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Dresdner Nachrichten : 08.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-08
- Monat1879-11
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 08.11.1879
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öLOÜt-LsIvsrruLwv. Wien, 7. November, «ln direkten Steuern gin gen in Len .st ersten Quar talen von »87067.264,0«« ftl., um 020.000 F>, mebr al» im Vortaore e n. Dle tvvlrrktrn Agaven >1«»« ien ein Reinerträgulß von ir:i.i8n.l>,)0 K>.. um 5.:H6.noo F>. günsliger all» i>» Vorjahre. Der BotlchasterZickn, ist gestern von Konstantinopel vier elngeiroffen. Tagekkatt für U-Ntik, Uilterhaltnag, Geschäftsverkehr. Lörsrnbericht,Fremde»lifte. Mitrebacteur: vr. «mtl Kür da- Feuill.: LmetMt, Druck und tt iaenthum der Herausgeber: in Dresden. Seltt«»« »erden M»eeen«e»tz» M t>« Abc». L Ul» au«n»mm-«, b!!Mttlia»ir»»r 2, Neoftndl nur an «I.nienlagen' zr. iUoucrgau« Sir. üd>» !»a,um. e >! »r. — Lee «aum einer eln>d»IIiar» Vei ueNel-lieeisr!««' 2ln,,I»n»e d>« Ze«e ln, P,g«. *ln, «sriutie Ille »«> ««-», ttgiie itrlchelnen der gnlcr-t« «trd «ich» Au«wdrll>,e Annoncen»dlufirli,« »ou uus unbeka,nur» Firmen und ii'erlo, en imrriren wie nur gegen IVrNnumeraiido-.'salelung durch vrlcimarlen oder Polioniadlung. Ächl Llldcn koUen IS P>ge. I». serolr Idr die Moniog» Nummer d»«r «acheinem Feiikagedi« P«tt- ttlie UV P„e. Koppel L <^o», Lvliloss-Ltrnss« 14. gogoniilier clor hporoi-ga^sk. ^u- unck Vvrlluuk ullvr Llsslspspioro, pfitNlldrisfs, /heilen sto ^usradluvx »Usr Eoupons. vnsntxsIUiotis ^ Lonlnolo clor Verlooeung aller VLortknupiara. -hlles uuvli jj itutHötliciisin Weßs. llomloilslolls für lülveftevl. l, Verantwortl, Nedactcur: in Dresden ! HiLMiN null eointoi-tabol vinaorroiittstv ttotlkaim, Esrckvmbvll » !ll.8iLllu»^on Vorrügliclioi ttvitmitorrielii stwvamon, llvrreu ». Knicker /u,iocker'I'ag«'8xeit. A»8leit>en eloMnier lieitpfercke u. l'ain ^e8e>nrre i!»m 8elk8<lc»l8oliireu. -Xnlnalnno von ?«»- 8inn8,a«n-cken, (ii'>88o .Hisnali! von lloi>i>t<>r«len ruin Verkauf n» rinuii «. fensionsstsilungvn, 2 8trnvk8tr»!iice 2. «r.rttS. 2tMsMl87S. «»lllldde«. Rascher als alle Welt glaubte, wurde dcr Konflikt zwischen England und dcr Türkei beigelegt. Der Sultan giebt nach, er enttäßt da- eine oder andere anstößige Mitglied seines KabinctS und verspricht mit dem ergänzten Ministerium Reformen energiich in Angriff zu nehmen Er verspricht sie. Sic auezusühien, fehlt ihm ebenso der gute Wille wie die Kraft, Einstweilen giebt sich aber England mit dem Versprechen zufrieden Es handelt sich hauptsächlich um Reformen in Kleinasien, das ja schon jetzt von England als sein Beutetheil bei der künftigen Zerstörung deü Türkenreiches angesehen wird. Wenn schon in der europäischen Türkei, wo die Autorität deü Sultans noch eher einen lebendigen Fakta? darstellt und nur wenige Vvlksstämme in Frage kommen, alle und jede Reformen an der Unfähigkeit dcr herrschenden Scldschukenrasse und der Eorruptheit des Türkenregimentü scheitern, wie sollen sie möglich sein m der asiatischen Türkei, wo zahlreiche Häuptlinge in ununterbrochener Empörung gegen den Sultan begriffen sind und ein verwahrlostes Durcheinander