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Dresdner Nachrichten : 18.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190208185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-18
- Monat1902-08
- Jahr1902
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- Dresdner Nachrichten : 18.08.1902
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Lachdruck all« »rilkel u Oriainal- tlllqill,. Nachttllali»» «pnorgr- anivruckie btzidr» uickeniasickn-»: unveniwai,. M-nuWv«» werde» nickt auldewalni. L»l«aramm-»dr«Ne: «»chitcht»» »r,«de» rurrl 8ptolv»a> oi» » vresäea L. ü, knurvrstr. SS ILürUzll. küi:dr>. Uattletemlit I.»vu-V«llill8-Li>s»r«IliiaL ckb»«I»l»i>vLll«I. llrmUi-llit«, 8odu«p>>«r in erossor^uLuabl. DWf' MmttrilLa !'r«it.U»ton Ii«u»rontroi ^Wtz »f. rieglet KLLSvtrovkvll E^E>W>WE>>>>>W>>>MW>>MUMM>>WWW>>WMMLMWWW>W>WWU>W>WMI Xsliiiisscliilieli »»o, 8tr»veut«»«»« IVlvÄvutMir, runLekat ckor kr»zwr»1r. Julius VekSMvd ck^l» 8ee ll«, p»rt, o. I. «t. > ck tz«IeiikIitillW-t>eM8tä»<Iv E tlir Las, vlbiclr. Ticbt, ketroleum, Lerron ^ gsgsn ^ügsnvvl'rtimmlingsn Isilkl' ksl. k>Lrel,8 1.80. prompter Ver^iuiOt »sei» rrukn.'lrt«. Viiilil. »vssiillliiklre, jjWAchl llii»»onii« >Ulr«r. 887 Neueste Drahlberichle Hosnachnchten. Mititär-Wittivcn- und Wailcn-Vcrwigmig, Acrztliche Studienreise, 1 Wettlchwimnieii. DutllcrS Sonimcr-Vallett!. „Lokcngrin", „Fraueniäger". Brieslastcii. i N-vIIrrllj, Reueste Drahtmeldungen vom 17. August Homburg v. d. Höbe Der Kronprinz ist heute Vor mittag zu längerem Aufenthalt hier eingetrvsfen. Die Kaiser lich^ Familie wvkntc heute Vorniittag dein Gottesdienste in der «chloßkirche bei. Ter Kaiser beinchke später den Heizog von Cambridge, sowie den Großborzog von Mecklenburg - Strclitz, Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechenland, sowie der Erbprinz und die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen statteten heule dem Kaiserpaare in Homburg v. d. Höhe einen Besuch ab, Kiel. P ri»z H e i n r i ch von Preußen stattete heute dem hier liegenden griechischen Panzericbiss „Psara" einen Beinch ab Köln. Eine stark besuchte M a n r e rv e r ia m m l n n g be schloß heute, sich mit den Aushilssarbeiler». die wegen Lohn erhöhung in den Aussland getreten sind, solidarisch zu erklären und morgen überall die Arbeit niederzulege», wo die Forderungen der Letzteren nicht bewilligt werden, auch wen» die Forderungen der Maurer, die seit einiger Zeit selbst in enier AnSitandsbcivegung sind, bewilligt werden. Einen gleichen Beschluß faßte die Organi sation der Zininierlente und Stuckateure. Gleichzeitig hielt die Kölner Baugewerke-Innnnq eine außerordentliche Generalver sammlung ab. in welcher der Beschluß gefaßt wurde, über die zuletzt bewilligte, aber de» Forderungen der Arbeiter nicht ent sprechende Erhöhung der Löhne nicht hlnauszngehen. Forchheim. Bei der am l3. d M. in dem Wahlkreise Forchheim - Kulmbach stattgebabten R e i chs t a gs e rs a tzw a h l wurden nach amtlicher Feststellung 15 618 Stimmen abgegeben: hiervon erhielten: Lekonomicbesitzer Zollner-Sckelleuberg lEentrnm» >,099 Stimmen. Fabrikbesitzer Faber-Forchheim (nationallibcral) 3916 Stimmen, Laiidwirth Wcilnbocck-> Huminendors (Bund der Landvirthe) WA.», Malermeister Deirrhardt - Erlangen (Sozial demokrat) 1766 Stimme». Hamburg. Tie Fuh rw er ks b e i ltz e r lehnten gestern in nicht öffentlicher Versammlung mit Stimmengleichheit einen Antrag ab. nach welchem der Verkehr im Interesse des Publi kum- bi- zum 1. September wieder