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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070214014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907021401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907021401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-14
- Monat1907-02
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1907
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W« Wr-esc-o ^8 vtrIOchtS ««» Silchstsche». — Dte von dem jetzigen Direktor der Meißner Kltrften- schule, Proseslvr Pvcjchel, begründete Sachsen-Stif tung im Küntgl. Sächsischen Militärveretnsbunde, welche nunmehr unter der Leitung des Herrn Stabsarztes d. Res. Dr. Hopf steht, wird am Sonntag, de» l7. Februar, tm Kaiser Wilhelm-Saale dcS Hauptbahnhoses ihre 10. Haupt- oersammlung abhalten. An ihr werden die Vertreter der über da» ganze Land verstreuten S2 Geschäftsstellen der Stiftung teilnehmen. Für den »Engeren Ansicht,ß" der Gachscnftiftung wirb vo,mittags um II Uhr eine Sitzung vorauSaehen. -- Der Evanaeliiche Arbeiterverein Dresden lGesamtverein) ichlieht heute dte Reihe seiner öffentlichen religiösen Vortrags abende. Da» Thema »Christentum und soziale Frage" behandelt Herr Pastor Zoiberger, DreSden-R., abends V»9 Uhr in Hollacks Saal. Könlgsbrücker Strobe 10. — Im Monat Januar wurden hier gemeldet: 3 Groß- seuer. b Mittclseuer, 177 Kleinscuer, zusauunen 184 Brände. Die Unfallwagen rücttcn 14» Mal aus. Ander weitige Hilfe wurde i» 2l Falle» gewahrt. Für Behörden „nd Private usw. wurden im Interesse dcS Feuerlösch wesens 43 500 Arbeitsstunden geleistet. — DoS altertümliche Schloß Uebigau. das sich seit längerer Zeit bereit- im Besitze der anareiuenden Maschinenfabrik und SchlstSiverft Uebigau desiiidrt. ist in Gefahr, gänzlich verun staltet und teiliveise zerstört zu werden. Die besitzende Firma beabsichtigt sich zu vergrößern und unmittelbar neben dem Schlosse eine Gießerei, an Stelle der abzntragenden Terrasse aber einen Schisssbauvlatz anzulrgen. Man kann eS nur bedauern, wenn dteie Absicht rin Tat und danist wieder ein Stück reizvollen Altertums aus Dresden- nächster Umgebung der industriellen Entwicklung unserer Zeit zum Opfer gel»acht wird. — Im Monat Januar betrug die Habt ver von oem Erekutivoerional der diesigen Köntgt Polizetbiceknon crngezrigten Berbreaen, Ber gede» und Nebertrrtunaen 3919. die Zahl der erstatteten An zeigen 3»27, während sich die Zollt der zu Police» und anbeien Akten ge gebenen Gutachten und Auslaff->ngen aus 53>4 bctres. Die Gckanitiabl der an Monat Januar war i,n kiesigen elektrischen Stratzenbahiibelriebe vor- geko,„menen Unsätle betrug SU — varumer 22 Zusoiimiensloße —, bei b Unfällen wurden 6 Personen <5 männliche, t wcibtiche> verletze DaS Etn- wodner- und streindennieldeivcsen in kiesiger Stadt gehottet« sich dagegen wie solgt: Gemeldet wurde» im Hauptnielveamt als Einwohner: 3957 no» nuowörts zugezogene Personen, 3l«i nachauswäri»ver,ogenePersonen tniioschliesttich der Dienhdoien». 5957 Wolinungöwechsel. 2«!« selbhändig ge wordene. hier bereits wohnhaft gcivelene Personen, 700 von auswärtszu gezogene Drenstboien, 48 von hier aus erstmalig in Dienst getretene Per lenen, 74l nach auswärts verzogen« Dienstboten, »2» Dtcwiivechsel, atS . iciilde : 28 434 angekomme», 25 lK3 abgeretst, 3590 zugereiste GewerdS- nchilien. 