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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.06.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150611023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915061102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915061102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-11
- Monat1915-06
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Diese» Blatt «Ird den Lesern von Dresden und Umgebung am Lag« vorher bereits als Ubena.-Iiirgabr gestellt, während er di« Post-Vezteher am lorgcn in einer Scsamlansgnbe erhalten. SV. Jahrgang. AL 16V. «eiu,»-«ebühr ««rleljihrl. tvr Dr«»> ten bet tttgllch,w,t. >»ali,«rZutt«,ungc,n Senn- u. Monmge» nur einmal) 2.80 M.. durch iu»«tktt,« Annabul«. Ilell-n bl, 2.2» M. Bet einmaliger Zu stellung durch di« Volt it M. (ohne Bestellgeld). »u,lanb: Oefter- relch.Ungaru e.e» Kr., Schwet, ö.»ä Frt«., Italien 7 l? Lire. — Nachdruck nur mit »„etlicher Quellen- anaabe l.Dreedner vachr.-tpMstg. - lln- berlangte Schriftstücke merd.ntchtaufdkwehrr. Telegramiit-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasre 58M. Freitag. U. Juni ISIS. Saiimielnnnnner für sämtliche Telephonanschtüssc: 2.'» 241. Nachtanschluß: 20041. klnreigen-Preise rinnahme von Tlnkü»- dtgungen b!« nachm. 0 Uhr Sonntag, nur Wartenlirahe 28 «o» II bis >/-» Uhr. Die einipailig« Zelte <ctwa 8 Silben» S« Pf., die zweiwaitige Zeiie auf Tertseile 7» Ps., die zweilpaii. Neklameiüi« >..,0 M. Aamilten Siachrichlen aur Dre,- den die einsoaii. Zeile er Ps. — In Slum, mern nach Sonn- und Iriertagen erhol,» Preisiiitze. — AurwSr tigeSlusirSgenurgeg-ü Barauibezahiung. IedesBrlegdiaulvPf. Sie deutschen Bergeltungrmaßnahmen gegen Frankreich. zelndllche Angrlffsversuche im Westen und Sften. — Die innere «eist« in England. — Schwierigkeiten der Munitionsbeschastung in »«bland. — Grobe Verluste der Feinde dir den Dardanellen. — Die RentralM Bulgariens und Spaniens. Der amtliche deutsche »rtrisbrricht. fAmtlichf Grobes Hauptquartier, 10. Fnni. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Kämpfe bei Souchez und Neuville dauern a«. Nordwestlich von Souchez wurden alle AngriffSver- such« der Franzosen im Keime erstickt. Westlich von Souchez in der Gegend der Zuckerfabrik erlangten die Franzosen kleine Borteile. Feindliche Angriffe gegen nufere Stellungen nördlich von Neuville brache» zu sammen. Im Grabenkampse südlich von Neuville behielten wir die Oberhand. Ein feindlicher Borstos» südöstlich von Höbuterne scheiterte. Fm Berlaufc der leisten Kämpfe wurde» dort etwa 200 Franzosen von uns gefangen. I» der Champagne setzten wir uns nach erfolg reiche» Sprengungen in Gegend Souain und nördlich von Hurlus in Besitz mehrerer feindlicher Gräben. Gleich zeitig wurde» nördlich von Le Mcsnil die französischen Stellungen in Breite von etwa 200 Metern erstürmt und gegen nächtliche Gegenangriffe behauptet; ein Maschinen, gewehr und vier Minenwerfcr sielen dabei in unsere Hand. Fm Westteile des Priester waldeS blieb ein Grabenstück unserer vordersten Stellung im Besitze des Gegners. vestlicher Kriegsschauplatz. Südwestlich Szawle setzten die Nüssen gestern unserem Vovßehen lebhastcn Widerstand entgegen: cs wur de« unr klein«« Fortschritte gemacht. Die Beute der beiden letzte« Tage betrug hier 22 SO Gefangene und zwei Maschinengewehre. Gegen unsere Umsassungobeweguug östlich der Du- Vissa setzte der Gegner ans nordöstlicher Richtung Ber- stärknngeu an. Bor dieser Bedrohung wurde unser Flügel, vom Feinde nnbelästigt, in die Linie Botygola—Zoginic zurückqenommeu. Südlich des Njcmen nahmen wir bei den An- griffen und der Bersolgung seit dem 0. Funi 0 0 2 0 Russen gefangen. Ferner erbeuteten wir 2 Fahne», 12 Maschinengewehre, viele Feldküchen und Fahrzeuge. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Oeftlich Przemyol ist die Lage nnvcräudert. AuS der liegend von Mikolejow-Nchatyn ssüdlich und südöstlich von Lembergs sind neue russische Kräfte »ach Süden vorgegaugcn. Der Angriff wird von Teilen der Armee des Generals v. Linjingen in Linie Litynie snord- östlich Drohobyczs—Dnjestr-Abschnitt bei Znrawno ab gemehrt. Oesttich von StaniSlau und bei Halicz sind die Bcr- solgungskämpfc noch im Gange. IW. T. BI Oberste Heeresleitung. Die deutsche» BergeltnngSmatzuahmeu. Irl. Fm Verfolg der gemeldeten dentschen Vcrgcltungs- mahnahmcn wurden 15 0 0 französische Gefangene aus dem Gefangenenlager Ohrdruf in das Moor- lulturgcbict zur Arbeit ii b e r g c s ü h r t. Das Gefangenenlager auf Corsica aufgehoben. Wie die „Nord-. Allg. Ztg." meldet, ist nach einer Mit teilung der Berliner amerikanischen Botschaft das Ge fangenenlager von Casablanca auf Corsica aufgehoben worden. Tie Zivtlgcfangcncn sind nach UzeS im Departement Gard übcrgcsührt worden. Nach einer weiteren Mitteilung der amerikanischen Botschaft wird das Gefangenenlager in Monilouis aufgehoben. Die Zivilgefangcncn sind nach Uzös. die Kriegsgefangenen bis auf etwa IM Soldaten, die anderswohin gebracht werden sollen, nach Cette und Castres übcrgcsührt worden. tWTV.) Potucare in Berdnn. Nach einer Reutermcldung ist Präsident Pvincare am Sonntag in Verdun angekommen. Er besuchte das im Woevre bei Eparacs, im Priesterwalde und im Ailly- walde eroberte slt Gelände, verteilte Orden und wünschte den Truppen zu ihren Erfolgen und ihrer Ausdauer Glück. Am t». kehrte er nach Paris zurück. Die Stimmung im belgische» Heere. t>. Fn der amerikanischen Monatsschrift »The Cenlur» Mclgazinc", Mainummcr 1015. wird folgender Auszug aus dem Briefe eines Pariser Korrespondenten veröffentlicht: .ES herrscht bittere Feindschaft zwischen der belgischen und der französischen Armee. Jüngst sind viele Fälle von Berrätcrei unter de» belgischen Offizieren vorgekommcn, die offen erklärten, eS sei jetzt im Interesse- ihres Vaterlandes, mit Deutschland gemeinsame Sache zu mache». Ich bin der Tatsache», die ich hier aus- sprcche, absolut sicher. Belgische Offiziere, die wegen Ver rats verurteilt wurden, haben vor ihrer Erschtchung er klärt, das, sie im besten Interesse ihres Vaterlandes gehan delt hätten. Auch herrscht Unstimmigkeit zwischen den Mit gliedern der belgische» Regierung in Havre. Verzweifelte Anstrengungen werden gemacht, Vandcrveldc und andere Sozialisten bei der Stange zu halten. Das ist nicht etwa leichtfertiges Gerede meinerseits oder Gerücht, sondern das sind Dinge, von denen ich mich selbst Labe gründlich über zeugen können/ , Die amerikanische Note. »Meldung des Reutcrschen Bilreaus.t Nach zwei stündigem Gedankenaustausch mit dem Kabinett über die Note an Deutschland erstattete Wilson die Mit teilung. das, die Note fertig sei und wahrscheinlich heute Donnerstag abgeschickt wird. Ter Präsident stellt i» AL rede, Satz eine größere Verzögernng cintrat, als bei einer Note von solchem Gewicht natürlich ist. Die deutiche Note, die für den Angriff ans die „Gulslight" Schadenersatz vcr spricht und um weitere Aufklärungen über den Vorfall mit der „Eushing" ersucht, wird vom Präsidenten nicht als un befriedigend angesehen, aber die beiden Frage» hätten nichts mit dem HanzUgrundsatz zu tun, sür den die 'Vereinigten Staaten eintretcn: nämlich, das, Amerikaner aus unbewass- netcn Kauffahrteischiffen — welcher Nationalität immer — in Sicherheit nach ihrem Bestimmungsort gebracht werden müsse», che ein zur Prise gemachtes Schiss vernichtet wird. Ein Washingtoner Bericht des „Evening Sun" ver neint, offenbar auf Grund guter Informationen, das, die amerikanische Note irgend eine Andeutung enthalten wird, wonach die Vereinigten Staaten mit dem Vicrvcrband die Frage der Lebcnsmittelblockadc besprechen würden. Man könne mit Bestimmtheit Mitteilen, das, die Vereinigten Staa t c n nur m i t T e u t s chland v c r h a n d e l n werden. (W. T. B.s Der Rücktritt BryaitS. >>. Die „Morningpost" teilt über die Meinungs verschiedenheiten in der letzte» Kabincttssitzung noch folgen des mit: Das Kabinett war einig in der Beurteilung des vom Präsidenten ansgcarbeitcten Programms. Es be stand nur über die Art der Ausführung eine Ver schiedenheit der Ansichten zwischen der Mehrheit des Kabi netts und dem Staatssekretär. Bryan vertrat die Meinung, es sei angebracht, Deutschland mitzuteilcn, das; A merika über das Tatsachenmaterial bezüglich des Unter gangs der »Lusilania" zu n n t c r'h a n d e l n bereit sei, wie Deutschland eö verlange. Die Mehrheit des Kabinetts aber war der Ansicht, das? Verhandlungen über die Frage, vb die „Lusitania" bewaffnet war und Munition an Bord hatte, erst geführt werden könnten, nachdem Deutschland die Ver sicherungen abgegeben hätte, die der Präsident verlangte. Das kam ungefähr einem llltimatnm gleich, und dazu wollte sich Bryan anscheinend nicht hcrgcbc». Die Stimmung in de» Vereinigten Staaten. I>. Von besonderem Interesse erscheint jetzt eine Korre spondenz, die in den „Times" enthalten ist und in der der Washingtoner Korrespondent des Blattes die Stim mung des a m c r i l a n i sch e u Bvlkcs angesichts der gegenwärtigen Krise schildert. Ter Korrespondent führt Pres,stimmen ans dem „Newnork -Herald", der „Neivnork Tribüne" und dem „Philadelphia Public Ledger" an, die alle z ieml ich lricgeri s ch gestimmt sind und der ameri kanischen Negierung Vorhalten, das; sie zu langsam und zu zögernd vvrgchc. Sv protestiert der „Philadelphia Public Ledgcr" sehr scharf gegen „das fortwährende Hinzichen der Diskussion über eine Frage, die im Augenblick genau so klar ist wie an dem Tage, an dem die „Lusitania" torpediert wurde". -Hierzu bemerkt der Korrespondent der „Times": „Man darf solchen Meinungsäusserungen im Moment lein allzu grotzcs Gewicht beilegen. Wenn ich nicht irre, sind sie teil; Spiegelbild der allgemeinen Mei nung. Während in Ncwovrk, Philadelphia und anderen Städten des Ostens, worunter merkwürdigerweise auch Boston, die Zentrale des amerikanischen Pazifismus, eine ziemlich starke Partei existiert, die da meint, das, die 'Ver einigten Staaten, wenn nötig, den Krieg erklären müsckcn. liegen anderseits keinerlei Anzeichen vor, das, der übrige Teil des Landes ein kräftiges Auftreten wünscht. Fm Gegenteil sind die Gefühle des Westens, wenn man nach dem urteilen darf, was die Presse schreibt und besondere Berichte melden, durchaus friedlich zu nennen." Die innere Krisis in England. Ter „Nicuwc Rottcrd. Cour." meldet ans London: lieber die Besetzung der irischen Lordlanzlersiellc wurde in der letzten Kabinettssitznng keine Einigung erzielt. Die parlamentarischen Korrespondenten der „Daitn News" und des „Daitn Chroniclc" geben zu verstehen, das; Ear- son, wenn Asquith nicht Campbell ernennt, aus dem Kabinett scheiden wird und vielleicht auch andere Minister, so das; der Regierung lau»; etwas anderes übrig bleiben würde, als die Auslösung des Parla ments. „Dail» News" sagen darüber: Nichts würde den Politikern in den