ausgenommen werde», und danach der Aus st and wieder in vollem Umfange «intreten tollte, wenn die Polizei bis dahin keine Abänder ung des Reglements genehmigt bade. Von morgen ab soll auch die Lerchenbcförderung ruigcsrellr werden. Tic Acrztc versuchte» heute schon vergeblich überall Fuhrwerk zu erhalten. Die Hamburg-Amerika-Linie ließ die aus ihren Schissen ein getroffenen Reisenden durch von ihr aemielhete Motorwagen der Straßenbahn in die Stadt befördern. Obgleich eine größere Anzalil Allsständiger an, Hasen anwesend war. sind Ruhestörungen nicht vorgekommen. Streikposten an den Hamburger Grenzen suche» auswärtiges Fuhrwerk abznhalten. Wie es beißt, soll versucht werden, auch die Schaffner und Fühier der elektrischen Bahnen zum AuSstand zu veranlassen, damit die Polizei zum Nachgcbe» gezwungen werde. Es verlautet, dnß in den nächsten Tagen auch die RousnhrwerkSbesitzer den Betrieb einstellen wollen. Besan-on. Hier wurde heute ein Denkmal für Louis Pasteur enthüllt. Ter Ackerbauministcr Monaeot hielt eine Rede, in der er Pasteur als Wvklthäter der Menschheit feierte. Bcianyvn. Heute fand hier die Einweihung einer Statue Victor Hugo's statt. Hierbei hielt der HandelSminister Trouillot eine Rede. Er gab dann der hohen Wertinchatzung Ausdruck, die die Regierung für Das hege, was Victor Hugo ge schaffen habe. Er habe in den Geistern die Liebe zur Freiheit wieder erweckt und ici einer der mächtigsten Vorarbeiter der letzigcn Republik gewesen Brest. Tie Ausführung des Dekrets gegen dtt g e i st l i ch e n Schulen wird in Lcsolgoet, Plvndaniel und Satiit-Mscn am Montag erfolgen. Die Truppen werden morgen in Landerneau zusammengezogen werden. In Plorer gestaltete sich die Schließung oer Schule ziemlich schwierig : in Pont-Erotx mißhandelten Frauen den mit der Schließung der Schule beauftragten Polizeikomimssar. Quiinper. Die Schließung der N onnenschule in Douarnenez erfolgte nach hartnäckigsten, Widerstande der Land leute. Der Polizeikommissar drohte, die Barrikade mit Dynamit zu sprengen. Als der Schlosser das Thor gewaltsam öffnen wollte, wurde er von den Bauern mit Unrath und brennendem Stroh beworfen. Die Soldaten mußten eine Bresche in die Mauer schlagen. Die Klosterschwestern verließen iodann die Schule. Die Bevölkerung gab ihnen unter Musik und Vorantragung von Fahnen das Geleit. Rom. Der Papst empfing heute aus Anlaß des Joachim- Festes zahlreiche Kardinäle, Bischöfe, Prälaten und Vertreter katho lischer Vereinigungen. Pamplona. Der König von Spanien ist heute Nach mittag hier ringetroffen: die Bevölkerung bereitete ihm lebhafte Kundgebungen. Ärinvelwald. Am Westerham wurden gestern zwei eng likche Touristen mit zwei Führern von einer Neuschne ela wiiie überrascht. Der eine Engländer und ei» Führer wurden getödtet, der andere Engländer leicht, der zweite Führer schwer verletzt. London. Die gestern erfolgte Ankunft der Buren- generale gab Anlaß zu einer großartigen Kundgebung ans dem Bahnhof. Eine gewaltige Menschenmenge begrüßte sic auf's Herzlichste. „Der gute alte Dewet und alle die tapferen Feinde von ehemals sind unsere Freunde" hörte man häufig unter den Zurufen. Dewet war durch die begeisterte Menge ernstlich bedrängt und mußte von der Polizei befreit werden. Letztere bahnte chm mit Aufgebot einer starken Macht den Weg von dem Salonwagen Die Generale erwiderten die Kund arbung durch Abnehmen des Hutes, lehnten es aber ab. zu «prechen. Schließlich waren die Generale gezwungen, hinter dem Zuge den Bahndos zu verlassen, aber