2»35 adgereiite Geiverbsgehillen. Im gleichen Zeitraum« find bei der rionigl. Polizeidirektion hicrselbft 9 Selbstmorde und >2 Selbst»,ordver- 'irchr zur An<eig« gekommen. — Gestern abend VgO Uhr hat sich ein in der Fabrik photographischer Apparate vvrm. N. Hiittig u. Sohn be lästigter Mechaniker vergiftet. Er svll der Geliebte der Kellnerin gewesen sein, dte sich am Dienstag in Vor recht Striesen gleichfalls vergiftet hatte. — Der Neue Dresdner Tierschutz-Verein schreibt unS: Auf Straßen und Plätzen kann man oft beobachten, wie mit ihren Wagen vor den Häusern haltende Pferde. Esel und Zughunde von Kindern geneckt, ja bis weilen geschlagen werden. Der arme Zughund, durch den Maulkorb nicht in der Lage, sich verteidigen zu können, muß alles über sich ergehen lassen. Nicht viel anders ist dies beim Esel der Fall, er wird an den Ohren gezogen »nd öergteichcn mehr. Das Pferd aber, an den Weichen und der Nase gekitzelt, schlagt nach seinen Peinigern, was »ft zn Unglückssällen geführt hat. So halte cs denn ein leder für seine Pflicht, bei vvrtvmmendcn Fallen sogleich ,'inzlischreitcn und den Kindern solche Unart strengstens ,n verbieten. Ans diese Weise würde das Wort: „Tiere schützen heißt Menschen nützen" erst voll erfüllt werden. — Die Lackierer- und Sck>riftmaler-< Zwangs-) Innung btelt am 30. Januar dte diesjährige Generalverlammlung »nicr Vorsitz ihre« Obelmeister« Herrn Woldkinn, Schelle tn den „Reims- l allen' ad. I», vergangenen Jahre Hane »>« Innung den Tod eines Mit gliedes zu beklagen. Ein neue« Mitglied wurde der Versammlung vor gestellt und durch den Obermeister verofiichtct. auch wuede der umsnngretche Geschäftsbericht vom Obermeister erstattet, lieber den Arbeitsnachweis und oa» Herbergsivcken referiert« Kolleg« Sommer. Di« Kaffenbertcht« (Jnnungs- -in» BegräviliSkaffe) wurden genehintgi und bet»« Kassierer entlastet. Den Bericht über dte Prüsungen erstrittet« Kollege Knödel Dte Wahlen von a Beisitzern siele» aui dir Herren Otto, Sommer und Medwald. In den Gelülsenaumchub wurden Herr Aendiich und in den LehclingSausschutz Herr Leibst» gewäblt. Dte in den Prüfungsausschuß gr wählien Herren Otto gl4 Vorsitzender und Koar al« Stellvertreter wurden von der Gewerdekammer bestätigt. LlS Betfiber wur»en hinzrraewävtt Meister Mehwald und Moritz »nd olS deren EriabniSnner Meiner Lauer und Rosenkranz. Zur Erteilung oes Schristi«tchen-Unt«r>»chiS in der Fachschule de« Allgemeinen Hand- merkerveretn» wurden dte Herren Richter und Rosenkranz aus wettere drei .»ihre geivädlt. In der sich varanschlietzenden Versammlung der Begräb- mskoffe führte der Kassierer derlrlben, Herr Decker, aus, dag fich di« Kasse so günstig gestattet habe, daß man daS Aegeänntsgeld von >30 M. aus >69 M. erhöben könne. Dieser Antrag fand einstimmige Annahme. — Der Dresdner Gustav Adols-Zweig- »cretn feiert Sonntag, den 17. b. M., sein Iahresfest in hiesiger St. Pauli-Kirche durch einen nachmittags um » Uhr siattsindcndcn Gottesdienst, bei welchem Herr Pastor Lie. Warmnth die Festpredigt halten und Herr Pfarrer Heise