von Muhui»eda»ern, Christen und Juden, von Türken, Europäern und Armeniern, von Arabern, Drusen, Maroniten, Nasaricrn, MelualiS, Grusiern, Tscheikesscn und Tetschetschenzen ihre Sonderrechte und Ansprüche mit Geschrei unv Gewalt geltend machen? Rur ein europäischer Staat mit allen Hilfsmitteln und Waffen einer überlegenen Ewilisation ausgerüstet, kann hier mit durchgreifender Energie Lerbesseiungcn durchführen. England traut sich diese Krait zu und macht sich mit dem ihm eigenen Heißhunger nach Landbesitz an die Arbeit. ES legt seine Hand aus die Gesammtvermaltung Kleinasiens, besetzt alle höheren Stellen mit englischen Beamten, deren Befehlen die türkischen Beamten nachzukommen haben. Der Sultan hatte natürlich wenig Neigung, sich noch bei lebendigem Leibe so beerben zu lassen. Die drohende Sprache Englands hat ihn rasch fügsam gemacht. Das Jnselreich hat dadurch zunächst so viel erreich!, daß cs bei der Einschlachtung Kleinasiens nicht ferner durch Sultanslaunen gestört wird. Tie Drohung, den Sultan abzusrtzen, war gewiß »ncht ernstlich gemeint, sie genügte aber, ihn ins Bockshorn zu jagen. Rußland bot ihin keine Stutze. Für die Welt ist es gewiß ern Bortheil, wenn diese neueste drohende Phase der orientalischen Frage so rasch einer- versöhnlicheren Haltung wich; ob es schließlich sich als Bortheil sür Europa herauSstcllt, daß England sich der Hilfsquellen Kleinasiens bemächtigt und mit dem ihm eigenen Egoismus olle Handelvconcurrenz fremder Böller ausschließt, diese Frage werden unsere Enkel klarer sich beantworten, als den Jetztlcbenden möglich. Frankreich steht unter den Einflüssen des großen Pariser Börsenkraches, der nun endlich eingeireten ist. DieSchwindclperiode, die in ihre Taumelkreise immer größere Volksschichten zu ziehen begann, hat mit dem Berduflen des großen wagehalsigen GaullcrL Simon Philippart ihr Ende erreicht. Näheres über diesen internationalen Schwindler enthält die „Tagesgeschichte". Daß die Behörden einen so großen Spitzbuben laufen ließen, ihn nicht seit Langem aufSchritt undTritt beobachteten, sondern mit verschränken Armen zusahcn, wie er am Ruin von Tausenden arbeitete, das gereicht ven heutigen Staatseinrichtungen und den Begriffen von den Pflichten der Negierungen wahrlich Nicht zur Ehre. Es wird auch nicht zum Borlheil der Republik sein. Die Flüche, die ihm in sein sicheres Versteck nachdonnern, derJammcr über den Zusammen bruch so vielen Wohlstandes, das Elend zahlreicher Familien, die Thränen dcr um ihrAUeS Gebrachten, die Selbstmorde derRuurirten sind Erscheinungen, die man nicht mit der Phrase: „Wer heißt Euch spekuliren", abrhun kann Wie- Der Staat hätte nicht das Recht, solchen gewissenlosen Spekulanten, die auf künstliche Weise die Welt in ein Schwindelfieber zu versetzen wissen, aus die Finger zu sehen? Die Macht, mittelst deren der Staat jeden Gewerbebetrieb in Bezug auf seine Gemeingefährlichkeit beaufsichtigt, müßte ehrfurchtsvoll Halt machen vor jenem Laboratorium, in welchem die verderblichsten Explosivstoffe mit Vem bodenlosenstcn Leichtsinn und nicht selten in deutlich erkennbarer Tendenz, den Wohlstand zu ruiniren, zubereitet werden und das man Börse