die Menge folgte ihnen und begleitete den Wagen, welcher sie zu ihrem Hotel brachte. — Die Burengcneralc haben sich heute Vormittag nach Cowes begeben, um dem König auf seine Einladung einen Besuch an Bord seiner Nacht abzustastc». Die Abreise erfolgte fast unbemerkt. Nachmittags kehrten sie nach London zurück. London. Die Wirkung der gestrigen Illumination der Flotte wurde stark beeinträchtigt durch ein sehr heftiges Gewitter, da» gleichzeitig über Portsmouth niederging. Petersburg. Der Großherzoa von Mecklen burg-Schwerin ist gestern bei seinem Großonkel, dem Groß- sürften Michael, in MichaIlowSki cingetroffen. Washington. Ein Telegramm aus Caracas meldet: Das deutsche Kriegsschiff bleibt Vvr Puerto Eabellv, während das ameiikanischc Kriegsschiff nach Eurapao geht, um Kohlen cin- zunchmen. — In Barcelona ist Alles ruhig. Qertlichcö und Sächsisches. — Sc. Maiestät der König wohnte gestern Vormittag dem Gottesdienste in der Schloßlapclle zu Pillnitz bei. Rachmittags sgnd bei Sr. Maiestät >n der Villa zu Hostcuvitz Familien tafel statt. — Ihre Majestät die K ö n i g i n - W i t Nv c ist vorgestern Abend aus Reheseld wieder in der Königl. Billa zu Strehlen ein- getr offen — lieber die Militär-Pensions-, Wiltwen- und Waisen-Bersorgnng schreibt die „Nat.-Lib. Korr.": ..Mit Recht hat der Staatssekretär des Schatzamts in der Verhandlung der Tarifkommission unter den Aufgaben, d.e dein Reiche in den nächsten Jahren zu lösen Vorbehalten seien, die Reform des Militär-Pen,ionswcsens genamtt. Es ist im Reichstage wieder holt ohne Widerspruch sestgcstellt worden, die gegenwärtige Mi- lilär-Pensionsgeietzgcbung sei nicht mehr zeitgemäß. Sie ist durch die mehrfachen Novellen, welche zu dem Grundgesetz von 1871 er gangen sind, verwickelt und unklar geworden, sie enthält Ungleich- beiten und Härten. Diese letzteren durch weitere Novelle» z» beseitigen, ist „ichl angängig. Bereits vor zwei Jahre» war die Arbeit, die der Imitative des preußischen Kriegsminislers zu danken ist, vollendet, cs waren neue Gesetze ans neuer Grund lage kergcstcllt worden. Es handelte sich um drei Entwürfe, einen für Offiziere, einen für Mannschaften — der sich an die biirger- liche Unfallgesetzgebuna anlehnt — und einen für Kriegshinter bliebene. Die neuen Bestimmungen würden selbstverständlich eine nicht unerhebliche Steigerung der Ausgaben zur Folge haben und nicht ohne Wirkung aus die Struktur der Civilvcamten-Beriorp- ung bleiben - die Entwürfe' sind den anderen zuständigen Stelle» des Reiches zur Prüfung zugetührt worden Diese Zeit der Prüfung muß aber möglichst bald abgeschlossen werden. Natür lich ist die Zahl der mit in Betracht kommenden schwierigen Fragen eine große. Unter Anderem gilt es, ein altes Petitum des Reichstages, wenn eine gleichmäßige Höhe der Entschädigung für Nicblbcnutzung des Civilver- sorgungsscheins verlangt wird. Vielen Leuten, besonders auch solchen, welche weniger als 8 Jahre gedient und den Civilvcrsorg- unosschein bekommen haben, ist es oft außerordentlich schwer oder nicht möglich, diesen zu benutzen: sie können zu keiner Civil- anstellung kommen. Ferner ist als ein Ucbclstand längst em pfunden worden, daß man durch Gesetz den Kommunalveamtcn ihre Militärpensionc» neben dem Civildicnslcinkommen belassen hat, während bei den Reichs- und Staatsbeamten die Sätze, bis zu denen die Militärvension neben dem Eivildienstcinkömmen unverkürzt bleibt, erhöbt sind. Immer wieder giebt im ganzen Reiche zu den größten Beschwerden Anlaß die