den Bericht gebe» wird. — Einen mohlgclnngenen Fascht ngsabend mit Ball veranstaltete am Dienstag die Gesellschaft „Bürger- Kasino" im Konzcrthanse des Zvvlogischcn Gartens. Der VergnUgungsalisschuß und der Gesamtvorstand hatten weder Kosten noch Mühen gescheut, um das Fest zu einem möglichst abwechslungsreichen zu gestalten. Am Saal-Ein- gangc wurde jedem Besucher ein entsprechendes Mcrskcn- nbzcichcn unentgeltlich überreicht. Im Borsaale hatte sich ,-irre urwüchsige Banernkapclle häuslich eingerichtet, bei deren Klängen mancher Schoppen in stiller Zurückgezogen heit geleert wurde. Im Hauptsaale entwickelte sich sofort ein buntbewcgtcS Maskcntrciben. Für die Erheiterung der Gäste sorgten das BereinSmttglted Herr Direktor Winter-Tynrian und seine altbewährten Humoristen und Säuger. Andauernden Beifall erntete Herr Direktor Winter-Tymlan mit seiner alten und doch immer wieder neuen Originaltype „Der schneidige Tymian" »nd der von der gesamten Künstlerschast ausgcsührten Fastnachts-Narrcn- lomödre. Der Festball brachte für Damen und Herren mancherlei Ucbcrraschnngen. — Der Bezirks- undBürger-Vcrein Drcs- den-Friedrichstadt hielt am Donnerstag in dem ge- ichmiickten Saale des Krystall-Palastcö einen sehr gut besuchten Maskenball nnd damit seinen FcrschingSabend ab. „Wer zählt dle Völker", welche sich nach den flotten, zün denden Weisen zweier Kapellen heiter und ungezwungen bewegten? Neben dem stolzen Spanier und der glänzen den Vertreterin unsere» deutschen Flotte durfte kcincs- salls der verflossene Fricdrtchstädtcr Nachtwächter nnd der schäbige Gchegebrndcr fehlen. Besonders erfreulich ist der Umstand, daß auch diesmal alle Stände dcS Stadtteils ver treten waren, dessen Glieder sich in ihre», Bczirksvereine cbenso gern zu gemeinsamer Arbeit, wie zu heiterer Ge selligkeit versammeln. — Der Verein der Damenschneider» n ne n hielt am in Februar tm Bürgerkasino sein 2. Stiftungsfest ab, da» sich l'.HI,eicken Besuch- zu erfreuen hatte. DaS Vergnügen wurde dnrch Vorträge und Gesänge on-gezrichnet, insbesondere durch eine Svloszene al» Ti,vier Mirzl von Frau Lahrengel, ferner dnrch Herrn Llederlänger Füßler »nd den Gesangverein Lieder- stajn. welche insgesamt großen Beifall fanden. Den Schluß der Vaclräae bildete der Einakter „Fnrcht vor der Schwiegermutter". Hierauf folgte ein Tänzchen, da- die Festteilnehmer lange bei- Hmmr» hielt. Der Gabrnlatlerie wurde fleißig zugesproche». — K n u f in ä n n i s ct> c L e b rv e r t r äg e. Bet der Wichtig keit, di« dem LehtverhüllniS bkizumessen iß. ist rS angrbracht, >1arko: ^jsicelmalr. Mestcrt violitis- kür 6« »unäv unä irrnnil«. Lin roinsr Oucao ckuretr Zvimi8ol>unß von Libvoltzs, üäilek unll ßilslr- vxtrLirt i«t cksr KSKi-wert becivutcnck erhöht. lüUMil.-ÜNM. , daß Eltern, Vormünder und Prinzipale einen schriftlichen Lehr-« Vertrag entgehen. Einen solchen Mustrrlehrvertrag, der von Jahr I ! ru Jahr weitere Verbreitung findet, gibt der Verband Dentzchcc Handlungsgehiise» zu Leipztg, Harkortstraße 3, heraus, von dem Czemplare zu beziehen sind. ! — Am 0. d. Alts, fand tm Saale deS Restauran.