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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020618022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902061802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902061802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-18
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lack > -ü her bei j»d-i sam» Nedrine tb» deck« ab« vom Vien I. beiter, anne. -»» Vohne». r vielen. Zielen dadurch , wo» dei jr. a>n verliere» hschas«»rLu,»e keitrflnne anzlack Hab,» zegede», mau e» Grtginai- rikate» diel»» rl8ir.II lll»nrl»cker l!«., eküriclr »rkt 5. - ;r»tr 1. — tr«shm»r, - 81r. 7 - - »»6. Nr Zy. - Dies- «latt «Kd d« L-^n» von Dre-deu vad Umgehung am Tag« vorher bereit- al» jugkstcllt, während es dir Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesammlaurgabe erhalte«. verugrgedllhr: «««««»»»» , m« « ««,. - durch d>« »vl> » Mt. Ll» .Dr^dner Nockrtckten' nuckeln«, »««ich «»»^>«e> d>« >ft«tt»d» « Dredde» und der »L-t>I„n Uniaedun«. »» dl» üurraeun, dunli eloenc Bol«» »der »»uiuiillwuür« »»Iota« «»dattm da» Bla« »» Wochen«,,»,. dl« «ick« „« Sonn . »der »eien,,« «»>,«». tz, Me« rdeilL»—-den »de»«« und «»««« uiaeiielll. ui»«l«rlll Vllr «»»»obe ««„Bandlrr Lckrltt- «UUte «ewe verdi^Ncktr«. »er,l»r,ck„lckl,»: » M U und «r »voa. L»l»,r,m»-«dr«lt«: »ckchutch««» HegvLrnösl L8Lb Verlag von ztepsrtz L Ueichardt. /snreigen-cank. Dl« Annahme von AnkUndiannaen eilolol tiiderLauvIaeickÜttdiielle und den NebrnannalnnetieUen in Dresden dl« Nachmlllao« SUlir Sonn ,,»d tzeieriaas nur Manrnlirabe M von U di«'/»l ttin Die > walNae Grund- «»Ile «ca « Silben! so Plg, An Illndlaunarn anl der Prilialleile Kelle » Ll» « dl« rlvaieiae Zelle 01» .liiuaelandl" oder aui Terlleile so Pia In Nummern »ach Lon» und kieler laae» >- de«. Llvalllae Grundmlen so. «v de« oo und M Pl«, „ach delondnei» Larii. AuLwärllae Aullraa» nur qe-en Borausdktalüu»«. Beleablaller werde» mit rv Ll^ drrcchuel. Lodert Vödmv jao. .-.p«.» Llviäorstoüv». M,er »«^-»1,1 VvorxMIrlb. Kunsd llttl kior l ermLlionle tu^tOllun^ von iedtunKvtt. 2 0I-V8ÜKN, Vio1oi-iL8li-. 20. »»W» MM» ^uUu8 Lüdlvr L Vo Nr. 16«. rmkel Die Kiankheit Sr Maieftät de- Königs Nenefte D-nhtberichte. Griammtlathssitzuug. Piozeß Leipziger Bank. BaugewerlSderuiSgenosseliichast. „Carmen" lGastsprel Bnrrian). Syvels „Begrilnbung des Teuvche» Reichs". Die Krankheit «r. Majestät de- König-. S«bylIen 0 rt. 17. Juni, früh 7 Uhr lAmtlich > Nach einer verhältnißmäßig ruhig verbrachten Nacht haben Se, Majestät der AS» lg wieder mit etwa- mehr Appetit gesrühstückt. Die Her»thätigteit bedurfte gestern noch der wiederholten Anregung. Anfälle von Herzschwäche sind aber nicht ausgetreten. Zahl der Pul»ichläge noch schwankend. Gez Dr. Fiedler, Dr. Sellr Dr. Hoffman«. stieuefte Drahtmeidungen > > > l? Jum Berlin. Zum Rootor ma^nikitlu, der Technischen Hochschule für 1902/03 wurde Professor Kämmerer gewählt. Bonn. Da» Kaiserpaar ül, von Nürnberg kommend, beute früh 8 Uhr bei prachtvollem Wetter hier eingr-lrossen. Aus dem Babnhofe waren der Kronprinz, Prinz und Prinzelsi» Adols von Schaumburg-Lippe, die Mitglieder de» Korps ..Borussia", der Oberbürgermeister und andere hervorragende Persönlichkeiten zur Begrüßung anwesend. Die Kaiserin nahm mit der Prin zessin Adolf im ersten Wagen Platz, der Kaiser mit dem Pr>nze» Adols im zweite» und >m dritten Wagen der Kronprinz mit seinem Gouverneur. In Begleitung des Kaisers befand sich der Reichs kanzler Gras Bülow. Das nach Tausende» zählende Publikum