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Dresdner Nachrichten : 24.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-24
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.04.1887
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in «ine« TIstil« der ilnslaet.) A «wrii. «ul»»,,» »»« «e»nri»»ni>«» «r. Molesiiu »»« «t»i»« —I Sachlei, »an» dn»t» «««nuit«, »ein, »dch,. «tlandlni. «ra»e» ». v-d'ittdal. ein Diner «all. w«>aii »>r »ich», «mideebr- n^lll,dch»,ltn und die »Lch». «eich». l«»»>i»»e»r»»»>en ideilinthnikn. Da« «eimidtliliailidiilel >»ar reich de po,«!. Abt,cd» findet unter dein Vorsitze de» Herr» Oberstleutnant! rchliedei, in, Sntziilchen Hause' i» »er Modreustratze ei» Aeslbiuer »er iiichl. imch Vier knulniaiivirten Osstiiere de« 12. Arineeturps statt. Auch oie »aserue der iachl. Nom-' pognle be« ittlendumreaimen«» iu der «raiigirlchenstratze ist ivicl, ge- Ix>«W r« V. kl« 8.8. I-Mito^-lottono, äsrsll LI«t»uu« am ». A«I do-nunl, owpüsklt ^MmLflcl lS, I. - ---— - «n« «e, »ue», «neidet, »atz die dort -»rntsonire«. den stchs. Tcuppci, »eu «ebuNIt», Seiner Mule»,tu bei vrachwollr« Weiler »lelchlall« festlich begangen baben. vre» lau. LZ. Apcli. siachm. ."-lre>d'"-»r»,i. Sr,lilua p». KniL. ul.»0,20, Iunl-Ja» 30.7», «nnuli -kpldr. li.lo. «»„k, M«, ,u«l I21.10. Stpi. i Ic. I3o,3n. »iNbol l,k» »er »ipril-Mal 11. Mol In,„ a'nk W H. v. (Nies»,«» tfebc» 11,10 dz. Vir.»,». 23. April. vlachm.I,«. l«»rri»rm.< !lt>ci«n , ,or, lK2-l07, «prll-Luui 107,0», Juni- J»l, >80,00. »lvnac, bcroupir,. i,r, U8—120, SIPril-!i!iui 120,cm, J,„li> Ifuli 122,00, ütnbul ttiivrrood.April- Li!„I 11.00, tzroc.-Okt. lt.bg. 8p>. e,«us still, loc» 30,10, April- Mai MM. Juni gc.i, 10.1», August. Setzt. 11,7». Prllc-iciiin to.o 10,75. ?L§1ieLsr üi.L§LL§ Ä von roirvuckon !4«llksitoll in Vroov«, Llkzjolilca, 1'eriaeotta unä K I.nclor. Llontirunsson von Rroneo mit Kuck. korLsNan, pasaonc! 8 Mr Loedroits-, Nost- unä KtirvngvLcchvnIcv zoäir Lrt. I kaelitwann. 8e!>lomtl'. 30 k. Vvrn»tvln-8vknv!>1i-oekenlsvl( fllr Vu8M^on, mit Uber Uireiit troeUnenb. nicht n»chki»b»nd V» rtvilvniai»»- Nnkli, , « t Vr»»bei«-A.i M>,rten»»rüN,2V. AnraUo»yraN, I». Hr»»d»n-U.: Aoinrichstrirste lKtabt Mortit» ?srL. Lsr1s,eü I^Lelik. ^ ^VoinkiKHsUnnF init krodiorktubvn A Mofitrstn. 4. ^6rn8pfsek8tv!l6 32!. ^uslilllrtiebo krvitzUston verksnäv krsi. tivvstlir tilr reine Ä Xa-tunveino. U vrosÄouor VornlokelunKs-^LStsIt v»L VUo SAtuer, HIIrM8tr. 1—3 «r. 114. S2.3°hrg, > -MS-LWLLQSLM! D«-d°u. ,887. "Sonntag, 24. Astriü M -ie Monate Mai unö Znni werden AbonneinentS aus die „Dresdner Nackrichten" in der Ex pedition. Marieustratze Nr. LS» zu 1 Mark 70 Pfg., für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet ,ii l Mark 84 Pfg.. in der Oefterreichisch-Ungarischen Ntonarchie >!> 1 Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. ötranttvorilich« Redakteur für Politische- vr. ikmtl Biere» in Dresden. Es ist ein cigenthiimlicher Zufall, daß das neueste preußische zrwchcugcsch auch ein Maigesetz sein wird. Ein Maigesetz von ent- gencugesetztcr Art, denn die alten Maigcsetze bedeuten Kampf »n'iichcn Königtlnim und Papstlhum, daS nclieste aber ist (nach Bismarck) der Friede, (nach dem Papste) wenigstens der Zugang »um Frieden. Die erste Lesung der Herrenhausbeichlüsse hat damit geendet, daß das Abgeordnetenhaus die Verweisung an einen Aus schuß ablehnte. Das besagt soviel, daß an ihnen nicht herumge- doltcrt werden soll: entweder nimmt das Abg.