«« „Immergrün", Bautzner Straße, eine Versammlung ehe maliger Jäger zu Pferde behufs Gründung eines > Milltärvereinv statt. Nach etnstündiger Beratung wurde, da die Jäger zu Pferde keinen Zuwachs haben, nur eine ! Bereinigung ehemaliger Jäger zu Pferde gegründet. — Die Dresdner Burschenschaft im A. D. B. „Arminia" feierte t» diese» Tagen ihr wohlgelnngenes Winterfest, zu dem zahlreiche Vertreter sowohl von der hiesigen Säugerschaft „Erato", als auch von mehre»en auswärtigen Bur'chenichaflen zugegen waren. An dem am Freitag tm „Hotel Bristol" nbgebalieue» I Tnfelball nahm neben andere» angesehenen Persvnlichlriten auch Rektor MaguifikuS Geh Hosrat Prof Dr. Drude mit Geniabltii ! teil. Am Sonnabend folgten ein Aussehen erregender Eoulenr- ' bummel, grmrtnsameS Mittagessen im ViktortahanS und am , Nachmittag Erbuniinel mit Damen nach Klotzsche, wo in, Balm- restauraur tüchtig der Thalia und der Terpsichore gehuldigt wurde. Am Sonntag machten ein Dnmen-Frühichvppen tm Vikloriahau>e i und rin tmprovtsirrlrr Ezbummel den Schluß — Die Südgruvpe des Evangelischen Ar beitervereins hält heute abend »/«O Uhr im Restaurant Köljtg. Oslbahustraße. Ecke Fransttustraße, ihre MonatSversainm- > lang ab, bei welcher Gelegenheit Herr Oberamtsrichter Obeijustiz- i rat Bermonn einen Vortrag „lieber Fragen auS dem Jamilten- i und Erbrecht" ballen wird. — Ter Turnverein z« DreSdrn-Streblen feiert Mltttvoch, den 20. Februar, ln den Sälen des »Hotel KönigShos" sein 23. Srifiuugsfest. bestehend in turnertschen Darbiernngen, . bumoristlschen Vorträgen und Tanz. Sonntag, den 24. Februar, schließt sich ein Spaziergang nach Goppeln a». — Die Kleintchirb« Handels- und höbere Fort bildungsschule «Moridftralle 3) unter Direktion L. O. Rtemlch ver öffentlicht den 4l. Ialiresbericht vom 4l. Schuljadre. Die Anftnlten wurden bldiicr von ll 571, ,m Jahre >906 von 463 Schülern besucht, darunter >75 weibliche und >52 Fortbitdunqsichuliisllchtiae. Es aedörten an 374 dem taus- männtschen Berus, 43 dem Beamtenberns, 20 de», Gewerbe, t0 dem Ge- tedrten- und rtüntilerberus, 5 ber Landwiltlchast, 5 oem Militär. Von diese» waren I« lelbftändts, 47 Kcbttien, 118 Lehrlinge. 277 Schüler, 5 Militärs. Unter den weiblichen Besinvern — die Anstalt ist «in« der ersten für die Vrrufsvortttloimg des weidlichrn Geschlechts — waren « Ehefrauen und >71 erwachsene Mädchen. — Die in den lebten Jahren deliedt gewordene Tages- vollschutabietlung, in der dle Schüler bei erlangter Rebe nach einem Jabre von weiterer Schulpflicht besreit werden können, war wiederum zahlreich be tucht gleich dem einjährigen Kurs der weiblichen Abteilung, in der ebenfalls l2 Pflichtfächer mtt nitndestens 21stiindigem Unterricht in der Woche vor geschriebe» lind: in beiden Abteilungen wird der Lehrplan zumeist noch durch Wnkliächer ergänzt, so daß sich di« Zahl der Schulstunden wöchcnttich auf durchschnittlich 3» erhöbt. — Wie von her Direktion der Heiteren Künstler- abende ans dem Belvedere mitgctcllt wird, hat diese dem hier so rasch beliebt gewordenen Robert Koppel einen länge ren Urlaub erteilt, den er zu Gastspielen an mehreren ersten Bühnen benützt. Koppel verabschiedet sich heute abend vom Dresdner Publikum. Am 15. d. M. bringen die Heiteren Internationalen Künstlerabende vollständig neues Personal und neues