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Dresdner Nachrichten : 30.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190206309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-30
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.06.1902
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Der Kaiser begab sich spater an Bord de- -Meteor", um an der hentiae» Regatta cheilzunehmen. Die Kaiserin fuhr gegen Mittag zu« Besuch noch Plön und gedachte Nachmittag» zuruckzukrhren. — Reichskanzler Graf Blilow traf heute früh hier ein und degab sich dtrett an Bord der -Hohenzollern Kiel. Heute Mittag fand bei herrlichem Wetter, jedoch schwachem Nordwestwind« die Regatta de» Norddeutschen Reaatta-Brrriu« statt. ES starteten »n sechs Abtheilunaen gegen SO Fahrzeuge, darunter sämmtliche großen Kochten. An Bord des -Meteor" befand sich der Kaiser mit den anwesenden Fürstlich ketten Berit». Beim Reichskanzler Grafen BüIow fand am Sonnabend Abend zu Ehren de» scheidenden Minister« v. Thielen ei> AdfchiedSessen statt, an dem u. A. itimmtliche Staat-minister und Staatssekretäre mit ihren Gemahlinnen theilnahmrii. Der Reichskanzler widmete Heim v. Thielen warme Worte der An erkennung für die Verdienste, die er sich um die Hebung de« Ver kehrswesen» erworben. Wien. Automobil-Wettfahrt Paris-Wien. Al» Erster tft eingetrosfe»: Marrell-Renault, als Zweiter: Zborowski. Dritter: Montz Farman. Vierter: . Bara». als siebenter: Baron Forest Er hat aber eine» Maschlneudeselt erlitten und mutzt« von Mitteemaschine dmch'S Ales gezogen werden, er wmdr len. Die -Wiener Zeitung" veröffentlicht ein Hand schreiben de» Kaiser» an den Ministerpräsidenten von Körber, wonach da» Quotenoerhältnitz zwischen Oesterreich und Ungarn dis zum 30. Juni 1008 mit 06"/«» zu M«, Prozent fest gesetzt wird Pari» Der Marineminister Pelletan hielt beim Hvche- Baukrtt in Versailles eine Rede, tn der er sagte: Wir verabscheuen den Krieg: da ad« ring» um un» militärische Monarchien und uregalomane Republiken sind, brauchen wir eine Armee: wir dür fen jedoch keine Generale mehr haben, weiche sich al» unabhängige Vasallen betrachten. Paris. Bei dem heutige» Ra brenn eu um den großen RadsahrerprriS der Stadt Pari» war der Holländer Meyer» Erster, der Belgier Grogna Zweiter und der Däne Ellrgaard Dritter. Rom. Deputrrtenkammer. Der Präsident macht Mit- theilung von einem Telegramm de» italienischen Botschafter« in London, in velchrm r» heißt, daß König Eduard eine sehr ge- jährliche Periode überstanden Hab«: die Heilung der Wunde werde ,edoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen Infolge de» günstigen Zustande» würden vo« morgen ab weniger Krankheitsberichte veröffentlicht werden. Der Präsident führt alsdann au«, das Par lament sowie die italienische Nation seien über diese Meldungen glücklich und wünschen, daß man in gan^ kurzer Zeit die Nachricht von der vollkommenen Genesung de» Königs erhalte* London. Der gestern Abend N Nhr onsgegebenc Krank - heitSbericht besagt: Die Kräste de» König» halten sich gut. die Wunde vemrsacht Sr. Majestät von Zeit Zeit Unbeauem- lichkeit. — Der beute früh 9 Uhr ausgegebene Bericht lautet: Der König hatte «tne gute Nacht und fühlt sich kräftig«. Trotz eine» ewisien Unbehagen» in d« Wunde hat sich nichi» ereignet, was rlnedtgenden Krankbeit»verlo»f störe» könnte. — Ein heute 3»/, Uhr veröffentlichter Bericht betagt: Der Fortschritt rnden d«S König» ist nach jeder Hinsicht ursrirden- durch die Wunde verursachte unbeauemlichkett hat sich vermindert. London. Die Königin mit ihren Töchtern, der Prinz und die Prinzessin von Wales sowie andere Mitglieder der könia- lrchen Familie wohnten heute dem Gottesdienste in der Mart- borouM-Kapelle