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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.11.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191116022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919111602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919111602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-11
- Tag1919-11-16
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Llk i» rr«L«^ Areisznärben »err Mn. Helffei un» sich auf etn .amtliches^ Skenogram« z« eru,en. vvn dem ot« Oesfenllichkeü bisher keine Kenntnis Auch tonst gtng «- üev Heuen nicht SM-..Warum rt« »er lLuterfe,»»o«. Krieg nicht »um Atel? kragte lfserich und Mt« fest: „Well d!« Unterseeboot-Wasfe von innen heraus stumpf gemacht worden ist!" Damit hat »«»- jenige Politiker, der während seiner Amtszeit immer in Opposition zur Marineleitung gestand«» hat. die Be kundungen des A-miralS Koch und der Kapitäne Bartenbach und Brttnninghaus vollinhaltlich bestätigt. Der oberkchlaue Dr. Cohn Härte. »vaS bisher noch kein Feind gewagt hat, gern die Versenkung ber „Lnsttanta^ für dig.Adlehn««g d«S deutschen Angebots verantwortlich gemacht. Sr muhte sich daraus aufmerksam machen lassen, -ah der „Lusitania^-Fall sich schon das Jahr zuvor ereignet Haltei Herr Dr. Eohn,a»ala wird das sicher bedauern: e- wäre so hübsch ,gewesen, hätte auch daraus der Regierung etn Strick gedreht werde»" - ^ können. Gerade diese Cohnsche Jrmie wirst, so töricht sie war. aus d«S Verfahren dieses Ausschusses blendend Helles Vicht. ES kommt diesen Herren nicht auf die Wahrheit an. Helsserich hat »ranz recht: „Selbsterniedrigung und FlagellantiSmuS sin- in Deutschland zur Krankheit ge worden". Und diese Krankheit entspringt auö -er sircn de«, an der liniere heutigen Politiker leiden, die sie dem olke einurimpsen versuchen müssen. Wenn der Versuch «liißlingt. i>t es mit ihrer Herrlichkeit vorbei. Professor Vau«: Welch« B «wandt» ts hatte es »kt Le» Panftnglche« J«er»«r»V Graf v«r»A»rNr Der anrerUaotsch« M'-»sser mußte Mich alwa Hwewztg Juurnaltften in rin«« Lreuzvervör Red« un» Aniwvrt ste^k». yansing erklärte diesen am Nachmittag zur ersten WMouscheu FrtsdenSnot« etwa, daß die Siechte ^>er veretntateu Staaten so sehr von krieg führenden M cfahr «niste achten tehen » beeinflußt würden, da» ein« Krie kSnm«. Er gebrauchte dabet die Hab- Helfferlch vor dem Untersuchungsausschuß. Berlin. 15. Nov. Bors. Warmath hellt fest, datz in einem Teile -er Presse bei der Wiedergabe der Erklärung deS Aiwichulles ein Irrtum unterlaufen ist. Es mutz heißen: Werturteile von Mchimiigliedern -cs Aus- tchuffcs sind für den Ausschuß nicht matzgebend. Ferner stell! er in bezug ans die Ausführungen des Ministers Dr. David über die Inlerventiousverfuche einer «eulrale» Macht feit, datz die Berhandluugen darüber, die in geheime, Sitzungen erfolgen mutzte», erst in den Ansängc» stehen und noch keineswegs abgeschlossen sind, so datz es nicht möglich ist, nach dieser Richtung schon ein ab schließendes Urteil zu sällcn. ES liegt zunächst nichts weiter vor alS bas Material in wenigen Brnch, stücken. f!s Er war»« daher, wcitcrgeheud« Schlüsse