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Dresdner Nachrichten : 03.06.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191206032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-03
- Monat1912-06
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.06.1912
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X. Ach»»««, 4SI. v«r«s».GeALHr »r »"«- »e» »et p«I. «el «in,nall,«r Zu. Nell»», durch die «lost !>«.<o»n«»e»ell,eld>. Dt« de» Lelerii »on Dresden u. Umyedunz »m lag« vorher ,u. Uftellie» «dend-Au». jade» erhallen dl« au». «lltttaen «ep^er mit der Mor,en.Au«gal>« »»lammen >uaeilell. Slachdrucknurmi-deu«. llcher Ouellenanoad» <„Dre»d. Nachr."» zu- llllstg. — llnoerlanite Manulkrl»i« werde» »ich« auldewohrt. «,»«»» «. Jmri ISIS. KegvünSol 18SV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: II » 209k » 3K01. fün feinsekmsckev siispkö: Vveil'ing foncks/?/-- t/ioco/scke > ^ tdoco/ar/e!/>er7s/e/§O^ ^/»ooo/sc/s j eacso /le? /(F. Lose ^.40 Af. vsLss^/- xe/» Fsadoa 2. A u. - /st. ^ Anieigen-Darif. Annahme von Anlün. dloungen dli nachm, 3 Uhr, Connlag« nur Mariensirade 88 vo» N bio >/,I Uhr, Di, elnlpailiae »irundieil, tra, « Sllden» »a PI, lsamtlten-8Iachi«chle» au» Dreodo» 2d Pi,: di« zweisuaiiig» Zeile °ufT«rIietIe7»PI,d«e iweilpailig« Reklame- »Ue 1.80 M, — Zn Rummein nachSonn- und Neiertngen die einipaiiige Erundzeiie 8» Pi,, Familien- Nachrichten au» Dre». den die Mrundzcile 80 Pf, — AuswSriiae Auilrüge nur gegen Voiaurbezahlung, — Jedes Beiegbiall lallet l« Pf. Hauptgeschäfts st elle: Maricnstraße 38/40. Svacütan SI« ckl» Scbsuivnstor äse »» i^AUMkuNSl" Oi-sscisri-/^., VikloriLsIrssss 5/7. In enüsst«»- /^U8v,i»kl bal billleslan ^f«i,an. . Drlr klSLSS IL990 33^L> I verlr»n<Ze Preise. Keinlisrät ^L/LUPvIt vreLLlen^! n«nLlr.26 I ak'len-Lckir'me 2S>1e-L,3uben t-eoss» Lusueadi, I. li. IlilllA. L«„ stM fit. ZMi, klvirencls ^leulielton. Illuslfisklo ^ivislislv ff«i. seit laliren M»«-2^242^ silasclie 2,50 d>41<., Icomvl. IMWW WM'U'FIdgH kcrväürt ILllllllllU, mit Zerstäuber 4,50 dik. si kkinMveresm, Mrv ertigs Losev, Mutmaßliche Witterung: Kühler, Gewitterneigung, Im gestrigen Groszen Dresdner Jagd rennen siegte „Coiffeur". Lic. theol. Dr. Warmuth wurde gestern als Pfarrer der Ehristuskirche in Borstadt Strehlen cingcwicscn. Das dritte Lausitzer Musik fest wurde gestern in Bautzen abgchaltcn. Bei der Abfahrt zum N o r d w c st d c u t s ch c n N u n d- flugc stürzten die Flieger B u ch st a e t t c r und Leut nant Stille ab. Beide sind tot. Neueste Zrahtmeldungen vom 2. Juni. Graf Zeppelin in Hamburg. Bremen. Das Luftschiff „2. III", das unter Führung des Grasen Zeppelin mit dem Prinzen Heinrich von Preußen an Bord um 8 Uhr 50 Min. in Hamburg ausgc- sliegcn war, langte um 5 Uhr 15 Min. über Bremen an. Nach einer 20 Minuten währenden Kreuzfahrt verlieb cs in nördlicher Richtung vor einem hcrausziehcnden Unwetter die Stadt. Es hat sofort die Rückfahrt nach Hamburg ongetreteu. Ten übrigen Flngveranstaltnugen machte ein stärker Platzregen sowie Gewitter ein vorzeitiges Ende. Hamburg. Der Senat gab beute mittag im Kaiscrsaale des Rathauses zu Ehren des Grasen Zcvvclin ein Frühstück, woran u. a. Prinz Heinrich von Prcuszcn, Vertreter der Bürgerschaft und der Lusti'chifsabrts-Akticn- gesellschaft, svwie einige Verwandte des Grafen Zeppelin tcilnahinen. Auf eine BegrüszungSansprache des Bürger meisters Dr. Burchardt antwortete Gras Zevvelin