Programm. — Bereinsnachrichten. Der Bürgerverein der Wilsdruffer. Seevorstadt und inneren Altstadt feiert am 17. ds. im Konzertsaale dcS Städtischen AnSstellungspalastes sein 25sährigcs Stiftungsfest. — Der Verein Frauen- b i l d u n g — F r a ll e n st u d i u in, Abteilung Dresden, veranstaltet am 16. d- M. im kleinen Geweibehauösaale einen Vortragsabend. Frl. Margarete H e n s ch k e - Berlin spricht über: „Warum brauchen wir Fortbildungsschulen für die weibliche Jugend?" - Ter Dresdner Lurn- lehrer-Verein veranstaltet am 17. d. Mts., vormittags II Uhr, in der Halle der Königl. TuinlehrerbildiiiitlF anstalt, Carusstraße 1, ein Schauturnen. — Das Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit wurde den Achscnsabrikarbcttcrn Otto, Köhler, Börner, Hoppe nnd Grafe verliehen. Sämtliche süns Arbeiter sind seit über 30 Jahren bei der Firma „Noßweincr Patcnt- achsenfabrik Earl Wolf" in Roß me in beschäftigt. — Leipzig. 13. Frbr. Mittels Einbr»chs wnrden in pergnngener Nacht aus der Raiichwarenzurichterei von Barthel tn Hänichen bei Lützschena 101 Stück branngefälbte Fuchtzfrllr. tn die Köpfe ein ö eingestanzt, im Werte von 3000 Mk. gestohlen. — Ern Masfenprozetz gegen Fleischermeister aus Chemnitz und der näheren und weiteren Umgebung spielte sich am Dienstag vor dem Landgericht Chemnitz ab. Durch Benutzung von Präservesalz sollten sie sich der Nah- rungsmittelverfälschung schuldig gemacht haben. 2« Meister »nd Gesellen standen unter Anklage, letztere wegen Bei Hilfe. Deswegen war auch der Drogist angcklagt, der den Meistern das Präservesalz als „Scheuersand" verkauft hatte. Dte Meister erklärten, daß sie sich — insbesondere im Sommer — in recht schlechter Lage befänden und eines Mittels bedürften, das dem Fleisch eine frische Farbe ver leihe. Das Fleisch verliere bald das frische Aussehen, nehme eine unappetitliche Farbe an und werde dann nicht gekauft. Zum Wegwerfen sei es aber bet den hohen Bich preisen zu kostbar. Einige behaupteten dagegen, sie hätte» das Salz n»r znm Reinigen der Fässer oder zum Etnreiben von Schinken, Speck »nd Pökelfleisch verwendet. Zwei der Angeklagte» wurden f r e i g c s p r v ch e n. Der Drogist wurde zu 450 Mark, die anderen Angeklagten wurden z» Geldstrascn von 6 bis 6 0 Mart verurteilt. Das Gericht erkannte an, daß sich die Fleischer — besonders i,n Sommer — tn einer Notlage befinden: aber die Beiiritzung des Präscrvesalzes sei gesundheitsschädlich und strafbar. — Die Stadt Kilchberg wird in nächster Zeit durch bas Elektrizitätswerk in Oclsnitz i. E. mit elektrischem Strom zu Licht- und Kraftzwccken versehen werden. Tie Anlage wird im Anschluß an dte nach Wtldenfels führende Hochspannungsleitung ausgesührt werden. — In Mitt weida starb ein hochbetagtes Ehepaar an einem Tage. Am Montag mittag verschied der 73 Jahre alte Webermeister Karl Wilhelm Werner, nachdem seine Gattin in den Morgenstunden desselben Tages ihrem Lebensgefährten in den Tod vorauSgegangcn war. — In Werdau wurden am Sonntag bei der Firma Otto Ullrich dem Webermeister Julius Kühn, Weber Karl Jahn, Tischler Heinrich Zierns, Kartcnsctzcr Bruno Sommer. Arbeiter Mchlhorn und Weberin Marie geb. Nestler das Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit nber- retcht, während die Firma ihren Jubilaren goldene Uhren schenkte. Genannte Ausgezeichnete sind bereits länger als 30 Jahre bei der Firma Otto Ullrich beschäftigt. — In Dannenberg bet Annabcrg begingen Herr Strunipswtrkerineister Christian Friedrich Zorn und seine Ehefrau die goldene Hochzeit. — Eine 68 Jahre alte Witwe in Glauchau, dte auf einem Auge erblindet ist, wollte vor dem Ofen einen in der Stube stehenden Topf emporhcbe». Dabei stieß sie sich aber derart in das noch gesunde Ange, daß sie auch ans diesem die Sehkraft für immer verloren hat. — Dte goldene Hochzeit feierten in diesen Tagen daS Ehepaar Karl Henmann in NetnSborf bei Zwickau, daS Ehepaar Strumpfwirker K. H. Oertel in Stollbcrg i. E. nnd daS Ehepaar KricgSvcteran K. G. Schcibner. ebenda. — In Wetßenborn bei Zwickau sind drei der grüßten Bauerngüter an einen Agenten verkauft worden. Wie verlautet, solle» sie parzelliert und mit Villen bebaut werden. — AmtSgerichi. Wegen Mißhandlung seiner beiden Töchter muß sich der 1862 geborene Lokomotivführer Karl Wilhelm Richter verantworten. Die Anklage ist erhoben worden aus Grund dcS 8 223» des Reichsstrafgesetzbnches, nachdem von Nachbarn und dem Verein der Ktndersreundr Anzeige erstattet worden war. Nach den von diese» ge machten Angaben grenzten die Mißhandlungen an Grau saurtertcn, und da sie als das Leben dcr Verletzten ge sährdeiid aiiznsehen waren, bedurfte es zur Verfolgung des Beschuldigten lerneS Strafantrages. Richter ist Vater zweier Töchter im Aller von 16 und 14 Jahren. Ende IM: starb seine Frau. Der Angeklagte gibt a». die ältest, Tochter habe sich unehrlich gezeigt und schlechte Gewöhn heiter: gehabt, die jüngere habe ebcnsalls Anlaß zn Klagen gegeben, insbesondere habe sic von den Unredlichkeiten ihrer Schwester gemußt und dies dem Vater verschwiegen Um nun aus den Kindern brauchbare Menschen zu machen, habe sich der Angeklagte als Vater veranlaßt gesehen, mir timen strenge zu verfahren und zu Züchtigungen zir grci sen. In dcr svrtgcsetzien und rohen Weile, wie ihm nao, gesagt werde, habe er jedoch seine beiden .Kinder nicht ge schlagen. Irr der Vogclwiesrvvche des vorigen Iahres vcriiahnre» die Nachbarn wiederholt heiliges Schreie» de, Kinder Richters schon am frühen Morgen und auch abend, dazwischen hörten sie Schläge, die bis zu 12 an der Zc,M erteilt wurden. Häufig hätten die gemisthandelte» Kinder die ihnen zugesügten Schläge mit zählen wüsten. Jammer,- nnd Bitten der Kinder unterbrach ihr Schreien. Als di>- Nachbarn das nicht mehr mit ansche» tonnte», wurden dem Richter ans daS Eingreifen der WvhisahrlSbchorde in Bo bindung mit dem Krnderschutzverern die beiden Töchter abgenommen und vorläustg rrn „Marthahcim" unter gebracht: bei der ärztlichen Untersuchung wiesen sie Spuren von Mißhandlungen ans: sie sind noch heute in fremder Pflege. Die ältere Tochter befindet sich in dcr Dien» Mädchenschule in Obcrlüßnitz, die jüngere im Heim für brechliche in Striesen. Beide Töchter sind schwächlich, namentlich ist dte jürigerc in der Entwicklung sehr znröci geblieben. Der Ziischauerraiim des Verhandlnngssaa'?