nennt- Geht uns doch mit dem Einwande des freien KceditverkehrS! Heutzutage ist die Börse nur zum geringsten Theil der naturgemäße und segensreiche Apparat zum Rcgu iren des Geld- und Kreditwesens -, sie ist allmalig zu einer grauenhaften Spielhölle geworden, in der alle schlechten Elemente die besseren unterdrücken. Gerade die Republik in Frankreich, die sich so gern einen Fortschritt in der Staats- und Gesellschaftsform nennt und welcher man alle bürgerlichen Tugenden andichtet, hätte am ehesten Ursache, diesen Augiasstall zu reinigen. Nichts geschieht von alledem; im Gegentheil, hervorragende Staatsmänner in Frankreich befördern dieses Treiben, denn die dortigen Republikaner gehören der verächtlichen Gattung der „Borsenrepublikaner" an Der Rückschlag dieses Treibens auf die Republik kann nicht ausblciben. Der solidere und größere Reichthum Frankreichs läßt vielleicht dieses Land rascher die Wunden, die jenes Treiben schlagen muß, verschmerzen, als in Deulschland, daß sich hauptsächlich deshalb so langsam von den Wunden einer ähnlichen Epoche erholt, weil sich die Folgen unserer Münz- und Bankgesetzgcbung immer fühlbarer machen. Um unser Elend mit einem Worte zu nennen: es fehlt uns an Gelbe. Die Goldwährung hat ebenso wie die Banl- gesetzgebung die Masse der Umlaufsmittel auf's Empfindlichste ein geschränkt. Um Handel und Wandel zu beleben, ist eine Zuführung stärkerer Geldmittel in den Verkehr unerläßlich Das ist nur mit telst der Doppelwährung möglich. Die Goldwährung ward zuerst von England 1616 eingeführt, weil »ach den französischen Kriegen der englische Verkehr säst nur in Banknoten stattfand und nur wenig Silber im Verkehr war. L Jabre später erließ England seine Bank akte, welche die Banknoten auf ApvointS nicht unter 5 Psd. Stcrl. beschränkte. Die Folgen dieser Doppelmaßregcl traten dort sofort deutlich hervor. Die Reichthümer sammelten sich im Besitze einer Witterungsaussichten. Meist heiter und trocken, stellenwcis Nebel. verhältnißmaßig geringen Minderzahl an, die Mehrheit verarmte oder gerieth in die Zinsknechtschaft Jener, für deren Befriedigung sie zu arbeiten hatte. Verbrechen aller Art wurden in Irland und Schottland verübt, Aufstände mußten mit blutiger Hand nieder geschlagen werden, eine Hungerünoth wüthete aufs Schrecklichste. Um dcr Nvth angeblich zu steuern, schaffte man die Wuchergesetze ab und steigerte nur die Nolh. Der Geldwerth stieg stetig, dieArbeits- erzeugnisse des Volkes wurden täglich billiger. Erst durch Ent deckung neuer Edelmetalllager wurde cs möglich, dem Verkehr grö ßere Massen Geldmittel zuzuführen und unter Wiederkehr fortwäh render Krisen leidlich geordnete Ve>hältnisse anfrechtzuerhalten. Zuletzt geht's aber auch in England nicht mehr. Die offene Wunde Irland bringt die Sünden, die England mittelst der Goldwährung und der Bankgesetzgcbung auf sich geladen, dort aller Welt immer deutlicher vor Angen. Dcr Direktor der Bank von England, Mr. Henry Gibbs, bisher begeisterter Verehrer der Goldwährung, hat sich im Lause seiner Amtsführung von den verderblichen Wirkungen derselben überzeugt und fordert jetzt in einer Broschüre sein Vater land auf, die Doppelwährung bei