage der Verhandlungen handelte. That- söchlich unterbreiteten die Buren keinerlei formellen Vorschlag irgendwelcher Art. DaS englische Kabinet ging von dem Gesichts punkt auS, das; weder Vertrag noch Abkommen, nach auch eine Regelung in Betracht komme, sondern das; cS sich nur um Be dingungen handeln könne, welche der Sieger s!j dem geschlagenen Feinde stellt, der sich unterwirft. Die Buren bestanden ieohost auf Amnestie, Zurückziehung der Verbaiinnngsoroklamalion, einer baldigen Wiederherstellung einer verantwortlichen Regierung und Antheil der Buren an dem AuSführendcn Rath, der aus die Mr- litärvcrwaltung folgen soll. Die englische Regierung lehnte cs am Mittwoch ab. ivre Bedingungen in irgendwelcher Welle abzu ändern. Diete Antwort wurde den Buren am Donnerstag rwü- sizirt, doch versprach ihnen Milner, datz sie einen oder zwei Litze in dem Ansführenden Rath haben sollen. Das Blakt glaubt zu wissen, daß die Buren dem Wesen nach die enal'schen Bedingungen annchmen. Es seien nur noch einige Einzelheiten ohne Bedeut ung zu regeln. Bisher hoben die Vertreter der Buren vollkommen unabhängig von den Abgesandten der Buren in Holland gehandelt. — Dagegen meldet der „Nieuwe Rottervam Courant": Wir er fahren aus dem Haag aus glaubwürdiger Ouelle. es bestehe Grund zu der Annahme, das; die Fr'edensverhandlungen zwischen den Bnrenrepublikcn und England in Folge der Unmöglichkeit, zu einer Einigung zu gelangen, abgebrochen seien. Petersburg. Zum Gedöcbtnih des Ministers 21pjagin wurde vom Metropoliten ein Tran crgottes dien st abae- halten, tvoraus die Beisetzung der Leiche im Alerander Ncwsky- Kloster erfolgte. Der Feier wohnten auch der Kaiser, die Kaiserin, der Grohsiirsi-Thronfolger, die Grojisürsten und Groksiirikinneii. die höchsten Würdenträger des Reiches und die Mitglieder des diplomatllchen Korps bei. Der Kaiser, der Grohtürst-Thron- solger, Großfürsten und Minister trugen den Sarg zum Leichen wagen. Petersburg. Der „Regierungsbotc" meldet die Ernenn ung des Ministers und Staatssekretärs für Finland Senator p. Plehwe zum Minister deS Innern unter Belastung der Würden eines Staatssekretärs und Senators. Petersburg. Wie die „Nowosti" aus Schcmacha meldet, stick man bei den Ausräumung« arbeiten im tarlariscben Bade aus fünf Frauenleichcn. Tie Körper wiesen keine Verletz ungen ans. Die Aerzte haben festgestellt, daß die Frauen ver hungert sind. K on staut in ovrl. Angesichts der Stimmung in Bulgarien und der Laac in Macedomen ist der Sultan nicht geneigt, ein Irade betreffs der Weihe Firmilian's zu erlassen. Man versichert, die diesbezüglichen Vorstellungen halten in Petersburg ousübte, lei ieme Weihe nicht dringend noülwenüy' und die Vertagung aus einen günstigeren Zeitpunkt liege im oll gemeinen Interesse., In diplomalllchen Kreisen herrscht der Cm druck vor, daß d.c'c Angelegenheit vorläufig als vertagt ov' sehen sei. Lertliches,»nd Sächsisches. Dresden, 18. Aprii —* Sc. Majestät der König iras heute Vormittag 16>/h 1b von Strehlen im RcstLenzschlosse ein, nahm daselbst mehrer- militärische Meldungen entgegen und empfing daun die Herren Tloatsimnister, sowie die Hoidepartemerttschels und Len König! Kabinetssckretär zu Vorträgen. Nachmittags kehrte er nau, Strehlen