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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021212010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902121201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902121201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-12
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1902
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Serugrgedtlitt: onivrjck» dlOIxn underucknau'-n: mivnwait« Manuktrivl« «ilbcn nlLt auskwälut. L«l«,»amm.»dr,N«: »«»eiche«» »,«»»»>. StzrÜlldN 1856- I Julias v«»U«r, Imil»», Vullstr. IS vmpüelilt iv seusvubl: «wo H«,r«I«, Ile»«,» . ILü.Uel». Ull't Julius 8«dL6>ieIl cha» 8«« I«, pan«, m. I. LI. SelmlitliiipLegmtSiilli! kür Oit«. vlslrlr. 1-iobt. kotwlsuiu. lloriisu ««« !! U»«Lr««Ä!E>«usrss««M««t»s«r^iÄ^Lrr^ Mutrviaixunxstliv« ^ /UI ^»lki'iduliinik (I<>8 IZIuie« uixl Uejiuguim ckvn 8Kft>-, >>ev.-ii-li> l-oielitiebon uuck ünliinoi'/loiivn OtutOuiniu, /u jvckei- sulire-ii/e-ii unruivvnckon. Unekot 1 ülark. K-i^ompier w»il» »u»«Nrt». °MG K»rl. UttkrtpttUivkv, vi v8ä6i>,<»6or«vntIior. Haupt - GetLasislielle : Maririistr ,'tK. Llnreigen-känk. Uimadme von »ntSiidiauiiacn Vit, Na<t>m>Ua»L u Udi Soim- und iienrlaa« n»r Manrnllraitk s« vo» II Via Vil Mr Die I waltiaeÄrmw teile <ca. 8 Silben! Ala, !Ün kündiauna«' oui bei Privaiieile lieil^ L. 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Die Desperado-Natur des Präsidenten Castro von Vene zuela kommt in seinem tollköpfigen und hirnverbrannten Wider stande gegen das vereinigte Vorgehen von Deutschland und Eng land zur Erzwingung ihrer begründeten Schadensansprüche drastisch zur Erscheinung. Das aninuthigc Bild von der Per- sönlichkcit des Präsidenten, das die englische Presse jüngst gezeichnet hatte und daS auch an dieser Stelle nicht unberührt geblieben ist, wird durch das jetzige Berhalten Castro s so sehr bestätigt, daß man in der That keinerlei EntschuldigungSgründe sür diesen Mann mehr gelten lassen kann, sondern ihn ganz im Lichte eines vernunftlose» Wüthcrichs betrachten muß. gegen dessen wildes Gebühren «den nur Kanonen zu Helsen vermögen. Seine Per- achdmg-»»Manschen gegenüber Pflegte Castro, wie erzählt wird, insbesondere H«h»rch zu bethätigcn, daß er aus die Vorträge seiner kabmelMDlglieder über deutsche Beschwerden mit brutalem Lack>en erwiderte:, s«Äch Uns! 'DaS machen wir mit Bier ab!" Latz dieser indnmiltimale Raubautz auch jetzt noch nicht zur Besinn ung glommen ist, beweist u. A. seine Antwort aus daS Ultimatum der Mächte, die in einem schwülstigen „Manifest au das vcnc- zolanisch« Volk" besteht, daS von hochtrabenden Redensarten wim- «elt, aber auch nicht die geringste Andeutung über die positive Regelung der deutsch-englischen Forderungen nutzer einigen leeren und unbestimmten, allgemeinen Versprechungen enthält. Ter Ton des Manifestes ist überaus bezeichnend für das brauiar- basirende Wesen des Präsidenten. Er spricht darin von seiner „Zermalmung" der Revolution, hebt die »Ehrenhaftigkeit" seiner Verwaltung l» den Himmel, erklärt, er könne den Ausländern gegenüber »unmöglich mehr thun, als er bereits gethau habe", und schleudert im Anschluß daran den fremden Mächten schwere Beleidigungen in'S Gesicht, indem er ihnen „Rechtsbruch nnv Gewaltthätigkeit" vorwirst. Zum Schlüsse erfolgen dann noch einige chauvinistische Wendungen, welche die nationalen Leiden- schasten der Benezolaner gegen die „aggressiven" Ausländer aus- stacheln sollen. Da Präsident Castro in seinem famosen Manifest auch die bereit- früher vo« ihm aufgestellte Beyauptunq wiederholt, der diplomatische Weg sei wegen solcher kriegsmäßiger Entschädig- ungssordrrungen überhaupt unzulässig, vielmehr stehe die Ent- scheidung darüber