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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190614023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919061402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919061402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-06
- Tag1919-06-14
- Monat1919-06
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v«« y-ksboaMM Jahrgang. « lSL Sonnabend, 14. Juni ISIS. Drahtanschrift: FttnIprechtr-S-miuelmnnm«: »»»41. »nr für «achtgrsWchch»: «SU. L8SS Bezugs-Gebühr »trrNIIttNtch In Vr»»«« «»» NororNn »««Jutr»»«» so»« lx( »k- mNI^r Zoll«»»», Imrck n» v»r (»da« ««bell,.!»» 5 1» M. W»a««I(d l « M. Dl» rlnlpalll« »7 mm dnlt» Zell« 75 Pf. Auf Ä,u«l^a unt«« Llrlen- und Anzelgen-Preise. n». UKNnie nur mit dratlltlNr Ou«I«m>n»ade („Dr»»dn«r Mmdr.-l N»5M-I — UnmNanat» S»rIM(5<k» «erdra «Idt aufdrwtchri. Schrtstlritung und HauPtgrschLst»Itellr: Martrnftrahe S8 4U Druck u. Verlag von Siepsch » «richarb« in Dreaden. Postscheck-Konto 1SMS Ser Weimarer Parteitag hinter der Reichsregierung. ras neue Frledeusdokument. trtgner Drahtbertcht der „DreSda. Nachricht«»".) Bern. 1». Juui. Ans Parts wird gemeldet, daß heut« «rmitta» eine BoHsitzuug der Friede uskoufe» reuz stattslndet, t« der den Delegierte« aller alliierte« Mächte Bericht über die abgeäuderte» Frie» >e»Shedi»a««ge» erstattet wird. Unmittelbar «ach Beendigung dieser Sitzung soll dem Grafen Brockdorff- Rantzau das uene Frtedensdoknmeut durch de« General, sekretär der Friedenskonferenz überreicht werde«. Der Termin der Ueberreickung scheint aber immer noch nicht festzustehen, wie aus nachfolgender Meldung hervor- grht: Berlin. 13. Juni. Aus Versailles wird gemeldet: Die Antwort der Entente auf die deutsche Denkschrift ist abermals verschoben worden. Sie wird nicht heute überreicht, sondern nach französischen Blättern frühestens Sonnabend abend, wahrscheinlich jedoch erst am Montag, während die amerikanischen Blätter in Paris andeüten, daß es auch Dienstag werden kann. Neve Rücktritts Gerüchte über Glsmeneean. Der Wiener „Abend" berichtet aus PariS: Brianö hat alle Vorbereitungen für die Kabinettsbildung voll endet. Ein wichtiges Portefeuille ist dem Deputierte» Henessy Vorbehalten, dem mehrere oppositionelle Blätter zur Verfügung stehen. Briand beabsichtigt eine vollständige Wiederherstellung der Parlamentskontrolle in der Friedcnssache. Der Rücktritt des Kabinetts Clsmen- ceauS wäre bereits erfolgt, wenn für Elömenceau ein ehre nv oller Abgang gefunden worden wäre. Wahr scheinlich befürchtet man aber, baß Frankreich England gegenüber durch den Rücktritt ClLmenceaus eine Ein- b u ß e erleiden würde. Als Mitglieder des Kabinetts Ariand. werben genannt Millerand und Leon Bourgeois, sowie Mitglieder anderer Parteigruppen. Weiter« französisch« Preffeurteile über ben AriedenSvertrag. „Gau Io iS" erfährt, daß Deutschland den Vertrag nicht unterzeichnen wird, weil nur geringfügige Aenderun- gen vorgenommen worden seien. Für diese Weigerung Deutschlands trage die Pariser Konferenz in ihrer Un einigkeit, ihrer Langsamkeit und ihren taktischen Fehlern allein die Verantwortung. — „Humanitö" schreibt: Das Werk der Pariser Konferenz steht jetzt schon fest nnd es ist gleichgültig, ob es dieser oder jener Rctouche unterzogen wird. Es ist das Werk de S Raubes und des scham lose« Imperialismus. Ankunft de« türkischen Delegierte« in Frankreich. Wie die Pariser Morgenblätter Mitteilen, sin- die tür kisch/n B e