begrüßte den Kaiser mit stürmischen Hochrufen. DaS Kaiserpaar begab sich in die Billa des Prinzen von Schaumburg Die Ükrreaervereinr von Boßn und Umgegend bildeten aus den Straßen Spalier. Bonn. Bormittags 11 Ubr fand aus der großen Wiese im Hofgartrn die Parade des Kömgs-Hnsaren-Regunents statt. Der Kaiser erschien in Begleitung des Kronprinzen; die Kaiserin beaab sich zu Wagen nach dem Paradesclde i» Begleitung der Prinzestin Victoria von Schaumburg-Lippe. Der Komman deur de» Regiments Oberstleutnant v. Hertzberg begrüßte den Kaiser mit einer Ansprache, in der er aus die hohe Ehre bmwies, die dem Regiment seiner Zeit dadurch zu Theil wurde, daß Kaiser Wilhelm der Große Ches de» Regiment» wurde. Redner schloß mli einem dreimaligen Hurrah auf den Kaiser. Der Kaiser sprach dem Regiment seine Glückwünsche au». Nach der Parade ritt dar Kaiser an der Spitze des Regiments nach der Stcrnthor- kafernc. Der Kaiser trug die Uniform der Leib-Husaren der Kronprinz die des 1. Garve-Reaiments zu Fuß mit dem Bande de» Schwarzen Adlerordens. Die Kaiserin fuhr mit der Prin zessin Victoria nach dem Palais Schaumburg zurück. Um 1 Uhr Mittags fand im Offizierkasino des Königs-Hnsaren-Regimenls ein Frühstück statt, an dem der Kaiser theilnahm. Bonn. Zu den heute und morgen stattsindenden Festlich- ketten sind u. A. hier einaetroffcn: der kommondireiide General deS 8. Armeekorps Erbgrotzhcrzog von Baven, die Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin und von Sachsen-Weimar, Prinz Fürstenberg. München. Wie die „Münch. N. N." melden, verlieh bei der gestrigen Jubiläumsfeier der Prinzreacnt dem 6. In fanterie-Regiment zur dauernden Erinnerung an Kaiser Wilhelm I. den NamenSzug „IV" mit der Krone. München. Der Trinkspruch, den der Prinzrcgent beim gestrigen Festmahl im alten Nürnberger Rathhaussaalc ans brachte. hat solgenden Wortlaut: ^Bon ganzem Herzen begrüße ich meine hohen Gäste, Sc. Majestät den Deutschen Kaiser, König von Preußen, Ihre Majestät die Kaiserin, Sc. Majestät den König von Württemberg und Se. König!. Hoheit den Grvßhcrzog von Baden, indem ich Ihnen meinen tiefgefühlten Dank für die gnädigen Besuche auSdrücke. Durch ihre hohe Gegenwart haben meine mir hochwillkommenen fürstlichen Gäste der Jubiläumsfeier die schönste Weihe verliehen. Ich fordere Sie aus, mit mir zu trin ken aus das Wohl Ihrer Majestäten des Kaisers and der Kaiserin und des Königs von Württemberg, sowie Sr. Königl. Hoheit des GroßhcrzogS von Baden. Sie leben hoch! hoch! hoch!" München. Gestern kurz nach der Parade in Nürnberg fand! sich im Ouartier des Reichskanzlers der Chef der Geheim-; kanzlet des Prinzregenten Freiherr v Wiedemann ein, um dem Reichskanzler im -lustrage des Regenten dessen von Professor Hildcbranot gefertigtes Porlrätrelics in Erz zu übergeben. Nürnberg. Ter Prinzrege nt verlieh dem Ches dcs> Civilkabinets des Kaisers v. Lucanus, sowie dem Oberhosmaricball Grasen Eulenburg den Hubcrtusorde». — Wie der ,.Fränkische 1 Courier" hört, sind gestern dem Kaiser »nd dem Prinzregenlcn als Willkoinuieiisgabe der Stadt plastische Nachbildungen der Burg in edlem Metall überreicht worden. Ter Kaiserin wurde eine > Sammlung vvn Nürnberger Ansichten, von hiesigen Künstlern ge- malt, überreicht Nürnberg, In der hentigen Magistratssitznng theille der ^ Oberbürgermeister Dr. v Schuh init, daß das Kaiserpaar und die anderen Fürstlichkeiten wiederholt ihrer Freude für die j festliche Ausnabme und die innsierhafte Haltung der Bevölkerung Ausdruck peaeoen und ihn beauftragt