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Dresdner Nachrichten : 27.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-27
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.07.1885
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Krust-DreSden. I »leneU«»!»« «. »,»», 1««!» »' . " dl» » Udr. IL»»««« dt» lä «INI. An Neustadl: I L»i«ß«>»' d »ur a»v>»»c»i-,eu»t« ,uü «"«>»- «ie Upalit,« V««l> «-»«««>,. Ä»e «aranii. tei da»-a-Slni>«i,e «tricheiueu d» In- ^i,«trd nicht »-»cd,». «u»t-1r. Agnle»i-n«.«ustriiae aeaen Pr». .!»«-nd°»»d>un, durch «rl-lmart-n !««oll,tutadlun, » SNden Id «t». tttr Maula, »der nach gkss» 20 «I». Jnlrral« !!»,» »»: >nno»c«u>»u>eaue »an Meastei» u. ««ater, «ud. Maste. u- «»-. JavalNxndauk, «. L»!ki-»Sr>t», ». Med-Magdeinra, I, «-,«-v-l>r. «- «rndi.ürrttnVI. I x «,,w-r-samdur,. PtM>l>r«»U». «Ncksadt «a»ulc,t»i, b" „m- v-rdludltchtttt. Tageklatt für Wokitik, Ailleiv-ll«, KesWlsmrkeßr. MrseSmG. IiemKiilillc. 0«sniln0i»r lS7O. r. i. krL8sr8tr. I^o. 7. l.eüsi' u. kvonre- vslsnlsris -Wssi-sn Albums, bäcker dodmuak u. Xun,ti«i,n,»»n<t,. klgsn» fabelst, kxpoel. 0ro»,s l'lLnaunodantra«», 80. I^ngsrin: nnr >«.7. V6II H SI»»d>«dVttL«r8<r»««»« I»., Hi 4j ftmptisklt nick rur Uiolorunst' !»IIo>- iVrton Nnunrldkttvi», » § irtII»rNi»In1t«i», « T ste. doi nio«Ii-iq8tor l'r-oisdtollunF. K UosokliN 80ffriliulst 1829. T K dvstv Atnrltv von Akv^vr, OI»rI«tI»nin ^ liüniKl. Ilo1ap«1I»ekv 0rv8ävll, »IN «««rßxsntkvr. xrss«?x»«^ krim» «wluivr Spsissül Z <;»»/. bo8onclor8 toiir und rrobl8clunc!elcon<l7 ä Utunü LI. 1.29, K, kiimirielio- il. g Liter Io Ks.. s airvilianm. I>o8t«8 I'nbrncat; <le8xl. V L« ldt< i» it Uiw>- 50 Ist'. 'nnpstolüt ^ Llollrvn- Vpotllokv, ?ii'nsi8eti6>' platr. s- ksiLSLpoldskell, das SIN tz Uli., ljöchü zwelkmiifM eingerichtet mit anssül-rlichen Anmeisnngen znm Hevranch -er Medikamente n. zu Mssleiltnngen tiei plötzlichen Unsätlen. «n. Kr. 2^8. 30. Ithrgaas. Auflage: 40.000 Lrpl.j «nösichirn tllr drn 77. Juli: Nordwind mltilrrrr StSrkr dri durchschnittlich inittlcrrr «cwöllun», ohne wescntltchr Nirdkrschliigr. Warnicr. Dresden, 1885. MvNtag, 27. Juli. Reveste Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Frankfurt a. M., 25. Juli. Die Staatsanwaltschaft be schäftigt sich, auf Antrag des Polizeipräsidiums, bereits mit den Vorfällen auf dem Friedhof bei Gelegenheit der Beerdigung des Sozialdemokraten Hitler. Hamburg. 25. Juli. Unter der Firma „Kamerun-Land- ,md Plantagen-Gesellschast Woermann. Thvcrmaehlcn und Co." hat sich hier eine Commanditgesellschast gebildet, deren persönlich Hailende Gesellschafter die Firmen C. Woermann und Janhen und Asvermachlen sind. Kommandidisten sind Kapitalisten aus den ver- ilhiedcnsten Gegenden Deutschlands, welche sich mit Antheilcn a 10.900 Mk. betheiligt habe». Zweck der Gesellschaft ist. eine ratio nelle Plantagenwirthschait im Kamerunaebictc. insbesondere bei Bimbia zu versuche». Als Leiter der Plantagen-Anlagen ist E. Teich engagirt, der bereits am Kongo mit günstigem Ersolge ähn liche Versuche gemacht hat. Paris. 25. Juli. Eine Depesche des Generals Eourc» meldet. Thüyet, der sich bisher mit etwa 1500 Mann in Camlo befand, sei von einem Thcile seiner Anhänger verlasse» worden und habe sich nach dem in der Nähe von Eamlo gelegenen Tamso zurückgezogen. Die durch das Gebirge führenden Wege würden lranzönicherseits. und zwar durch Tirailleurs von Tonkmg bewacht, auch seien die erforderlichen Vorbereitungen zur Besetzung der Provinz Thankwa getrossen worden. »«»«».u«d«rir«, »»» «,!