v o l l m ä ch t i g t e n in Toulon eingetrofsen und nach Baucreffvn wcitergeretst. Die Jreusrage und bi« Friedenskonferenz. Wie die Pariser Ausgabe des „Newyork Herald" meldet, hatten die Führer der amerikanischen Iren. Walsbund Dünne, eine dreiviertelstündige Unterredung mit Wil son. Dieser erklärte ihnen, die amerikanische Friedensüele- gation könne die Sache Irlands vor der Friedenskonferenz nicht offiziell zur Sprache bringen. Sic werde aber, wie bisher, auch weiterhin alles tun. was im Interesse Irlands geboten sei. Die Iren erklärten sich bereit, nichts »u unternehmen, bis es sich entschieden habe, ob die amertka- Nische Friedenskommission dem Äeschlußantrage des Senats, daß die amerikanische FriedenSbelegation alles unternehmen wolle, damit Balera. Griffes und Plumkett von der Pariser Konferenz gehört würben, Folge geben werde. Sri dies ge sichert. und werbe die irische Republik von den Mächten an erkannt. dann sei das Werk der amerikanischen Iren zu Ende. LPerde jedoch der Antrag des amerikanischen Senats verworfen, so würden die amerikanischen Iren mit ganzer Kraft darauf hinwtrken. daßderFallJrlandSvorder gesamten Friedenskonferenz zur Sprache komm«. —— -le inneren Schwierigleiten Fraakelchr. Versailles, 18. Juni. Die Slreiklage hat sich weiter zugespitzt. Die Pariser Morgenblätter melden, daß der Verband der Bergleute beschlossen habe, am 15. Juni in Frankreich den Ge n e r a l st r e i k zu beginnen. Ter Ver band der Seeleute beschloß gleichfalls, am 16. b. M. in den Generalstreik zu treten, falls seine Forderungen bis zu diesem Zeitpunkte nicht völlig geregelt seien. In einem Ausrufe des DerwaltungSausschusses der Conföderation gsnsral da Travail an die Oeffentlichkcit wird erklärt, daß unbedingt sofort wirksame Abhilfe geschaffen werden müsse, sonst werde das Land an den Abgrund und zu Gewalttätig keiten getrieben werden. Im Gegensatz hi«rzu steht folgende Meldung, deren Glaubwürdigkeit allerdings nicht zweifelsfrei ist: Geuf» IS. Juni. Dt« französische Confedsration ge«6. rale du travail hat am Mittwoch mit Zweidrittelmehrheit den Eintritt in den Generalstreik abgelehnt, »m die schwebenden FrtebenSverhandlnngen nicht z« g«. fährben. Versailles. IS. Juni. Wie der ..Matin" aus Lille erführt, hat der Generalrat dcS NorbdepartementS gestern tn einer außerordentlichen Sitzung sehr scharf gegen die Politik der sranzöstschen Regierung Stellung genommen. Die Finanzpolitik Klotz' habe zur Folge, daß England keine Maschinen liefere. Der Vorsitzende de» Generalrats erklärte: Unser'Land hat eS satt. Ueb « rall glimmt Zorn unter der Asche. Die Regierung muß ihre verhängnisvolle Wirtschaftspolitik einstellen, die Kraukreich tötet. Eine Entschließung t« welcher der Re Hader av»g»1ll«Vh«n Sa» Vertrauensvotum des Partettaaes. Von unserem Weimarer Sonderberichterstatter. Weimar. 18. Juni 1910. Der sozialdemokratische Parteitag nahm heute vor mittag folgende Entschließung, die der gegenwärtigen Regie rung das Vertrauen der gesamten Partei auöspricht, mit den Stimmen fast aller Delegierten an: Der Parteitag der sozialdemokratischen Partei Deutsch lands stellt die uneingeschränkte Selbständig keit der Partei gegenüber der Regierung und den tn ihr geltenden Parteimitgliedern fest. Der Parteitag ver kennt nicht, daß unter der Regierung manches geschehen ist, was berechtigten Unmut erregt hat. und daß manches unter blieb, was auszuführen dringend nötig gewesen wäre. Aber diese Fehlgriffe und Unterlassungen