daran zu knüpfen. Darauf wendet sich der Vorsitzende an Staatssekretär a. D. Helsserich und zu dessen Bekundungen über sein« geürrdcrte Stellung zum rücksichtslosen Unterseeboot-Krieg. Dr. Helsserich habe mitgeteilt, datz drei Gründe für die Aenderung seines Standpunktes Maßgebend gewesen seien, und zwar: 1. Einzelheiten, die ihm über Sie Verhandlungen in Pletz mitgeteitt worden seien, nach denen er annehmen mutzt«, datz es keinen Frieden ohne weiteren Kampf geben konnte: 3. -as Schweigen WilsonS und S. die Senatsbotschaft vom 32. Januar, aus Ser er ein Gcfchehenlassen, wenn nicht eine Billigung oer Be dingungen der Entente durch Wilson herauSlaS. Staatssekretär Dr. Helsserich verweist dafür, datz es sich Lei der Unterseeboot-Frage nicht um eine Glaubenssache Sertllches und Sächsisches. De,den »» Aovtmh« Haushalt uud Wirtschaft. versallerNLrnng »o» Kartoffel». Durch Verordnung de- RrichSwirlichaftsminisivO iss dte Retchskartofsel stelle ermächttat morde», War. löffeln, die vorschrtstimidrig veräutzert oder sonst l» de» Verkehr gebracht werden, ohne Zahlung ««er Entschädt. gung für verfalle» zu erklären. Diese Befugnis stand nach der bisherigen Regelung lediglich den Kommunalverbändeu zu. Gegen die Verfügung der Reichskaelosfclstelle, durch welche Kartoffeln für verfallen erklärt werden, ist B«. schwerbe an das Neichswtrtschaftsgertcht zulässig. baS ent» gültig entscheidet. Die Safsee-Ersatz-Bersorguna f», das Wirtschaft»- Jahr lUlS/lsSa. Amtlich teilt dte Rohstosf-BertetlungSstell« der Kaffee, schuldig gemacht hatte, io war das ein Ersatz-Industrie in Berlin u. a. mit: Die AuSstch.en für tt > ndrrsptel gegen die fortgesetzte V c r v r o - cinc genügende Ver,orgung der Bevölkerung mit geeigneten vianeierungengltscherKrtegSschifse mit Muni. Kassee-Ersatzmilleln smd lcid.r gerade für de« knmwcnden lion und Kohlen in den amerikanischen Häsen. ! Winter auftcrordeutllch schlecht. Rach den MtttePknaen der Dr. Lohn: Erwartete Dr. Helsserich. der also keine >u Frage kommenden Reichs,teilen steht günstigstenfalls Anhaltspunkte dafür barte, datz die amerikanische Regierung kaum ein Fünftel der für die Versorgung der Bevölkerung das Verfahren gegen Bünz etngeleitet hat. datz di- amerika- mit Kaffee-Ersatz unter normalen Verhältnissen ersorder- Nischen Behörden eine zu ihrer Kenntnis gekommene lieber-! licheu Robstosse zur Verfügung. An Gerste soll noch weniger tretung eines gültigen amerikanischen Gesetze- nicht ver«geliefert werden, als im Voriahre. Dazu kommt. Latz bi« S , . ^ n- ug. die Bereinigtz;» Staate» ständen a« Rande des Krieges. Dies« «eutzerung soll W'lson «ach der Washing. touer öffentltche« Meinung zu Ohren gekommen sei«; er Lanfing veranlaßt. lief« Arnßeruuq zu dementieren, muh beivnen: Seibstverstänbttch hat kein Meusch laubt.datzAmerikamitderEntentcKrteg n würde. Dr. Sohn: Ist daS Verfahren gegen den Generalkonsul Bünz von der amerikanische» Regierung, d. b. von obc» herab, veranlatzt worden? Dr. Helsserich: Auch wenn sich Bünz eines formellen Nerriralitäisdriiches folgen sollten? Bors. Warmuth: Das gehört wohl nicht hierher: -aS wäre ja keine