«»,»a»k vom 2S. Juli IMS Lciifta. Meialldeiiand . . . . , . M. Bestand an Reichskalienscheinen . . vieiiand an Noirn anderer Bauten Veiiand an Wechseln Benand an Lomdardfordcriingen . Betiand an isssekten Vcsiand an ionitiaen Aktiven . . Laiiiva, Grundlavltal RciervekondS Betraa der nmiankenden Olsten . . Loninae tagt, iallige Verbindlichkeiten Eoninae Laisiva ««»»-»». W. Juli. Mehl 3.W. Rotber «. vcr Lliami W'/«. ver Sevtemdcr rar»-,. Mais i' 832.373.000 24.828.000 11.433.000 322.843.000 42.9S5.000 31.823.000 22.190.000 120.000.000 21.322.000 720.083.000 230.277.000 722.000 M. 3.8S2.000 298.000 Bna., ?,ua. 1>tpa. . 4.077.000 Aba. » 2.725.000 Aba. » s.024.000 Aba. > 2.200.000 Aba. .. i.ieo.ooo Unverändert. Unverändert. Aba. M. 42.783.000 B„g. . S.31I.000 Adg. , 98.000 ein, als sich die groharlige Ovation ihrem Ende zuneigic. Die zu Schaden gelommcn. Tic Schlaskammer dcS Mädchens beraiid Sänger marschiitcn sodann in ihre Standgnartiere, die rcchüheii,! sich in dem Dachstuhl. Ta ein Ausweg nicht mehr offen stand, begleitet von 2 Musikkorps, nach dem .Hauptciuarlicr und Kommers- zog es die Unglückliche vor, anstatt in..den Lokal, deiii^Gasthauü zur Linde, zurück. — Hier, in dem prächtig; über Stocknierte hinabzuspringe». ^ ' dekorirten Saale hatte der Vorstand der Dresdner Schntzengeiesl- schast bereits vor der Serenade den Kon»ners mit einer Be grünung der von auswärts erschienenen Fesltheilnehmer ciönnct, woraus derVoisihende des miltetdeutichcnSchützenlninves.Triehschlcr- Lcipzig, in einem gediegenen Trinkspruch die Chemnitzer Schützen ein Herr Lohse die Fndnstric- und Jestsladt Cbcnmitz leben lictz. Tie RcgimenlSkapcllc concertirtc bis gegen l2 Uhr im Konnners- saale. Viü gestern Abend waren etwa 800 Schützen eingetrossen; das Gros traf beute früh, seitlich cmpsangcn, auf dem Vahn- kose ein. Trotz des andauernden heftigen Regenwetters nahm die Ausstellung zum Festzuge proglammgemäsi halb elf Uhr ilncn Anfang und der weite Platz des Ncuslüdtcr Marktes füllte sich bin nen Kurzem mit einer nach Tarnenden zählenden Menschenmenge. Die stark krequentirken Eiscnbalmziigc traten beinahe ausnahmslos mit Vcrspätigungcn ein -, der erste Leipziger Frühzug hatte seine ver zögerte Ankunst namentlich der Entgleisung eines Wagens ku« vor Gaschwitz und einem Acksenbrand bei Kieritzsch zu verdanken. Schä digungen irgend welcher Art sind erfreulicherweise hierbei nicht vor- gekommen. Kurz vor halb 12 Uhr war die Formation des Fcstzugcs vollendet und bicran schloß sich die Uebergobe des Bundesbanners. Ein vieltauienvitimmigeü Hurrah aus den allverchrten Landcsheirn brauste durch die Menge und der imposante Fcstzug, aus dessen Details wir morgen zurlickloinmen, setzte sich bei heiligem Sprüh- Winicrweuen 93'/,. ver Juli New» si'/,. SraLi 2'/». Dresden, den 27. Juli. — Die Fahrt Sr. Mas. des Königs bis Chemnitz verlies > Weise, wie wir sie in der Sonnabend- :n. Ucbercill waren die von der geschmückt, Vertreter der Kirchen und Gemeinden, iowie die Schulkinder mit Fahnen hatten sich ant- gcstcllt, um dem langsam durchfahrenden Zug zuzuinbeln. Musik, Gelang und Glvckengeläute begrüßte den geliebten Landesherrn fast überall und in