Augen des Publitnms in England und im Anslande mehr schaden als dies. lW. T. B.t Nach einem Berliner Blatte schreibt der Londoner Be richterstatter des „Secolo", das Kvnzcntrattonsministcrinm sei ein Zeichen, das, England die Gefahr erkenne und ein Militärstaat werde. Die allgemeine Wehrpflicht sc; im Zuge und dies sei bereits der schönste Sieg der Verbündeten. lW. T. B.) Dalztcl sliberalj kritisierte, das, Minister hinter dem Rücken des Parlaments ihre Gehälter untereinander zu gleichen Teilen verteilen wollten. Der Premierministrr Asquith erhob dagegen Einspruch, das, das Haus sich nm die persönliche Verwendung der Ministergchälter kümmere. Vet der .Kommtssiondbcratnng über dir Errichtung des Mi nisteriums für Kriegsmunition hob Dnlziel die Versiche rung des Staatssekretärs Simon hervor, das, die Verleihung einer größere» Vollmacht an den Minister oder die Frage der Mobilisierung der Arbeit nicht ohne die Mit wirkung des Parlaments erledigt werden könnten. Simon beantragte, den Wortlaut -er Bill zu ändern, so das, nur die administrative Zuständigkeit des neuen Ministeriums durch königliche Verordnung bestimmt werben soll. Shcr- wcll sagte, die Bill könne Lloyd George nicht Verbindern, sein in Manchester entwickeltes Programm -nrch Anwen- dnng der Gesetze über die Rcichsvcrtcidiguiig ansznführcn, die nnter seine Verwaltung sielen. Ter Liberale Anderson sagte, die Rede in Manchester erwecke in der ganzen Arbeiter bewegung cineil sehr ernsten Verdacht. Wenn der Staats sckretär des Innern die Versicherung gäbe, das, es nicht die Absicht des Kabinetts sei, die Gesetze über die Reichsvcr teidigung zur Einsührnng eines Staatszwanges zu be nützen, würde die Arbeiterpartei auf eine weitere Debatte der Bill verzichten. Ter Gcneralstaatsanivatt Carson be antragte ein Amciidemciit zur Vitt, nm den Begriff der Kriegsmunilivn möglichst weit zu fassen. Tic Kommission nahm sodann die amendierte Bill an. Bei der Leimig sagte der Liberale Vooth, die überwiegende Mehrheit der liberalen Partei werde dein »eile» Minister begeisterte Unterstützung gewähren. Tic Versuche, den Plan zu ver kleinern, stellten nicht die Stimmung unter de» Liberalen des Hauses dar. Es bilde sich der Kern einer kleinen Partei, die anscheinend später Schwierigkeiten machen werde. Aber die liberale Seite des -Hauses sei entschlossen, die Negierung zu unterstiitzen. Asquith danltc dem Redner hierfür und sagte, die Regierung wolle die Kritik nicht unterdrücke». Dnlziel begrüßte diese Erklärung und betonte, angesichts der bekannten Tatsachen, die diese Bill in, zehnten Kricgs- monat notwendig wachten, dürfe der Minister von den Ab geordneten nicht verlangen, das, sie ans die Kritik verzich teten. Das Gesetz habe die Billigung des Landes. Ter Liberale Markham sagte, in, -Hause bilde sich eine Partec, deren Mitgtiederzahl an den Fingern einer Hand hcrzuznhlen seien, die aus Freunden Deutsch lands bestehe. Auch dieser Redner trat für das Recht der Kritik ei». Er schlug vor, Sitzungen unter Ausschluß der Oeffentlichkeit abznhalten. IW. T. B.t Tie nativiialislische Partei versainmellc sich.im Unter- Hanse und nahm eine Entschließung an, in der sie sich nach drücklich gegen die Wehrpflicht erklärt. Die Parle! suhle sich angesichts des Presscseldznges verpflichtet, ihre Gegnerschaft gegen die Wehrpflicht anszudrückc», und ver urteile die 'Versuche, das Freiwilligcnsnstem zu vernichten, als skandalös und verräterisch. Sie werde jedem Versuche, die Wehrpflicht cinznsührcn, energischen Widerstand ent gegensetzen. kW. T. B.t Tie „Times" berichten: Tic Regierung beabsichtige, die