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Dresdner Nachrichten : 11.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-09
- Tag1881-09-11
- Monat1881-09
- Jahr1881
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- Dresdner Nachrichten : 11.09.1881
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Vrosäon 1881. »rtzieini ,»,>«« lrji»7 U»r I» der »rdevtllm: vluieusirase I». »»m,ue>>kui»rei» »i-rteljthrUch L Mar» «0 durq die Volt »M»rk7»Vläe «um,», ISVs,«. ,37000 Aufl.f«» Srempl. INI» dir»ILckgalc ciiweiandier Ma> «uilcrtptc mach! sich dir Sletacii», »tchi »eediudiich. »mmncan für uni nehmen an: Dt« Tinn-ueen-vurcaul ».ch,.I«„< «ai» » »»,>«», - «u,.t> «»Sei — idem»« »«»«»., — A»»,»»»«,»«»», — «. «ake« in »irlts: — M»». Metz tn viogdcbura: — I. «»eck «e S». tu Han«: —«t,I»«rt» Hamburg HageSkatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Wr/knbericht,Frem-e»liste. LK. ^adrxank. Anieiai« werden iNartentieat« i! tl» Nachm i» Ub« -narnamme». Lonnla>» d>» vtttta>»l»Udr. An Id Plqe. Stniktand« M Vlg«. chtne tvarantt« Ittr da» »ichit- tttgti,« Srlchttne» der Lnierat« wird »tcht gegeden. «»«»artige «nnonren-«ufträge von unbelanmen vegoucu tmertren «tr nur -egen lpriiiumera«»»« Aatllungdurch «rictmorle» oder >t-«Iic,»j°l,i»ng. Acht Lüden ratzen I. P!g. Julcrale lur dt: chlonlag»- Ituinmer oder »ach einem Fell»-» dt« Vettttette LS Pt. ^Lpi88VI»v VsktknsolilL-^usvoi'ksuf ÜU bekannt billigstvn Krorson. lsl ^olllartUbtlradi«« 17, xexviiilltvr' üvm li^I. 8vli1«88. D- «.»»»„, Ssrsäork L?k«Lr Lok. <te» vderrnrdea». Llsdllssvmsnl fstp KIsnufaldut-Wssi'ön ll. Oonfsvlions. Koudoitou kür cito Horbst- unck ^Viuter-Kaison in LIn»- « I»ttnir«ii, II»vcI«< Itdt, kirrt« in vintaeliston unti vlo- ,, N ßLntostvn k'a^ons. Ltüok von LS LI. an. » LLSSWLLS » Itillüei-lHLiävivkva-AlaKLLiii ü IVUsckruüorstr. 1 Mldckruftvrstr. » Kr. 43 O. H»0»» Ar. 4» empftoblt oin roiebbaltioc-s Oagor «lexnntvi- 6«i-Uer»I»v kür Loaden nnä Lläcleucm bis icuin Xitvr von 16 ckabron. Uostvllungsu nnob Llass zverckon in vigvuvo ^.totiors prompt orlocligt. Rr. ZS4. VMerrmg vom It>. Setzt Barometer nach vllar.vttlold, Wallstrasie I» lSlbdl. 7 N l 7v> «tll . seil gestern L Mtll. gestiegen. Tticriuomelroar. n. Rcaum.: Temp. IN » W., ntedr Dem». Ir!»w.. iiöckste Tein». >7»rs. Sud-Wcft-Atnd. Heiter. Aussichten für den It. September: Wenig Acndcrung. Sonntag, 11. Septbr. Verantwortlicher VIcdactcur sür PftlllifchkA l>r. Emil Bterey I» Dresden So kurz die Monarchenzusaminenkunft in Danzig war, so wich tig ist sie auf lange Zeit hinaus für den Gang der europäischen Politik. DaS darf man kühnlich behaupten, auch ohne Zeuge der Verhandlungen gewesen zu sein und ohne die Sorge, daß Einen die Ereignisse Lügen strafen. In die kurze Spanne Zeit des Freitags- Nachmittags drängten sich Abmachungen von äußerster Wichtigkeit. Fürst Bismarck, der wirkliche Leiter der deutschen Rcichspolitik, hat nicht nur niit dem Kaiser Alexander, sondern auch mit dem Staats rath von Giers längere Konferenzen gehabt. Dieser Diplomat ist Stellvertreter und rechte Hand zugleich vom greisen Minister des Auswärtigen, Fürsten Gortschakoff, den sowohl seine Erkrankung als seine