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Dresdner Nachrichten : 19.05.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191905192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19190519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19190519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-05
- Tag1919-05-19
- Monat1919-05
- Jahr1919
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.05.1919
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V3. Jahrgang. AL 1S7. Montag, IS. Mai ISIS. Dr-Htanichrtjst «achrichw» Svmlprrcher-Sammtimnn««»: LüLLl. «nr Mr Rachtgchnäch«: »00U. KTa,,,^L.Nk»asiki1»v »t-N-Iltldrlt-tn r,e»»«ii und «-rort-ii »«t s,„tm«II^k Z-tro^i», >»»1, d,t »d». -OtzgUZL- IDtzOU^I, malt,» Zuitellun, durch dt« V-Ii töhn, »ell«ll,etd> ».« mon.tllch l « M. -- . Die »tulpovt,« 17 mm dr«tl« AU, 7» P>. «lut «nzitzen unln Stell,,. UI» Anzeigen-Prerse. Abdruck m» m« de»«ch» 0»»I>ir»iiM>d« <.r«>»d«r »uchi.'t MUM». — UiwerU»^- SchrtWLck, Lchrtjtlittvng und HauvtgeschästdlttLe: «arte>>str»ße S8/40. Lroik n »«lag »o« «t»v«ch » »«ich«»« >» vwod» Postscheck-Kimlo »,«» LeipK» Der Reichspräsident gegen Mordsrieden. Das wahre Frankreich. auL Be- Von einer schweizerische» Persönlichkeit, die soeben Frankreich zurückgekchrt ist, erhaltcu wir folgenden richt über die dort empfangenen Eindrücke: Die Stimmung ist im französischen Botte durchaus nicht einheitlich. ES erführt die Friede,lSbedingnngen durchweg nur in den gefärbten Auszügen, die die Regierung mit allem Raffinement zur Verbreitung bringt, um Mißstim mungen in den Avbeiterkreisen fernzuhallen. Nichts wäre gefährlicher, alS wenn in Deutschland der Glaube sich verbreiten würde, daß in Frankreich die »lrbcitermassen in einen Kampf gegen ihre Regierung zugunsten der deutschen Genossen eintreten würden. Nach meinen Beobachtungen ist die Zahl der Elemente, die sich gegen einen Ge- waltfrieden stemmen würden, ganz minimal. Ihr politischer Einfluß ist gleich Null. Weit größer wäre der Widerstand er n st er Handelskreisc gegen einen Frie de», der ihre Beziehungen mit Deutschland erschweren könnte. Aber dt« Regierung hat ja Borsorge getroffen, daß die künftigen Handelsbeziehungen für Frankreich so günstig sind, daß jene Bedenken in Fortfall kommen. Man lasse sich ja nicht durch einige schwache Protcsrrufe in ment» gen Zeitungen der Ganzradikalen über die eigentliche Stimmung in den Arbeiterkreisen täuscheir, sondern sehe der Wahrheit mutig ins Gesicht, und diese allein kann zur Rettung Deutschlands führen. Kein Mensch will in ganz Frankreich — und ich habe in de» verschiedensten Städten mit den allerverschtcdensten Politikern und Vertretern so ziemlich aller Bcrufüklasscn über diesen Gegenstand ge-;Generalstäbs sprachen —, also ich sage, kein Franzose will glauben, das, Deutschland nicht widerstandslos unterzeichnen würde. Mit der Möglichkeit einer Fortsetzung des Krieges oder einer größeren Ausdehnung der Besetzung scheint im Ernst kein Mensch zu rechnen. Man würde geradezu in eine tödliche Ver legenheit geraten, wenn die deutsche Regie rung erklären wollte: Wir lehnen ab. Denn von Pari- au» ist das Volk dahin bearbeitet worden, daß es überzeugt ist. ganz Deutschland nähme noch einen viel schlimmeren Frieden an, als ihn Cl-'-mcncran ausge sprochen hat. Die Mißstimmung richtet sich in den bürger lichen Kreisen wett eher gegen Wilson, von dem man an nimmt, daß er