sich cinzuführen. Das wurde mit einem Schlage die Umlaufsmittcl erheblich vermehren unv den ganzen Geschäftsverkehr aufs Fruchtbarste beleben. Könnte sich Deutschland entschließen, von der unglückseligen Vamberger'schen Goldwährung abzugehcn, so sollte man einmal sehen, wie sich die alte Erfahrung wiederholt, wie nach jeder Zeit des großen Drucks die Zuführung von Kleingeld den Verkehr günstig belebt. Zunächst würden freilich Bamberger und seine Leute gewinnen, die das cnt- werthete Silber jetzt im Stillen auflausen, um es im Bedarsssalle theuerer an den Staat wieder zu verkaufen; aber dieser Uebelstand wäre mit in den Kauf zu nehmen, sobald nur ein dauerndes Werthverhältniß zwischen beiden Edelmetallen erzielt wird. Dazu ist Amerika entschlossen, Deutschland beinahe aus dem Wege, Eng land schwankend, Frankreich würde sich gern betheiligcn. Seit vier Jahrhunderten, das haben die Untersuchungen des Prof. Soctbeer in Güttingen dargethan, haben — kleine Schwankungen abgerechnet — Gold und Silber immer ein Werthverhältniß von 1: 15 be hauptet. Jetzt betragt es 1 : 15^. Wenn 1>r. Heinc's Antrag im sächsischen Landtag die Münzsrage nur um einen Millimeter dahin fördert, daß die Hauptreiche der Welt sich einigen, künftig ihr Münzverhaltnisse auf ein dauerndes Werthverhältniß von Gold zu Silber, ivie 1 : lö'/J ist, einzurichten, so ist damit außerordentlich viel erzielt. Neueste Telegramme Vrr..TrcSvner Nackirickiten." Berlin, 7. Nov. Im Abgcordnetenbause fand öle I. E!at leimig »alt. Abg. Rlebter vckmnpit ten Etat, fordert den FinmizmirMcr au» die ncuen Balmc» der Bikmarckisebc» Winh sct'aitSpoliilkzu verlasse» und zu den bcwäbrtcn alten mcücttcbre». Der Fina»zml»ilier Bitter leimte die gegen den Rendskanzicr lino dessen Steuerpolitik gerichteten Vorwürw ab. Die Majorität des Volks siebe binicr dem Reichskanzler. Die von ihm aus allen Provinzen clngczo.iciicn Nachrichten bestätigte» die cingclrelenc Besserung dcr Verbällnisi'c. Uevrigcnö babe er vor seiner Amtö- übeniabmc sich mit dem Rclchdkanzlcr bezüglich aller Zoll- nn> Stencrjragen in vellstcin Umfange verilänbigt. Eine ratio nelle Finanzwirtbicha t werbe sein einziges Bestreben bleiben, Der zzulnicnnliiistcr v. Pnttkamer hebt bcrvvr, ei» prennischcö UniecilchtSgclctz kenne nicht rbcr vorgclegt werde», bis der Staat und dlezzomimmalvcrbärdc die damit verbundene szin irnlast trage» könmcn. Dav BciEionögkicb iür bie Bolkö- ichullrbrcr sei nicht anher Zusammcnbang mir der allgemeinen BerwalningS.ieikbgctuiig zu erledigen; mit b«n setzt zu Le»r>r- Pensiono wecien ge orderten !i<«>MOMark »erde ermöglicht, ein Pensionominimm» vv» <><»1 Mark zu gewälzre». Die Angriffe Richters gegen die tsenri-alivnode würden allgemeiner Mißbillig ung begegnen. Nicker» <linker Flügel der Natlonalilberaien» spricht gegen die E-t ttvo-lagen; er er klärt Namens seiner poli tischen Freundc: die Vorlage über rie Verwendung dcr RclchS- ftcucrüdeEechüsse sei nickt die vo»e Einlösung der cribeilten Zu lage, daß Ncick-Sstenercriane »ciS in den Etat ausgenommen wer ten sollten, iFortsetzung morgen., Berlin, 7. November. Die Nachricht, daß Gras Stolberg sick' aus seiner Stellung znrückzuzicben gedenke, sowie die daran geknüpfte» Kombinationen über anderweitige Besetzung einiger Botschasterpollcn sind durchaus unrichlig. Locales anv Sächsisches. - Gestern Vormittag '/?!