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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120526012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912052601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912052601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-26
- Monat1912-05
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1912
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»Dresdner Nachrichten* s Sonntag, 2V. Mai 1012 ^>rr ^ «erauoier Zeit darauf gerechnet wurde, daß die türger» ltchr» Parteien den Wehrvorlagen ihre Zustimmung geben wurden, so schien bis in die letzten Tage die Be. schasfung der Deckung gcsührdet. Bet der Beseitigung der sogenannten Liebesgabe kam es daraus an, die Et», nahmen aus der Branntweinsteuer »u vermehren, ohne einem wichtige» Prvduktiviisgrwerbe die Grundlagen ge- sundcr Entwicklung zu entziehen. Diesem Zwecke dient eS. wen» die Hälste der Mehrertrage zur Unterstützung deS gewerblichen Spiritus verwendet werden, und die verbündeten Regierungen konnte» sicss daher mit diesem Entschlüsse einverstanden erklären, nachdem für eine andere Deckung Sorge getragen war. Die verbündeten Re- girrungen haben auch dazu ihre Zustimmung erklärt, das, diese Deckung in einer allgemeinen Besitzsteuer bestehen soll. Der Reich-ftnanzverwaltung wird nunmehr die Ausarbeitung einer allen Arten des Besitzes gerecht wer. -enden Besitzsteuervorlage obliegen. Ob es gelingen wird, eine B e s i tz st e u e r zu sinden, die auch allen Arten der Parteianschauungen und Lebrineinungen gerecht wird, ist allerdings eine andere Frage. Bedeutsam ist vor altem, daß die gesetzgebenden Körperschaften unbeirrt durch Ber- suchungen irgend welcher Art an dem Grundsätze, keine Ausgaben ohne Deckung, festgchaltrn hat. Sofern bei der Wirtschaftsführung des Reiche- an der erprobten Sparsam keit festgehalten wird, ist ein Rückfall der gesundenden Finanzen in die frühere Schuldanhäufung nicht zu be fürchten. Die Sozialdemokratie, die im Anfang mit gedämpften Tonen operierte, har sich im Laufe der Session völlig zu der alten Manier zuriickgefunden. Während ihre Bertreter im preusitschen Abgeordnetenhause andauernd durch Berleugnung der Grundlagen jeder par- lamentarische» Berhandlung die widerwärtigsten Szenen provozierten, holten sie im Reichstage noch in den letzten Tagen zu Angriffen gegen die Monarchie und den preu- ftischeu Staat aus. die an verbissener Gesinnung und bren nenden Hasse ihresgleichen suchten. Der Reichskanzler protestierte durch Tat und Wort gegen diese maß losen Ausschreitungen, die jedenfalls aufS neue ge zeigt haben, wie vorsichtig man mit der Hoffnung auf eine in ruhigere Bahne» lenkende Entwicklung der Sozialdemokratie sein muß. Auch jetzt bat sich bei ihr der revolutionäre Trieb wieder stärker er wiese». als die taktischen Rücksichten. Gerade Scheide rn a n n war angesichts dieser Vorgänge am iveuigsten ge eignet. den Nachweis zu wagen, daß seine Partei seit ihrem Bestehen jede Gewalt abgelehnt habe. Er verlangt aber, daß die Fortentwicklung den sozialdemokratischen Forde rungen Rechnung trage: sonst könnte auch seine Partei, so bedauerlich es für sie sein würde, den Lauf des Verhäng, nisses nicht aushallen. Ihre