persönliche Feindschaft gegen den Fürsten Bismarck von der Reise nach Danzig dispensirt haben. Allerdings hätte die An wesenheit des augenblicklich einflußreichsten Mannes in Rußland, des Grafen Jgnatieff, den hochpolitischen Charakter des Danzigcr Zusammentreffens noch greifbarer charaktcrisirt, aber die geraden Wege sind cs eben gerade nicht, die Jgnatieff bevorzugt. Er blieb absichtlich im Zarenreiche zurück. Sein Hervortauchcn aus den Ostsce- nebeln bei Danzig hätte das Mißtrauen von Oesterreich und Eng land alkzuschrosi hcrausgefordcrt. Der Argwohn dieser Staaten gegen ihn, dem „Vater der Lüge", dem Schöpfer des von Lord Bca- conSficld, Graf Andrass» und Bismarck zerrissenen unheilvollen Friedens von Stefano, ist wohlbegründet genug und noch lebendig. Jgnatieff hat Herrn von Giers für Danzig den russischen Küchen zettet vorgeschricbcn. Ob es diesem gelungen ist, das Dreikaiscr- bündniß, das schon zweimal schlafengcgangen, wieder zu erwecken, wird sich bald in der Entwickelung der Dinge im Oriente bcmcrk- lich machen. Deutschland hat nur zu wünschen, daß die guten Bc ziehungcn, die eS mit Oesterreich verknüpfen, nicht durch den Freitag Nachmittag gelockert würden. Das Dreikaiserbündniß war mit Nichten eine Bürgschaft des Friedens in Europa, sondern diente nur Rußland als Rückendeckung für seine Eroberungsfcldzüge. Die beiden Kaiser, der deutsche Kronprinz, der Grobherzog von Mecklenburg und drei russische Großfürsten haben im Vereine mit dein Fürsten Bismarck, Herrn v. Giers und anderen hohen Herren in allem Frieden, in vollkommener Ruhe und Sicherheit sich begrüßt, sind zusammen gelandet und durch die Straßen gefahren, haben in dem herrlichen Bau des Artushofs gespeist und sind dann wieder abgereist, der Zar auf seiner Pacht „Dcrschowa" (zu deutsch „Großmacht", auch „Reichsapfel") in die dichten Nebel der Ostsee, der deutsche Kaiser zu den Kavalcriemanövcrn, Fürst Bismarck unter die herbstlich gefärbten Buchen Parzins. Keine vernichte Mörderhand erhob sich gegen daS Haupt eines der Fürsten, die Bevölkerung Danzigs begrüßte vielmehr ihren greisen Landcssürsten und seinen erlauchten Gast aus dem Zarenreiche mit sympathischen Zurufen, dem Fürsten Bismarck bereitete cs ebenfalls einen herzlichen Empsang. Daß Silles so friedlich verlief, ist gewiß zum Tl'cil mit den Vorsichts maßregeln der Polizei zu danken, aber cS ist eine Ungeheuerlichkeit, wenn die „Norddeutsche" behauptet, in Danzig hätten sich die Ban diten von ganz Europa ein Rendezvous gegeben. Der Zar mochte sich lieber den schwankenden Mccrcswogcn, als den dynamitunter Minuten Schienen seiner Eisenbuhncn, lieber den Sccstürmcn und Nebelmasscn als der Vorsicht seiner Polizei anvcrtraucn. Wer will ihm DaS verargen? Er kehrt aber setzt um eine wcrthvolle Erfahrung reicher nach seinem Lande zurück: daß nämlich in Deutschland Kaiserreisen zu den Dingen geboren, die recht gut die Oeffcntlichkcit vertragen und daß er, der Selbstherrscher aller Reußen, nirgends sicherer aufgehoben ist, als im Auslände, fern von allen Reußen. In der stimmungsvollen Architektur des Danzigcr Artus- Hofes, dieses über ein halb Jahrtausend alten Baues, ist dem Kaiser von Rußland ein