> Nbr kam Le. Mat. der König von Strcblcn »ach dem diesigen Nesitcnzschloß und nahm ver schiedcnc Meldungen von Offiziere» w. entgegen; gegen »-I2 Uhr ludr Se. Mai. wieder zurück nach Strcblcn. Am Abend sind beide Majestäten, nachdem sie i» der königlichen Villa den Tbec genommen, wieder nach dem Resitonzschloß zurückgekchrt und brachten die Nacktt bicr zu, da dieselbe» beute Morgen in aller Frübc zur Kirckie gebe», um das Gedäckttniß der bochscllge» Königin-Mutter zu begebe», deren Sterbetag beute Ist. — I» dieser Session wirb »niercr sächsische» Ständever- sammlung clne mit gegen lltttt Unterschritten verscbene Petition, welche daü Ba k> E l ft er betrifft, zugcbc», eine Petition, deren Ziel - Vcrmebrung der Mombäderzeile» — so reebt eigentlich dazu geschaffen ist die Frequenz tco Batcö wesentlich zu heben und die königl. Staatöregicrung mittelbar dadurch iür Ihre Auf wendungen zu entschädigen. Eine Menge nicht nur Leidender, die da Genesung gesucht und gesunden baden ober künftig suchen wolle», io>>bcrn m,eh guter Patrioten, denen ibr eigenes Vater land am Herze» liegt und weiche leben »Nissen, wie nlliäbrllch sächsisck'cö und deuisck eS Geld in ausiinrisebc ünrorte wandert, deren O.uelien und Bäte, keine andere» Heilkräfte habcn, als dicsenlgen von Elster, werde» mit Spannnn, den Enolg der Petition, rcsp. k"ii bcttcffcnde» Vcrba»d!nngcn unserer Stände folgen. Hoffentlich wird von beruicner Seite mit Zahlen nach- gcwiescn, daß das beimiscbe Bad, trotz der vielen Freistellen re. tür Unbemittelte, eine Rente — man hört 2Vs Proc. ab- geworscn. so daß auch die zur peinlichsten Sparsamkeit entieblo - sencn Volksvertreter de» an mid iür sich nicht so bedciitcndrn Geväube vermehrt und hofft ein Konsortium zu finden, welche ihm dasselbe zu einem gcwinnbiingcnvcn Prelle abniimnt: warum soll i» Elster ver Besitzer des gekammlen Bades - wenn er auch FiSkuS heißt — nicht eine vorlheilbaite. obgleich vielleicht tür den Augenblick kosilplclig ick-einende Neuerung ins Leben ru en? Wenn eine io große Anzahl Leibender um Abbitte bittet, so ts« doch an- zunchmcn, baß ei» llcbelltand vorliegt. Und wer sind denn die Milienten? Wir finden darunter »Rainen aus der hohen lächsisehen und anöländtichc» Aristokratie, dcr hoben Beamtenwelt, dem Ge lehrten-, Kauimanng und Handweikcrstaiid ans alle» Gegenden Deutschlands, aus Rußland, Frankreich, Spanien und Amerika. Eine nicht unbcrculcnee Ersparnis! in der Verwaltung dev Badeü würde durch die Vermelnung der Meorbäberzelik» iniottrn ber- bcigesübrk werben, alü dann, wie man dort, durch Anlegung eines SchiencnftrangcS - ohne Dampsbetrleb - nach dem Platz, wo die Moorerdc gewonnen wild, dcr bedeutende Aiitwant, welchen setzt die An- und Ab-ubr beö Moorcö mit Geschirre» verursacht, Wegfälle» und datür dcr geringere sür den Betrieb aus bem Schlcncnstrange cintrcten würde. - Wie schon mitgktbellt. haben bie Einnahmen tm neuen Budget oder, wie eS nun zu heißen hat, Staaishausbaltsetat zum Tbcil recht wesentliche Abänderungen erfahren müssen. Die llrbcrschüsic aus den StaatSelienbahucn. welche weitaus über rieHälsteaUcrStaatveinnabmeniadgcichcn von den Steuern) bilden, sind gegen voriges Budget um :r,28ßi,v7<i Mk. lalso aus 2:i.2l'.