-Hans die Vorlage in der Gestalt an, die ihr das Herrenhaus gegeben hat. oder es lehnt sie im Ganzen ab. Daß eine ausreichende Mehrheit slir die Vorlage vorhanden ist, steht fest; die beiden konservativen Parteien bilden sie im Verein mit dem Centn»». Daran ändert eS auch Nichts, daß einige Conscrvative abspriugen. Die Abgeordneten slrengkirchlicher Richtung, Dr. Stöcker, v. Haminerstcin u. v. Brüel tonnen es eben nicht verwinden, daß in demselben Augenblicke, da der Papst einen so großen Triumph über die protestantische Staats gewalt Preußens feiert und da die katholische Kirche in den Besitz von 15—16 Millionen Mark (die wahrend des Kulturkampf- durch znrnikbehaltcne Besoldungen aufgeipeichert wurden) kommt — daß da die evangelische Kirche völlig leer anSgehen soll. Weder erhalt sic eine ausgiebigere Dotation, noch verbessert man ihre Verfassung. Fürst ViSmarck faßte die Sache doch wohl etwas zu äußerlich aus, wenn er meinte, der evangelischen Krrck-e Preußens thue vor allen Taigen Geld noch. Daran sehlt'S ihr gewiß recht sehr, aber Geld allein thut's nicht; daS jetzige rein bureaukratische Kirchenregüncnt der evangelischen Kirche in Preußen hat sich völlig überlebt. Die Bestrebungen des Antrags v. Kleist und v. Hammerstcin nach Selbslständigmachung der evangelischen Kirche sind vollkommen be- irchligt. Und wenn in Zukunft auf märkischem Boden die Ent scheidungsschlacht nicht zwischen Papsttbum und Königthum, wohl aber zwischen Protestantismus und Katholizismus geschlagen wird, dann wird man erst erkennen, wie verkehrt eS war, die evangelische Küche Preußens bnreankralisch verknöchern zu lassen. Wie gesagt, irvtz des Abspringens einzelner Konservativen ist eine große Mehr heit ssir das Kirchcngesetz gesichert, gleichviel ob die Nationallibe- >alcn sich schließlich doch noch vom Fürsten Bismarck auf die Seite der Annchmcr des Gesetzes hinüberichmeicheln lassen. Das evangellschc Bewußtsein im preußischen Volke ist. darüber liegen urkundliche Aeußerungen vor, durch die Nachgiebigkeit der Staatsgewalt äußerst erregt. Die orthodoxe deutsche „Ev. Kirchen- c, »mg" meint, Bismarck weise der lircheupolitischen Gesetzgebung nur noch die Ausgabe zu, „die Wünsche NomS zu kodifiziren." Nach der Allgem. ev. lnth. Kirchenzeitnng erkenne man jetzt den Papst „als eine Art von Mikado" in Deutschland an. DaS Wort, daß Preußen doch auf dem Gange nach Canossa begriffen sei, sihwebt Vielen ans den Lippen. Und doch wird Jedermann wohl >>ch sagen, daß Fürst Bismarck recht bewegliche Gründe haben muß, dein Papste soweit die Hand zur Versöhnung entgegenzustrecken, rer Friede mit dem Papste soll die Rüstung des Staates gegen die Gefahren auswärtiger rmd innerer Kämpfe vervollständigen. Namentlich im Kampfe gegen die grundstiirzende Sozialdemokratie l n», daS Papstthmn für die Staatsgewalt «in werthvoüer Bundes genosse werden und das ist schließlich derjenige Gesichtspunkt, der auch in vielen evangelischen Christen die Bedenken