Tatsache, sondern ein Urieil. Dr. Cohn: Für mich ist die Antwort wichtig zur Fest stellung der Methodik der Helfserichschen Aussagen. AuS der Antwort dürste mit heroolgehen, was wir von den Aus führungen Dr. Helsferichs zu halten haben. Dr. H «lfferich: Ich hal>e bisher noch niemals Fragen Dr. Cohns direkt beantwortet uud bitte, mich davon auch weiterhin zabefreie ». sEntrüstung bei mehreren Auöichuymitgliebcrn.s Borsitzender Dr. Warmuih: Das bedeutet also eine Hettqnisvcrweigeruitl, gegenüber direkten Kragen des AusschutzmitgliedeS Dr. Cohn. Dr. Hekfferich: 'Wenn ich vor einem Gerichtshof stünde, würde ich nach t-er Sirasprozehordnung das Recht haben, Dr. Lohn als Richter abzulehueu. infuür vvn Bohnenkaffee, die im Frieden 17SM0 Tonnen auSuvachte, auss äutzerst« eingeschränkt ist. Die Min-erlieseruvg der Gerste hat Übrigens auch eine bvdeu- tende geschmackliche Verschlechterung des Kaffee-Ersatzes zur Folge: anS den im Schleichhandel erworbenen Rohstoffen dürften durch eine wilde Industrie wieder Fabrikat« von höchst zweifelhafter Qualität he »gestellt werden. Die Be völkerung wird sich jedenfalls mit dem Gedanken einer gänzlich niiznrcichcndeu Bersorgung mit einem gute» warmen Kassecgctränk vertraut machen müssen. Borsitzender Warmuth: Die Funktionen deS AusichusseS sind verfaffungsmätzlg der Dtrafvrozetzordnung gleichzu.i —* Ans der Volkskammer. Auf Anregung ber Negie rung fand gestern, Freitag, ein« Sitzung deS Finanz-AuS- jchusses ^ statt, in der über die Frage der Gewährung der einmaligen B e s ch a s s u ng S b e i l> i l s e an diejenigen Staatsarbeiter beraten wurde, die Tariflöhne be ziehen. An der Sitzung, die vertraulich war. nahmen auch , Ministerpräsident Dr. Gradnauer und Finanzmintster stellen, sie sollen sinngemäße Anwendung finden. Un- entschieden ist noch di« Frag«, inwieweit die Bestimmung«» über die Ltrafprozetzordnung auf das Zrugnidverweige- runzLreck-t zutrcffen. Ader selbst, wenn dies der Fall wäre, würde ein ZrugnisverwrigerungLrecht nur vorliegen, wenn der Zeuge sich durch die Beantwortung einer Frage straf bar machen würde. Ich Hute also um eine Erklärung des Zeugen, ob wir auf bestimmte Fragen ücS AuSschutzmidgltcSs sDr.'Cohn vvn ihm eine Antwort nicht erwarten können. Dr. Helsserich: Ich möchte -sei« Fra«>e, d!« für mich eine ernste Gcwissenssrage ist, ohne jede Schärfe behandeln. Der Ausschuß ist «in merkwürdiges Gemisch zwischen einem Ge Nitzschke sowie mehrere Negierungdvertreter teil. —* Zur Hebung der Valuta kann jeder einzeln« sein und nicht u»n eine grundsätzliche Frage, sondern um eine! richtshos und einer parlamentarischen Kommission, uud ich taktische Frage handle. Reichskanzler Betbmann-Holl- ' weg berichtete aus Pley, daß die Oberste Heeresleitung er klärt habe, daß ihr eine Fortsetzung des Krieges gegen über den bevorstehenden feindlichen Offensiven unmöglich erscheine, und datz sie die Verantwortung für die weitere Fortsetzung der Kriegsoperationen nicht übernehmen löune, wenn nicht unserer ich wer bedrängten Westfront durch jedes denkbare Mittel Er- leichte » ring verschaist werde, und wenn nicht durch den Unterseeboot-Krieg