zurück. — An der heutigen Mittagstafel beim Königs paar in Villa Strehlen nahmen das Erbgrostherzoaspaar und d'e Herzöge Adolf Friedrich und Karl Borwiv von Mecklenburg Streiitz mit Gefolge, der Hofdame Frl. v. Buch, dem Hoschc Kommerhcrrn v. Livonius und dem Ordonnanzoffizier Rck' mcister Freiherr« v. Brandcnstein, Theil. —* Ihre Kaisers, und Königs. Hoheiten Prin; und Prin zessin Friedrich August wohnten gestern Abend der von Damen und Herren der Aristokratie zu Wohlihätigkcstszwcckev im Savoy-Hotel veranstalteten Theater-Ausführung bei und nahmen an dem darcmfsolgcnden Souper Theil. —* Prinz Waldemar, der älteste Sohn des Prinzen Heinrich von Preußen, wird morgen, Sonnabend, Abend da:- Lahmann'sche Sanatorium wieder verlassen und 7'- Uhr vom Reujlädter Bahnhof die Reise nach Kiel antreten. — Heule bc sorgte der Prinz noch Einkäufe, u. A. in dem Kunst- und Lurus Warengeschäft des König!. Hoflieferanten Friedrich Pachtwanu in der Lchlotzstratze. —* Se. Majestät der König hat dem Hojbuchhändlcr Ka > i Sicgismund in Berlin das Ritterkreuz 1. Klane d>°- Albrcchtsordens verliehen. —* Tcm Mitglieds der Königl. Zoll- und Steuer-Direkt»'! i Oberstnanzrath Dr. Rösilcr hierscwsi ist das Rinert»:. I, Klasse vom Verdienstorden verliehen worden, und die Mitgliede: de»selben Bebördo, Finanzräthe Dr. Dähne und Dr. Gäblei ! sind zu Obcrnnciuzralhen ernannt worden. — Tein Direktor dci ü. hüberen Bürgerschule in Leipzig, Rudolf Schmidt, wurd das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden verliehen —* Ter Seminar-Direktor Israel in Sckmecbcrg wurd zum Schulrath in der 7V. Klasse der Hosrongordnung ernanui dem Seminaroberlchrer Bert hold ebendaselbst der Titel una Rang als Profest'or in der IV. Klolle der Hoftangordnullg vc> liehen. —* Scho» wieder ist das benachbarte Löbtau der Schau platz einer entsetzlichen Dlutthat geworden. Heute Boi mittag 10 Uhr ist die Frau des Schmiedemcisters Kivvenhah. in Löbtau in ihrer Wohnung. Plcnrenschestraße 60 Parterre, m > ihren ft Kindern, zwei Mädchen im Alter von -I und ft Iobreu und einem Knaben von Jahr todt ausgesnnden worden. Die Unglückliche hat zunächsr ihren Kindern die Kehlen mii einem Küchsnmcsscr durchschnitten und dann ihrem Leben auf gleiche Welle ein Ende bereitet. Der Mann hatte am Dm mittag einen Geschäftsgang unternommen und kehrte gegen 10 Ubi zurück. Er fand die Wohnung verriegelt. Da ihm ans wieder holtes Klopsen nicht geöffnet wurde, öffnete er die Wohnung g waltiom und taud Frau und Kinder todr vor. Der Anblick der I Leichen war ein entsetzlicher. In der hintersten Schlofftubc log das ftjährige Töchlcrchen in einer Blutlache aus dem Boden, st der Stube vor der geöffneten Thür daS größere Mädchen, d> Glieder von sich gestreckt, mit dem Gestckit aus der Diele In de, ichmalen Küche lag die Mörderin und Selbstmörderin und neben ihr aus einem Kücheniopha der kleine Knabe, der erst vor Kurzem die ersten Gehversuche machte. Die Küche bildete ein: einzig Blutlache, lieber den Grund der graustgen Thal geben dm ve> »««fl «ud <Vifle«fchaft. f* Herrn Graf Secbach, Generaldirektor der Königl. musikalischen Kapelle und der Hoftheater, wurde von Sr. Majestät de« König der Titel Excelleaz verliehen. s* Mittheiluna au» dem