treues Abbild des Geistes eine der stolzesten Zeiten der deutschen Geschichte entgcgeiigetretcn. Das gegenwärtige Deutschland ringt darnach, die Herrlichkeit des Mittelalters wieder emporsteigen und den deutschen Dolkögcist sich frei und kraftvoll ent falten zu lassen. Das wird in der Einheit des Vaterlandes noch besser gelingen, als es bei der politischen Zerrissenheit möglich war. Wir wünschen nur, daß, wenn der Zar in seinem Reiche wieder weilt, ihm der Abglanz einer großen Epoche deutscher Geschichte die Macht und Bedeutung seines Nachbarlandes von Zeit zu Zeit vor die Seele zaubere! Binnen Kurzem wird Preußen wieder einen eigenen Gesandten beim Papste unterhalten und cs dauert gewiß dann nicht lange, daß aucb der Papst einen Nuntius nach Berlin abordnct. Der selige Graf Harry Arnim hatte also doch nicht so Unrecht, als er einer seiner Broschüren den alarmirenden Titel gab „Der Nuntius kommt." Daß Preußen im Interesse seiner katholischen Unterthancn einen ständigen Gesandten im Vatikan wieder beglaubigt, darüber braucht man sich nicht sonderlich zu cchauffiren. Das war früher schon der Fall. ES macht auch am Ende keinen sachlichen Unterschied, ob Herr von Schlözer nur zu besonderen Anlässen nach Rom gesandt wird, oder dauernd sich dort nicdcrläßt. Von einer römischen Nun tiatur in Berlin aber darf sich der Protestantismus wenig Gutes versprechen. Päpstliche Legaten sind selten Friedensboten gewesen die Eintracht der Confcsstoncn wurde nie durch die Anwesenheit eines Nuntius gefördert. Auch würde die politische Selbstständig keit der CcntnimSpartei durch einen Nuntius in Berlin nicht ge stärkt, der gewiß nicht verfehlen wird, dem Centrum gewisse Be lehrungen und Wünsche zukonuncn zu lassen. Nachdem eS eine Zeit lang geschienen, als ob cS unmöglich sei, «inen neuen Handelsvertrag zwischen Frankreich und England zu Stande zu bringen, sind setzt die Freihändler in beiden Ländern besserer Hoffnung. Bei Einweihung des neuen Bassins in Honfleur hat sich Gambetta offen zum Freihandel bekannt und auch der Handclsministcr Tirard gab seine schutzzöllncrischen Grundsätze ziemlich preis. Nun soll man zwar aus Programmrcdcn Gambetta' nicht höheren Werth legen, als auf die Versicherung eines Paschers von Profession, daß er nichts Zollpflichtiges bei sich führe. Jener Schwäher redet eben seinen verschiedenen Zuhörcrkrciscn stets nach dem Munde, um durch ihren Beifall seine Macht zu erhöhen. In Ncuburg sagte er vor 3 Tagen: Nur keine Programme, wir ersticken unter Programmen; cs kommt auss gute Regieren an; mäßigen wir uns. In Honfleur aber rief er: die Zeit drängt, wir müssen handeln und nun entwickelte er ein neues Programm. Inzwischen wenn man auch weiß, daß es sonst nicht viel auf seine Worte ankommt — bei der Regelung von Handelsbeziehungen kann Gambetta nicht seine Politik nach Belieben wechseln. England schreibt Gambetta sein Verhalten vor und Gambetta muß den französischen Agenten der englischen Freihändler spielen. England ist nicht nur durch die frauzösische Beschlagnahme von Tunis sondern fast mehr noch durch die schutzzöllnerische Richtung der Franzosen gegen Frankreich sehr erbittert. Eine gänzliche Ent frcmdung