die Zufuhr von feindlichen Verstärkun gen und Munition verhindert werde. Eine so katcaonkchc Erklärung der maßgebenden Stellen konnte aus mein Ur teil nicht ohne Einfluß bleiben. Air standen nun einer militärische« Zwangslage gegenüber. Wir befanden nns vor einer furchtbaren Offensive. Sollten da der Reichskanzler oder ich, soweit ich mitzureden hatte, eü darauf ankommen lallen, baß Hindenburg und Luden- dorsf erklärte,: W-enn man uns die Mittel nicht bewilligt, die wir brauchen, wenn man politische Gesichtspunkte, die näht sür den Augenblick wirken, höher einschätzt, dann müssen wir erklären, daß wir nicht mehr mitspiclen. Diese Argumente mußten wirken. Vorsitzender Warmuth: Ein intensives Drängen des Präsidenten Wilson, den Frieden heröcizuführen, war wohl nicht vorhanden? Dr. Helsserich: Nach den Erfahrungen des letzten KriegSfahrcS habe ich die aufrichtige Neutralität Wilsons und der amerikanischen Regierung sehr skeptisch beurteilt. Eine zweite neue Tatsache war die. daß der Reichs kanzler mir die definitive Antwort der Entente gab. Denn ich Wilson gewesen wäre, hätte ich sie als unverschämt angesehen, da sich die Entente eine Gleichstellung mit de« Ze«tralmächtc« verbat. La doch «ine Vermittlung nur unter Gleichen möglich war. Vorsitzender Warmuth: Waren Sie der Ueberzeugung. Latz die öffentliche Meinung Amerikas durchaus nicht auf seiten Deutschlands stand? Dr. Helsserich: Die Stimmung in der amerikanischen Geschäftswelt habe ich gekannt. Wir konnten nichts dagegen unternehmen. Tie amerikanische Rc"'«runa bat uns gegen über nach meiner Ansicht nicht ihre Schuldigkeit getan. bin ein merkwürdiges Gemisch zwischen einem Zeugen und einem Angeklagten. Dr. Cohn hat ausdrücklich erklärt, -er Ausschuß solle dazu dienen, sestzustellen. was Mitglieder der kaiserliche« Slcgicrung verbrochen haben. Tr. Sinzheimcr: Das Gegenteil. Exzellenz! Dr. Helsserich: Ich lasse mich gern belehren. Borsitzender Warmuth: Der Zeuge hat ofsenbar falsch verstanden. Wenn Tr. Cohn das gesagt hätte, so hätte ich sofort dagegen Stellung genommen. Tr. Helsserich: Air »vollen uns doch keinen blauen Dunst vormachc»,. Ich fühle mich hier vom ersten Augenblick an als Angeklagte r. Wäre dies nu» ein Gerichtshof» lo würde ich Dr. Cobn als Richter ablehne«. Die Herren werden willen, worauf Ich abziele, und ich bitte. ^l»a, mu üieser Aubeuiuug zuirirdenzugeben. uin Schärfen zu vermeiden. Wenn Sie mich aber zwingen, so werde ich jauch darüber Auskunft geben. ! Vorsitzender Warmuih: Der Ausschuß wird hierüber ! beraten. iv«> rchiuß r«7 N-brktlon bauert die Liyu.ig «cih fort.) «- Im späteren Verlaus der Sitzung lehnte der -rühere Staalosekretär Dr. Helsserich ab. eine Frage deS nuabhängigenAbgeordnetenDr. Cohnzn be antworten. weil er noch niemals eine direkte Frage CohnS beantwortet habe, und dies auch in Zukunft nicht tu» werde. Cr habe übrigens anch Gründe, den Abgeordneten Cohn als Richter abzulehuen. Der Untersuchnngsansschns; beschloß darauf nach läugerer Beratung Helsserich gsth Mark Geldstrafe auszuerlesen. Helsserich behielt sich die Rechtsmittel vor. I« diesem Angenblick erklärte der Vor sitzende