sind nicht entsprungen aus Mangel an Einsicht, an Tatkraft oder an gutem Willen, sondern sie waren die FolA schwieriger Verhältnisse, die zu bezwingen bisher nicht gelungen ist. Der Parteitag spricht deshalb trotz der zu tadelnden Vorkommnisse seinen in der Regierung sitzenden Genossen volles Vertrauen aus. Er erkennt bas hohe Maß von Selbstverleugnung an. das sie bewiesen haben durch die Ucbernahme der Regierung in der Zeit höchster Bedrängnis und lähmendster Zerrissenheit des Reiches nach innen und nach außen. Er bankt ihnen auch für die Hingabe ans Ganze, mit der sie ausgchalten haben, obwohl sie selbst durch den Erfolg ihrer Arbeit nicht befriedigt sein konnten. Ter Parteitag sichert der Regierung kräftigste Unterstützung zu bei Durchführung aller -Maß nahmen. die zur Verwirklichung unserer Parteiziele und damit zum Wohle des gesamten Volkes ergriffen werden. Die gewaltige Mehrheit des deutschen Volkes wird hinter der Regierung stehen, wenn sie ohne Zaudern und Schwan ken die Verwaltung allerseits und allent halben demokratisiert, das Verhältnis von Schule und Kirche zum Staat im Sinne unseres Programms ord net, im Heerwesen die erforderlichen Reformen durchführt und im Wirtschaftsleben die grundlegenden Aenderungen trifft, die den Notwendigkeiten der Zeit entsprechen. An die Parteigenossen im Reiche richtet der Parteitag die Mah nung, bei Beurteilung aller Vorkommnisse stets nur von fest- gestellten Tatsachen auszugehen und den Unwert von Kri tiken zu erkennen, die von verantwortungslosen Stellen nur zu dem Zwecke geübt werden, unsere Partei und ihre Ver tretung in der Negierung in den Augen des Volkes als unwürdig des Vertrauens erscheinen zu lassen. * Ueber den weiteren Verlauf der Freitag-Bormittag- Sitzung wird noch berichtet: Weimar, 18. Juni. Zu Beginn der heutigen Sitzung des Parteitages fand zunächst eine bemertNnswerie Ge- schäftsordnungSdebatte statt. Bon verschiedenen Seiten wurde betont, daß der Parteitag unter keinen Um ständen auseinandergehcn dürfe, bevor die Nationalversammlung zu Ser Friedens frage Stellung genommen habe, um auch seinerseits dazu gesprochen zu haben. Ferner wurde hervorgehoben, daß seitens der Partei auch die etwa notwendig werdende Volksabstimmung über den Frieden vorbereitet wer den müsse. Nachdem sich die Erörterungen längere Zeit hingezoaen hatten, erklärte der Vorsitzende, es würde noch immer Zeit sein, in dieser Angelegenheit endgültig Stellung zu nehmen, wenn her Parteitag seine Geschäfte erledigt haben würde. Dann wurde der Antrag Adolf Braun gegen eine verschwindende Mehrheit angenommen. In dem Antrag heitzt «S: Der Parteitag erklärt seine Bereitschaft, tn Verhand lung zur Einiaung mit der U. S. P. D. auf der Grundlage des Erfurter Programms zu treten, sobald die U. S. P. D. die Grundsätze der Demokratie rückhaltlos anerkennt und jede Gemeinschaft mit der mit den Mitteln -es PntschiSmus und unter Verwerfung aller demokratischen Grundsätze wirkenden K. P. D. aufgibt. Die Verhandlung über die Einigung könne nur zentral geführt werden. Anßerdem wurde ein Antrag angenommen, der eine raschere Demokratifiernn« in Reich, Staat und Gemeind« vorsieht. Zur Frage der Kreiwtlltgenkorps wird ein Antrag Krü- er fast einstimmig angenommen, der die Beschwerden der -arteigenossen über die Haltung der Freiwilligcnkorps und ihrer Führer würdigt. Ebenso wurde mit Mehrheit «in Zusatzantrag angenommen, der fordert, daß unter den Truppen Aufklärungsarbeit geleister