zwischen beiden Ländern liegt nahe. Um sich die politische Freundschaft der Engländer zu erkaufen, soll Frankreich einen ihm ungünstigen Zollvcrtrag mit England abschließcn. Dieses Schacher gcschäft auf Kosten der Industrie Frankreichs einzusädcln, Gambetta der richtige Mann. Schon sein jüdisches Blut befähigt ihn ausgezeichnet dazu, so unpatriotisch zu handeln. Denn der Jude ist überall der Hauptgclnlsc der englischen Industrie. Die Juden sind au' dem Continent nicht blos die eifrigen Vertreter der englischen Frei- handelStheorie, sondern^auch die fleißigsten Verkäufer der englischen Maaren, namentlich der englischen Schundwaaren. WaS sollten die Engländer ohne das festländische Handelsjudenthum, das ihnen ihre Maaren untcrbringt, anfangen? In einer Schritt: „Die Eroberung der Welt durch die Juden , Versuch nach Geschichte und Gegen wart von Major Osnian Bcy, heißt es sehr überzeugend: beiden statt- . . . . einem politischen Einflüsse und mit materieller Beihilfe unter die Arme greift, wogegen dieses seinen finanziellen Einfluß England zur Ver fügung stellt und dasselbe in seinem Handel unterstützt. Engländer und Juden, beide finden bei einem solchen ssiltschweigendcnlVertragc ihre Rechnung, jene, indem sie dadurch über die ungeheueren jüdischen Kapitalien verfügen, ihren Maaren durch den jüdischen Zwischenhandel Absatz verschaffen, ja im Nothsall die Juden als Spione und Helfershelfer verwenden können. Die Juden ihrerseits ziehen aus diesem Handel den nicht zu verkennenden Vorthcil, daß sic in Folge dessen mit einer Macht verbunden sind, die ihnen Handelsartikel producirt und überhaupt einen erfolgreichen Schutz angedeihcn läßt. Der Jude ist für den Engländer, was der Jagd hund für den Jäger ist. Wenn der Engländer sein zwciläusigcs Schießgewehr (die Industrie und den Handel) anlcgt, so wird dann der Jude zum Hetzhunde benutzt, um das Wild zu sangen und apportiren. Ohne diesen kommerziellen Spürhund ist die Jagd unmöglich; der Engländer muß daher zufrieden kein, was Jener nvportirt. Olme die Juden verfaulten die Erzeugnisse der englischen Fabriken zur Hälfte in den Docks und in den Niederlagen." England bedient sich augenblicklich, um einen vortlieilhaften Handelsvertrag mit Frankreich abzuschließeu, in Gambetta eines Spürhundes von außerordentlich feiner Witterung. Es ist, wie die Dinge liegen, nickst zu zweifeln, daß Frankreichs Industrie den Eng ländern das reiche Futter dieies Spürhundes zahlen wird. Wir Dcntschen aber wollen unserem Gott danken, das: wir mit dem Frei Handel kür immer gebrochen haben. Es war der Anfang einer besseren Zeit. ReuesteTelkftramme vcr..TrrSvnerN'acktt." vom kO.Septbr Berlin. Der Kaiser erhielt gestern noch vor der Tafel die dem Ableben des Prinzen Friedrich der Nieder lande, weshalb er nach Berlin und nicht nach Könitz zurück kehrte. Bei der Abfahrt des Zaren von Ncusalirivaner gab cS ein kleines Malheur. Von der unbeleuchteten Lan dungs-Brücke fiel ein Diener des Zaren mit Gepäck ins Meer, wurde aber von einem Locstsen glücklich licransgefischt. Bismarck reiste mit dem russischen Botschafter v. Saburoff nach Varzin ab. — Die preußische Staatsbahnverwnltung macht jetzt