unterdrücken hilft, welche sich immer auf's Neue empordrängen. DaS Centrum wird sich nicht weigern können, die Staatsgewalt zu unterstützen, wenn der Papst dies im Namen der von den Umsturzparteicn bedrohten Religion fordert. Einstweilen hält in der Centrumspresse eine sehr laute Rebellion gegen den Papst noch an. Diese Presse thut so. als ob d, e schweren Opfer, welche der Staat bringt, federleicht wögen, weil bei Pfarreranslcltimgen die bischöfl. Anzeigepflicht und daS Einspruchsrecht c-es Staatesaufrechterhalten bleibt. „Dieses Einspruchsrecht schlägt uns m Fesseln", wehklagt ein nltramontaneS Blatt am Rhein, „a»S denen wir nie wieder herauskommen, als bis nach einer großen Katastrophe." T iL ist dnmmcs Zeug. Wenn irgend Jemand Ursache hat, mit der jetzigen Art des Friedensschlusses unzufrieden zu sein, so ist eS nicht der Katholizismus, sondrm die evangelische Kirche. Nur die Er» Wägung, daß beide Kirchen auf demselben christlichen Untergründe beruhen, der durch den gleichen glaubenLIoS-revolutionären Todfeind bedroht wird, Hilst über die Einwürfe hinweg, die der ProtestantiS» »ins gegen das neueste Kirchcngesetz erhebt. Keine Schätzung hat annähernd die Zisfernböhe erreicht, welche m Wirklichkeit der Nachtragsetat verlangt. Man war aus hohe Forderungen gefaßt, aber auf 176 Millionen doch nicht. 176 Millio nen und zwar ausschließlich für militärische Zwecke! Die Forde» nmgen zur Deckung dcS Deficits im jetzigen ReichShauShalt, 29 Mill. Mk.. sind noch nicht da inbegriffen. ES ist selbstverständlich, daß em Betrag von über 200 Millionen nicht durch Steuern aufge» bracht werden kann. Der NachtragS-Etat nimmt denn auch nur eine dauernde Erhöhung des Etats um jährlich 30 Mtll. in Aussicht nnd verlangt, daß die übrige» 156 Mill. durch eine Anleihe be schafft werden svllen. Die Zinsen derselben belasten natürlich den ordentlichen HanShalt und sind allsährlich durch Steuern aufzu- bringen. Ein einigermaßen zutreffendes Urtheil über den größeren -i becl dieser milNnlchen Mekloedrmngen läßt sich inst in den Verhandlungen der RcichötagSkvminilsion erzielen, cur ' E, " ' ' ' "" welche der Die 20 Mill. andauernden rausgabcn sind eine selbstverständliche Forderung aus der so- beschlossenen Trupvenvermebrung. Es ist in dieser Hinsicht noch zu ermähne», daß die Reichsregierungen schon un vorigen Nachtrags Etat nberhauvt gehen wird Mehrausgaben eben beschlossen , . blos noch zu ermähnen, daß die Reichsregierunqen .... EtatSjahre einen Theil der Kosten der Truvpenvermehrung veraus gabt hatte. Es ist noch in frischer Erinnerung, daß vom'November v. Jahres an die Militärverwaltung alle Vorbereitungen tras, um die Truppenvermchrung, die sic beim Reichstage beantragt hatte, sofort nach der Bewilligung in's Leben zu rufen. Diese Bewilligung verzögerte sich aus betanuicn Gründen bis in de» März hinein. Die Militärverwaltung ließ sich aber dadurch nicht störe», sondern verausgabte die Gelder im Interesse der Vertheidigung des Vater landes- Durch Genehmigungen der Truppeiivermehriing ist das Vorgehen der Militärverwaltung nachträglich völlig gebilligt worden. Was nun aber die 156 Mill. betrifft, die erst verausgavt nnd wozu erst eine Anleihe ausgenommen werden soll, so verw-.uen