den größeren Orten fanden sich Ehrenpforten n. s. w. Fu Flöha verließ seine Majestät auf kurze Zeit den Salonwagen Mid unterhielt sich Mit dem erschienenen Herrn Finanzministcr von 'tonneritz und dem Kreishanptmann von Hausen, AmtShauvtmann Tr töehe rc. Vom Bahnhof Wilischthal ans fuhr Se. Majestät per Emupage nach der mechanischen Weberei von MattheS, dann noch der Wendlcr'schen Papierfabrik, die beide aus'S Reichste festlich dclorirt waren. In Thum besuchte der König das Rathhalls und hie Wirlschulc. In Ehrcnfriedersdvrf wurden die Stnlpenstiefelfabrik von E. Franke, die Zinnschmelzhütte und die Arsenikröstfelder der Gewerkschaft EhreninederSdvrs vereinigte Feld und das K>st. Amts- geucht iowie die Kirche besichtigt und sodann ein kurzes Frühstück .in Ralhhcuise eingenommen. In der auf's Festlichste geschmückten Liadl Geyer angekommen, mußte von dem projeklirtcn Besuch der L-allcr'ä Höhe, woselbst Sr. Majestät aus dem König Nlbert- Plateau (mit allerhöchster Genehmigung erst jüngst so bezeichnet) vom Verichöncrunasverein eine Gedenktafel errichtet worden war, wegen der Ungunst des Wetters Abstand genommen werden. Se. Majestät fuhr sogleich vor dem Rathhaus vor und wurde hier von den Ehrensungsranen begrüßt. Eine derselben überreichte Sr. Maje stät ein Bouquet von Edelweiß, in dessen Mitte ein „F." aus Alpenveilchen prangte. Se. Majestät nahm dasselbe huldvollst ent gegen und schritt weiter, während zwei Kinder, ihm vvransgehend, Biumcn streuten, worüber derselbe sichtlich erfreut war. Es wurde die im Raihhaus arrangiite Gewerbeaussteltiing in Augenschein genommen. Grubenbesitzer Zschierlich überreichte dabei dem König einen Pokal ans Geycrschcm Stockwerkzinn, für Ihre Mas. die ztöniain zwei Basen auS gleichem Metall. Im Scssionsziinmcr des Rathes überreichte Herr Bürgermeister Meyer gleichfalls für die Kv>i,g,n Carola ein herrliches Bouquet von Edelweiß mit einem ,N" in Alpenveilchen. Nunmehr begab sich Se. Majestät nach der Ginge auf dem Geyersbcrg, woselbst die Bergleute in Parade Aus stellung genommen hatten und die eigenthümlichcn Klänge des alterlhümlichen bergmännischen Parademarsches den .König begrüßten. Glubenbcsitzer Zschierlich erläuterte hierauf Sr. Majestät die Ent stehung der Binge, die mit hohem Interesse in Augenschein ge nommen wurde. Auch in Eltcrlein und in Zwönitz wurden einige Gebäude und gewerbliche Anlagen in Augenschein genommen. — (5 hemnitz. 20. Juli. (Orig.-Eorrcsp.) Die Metropole der sächsischen Industrie prangt zu Ehren der Anwesenheit Sr. Mas. des Königs und des 0. mitteldeutschen BundesschicßcnS im reichsten Halmen- und Guirlondenschmuck. Leider ist aber cknpiter plnvins den Festlichkeiten nicht gnädig gesinnt, denn wenn sich auch im Lause des gestrigen Nachmittags der Himmel klärte und der Regen ein Ende nahm, so ist seit heute Morgen jede Aussicht auf schönes Wetter verschwunden. — Se. Majestät der König traf gestern Abend ? Uhr, begleitet von dem Staatöminister v. Könncritz, Krcis- lmiptiiiann Freiherr» v. Hansen w., ans dem hiesigen Bahnhose unter Glockengeläute ein. Zum Eniviange des Monarchen hatten sich u. A. der Obcrbllrgermeistcr I>r. Andrst, der ein begeistert aufgenom- iiicueS Hoch ans Se. Majestät anSbrachte und derRcgimcntö-Eom- maiwcur Oberst v. Ttchirschnitz. Landgcrichtsprästdent Brückner rc. ein- geiundcu. Hiesige und auswärtige