Bureau der Lünigl. Hoftheater. Einer Einladung der Königl. Generaldirektion tolgend, wird Herr P. Ma«cagnl. der auf der Rückreise von Berlin nach Wien, wo «r al» Dir gent ausgetreten ist, nach Dresden kommt, Sonntag den 20. April im Königl. Opernhauje seine Over „Die Bauern- ehre" diriairen. An Verbindung damit wird der „Bajazzo" ge- geben. Für diese Vorstellung sind folgende Preise festgesetzt worden: 1. Rang Logen 8 Mt, 2. Rang Fremdcnlogen 6 Mk-, " Rang Mittellosen k> Mk. 00 Psg.. 2. Rang Seitenlogen 0 Mk., lang Prvsceniuinslogen 4 Mk., 3. Rang Mittellogen 4 Mk., ltang Seitenlogen 3 Mk. SO Pf«.. 4. Rang Ballon 3 Mt. °"ckg.. 4. Rang Mittclgalcrie und Prosccniumslogen 2 Mk. vlg-, «- Rang Seitengalerie, Tcitenloaen und Stehplätze tk. 50 Psg., 5. Rang Mittelgalcrie 1 Mk. 00 Psg., 5. Rang ürosc«niukn»logen. Sitz- und Stehgalerie 1 Mk„ Parguetlogen 6 Mk.. 1. Parguet 6 Mk., 2. Parquct 5 Mk.. Stchvarquet 2 Mk. — Die für Sonntag angekündigte Ausführung der Oper „Fcuers- noth" von Richard Strauß findet Montag den 21. April statt. Nietzsche-Vortrag. Da» war ein meiktviftdigrr Abend, gestern im Mniendawe Ein Herr Dr. Franz Bachmann. Darret a. D.. sprach über da» Thema .Die Bedeutung Friedrich Nietzsche'» kür den modernen 'Menschen und für da» relialöse Leben". Ein Tdeoloa über Nietzsche. — da« konnte «nteiessant werden, vollend» ein Darrer a. D. über Nietzsche. — da« muhte interessant weiden. Fieillch. da» Thema machte stutz»,. denn der moderne Mensch und da» religiöse Leben sind heterogene Begrtsse schttlmnnn Art. Li« so leicht keine auch noch ko kühne Dvniheie ,Wammen >u bringen vermag. Schon nach den ersten Sätzen, die Her, Dr. Fian, Bachmonn vorgetragen. spür« man: hier hat man e» mit einem ebrlichrn Bekenner, einem überzeugten Jünger Nietzsche» zu chnn. der nach ernstem Ringen, entrüstet und ver bitten. der immer mehr in Dogmati»m„« und SchotostlziSmu» versteinernde» ideoloalschen Wissenschaft de» Rücken gekehrt bat. um sich mit fröhlichem Jauchzen der neuen Lehre und ihrem grvgrn Apostel in die 'Arme zu werten. Ta. wo Herr Dr. Bach mann peckönlich winde, gab er sein Bestes: und cS war nickt uninteressant, zu höre», wie sich der „Psaircr u. D " zu Nietzsche und 'einer Lehre stellte. Leider waien dcttür aber seine allgemeinen AnSsührungen übe; Nietzsche, seine Werke und seine Bedcuiung so bunt und unklar, daß man nur wenig Freude an itnien hatte und nur wenig Nutzen aus ihnen ziehen konnte. Ncberdies setzte der Vortragende bei seine» Zuhörern — der Saal war beschämend leer, wa» freilich bei der vorgerückten Saison Niemand ivmivei» wird — «ine recht betiäcb'ltche Kenntnis; der Schriften Nietz'che's voran»: wenigsten« veimochten nur die „kimdigen Tbebaner" seinen AnKsührmigrn io zu folgen, wie er es wünichte: für die Uneingeweihten blieb der Vortrag ein Buch mit sieden Siegeln. Was Heu Dr. Bachamnn zum eigentlichen Tbema seines Vortrags beibrachtr. war nicht das Aertbvollste, ES ist des Oesteren vor ihm schon besser und klarer geiacft worden. Zum Mindesten war der eiste Theil. die Bedeutung Nietzsche S für den modernen Mensche», nicht erschöpfend genug behandelt: hier mußte viel weiter ausgeholt, viel tiefer gegangen weiden, »m das Wesen der Philosophie Nietzsche s