ungleichmäßige Be handlung der Kommunalbeamlen einerseits und der Reichs- und Staatsbeamten andererseits bezüglich der Belastung der Militär- Pensionen. Ter nationalliberale Abg. Gras Oriola erzählte un längst im Reichstage Folgendes: Ein kleiner Beamter hatte nahe bei einem Fluß eine Dienstwohnung, die feucht und kalt war. Man hatte ihm keine andere geben können. Da man seine mißliche Lage cinsah, entschloß man sich, ihm für den Winter — er hatte mehrere kleine Kinder — 30 Mark für Heizung zu gewähren. Er war glücklich, sein Glück dauerte aber nicht lange. Denn sofort erschien der Fiscus und erklärte: jetzt hast Du 30 Mark mehr als bisher, jetzt bist Du mit Deinem Einkommen über die Grenze, bis zu der die Militärpcnsion »»verkürzt neben dein Ewilcinkammen be lassen wird — und siche, der Fiscus steckte ruhig die 30 Mark wieder in die Tasche, indem er sie von der Militärpcnsion des Betreffenden abzog. Bestimmungen, die solche Wirkung haben, können unmöglich aus die Tauer fortdestehcn. Tic ungleichmäßige Behandlung der verschiedene» Bcamien führt zu der Konsequenz, daß gerade die meiste» und nicht die schlech testen Leute sich nach der Kommunalstelle drängen. Die abgchcn- den Unteroffiziere erstreben die Erlangung einer Militärpension mehr als früher, weil sie jetzt, wenn sie Kommunalbeamte werde», eben die Militärpcnsion neben dem Civildiensteinkommen behalten. Ferner ist hervorzuheben, daß die Unteroffiziere fast alle schon nach 12 Jahren Dienstzeit ausscheiden. Infolge der Einführung des Dienstalterstusensystems suchen sie möglichst früh in den Cioil- dienst zu kommen. Ein längeres Verbleiben im Militärdienst hat für sic bei der späteren Feststellung ihres Dienstalters nur Nack theile im Gefolge. Tenn für di- Bestimmung des Dienstalters kommt von der Militärdienstzeit — glcichgiltig, ob sic 2 oder 20 Jahre gedauert hat — nur l Jahr in Anrechnung. Je länger ein Unteroffizier im Militärdienst verbleibt, desto mehr verringert sich für ihn die Aussicht, jemals in die höchsten Dienstaltersstusen aus- zurückcn. Infolgedessen sind die Unteroffiziere mit 18jährigcr und längerer Dienstzeit in der Armee nur noch in geringer Zahl vor handen. Das zeigt, Von welch' außerordentlicher Bedeutung eine richtige Gestaltung der PcnsionSgesehgebunq auch für die Schlag- scrtiakeit und Tüchtigkeit unserer Marine ist. I» nicht ,Hinderen, Grave ist von Wichtigkeit für dieselbe die Regelung der Fürsorge für die Wittwen und Waisen. Der Mann, der für das Vaterland in's Feld zieht, muß dies mit dem Bwußtscin thun können, daß zu Hause, wenn er fällt, sür Weib und Kind genügend gesorgt ist. Diese Bürgschaft herzustcne», ist eine ebensolche soziale wie naffo- nale Pflicht der Jetztzeit." — Nach dem Reichsgesetze betreffend die Bekämpfung ge meingefährlicher Krankheiten ist jede Erkrankung und jeder Todesfall an Aussatz (Lepra). Cholera (asiatischer). Fleck fieber (Flecktyphus), Gelbfieber. Pest (orientalischer Bculenpest), Pocken (Blattern), sowie jeder Fall, welcher den Verdacht einer dieser Krankheiten erweckt, der zuständigen Polizeibehörde mündlich oder schriftlich anzuzeigen. Zur Anzeige sind insbesondere ver pflichtet der ,»gezogene Arzt, der HauShgltungsvorstand, der Krankenpfleger, der Leichemchauer. Die Polizeibehörden habe» diesen auf Verlangen Meldekarten sür schriftliche Anzeigen unent geltlich zu verabfolgen. Werden zu den Meldungen von de» Anzeigepflichtige» u »src> „ kirte Postkarten benutzt, die im Voran» von der Polizeibehörde mit dem Abdruck