Schützen bildeten vom Perron vis zum Beslibule des Bahnhofes Spalier, diesen schloß sich die .zeilerwehr an und vor dem Gebäude hatten die hiesigen Mi- liiärvercinc Ausstellung genommen. Der König nahm niit dem Kicisliauptiiiann in einer Eguipage Platz. Ueberall von den brausenden Hochrufen des Publikums begrüßt, langte der ,s»g gegen ' -8 Uhr vor dem Absteigequartier des Königs, Hotel Aömischcr Kaiser, woselbst eine Elncncompagnic des hier garniioni- -cudcn Infanterie Regiments ausgestellt war, an und präcis 10 Ubr wurde die impoianie Serenade mit dem Bortrag eines von dem Dirigenten des Stadtmustkkorvs, Scheel, komponirtcn Fcst- marschcs eröffnet. Die Gesänge führten die Mitglieder der ver einigten Ebcmnitzcr Gesangvereine ans. Der Neinnarkt erstrahlte lueibei im elektrischen Lichte und bengalischem Feuer; Se. Majestät erschien wiederholt am Fenster, huldvollst grüßend, und ließ im Verlaufe der Serenade die Dirigenten dcS Musilkorpa und der Länger zu sich entbieten. Die begeisterte Menge bethciligtc sich am Gesänge derKrlegshymne am Schlüsse dcr Webcr'lchenJubcl-Ouvcrture und stimmte wiederum in Hochrufe auf den allverehrtcn Monarchen regen durch die herrliche, mit den sächsischen und städtischen Wavven und einem riesigen „Willkommen" dekorirtc Ehrenpforte am Ein gänge der Königstraße in Bewegung. Circa drciviertel Stunde dauerte der Vorbeimarsch, mit dem cm zweimaliges Dcsiliren vor Sr. Majestät verbunden war. Ter Gesummte,sekt des bnntbewegtcn Bildes übertraf namentlich betreffs der historischen und industriellen Gruvven die kühnsten Erwartungen der Zuschauer. Unstreitig hat die Mctrovole der sächsischen Industrie durch vereintes Zusammen wirken aller Faktoren Großartiges geleistet. Hoffentlich wird noch die Tbatlrast und Aufopferung aller Kreise der Feststadt am heu tigen Nachmittag und den kommenden Festtagen durch ein freund liches Wetter belohnt. — Bei der jetzigen Reise des Königs benutzte Se. Majestät zum ersten Mal einen n e uerb a uten Kö n i gSi a l onw a gcn. Bon außen unterscheidet sich der Wagen von anderen der sächsiichen Staatsbahnen nur sehr wenig: cs befinden sich nur an den beiden Einaangsthüren die Krone und das Wappenschild gemalt. A»s dem Verdeck sieht man einige kleinere Vorrichtungen angebracht: Wasser reservoire zur Speisung der im Innern des Wagens befindlichen Äaschtoiletten u. >. w. Der Wagen enthält einen Salon, oliven- grün auSgestattet, einen kleinen Schlassalon, dunkelgrün gehalten, und die nöthigen Toilcttenräume: außerdem noch an jedem Ende ein kleines Eoupee kür die begleitenden Herren. Mattiarbige Tep piche bedecken den Boden beider Salons, von denen namentlich der große, ohne prunkend zu sein, hochelegant ausgestattet ist. Gebeizt wird der Wagen durch eine unterhalb angebrachte eigene Luft heizung und beleuchtet mit Gas. — Am 25. d. feierten hier die Herren Schneidermeister Heinrich Metzger und Georg Beck ibr üOjäliriges Bürger- und Meisler- Jnbilttum. Die Schneider-Innung lietz den Jubilaren durch den Obermeister Herrn Gustav Bartl, Ehrengeschenke überreichen. — Bon vielen Besuchern des Turnersestplatzes ist in Bezug aus die so schöne und so vielfach bewunderte Festhalle, die durch ihre prächtige Erscheinung dem ganzen Turnfeste den Grundton architektonuchn Vollkommenheit und fröhlichen Behagens aufgedrückt hat, der Wunsch geäußert