Versuche mit kontinuirlichcn Bremsen, welche den Zweck haben sollen, die Eisenbahnunfällc und Betriebsstörungen möglichst zu verhüten. Berliner Börse. Der neueste Bankausweis zeigt eine aber malige Abnahme des Baarvorrnths um 7 Millionen Mark. Dazu kamen die Meldungen von den Revolten in Egypten, die sehr leb haft besprochen wurden und denen man großes Gewicht beizumessen scheint, sowie niedrige Notirungen von den auswärtigen Plätzen. Nach alledem trug die heutige Börse eine sehr unfreundliche Phn- iognomie. Das Angebot trat dringend hervor, um erst gegen Schluß abzunehmcn ; die Nachfrage fehlte fast ganz. Eisenbahnen chwächer, östrerr. meist matt. Franzosen 3, Lombarden 5 Mark chlechtcr. Banken wurden zum Tbeil recht erheblich beschnitten. !'/» M., Diskonto 1'- Proz. schlechter, während Deutsche l Proz. anzogen. Dresdner neue gaben nach. Deutsche onds und Prioritäten still, unverändert; fremde Fonds weichend festere. Prior, ziemlich behauptet. Bergwerke sehr matt. Laura und Dortmunder je l Proz. schlechter. Industrien wenig verändert; Sächs. Gußstahl über 3 Proz. besser. — Se. Majestät der König, gelten bei Stolpcn nach Pillnitz zurückgckchrt, geh: Manövern bei Crimmitzschau, die vom Mo Lokales und Sächsisches. gestern von den Manövern ^ ^ t, geht heute zu den Divisions- Crimmihschau, die vom Montag bis Mittwoch statt- findcn sollen. Der König nimmt, einer Einladung Sr. Erlaucht des Grafen Clemens von Sckönburg folgend, aus dessen Schloß in Glauchau seine Wohnung. Nicht minder wird Se. Majestät, wie er vor den Stolpencr Manövern die Gewerbcausstelluna in Neu stadt besichtigte, aus der Reise nach den Crimmitzschaucr Manövern der Landwirthschaftlichcn Ausstellung in Lommatzsch einen Besuch abstattcn. — Der Herr Minister des Innern, v. Nostitz - Wallwitz, hat in Begleitung des Geh. Rcg.-Rath Schmaltz und des Reg.-Rath Dr. Roscher die Gewcrbcausstcttung in "Neustadt bei Stulpen besucht. — Der Staat Seife nbahnverwal tun g wird der 16. d. M. ein schweres Stück Arbeit bringen: den Verkehr zum Meißner Künstlerfestc. An dicscni und dem vorhergehenden Tage gilt cS, 15,000 Mann Truppen auS den Manövern nach ihren Garnison- ortcn zu befördern: ein großer Theil der Transportmittel wird dort also in außerordentlicher Weise beansprucht sein und das Zusammen treffen des voraussichtlich außergewöhnliche» Verkehrs nach Meißen mit den erwähnten Truppentransporten dürste die Verwaltung doch ein wenig in's Gedränge bringen. Sic wird zweifellos auch diese Aufgabe knnvältigen, indessen wird das Publikum auch ein wenig Einsicht und Geduld haben müssen, wenn der Andrang zur Rück fahrt zu plötzlich und stark austrctcn sollte. — Vom deutschen Malertage. An dem Festbanket vorgestern Abend im sinnig ausgcschmückten Gcwerbchaussaalc be- thciligten sich 351 Personen und auch hier herrschte, wie bei den sonstigen Zusammenkünften, der beste Chorgcist. Als Ehrengäste waren erschienen: NamcnS der Stadt der Vorsitzende des Siadt- vcrordneten-Collegiums, Herr Hosrath Ackermann, Namens der kgl. Kunst-Gewerbeschule die Herren .Hofrath Grass und Professoren Donadini und Rade, wie Architekt Gurlitt. Den ersten Toast brachte der Vorstand des Orts-Comitös, Herr