ausgehende» parlamentarischen Arbeiten einschließlich des Etats möglichst bald zu erledige». Es sei daher eine lange 'Vertagung binnen wenigen Wochen zu erwarten. Tic Session werde fortdancrn, aber ohne lange Perioden par lamentarischer Tätigkeit. (W. T. B.j Ter Parlamcntsberichtcrstattcr der „Daily News" be schreibt die Szene im Unterhause, als die Frage der M i n i st c r g e h ü l t e r angeschnitten wurde. Das Hans war vollbesetzt und aufgeregt. Asquith geriet in einen ungewöhnlichen Zorn. Bvnar Law trat neben ihn mit ernstem, bennrnhigtcm Gesichtsansdruck. Weiter nuten saß Churchill, den Kops in die Hände gestützt. Der Liberale Kellaway rief aus, daß die Verlustliste a» diesem Tage litt) Tote und Tausende von Verwundeten in Flandern aus- weise, und fuhr fort: Wir setze» kleinliche, persönliche Zänkereien fort. Unr Gottes willen, betragt Euch als Briten. Sir Richard Eovper ries in den Lärm hinein: Wir leben im Schlarassenlandc und verbergen den Kops im Sande. Ich sage Ihnen, wir gewinnen den Krieg nicht. Abgeordnete fragten den Sprecher, vb sie Diskussion zulässig sei. Ter Sprecher sagte, sic sei zulässig, aber Geschmackssache. Martham ries: Es ist eine Teilung der Beute! Ter Nationalist Sivist-Mcncll schrie dazwischen: Ohne das wäre die Koalition nicht einig! Asquith sngte: Ich habe die Debatte mit Ucberraschnng und Schmerz verfolgt. Er weigerte sich dnrchaus, dem Hquse darüber Rechenschaft z» geben, wie er sein Gehalt ausgcbe. Er deutete jedoch on, dns, er an einer 'Verteilung der Ge hälter nickt tcilnehme. Er setzte sich mit einer Gebärde äußerster Verachtung sür die Erörterung solcher Kleinlich leiten nieder. Pringle sprnng auf und sagte: Tic Minister erfüllten nur das Gebot der ersten Christen: hoffentlich er füllten sic auch ein anderes Gebot, nämlich: Liebet Euch untereinander. lW. T. V.) Ter deutsche Lnilschissangriss aus die Londoner Docks. Es sickern jetzt doch noch manche Einzelheiten dnrch vom Fluge der deutschen Luftschiffe über London und dessen Wersten und Docks. Tie in London hcrausgegcbene belgische Zeitung „Metropole" stellt beispielsweise fest, daß m e hrere Schiss s b r ä »de zeitlich znsammensalleu mit dem Besuch der Luftschiffe. Tie Regierung sagt.zwar, der Zusammenhang zwischen diesen Brände» und dein Zcvveli»- btsnch sei nicht ahsvlut ersichtlich, es >I'i aber Tatsache, daß sie zur gleichen Zeit erfolgt sind. Ans den gerichtlichen Untersuchungen über die Todesursache bei den Opfern der Lnftbomben ergibt sich, das, die von den Luftschiffen ge worfene» Bomben keine Explosivgeschosse sind. Sic zer brechen alle nicht, setzten aber alles in Brand, weil sic eine schreckliche Hitze, die bis zu AM Grad gehen soll, verbreiten. Ein englischer Dampfer torpediert. Ter Dampfer „Ladn Salisbnrn", mit Kohlen von Hartlepvol nach London nntcrmegs, wurde bei Harwich ohne Warnung torpediert. Mehrere Mann verloren ihr Leben. ,'W.T.V.» Tie „Times" mahne» zur Sparsamkeit. Die „Times" schreiben: Bisher haben wir durch An leihen und Lchatzscheinc 6A» Millionen Pfund aufgebracht. Wir werden sehr viel mehr ansbringcn müssen und einen großen Teil der amerikanischen Werte verkaufen. Dl? äußerste Sparsamkeit ist notwendig. Man muß die Einfuhr auf das Notwendigste beschränken. Deutschlands Einfuhr hat fast ganz aufgchört, trotzdem ist seine kriege rische Leistnligsfnhigkcit unbeeinflußt geblieben. (W.T. V.) Ein englischer General gefallen. Das englische Kriegsministcrin»; teilt mit, daß der eng lische General N u g c n t in den letzten Kämpfen in N v r d f r a n l r c i ch gefallen sei. sW. T. B.)
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