worden, dieselbe möchte nicht sofort entfernt, sondern erhalten werden, sei es auch vielleicht nur aus Jahr und Tag. Eine Anzahl hiesiger Bürger hat sich bereits dafür erwärmt, diesen Gedanken in irgend welcher Form zur That werden zu lassen. Aus Veranlassung des BananSschnsscs traten gestern Vormittag 20 der hiesigen angesehensten Bürger im Aina- lieizhos zu einer Sitzung zusammen, nni sich über diesen Gegenstand zu besprechen, da nach nnnmeliriger Beendigung dcS Festes der Abbruch der Halle vorzmiehmen ist. Nach längerer Debatte konsti- tuirten sich die versammelten Herren z» einem Komitee „für Fort erhaltung der Festhalte" und wurden alsdann aus demselben einige Herren beanltragt. sich über die fragliche Angelegenheit mit den Oberbehörden, mit der hiesigen Ziinmcrimmng wegen dcS Preises, mit dem Pächter und den Eigenthümcrn des Platzes ins Vernehme» zu setzen, resp. in Verhandlungen einzntreten. Hoffentlich gelingt cs diesem mit Freuden begrüßten Komitee die Sache zu einem ge deihlichen Abschluß zu bringen, welche Dresden und seiner Ein wohnerschaft unbedingt in Zukunft großen Nutze» bringen wird und das lang ersehnte Asyl für alle größeren Ausstellungen und sonstigen Unternehmungen in Zukunft schaffen soll. — lieber die vier am Sonntag durch das durchgegangene Reitpferd auf dem Tnrnfestplah Schwerverwundcten er fahren wir von sicherer Hand, daß sich dieselben aus dem Wege der Genesung befinden. Es waren dies bekanntlich: ein Turner, eine junge Frau und zwei Knaben und sahen die Verletzungen bekannt lich anfänglich derart schlimm ans, daß schwere bleibende Schäden zu fürchten waren. Jin Ganzen wurden durch den unglückseligen Vorfall 9 Personen verletzt, die sämmtlich in der Krankenstation aus dem Fcstplatz zunächst Hilfe fanden. Hierher hatte eine Minute vor dem Unglück der Zufall die Stadtverordneten Herren Gvttichall und Scysfarth geführt, die Beide sofort voll warmer Hingebung den Samariterdienst mit übernahmen. Beide Herren wurden den drei schnell hcrbcigeeilten Herren Doktoren Wigard, Friedrich und Bille in der Stunde der so unerwartet sich häufenden ernsten und traurigen Arbeit des Verbindend der furchtbar Blutenden und Leidenden zu wackere», ganz zu rechter Zeit erschienenen Gehilfen und als solche wurden sie auch als nach etwa 2 Stunden alles Nöthigc gethan war, mit besten Dankesworten herzlichster Aner kennung entlassen. — Unter einem wunderlichen Schicksal scheint die Fahne eines M ylaucr Turnvereins zu stehen. Tiescibc ist zwar im hiesigen Fcnerwehrdepot mit übergebe» worden, indessen weder wurde sie znm Festzng. noch für die Festhalte geholt und liegt jetzt noch ä Depot im kscncrwchrhof. sonderbar! — Die Theilnehmcr des IerienzugeS sind gestern in dcr 11. Stunde in bester Stimmung glücklich in Wien angckvmincii. — Heute beginnt die Kapelle des hiesigen Schütz e n Reg. cm 8tägiges Konzertgastspiel in Berli n. — Am borgestrigen Vormittag erblodirtc i» einer Lackiabuk aus der Zwickauerstr a ß e ein Kessel. Zwei Arbeiter wurden nicht unerheblich im Gesicht und an den Händen verletzt. - "3>r Leubnitz bei Werdau brannte am Mittwoch der Tachstnhl cmcs Hauses ab. Leider Gottes ist dabei eine er,, 18 ,ahr,ge Fabrikarbeiterin, Namens Sophie Lenk aus Stenn, furchtbar Flammen nmznkommen. Sie trug einen Beinbruch und schwere innere Verletzungen davon. . — Am 2-Z. d. verstarb in Döhlen der älteste der lächsochen, wenn nicht überhaupt der deutschen Lehrer K- F. A. John im !