bisherige friedfertige Ge sinnung. welche vom Redner einzig aus taktischen Er wägungen plötzlich unterstrichen wurde, ist ein frei er fundenes Phantasiestück. Aus den Kundgebungen der Partei und der sozialistischen Presse lassen sich Hundertsache 24elege für de» revolutionären Charakter der Sozialde m vkrati e ansüliren. Schon allein die jubelnde Zustimmung der Genossen zu allen blutigen Um- Wälzungen im AuSlande sieht zu Scheidemanns Versiche rung in grellem Widerspruch. K a >i t S k y hat die Idee des Revisionismus von einer Eroberung der politischen Macht ohne Gewaltanwendung abgewiesen. Der Parteitag in Jena sagt, daß gegebenenfalls der politische Massenstreik als Kampfmittel anzuivenden sei. Massenstreik aber be deutet den Straßenkampf und die blutige Revolu tion. Rosa Luxemburg hat dielen Massenstreik unter Be rufung ans die russische Revolution gepriesen. Herr Scheidemann wird diese Zeugnisse erst widerlegen müssen, ehe er mit seiner Behauptung Glauben finden wird." lionsercuz südwestasrikauischcr Miucnintcresscnten. Berlin. 'Priv.-Tel.i Im Neichskolviiialamt fand dieser Tage unter Vorsitz des Staatssekretärs Dr. Sols eine Kon ferenz s ü d w e st a s r i k a n i s ch e r M i u e ii i n t c r c s s e n - t e n statt. In der Hauptsache handelte es sich um eine Ans sprache wegen der Umwandlung der Diamantzölle. Der türzüch vcröisenllichten Vorlage der Regierung wurde im allgemeinen zugestiinmt. Das Neichskolviiialamt hat sich dabei zu einigen lleinercn Zugeständnissen bereit erklärt und einen gewissen Zuschlag aus die Betriebskosten be willigt. Die Trauerseierlichkeitcn in Gmunden. Berlin. lPriv.-Tel.i Der G r o ß h e rz o g und die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin werden an der ^ Beisetzung in Gmunden nicht teilnchmen, weil A Großherzogin Alexandra in den nächsten Monaten einem freudigen Ereignis entgegensieht. Bis jetzt sind vierzehn Fürstlichkeiten zur Beisetzung in Gmunden angemeldct. Schwedische Städtevertrctcr in Berlin. Berlin, lPriv.-Tel.i Die Ankunft der schwedischen S tü d k e v e r t r e t e r erfolgt hier am 2. Juni. Es sind zwanzig Delegierte der Städte Stockholm, Göteborg und Malmö angcmelüet. Gegen daS Zigeunerunwesea. Berlin. lPriv.-Tel.j Ter Obcrpräsibent der Provinz Brandenburg hat zur Bekämpfung des Zigeunerun. Wesens eine Pvlizeivcroidining erlassen, welche Zigeu nern und den nach Zigciincrart hcrumziclienden Perionen das Zusammriirelieii in Horden verbietet. Als Horde gilt eine Vereinigung mehrerer Familien oder eine Vereini gung einzelner Personen mit einer Familie, zu der sie nicht gehören. Die Verordnung tritt am i. Juni in Kraft. Die Einfuhr von Gefrierfleisch. Berlin. IPriv.-Tel.j Die 25 Bczirksvercinc deS Deutschen Fleischcrverbandcs haben sich in den letzten Wochen mit der Frage der Einfuhr von Gesri er st ei sch beschäftigt und sich alle außer zweien gegen diese Einfuhr ausgesprochen. ES sei ausgeschlossen, durch Ein führung von Fleisch in gefrorenem oder konserviertem Zu stande die Viehpreise herabzusetzcu. Da das Fleisch im Auslände nicht wie bei uns einer amtlichen Fleischbeschau unterworfen ist, leien mit der Einsübrung von Gesrierslcilch in hngienischcr Beziehung schwere Gefahren verknüpst, ins besondere lei dieses Fleisch zum kleinen Verkauf sehr wenig geeignet, da es schnellsten» verlaust werden müsse, wenn es nicht sehr häßliches Aussehen aiiiiehmcn oder gar verderben solle. Masscncrkrankungc« an Fleischvergiftung. Danzig. lPriv.