wir hier auf die erläntcmde Denkschrift in der Tagcsgeschichte. Der Umbau der Neichsseslunzeil, um sie gegen die Wirkung bvnMeliuitbvmben zu sichern, erscheint auch dem Laien nothwcndig. Einen erheblichen Theil der Militärausgabe» beanspruchen Eilenbahnarisgaben. Das Balinnctz sott leistungssähiger gemacht werden, tdetls durch Er- aänzungsbautcn an vorhandenen Linien (zweite Gleise, Lade- und Rcmiveiivorrichtnngen), theils durch Ausbau der direkten Vcbiiidungen zwilchen dem Ober-Elsaß und den übrigen südlichen Thcilen Deutschlands. Wie weit da überall das richtige Maß innegehallen ist, läßt sich nur durch vertrauliche Berathungcn im Budgcuaus- schusse ermitteln. Die Sicherung des Reichs kostet em schweres Stück Geld, daS ist klar. WaS hinaeacn ein infolge Mangels von genügenden Abwehrmaßrcgeln unglücklich verlaufener Krieg uns kosten würde, daS läßt sich nicht annähernd zur Ziffer bringen. Voc zwei Nebel von so verschiedener Größe gestellt, kann die Wahl zwar Seufzer auSpreffen, aber nicht zweifelhaft sein. Der Fall Schnäbele, über dem die Tgsgesch. eure Anzahl Mit theilungen bringt, wird den Weltfrieden nicht stören. Die sranzö- sischen Darstellungen sind sichtlich gefärbt c doch wäre eine Auf klärung deutscherseits recht erwünscht, um den Feinden Dentschlunds die Möglichkeit sortgesetzier Verdächtigungen abzuschneiden. Hat der Mann mit dem herzigen Namen Schnäbele Spiouerrdienste verrichtet, so geschieht ihn» nur Recht, wenn man ihm den Schnabel stopft. Neueste Telegramme ver ..Dre-Vuer Nackr." vom 23. April. Berlin, DaS Abgeordnetenhaus nahm heute die 2. Lesung des Volksschulleistunaszesetzes vor. Die Entscheidung über Ansordcrunaen der Schulaufsichtsbehörde soll danach aus die L-clbst- vcrwaltungsorganc (Kreis- bez. Bezirksausschuß) übertragen werden. Die Freisinnigen beantragten Zurückverweisnng der Vorlage an die Kommission, während die Nationalliberalen eine zeitliche Be schränkung der Geltungsdauer (aus 5 Jahre) vorschtugen. Die Vor lage ward schließlich in der Kommissionssasiung cuiaenonimen. Die Beschränkung der Giltigkeitsdauer ward somit abgelehnt. Die Ver handlungen, in welchen sich namentlich die Freisinnigen gegen die durch die Vorlage involvirte Erweiterung der Selbstverwaltung er klärten, zogen sich sehr in die Länge. — Montag zweite Berathung der kirchenpolitischen Vorlage. Berlin. Prinz Wilhelm ward dor seiner gestrigen Abreise nach Dresden vom Kaiser empfangen. — Die deutschen Botschafter in Paris. Petersburg und London sind hier eingctrvffcn. — Der sozialdemokratische Stadtverordnete Görcki ward wegen Hansmedens- bruches (Ruhestörungen in der am 30. Dez. auf der Tivolibrnnerei stattgefundenen Versammlung der nationalen Parteien) zu vier wöchigem Gefängliiß vcrurchcilt. — Die Abendblätter besprechen dir kirchenpotitischcn Verhandlungen des Abgeordnetenhauses. Die „Nordd." sagt: Vermuthlich werden eine Reihe Parteigenossen Dr. Gneists, bevor cs zur entscheidenden Abstimmung kommt, sich die Sache noch einmal überlegen nnd dabei erkennen, daß in der prak tischen Politik mit theoretischen Clanieln nicht Vonvärts zu kommen ist, und daß gerade dasjenige Verdienst, auf welches im klebrigen sich die natioiialliberale Partei berufen dar», in