hätte, diese» Dank der Einwohnerschaft zur Kenntniß zu bringe». Desjau. Die Herzogin-Witlwe FriedrikevonAnhalt- Bernburg ist in Alexisvad ernstlich erkrankt. Kiel. Ter Marincatlach«- bei der französischen Botschaft i» Berlin ist hier -eingctrosscn »nd hat dem Prinzen Heinrich, sowie dem Stationsches Besuche abaestattct. Heute Morgen begab sich der Al lach-' ans die Kaiserliche Werst, um die ! im Bau und in Reparatur befindlichen Schisse zu besichtigen, j Tilsit. Wie hiesige Blätter melden, tras den Divisions- ! kominandcnr Generalleutnant v. Bock u. P 0 lach bei der Be sichtigung des Dragoncr-Regiinents Prinz Albrecht von Preuße» ^ ein schwerer Unfall. Als bei einer Attacke „Kehrt" geblasen wurde, ! besand sich der General unmittelbar hinter der Front und wurde > von der Lanze eines Dragoners bei Aussührnna des Kommandos an der Backe und am Halse verwundet. Ans sein Garnisonlaza- rcth, wobin der General zuerst gebracht wvrdcn war, wurde er nach einer Privaiklmik gebracht. Darm stabt. Die Zweite Kaminer nahm mit 40 gegen K Stimmen Artikel 4 der Regierungsvorlage betr. das Land- tagswahlgese tz an, der die Emsührung des allgemeine» direkten und geheimen Wahlrechts Vorsicht. Frankfurt a. M. Der um 6>/z Uhr früh ans Hom burg v. d. H. hier cinlressendc Perionenzug überfuhr beim Uebcrgange bei Rödelsheim das Oiefährt eines Baiiunternehmers aus Bockcnhcim. Ter Wagen wurde zertrümmert, der Besitzer schwer verletzt. Das Pferd, das ebenfalls schwer verletzt wurde, mußte getödtet werden. Bern bürg. sPriv.-Tel.s Der Schutzmann Bamberg wurde vergangene Nacht mit aespaltenem Schädel ermordet ausgc- fnnden; sein Seitengewehr fehlte. Ter Mörder ist noch nicht ermittelt. , Frcderikssund. Eine große Fcucrsbrunst vernichtete letzte Nacht mehrere Hänser in Draal»). 3 Personen verbrannten, ! 2 wurden schwer verletzt. Windsor. Der König bcsindet sich heute viel besser. Er s ist jedoch noch nicht im Stande, dem Rennen in Ascot beizu- wohnen. s K on sta ntin 0 p el. Der Oberst Jhsan-Bei, Gencralinipektor § der kaiserlichen medizinischen Schule, wurde gestern auf offener ! Straße von einem Albanesen durch Rcvolvcrschüssc getödtet. Ter Mörder wurde verhaftet. Ala» vcrmuthcl eine Nachcau. New York. Nach einem Telegramm ans Willemstad ! griffen die venezolanische» Aufständischen am 7. Juni La Guavra an. Tie Regicrnngsirnppcn boinbardirtcn die Por sladt Maiquetia von den Küslensorts und vom Kriegsschiffe „Miranda" ans. Einige Frauen wurden getödtet. D'e Aufstän dischen, die 4M Mann zählten, wurden schließlich zurückaeworscn, zerstörten aber eine Brücke der nach Carrocas führenden Bahnlinie, zerschnitten das sranzösische Kabel und die Telcgravhendrähte nach Carracas. Die Bevölkerung von Carrocas ist aus Furcht vor einer Mittwoch. 18. Juni 1W2. Belagerung in höchster Aufregung. Tie Lage in Venezuela war bei Abgang der Depesche höchst kritisch. Nokohama. Das Abkommen wegen lleberlassung einer speziell japanische» Concession '» Masanpho aus Korea wurde in Tokio veröffentlicht Das Areal umfaßt 175 MO Onadrawards. Der Grund und Boden, der koreanischen Privat leuten gehört, darf nur an Japaner verlaust werben. Qcrtlichce „nd Sächsische». Dresden, 17. Juni. —* Mit theil ungen aus der Gesammtraths- Si düng. Anläßlich der Feier eines sünszigjähngen Büigerinbiläuins sind de», Rathe von einem unbckannlcn Wvhlthäter 300 Mark sür Zwecke der Armenkasse übergeben worden. — Mit Ablaus dieses Jahres haben die unbe- loldclen Sladträlhe Kaiser, Wcigandt, Hartwig, Lente nau», Sccling, Wolnrka