bei Die Menge begrüßte die Königin bei ihrem ersten Erscheinen seit der Krankheit des Königs aus das Ehrfurcht»- vollste. Auch in der St. PaulS-Äathedrale fand heute ein feier licher Gottesdienst mit Gebet und Genesung des König« statt. Der Herzog und die Herzogin von Connaught, Lord und Lady Lans- downe und viele hervorragende Persönlichkeiten aus den ver schiedenen Theilcn de» Reiche« wohnten hier der Feier bei. Petersburg. Die -Nowoje Wremja" meldet aus Wladi- wostok, daß in Jnkau die Zahl der Tholerafälle unter den Europäern obgenommen habe. In Jnlau sind seit dem Aus bruch der Cholera am 6. Juni 284 Personen erkrankt und 235 Per- sonen gestorben Demselben Blatt wird aus Port Arthur ge meldet, daß dort seit dem letzten Ausbruch der Cholera bis zum 23. Juni 430 Personen an der Seuche gestorben sind, darunter K»i Besserung zu verzeichnen. Immerhin Ruhe und Scho — ^ v in in u n v i r Erntezwrcken ist folgender M Um die Anbringung der Ernte zu schäften rin Urlaub zur Erntezeit ge» Mangel a» ländlichen Arbertem b oeu oerrreorgeno Nachmittag 3'/, in dem Befind t,eilend; die dm 278 Europäer. Petersburg. Der ranzösisch« Schulschiff Kaiser besuchte -Duguay Traum" stern Nachmittag >s der Kronstadt« T, hat ^ geeilt sind Kapstadt. Eine ichäflsoierlel inmitten Pfund geschätzt Feuersbrunst zerstörte «in großes Ge- der Stadt. Der Verlust wird aus 250000 OrrHiche» «ud «Schfische». ist noch für einige Zeit . onuug geboten. — An Stelle des in den Ruhestand getretenen Universi- tätsfechtmetsterS in Leipzig Ludwig Cäsar Roux wurde dessen Svh». Herr Paul Rour, durch Herrn Obequstizrath vr. Meitzer al» Fechtmeister verpflichtet. — Wege» der Kommandirung von Soldaten zu Erntezwrcken ist folgender Militürbefehl erlassen worden: zu erleichtern, kann den Mann- gewährt werben, wenn wirklicher , besteht. Der Urlaub kann vis 3 Wochen gewährt werden. Anträge ans Beurlaubungen sind direkt bei den Truppenthcilc» zu stelle». — Wie in lämmtliche» evangelisch.lutherischen Kirchen deS Landes, so sank auch in unseren Dresdner Gotteshäusern gestern Abend um 6 Uhr G ed ä ch t nitz-G o tt eSd ien st sür Sr Majestät den nun in Gott ruhende» König Albert statt. In der Kreuzkirchr, welche eineu besondere» Trauer!chmuck nicht trug — nur der Altar und die Kanzel waren, wie an sonstigen Trauertaaen. schwarz bekleidet — hatte sich schon lauge vor der Zeit eine ernst gestimmte Trauerverlammlung ringefuuden Illach dem Elnläuten setzte die Orgel mit einem weihevollen Boripicl ein. woraus die Gemeinde da» Lied -Wer weiß, wie nahe mir mein Ende! Hin geht die Zeit, her kommt der Tod" anstimmtr Nach der Intonation sang der Kirchenchor » capslla die Motette: „Herr, nun lässest du derne» Diener in Frieden sadren" von Mendels sohn : dann folgte daS Gelangbuchlied -Selig sind de« Himmel« Erben". Hinaus hielt Herr Ronsistorialrath Superintendent v. DibrltuS die Predigt aus Grund des verordnet!» Textes 2 Kor. 9. 8: -Ich meine aber DaS. wer da kärglich säet, der wird auch kärglich ernten; und wer da säet im Segeir. der wird auch ernten im Segen", „kroviäerttias msmor", so führt der Dir»« de« Worte« Gotte» auS, -seid dieser Vorsehung stet« ein gedenk", .wer da iäet im Segen". Wir sehe» «S erstens a» unse re» König» Leben und preiien den Herrn und wir innen r« zrvei ten» iür uns« eigene« Lrbeu und stehen »um Herr» Eine grtvattige Predigt sei dies« Text, eine «rnft« Mahnung, daß der Tod einem Irden sein« Bahn wene. Und gerade auf den nun in Gott etn- gegangenen Herrsch« passe kanm ein Schriftwort bester alS daS so eben gehörte, ans den Herrscher, dessen ganzes Lebe» nur rin Aus- strruen von Segen gewelen sei. der. jeder Zoll ein König, schlicht, ohne Stolz und ohne Hofsahrt, auch dem