den Umstand z» setzen ist, daß sie OpportunitätSpolitik getrieben har. d. h.. sich be müht hat, unter den gegebenen Umständen das Richtige zu tdnn. Die „Kreuzz.". welche den Antrag Kleist-Retzow vertritt, ist über zeugt, die gestrige Debatte werbe Bielen in und außerhalb deS Parlaments die Angen geöffnet haben über die Bedeutsamkeit der ktrchenpolitischen Lage, über ihre Gefahren für unsere evangelische Kirche, wie darüber, wo ihre Frennde und Feinde zu suchen sind. — Die ReichstagSkommission für Jnnungsanträae nahm den grund legenden Paragraphen 1t» in der Fassung der Äckermannschen Anträge an. — In Forst i. L. ermordete em Fleischer seine Ehekrau auS Eifersucht und wollte sich dann selbst umbrmgrn. Er ward daran verhindert und zur Haft gebracht. Paris. Der hiesige deutsche Geschäftsträger Graf Leyden besuchte gestern Nachmittag in telegrapbiichcm Amtroge deS Reichs kanzlers den Minister des Aenkeren. FlourenS, und erklärte, die Einzetnheiten der Verhaftung Scynäbeles seien der deutschen Reichs- regieruna noch nicht bekannt. Die Verhaftung sei aus Gerichtsbe schluß erfolgt, weil Schnäbele deS LandeSverratheS an Deutschland bezichtigt se>. Die Untersuchung der Umstände, unter denen die Verhaftung erfolgte, würden die beiden Regierungen im gemeinsamen Einvernehmen zu Pflegen haben. Sollte sich ergeben, daß die Verhaftung an» französischem Gebiete stattgestmden habe, so werde sich Deutschland den Bestimmungen des Völkerrecht« anbc- quenien. Die Berichte über die diesseits cmgestellten Erhebungen, betr. dir Verhaftung SchniibeleS, sollen nach dem Beschlüsse oeS Ministerratbcs durch FlourenS dem hiesigen deutschen Geschäftsträger und französischen Botschafter in Berlin, Herbette, zur Mitthrilung an die deutsche Regierung znaestellt werden. Die Aufregung legt ich hier allmSdlig. ES stellt sich berauS, daß die ersten Dar« tellunaen übertrieben waren. So ist eS falsch, daß Schnäbele Handschellen angelegt wurden. Er wurde in Metz gut behandelt und darf sich au» den, Gcisthonse beköstigen. Der Nancver Staats anwalt hält daran fest, daß «schnäbele auf französischem Boden ver haftet worden sei. Der Metzer Staatsanwalt vertritt d,e entgegen» gesetzte Anschauung. Eine genaue Feststellung ist schwierig, weil e» sich um Raumunterschiede von einigen Metern handelt. In dem " in- und Herwoaen deS Ringen» kann die eine Gruppe leicht einige koke über die Grenzlinie herüber und hinüber geschwankt sein. Deutscherseits weiß man seit mindestens zwei Jahren, daß in SchnäveleS Hand oie Fäden deS elsäffischen KnndschaftSwesrnS zu» sammenliescn. Schnäbele soll namentlich auch den deutschen Re kruten zur Desertion aerathen und geholfen haben. -.^Berliner Börse. Die fremden Hörten waren durch die Schntibele-Affaire mehr oder minder beeinflußt, waS auch auf den hiesigen Platz zurück»,rkte. Die Spekulation war.rrservirh hie Kurse abgeschwächt, später befestigte sich die Haltung aut allen Ge bieten. Die Kurse erfuhren eine leichte Besserung, die aber nicht anhielt. Die Nachbörse war still. Im Kassaverkebr herrschte wenig Leben. Industrien waren meist schwach, deutsche Fonds still und schwach, österreichische Prioritäten nachgebend. Privatdiskont 2 Prozent. « r , » rs - r « a. 23. April, arrdl« 2W>,. e«aa,SI>-I»> 188',,. L»m- barpen Kl'/,. Galizicr rki'/,. --avvcrr 7K,A>. «vroc. II»gar. Boivrrnrr 81,0 - LUUcmt« NÜ.KO. 80er Stuisr» —. LauraZ—,—. Zirmiich fest. W > eu. 23. April, c Kredit 282.23. SI»,««dc>i>» 233.S0. Lombarden 8l,7ö. Rordweftb. 