und Schröter versasiungsinäßig ans dem Rachskollegium anszuschelde». — Ais Mitglieder des Preis gerichts, das über das Ansschreibc» für Schutzvorrichtungen im clek!.,scheu Straßendahndelriebe zu entscheiden haben wird, wählte der Rath de» Oberbürgermeister Beutler, die Stadträthc Tr. Körner und Ticch sowie die Stadtbaurälhe Königl. Obcl- baurath Klette und Hasse. — Ter Rath genehmigte den mit dem Verein Vvlkswvbl vereinbarten Vertrag, wonach diesem ein Theil des K ön 1 g-A I b c r t-P a r kes auch fernerhin zur Benutzung als Volkspark überlassen bleibt.— Weiter beschloß der Nach, in das zur Zeit an die Schnlgemcinde vcrmiethtete und zu Schul- zwccken verwendete Grnndsiück der Traube-Stiftung in Neu Gruna die Wasserleitung einzusübren. — Für die zur Erledigung lornmendc Stelle des Psandinivektors beim Altstädter Leihamte wnrde der Taraloraffislcnt Newig gewählt. — Ter Rath ge nehmigt die Enllgffungsgesiiche des Obercirztcs am Johannstödtei Krankenhause Proseffor Tr. His sür 1. September und des Direktors beim städtischen statistischen Amte Dr. Würzburger sür 1. August. Elfterer beabsichtigt, die Leitung des Kranke» Hauses, sowie eine Professur an der Universität Basel zu über nehmen und Letzterer wird in die Dienste des Königl. Ministerium» des Innern übertreten. —* Der Prozeß gegen die Leipziger Bank. Vor Eintritt in die Verhandlungen richtete gestern der Vorsitzende, Landgerichtsdircklor Dr. Müller, an die Geschworenen fol gende Ansprache: In den nächsten Tagen vollendet sich rin Jahr, seitdem das Ereignis? eingetreten ist, das für die heutige Verhandlung die Ursache bildet. Am 25. Juni v. I. erfolgte die ZahlnngSeiiistellnng der Leipziger Bank, und am 26. Juni wurde der Konknrs eröffnet. Dieses Ercigniß hatte die ver- hängnißvollsteii Folgen sür »nscrc Stadl und unser engeres Vaterland; nicht blos für die unmittelbar Betroffenen, sondern auch für Handel und Industrie zeigten sich schwere Schädigungen. Als der Ruf erscholl, daß die Bankanstast, die man für außer- ordentlich kapitalkräftig gehalten hatte und bei der man die Kapitalien sicher ausg.-hoben glaubte, zusammcngebrocbeii sei, machte sich eine tiefe Erschütterung der Gemnther bemerkbar, und diese Erregung und Erbitterung richtete sich, was menschlich und natürlich ist, gegen die leitenden Personen der Bank, die man sür das Ercigniß veranttvortlich macht. Sie, meine Herren Ge schworenen, haben nun über die Leiter und den Aufsichtsrath der Bank zu Gericht zu sitzen und zu entscheiden, ob sie sich strafbar gemacht habe». Für de» Richter ist es die vornehmste und heiligste Pflicht, »nd es entspricht der Bedeutung seines Eides, daß er ohne Anlclicn der Person gleichmäßig Recht spricht. Das verpflichte Sie, sich bei Ihren Entscheidungen nicht durch persönliche Empsindungen leite» zu lassen, weder durch Anti- patbien noch Sympathie», noch durch irgend welche sonstige Rück- sichtnahme. Sie haven allein »ach dem Eindruck, den Sie aus der gegenwärtigen Verhandlung gewinnen, zu urthcile»." — Der An- geklagte Ern er erwiderte heute ans die gestrige Aussage Dodcl's verichtigcnd. daß in der Sitzung des Ausnchtsraths vom 15. Juni 1900 nicht ei» Engagement mit dem Trcberconcern. sondern nur Knnft «nd Wisscuschaft. f* Mitthcilung au» dem Bureau der K önigl. H 0 fth ca tcr Im Opernhausc wird in der Zeit vom 21. vis zum 27. Juni Richard Wagner» „Ring des Nibelungen" acgeben und »war gelangt Sonnabend den 21, Juni „DaS Rheingold" Montag den 23. Juni „Die Walküre", Dienstag den 24. Juni „Siegfried