lediglich den venezolanischen Gerichten zu, so sei hier ausdrücklich daraus hingewicsen, daß dieser Einwand in der bereits im AnSzuge mitgetheilten Denkschrift des Grafen Bülow an de» Reichstag über den Konflikt mit Venezuela gründlich abgesertigt wird. Castro hat darnach im Januar 1901 ein Dekret erlassen, wonach eine lediglich aus vcnezolanisck>en Beamten bestehende Kommission über die fremden Reklamationen entscheiden sollte: als Rechtsmittel sollte jeder diplomatische Ein spruch ausgeschlossen und nur die Berufung an den höchsten vene zolanischen Gerichtshof gestattet sein. Ta cs nun aber eine nicht erst des Beweises bedürftige Thatsache ist, daß die vene zolanischen Beamten und Richter blindlings ergebene Kreaturen dcS Präsidenten sind, so konnte die deutsche Regierung jenen Bor- schlag nur rundweg ablehncn, und da weitere Bemühungen von deutscher Seite, die deutschen Interessen zu wahren, aus de» hart näckigen durch und durch illoyalen Widerstand der venezolanischen Regierung stießen, so spitzte sich die Lage dahin zu, daß die Denk schrift erklären mußte: „In dem ganzen Berhalten der venc- zolanischrn Regierung kann nur das Bestreben erblickt werden, den fremden Reklamationen die ihnen völkerrechtlich gebührende Regelung zu versagen. Von lveitercn Verhandlungen mit Venezuela verspricht sich die kaiserlich deutsche Regierung nach den bisherigen Erfahrungen keinen Erfolg." Den gleiche» Stand- vunkt nahm die englische Regierung ein, und so blieb denn sowohl dem Berliner wie dem Londoner auswärtigen Amte nichts weiter übrig, als die Gewalt der Waffen für den Schutz des Rechts cintreten zu lassen. Man darf wirklich gewannt daraus sein, wie weit Präsident Castro ieine» an alkoholischen Wahnwitz grenzenden Widerstand gegen die überwältigende Jlotienniacht Deutschlands und Englands noch zu treiben gedenkt Nach der Wegnahme der 1 venezolanischen Kriegsschiffe bleibt von der ganzen venezo lanischen „Flotte", die inSgesammt :i größere KriegSfahrzeuge und 6 kleine armirte Zoüdampscr zählt, so gut wie gar nicht- mehr übrig: indessen auch bei völlig unversehrtem Bestände dieser „Flotte" erscheint der Gedanke eines cmstbaflen Kampfes mit dem vereinigtrn deutsch-englischen Geichwader als schlechtweg lächerlich, als ein Ding der Unmöglichkeit. Dann bliebe also Herrn Castro höchstens noch die Spekulation auf die Nordamerika- njsche Monwelehrr. Nun hat aber Präsident Roosevelt erst vor einigen Tagen in seiner an den Kongreß gerichteten Botschaft lundgrthan, daß sich die Washingtoner Regierung in die venezo lanische Angelegenheit so lange nicht clnmischen werde, als von den fremden Mächten kein, dauernde Gebirtserwertnmg geplant sei. Eine solch« Absicht haben sowohl Deutschland wie England im Wege diplomatischer Eröffnungen in Washington bedingungslos von der Hand gewiesen und Castro wird daher vergeblich aus die Hilfe der Bereinigten Staaten hofse». Im Anfänge der Assatre erschienen die Aussichten aus diesem Gebiete allerdings nicht ganz so ungetrübt wie sie ictzt sind, weil domalS die „Jingo"-Presse, d. I>, die „gelbe" imperialistische Presse in England und Amerika, dem 'Deutschen Reiche den Plan unterschob, „zwei mächtige deutsche Geschwader" an den amerikanischen Küsten dauernd zu slationiren: auf derartige maritime Machtmittel gestützt, so folgerte man weiter, würde» wir irgendwo in Südamerika festen Fuß fassen und über dies versuchen, die Vereinigten Staaten aus tkre» asiatischen Positionen zu verdränge». Piäsident Castro glaubte diesen a»ll- deutschen Wind, der sich plötzlich in einem Theile der englisch- amerikanischen Presse ausgemacht hotte, zu seinen Gunsten aus nützen zu können, und erließ, dadurch aujgeinunterl. slugS ein Manifest, in dem er an