1k«,7S. Marknoten K2.37-/,. :Ung. tkreoit 280.S0.! Behaupte,. v ,r« s. 23. April, cechluh.» Renlc 80.0b. Anlelhc lOS,2ä. Jtallrncc »7.70. e«am«bad» 373,75. Lombarde» «80.00. do. vrlorititien —. Spanier kl',. Toupier 381,00. Ottomane» 508. ptruc Anleihe —. Türke» —. Besser. L,»»»». 23. April, »orm. N lldr 10 Mt», »ousol« l02>/„. l87Zcr Rüsten Ol-/,. Italiener 08'/,. Lombarden 7-/,. Aon». Türken >3-/„. Ipror. sunbirle Amerikaner >32» ,. Iproc. Ungar. Äoldrenie 800,. Oesterr. Gold- rculc 80. Arcuh. Contol« >05. ckapprer 75'/.. Rene lkavpler 05'/«. warani. »gypicr 00'/,.77. Oltomanbank lO' „„ Suez - Aclicu 70'/,. Spanier K3-„. — Stimm»»»: Mat«. Weller: Schon. « ms» rr » am, 23. April. Brodnklrn <Schl»h>. Welzen per Mai —, per Nopember 221. Roggen per Mai UK, per Vkioder 122. Lokales und Sächsisches. — Sc. Majestät der König empfing gestern Vormittag in der Kgl. Villa zu Strehlen die Glückwünsche Sr. Kgl. .Hoheit des Prinzen Wilhelm von Preußen, sowie Sr. Hoheit des Erbprinzen und Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen, die, wie bereits erwähnt, vorgestern Abend in strengstem Inkognito hier eingetroffen nnd im Kgl. Palais am Taichenvcrge abgestiegen waren. Von Vormittag V--12 llhr ab em pfing Se. Majestät der König im hiesigen Kgl. Rcsidenzschlossc zur Veglnckwünichnng: die Herren der Königlichen und Pünzlichen Hof staaten und den Ministcüalrath ,m Ministerium des Kgl. Haines; die Kgl. Leibärzte, die attivc Generalität^ die Kgl. Slaalsminister, eine Deputation des Ncilhcs und der Stadtverordneten der Kgl. Haupt- und Residenzstadt, auS den Herren Oberbürgermeister Dr. Stübel, Stadträthcn Kaiier und Lenpold und dem Stadtverordneten- vicevorstebrr OberamtSrichtcr Dürijch, dem Hoslicieranlen Wokurka und Hoillempner Türke bestehend, den hochwnrdigen Bischof mit der katholischen Geistlichkeit. Hierauf brachten der Fürst von Schönburg-Waldenbuig und der Graf von Schönburg-Hinter- glanchau ihre Glückwünsche dar. Ihre Majestät die Königin em pfing Mittags die ZutrittSdamcn und die Hoidainen. Die Fanulien- taiel fand um 5 Uhr bei Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Georg statt, der gestern sein Namenstesl beging — Se. Majestät der König empfing gestern Vormittag 9 Uhr in der Villa in Strehlen Herrn Gemeindevorstand Jährliche», um von demselben die Glückwünsche der dasigen Gemeinde zum Geburtöfcste entgegenzunehmen. Vorgestern Abend trafen mit den Prinzen Johann Georg, wieder hier ein. — Von Sr. Majestät dem Professoren der Theocvgie an SV M» Z «v Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg Max und Albert von Klagenfurt König wurde den ordentlichen . ... .... der Universität Leipzig Con- sistorialrath Domherrn Dr. Lut Hardt und Consistorial- rath Dr. Fr icke der Titel und Rang als „Geheimer Kirchenrath" und den ordentlichen Professoren der Medizin da selbst Dr. His und Dr. Braune der Titel und Rang als ..Geheimer Mcdizinalrath", insgesnmmt in der dritten Klasse der