-Tel.j Am Himinelfahrtstage er krankten in drei Orten im Kreise Marienburg, sowie in zwei Orten im Kreise Elbing nahezu lüg Personen an Fleischvergiftung, wahrscheinlich infolge deS Genusses von Hackefleisch. Ob dieses Schweine- oder Rind fleisch war. konnte noch nicht scstgestellt werden. Von den Erkrankten ist eine Frau im Kreise Elbing gestorben und bereits begraben. Außerdem wurde in das Tiakonissen- haus in Marienburg ein Arbeiter unter angeblich cholera verdächtigen Erscheinungen cingeliefert. Es ist durch amt liche bakterioloaische Untersuchung jedoch erwiesen, daß es sich nicht um Cholera handelt, sondern daß wahrscheinlich ebenfalls Fleischvergiftung vorliegt. Ter italienisch-türkische Krieg. Nom. lPriv.-Tel.i Das Luftschiff „I-. l" wird in Braceiano fertig gestellt und soll sich nächster Tage nach einer der Inseln des Aegüischen Meeres begeben. Es beißt, daß das Luftschiff, weil es bedeutend größer ist als die in Tripolis befindlichen „U. 1" und „L. 2", dazu verwendet werden soll, die DardanellenfvrtS aus der Lust zu bombardieren. v«rU«. sVrtv^M D«r Kaiser -at de« öfter, retchtsch - ungarischen tzeldmarschallrutnant Schemua, «hes des Generalftabe» für die gesamte -ewafsnet, Macht, da» wroßkreuz de» Rote« Ädlerordeu» und dem btshertgen Botschaftsrat bet der sra»»vsischt« Botichast tn Berlin Baron de verckhetmden Kronenorden 2. Klasse mit dem Stern verliebe». Berlin. lPrlv-.Del.) König Ferdinand vo» Bulgarien wird am 6. Juni hier eintrefsen. um seinen offiziellen Antrittsbesuch nach der Pro« klamatton Bulgarien» zum Königreich avzustatten. Berlin. iPrtv..Del.) Wie man der »Deutschen Lage», ztg." schreibt, werden dem Reichstag im kommende« Herbst zwei Vorlagen über ge werblichen Rechtsschutz zugehcn. Die erste bezieht sich aus die Ratifizierung der Washingtoner Akte zur Erweiterung der Pariser Ueberetn- kiinft sür gewerblichen Rechtsschutz, die zweite ist bestimmt, die geilenden Rechtsprechungen mlt den Vereinbarungen dieser Akte tn Einklang zu dringen. ES handelt sich um Aeiiderniig der Gesetze über den S ch u tz v o n G e b r a u ch S- >n u st e r n und über das Warenzelcbenrecht. Auch die Bestimmungen über die Geltendmachung des Priorität-, rechts müssen entsprechend geändert werden. Bet dieser Ge- lrgenhett ist auch die grundsätzliche Anerkennung eines Schutzes für Kvllekttvmarken vereinbart worben. Berlin. fPriv.-Tel.) Der Dentsch-Argentint- s ch e Z e n t r a l v e r b a n d veranstaltet heute auS Anlaß des argentinischen Nattonalfestes ein Festmahl tm Hotel Adlon. Unter den etwa 158 Teilnehmern haben sich auch der Staatssekretär deö Aenßeren v. Kiderlen «Wächter. StaatSministcr Dr. Delbrück. Generalseldmarschall Freiherr v. d. Goltz und die Gesandten vo» Argentinien/ Chile und Kuba angemeldct. Berlin. lPriv.-Tel.j Wie ans Mexiko gemeldet wird, sind von der Familie Gutierrez, die die Deutschen in Covadonga ermordet hatte, zwei weitere Mitglied.!, Rvsendo und Rainvn, gefaßt und tn daS Mexikoex Gefüng- niS gebracht worden. Berlin. (Priv.