geringsten seiner Nnter- tlnmrn ein gütige» Ohr geliehen, der in treu« Fürsorge sür seines Volke» Wohlfahrt geschasst und sei» Land zu ungeahnter Blüthe gebracht habe. D« Geistliche gab sodann weiter ein Bild des Dadinaeschiedenen von seiner Geburt an, wie es ihn, gelungen sei. durch sein herzgewinnendes Weien Die. die ihm nahe getreten, zu beglücken, wie sein Leben der Pflicht gehört habe und lein Herz »einen, Volke, wie die Stadt Dresden'in ihm allezeit einen gütigen Fürsten und die evangelisch« Kirche einen Schutzderrn gesunden, wie seine ruhige Besonnenheit und großartige Bielsemgkeit in Zeiten des Friedens und in den Wettern deS Krieges stets das Richtige ge troffen habe. Dank gegen Gott sei nniere Pflicht, daß er uns diesen König gegeben und so lange gegeben, Pflicht aber auch eines Jede», de,» vielgeliebte», Heimgegangene» König ei» inniges -Habe Dank" in alle Ewigkeit in leine stille Gnist nachzurnsen und dabei zugleich zn geloben: -Mit Gott weiter sür König und Vaterland, sür Kaiser und Reich!" — Tann folgte das vom LandcSkonsistorium ebenfalls »«ordnete allgemeine Kirchcnacbet. der Gesang deS Liedes -Wie sie so sanft rühm, alle die Sengen" und der Segen, womit die ernste erhebende Feier ihr Ende fand — Auch i» der Hof- und Sovhienkirche hatte sich zu dem Gcdächtniß-Gottr-dirnstc eine anjcdnltchc Tranewerinminlniig cin- oesunden. DaS Innere deS GotteOhauirS batte würdigen Trauer- schmuck angelegt. Altar, Kanzel und Betstuben wäre» mit mit Hermelin verbrämtem schwarzem Tuch umkleidet Nach dem von der Gemeinde gcimigrnen EinaangSliede -Wer weiß, wie nahe mir mein Ende" und der Intonation sang der Hosktrchenchor Handel s erhebendes es quomoäo montur just,,8". woraus die Gemeinde daS Hauptlied -Selig sind deS Himmel» Erben" anstimmtr. Die Predigt hielt Herr Odcrhofprcdiger v. Ackcrma » n In tics ergreiienden Worten gedachte der Geistliche der lauten Klage, welche sich beim Hlnichelden de- vielgeliebten Königs obne An sehen de» religiösen Bekenntnisse« in allen Schichte» der Bevölker ung erhob. Ad« nicht zur Klage allein, ionder» auch zur Dank barkeit lmix da« sächsische Volk alle Ursache, welches unter deS Dahingeichirdenen wen« Regierung sich glücklich und zuirteden ge suhlt habe Ferner ging der Geistliche näher ans dir Verdienste ein, welche sich König Albert »in die Wlederaiisrlchtnng de- Dentfchr» Reiches erworben, wie « «in AuSerwühlter Gotte» gewesen sei, die Einigkeit der deutschen Stämme mit hcrbrisnhrc» zu Helsen. Wa« er geleistet, stehe „»anslöschlich geschrieben im Buche der Ge schichte. und dniiir folge ihm nicht »m der Dank seiner Sachse», sonder« der des gelammten deutschen Volkes in seine stille Gruft nach. Kunst und Wissenschaft. Handel und Gewerbe trauern an sein« Bahre, denn mit ihm sei ein eifrig« Förderer aller Werke des Friedens dahtngegange». Unvergessen werde lein Wohltbätig- kritSnnn »nd sein komme» Christenthum bleiben. Die P eines Jeden irr es deshalb, dafür zu sorgen, daß König Aiberts Andenken im Segen unter seinen, Volke bleibe. Pflicht eines Irden aber auch, dem neuen Herrscher gleiche Liebe und gleiche Treue entgegei^ubringen. Auf die Predigt folgten Gebet und Segen, dann sang die Gemeinde da» Lied -Wie sie io sanft ruh'n", ivoniit die alle Herzen «iefbewegrnde Frier ihren Abschluß fand- — In der Frauenkirche, die sich schon lauge vor Beginn des Gottesdienstes mit Andächtigen gefüllt hotte, hielt die Gesächtniß- predigt Herr Superintendent 0. Be,,,, welcher zu den, offiziell voraelchnedenen Texte noch die Schriftworte -Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden" (Matth 5. 