ihre- Dienstsiegels oder -stempels und dem Vermerke „Portopflichtige Dienstsache" versehen sind, so ist da» sür unftankirte Sendungen vorgeschriebe«« Zuschlagsvorto nicht zu erheben. Diese Vergünstigung bezieht sich »nr ans Anzeigen über die oben ansgesührten Krankheiten — Von der Leitung des „Elbgauverbands der Gabeis- bergcr scheu Steuographenvercine" erhallen wir folgende Zuschrift: In de» letzte» Tagen gingen durch die Tagc^ zeituiigen Artikel über den 7. Deutschen Gabelsbergcr'schcn Zieno- araphcntaai» Berlin und die Folgen der von ihn» gefaßten Be schlüsse. Diese Artikel sind so gehalten, daß sic sehr leicht im Publikum eine falsche Anschauung über die Berliner Tage er wecken können. Ten Hauptpunkt dieser Beraihungen bildete km Beschlußfassung über Acndernngsauträge im Gabelsbergcr'schcn System. Diese Aenderungcn laufen aus eine Vereinfachung des Regelwerks und mithin auch eine Erleichterung der Erlernbar leit hinaus, sind aber durchaus nicht so einschneidender Ali, daß die Leistungsfähigkeit becutträchligl würde und eine Trennung einzelner Vereine begründet erschiene. Die Aenderungcn wurden mit 3428 gegen 1216 Stimmen, also mit großer Mehrheit, an genommen. Schon aus diesem Stimmenverhältnisse geh! hervor, daß es nicht berechtigt ist, wen» man sagt, die Gabelsbergcr'jchc Schule habe sich in zwei große Lager gespalten, um so weniger, als viele Vereine, die zwar gegen Systemändermigen gestimmt haben, sich doch, ihrer Pflicht bewußt, dein Beschlüsse des Stcno- grapheiitagcs untcrordneu und dem Bunde treu bleiben. In Wirk lichkeit ist cS nur ein kleiner Thcil der Schule, der unter der Fübrung Wiens lim Wesentlichen österreichische, sowie eine kleine Zahl bayerischer und mitteldeutscher Vereinet, der zunächst aus seinem oppositionellen Standpunkte zu verharren scheint. Doch ist die Hoffnung nicht unbegründet, daß in nicht zu langer Zeit sich die jetzt abseits stehenden dem großen Ganzen wieder an- schließen werden, ähnlich wie dies nach der 1857 in Dresden vor- gcnommcncn Revision des Gabelsbergcr'schcn Systems der Fall gewesen ist. Die sächsische Regierung wird, da die Stenographie ein Unterrichlsgcgenstand in den höheren Schulen Sachsens ist, Stellung zu der c-wlemäuderu»g nehmen müssen und wird dies gewiß nicht tkün, ohne vorher die in Sachsen bestehende Staats- anstatt, das König!. Stenographische Institut, in der Sache ge hört zu habe», das, wie der Gang der Dinge gezeigt hat, im Ganzen den Neuerungen freundlich aegenübersteht. — lieber die diesjährige ärztliche Studienreise, dt, in Dresden ihren Anfang nimmt, liegt nunmehr das ausführ liche Programm vor. Die Theilnchmer versammeln sich am 10. September früh 9 Uhr hier zur Eröffnungssitzung, die im Hörsaal der Technischen Hochschule staltsindet. Herr Obcrmedizinal- rath Dr. Nieduer wird einen Vortrag über die sanitären Ver hältnisse Dresdens halten. Im Anschluß an die Sitzung findet ein gemeinsames Frühstück stall. Hieran schließt sich per Sonder zug ein Ausflug nach Zonkerodc, woselbst die Besichtigung des neuen sehr interessante» Mannschastsbades der Kohlengrube cr- solgl. Nach der Rückkehr sind die Thcilnehmer Gäste der Stadt Dresden bei einem seitlichen Bierabend im Zoologischen Garten. Am II. September ist der Bormittag der Besichtigung der ver schiedenen hiesigen Krankenhäuser und städtischen sanitären Ein richtungen gewidmet. Am 12. September beginnt die eigentliche Reise um 7sh Uhr mit Salondampfer elbaufwärts bis Wehlen. Erst am 16. 