die Interessengemeinschaft der ganzen amerikanischen Welt gegenüber curopäiichen Einmischungen avoellirle und nach Walbington die unverblünitc Aufforderung richtete, im Name» der Lehre des Präsidenten Monroe gegen die Exekution fremder Mächte aus veiiezolanifchem Grund und Boden einziischreitcn und ihm, dem Herr» Castro, seine ausländischen Bedränger vom Habe zu schassen. Derartige Illusionen sind nun mehr verflogen und die graue, nüchterne Wirklichkeit bat dem vcnezolaimchen Gewalthaber nicht blos keine Hilfe, sondern eine direkte Ablage von Washington aus eingebracht, indem Präsident Roosevelt j» seiner Botschaft zugleich Gelegenheit nahm, den mittel- und südameritaiiischcii Raubstaatcn vom Schlage Venezuelas eine verständliche Lektion über internationalen Anstand zu crthcile», und ihnen die schier ganz vergessene Pflicht, die berechtigten Jvrder- »»geil der fremden Mächte zu erfüllen, in'S Gedüchtniß ries. Ta überdies der nordamcrikanlsche Gesandte in Caracas. Mr. Bowen. aus Ersuchen deü deutschen und des englischen Geschäftsträgers nach deren Abreise den Schutz der deutschen und englischen Staatsangehörigen und Interessen bereitwilligst übernommen har, so ist damit die Loyalität der auicrikanrschen Haltung erwiesen. Herr Bowen hat inzwischen bereits gegen die Verhaftung englischer und deutscher Staatsangehöriger in Caracas prvtcsiiit und die entsprechenden Schritte wegen dieses schweren Völkerrechtsbruches eingcleitct. Wenn mit dem Präsidenten Castro überhaupt noch vcrnürrstig zu rechnen wäre, so müßte ihm vor Allem die Gemeinsamkeit des deutsch-englischen Vorgehens die völlige Nutzlosigkeit eines Widerstandes klar machen. In dem Umstande, daß hier Deutsch- land und England trotz aller sie trennenden Differenzen Schulter an Schulter kämpfen, liegt vielleicht ein Beweis für die an ziehende und einigende Kraft der europäischen Interessen, solidarität, die, wie die „Köln. Ztg." hcrvorhebt, „doch kein ganz leerer Schall ist, vielmehr in letzter Zeit sich mehrfach bewährt und das Gute gehabt hat, Unruhen aus ein eng begrenztes Gebiet zu beschränken und schließlich ohne größere Zusammenstöße bcizu- legen." Schade nur, daß eS Einem in Deutschland so gar schwer fällt, an ei» solidarisches Verhalten der Engländer zu glauben: gewöhnlich häit dieses nur so lauge vor, als England einseitig sein Interesse gefördert sicht. Ferner muß vom deutschuationalcu Standpunkte entschieden Ver wahrung dagegen eingelegt weroe», wenn in unserer um jeden Preis cnglarrdsreundlichen Presse angcdeutct wird, daß wir cigcnttich nur England die Durchführbarkeit unserer vene zolanischen Aktion zu verdanken hätten, weil ohne dessen Vertritt die Vereinigten Staaten nicht die gleiche Zurückhaltung gezeigt, sondern die Monroclehre Deutschland gegenüber auf die Spitze ge trieben und dadurch unser Vorgehen lahm gelegt hätten. Auch ohne England würde daS Deutsche Reich selbstverständlich nicht gezögert haben, gegenüber Venezuela alle diejenigen Maßregel» zu ergreife», welche die Sachlage erforderte, und davon hätte sich unser Auswärtiges Amt selbst dann nicht abhalten lasse», wenn uns von Washington aus wider Erwarten eine umrcundliche Be- Handlung zu Thcil geworden wäre. In jedem Falle ist cS »atür- sich vortheilhaster sür uns, daß die deutsch-englische Parallclaktwn im Einvernehmen mit dem Washingtoner Kabinct zu Stande ge kommen ist, und soweit cs on uns liegt, wird zweifellos Alles auf- geboten werde», uni dieses günstige Vcrhältniß nicht im weiteren Verlaufe der Angelegenheit zu stören, lieber die Art des zu gc- wärtigcnderr Erekutionsoerfahrcns gegen Venezuela versichert die „Köln. Ztg." offiziös, daß man, falls die ersten Maßregeln, um Castro gefügig zu machen, den gewünschten Erfolg