und Freitag den 27. Juni die „Götterdämmerung" zur Ausfuhr- uNg. Tie Ausgabe der Bttlets für den ganzen Cyclus erfolgt am 19. Juni von Vormittags 10 Uhr bis Mittags l Uhr an der Tages kasse deS Königs. Opernhauses. Stammsitze können gleichfalls für den aanzen Cyclu» lgegen Abgabe von 4 Gutscheinen! an genann- tetn Tage entnommen werden. — Herr Kammersänger Naval ist soweit wieder hcraestellt, daß er Mittwoch, den 18. Juni, in der Aufführung der Oper „Margarethe" die Rolle des Zaust Margarethe übernommen. Den Walter Stolzing in den „Meister singern" singt Herr Burrion als dritte Gastrolle. — Im Schauspiele wird Donnerstag, den 19. Juni, Fräulein Hemprl vom Großherzogl. Hostheater in Oldenburg ein Gast- spiel auf Engagement in der Rolle der Elisabeth in Schiller s -Maria Stuart" beginnen. Frl. Hemprl wird außerdem noch die Rolle der „Orsina" >n der am 21. Juni stattfindenden Auf führung der „Emilia Galotti", mit der die Spielzeit des Königt. Schaulplelhauie« beschlossen wird, geben. Freitag, den 20. Juni, wird im Schauspielhause Herr Arndt vom Stadttheater in Bremen nochmal» und zwar al» Dorfrichter Adain im -Zer brochenen Krug" gaftiren. Im Anfchluß an da» Kleist'sche Wer' wird — in Aoänderung de» anaekündigte» Repertoires — Moli-re» „Schule der Ehemänner gegeben. — Die Königl. Genrraldirektion hat die dreiaktige Komödie „Don Gil" nach den Motiven de» Tirso de Molina von Friedrich Adler zur Auf- führung angenommen. f* tttoigl. v»l»per. Herr Karl B»rri„ von der Königl. Over in Budapest, dessen Gastspiel früheren Bestimmungen nach mit dem „vaiajjo" beginnen sollte, trat bereit« gestern als Don Jos» auf in Vertretung eines anderen Gastes der Königl. Hof- over. de» unpäßlich aemeldetcn Kammersängers Naval von Wien. l Mag sein, daß Mancher vor der Vorstellung dieser unfreiwilligen > Abänderung im Hinblick aus den bedeutenden Ruf Naval's nicht sonderlich syinvathiscl, begegnet ist. zweffellos aber hat Herr Bnrrian um so mehr aus^ das Glänzendste bestanden und den Rollentauich nach keiner Seite hin bereuen lassen. Er hat sich als Künstler in des Wortes bestem Sinne bewährt, als Sänger mit hervorragenden Mitteln und bedeutender, im ernsten, ge diegenen Studium erworbener Vortragskunst. Man wird bei strenger Beurtbeilung des Künstlers, unter Anlegung des Höchsten Maßstabcs, allerdings nicht überhören können, daß die Stimme nicht vollkommen rein in, Timbre ist, daß ihr der Schleier eines gutturalen Beiklanges hi» und wieder anhastet, diese Erscheinung tritt aber gegen die großen Vorzüge seiner Begabung so ver schwindend zurück, daß sie kaum zum Schaden in s Gewicht fallen kann. Vor Allem sind Herrn Bnrrian s Mittel gesund, leucht und tragsähig, von warm »nd echt quellendem Empfinden ge tragen, sie muthen unmittelbar an und übertragen sich mit dem gleich reichen Maße von Wärme und Temperament, mit dem sie geboten werden. Dabei ist im Vorträge nichts Willkürliches oder Unfertiges zu bemerken, im Gegeilthell steht hier die Kunst des Gesanges aus einer oft bis zur Vollendung erhobenen Fertig keit, aus einer Stufe der künstlerischen Reife, die hoch über die alltäglichen Erscheinungen hinouskommt. Nicht wenige« sorgfältig und künstlerisch geschmackvoll abgetönt, wie die musikalische Leist ung, war Herrn Burrian's Darstellung mit der er sogar aus das Glücklichste überraschte. Anfangs schlicht und einfach, wie dieser Josö sein soll, wuchs er natürlich zum Charakter aus im Sinne rme» rustikalen Helden, aber auch als solcher im Rahmen des Bildes bleibend, immer