Maler Mebert «on., aus Kaiser Wilhelm und König Albert aus; die Musik intonirte sofort die Sachscnhymne, die von allen Anwesenden kräftig mit- gesungen ward. Der Schriftführer des hiesigen Malcrbundcs, Herr Maler Otto Carl, gedachte des liebenswürdigen Entgegenkom mens der Staats- und städtischen Behörden und der Ehrengäste und brachte auf die Behörden, die Ehrengäste und die Presse, denen Allen er Dank aussprach, ein dreifaches Hoch. Für die Ehre, die den städtischen Behörden geworden, dankte in fesselnder Rede Herr Hosrath Ackermann: die Stadt wisse die Ehre wohl zu wür digen, so viele Vertreter eines schönen KunstgcwerbcS in ihren Mauern bcherberfM zu können; wenn wir uns jetzt mehr denn je der goldncn gewerblichen Zeit des Mittelalters erinnerten, wo man die Kunst in den Werkstätten heimisch zu machen wußte, so fällt auch dem Malcrverband die Aufgabe mit zu, die Zeit wieder erstehen zu lassen und so zum Volkswohl mitzuwirkcn; veredele die Malerei doch schon die Tcnipcl der Häuslichkeit, in denen ja der wahre Altar dcS Volkswohlcs steht: „Hoch auf Ihren Beruf, hoch auf die Verbindung der Kunst mit dem Gewerbe!" — Hr. Hosrath Grass toastete in sinniger Rede auf das gute Einvernehmen zwischen den Kunstschulen und der Dccoratious - Malerei des deutschen Reiches. Herr Maler Fr. Weber von hier hieß die Fremden willkommen und brachte ein dreifaches -Hoch allen Gönnern der Malerkunst. — Ein vom Wcichselstrand, von Thoren gekommener telegraphischer Gruß ward freudig ausgenommen. Es folgten nun noch verschiedene Toaste, von denen keiner solche Begeisterung erweckte als der, den Herr Maler Stafe aus Lübeck dem „schönen Dresden" widmete: die Schätze der Kunst, die Schönheit der Natur hätten fast Über mächtig auf die von fernher gekommenen Gäste gewirkt; mit einer den Dresdnern gewiß erfreulich gewesenen wahren Begeisterung ward dem „schönen, herrlichen Dresden" ein donnerndes dreifaches Hoch gebracht. Zwei Herren erfreuten während des BankctS durch Vorträge: Herr Charles Landolt sang mit prächtigem Tenor verschiedene Lieder und Herr Ringcwitz trug mit bestem Humor ein plattdeutsches Gedicht vor. Schließlich brachte auch der Ccn- tralvorstand Herr Weber aus Bremen nochmals ein Hoch auf die gcsammtc Presse Deutschlands aus, die für den Bund und seine Bestrebungen stets eine „gute Presse" gewesen sei. Hübsche Tasel- licdcr unterbrachen die Reden, von denen besonders eines in säch sischem Dialekt höchlich amüsirtc. Es herrschte während der langen Tafel, die Herr Prätorius aufs Feinste arrangirt uud mit einem Menu versehen hatte, von welchem >eder Gang für seine Küche ein Belobigungszciigniß ausstellt, eine auimirte Stimmung, die durch recht gute Vorträge des Zaukerodaer Bcrgmusikchores unter Direktor Miksch wesentlich gefördert wurde. Die hiesige Bucbdruckerwclt war gestern in freudiger Be wegung, denn cs handelte sich darum, zwei ihrer Veteranen zu ehren: die Herren August Hcllricgel und Hermann Reiter begingen ihr 50jähriges Buchdrucker-Jubiläum. Am Morgen erfolgte deren Begrüßung mit Gesang und Ansprache in der Anzeiger-Druckerei lBloclnnann und Solmi, welcher der Erstcre seit 31 Jahren, von Beginn der Ilebernnhme