nicht habe» sollten, sie schrittweise steigern werde. Demnach muß man sich auf eine nachdrückliche planmäßig verschärfte Zwangsaktion gefaßt machen, angesichts deren Herr Castro wohl seyr bald am Ende seines Lateins angelangt sein dürfte. Neueste Drahtmeldunqen vom ll Dezember Venezuela. Berlin. Nach einem Privattelcaromm aus Caracas, das offenbar die venezolanische Ecirsur vassrrt hat, befinden sich die verhaftet gewesenen Deutschen wieder auf freiem Fuße. London. Unterhaus. In Beantwortung einer Amrage theilt Cranborne die neuesten amtliche» Nachrichten aus Benc- »uela mit. Er bestätigt die Beschlagnahme der drei venezolani- chen Schisse in La Guayra durch Boote der englischen und dcut- chen Kriegsschiffe und erwähnt ferner, daß ein viertes SäM 'nmpsunsähia gemacht und daß das venezolanische Kanonenboot „Bolwar" ebenfalls amtlich beschlagnahmt sei. Zwei Brisen, die vom deutschen Kommodore genommen seien, seien versenkt wurden. Die Freigabe der britischen und deutschen Unlerthauelr sei ac fordert worden. Die Fordern»» sei aber, soweit bekannt, bisher nicht erfüllt. Ferner werde berichtet, der englische Konsul n Caracas sei verhüttet worden, es sei aber nicht bekannt, ob de: Bericht de» Dhaftachen entspreche. Der englische Vrcctomui > La Guayra sc, mir einige» Frauen und Kindern von ciircur dr tischen Kriegsschiise ausgenommen worden. Es verlautet, Pr> srdent Castro behalte die deutschen und englischen Unterthaneir a> Geißeln zuriick. Nach dem letzten Bericht, der in der vergangen u Nacht von La Guavra abgrr.g, und die englischen Untcrlhgue.i aber, obgleich in Hall, doch soweil unversehrt. Ncwyvrk. sPrio.-Tcl.s Heute kam es in Caracas zu Demoirstraiivnc» gegen die Deutschen und Engländer. Pro sident Castro hielt eine Ansvrache an den Pöbel, der dann die Fenster der deutsche» Gesanoischaft uuü des deutschen Konsulat emwars. Die deutsche Flagge wurde össentlich verbrannt. Der deutsche Konsul wurde verhaftet, aber auf Betreiben des amerika nischen Gesandte» wieder srcigcgebe». La Guayra. Der deutsche Geschäftsträger und der englische Gesandte sind »ach Dririivad abgereist. Hier sind heute früh 2000 Man» untex dem Befehle des Kriegsminister- eingetrosien. Im Hasen besrrrdet sich das englische Kriegsschiff „Inde'atigable". — Präsident Castro erließ einen Aufruf, ru dein er die Wegnahme der Kriegsschiffe als eine von zwei der mächtigsten Nationen begangene unerhörte, ungerechtfertigte und unedle Handlung bezeichnet und erklärt, das Recht ser aus Seiten Venezuelas. La Guayra. Alle in La Guayra verhafteten Deutschen und Engländer sind sreiaelassen. Die Antwort der venezolani- scheu Negierung au England und Deutschland ist gestern durch den- yiiierikaluschcn Konsul übermittelt worden. T-cr Inhalt ist noch midetaunt. Hier werden größere militärische Vorbereit, ungcn getroffen: 2100 Mann unter Befehl des Generals Jerrer weiden aus Caracas erwartet. Berlin. lPriv.-Del.s Reichstag. sFortsetzuna aus der AbcudauSgabe.s Abg. Müller-Meiningen ffrcis. Volksp.j fährt in seiner Rede fort: Ter Reichskanzler wolle sich nur um das Wie deS Zustandekommens des Zolltarifs, ob mit over ohne Bruch der Geschäftsordnung, nicht lümmern: aber die Geschäfts- ordllung des Reichstages stehe doch unter dem Schutze der Reichs- Verfassung. Könnten denn Kaffer unk Bmidesrath einem Gesetze ihre Zustimmung geben, das zu Slande gekommen sei ohne Iiinc- haltung der Vorschrift einer zweiten und dritten Lesung? Und in dem vorliegenden Falle sei thalsächlich der Tarif einer zweiten Lesung nicht unterzogen worden. Seine Freunde bekämpften diesen Zolltarif aus yandcls-, wie ans sozialpolitischen Gründen, weil er die Lebenshaltung der unteren Klassen schwer beein trächtige, dann aber auch ans