-Tcl.j Wegen AuSbruchS der Maul» und Klauenseuche ist. wie die »Allgemeine Fleijcherztg." meldet, der Berliner Viehhos heute sür die Bieh- guöfilhr gesperrt worden. Berlin. lPriv.-Tel.j Die Fälle von GeschlechtS- Umwandlungen mehren sich. Eine 25jährtge, bisher als Dame in Berlin lebende Person erhielt heute durch das hiesige Amtsgericht folgende Zustellung: Die Ein tragung im Geburtsregister des Königlichen Standesamts, Jahrgang 1877, Urkunde Rr. 54. ist durch Bcischreibung folgenden Vermerks zu berichtigen: DaS am 8. Juli 1877 von der Frau Louise W. ged. O. geborene Kind ist mann, lichen Geschlechts. Sein Name ist nicht Louise, sondern LouiS. Cronberg. Heute vormittag 11 Uhr sind tn der neu reparierten Burgkavelle die Z w t l l i n g s b r ü d e r Prinz Philipp und Prinz Äolfgang von Hessen, Söhne des Prinzen Friedrich Karl von Hessen, kon firmiert worden. Bei der Feier waren anwesend Land- gräsin Karl von Hessen, geh. Prinzessin von Preußen, nebst Töchtern Erbpriiizessin Leopold von Anhalt-Dessau, Freifrau von Bincke geh. Prinzessin von Hessen mit Gemahl, Sohn und Gefolge, und viele Eingeladene aus Frankfurt a. M. und Cronberg. Wien. lPriv.-Tel.j Der ungarische Ministerpräsident Lukacz erstattete heute in einstttndiger Audienz dein Kaiser Bericht über die Lage in Ungarn, sowie über die gestern und vorgestern erfolgten Ausschreitungen in Budapest. In Budapest ist heute die Ruhe wieder vollkommen hergestellt. Wien. lPriv.-Tel.j Der Direktor des Johann-Strauß- Theaters, Leopold Miller, ist im Alter von 84 Jahren g^estvrben. Paris. fPriv.-Tcl.j Vor dem Militärgericht von Besan<.on begannen gestern die Schliißvcrhanbliingen in der Strafsache von fünf Soldaten des 8. Artillerie-Rcgi- mentS, die eine richtige A p a ch e n b a n d c gebildet und mehrere Naubaiisüllc und EtnbruchSdiebstühle begangen hatten. Einer der Spießgesellen wurde bereits gestern zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Gegen die anderen wird weiter verhandelt. Rcwyork. lPriv.-Tel.j Die kürzlich in Philadelphia verhaftete Deutsche Marie Purtz. die des Mordes an dem sächsischen Bürgermeister Karl Ungetüm beschuldigt wird, wurde auf dem deutschen Frachtdampfer »Excclsior" durch Beamte des Pinkerton-Instituts und durch deutsche Detek tivs abgcschickt, nachdem die Auslieferung bewilligt worden mar. Die Einschiffung begegnete großen Schwierigkeiten, weil kein Boot in Rcwyork das Mädchen auf das Schiff bringen wollte, wo sie allein den Detektivs und den 48 Mann Besatzung überlassen ist. Ter deutsche Konsul Mudra charterte schließlich einen Schlepper. Hierauf brachten zahlreiche Frauen, darunter die Führerinnen der Suffragettenbcwcgiing, einen geharnischten Protest beim StaatSsckretariat in Washington ein gegen die Versendung eines einzelnen Mädchens in einer solchen gefährlichen Situation, obwohl die Gefangene gebeten hatte, auf einem Passagterdampser befördert zu werden, auf dem sich auch andere Frauen befänden. Die Suffragettes verlangen die Entsendung eines amerikanischen Kreuzers, der den ,,Excclsior" eins,ölen und die Gefangene zwecks anständiger Ueberführung zurückbringen soll. Paris. <8 Uhr nachmittags.! 8 Hl Rente 81,10. Italiener 85,28. Spanier 85,1714. 