- ist nicht ausreichend, um die vielen Frauen ans der Nom bnrschaft Richters aninchmen zu können. Als erste Zcu gen werden die beiden verletzten Töchter ausgerlUer. die aber das Zeugnis verweigern. Dcr nächste Zeuge ist dcr Vorsitzende des Vereins der Kinderfrenndc, -Herr Ober lentnant a. D. v. Doetsch-Käszomst, der bekundet, daß die Züchtigungen irr keinem Verhältnisse zu den Vergehen de Mädchen gestanden, sondern die Grenzen des Zulässigen weit überstiegen hätten. Die Kinder waren mit blntnntei lanscne!: Stellen von der Taillenhöhe Pis z« den Kinclchlcn bedeck!. Derartige Spnre» von vorausgegangencn Mißhandlungen hatte dcr Zeuge vorher noch nicht gesehen. Die Schläge sind erteilt worden mit einem Nvhrsioä und mit der Rrne, deren Richter sehr viele gebraucht habe, da er sie bald zer schlagen hatte. Tie Aussagen zweier Frauen, die in Sei unmittelbaren Nähe des Angeklagten wohnen, sind für diesen nicht weniger belastend. Ter Amtsanwalt be antragt eine erhebliche Geiängiiisstraic, wohingegen der Verteidiger, Herr RcchtSanwalr Tr. Thiemc, bittet, mst Rücksicht daraus, daß der Vater zu den Züchtigungen schritt, »m seine Kinder ans den rechte» Weg zu bringen, den Beschuldigten nicht «ns Gefängnis zu schicken. Das Urteil lautet ans 2 Monate Gefängnis. Nach Ansicht deS Gerichts äußere sich die Roheit des Angeklagten besonders dadurch, daß er die Mißhandlungen an mehreren hintereinander folgenden Tagen fortgesetzt hat. Die Aufregung, in der er sich befunden haben will, würde ihm zn verzeihen sein, wenn er am ersten Tage das Znchtignrigsrccht überschritten hätte: er habe aber das heftige Prügeln fortgesetzt, obwohl die ältere Tochter infolge dcr Schmerzen weder habe liegen, noch gar schlafen können. Im Zuschauer,anm erregte daS Urteil große Befriedigung. — Der 20 Jahre alte Fisch händler Arno Walter Kießling vertrieb für einen hiesigen Geschäftsmann Waren nnd zog dafür auch Gelder ein, die er jedoch für sich verausgabte. Wegen Unterschlagung wird er zu t Monat Gefängnis vcrnneilt. — Der Kaiisman» Willibald Iähkel war im vorigen Jahre in Vermögcns- verfall gerate» und hatte sich genötigt gesehen, sein Mobi liar zu verkaufen. Er nahm sich dafür Möbel nuö einem Abzahlungsgeschäft, das sich das Eigentumsrecht an den Sachen bis z» deren völliger Bezahlung vorbchiclt. Dessen ungeachtet verkaufte I. dte Gegenstände, als er sich wieder in Geldverlegenheit befand. Das trägt ihm 1 Monat Ge fängnis ein. — Im G«sck>öst»ber«i<be des KultuS-Minrfteriurn« sind zu besetzen: Ostern di« vierte Lebrerftelle an der vierktaistgen Volk4- ichule 4« Miiblnu bei Burgstädt ; 1350 M. Grundgeball, dreijährige Zu lagen von je >50 M, vom 2b. LebenSjabr« an gerechnet, brS »um Höchst gehakt von 2790 M.: vazu 299 M. Wobnnngsgclv für verbeirotetcn, 159 M. für unverheirateten Seiner: Gesuche bi« 29. Februar an B-zükr- sckiulinspektor Dr. Schilling in Romlib; — die fünfte Lehrerstelle in Lack- witz: Grundgebalt >2t>9 M-, erbebt sich nach 28 Dienstjabren aus 2S09M.: Wedmingsneld für Unverdelratete t59 M., für Verheiratete 2S9 M.: B> Werber, befähigt zur Nertr.tung v,S Ktrchschullehrer« und n» Besitze cnttir Zeugnisse in Musik di» schon niebrere Jabre ein ständige« Amt verwaltet haben, wollen Gesuch bis zu,» 25. Februar an den Bezirkssckmlinswkiai