fesselnd und Harmonisch im Spiel und Gesang, in den Höhepunkten der Darstellung, in den Scenen des zweiten Bildes, und am Schlüsse des dritten Aktes wahrhaft packend und erschütternd. Nach diesem Joss beurtheilt, ist Herr Bnrrian ein gleich interessanter, als bedeutender Künstler, dessen weiteres Auftreten sich der ausmerlsainsteil Beachtung und jedenfalls auch der Werthschätzung empfiehlt. Die mit großem Beifall ausge- nommene Vorstellung, in der oft gebotenen Besetzung mit Frl v. Lhavanne lCarmen), Herrn Höpfl sEscamilloj wurde von Herrn Kapellmeister Kutzschbach temperamentvoll geleitet und über einige kleine Unsicherheiten szweiter Akt) glatt und sicher hinwcg- grfükrt. n. 8t. s Heinrich von Svbel. „Die Begründung des DeuttchenReiche» durchWilbelm I." Vornehmlich »och den picußlichcn Staatsakte». Neue billige Ausgabe in 7 Ganz- lemrnbände». Verlag von R. Oldcnbomq, München und Berlin Preis 24,50 Mark. Selten ist ei» Werk mit sv großer Freude beglicht »nd mit solchem Interesse auiqcuommen worden, wie Tube! s monu!»cntalel.,Beg>l'iiiduilg des Deuttchen Reiches". Jetzt hat die Vellagsbiichtiaiidlnng es unternommen, eine neue billige, icdoch linvcikürzle Ausgabe erscheinen zu lassen, die im Gegensatz zu der tinlnien. deien Pieis 66,50 Mark betrug, nur noch 24,50 Mark sür die siebe» geschmackvoll in Ganzleinen gebundenen Bände kostet. Bekanntlich ist das Sybel ichc Werk von ganz be sonderer Bedeutung dadurch, daß dem Verfasser zur Benutzung für sein Werk seiner Zeit die Archive des auswärliae» Amtes und des vieußischc» Ministeriums, die vor und auch nach Sybcl keinem Histocike, zugäimlich waren, geöffnet winden. Aus diesem reichen Materiale bat S»bel mit Fleiß und Geschick ein authentisches Bild der Entwickelung des Deutschen Reiches und der seiner Aufricht ung voihergegangene» Kämpfe gezeichnet »nd uns damit einen vielseitigen und tielen Blick i» die zeitgenössische Geschichte er möglicht. Die Erlaubniß zur Benutzung genannter Archive wurde Sydel in der Aera Caprivi noch vor der Bearbeitung der Bände 6 und 7 wieder entzogen. Für diese die FriedenSiahre umfassenden Bände war indcß die Bciiutzuiig der Akten mehr entbehrlich, und Sybel fand sür die beiden letzten Bände eine äußerst werthvolle U, tcrstützuiig in dem Fürste» BiSmarck, der sein Interesse an den, Werke durch zahlreiche vettönlicheMittheilunge» bekundete und vor Druck!cg»ng der beide» Bände eigenhändig berichtigte, was ihn, hierzu Veranlassung gab. Ueberhauvt stellt das Sybel'schc VeichschlSwerk gewissermaßen eine» authrntischcii geschichtliche» Kommentar zu de» „Gedanken und Erinnerungen" des Fürsten dar. Den Besitzern letzteren Werkes wird dnher die Svvel'schc Geschichte besonders wcrthvoll lein, zumal rin gut bearbeitetes Namen- und Sachregister daS sofortige Nachschlagen über alle Fragen der Geschichte und Politik der bebandrlten Zeit gestattet. Der Fach mann wird stets aus dieses grundlegende Werk zurückgreifen müsse», dem Nichlsachmann, dessen Jnteiesse an guter, vaterländi- icher Geschichte nicht geschwunden ist, kann kein Werk mehr empiodlrn werden als das Sybri'sche, das Schärfe der Kritik, wie Wäime des Gcmülbks, Liebe zur Wahrheit, wie Liebe zum Vater land, Tiefe de, Forschung und wissenschaftlichen Ernst, verbunden mit einer mustergiltigen Gestaltung von köstlicher Klarheit, tn sich veicinigt. Dirie Vorzüge rechtfertigen die begeisterte Aufnahme des Wette» u»d sichern ihm sür alle Ketten einen Ehrenplatz in der Li«'»-otur.
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