mit einer längeren Rede, die mit einem Hock ans den Senat und die Bürgerschaft der freien Hansestadt Hamburg schloß. -» Breme». DaS Parseval- Luftschiff hat die Fahrt nach Bremen wegen der ungünstigen Wetterlage cU'igtgcben. Pom nordwestdeutschen Nundflltqe. Bremen. Bei der Abfahrt zum n o r d w e st d e u t s ch c n Mundslugc, die heute srüh in Gegenwart des Grosz- Herzogs von Oldenburg stnttsand. hat sich ein schwerer Unfall ereignet, Bnchstätter, der kurz nach 7 Uhr mit Leutnant Stille vom 2. Hannoverschen Infanterie- Regiment Nr. 77 ausgesticqen war. stürzte beim Nehmen einer Kurve plötzlich ab. Der Apparat Überschlag sich und begrub beide Insassen unter sich. Beide wurden durch Eiscnsägcn und Beile erst aus den Trümmern befreit. Nuch- stättcr gab noch einige Lebenszeichen von sich, verschied aber bald darauf. Leutnant Stille war sofort tot. Die Ver anstaltung wurde sofort unterbrochen. Bremen. Krieger aus seinem Icannin-Apparat muszte bei Ucmtc im Kreise Nienburg, kurz vor Minden, wegen starken Sturmes und Gewitters aus einer sumpfigen und moorige» Wiese landen. Infolgedessen sanken die Räder und das Fahrgestell des Apparates knietief in den Boden ein. Das Fahrzeug stellte sich auf den Kops. Das Vordcrgestcll und die Propeller sind zertrümmert. Krieger nnd sein Begleiter Leutnant Stessen sind völlig un verletzt geblieben. Flieger Schirrmeister, der um 8 Uhr 88 Min. in Bremen startete, muszte wegen schwieriger Orientierung, veranlaßt durch einen furchtbaren Regen und Gewitterböen, die Fahrt um 7 Uhr 40 Min. bei Licbcuan, 80 Kilometer vor Minden, unterbrechen. Ter Apparat ist völlig unbeschädigt geblieben. Daö niederländische Kvuigsyaar in Paris. Paris. Die Königin Wilhelmine und Prinz Heinrich der Niederlande gaben heute z» Ehren des Prä sidcntcn Falltärcs und seiner Gemnhlin in der nieder ländischen Gesandtschaft ein Frühstück, woran auch der Prä sident des Senats Dubost. der Präsident der Kammer Des chanel und der Ministerpräsident Poincare tcilnahmcn. Paris. K ö » igin W i l h e l m i n a von Holland legte heute nachmittag am Denkmal ihres Ahnherrn, des in der Bartholomäusnacht ermordeten Hngenottensührers Ad mirals de Eoltguu, einen Kranz nieder. Später wurden die Königin und der Prinzgemahl, begleitet von Präsident Falliörcs und seiner Gemahlin sowie von Ministerpräsident Poincare, im Rathause feierlich begrübt. Die Königin dankte für de» warmen Empfang, de» ihr die Bevölkerung von Paris bereitet habe, und zeichnete sich i» das goldene Buch der Stadt Paris ei». Sodann begaben sich die Fürst lichkeiten nach dem Ministerium des Aensteren. Der italienisch-türkische Krieg. Koustantinopcl. Stach Meldungen, die bei der Pforte eingegangen sind, haben italienische Schisse Hidj a Dan kt c h s gn der Küste des Wilascts Linurna bombardiert. Der Minister des Innern, der von seiner Reise zurück- gekehrt ist. Kat die Beschlüsse, nach denen italienische Hospital ärzte, Kranke. Greise, unverheiratete Frauen, Witwen und Wcrkführcr von der Auswcisnng ausgeschlossen sein sollen, bestätigt. Paris. Ter Kriegsberichterstatter des „Siecle" tele-, graphicrt aus Dchibad an der tuncsisch-tripolitanischcn Grenze: Am 31. Mai unternahmen die Italiener 0000 Plan» stark einen Ausfall aus Buchamez, wurde» jedoch von der türkisch-arabischen Reiterei in die Flucht geschlagen und erlitten grobe Verluste. Die Türken hatten 5 Tote und 28 Verwundete. Neues Palais bei Potsdam. Der Kaiser nahm heute morgen an dem Gottesdienst in den Eommuns teil. Die Predigt hielt ials Prvbcpredigtl Konsistorialrat Superinten dent Vorwerk aus Nobla. Um 42 Uhr emvsing der Kaiser den ncuernannten belgischen Gesandten Baron Bcrens in Gegenwart des Staatssekretärs v. Kidcrlcn-Wächtcr. 