>2. Jahre. 1807 ward er cmcritirt, nachdem er über 50 viahre die Kirchschnlstelle zu Altstadt bei Stolpen bekleidet. — Bon einem der Felsen aus dem Greisenstein bei Ehren- fricdersdorf stürzre dieser Tage ein öOjührigcr Mann ans Gclcnan von einer noch nicht mit Schutzstangeir versehenen Treppe den steilen Felsabhang hinab. Bewußtlos und schwer verwundet wurde er vom Ptatzc getragen. — In dem von Herrn Seidel erpachteten Steinbruche dir. 1K8 zu GocS wurde am Sonnabend der 15jährige Steinbrecher Fried rich Schubert aus Struppen durch eine plötzlich lvsgcbrochcne Steinbankecke sofort erschlagen. — Als kürzlich Morgens in der zweiten Stunde der Gendarm Böhme in Lansigk in Begleitung eines Bürgers sich ans dem Heimwege befand, wurde derselbe von einem Hniaren, den erinderNähc der Stabt cinholte, während zwei Kameraden des letzteren voraii- schrittcn, plötzlich niit der blanken Waffe überfallen niid erhielt mit der Breitseite des Säbels mehrere wuchtige Hiebe in das Gesich und ans die Schulter». Der Husar wurde zwar sofort sestgehallcn, durch einen seiner Kameraden oder Komplicen aber befreit, was um so leichter gelingen konnte, als der Gendarm Böhme zufällig in Eivilkleidimg und ohne Waffe war. Znm Glück wurde einer dcr Husareii erkannt, demznsvlge die Person des Thäters bald leslgc- stellt wurde. Letzterer, Husar Große, ist flüchtig geworden. — Ans Annaberg wird dem „Leipz. Tagebl," über die be kannte» kirchlichen Ereignisse am Trinitalissonniagc, wegen deren das Kgl. Landcstonsislorium dein Stadtrathe für seine hierbei ge troffenen Anordnungen die ernste Mißbilligung u. s. w. zu erkennen gegeben bat, noch Folgendes geschrieben: Hierauf theile ich Jlmen mit, daß die vorausgegangenen Erörterungen wenige Tage nach den bekannten Ereignissen durch einen hierorts anwesenden Kom missar in der Weise stattsanden, daß die Darstellungen des Herrn EpkoruS entgcgengenommcn und hierüber in Vernehmung mit dem Herrn Bürgermeister getreten wurde. Zunächst bat der Stadtrath gegen die konsistonelle Entscheidung Beschwerde geführt. Ferner hat aber eine Volksversammlung, welche von ca. 2000 Personen besucht war, in Verai'lassnng der getroffenen Entscheidung sowohl, als auch in Verbindung mit den Schmäbartikcln. welche das „Sächsische Kirchen- und Schulblatt" veröffentlichte, einstimmig und energisch zu erkennen gegeben, daß die Mitglieder der evangelisch- lutherischen Kircheiigemcüide (und aus solchen setzte sich die Ver sammlung ausschließlich zusammen) nicht gewillt sind, sich gewissen Anforderungen unterzuordnen und sonst sich auch noch öffentlich beleidigen z» lapc», wie cS im „Sächsischen Kirchen- und Schiil- blatt" gcscbcben ist. — Der Stadtrath hat übrigens gegen dasselbe und den Urheber der betreffenden Artikel Stiafanlrag gestellt, in Folge dessen bereits stnatsanivaltschastliche Erörterungen »n Gange sind. — Eine an das Kgl. Kultusministerium gerichtete Eingabe, welche ans Grund einer nachträglichen Aufforderung mit 820 Unter schriften bedeckt wurde, ist zur Äbscndung gelangt, — Ter allgemein beliebte Landbricfträgcr in Wehlen, , Sckinttig, beging vorgestern sein 25jähriges Dicnstjiibiläiim und wurde recht viellcitig beschenkt. — Am Freitag ist eine dem Rittcrgntspachter Gnu; in Mal schwitz gehörige, ca, 