4 A Türken unisiz 80,25. Türkenlose 288,75. Lombarden 186. Ottomanbank 885. Fest. Paris. lProduktenmarkt.) Welzen per Mal 88,85, per Sep. tcmber-Dezembcr 25,88, schwach. — Rüböl per Mal 75, per Sep tember-Dezember 78, ruhtg. — Spiritus per Mat 68,58, per Sep tember-Dezember 52,5», ruhig. Seitliches und Sächsisches. — Hoftrauer. Auf Befehl Sr. Majestät des Königs wird wegen Ablebens des Prinzen Georg Wil helm von Cumbcrland am Königlichen Hofe Trauer auf eine Woche vom 2ü. Mai bis mit 1. Juni in Verbindung mit der bereits angelegten getragen. — Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Mathilde ist der Sidonicnvrden mit der Ermächtigung, ihn an einem breiten Ordensband« nach Art der Groß- krenzdckoration der inländischen Orden zu tragen, ver liehen worden. — Au dem Frühstück zu Ehren des österreichischen Ministers des Aenßeren Grasen Berchtold, das heute mittag l Uhr in der österreichisch-ungarischen Gesandtschaft stattsindct, nehmen außer den Damen und Herren der Gesandtschaft Staatsnitnister Graf Vitzthum von Eckstädt. Geh. Lcgationsrat v. Stieglitz, Generalkonsul Kommer zienrat v. Klempcrer mit Gemahlin und Graf HoyoS teil. — Zu dem Besuche des österreichisch-ungarischen Mi nisters des Aenßeren Grafen Berchtold in Dresden schreibt der König!. Sachs. Staatsanzcigcr, das »Dresdner Journal": »In Würdigung der nahen unmittelbaren Beziehungen unseres Landes zur aroßen Nachbarinvnarchie und der engen Bande der Verwandtschaft und Freund schaft. welche beide Dynastien verknüpfen, kommt der öslcrrcichisch-uiigarjsche Minister des Acußern Graf Berchtold im Anschluß an seinen Besuch in Berlin auch nach Dresden. Er darf versichert sein, daß dieser Schritt nicht nur an allerhöchster Stelle, sondern auch tm ganzen Lande hoch und voll gewürdigt wirb. Gleichzeitig wird auch kaum irgendwo dem Fricdenswcrke der beiden mach- ttae« Monarch«« tn v«rlt« un» Sie« ««» öor «»Na» Fürsorge, die der Reichskanzler v. Vethmann-Hollweg ge. metnsam mit dem Minister Grasen Berchtold Ihm widmen, wärmer« und herzlichere Tetlnahn»« entgeaengebracht. als tn unserem Lande. Wir sind deshalb überzeugt, daß Gras Berchtold auch von hier den Eindruck «tt htuwegnebmrn wird, daß langjährige und bewährte Traditionen bet uns tn dem Sinne gepslegt werden, dem die von Herzen kom- mende Kundgebung entsprang, welche dle deutschen Fürsten am 7. Mat 1V0S zum «Rührigen NegternngSjubtläum Seiner Majestät de» Kaiser» und KdntgS Franz Joseph tm Schloß zu Schvnbrunn vereinigt bat." Diese Begrüßung de» amtlichen Organ» brr sächsischen Negierung befindet sich tn vollkommener Ueberetnsttmuiung mit den Acußrrungen anderer deutscher Blätter und unseren eigenen in der gestrigen Nummer. In ganz Sach sen wird sie ein ungeteilte» Scho finden. — Dem Geh. Kommerzienrat Otto Srbert tu Plauen, Mitglied der Ersten Ständekammer, wurde das Ritterkreuz deö wetmartschen HauSorbenS der Wachsam- lett verliehen. — Die Oberbriesträger Exner und ReltnS in Leipzig erhielten das sächsische Etzrenkrenz, der Oberbrtes- träger Bechstedt tn Leipzig die Friedrtch.August.Mcdatlle in Silber. — Der König hat genehmigt, daß der Kommerzienrat Paul Thorer in Leipzig daS OsftzierSkreuz des öfter- retchischen Franz-Jvseph-OrdenS annehme und trage. — Sine Abordnung