42^ Uhr trafen der König und der Kronprinz von Sachsen im Neuen Palais ein. Berlin. Der frühere preußische Gesandte beim Vatikan, Freiherr v. Roten Han, der am 46. Mai von einem Auto mobil überfahren worden war und einen Schädelbruch davongcirage» hatte, ist heute vormittag seinen Verletzungen erlegen. Wetzlar. Der „Wctzlarer Anzeiger" meldet: Kricgs- mtnistcr Haldane ist gestern abend über Vltssingen nach England abgcreist. Heidelberg. Der Architekt der Chicagocr Weltaus stellung D. A. Vürnham ist gestern abend hier ge storben. Paris. Fast sämtliche Angestellte der östlichen Straßenbahnlinien sind heute in den Ausstand getreten. Ochringen. Gestern nachmittag explodierte das Stampswerk der Pulverfabrik Adolzsurth. Das Gebäude ist zerstört: Menschen sind nicht getütet worden. Sertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König und der Kronprinz trafen am Sonntag morgen, von Sibyllcnort kommend, in Berlin ein und wurden am Bahnhofe vom sächsischen Ge sandten Frciherrn von Salza und Lichtenau empfangen uns nach der Gesandtschaft geleitet. Bet der Frühstücks- tafcl im neuen Palais saß der König von Sachsen rechts vom Kaiser. Das kaiserliche Automobil, das den König von Sachsen von Berlin nach dem neuen Palais brachte, hatte unterwegs eine Panne. Ter König setzte die Fahrt im Automobil des Gefolges fort, doch konnten auch diese Herren nach sofortiger Reparatur des Defektes mit unwesentlicher Verspätung im Neuen Palais ein- treffen. Der König wurde ^om Kaiser an der Gartenseite des Neuen Palais erwartet und zunächst in den Muschcl- saal geleitet. Als Absteigequartier für den König und den Kronprinzen wurden die Roten Kammern bcrcitgchaltcn. Um 2Vz Uhr hatten die sächsischen Mannschaften des Lchr- infantcricbataillvns, etwa M an der Zahl, an der Rampe auf der Gartenseite Aufstellung genommen, mit ihnen der Kommandeur des Bataillons und die sächsischen Offiziere. Ter König besichtigte die Mannschaften und sprach mit einigen von ihnen. Auch der Kaiser wandte sich einigen Leuten zu. Nach 3 Uhr fuhren der König und der Kron prinz von Sachsen im Automobil nach Berlin, von wo um 8 Uhr die Rückreise nach Dresden erfolgte. — Bei Ihren Kgl. Hoheiten Prinzen und Prinzessin Johann Georg fand gestern mittag Tafel statt, an der die Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich, sowie die drei Prinzcssinncntöchter des Königs tcilnahmcn. — Aus Triest wird gemeldet: Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde schiffte sich am Sonnabend früh mit ihrer Schwester, der Erzherzogin Maria Ioscpha, uiid Gefolge an Bord des Finanzdampfcrs „Ritter von Bilinski" zu einer Fahrt nach Brioni ein. AbcndS er folgte die Rückfahrt nach Miramar. — Staatsminister Graf Vitzthum v. Eck st ä d t ist am Sonnabend abend aus Schlesien hier wieder eing et rossen. — Zu Ehren des Bäurischen Ministers des Aeustcrc», Frciherrn von Hertling, der heute hier cintrifft, findet morgen beim Staatöministcr Grafen Vitzthum von Eckstädt ein Tiner statt. — Einweisnngsseicr des Pfarrers der Ehristnökirchc, Herrn Lic. theol. Dr. Phil. War m u t h. Die Ehristuskirche prangte gestern in ihrem Festschmucke und