>,ü:i«> Mk., retucirl worden, unv zwar infolge der ungün stigen Berk'broverbältnisse und der Einwirkung des neuen Güter tarifs. Die Einnahmen dcr allgemeinen Kaftenverwallung sind um üM.EX, Mk. gemindert: Grund datür: Verminderung der Aelirbcffände, namentlich aber niedrigere Annahme dcS vor der Betricdseröffmuig zur Verwendung kommenden 'Anlagekapitals von auozuiübrcnden Elscnbabnbautc». Ferner wurden niedriger eingestellt die Kapitel Forsten und Jagv um lli»,20()Mk. talio mit «,5:12,4»» Mk» infolge Sinkens der Holzpreist und er höhten Aufwandes tür Forsiverbesierungen, Steinkoblen- werk zu Zaukeroda um >2<.',2<m Mk. infolge niedriger Kohlen- preise, Porzelianfabrtkzu Meißen um 1)2,00«) Mk. intolqe Abnahme des Absatzes bei den selneren Artikeln, Cbaussee- unv Brückengelder um 64,500 Mk. wegen geringeren Ver kehrs und Kalkwerke um :)7,U75 Mk. infolge der »oev immer tarniererliegenden Banlust. ES sind das zusammen weit über 4 Mlllioneu Mk., bie trotz aller Sparsamkeit bei ten Ausgaben nlck't abgekarat werten können; sa obige Summe erbtht lieh sogar noch dm eh Mehrausgaben, die durch die gedachten Eriparnifte »icktt gereckt werden. Wir würden also ein Dettcit von an nähernd 5 Millionen baden, wenn nicht eine ebenso hohe Ertra- Einnabme erwartet wüibe. Dieser Retter in brr Noth ist der zu erwartende Antheii Sachsens an dem Ertrage der ReichS- Zölle und der rabaksteuer. Derselbe Ist mit 4,670,826 Mk.» d. i. die Hältte der iächsilchcn Matrikulardeiträge. vezistert. Die Negierung bemerkt dazu: „Der zur Bcribciiung gelangen«Ertrag der Zölle und Tabaksteuer läßt sich zwar tür die nächste Finanz- perlode nickst mit Siebers,eit veranschlagen, weil die volle Wirk ung der neuen Finanzzölle und der erhöhten Tabaksteuer erst nach Ablaut einiger Jahre eilstreten wirb; indeß erscheint die Annahme nickst mihcrcckstigt, daß dieser Ertrag tm Durchschnitt der Jabre l>-i8«> und I88l die Hohe dcr z» zablendcn Matrikular- beiträge erreichen werde." DaS Kapitel Zölle und Ver brauchssteuern e höbt sich dadurch gegen das vorlgeBudget um 4.4'.)>M6Mk. Diese Höhe wäre nicht erreicht worben, wenn nicht durch Einziehung einiger Hauptämter und Absetzung von Stellen gespart worden wäre, denn dur.v Wegfall des 5 p l e I ka rte n st e m pc l S und der Abgabe von verrlnSauS- läntlichem F-ielschwerke, sowie durch Rückgang der Schlachtsttuer «um ca. IW,000 Mk.» erwachsen erhebliche Aubtälle. — Wie vor Kurzem der königl.Kommissar beim stenographi schen Institute. Geb. Reg. - Rath Haepe, begeht nunmehr eines dcr bekanntesten Mitglieder desselben, Prot. vr. Zetbig, nächsten Sonntag sein 25jährigeö Annbsnbtläum. Prot. vr. Zeiblg hat schon beim weil. Frankfurter Parlamente stenograpblrt, er ist einer der ältesten Schüler Wigardö und genießt alS Geschichts schreiber dcr Gabclcbcrger scheu Schule vervieuteS Ansehen. — Ein Landtag Sa bgeorbnrter. der zugleich das Ehrenamt eines Schöffen bekleidet, ist neuerdings recht in die Klemme