ElSmenccau Schwierigkeiten bereitet habe. Und man hofft selbst in sozialistischen Kreisen, daß Frank reich bald nach dem Frledenöschluß seine Souveränität über das rechte Nheinuscr auSbreiten werde. Wer Ein wendungen gegen diese Idee machen wollte, und wer aus die Gefahren eines späteren NevanchekrtegeS hinweist, dem lacht der Franzose ins Gesicht: „Ach, Deutschland liegt für alle Zeiten am Boden und gehört nur noch der Geschichte an". Die industriellen und Handelvkreise können bei allem Ehauvinismus, der durch ihre Reihen geht, die Beklem mungen nicht los werden, baß sie durcki Amcrila und Eng land bei dem AuftetlungSgeschäft in Deutschland übervor teilt werden könnten. Frankreich besitzt den Ehrgeiz, eine Industriemacht ersten Ranges zu werden und den Wett bewerb mit England ausznnehmen, Do rede,, cS sich der Großkaufmann und der kleine Gewerbetreibende ein. Da sie ihr Ziel ohne die Mitwirkung der deutschen Industrie macht nicht zu erreichen glauben, so würden sie froh sein, wenn ihre Regierung es zuwege brächte, daß die gesamte deutsche Industrie ohne allzu große Gewaltanwendung in Frankreich aufginge. Die deutsche Industrie soll nach diesen Anschauungen Frankreich baS Sprungbrett für einen erfolgreichen Wettbewerb mit England sein. Ganz ander» die Stimmung im Heer«. Wenn es noch einmal sollte zur Besetzung von Deutsch land aufgeboten werden, so würde nach meinen Beobach, tungen ein starker Rückschlag in dem jetzigen Rausche ein- tnten. Im gesamten Heere ist die KriegSmüdigkett über alle Maßen groß. Man würde aus allen Himmeln fallen, wenn Frankreich noch einmal marschieren sollte. geübt werden wirb, den Streit um den Völkerbund d u r ch- zu kämpfen, daß er dadurch veranlaßt werden wird, sich dennoch wieder zur Wahl zu stellen. Ile Ukraine in den Hönde« der »iliaelniften. Warschau, 18. Mat. Fuukspruch des Wiener Korre spondenz-Bureaus. „Gazeta Polska" veröffentlicht eine Unterredung mit dem Kommandanten der polnischen Mili» tär-Organisatio» in Kiew, der vorgestern ans Kiew in Kiarschau eiugetrofsen ist. Nack» seinen Mitteilungen ist mit Ausnahme der Bezirke Luck, Rowno, Ostrvg und eines Teile» der Bezirke Schitomir und Kowel die ganze Ukraine r« denHäuden der Bolschewisten. Petljura, »esse« Hauptquartier i» Rowno war. habe sich der Sowjetregierung angeschloffeu. Der Kommandant der ukrainischen Armee. Hetmaun Oskilko. habe i« Rowno einen Staatsstreich versucht, der jedoch mißglückte. Mit wenigen Offizieren habe er sich z« den polnischen Truppen gerettet. Die Roten Truppen seien aus dem Bormarsch gegen Tarnopol in Ostgalizien eingedroche». um sich mit de« Ungarn M vereinige». Die Stadt «erde seht vom Volkskommissar Rakowoki beherrscht. Gegenwärtig be, fänden sich anch Lenin und Trotzky in Kiew. Das Elend in der Ukraine sei unbeschreiblich. Banden von tausenden »niformierter Leute mit Artillerie brandschatzten daö Land. Wien. 18. Mai. Nach einer Meldung des polnischen eralstabS ans Warsckiau vom 17. Mai ervrberten die Polen bei der Offensive gegen die Ukrainer unter anderem die Stadt Komarno. Die Hauptmacht der Polen stehe nordwestlich von Lemberg. In Wolhnnlen seien die Ukrainer am Stnr umzingelt und zur Wafsenstreckung gezwungen worden. Der Befehlshaber Osi-cüy samt seinem Stabe und 20M Mann seien gefangengenommen worden. Kriegszustand zwischen Russland und Rumänien. Amsterdam. 