war bis aus den letzten Platz gefüllt. Der Feier wohnten bei als Vertreter des RateS die Herren Bürgermeister Dr. Krctzschmar und Stadträte Dr. Reichardt und Tietz. ferner u. a. die Herren Exzellenz U. Ackermann. Obcrvcrwaltnngsgerichtsrat Dr. Hvffmann, Amtshauptmann Dr. Streit. Oberlandesgerichts- rat Dr. Steinmetz und Stadtschulrat Prof. Dr. Luon. Die Ein weisung selbst vollzog Herr Konsistorialrat Superintendent Dr. Költzsch unter Zugrundelegung des Bibclwortes Ioh. 8, 7: „Ihr müsset von neuem geboren werden". In erhebenden, geistvollen und zu Herzen dringenden Worten legte er die Bedeutung dieser Stunde aus und wies ans die Rechte und Pflichten, die der neue Pfarrer übernehme, hin. Herr Pfarrer Hilbert tAnncnkirchel verlas den Lebenslauf. Danach ist Dr. Warmuth ein Dresdner Kind. Er wurde geboren 4872, besuchte die 3. Bürgerschule und das Wettiner Gymnasium, studierte dann in Leipzig und Tübingen Theologie und widmete sich zunächst dem Dienst des höheren Schulamtes. 4004 wurde er als Geistlicher der Annenkirche ordiniert. Namens des Patrons überreichte Herr Bürgermeister Dr. Krctzschmar unter herzlichsten Segenswünschen die VokationSurkunde und Herr Schul- KömZI. l-Iofspoibsks I» 1L I2K I» 14 Hi« direktor Meyer gab für den Kirchcnvorstand das Gelübde der Treue durch Handschlag. Nachdem die Motette des frei willigen KirchcnchorS der Ehristuskirche „Hebe deine Augen aus" klangschön gesungen war. hielt Dr. Warmuth seine Antrittsprcdigt über 2. Korinth. 18. 48. „Vernimm das Ge lübdc Deines neuen Seelsorgers: Christusaemeindc, ich will dich führen zum drcicinigcn Gott. Ich will dich zu Jesu Christo leiten. Ich will dir den Vater zeigen. Ich will dem heiligen Geist in dir den Wea bereiten." Zum Schluß sang Frau Miersch-Nahmmacher das geistliche Lied: „Gott ist die Liebe" von Hanns Kötzschkc in stimmungsvoller Weise. — Studieuauöflng des Königl. Sächsischen Altertums, vercinö. Der Königl. Sächsische Nltertumsvcrcin unter nahm am Sonnabend seinen diesjährigen Studicnausslug nach den Schlössern Zöbigker, Knauthain und Gautzsch bei Leipzig. Die Beteiligung war eine un gewöhnlich zahlreiche, da über 60 Herren mit dem hohen Protektor des Vereins, Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Johann Georg an der Spitze, der Einladung des Gcsamtvorstandes gefolgt waren. Die Abfahrt erfolgte in einem von der Königl. Generaldirektion der Staatseiscn- bahncn zur Verfügung gestellten Sonderwagen mittelst Schnellzuges früh 8 Uhr vom hiesigen Hauptbahnhofe, In Leipzig begaben sich die Herren nach der Station der elek trischen Straßenbahn am Roßplatze, wo ebenfalls wieder Sondcrwag?» bereit standen, um die Teilnehmer nach Gautzsch zu führen. Nach genußreicher Fahrt wurde von Gautzsch aus ein kurzer Spaziergang nach Schloß Zöbigker unternommen, von dessen Dache die rot blaue Fahne der in der Leipziger Gegend alteingesessenen Familie Kees herabgrüßtc. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Familie Kees folgte ein Rundgang durch die be haglichen Schloßrüume, wobei in der Bibliothek inter essante alte Akten aus der Vergangenheit des Schlosses und der früheren Besitzer desselben eingesehcn wurden. Hier auf vereinigte man sich im Parke zu einem Frühstück, bei dem Dr. Krebs-Leipzig einen interessanten Vortrag über den Ahnherrn der Familie Kees, der besonders als Organisator und sächsischer Obcrpostmcister gewirkt hat. hielt. Am Schluffe des beifällig