4) seinen Ausführungen zu Gmnde legte. Der 19 Juni, so führte der ge schätzte Kanzelrrdner au», werde für da- Sachsenvoll lange rin lvarz umränderte» Blatt bleiben. Der Mensch von heute sei daß einer - Ge. Majestät den Gottesdienst in de »and bet Gr. Majestät statt, an dn auch thellnabm. «um im nächste» Augenblicke . . tlgmsse zum Opfer fielen, aber man rede nicht groß davon und sei im nächste» Augenblicke schon au andere Neuigkeiten bedacht. Ander» beim Tode de» Königs Albert! HI« wndc geklagt, wie selten, und der schlichteste Mann sage: -Emen König Albert bekommen wir nicht wieder". ES e eben darauf an, wie tief die Wunde gerissen werde, wenn Je größer aber der Verlust. d< , und diesen bsete allein da» A kv! ein Mew nöthta« 'S von UN» gebe. r Tr un» auch d« Trost. GotteS- DeS Trostes bedürfe zunächst unser Volk, daS diesen König aelicdt habe, wie kaum einen zuvor. Man habe uns um dielen König beneidet, und man könne es den Neidern nicht der denke», seien wir. die wir diese» König besessen, doch besser daran gewesen, als sie. Trost bedürfe auch das sächsische Königshaus, n erster Linie Ihre Majestät die Königin Carola, die dem Heini- ganaenen vor 49 Jahre» die Hand zum Bunde gereicht, die sich un in ihrer häuslichen Pflichterfüllung ausgewachsen habe znr wahre» LandeSmutler, zur Wohltäterin des Landes, und schließ lich zur barmherzigen samariterm am Krankenbette ihres könig lichen Gemahls Neben der Königin stehe des Königs erlauchter Bruder, der nicht vermnthet habe, daß er als Siebzig>ähriarr noch die Zügel der Regierung werde «greisen müssen, und wohl stets bedenken werde, daß er an drm Heimgegangene» den treuesten Freund besessen Dn Trost der Heiligen Schrift gelte auch allen anderen Mitglieder» des Hauses Wrttm. nicht minder dn Dirncr- chaft des verewigten Monarchen, deren Sehnsucht »ach Trost man wohl verstehen könne Der Geistliche, dessen Worten die Gemeinde mit gespannter Ausmerkiamkeit lauschte, schloß die «greifende Gc- dSchtiiißpredigt mit dem sinnigen Hinweis, daß uns nun nur »och erübrige, zwilchen die beide», der Predigt zu Gmnde gelegten Bibelworte ein geistiges Blümlein zu legen, das nie verwelken wrrde — es heiße Vergißmeinnicht — Unter Leitung seines Vorsitzende», Herrn Geh. Iinanz- ratbs a D Obndüraermeisttts Beutler, hielt am Sonnabend in der große» Rathsstube des Rathhauses der Hauptvorsiand der im nächste» Jahre hi« stattsindenden Deutschen Städte» auSstellung eine Sitzung ab. welcher außer den Dresdner m»d auswärtigen Mitglied«» auch der König! Kommissar beiwoüntc Noch Erössnung der Sitzung gedachte Herr Oberbürgermetster Beutler des Heimgegangenen Königs Albert als des Protektors der geplanten Ausstellung, wobei sich die Anwesenden von tbren Plätzen erhöbe». Er führte hauptsächlich aus, daß vor wenigen Tagen ein rauhes Schicksal König Albert seinem Volle enteisten habe, wodurch auch in der T rutschen Städteausjtcllung eine große Lücke entstanden sei. Nicht nur in Sachsen, sondern tn> ganzen Deutschen Reiche werde man den verstorbcuen König vermissen als einen treuen Rathgeber, als einen erfahrenen Fürsten und als einen zütigm und gerechte» Regenten In einem Gespräch mit dem Lbrcnvorsitzeirdcn der Ausstellrmg. dem deutsche» Rcichskarrzln, habe er. Redner, erfahre», welch' hohes, uns Sachse» nicht einmal völlig bekanntes Blaß vo» Ehre und Welthschähnng König "Albert g nicht nur im Deutschen Reiche, sondern auch im Auslände genoß tz Ucber diese Thatsache könne Sachsen nur die größte Freude ß empfinde», »m so größer sei aber auch der Schmerz ob des Ber- g lustes, ein Schmerz, in dem Sachsen und Nrchtsachsen einig seien, »s — Sodann erfolgte die Erledigung einer umfangreichen Tage-- 8 orduung. aus welcher ebenso wie aus den gefaßten Beschlüssen zu ^ ersehen war, daß das große Ausstelluirgswcrk in den umfangreichen k Borverettungcn