wer-«. Der Belagerungszustand darf nur verhängt und Truppen erst dann eingesetzt werden, wenn die Partei organisation vorher gehört worden ist und den Befehls habern in den zeitweilig besetzten Orten Genossen au» Parteikreisen zugegeben worden sind. Angenommen wird eine Resolution, -atz die Negierung für die vollständige Durchführung der Red«, und Preßfreiheit im ganzen Reiche sorgen soll. Hierzu wird ein Antrag, über- all unbedingt den Belagerungszustand aufznheben, abge- lchnt. Die Debatte wendet sich einem Anträge zu, die Agitation und Organisation betreffend. » Dl« Verhandlungen der UnabhSnglgrn mtt der Reichswehr. Wie Berliner Blätter berichten, sei Emil Barth nicht baS einzig« Mitglied der Parteileitung der Unabhängigen ewesen, da» die Verhandlungen mit dem Freikorps g«. ratend beteiligt sei auch ». Frankreich und die Rbeiagreme. Bon Neichstagsstcnograph L. Kriege sLichtersclde). Karlsruhe. 1L. Juni. Rach Melbnuge« a«S d«M besetzte« Gebiete soll am kommenden Sonntag in eiuer Anzahl Städte der Pfalz und des Rheinlandes ei» neuer Versuch zur Proklamierung »»« links rheinischen- Sonderrepublike« unternommen «erde». Sowohl in Mainz wie in Speyer habe« a» de« letzte« Tagen wichtige Besprechungen mit de« dortige« fra», zösifche« Befehlshaber« ftattgesnnde«. Die Putschversuche im Rheinlande sollen demnach frisch fröhlich weitcrgehen. Erstaunlich ist das nicht, die Franzos«« werfen ihre Flinte so schnell nicht ins Korn. Ihre Absichten auf das Rheinland sind sehr alt. Daß man in Deutschland davon so überrascht wurde und die Vorkommnisse für so unglaublich hielt, beweist nur. wie sehr «s unsere politische Leitung während des Krieges an jeder Aufklärung der öffentlichen Meinung über die feindlichen KriegSziel« und die Vernichtungspläne hat fehlen lassen. Politisch »»geführt, ließ sich das Volk durch Phrasen vom Kampf für Freiheit. Menschlichkeit und Recht verführen, Weil es ihm an poli tischen Führern kehlte, folgte es den Gedankengängen der Verführer, die von einer längst bestehenden VerständignngS- Möglichkeit fabelten, damit die Widerstandskraft von Heer und Heimat schwächten, ja die Volksseele letzten Endes ver gifteten. In der Tat haben die Franzosen ihre Absichten nicht nur während des Krieges stets offen ausgesprochen, sondern schon vor dem Krieg« amtlich dafür Stimmung zu machen gesucht. „Die Bewohner des Elsaß und des Mosel- landes s!) warten hossnungsvoll, daß ihre Heimat in dis Arme unseres geliebten zerstückelten Frankreichs zurück- kehrt", so lernte der französische A-V-D-Schütze nach seiner Fibel buchstabieren und schreiben. Zahlreiche solcher Ucbungssütze beziehen sich besonders aus die „Befreiung" Elsaß-Lothringens. Im erdkundlichen und geschichtlichen Unterricht wurde der Rhein als der „echt französische Strom" benutzt. Köpfe und Herzen gegen Deutschland mobil zu machen. Besonders charakteristisch ist das Titelblatt einer Anfang s!> 1914 erschienenen französischen Hetzbroschüre, da» eine Abteilung französischer Dragoner zeigt, die die Btngenee Höhen gegenüber dem Niederwalddenkmal herabstürmeu. an- gefcuert durch den gallischen Schlachtengott, der ihnen au» den Wolken zurust: „Auf, an d>en gallischen Rhein!" Dem französischen Schulkinde wird eingehämmcrt. daß der Rhein einmal die Grenze Frankreichs gewesen sei. Mit der dem Franzosen eigenen Leidenschaft bewahrt sich das Kind gerade diese Geschichtswissenschaft, vergißt aber, weil cS dies nur flüchtig erfährt, daß der Rhein nur von 18M