de» Kirchenvorstandes der Christus' kirche, bestehend aus den Herren Hoflieferant Hermann Förster, Schuldirektor Rtch. Meyer und Studtcnrat Prvs. Sahrc. begrüßte am Freitag, den 24. Mai, Herrn Pfarrer des. Ltc. theol. et Dr. Phil. Warmuth tn seiner nun- mehrigen Amtswohnung, Wasastrabe 15. Herr Schulbtrcktvr Meyer brachte dem künftigen Herrn Pfarrer die Segens wünsche des Kirchenvorstandes dar unter Ueberreichung eines prachtvollen Blumenkorbes. Tiefbewegt bankte Herr Ltc. theol. Dr. Warmuth sür diese Ehrung mit der Ver sicherung, seine ganze Kraft sür das Wohl seiner neuen Ge meinde cinsetzen z» wollen. Im wetteren Verlause des Vormittags erschienen unter Führung von Frau Schuldirek tor Meyer auch die Damen deö Frauenvercins der Christusktrchc zur Begrüßung des neuen Pfarrers und seiner Frau Gemahlin, letztere zugleich als nunmehrige Vorsitzende genannten Vereins, und überreichten gleichfalls eine Vlumenspende. Hocherfreut dankte das Pfarrcrpaar den erschienenen Damen. — Die feierliche Ein w ei- sung des Herrn Pfarrers Warmuth erfolgt am 2. Juni, vormittags 1410 Uhr, durch Herrn Konsistorialrat Super intendent Dr. Koitzsch. — Fremde i« Dresden. Snr»pilischer Hof und ReoeS Genbigätzotel: Kammerherr Fedor Freiherr von Siel und Gc,mü>- lin, Schleiz; Fürst KinSky, Dittersbach,' Fürst Ernst zu Lunar, Ltndenau: Majoratsherr Kurt von Guradie-Tost, Schloß Tost; Gräfin Dohna, Berlin,' k. k. Legations-Sekretär Stefan von Hcdrv, Washington: Baronin Victoria Frankenberg, München; Ritterguts besitzer Freiherr von Znaniccki und Familie, Loukortn; Ritiergiiie. bescher Dr. Otto Lcuschner, Dittersbach; Geh. Hosrat Max Marter- stelg, Leipzig; Großindusiricitor Charles AdrivensenS, Malines; Frau Kammersängerin Konsul Eva Arnecke, Hamburg; Priv. Ch. von Langendonck, Paris; Geheimrat Ludwig Strupp, Frankfurt a. M.; Rittergutsbesitzer Carl Sieber, Ludewltz; Rittergutsbesitzer Walther Heumann, Partenstein; Rittergutsbesitzer von Wichelhauü- Nouk, Rorek i. O.-S.; Rittergutsbesitzer von Bandemer, Westen- Hagen; Geheimrat Paul Stier, Berlin: Großindustrieller Julius Bactcke, Hamburg; Hosrat Wilhelm Winterlich und Gemahlin, Wien; Feldmarjchall-Leutnant Carl Freiherr von Kirchbach und Gemahlin, Wien; Baronin Roselin Cvdelli, Weixelburg t. Oesterr. — Die Sächsischen Nationallibcralcn zur neuen Lrgani, satio« innerhalb der nationalliberalen Partei. Wie wir bereits mttgeteilt haben, hat der rechte Flügel der Partei als Gegengewicht gegenüber dem Reichsverband der nativ- nallibcralen Jugend einen altltberalen Re ichs- verband ins Leben gerusen. Zu dieser Gründung schrei ben die »Sächsischen Nationalen Blätter", die Korrespondenz des Nationalliberalen Deutschen Reichsvereins zu Dresden: »Die n c> t i v n a l l i b e r a l e Partei Sachsens hat gemäß ihrer ganzen Stellung in der Gesamtpartei keinen Anlaß, dieser neuen Sonderorgantsation naher zu treten. Die nationalliberalc Partei Sachsens hat überhaupt weiter hin, das sei rund hcrausgcsagt, keinerlei Veranlas sung, Anschluß zu den Konservativen zu suche n. Sic würde, wollte sie dies tun. geradezu ihre selbständige Existenz gefährden, die gerade für ein Land mit der sozialen und wirtschaftlichen Struktur Sachsens eine absolute Notwendigkeit ist. Der Weg unserer sächsi schen Partei muß nach wie vor gehen: nichtlinkS, nickt rechts, sondern geraden ns. Diese Richtlinie, wie sic der Abgeordnete Hcttncr in unserem Blatte iden „Süchs. Nat. Bl."