ausgenvmmcnen Vor trages brachte Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg ein dreifaches Hoch auf die Familie Kees aus. Gegen r/el Uhr wurde aufgebrochen und eine Omuibus- sahrt durch die Elstcrauc am alten Rittergut Kvspuden vorbei nach Schloß Knauthain unternommen, von dessen Zinnen gleichfalls die blaugclbc Fahne des Grafen gcschlcchtcs von Hohenthal herabwchtc. Nach einer Be grüßung durch Ihre Exzellenz die Frau Gräfin von Hohenthal und Bergen und den jungen Grafen von Hohenthal wurden auch hier Schloß nnd Park besichtigt. Ebenso wurde die Knauthaincr Kirche einer Besichtigung unterzogen. Hier waren alte Bücher und Handschriften über die Vergangenheit der Kirche auSgelcgt. Besonderes Interesse fanden zwei alte wertvolle Kelche, über deren Alter und Herkunft sich eine kleine wissenschaftliche Aus einandersetzung entwickelte, an der sich namentlich Seine Königl. Hoheit Prinz Johann Georg, der bekanntlich ein vorzüglicher Kenner kirchlicher Altertümer ist. sowie die Herren Geh. Hofrat Professor Dr. Gurlitt. Professor Dr. Berling u. a. beteiligten. Die Erklärungen gab hier Herr Pfarrer Nicdncr. An der Außenseite der Kirche wurde dann noch ein vortrefflich erhaltenes romanisches Portal mit schön erhaltene» Kapitälcn und einem vielleicht etwas späteren Tympanon in Augenschein genommen, woraus die Wciterfahrt zunächst nach Schloß Lauer angetrcten wurde. Hier besichtigten die Herren die alten Wappen über dem Eingänge, sowie ein gut erhaltenes Renaissance- portal im GutShofc. Den Schluß der Exkursion bildete Schloß Gautzsch, wo sich gleichfalls wieder die Mit glieder der Familie Kees zur Begrüßung cingcfundcn hatten. Hier erregten besonders die kostbaren Gobelins aus dein 17. Jahrhundert die Ausmerliamkeit der Be sucher. die dann »och einige Zeit in dem wundervollen, im altfranzösischcn Geschmack angelegten Garten bei einem Glas Maibowle oder einer Tasse Kaffee verweilten. Unter der Führung des Herrn PiarrorS Wan gewann be suchte man zum Schluffe noch die freundliche Dorslirche, in der die alten Denkmäler am Altarplatze und besonders eine sein ausgcführte charakteristische Marmvrbüstc von Otto von TiSkau, die jedenfalls aus der Tchlüterschcn Schule stammt, großes Interesse erregten. Tie wissen schaftlichen Erläuterungen im Schlosse und im Parle gab Herr Pfarrer Wangcmann-Gautzsch. Gegen 5 Uhr lang ten die Teilnehmer im Korslhausc Ra schwitz an. woselbst das Mittagessen eingenommen wurde. Herr Ge heimer Negicrungsrat Dr. Er misch begrüßte hier die Teilnehmer zu dem Ausslugc zugleich im Namen des hohen Protektors und dantte diesem für seine Teilnahme nnd sein rcgcS Interesse für den Verein und dessen Be strebungen. Der Ausflug habe diesmal in ein Gebiet ältester sächsischer Kultur geführt, in dem auch noch die altgcrmanische Gastfreundschaft hochgchaltcn werde. Der Redner schloß mit einem dreifachen Hoch auf Seine König liche Hoheit den Prinzen Johann Georg, woraus dieser sofort mit herzlichen Worten dankte und hcrvorhob, daß es ihm stets eine besondere Freude sei, an den Ver anstaltungen des Vereins tcilnehmcn zu können. Gerade bei den Ausflügen biete sich Gelegenheit, die alten und wertvollen Kunslschätzc deS Landes in Augenschein zu nehmen. Auch heute sei dies wieder der Fall gewesen, doch habe dies der Verein in erster Linie den liebenswürdigen Gastgebern und Gastgeberinnen und deren freundlichem
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