400 Schock Roggenstroh enthaltende Feime in Brand gesetzt, sowie durch Flugfeuer das Wohngebäude des Häuslers Joh. Hadank daselbst total zerstört worden. Drei Ziegen sind mit verbrannt. Als der Brandstiftung dringend ver dächtig ist der bei Günz in Dienst gestandene, 15 Jahre alte Ernst Jcnke ans Nendorf bei Creba gefänglich eingczogcn worden. — In Sch neeberg wurde dieser Tage einer der hervor ragendsten Bürger, Stadtrath Fabrikant Bretschnciver, beerdigt. Er war langjähriger Meister vom Stuhl der dortigen Loge „ArchimcdeS". — In Döbeln ertrank der lWhrige Schlosser Haustein beim Baden. — In Baritzen starb einer der ältesten und geachtelten Bür ger. der Kämmercivcrwaltcr cmcr. Gottlob Licbcrt, Ritter, ie. im 89 Lebensjahr. — In der von Schönfeld nach Neustadt führenden Lindenallee sind viele Bäume durch Anschneidc» vernichtet worden. Die Nitter- gutsherrschast zu Schönefeld setzt ,'M Ml, Belohnung für Bezeich nung des Thäters ans. — Amtsgericht. Schon seit längerer Zeit hatten die bei den Brüder Emil und Max tzentschcl, 18 der. 10 Jahre alt, in Schönselde geboren, gegen den Wirtkschastsgetnlfen Gicschen, mit dem sie in Obcrvoyritz als Dienslkncchtc fungirten, eine gehörige Pique. Am 8. Juni, als alle Drei auf dem dortigen Tanzsaale den Freuden der Terrfficbore huldigten. beschlossen die beiden Brü der, ibrcn schon längst geplanten Vorsatz, dem Wirthsckialtsgclnlfcn enis zu versetze», zur Ausführung zu bringen. Als Gicschen den Saal verlassen und allein nach seinem Wohnorte pilgerte, wurde er von dem ihm feindlich gesinnten Brüderpaarc mit einem Stocke geschlagen. Wenn nun mich dieser llcbersall als große Rohheit bezeichnet werden muß, so wird die gemeinschaftlich anSgcMrtcKeilcrci doch niit günstigeren Augen angcscbcn, da das „Raufen" in dem bctr. Bekanntcnlicisc nichts Neues sei» dürste, zumal gcgcnseitigcRcibcreicn die Ursache hierzu waren. So wird in Gemäßheit des jugendlichen Alters Emil zu 1 Woche, Max zu 3 Tagen Gcsängniß verurthcilt. Als Bcrthcidiger der Angeklagten wirkte Herr Rechtsanwalt De. Schcdlich. — Mit mehreren Arbeitskollegen verließ am Abend des 13. Juni der Steinmetz Robert Wilhelm Müller, 1801 zu Döhlen geboren, ein Restanraiit in Potschappel. Einer der Freunde blieb eine längere Zeit zurück, und die Uebrigen beschlossen, auf denselben zu warte», indem sic sich den Jux machten, milten auf dcr Löbtaucr Straße ibr Sihguariier aufzuschlagcn. Zwei in Civil pntronillirendc Äendarmc gelangten dazu, srugcn nach der Ursache ibres Berweilciw. Ein Wort gab das andere, und so entstand in lnrzcr ^cit ein Streit, welcher Beleidigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt mit sich brachte. An demselben nahm Müller hervorragend Thcil. Als ihm die Arretur angckündigl wurde, zeigte sich der bereits wegen Körperverletzung vorbestrafte Angeklagte durch Umsichichlagen :c. äußerst renitent. Auf 0 Wochen Gcsängniß lautet das Ur- thcit des König!. Schöffengerichts gegen den Nädclvsübrcr. «om 76. In» ivaromcicr na» Lskar Büso». Wallstraftc Ne. I!', Miilaaö 1 Nfte: 729 Millim., I »kftie»cn. riicemomcieoarapl, nach »icamnur.- Ikmpcratur: Iwchstr: 16 Grad Wärme, niedrigste: UN,., Grad Wärme. — Siegen, dede»». Nord-West>Wind. Elbhtzhe in Dre-drn, 26. Juli, Mittags; 140 Cent, unter v. MsusLsM U KeiilnMs. U. UM§iLÄt>
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