> vvr mehr denn zwei Jahren anlästlich unserer Chemnitzer Tagung aufstellte, muß uns ohne Fraae auch heute noch maßgebend sein. Und was die national liberalc Jugend bctrtllt. so hat sie auf dem Parteitag in Berlin sowohl, wie auch späterhin in ihrer Presse wiederholt Erklärungen abgegeben, aus denen man schließen muß. daß sie sich der hohe» Verantwortlichkeit, die für sie anö der gröberen Selbständigkeit ihres ReichsverbandcS gegenüber der Gesamtpartei resultiert, wohl bewußt ist. Man kann deshalb wohl darüber streiten, ob diese neue Sonderorgant» satton ein zwingendes Bedürfnis war. Denn eine natto- nale und liberale Mittelpartct müssen wir auch ohnedies bleiben." Diese Erklärung deS nationalliberglcn NeichSvereinS klingt sehr selbstbewußt, ist aber weiter nichts als eine ganz einseitige Betonung des Partei- oder Fraktionsstand- Punktes, den das aroße nationale Interesse nicht kümmert. Die Zeichen der Zeit sollten davon abhaltcn. die Gegensätze zwischen staatscrhaltcndcii Parteien zu vertiefen. Auch innerhalb der nationalliberalen Partei gibt es zahlreiche Männer, die diese nationale Forderung durchaus aner kennen. — Kaiscrparade 1»12. Wie berichtet, wird am 2V. August auf dem Truppenübungsplätze Zetthain eine Parade der zwei sächsischen Armeekorps vvr Sr. Majestät dem Kaiser, vor Sr. Majestät dem König und in Anwesenheit anderer in- und ausländischer Fürstlichkeiten stattfinden. Das Königliche Generalkommando hat die Erbauung einer großen Z u s ch a u e r t r i b tt n e angcordnet und somit Gelegenheit geboten, daß weite Kreise diesem glänzenden militärischen Schauspiele beiwohnen können. Nicht nur die vielen Fürstlichkeiten und hohen ausländischen Mili tärs. sondern auch der Truppenübungsplatz selbst mit seinen großartigen Anlagen zur Unterbringung großer Truppenkörper wird das Interesse weitester Kreise er- regen; vvr allen Dingen aber wird die Gelegenheit, unser gesamtes sächsisches Militär vor seinem ersten Kriegsherrn defilieren zu sehen, ein großer Anziehungspunkt sein. Wie tn früheren Jahren, hat auch diesmal wieder die bekannte Pclzsirma F. Witzleben, BismarckhauS, sich bereit erklärt, den Billettvertrieb zu übernehmen; von dort aus werden schon jetzt Vorbestellungen auf BtllcttS entgcgengenommen, sowie alle einschlägigen Auskünfte erteilt. — Die Frei«. Sanitätökolonncn bei der Saiserparadc. Die Freiw. Sanitätskolonnen des Landesvereins vom Roten Kreuz tm Königreich Sachsen werden an der am 2». August auf dem Truppenübungsplatz Zetthain statt- stndendcn Kaiscrparade tctlnehmen. Die Bersammliiiig der Teilnehmer an der Parade erfolgt am 28. August früh in Riesa. Das Kommando ist Herrn Oberstleutnant z. D. Ochernal übertragen. Am Nachmittag desselben Tages findet tu Riesa die diesjährige sächsische Kolonncnkonferenz statt. — Schcinwerserzug. Das Pionierbataillon Nr. 22 in Riesa wird mit einem Schetnwerferzug ausgcftattet werden. — Das Stadtmuseum Ist am ersten Pftngstfeiertage 11 btS 1 Uhr geöffnet, am zweiten geschlossen.
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