18. Mai. Da» Reutersche Bure»« «et. det, daß bieRusseueiuUltimatumauRumäuien gerichtet habe«. Beide Länder befinden sich im Krieg», zustande. Die Bedingungen für Sesterreich. Paris, 17. Mai. tRcnter.) Die Bestimmung im Frie- denövcrtrag bezüglich der Forderungen an Oesterreich sieht die Bezahlung einer Entschädigung von 5 Milli arden Markin Gold vor. Paris, 18. Mai. tAgenee HavaS.i Der österreichische Kriedensvertrag ist säst fertig. Tic Bestimmungen über die Verantwortlichkeiten für den Krieg sind faktisch dieselben, wie in dem Deutschland betreffenden Vertrage. Aber der frühere Kaiser Karl wird nicht angc klagt. Wien, 17. Mai. Wie die „Wiener Allgem. Zeitung" au» zuverlässiger Quelle erfährt, hat Frankreich aus die An regung des französischen Gesandten in Wien. All:,'/, der un verzüglichen Repatriierung der in Frankreich inter nierten und konsignicrtcn Staatsangehörigen von Deutsch-Oe st erreich zugcstimmt. Der Wirtschaftsausschuß des Verbandes bat den Plan eines Zollvereins zwischen den Staaten der ehemaligen habsburgischen Monarchie verworfen, so daß die Frage dem Vicrerrat vargelegt wird. England, Amerika und die Tschecho-Slowakci waren dem Plane günstig gesinnt, Italien. Pvlen und Rumänien dagegen. Auch Frankreich scheint im ganzen abgeneigt zu sein. Tie Verteilung der ehemaligen österreichisch-ungarische» Flotte, die von Italien bei der Er örterung der Wiedergutmachung zur Sprache gebracht wurde, wird ebenfalls von neuem geprüft. Verhandlungen mit der österreichischen Delegation. Versailles, 17. Mai. „Tempo" meldet, der Austausch von Vollmachten zwischen den Ententemächten und Oesterreich zwecks Prüfung finde Montag in St. Gei- main statt. Wie „Jnrransigcant" berichtet, fand heute dir erste Fühlungnahme der österreichischen Delegations mitglieder mit den Alliierten statt. Es wurde die erste Plenarsitzung der französischen, englischen und italienischen Delegierten mit den vier österreichischen Sachverständigen zur Besprechung der Krage der Verproviantierung Oesterreichs abgehallcn. Gewaltige Kundgebungen in Berlin. Französische Vertuschungstalttt. Versailles, 18. Mai. „Matin" meldet: Der Vierer» rat hat beschlossen, de« Vertragsentwurf im Wort laut «icht zu veröffentlichen und der französischen Presse zu »erbieten, die Auszüge aus der dentschen Presse ,« bringe«. „Matin" glaubt, daß Llood (Yeorge in der gestrigen Sitzung des Biererrats seine drei Kollegen davon überzeugt habe, daß es «naugebracht sei, den Wort laut des Vertrags veröffentlichen zu lassen, solange er weder unterzeichnet noch ratifiziert sei. Kerner meldet „Matin". daß der Deputierte Dutreil de« Kammerpräsi denten Deschanel brieflich ersncht Hab«, im Lesezirkel -er Kammer deutsche Zeitungen auch fernerhtn anSlcgen zu lasse«, da ihre Lektüre die einzige Möglichkeit biete, den Kriedensvertrag kennen zu lernen. Gk«o weitere Rote über das Eaarzrbket. Versailles, 18. Mai. Am 17. dS. Monat» ist dem Prä sidenten -er Friedenskonferenz Ckäme ne «an eine Ivettere das Sa arge bi et betreffende Note der deutschen Friebensdclegation Übergeben worden. Die Note enthält, wie die Pariser Presse bereits heute morgen mtttcllt, Vor schläge deutscher Sachverständiger zur Deckung de» französischen Kohlenbcdarfcs durch geeignetere Mittel al» die in dem Fricdensentwurf vorgesehenen. Sine Veröffentlichung des Wortlautes der Vorschläge ist für den Kall in Aussicht genommen, daß hierauf auch von gegnerischer Seite Wert gelegt wird. Wilson hat