auch Fernrrstehenden klarzulegen. Noch schlimmer stand es nach unterer Ansicht um den zweiten Theilc des Vortrags, der sich mit Nietzsche s Bedeutung für das religiöse Leben beschäftigen sollte. Denn, wofern man auch wftkltch bei dem Genie von Naza reth und bei dem Bastler Professor dieselbe Foimel für die „Be jahung de» Lebens" kvnstruiren könnte, so ist sic doch bei Beiden grundverschieden gemeint, mag man alle dvgmatitche U,i- scholastik hüben wir drüben bei Seite lassen. Darum halten wir auch bet einer Inschutznahme Nietzsche's alles Polemiiiren gegen theologische Prinzipien. Schulen. Theorien und Svstemc tür völlig unangebracht. Hier gilt da»: entweder - oder mehr denn irgend wo ander», und in jedem Falle: Am besten ist'», wenn Ihr nur Einen hört. So rannte Herr Dr. Franz Backima»» bisweilen offene Thüren ein. wie man in sage» pflegt, zumal, wo n in ehrlicher Erbitterung gegen die alten Sänstnheil'gen der Scholastik de» dritten und vteiien Jahrhundert« lossuhr. Denn alle religiösen Bekenntnisse sind, wir schließlich dir Religion selbst, nun einmal mit oder ohne „Offenbarung" Mrnscbenwerk: der echt« Ring vermuthlich ging verloien. Jedenfalls wird die Menschheit eine Rückkehr zum Urchrlstenthum über Nietzsche, wie sie un» Herr Dr. Bachmann anzudeuten schien, ebenso wenig rum Helle führen, wie ei» Leben in und nach Nietz'che, ganz »bgciehcn davon, de: Nietzsche die letzten Konstgucnzen seiner Lehre selbst ja nicht hat ziehe» könne». Darum hinken eben alle noch io geistreichen Paiallelcn zwilchen Christus und Nietziche, mögen auch die Lehren beider Philosophen, oder besser, die pdilosophiicken Systeme, die mon a»S den Lehren Beider sich koiislruirt hak. viel nietn Beriihnmg!'- punktc habe», als man bei flüchtigem Hinsehen erkennt. Mit Nietzsche ^cr Kannst gegen die Kirche, aber dann gegen rede und alle Kirchen. — sehr wohl: aber nicht mit Nietzsche sür Christus. — denn daS hat der Nazarener nicht nökhig Seine Bergvredigr nllciu, mag alle» Andere an ihr fromme Legende iein. ist ei» racher cks becmce. mit dem sich nichts m der philosophischen Littciatur aller Zeiten und aller Völker messen tann. — Line schätzenswcrthe Bereicherung erfuhr daS Programm deS Abend, in der Recitativn von Bruchstücken aus de» Werken Nietziche'; durch die bekannte Schiiststelleiin Theklu Lingen. Die Dame, der wir manches feinsinnige lyrische Gedicht verdanken, trug ausdrucksvoll und postitirt vor. so daß man ihre Vertiantbeit mv dem Stoffe iekr bald herauSkiihlte. Für Nietzsche 'Nietzsche wrechrn zu lassen, ist doch wohl daS beste . das ist uns gestern Abend wiedci klar geworden. lV Vermischtes. Pastor Di siel Hofs in Trebbin, von dessen llnrerichlop ungcn wiederholt berichtet wurde, hat, wie sich ictzt herausstclli. in zwei Jahren rund 200 000 Mk. vergeudet. ** Der wegen Raubmordes in Danzig in Untermchungsha gehaltene Kutscher Schultz ist trotz strengster Ueberwockning ouo dem Gefängniß auSgebrochen und entflohen. Jede Spur selch. ** Ein Großseuer äscherte in Laucnbruch bei Hambuig fünf Wohnhäuser, darunter eine Schule, ein. * Ter frühere Oberleutnant R ü gcr. der in Mörchrngon den Amerika anszuwandern. Wettere« Vermtt-^k-L «. Seite.
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