gekommen. An einem dcr nächsten Tage, an dem porousstckstllch die 2. Kammer Sitzung halten wird, soll er mit Rcckstsprechen Helten. Da nun aber nickst ein Mensch an zwei Orten zugleich kein kann, so entschied sich ver Abgeordnete datür, die Neckstshreck'mig der Volksvertretung hsntanzusetzen. Er entschu'digte sich alio bei dem betreffenden Amtsrichter mit Land- tagsgeschästen. Der Amtsrichter aber sah nicht ein woso? und tordcrte den Herrn zur Eriüllung seiner Schöffcnpflicht, unter 'Androhung dcr gesetzliche» Strafe, aut. Dem Manne mit der doppelten Ehrciistcllimq blieb darnach nlckstS anderes übrig, alS beim Minister vorstellig zu werden. Hoffentlich erlangt der Ab geordnete über den Schöffen ven Vorrang, denn cs giebt wohl HstiS-Schöffen, aber keine stellvertretenden Abgeordneten. — Drin außerordciitlt h stürmischen »nt regnerischen Wetter der vorletzten beiden Nächst und veS vorgestrigen TageS folgst gestern von Vormittag I I Ubr ab endlich wieder einmal freundlicher Sonnenschein bei allerdings sebr kübler Temperatur, welch letztere in verflossener Nacht sick' aller Wahrscheinlichkeit unter ten Eispunkt erniedrigt haben dürste, da im oberen Erz gebirge erneuter Schneckall elngctreten ist. Daß cs am Mittwoch und Donnerstag ganz gewaltig geregnet bat. tah man gestern srüb nickst bloö an der Elbe unb Weißcritz. sondern namentlich an dem Prießnltzbach, der so bedeutende Wassersülle zeigte, wie sonst nur tm Frübiahr beim plötzlichen Sckmceschmeizcn. — Wiener Blätter erzählen Wunder von dcr Ausstattung dcr Erzherzogin Maria Ebrlstlne, der künftigen Königin von Spanien, und brinacn bei dieser Gelegenheit die kür unsere hei mische Industrie erstculiche Nachricht, daß aus Bestellung VeS kaiicriichen HoicS zu vieler Ausstattung ein Pracht-Spitzen- klelv im sächsischen Erzgebirge angctcrttgt werbe. - Herr Kcm«mann Schmiede! hier hat sich an die ärztliche Leitung dev hiesigen Stadttrankcnhanics mit dcr Bitte gewankt, inan möge ibm gestatten, ein mehrfach mit Erst"g angewandtes Mittel gegen L u n g cn sck, wi n t > u ch t unter ärztlicher Leilung a» Lnngciikranfen dcS Starrkkaistenbauses erproben zu türien. Der Genannte bat, wie ärzliick'cr'cits bestätigt ist, sich se bst zwei Mal von der Sck'wiiitinckst durch Einathmc» von mit irgend einer Lösung geick'wängcrtcr Lust geheilt. Hoffentlich werden »stk dlclcm Mittel bessere Erighrungcn gemacht, als mit dem benzocsaurem Natron. — Dcr plattdeutsche Verein S ck' u r r - Pt u r r tübrt heute Abend i» Meinl, old'S Sälen - waS die vle'en Freunde Rciit.r a-nch I» die bochtcutlcknstc» Kreist cinge'übrtcn an mid tür sich Aufwand tür Hebung dcS vaterländischen Staatüniitcrncbnn nö, - des durch der die Proipeiität und damit auch die Rente zu erhöben hoi! Dialektes w-stst imerelorcn wird gclegcnllick' seines ersten licö- Allcm gecianct ist. rbnc Beklemmungen ihren Herzen einen Stoß ! beigen Familicnabcnds ka- Komkdienst ill: Lccv weck Ratb" aeve» können. In Franzcnsbab hat ein Privatmami aut geäußerte H,nd eine» „Ernte-Fcsttog mit Burendanz" in nationalen Ko- Wünsche Pin die dortigen Badeeinrlchlungen um ein imposantes! stümcn aus.
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