verfassuirgsrechtüchei, Gründen, wegen der Art, wie der Tarif unter Bruch der Geschäftsordnung zu Stande gekommen sei. sBcrsall.s — Aba. Gothein ssreii Vereinig.) polemisirt gegen die Nationallibcralcn, die jetzt aus die Führerrolle stolz wären, die sic bei diesem ganzen Vorgehen über nommen hätte». Aber mit diesem Stolze werde mar schwerlich die Gewisscnsbedcnkcn der iiniionallibcralen Partei im Lande zu beschwichtigcu im Stande sein. Treu und Glauben seien in diesem Falle schwer verletzt worden. Werter krimin Redner die Regierung, die jetzt trotz ihrer Unamrchmbarkeits. Erklärungen in Bezug aus Qucbracbo- und Gemüse- und andere Zollsätze dennoch einen solchen Tarif acceptire. Die Regierung sei in allen Einzelstaatcii in den Händen der Konierogtiven, de> anze LerwaltuiigSapparat sei konservativ durchseucht (Versau g . links.s — Abg. Lleberinanii v. C onircnber g : Die Sozia dcinokratc» batten sich hier als die Kraft erwiesen, die stets da Böse wolle, aber immer das Gute schasse. Bei den Sozialdemo kraten bade sich die Regierung zu bedanken, wen» seizi bien. Zolltarif zu Stande komme. Gcacn den Antrag Karbons müßten seine Freunde stimmen, da in diesem Anträge nicht genug a> boign werde. So genüge vor Allem die Herabsetzung der In dustriezölle nicht. — .Hieraus geht em Antrag Spahn ei» m>> Schluß der Debatte über 8 1, Abs. 1, Antrag Kardorff und alle übrigen dazu vorliegenden Anträge. Die Abstimmung inei über, die auf Antrag Singer eine namentliche ist, ergiebl A n - nähme des S ckrl u ß a n tra gs mit 105 gegen 110 Stimmen bei 11 Stimmenthaltungen — Abg. Rösickc-Dessau will kon- statireir, es sei seinen Freunden wenigstens gelungen, die Mehr heit zu zwingen, ihr wahres Antlitz zu zeigen. Die Mehrheit habe bewiesen, daß inan vor keinem noch w brulaleu Verhalten zurückichrcckc. sNiiruhc rechts. Präsident Grat BalIcstie m rn't den Redner wegen dieses Ausdrucks zur Lrdnung. Rute sinke : Es ist aber wahrst — Abg. Spab» beantragt Uebcrgang zur Tagesordnung über lämmtlichc AbänderungSanträgc zum Antrag Kardorss. Ms Redner sür diesen Antrag beschränkt ei sich aus die Bitte uni Annahme des Antrags. - Gegen dielen Antrag meldet sich Niemand zum Wort. Darauf wird mit 2>>2 gegen 119 Stimmen bei 1 Stimmeiithaltiiiigcn der Antrag Spahn angenoinmen, womit sämmtiiche Abänderungsanträge Antrag Kardorss beseitigt sind. — Dann wird namentlich abgestunnit über den Antrag Kardorss selbst, nachdem vorher das Verlangen des Abg. Barth, daß über alle einzelnen Punkte des Antrags getrennt ad gestimmt werde, an dem Widerspruch des Antragstellers v. Kardorss ge scheitert war. Tie Abstimmung über den Antrag Kardorss ist die 100. namentliche Abstimmung in diesem Sesstons abschnitt. Aus diesem Anlaß übcrbriirgt ein Diener des Hauses, augenscheinlich im Aufträge des CenIrumS, dem Präsidenten einen Blumenstrauß. — Der Antrag Kardorsi gelangt zur Annahwr mit Iftl gegen IM Stimmen bei 9 Stimmenthaltungen. Weite, wird der ganze 8 1 >n der durch den Antrag Kardorss modi- sizirten Fassung angenommen mit 182 gegen 139 Stimmen bei 9 Stimmenthaltungen. Damit ist die zweite Lesung der Zolltarifporlagc beendet. — Nächste Sitzung Sonnabend Vormittags 10 Uhr mit der Tagesordnung: Dritte Bcrathung des Zolltarifs. — Schluß argen L Übr. Berlin. lPriv.-Telst Der Bundesrath stimmte heute dem zwischen dem Reiche und Italien und der Schweiz ge schlossenen Abkommen zur Abänderung des Uebereinkommens über den gegenseitigen Patent-, Muster- und Markenschutz zu. Die Etats für Reichskanzler und Reichskanzlei pro 1903 wurden ge nehmigt. Berlin. lPriv.-Tel.j In politischen Kreisen Frankreichs ist man. wie halbamtlich gemeldet wird, überzeugt, daß über da»
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