deSSnäschnsfeS. Abg. Dr. Warmuth. er persönlich sei mit dem Brschlntz nichteinverftanden und legte deshalb de» Vorsitz nieder, den der Abg. Gotheiu übernahm. Unter größter Bewegung wurde die öffentliche Sitzung abgebrochen. M. T. B.) Teil beitragen, indem er kein« AuSlandSware kauft. Je mehr Leul cheS Geld für fremd« Waren dem Auslande angeboten wird, desto tiefer sinkt t<r Wert deS Geldes. Außerdem sollte sich jeder sagen, datz er durch de« Kauf ausländischer Waren daS Sch'.ebertum unterstützt, denn die meisten dieser Waren sind nicht im reellen Handel, son dern durch Vermittlung belgischer, französischer, englischer und amerikanischer Offiziere, der größten Schieber in de« j besetzten Erbieten, auf den deutschen Markt gekommen. —» Tcr Zweigverein Dresden deü Evangelischen NundcS hatte gestern. Freitag, seine Mitglieder zu eine« Vaterländischen Abend im Geiverüehause zusa«. mengesührt. Nach einigen trefflichen Vorträgen de- KirchcnchorS der VersöhnungSgcmcinde unter Leitung des Kantors Stier und eiucr herzlichen Begrüßung ber Fest» tcilnehmer durch den Vorsitzenden des ZwelgvereinS, Pfarrer Piltz, hielt Konsistorialrat Pfarrer Vorwerk von der Andreaskirche die Festansprache über SaS Leit- wort: Ohne Evangelium kein Ausstieg! In glaubensfrohen Worten und in sinnigem Vergleich mit einen» Danderer in den Hochaipen zeigte er. datz nur in Jesus und dem Evangelium daü deutsche Volk baS Ziel und den Weg. den Führer und. die Kraft findet zun» Auf stieg, datz es aber ohne sie in den 'Niederungen cineS öden Materialismus, in kleinlichem Parteigezänk versumpfe. Weitere Gbsangövvrtrüge und das Schlußwort deS Vor sitzenden beendeten den erLauendcn Abend. —* Tie Bereinigung ehemaliger Oüerrealfchülcr hi«lt am Freitag abend den dritten und letzten diesjährigen Ge- sellschastsabend ab. Der erste Vorsitzende. Herr Felix Schwarz, hatte wieder in umsichtiger Weise für einen ge- nußreich:»» Verlaus der Darbietungen gclorgt. Im Saal« des Zoologischen Gartens drehten sich zu den Weisen zweier Musischvoc fast ununterbrochen die jugendlichen Paar«, von ki bis 9 Uhr: daun entzückten Hclaa Petri durch heitere Lautenliedcr, die mit anmutige» Schklmcref vvrg«- rrageu wurden lOcsterreichisches Volkslied. Die Schwalbe »ttiv.j und Baron Carlo von der Nopp durch ernste und jrohsiunigc Gedichtvorträgc lDeutschland und die Welt, von Wildenbruchj, worauf der Tanz wieder m seine Rechte trat. —* Siaatsminister a. D. Dr. Heinz« spricht morgen, Sonntag, vormittags ll Uhr. im großen Saale der Kauf mannschaft, Ostra-Allee, über Las Thema: AuS -er Nationalversammlung. —* Urber das Leipziger Bombenattcutat. vvn dem i« heutige» Morgcuülatte bereits kurz gemeldet wurde, sei den Berichten der Leipziger Zeitungen noch das Folgend« entnommen: Es ist nur einem glücklichen Zustand zu ver danke», -atz das Attcn'at in dem Grundstück Nödclstraße N nicht unübersehbares Unheil verursacht und viele Menschen leben als Opfer gefordert hat. Das Haus, das von siüe« Familien bewohnt wird, zeigt von außen kein besonders auffallendes Bild. Betritt man aber das Innere, so findet Slasonielmrert im SHernhau». Reihe 3; am 