des Druckes des „Dresdner Anzeigers" der Zweite seit 27 Jahre» angchört. Ein College hob in einer Ansprache hervor, daß es die Mitglieder der Blochmann'schen Buchdruckerei als eine Ehrenpflicht anschen, diesen seltenen Tag zu einem Ehrentag zu gestalten, da er von Männern begangen werde, die sie hochschätztcn und licbgcwannen, die allezeit den Jüngeren als Muster dienten für Fleiß mrd treues collegialischcs Zusammenhalten in gemeinsamen Jntcresien. Hierauf betonte Vcrr Inspektor Walther des König!. Sächs. Adreß - Comptoirs in höchst anerkennender Rede das gute Verhältnis!, welches immer zwischen Druckerei und Comptoir gewaltet, und brachte seine Glückwünsche und Festgabe seitens desselben dar. Der Chef der Firma, Herr Blochmann, und sein Stellvertreter, Herr Brückner, sprachen ebenfalls ihre Freude und herzlichen Glückwünsche aus. Die Festgaben bestanden in Bouquets, silberner Schnupftabaksdose, goldener Kette, Gehpelz u. s. w., gewidmet von Prinzipal und Kollegen. Die Lehrtinge der Druckerei brachten als Fcstgruß gc- chmackvolle Votivtascln. Im Lause des Vormittags beschied Herr Oberbürgermeister 1)r. Stübcl die Jubilare zu sich, um ihnen aus der Güntz'schen Stiftung ein Geldgeschenk zu überreichen, hierbei eine Anerkennuüg ausdrückend. — Der gestrige'Abend vereinigte die gesammte Dresdner Buchdrucker-Korporation in Braun's Horel zu einem Fcstcommers. — In wenig Tagen schon, am 15. d. M., giebt der alljährlich ich wiederholende Wegfall einzelner Züge aus dem S o m mcr - Fahrplan der Eisenbahnen der „Saison" ihren offiziellen Ab schied. Der Nachtzug, welcher um !) Ulir 25 Min. Abends von Dresden nach Bayern re. verkehrte, geht nur noch bis Chemnitz und verliert die weiteren Anschlüsse, ebenso wie der um 8 llhr 2 Min. rüh hier cintressendc Zug nur noch von Chemnitz abgelasscn wird. Ter um 7 Ilbr Abends von hier abgehendc Zug verkehrt dafür bis Reichenbach und der um 2 Ulir 31 Min. Nachmittags eintreffcnde geht statt von Zwickau, von Rcichcnbach ab. Die direkten Wagen Bcrlin-Tcplitz, welche jetzt in den MittagSzügcn 12 Ulir und I Uhr en-A " ' ab Dresden September ab und -Vr2 Uhr in Dresden laufen, werden vom eingczogcn. Man hat aber bei den um 1 Uhr ab .. zöge . Dresden nach Bodenbach abgchcndcn und um M2Ubr Nachmittags in Dresden cintrcffcnden Zügen noch Gelegenheit, die nach Karls bad durchgehenden direkten Wagen auch zur Fahrt nach Tcplitz zu benutzen. — Von den in diesem Jahre stattgesundenen Veränderungen in der Numcrirung von Hauser und stücken sind zu den früher erwähnten hinzugetrcten: Gophicnstraßc 7 (Bargou) ctzt Wilsdrusfcrstraße 21b: der Neubau Altmarkt 18 (vom l- Oct. c. an Kgl. Aorcß-Eomptoir) jetzt a. d. Krcuzkirchc 17; Jüdeizhof 1 ..tzt Ncumarkt 14 (betrifft den am Neumarkl gelegenen Tbeil tncscS Grundstückes mit besonderem Hauscingange); gr. Kirchgaffc 5 (bisher Hinterhaus- nunmehr selbstständige Nr. aus Wcißcg.OK; Bautznerstr.6!) etzt Wcintraiibenstr. 6- Neuegassc 28 jetzt Grunacrstr. 12 u. 14 (Hintergebäude); Strchlcncrstr. 25d jetzt Gutzkowftr. 2; Mühlhpf- gassc 2 jetzt Freibcrgerpkatz 33: am Oueckbrunncn 3 jetzt Grünrstk. 1 - (I ) l i ^
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