bis 1812 die Ostgrenze Frankreichs war. Schon zu Beginn des christ lichen Zeitalters wurden die Länder zu beiden Seiten de» Rheins von den Germanen bewohnt. Durch den Vertrag von Verdun im Jahre 843 fiel bei der Teilung -es Reiche» Karls des Großen der mittlere Reichsteil mit dem Rhein Lothar zu. der auch die Kaiserwürde erhielt. Nach seinem Tode wurde das Land nach der Sprachgrenze geteilt, so daß das gesamte Rheingebict und weite Teile westlich des selben und seit 880 auch Wcstlothringen mit Toul und Verdun dem Reiche seines Bruder», Ludwig dcS Deutschen, zufielen. Vom Jahre 1270 an schoben sich unter französischen Eroberern die sranzöstschen Grenzen allmählich rheinwärts. vornehmlich durch die Eroberungen von 1552. 1681 und tn der Revolutionszeit. Erst 1813 und 1871 durch Wieder- nahme des uns entrissenen Elsaß-Lothringens wurde -er Ausbreitungssucht Frankreichs ein Ziel gesetzt. Aber der Anachronismus „Der Rhein ist Frankreichs Grenze" spukt weiter in Len französischen Köpfen. Natürlich wurde diese von der Schule auf gezüchtete Idee vom „gallischen Rhein" während des Krieges von der frau-, zösischen Presse und von französischen Politikern genährt.! ier zeigt sich so recht, wie zielbewutzt Frankreich auf die? relgniffe hinarbeitete, die wir im Westen unseres Vater landes mit Empörung sich entwickeln sehen. Aus der großen Zahl der diesem Ziele dienenden französischen Preffestimme» soll nur eine Aeußerung LorinS im „Oeuvre" vom 7. Juli 1616 hervorgehoben werden: „Das Publikum muß endlich die Gültigkeit der zugleich franzö7rchen und europäische« These anerkennen, daß Deutschland am Rhein endet. Diese natürliche Grenze zu gewinnen, ist die unwiderstehliche Ten denz unseres nationalen Wesen».... Der'Rhein ist nicht preußisch, er ist ein alter gallischer Strom.... Vielleicht werden die Rheinland?, von dem preußischen Panzer befreit, in einigen Jahren das entwickeln, was Charles Maurra» ihre französischen Anlagen nennt. Für den Augenblick ge nügt cs, wenn keine Ecke Preußens mehr in das fränkisch«, Land des Westens hincinragt." Die deutsche politische Leitung und mit ihr die Mehr* heitsparteien des Reichstages legten allen noch so deutlich ausgesprochenen BernichtungSplänen der Feinde keir^ grobes Gewicht bei. sie wiegten das Volk in ben Glauben^ baß ein „BerständigungSfriede" handgreiflich sei. Ware», denn solche Presscäußerungen, die aus dem feindliche» Lager kamen, nur Stimmungsmache französischer Jour nalisten oder unmaßgeblicher Politiker? KeineSfallSk Unserer Regierung war es auch bekannt, daß Frankreich zu Beginn des Jahres 1917 folgende Vereinbarungen ÜLep die zukünftige deutsche Westgrenze mit Rußland getroffem hatte: 1. Elsaß-Lothringen wird an Frankreich zurück- gegeben. 2. Die Grenzen werden erweitert mindesten» biS zum Umfange des früheren Herzogtums Lothringen und' werden nach den Wünschen der französischen Regierung fest-, gestellt werden, wobei die strategischen Notwendigkette« be rücksichtigt werben müssen, damit auch das ganze Eisenerz-, revier Lothringen» und da» ganze Kohlenbecken des Saar reviers In da» französische Territorium «inverleibt würbe, 8. Die übrigen linksrheinischen Gebiete, die jetzt zum Be stände -eS Deutschen Reiche» gehören, werden von Deutsch» land ganz abgetrennt werden und von jeder politischen uuu wirtschaftlichen Abhängigkeit gegenüber Deutschland befrM i««rde». L Die VErLekrischen Gebiete. dH Dicht h PH
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