täglich mehr und mehr der Vollendung entgegen- K gesührt wird. Im Anschlüsse an die Bemthungen vereinigten sich k die Dresdner Ausschussmitglieder mit denen aus den anderen deut- " chen Städten zn einem gemeinsamen Mittagessen aus den, Belvedere, und sodann wurde, theils zu Wage», theilS zu Fuß, ein Ausflug nach dem König Albett-Park unternommen, der im Fischhause endete. — Der Ge mcinnützigeBau verein hielt am Sonnabend rm Saale der Kousmannlchast seine 15. ordentliche Gcneral-Pcr- mlung ab. Den Vorsitz führte an Stelle des behinderten Herrn Bauraths Adam Herr Bankier Albert Kuntzc An wesend waren 47 Aktionäre, welche 268 Aktien mit 136 Stimmen vertraten. Von der Verlesung des gedruckt in den Hände» der Aktionäre befindlichen Geschäftsberichtes wurde Abstand genom men, das Rechnungswerk einstimmig richtig gesprochen und der Vorstand enllastet. Die statutengemäß ausschcidenden Aufsicht»- räthe Herren Sekretär O. BehmS, Oberkassirer G. Kotte, Sekretär O. Lehmann und Dr. mcd. Mcinert wurden fast einstimmig wieder und Herr Scnatspräsidcnt Dr. Thierbach an Stelle des eine Wiederwahl ablehnenden Herrn Apothekers Schulze »eugcwählt. Gegen die Uebertragung von Aktien aus andere Besitzer wurde Einwand nicht erhoben. Ucber wertere bauliche Unternehmungen und die Beschaffung der hierzu nöthigen Mittel wurde die Be schlußfassung zunächst ausgcsetzt, da die Verhandlungen über den Erwerb des dazu nöthigen Baulandes noch schweben: sobald diese perfekt geworden sind, soll eine weitere Generalversammlung ein- berufen werden. Der unter der selbstlosen vortrefflichen Leit ung des Herrn Direktors Rich. Mühlhaus stehende Verein ver folgt seine Ausgabe zielbewnh» und hat bereits weit über zwei hundert Familien freundliche, gesunde und billige Wohnungen be schafft. Im verflossenen Geschäftsjahre sind drei aus dem tzinter- lande der Grundstücke an der Friedrichstrabc neu errichtete sechs Flugelbauten mit 36 Wohnungen fertiggestellt und zu Ostern bc- zogen worden. Die Zahl der Reflektanten war abermals so groß, daß das Loos entscheiden mußte. Die Gesammteinnahme betrug 36 410 Mk., welche mit 29 Mk. auf Jnventarabschreiburrgen, mit 9000 Mk. für den Reservefonds, mit 3000 Mk. sür den Er- ncuerungsfpnds und mit 24 000 Mk. zur Vertheilung der statuten gemäß festgesetzten Dividende von 4 Prozent Verwendung finden sollen, sodaß 361 Mk. aus neue Rechnung vorzutragen sind. Der Reservefonds hat nun eine Höhe von 69403 Mk.. der Erneuer- unassonds eine solche von 15000 Mk. erreicht. Feind jeder Reklame, ist der Verein lediglich durch eigene Kraft und Aus- dauer auf einen Achtung gebietenden Standpunkt gelangt und vielen Brudervereinen in ganz Deutschland vorbildlich geworden. — Die Weihe der Glocken für die neue LukoSkirche findet Mittwoch, den 2. Juli. Nachmittag« 4 Uhr auf dem die da Kirchenbauplatz am AuSgange der Wndcrstraßc statt. — In Folge Vermehr ungderDroschken 1. Klasse wird die Zahl der auf den einzelnen Standplätzen zugelassenen Droschken erhöht, und zwar dürfen nunmehr aufsahrcn aus dem Altmarkte 12. BiSmarcvrlatz 2 bis 6, Bürgerwiese 2 bis 6. Fried richsallee 5 bis 10. Lindenanplatz 4 bis 10, MaximilianSallee 3 bis 10. Neustädter Markt 5 bis 8, Postplotz 3 bis 6. Rade- bergerstraße 2 bis 6. Sachsenallee 2 bis 8, Wiener Straße 2 bis 8 hinter einander. Die Auffahrt von Droschken 1. Klasse auf dem Moltkeplatze bat künftig aus dn östlichen Promenadenseite nach der Walpurgisstraße zu zu erfolgen. Aus dem Keor ' lang der Gangbahn zwischen der Bezirks- und ein neun Standplatz für 2 bis 4 Droschken erriö einander in d« Richtung nach der JohanniSstratze aujzuh haben. Diese Bestimmungen treten am 7. Juli «rp>rinnurr
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