'September treffe« die Reisenden zu zweistündigem Aufenthalt in Gießhübl-Sancrbrunncn em und fahren von dort nach Bad Elster, woselbst die Theilnchmer nm 5 Uhr anlangc» Nach einem Promenabcnconcert sindcl um 7 Uhr das von der sächsischen Regierung gegebene Festmahl statt: nach demselben er folgt ein Spaziergang in dem Kurpark. Am 17. September findet Frühconcert und danach um 9 Uhr wissenschastlicheSitzung mit nach folgender Demonstration der hochinteressanten und mmtcrgiltigcn Badccinrichtungcn statt. Uni 12Uhr vereinigen sich dieThcllnchmcr zum gemeinsamen Frühstück. Um halb 3 Uhr cnolgt die Abiaön nach Franzcnsbad. Nach einem Rundgangc durch das Bad findet ein von der Stadt gegebenes Festmahl im großen Saale des Km- Hauses statt. Am 18. September wird eine wissenschaftliche Sitz ung abgchalten, um 11 Uhr gemeinsam gefrühslückt nno nm 12 Uhr die Weiterreise nach Marienbad angctrelcii. Die Theilnchmer ! werden am Bahnhof von Seiten der städtischen Behörden und den Vertretungen des Stiftes empfangen und vereinen sich um 6 Uhr zu gemeinsamem Mahle im Kürsaal. Der Vormittag de? 19. September ist der wissenschaftlichen Sitzung und der Besichtig ung des Kurortes gewidmet. Nach dem gemeinsamen Gabelsrüh stück wird per Wogen ein Ausmtg nach Köniaswart unter nommcn. Um 7 Uhr sind die Thcilnehmer die Gäste der Ge meinde Maricnbad hei einem im Kurhaus stattsindcnden Mahl. Am 20. September, Morgens 7 Uhr, erfolgt die Abfahrt nach Karlsbad. Nach Quartier- und Gepückvcrtheilung besichtigen die Reisenden von der Müblbriinnenpromcnade aus das weltbekannte Bad. Bei Pupp wird das Gabelfrühstück eingenommen. Um 5 Uhr ist Sitzung im Kurhaus mit wissenschaftlichen Vorträaen, um 7 Uhr Fest- und Schlußdincr im Stadlpark. — Bergsteigen, Turne», Radfahren sind gewiß recht schöne Dinge und der Gesundheit förderlich, vorausgesetzt, daß inan dabei nicht in's Extrem verfällt. Wer sreilich die Lodenjoppe nur an zicbt und den Nnckiack ans den Buckel hängt, um so ausgerüstet täglich mindestens sechs Berge oder mehr zu erklettern, oder wer sich auf's Rad schwingt, um mit krummem Rücken, die Nase fast ans der Lenkstange liegend und mit fliegendem Atheni Kilometer um Kilometer ahzujagen, als ob das wilde Heer hinterdrein wäre, dem kam, der sonst sehr oiigenehme nnd nützliche Sport reckt bald in das Gegentheil nmichlagcn In geringerem Maße ist der Schwimmer einem Zuviel anSgcsctzt Das: aber die edle Schwimm- knifft auch eine gewisse Mannigfaltigkeit auswcijen kann, dies be wies das gestern im Eentralbad, Wittenbergcrstraßc 33. vom Schwimmklub „Poseidon", Dresden, veranstaltete 1. nationale Wettschwimmen. -Springen nnd -Tauchen, welches sehr gut, namentlich auch von Dame», besucht war nnd in I I ver schiedenen Prograiiimnunimern viel Abwechselung bot. Tic mit bunten Fähnchen geschmückte Schwimmhalle machte eine» sehr srenndiichen Eindruck, und wem, auch die sog. Wettschwimmen kaum volkSthümlich werden dürsten, so sind sie doch immerhin Mittel zum Zweck und der Zweck bciligt ja bekanntlich die Mittel. Jedenfalls sab sich die Sache äußerst amüsant mit an: die mar kige», kraftvollen Gestalten in ihrem feuchte» Element sich nach Herzenslust tnmnieln zu sehe», zuweilen auch ein hell aiifschallcndcs fröhliches Lacken der Damen, wenn bei einem besonders kühnen Sprung das Wasser hoch aus- und weit über das Bassin hcraus- spritzte, brachten genügend Abwechselung >n die dreistündige Dauer der Wettkämpfe. Das Ganze hatte einen durchaus nvdlcn, vcccntcn
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