genug. „Newyork World" veröffentlicht ein Washington» wonach Präsident Wilson seiner Rückkehr öffentlich zu erklären, e r wieder gewählt zu werden; er hat daö 'ckwn ver traulich den Mitgliedern der Deputation für auswärtige Angelegenheiten mitgetettt. Da» Blatt sagt aber, eS sei rnö-W, -aß auf den Präsidenten ein so starker itzruck aus Telegramm au» beabsichtigt, nach wünsche nicht Berlin, 18. Mai. Im Lustgarten versammelte sich heute morgen eine unübersehbare Menge vvn Ausländs deutschen und zog in eindrucksvollem Dcmonstratlons-- zuge nach der Wilhelmstraßc, wo sie durch Abordnungen dem Reichspräsidenten Ebert und dem Ministerpräsi denten Scheide mann eine Entschließung überreichen ließen, in der sic den schärfsten Einspruch erbebe» gegen die Vergewaltigung, die Deutschland durch die un erhörten FrtedenSbrdingungcn erleiden würde. Ins besondere protestieren die Ausländsdeutschen gegen jeden Raub ihres im Anstande zurückgelassenr» Eigentums und gegen jede Einschrünknng des freien Niederlassungsrechts. Die Entschließung besagt zum Schluß: Dieser vom nnvcr- söhnlichen Haffe diktierte Frieden darf nicht Wirklichkeit werden. Diese Bedingungen dürfen nicht unterzeichnet werden. Dem stürmischen Drängen -er wartenden Menge nach- gebend, sagte der Reichspräsident vom Balkon des Reichsamts des Innern aus tu einer Ansprache etwa folgendes: Meine Herren! Durch ganz Deutschland schallt ein Schrei der Empörung über die uns von unseren Feinden vorgelegten FriebenSbedtngungen. Da ist eS verständlich und selbstverständlich, daß auch die Aus ländsdeutschen mit aller Kraft ihre Stiurmc ertönen ; lassen. Ganz abgesehen von Len schweren Verlusten, dte Sie an Hab und Gut erlitten haben, soll Ihnen die freie Betätigung im AuSlaiidc nach dem Willen unserer Feinde versagt sein. Rechtlos soll der Deutsche fürder tm Auslande sein. Nichts anderes besagen die Beding ungen dieses Gewaltinstruments, das ein freies Volk von 70 Millionen zum Sklaven der Welt machen will. Trotz- alledem wollen wir den Mut nicht verlieren. Das Ausland, das deutsche Arbeit, deutschen Fleiß und deutsche Redlichkeit kennt, wirb die Acchtung des Deutschen nicht zugebrn. Es wird mit uns seinen Ruf erschallen lassen, daß dieser KnebelungSfriedcn, den wir nie und nimmer unterzeichnen werden, nicht zustande kommt, sondern wirklich ein Frieden der Verständigung und Versöhnung. Vvn der Reichskanzlei aus sagte Unterstaatssckrctär Albert u. a., daß solche Bedingungen nicht ange nommen werden könnten. Nur. wenn Deutschland mit dem Auslande Handel treibe, nur wenn die Ausländs deutschen für -tc Heimat arbeiten und für dte Heimat tätig sein könnten, sei es Deutschland möglich, ans seinem verarmten Bode» seine Bevölkerung zn erhalten. » Die Arbeitsgemeinschaft für staatsbürger liche und wirtschaftliche Bildung hatte fünf Versammlungen in den größten Sälen, sowie eine Kundgebung auf dem Königsplatze im Tiergarten ein- beruscn. Es Hanen sich hier etwa 5000 bi» 7000 Menschen zwischen dem BISmarckdcnkmal und -er große» Freitreppe zum Reichstage versammelt. Hier wurde fol gende Entschließung angenommen: Viele Tausende von Männern und Frauen Berlins erbeben Einspruch gegen den >kn«n zugemuteten Frieden. Wir wollen nicht tn rin iwmenlose« Unglück gestürzt werden. Wir können nicht dulde», daß so Millionen Menschen zu Sklaven werden. Alle Stände und Parteien sind sich einig, daß jede Vergennakrigung des Deutschtums