11. November. Joseph Lederer, ein bekanntes und geschätztes Mit glied der LandeSkapellc. hatte die Ehre, das gestrige Konzert als Komponist zu eröfinen. Seine „N achtmusik", die St e t- ner zur Uraufführung brachte, ist die Arbeit eines vor trefflichen. geschmackvollen Musikers. Datz sie keine sce- lischen Tiefe»; ausrtittett und in rückschauend klassizistischem Stil gehalten ist. entspricht der Gattung des alten Nottur nos. Ganz in desicn Ton setzt der verhaltene Marschsatz rin. auch das folgende Ständchen mit den» typisch vorivalten- den Holzbläserton. Da hört man gern zu und unterhält sich. Dann wird die Sache aber zeitweise weitschweifig. Das Menuett stolziert im anempfundcnen Haydnstil ganz nett einher, macht sich aber zu breit. Kürze ist gerade solcher Formen Würze. U»rd da der nächstfolgende viert« Satz, an sich recht fei» getönt — wie im Kolorit und in der Harmonik doch immer wieder ein bißchen die Moderne durchkl'.ngt — eigentlich nur Stimmungen deS „Ständ chens"' wiederholt und auSwcitet, drückt daS Empsindrn von Längen auch hier noch Len Eindruck. Erst das Finale läßt »vteder frischer ausatmen: etn unierhaltltcher Variationen'«- über etn Volkslied mit einzelnen, recht hübschen Tonbild chen. wie z. B. dem virtuosen Perpetuum mobile» der Flöte, und der» humoristischen ö 1» Polaca, im ganzen geschickt abwechslungsreich gegliodert uud mit einer Fugs gekrönt: keiner steifen, schulbuchmätzigen, sondern einer witzigen, gleichsam improvisierten, darum aber doch nicht weniger knnstgemätzen. DaS gab einen guten AuS- klang, und so setzte danach den« auch ein recht freundlicher Beifall etn. für den der bescheidene Komponist selbst wieder, holt danke« konnte. Mit der Auflührung durch die Kollegen unter NeinerS Stab wird Lederer zusrleben gewesen sein; bis aus rin paar nicht geglückte Hrrntüne — dir Stimmung ber Instrumente lttt ofsenbar de» ganzen Abend uuter der Temperatur — war sie tadellos uud ge. »an» dem Werk« die Vesten Seite« «b. Danach fpiektv Gustav Havemann dasBioli«. konzert in ^ von Mozart. Ein Stück, in dem sich /ein« vtrtnofenhaftrn Mätzchen machen lassen, dem vielmehr nur mit echtem Mustkertum, mit Stilgefühl und Seele vcizukommen ist. Havemann kann das. In ihrer vollen schlichten Schönheit »nd Liebenswürdigkeit erstanden unter seinem Bogen Mozarts anmutige Melodien mit allen Feinheiten, die die Bortragskunst des 18. Jahrhunderts fordert, nicht zuletzt de« zierlichen, kleinen Kadenzen aus den Fermaten, deren eine übrigens doch wohl auch ans das Schlutz-a der Abagioevisode im ersten Satze zu geben wäre. Im übrigen hat Havemann den im ganzen Kon zert geforderten besonderen Sinn für die iuulge Mozari- sche Kantilene tn höchstem Maße. Auch das Allegro wird bei ihm zum Gesänge, und das eben ist der Wille dieser so recht Lern Empfindsamkcitözeilalter entwachsenen Musik. Doch »var z. B. im Menuett auch d-cr ziere Geist des Rokoko lebendig beschworen. Alles in allem ein großer künst lerischer Genuß, für den mit herzlichstem Beifall gedankt wurde« An dritter Stelle stand Beethovens Pastoral- sinsonte. Fritz Reiner hatte sich wegen Unpäßlich keit entschuldigen lallen; aber wie den ganzen Abend. !