Hotrangordnung, verliehen. — Die Amtshauplkeute Dr. jur. »risch e r zu Freiberg und von Bose zu Zwickau wurden zu Obcrregierungsräthen ernannt. — Dem Bezirksarzt Dr. med. Fickert zu Oclsnitz und dem Mcdiziiialasscssvr Dr. med. Arthur Geißler zu Dresden wurde das Dicnstprädikat Medizinalrath, den praktizirrndru Aerzicn Stabsarzt a. D. Dr. med. Eredö und Dr. med. Bischofs zu Dresden der Titel Hofroth verliehen. Bc- zirksajscssor Schmöger bei der Amishanpimaiinscha't Döbeln, Gen- darineneiekretär Polizeiasscssor Dr. Richter mw Bezirksassessor Kohlschiitter bei der Äiiitshc»i»tma>u>>chast Freibcrg erhielten das Dicnstprädikat: Negierungsassessor. — Fabrikbesitzer C. F. Creutznach in Dresden, Favrikdirektor Stadtrath Decker in Mittweida, Fabrikbesitzer Höschtn Hutten bei Königstem, Hcnid- lungsches de» Hauses Abraham Dürmiiger in Herrnhut, Wilhelm Plenninger daselbst, Fabrikant Carl W. Rößler in Alt- chcmnitz, Fabrikant Gustav Adolph Sturm in Glauchau und Fabrikbesitzer Voigtländer-Tetzner zu Schweizerthal bei Penig erhielten den Titel Kommerzienrat!). — Von Sr. Majestät dem König wurde dem Bnchdnickercibe- sitzer Emst Julius Reichardt in Dresden der Rang und Titel eines Commissionsratheö verliehen. — Den! Oberrrchnungsiulpcktor bei der Oberrechnilngskanmicr Moritz Rudlofs ist das Dicnstprädikat „Nechmingsrath" mit dem Range in der 5. Klaffe der Hoirnngordnuna verliehen worden. — Aisessor Dr. Paul Grützmaun in Leipzig Wurde zum Lcmdgerichtsrath emannt. — Zu Professoren wurden ernannt das Mitglied des steno graphischen Instituts Dr. vhil. Leh ma n u und der Gumnasialober- lehrcr Dr. Phil. Camillo Kellner in Zwickau. — Zum Sanitätsrath wurde der in Bad Elster praktizirende Arzt Dr. med. Päßler emannt. — Köni lcmd be hemi das Reichsbanner in kühner, eiscnsester Hand zu wahren wußte. Jahrhunderte schon sind dahin gerauscht un Zcitenslivm über der Gruft de» SachsenherzvgS. aber unvergessen ist und bleibt das von ihm gegebene Beispiel von Sachscnlreue und nie werden die Worte ersterben, die er seinen Rüthen, als sie ihm zuredcten, dem Kaiser im Kriege gegen die Niederlande 1489 nicht mehr Hilfe zu leisten zur Antwort gab: Ich habe mich einer Sache unterstanden, und ich wollte, daß alle mein Land und Gut, so ich ans Erden habe, zu Geld gemacht wären, ich wollte meinem Herrn Kaiser Maximilian solche Dienste lhun, daß man davon eintausend Jabce tollte Zusagen und zu schreiben wissen; cs wäre noch besser, daß alle Fürsten zu Sachsen nach Brodc gingen, denn ein römischer König". Albrccht war bekanntlich der Stifter der Albcrtinischen Linie des Wettiner Fürstenhauses. Der Geschichte dieses Geschlechts ist die unter König Albert vollendete künstlerische AnSichmückmig der von Albrccht erbauten Stammburg zu Meißen, dieses herrlichen „Denk mal» der Liebe zwilchen Fürst und Land", gewidmet, und hierbei niaa daran erinnert werden, daß die Wettiner das älteste deutsche Fürstengcschlecht sind, daS über dieselben Lande ununterbrochen ge herrscht hat. Die WittelSbacher feierten 1880 ihr 700iähriaes Re- aierunMubiläum. die Welsen sind in ihrer älteren Linie mit Herzog Wilhelm von Braunschwetg-Lünebura 1884 auSgestorben, die HabS-
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