für Dresden N, Wartbnrgstrasie 2, kirnenden: — die «echste Lehre,stelle in Sregmar; 1659 M. Grundgehalt, Höchstgehalt 3999 M. enstrbließlnr, Wvbmi»gsgeld; Gesuche dis 25. d. M. an Bezirksschuliiispekror Lchulrat Richter, Edeinnitz; — die fünfte Lehrerstelle in FrlednchSgiün; incherftrie, Wohnung oder 299 M. Wobintugsgeld für verheiratete» 129 M. für verheirateten Lehrer >290 M. Grundgehalt und >99 M. unwio rn-stic'', Zulage: dcr Fra» 75 M. für Nadclarheitsunterrichl: Gesuche hp, L3. Februar an Bcztrksschulinsvektor für Zwickau II, Dr. Scherns: — «ine. ständige LehrcriteN« in Ber„«dors i. E.: außer freier Amtt noh»»;,» oder Wohniingsgcld <159 M für ttiwerhetraiete, 299 M. für Derbeü-NrNi >299 M. Grundgehalt, Höchstgehalt 2499 M.: 55 M. für Soinmerlinnen. Gesuche an Bezük-schuünipektor Dr. Richter, Glauchau, bis 29. Februar; — eine LedrersteNc zu Boritendorf: Gebali 129» M., Endgehnü 2499 M, Wobnungsgeld für verheirateten Lehrer 229 M., für unverbeiiaieten 129 M . Bewerbungen btS 29. Februar an Bezcrf«schuii»spelwr Lcbrürnt Sattler, Flöba; — Ostern die 3. Lehre,stelle ,» Lvtdra; I399M. Aniang-- gedali, Höchstgehalt 2559 M.. freie Wohnung oder 259 M. Wabiiilngugeli, für verheirnieicn, !59 M. für unverhetraieien Lehrer, für drei Ueberstundcu t»5 M. : Gesuche bis 25. Februar an den Bezi>ksschuli»spektor für Leipzig II Schulrat Zintinler. — OeffentXche Versteigerung«« in auswärtigen Amtsgerichten. Freitag, den lb. Februar. Pirna : Reinhold Emil Schneiders und Friedrich Holdeniar Bischofs« Felo und Wicke, eine mit cstiem zur,«» noch unvollendeten Wohnhaus« bebaute Baustelle <3t,8 Ar) in Cop,«, Grenzstraße, 12 999 M. Zittau: Pantine verw. Schlagehahn geb Knodlochtz Gastiviilichasl „Bad JouSdorf" <37,6 ?!r) in Alijonsdors, ein schließlich Zubehör 69 280,65 M. VereinSkalcndcr für heute: Rttrg.-Bcr. f. Neu- u. Antonst.: Firm.-Ab., „Lrnckesch. B.". 8. Dcntschcr n. Ockterr. Touristcnklub: „8 Nnbcn". 8 Uhr Dresdner Rez.-Vcr. Deutsch. Ingenieure: „3 Naben" 8 Ubr. „Dresdner OrphenS": Probe. Drenßiffschc Sinn-Akademie: Gesamtprobe. bez 8 Uhr Evanq. Arbeiterverein Dresden: Vvrtr., HollackS Saal.' ,9. „Fortschritt", Ver. Gabclsb. Ltenogr.: „Marienaarten", 0 Frübcl-Stisinnff: Ucb.-Abend d. Ki»der>rältncri»nev, Ehe», nitzcr Straße 17, iF>6 Uhr. Gebirgsver. f. d. Sä'chs. Lchw.: Vortr., „IohanncSg ", '.^8 Mil.-Bcr. „Husaren": Per,mühen, „Tivoli". Mil.-Ber. „üaiscrl. Marine": Faur. Abend. „Eldorado". 8. Mil-Ver. „Kameradschaft": Fam.-Abend, „Ke.ftcrheirn". Rob. Schnrnanrrsche Ting-Akad.: Probe, 8 bez. igO Uhr — Ans dcr Geschäftswelt. Eins der e,rößterr Konzert nnd Ball-Etal'lisscmcnis Dresdens, die an der Blumen strafte gelegenen „Dresdner Vlumensälc", haben seit Beginn des neuen Jahres in ihrer Bewirtschaftung eine wesentliche Veränderung erfahren. Dcr von seiner Rewirtichastnrrg des „Schärrlhübels" in Klotzsche dem Dresdner Publikum bekannte Gastwirt Anglist Lorenz hat die Räume von sachkundiger Hand aus das geschnurrt vollste dekorieren lasse». Die hier gel'vtencn Getränke ent stammen sämtlich erste» Brauereien «nd Firmen. Dvesönsv Rachvrchteir. Nr. 45. Seite tt. s» DonncrSiag, 14. Februar 1V07
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