ö war er als echier Künstler auch hier auf dem Posten. Dte Aufführung gelang vorzüglich, war klanglich sehr fein ab getönt, im »weiten Satz recht angenehm fließend, im Scherzo behäbiger als bei anderen Dtrtgcnten. doch ganz lustig, bann prächtig loSprasselntz mit dem Gewtttersturm und endlich schön nnd warm gesteigert im Dantgesang. Man bekam richtig Sehnsucht nach Sonne. Wald und Sommer — «roch mehr Sehnsucht, als man sie an der Schwelle dieses traurigen Winters ohnedies hat. Aber schließlich ist «S ja Auigabe der Kunst, uns das real fehlende Schone wenigstens tn der Phantasie zu vermitteln. Jeden falls schied man von dem Abend mit dem Vcivtttztsein eine, erhebenden erfrischenden künstlerischen Erlebnisses. O.8. KM Md Msseuschast. tz* MlKaU»»-«« der Sächsisch«» Landestheater. Ope r n- bau». Montag N7.s „Dte A f r t ka n « r t n" mit Helena Forti, Erna Ficbtgkr--PeiSkcr, Lüßmann, Burg in den Hauptrollen. Anfang 6 UHr. — Aufführung de» Re- auienrs von Verdi am Mittwoch. 10. November fButz- lagi, im Opernhaus. -f» Die künstlerisch« Leitung der Sächsische« LanbeSop« bildete den Gegenstand einer Bcsp.echung, die am Donners tag im Kultusministerium mit dem Vorstaird deS küust- lerischcn Aobettsraies der LandeSoper und der musikalischen K-apclle stattfand. Am Schlüsse der Verhandlungen konnte über die Berufung eines obersten künst lerischen Leiters gou'LsätzlicheS Ei: Verständnis fest- gestellt werden. Durch einen gemeinsame» aus Vcrtrr ern der Regierung und der künstlerischen Körperschaften gebil deten Ausschuß soll nui mehr die Angelegenheit weiter ge- söodert und die endgültige Entscheidung des Ministeriums auch in ber Perioneusrege vorbereitet w:rd:n. Zu Beginn der Verhandlungen nahm Kultusminister Dr. Seysfert Gelegenheit, ber Künstlerschast »nd den A'gestellten bar Landeöthcatcr und der musikalischen Kapelle für tür« Hin gabe und hervorragenden Leistungen auch tn schwerster Zett nnd daö hierdurch bekundete Streben, den alten Ruh» der Dresdner Oper weiter zn erhalten, den Dank und st« warm« Anerkennung der Negierung auSzusprcchen. f* Dresdener Singakademie. Als erster Vorsitzende« wurde Herr Stadtrat Dr. Walter Temper gewählt. s* DAlvertS Oper „RevolutionShoihzrlt" soll noch l« Dezem- »er amDreS-uerLanbe-theater zur Erstauffstyrung kommen. s* Musikalische Gedenkfeier für dte Gefallen««. I» der großen Gedenkfeier für öle im Weltkriege gefallene« Hel den. welch« am Freitag tu ber bi» zum letzten Platz de- setzl«» Lukas kirchc statisa, d, kau en zwei umfang- reicher« kirchenmnsikalische Werk« zu Gehör. Heinrich von Herzoge nberg hat zwar noch herze greifend re ZNulik geschrieben, als wie die gestrige Kantate „Toten feier^ für Soli. Chor. Orchester und Orgel, aLer auch dieses Werk besitzt Elnzelschönhelten genug, so daß neben der über Schmer» tröstenden Wirkung deS TeVinheues auch die rein künstlerische nicht auSblleb. Di« Sopran- Arle: „Wie lieblich sind deine Wohnungen. Herr ZebaotV", in höchsten Lagen von Dort» Walde glockenrein ae- snngen, ist tn ihrer ganz eigenartig, rrdrnfern wirken««^
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