ebenst' «idznwebren Ist, wie die Vergewaltigung eines anderen Volkes. Wir wollen kein neues Blutvergießen. Ein Wille und ein Iiel ist In allen lebendig: Gegen Vergewalti gung, für Völiernersvistinng: Wir fordern drG 7-estdaltcn an WilsonS 11 Punkten. Wir fordern einen Frieden, der die Grund lage für den Vöikersriedcn bildet. An die Deputation der Arbeitsgemeinschaft richtete Reichspräsident Ebert fvlgcnde Ansprache: Ich danke Ihne» herzlich für die macht- vvllc Kundgebung. Wir müssen uns rühren und handeln. Wrr müssen unsere letzte Kraft einsctzcn gegen die drohende Vergewaltigung. Millionen Volksgenossen tu Deutschland und Dcntsch-Oesterrcich solle» ihrer Rechte be raubt und geknechtet werden. Unser Volk, wir alle sollen bettelarm werden. Unsere Industrie, unsere Wirtschaft soll vernichtet, politisch sollen wir für vogelfrei erklärt werde». Rechtlos macht man und allen anderen Nationen gegen über. Wir würden ebrlos, wenn wir uns nicht mit allen Kräften dagegen wenden würden, die in uns wohnen. Im Namen der Regierung kann ich Ihnen versichern: Wir können und «erden diesen Friede» nicht unterschreibe». Schwere Tage siehe» uns bevor. Helfen Sie uns, lassen Sic e» nicht bei dieser einen Demonstration. Das ganze deutsche Volk mutz sich hinter uns stellen und unS stützen in dem Kampf nm den Frieden, der unS Recht und LcbenS- möglichkeit sichern soll. Vom Balkon herab richtete dann Präsident Ebert noch folgende Ansprache an die Menge: Ich babe mit Ihrer Deputation gesprochen und gehört, daß Sie in den verschiedensten Stadtteilen machtvolle Kund gebungen gegen den Friede», den man u»S zumutet, ver anstaltet haben. Ich sehe auch, daß Sie zu Zcbntauscnden hier erschienen sind, um Ihrem Protest Ausdruck zn ver leihen. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für diese Kundgebung. ES geht ei» Schrei der Entrttstnug und Empörung durch unser ganzes Voll, und mit Recht. Wir wären ehr los und würdelos, wenn wir nicht unsere ganze Kraft auf-- btcten gegen die Schmach, die uns angcdrolit wird. iStürmisHer, langanhaltender Beifall.» Man will nicht allein Millionen deutscher Volksgenossen vergewaltigen. Man will unS finanziell erwürgen, man will uns wirtschaftlich ruinieren. Man will unS rechtlos machen in der ganzen Welt. Die Arbeiterklasse vor allem wäre es, die unter diesen schmachvollen Bcdinqungen elend und jämmerlich zusammenbrcchcn würde. Die Arbeits losigkeit, die beute schon durch die Straßen heult, würde sich vermehren. Tauiende und Abertausende deutscher Arbeiter wären gezwungen, das Vaterland zn verlassen und draußen in der Welt jämmerliche Arbeitsbedingungen aufzunehmcn. um dann schmählich nnterzugehen. Niemals darf sich ein Volk von 70 Millionen solche schmachvolle Bedingungen ge fallen lassen. iStürmischcr Bcifall.i Meine Damen und Herren! Das deutsche Volk wird diese Bedingungen nie und nimmermehr annehmen. Wir tehnen sie ad. Mag da kom me«. was auch kommen mag. lMiautenlanger, stürmischer Beifall s In diesen schicksalsschweren Tagen, die unS bcvorsteden. In dem Kampfe um Sei» oder Nichtsein des deutsche» Volkes ist es notwendig, daß Mann und F^au, j„ng „«d alt sich hinter »nS stellen und mit un» gemeinsam für Menschenwürde, Freiheit und Dasein kämpfen. In diesem Sinne fordere ich Sic auf. einzustimmen: Das junge republikanische Deutschland, die Völkcrvrrsöhnung und der
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