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Dresdner Nachrichten : 09.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190212090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-09
- Monat1902-12
- Jahr1902
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- Dresdner Nachrichten : 09.12.1902
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verugrsedUdr: r»I«,ra«».»drill«: hrtch»«» »«»»«» SerrMel 1856. Ovr DoUlU-Vvrlll»u1 ävr 1>ruuvutuu-t<abrUl ^Itw-trlct 6 AA, llotkicteriult btsist io eseokmeolcvollsr Xunkttdkvnir uagornirts ung enrnirt« ti ü lo »»ob vt««nso, »<>vi« l'»i >rt»r 1x>«lt»iivr u„<j VVionon »«UsIIsn. Haupt-Grlchiiitrstelle: Marlknftr. S8. rlnreigen.can'f. »»nalime von »ntündiilinokn b,i Nacbmilia,» 3 Ulir Sonn- und stkitrlaa» nur Morirnikrade sa von li d>» >/,lUdr DK UvaMa-Lrund «lle Ica. » SUd»ni iv Ws. Au tu»d!guuorli aul der Vnvalleit« stelle L Pi, : die rwalllu« eieUe al» ..ü w ae^andt' oder aut Terltlite bo Pta ttn Äiumuiern nacki Sonn- und fteie, lasen I de» LtvaUiae Ärund-cilen SV, 40 bk«, w und Sll Pta »ack I>: - tonderem Larit Auswarl»»« Au- »aae nur acaen PoiauLdcjaiiiun». Lklesbl-lter werden mit lv Pta. dereämel Jerntvicidaniilltut;: «ml I Nr. II mw Nr 2UVV. Wl!»M8-A6»1elI«ng kr^«e.«»« Mter V»br1lL livlavr levÄvrw»»««». ijodlev u. M»trpliltko I». Summiioevag, vbeegemmt Nie Sroeeietea uiiil N»p»i>»te»irv. Kettieemtr»»« rs lölllkAkdl IiöAAüII, »iE»»«» «U11I1118 8«IiL«iIiv 4ni 8e« I«, pant. u. I. L«. 8eIei!l:lill»ig8keg8li8lSiilIe kür Orrs, sleiiti. Diedt. I^otrotsum. Lernen VndNA» r>r»Qn ttiic!il«!il«s tlsslrilm s. «»«ürclise «liizstie »»Mi-. »»«»- x. k»I»i«t,i»ll« lippittiM» körselivl, »»v«»»»» «»». ^ ,, mitlsetisti isrdött »»( ksims-^sülilen u dilllirt«» kinl»«. ^ «rk,-a«i,tr»»-»<, 1». ..Veritündiaungsattion. Architekten, Chemiker, MvidpioZetz Lerch. Holnackiichten. Papstfeier. Ingenieure u „Ein Fallissement". »Der kieme Muck" LÄL'LLS. !Dieiistag, S. Tezemver IE. Di« deutsch-ezechische Berftäu-Igunq-aktion. Der langen, fast unübersehbaren Kette von Versuchen, die deutsch-czechische» Nationalitäissragen zu lösen, wenigstens inso weit. daß sie als Hauptstein des Anstoßes für die parlamentarische Thätigkest deS Wiener RcichsratheS auSgesck>altet werden und diesen so zur Erledigung der dringendsten, das ganze Oesterreich betrefsenden staatlichen und wirthschaftlichen Nothwendigkeiten be- sadige». hat sich ein neues Glied angesügt. Die deutsch-böhmischen R-ichsrathSabgeordneten, di« der Fortschrittspartei, der Volks- Partei und dem verfassungstreuen Großgrundbesitze angehören, haben Grundsätze ausgearbeitet, die bei der Regelung der böhmi- scheu Spracheusragcn als Grundlage der Verhandlungen zwischen den Deutschen und den Czechen dienen sollen. Dieser neue Bei- such, eine BerständigungSaktion zwischen den Vertretern der beiden Volksstämme Böhmens anzubahnen, um zu einem dauernden Frieden und wieder zu einer ersprießlichen Wirksamkeit des Reichs- ralhes zu gelangen, hat vor allen seinen Vorgängern den sehr wesentlichen Vorzug voraus, daß die innerpolitische Situation, in der er ersolgt, zu seinem Gelingen geradezu drängt. Nie wohl seit den unseligen Badeni schen Sprachenverordnungen war der Augenblick zur Herbeiführung des Friedens zwischen Deutschen und Czechcn günstiger, als der gegenwärtige. Mit Aus- nähme jener radikalen Elemente in beiden Vollslagrrn, denen nicht das positive Arbeiten, sondern vielmehr das agitatorisch»« Bedürfnitz Lebenszweck ist, der durch die Beseitigung des Kriegs- zustandes naturgemätz gehemmt und gefährdet werden mutz, harrt das ganz« Volk i» CiSleithanicn. ohne Rücklicht auf Nationalität und Parteizugehörigkeit» seit geraumer Zeit der Lösung der großen Fragen, von denen die politische und besonders die wirthschaftliche Zukunst der ganzen HabSburgischen Monarchie abhängt. Nach einer Aeußerung des Führers der Polen, v IaworSki. sehnen sich acht Zehntel der Bevölkerung Oester reichs nach parlamentarischer Arbeit. Mit dem deutsch- rzcchischen Verständigungsverstlche stehen die wichtigsten wirthschaftlichen Interessen auf dem Spiele. Unerledigt »nd der Ausgleich mit Ungarn und die hiermit unmittelbar zusammenhängenden Zoll- und handelspolitischen Fragen. Die wirthschaftliche Nothlage erheischt mit fast gebieten- scher Nothwendigkeit die alsbaldige Feststellung des neuen autonomen Zolltarifs, des Rüstzeuges in den bevorstehenden HanLclsvcrtragöverhandlnnge«, sowie die Beantwortung der Frage, ob di« beiden Staatshälsten des Habsburgerreiches auch weiterhin eine wirthschaftliche Einheit bilden sollen. Leiten auch die neuesten deutsch-czcchischen Ausgleichsbemühungcn nicht aus einen gangbaren Weg, der endlich aus dem trostlosen Zustande der varlamentarischen Versumpfung und des legislativen Stillstandes herausbringt, so ist alle Hoffnung dahin, daß das gelammte uincrpolitische Leben in Oesterreich in absehbarer Zeit wieder ge- lundel. Wenn die böhmischen Einigungsvcrhandlungen scheitern, was gleichbedeutend ist mit der Fortdauer der Obstruktion im Wiener Reichsrathe und dessen Aktionsunsähigkeit.-so ist ein ober- maliges absolutistisches Intermezzo unausbleiblich. Was bleibt denn Herrn von Koerber noch Anderes übrig, als abermals mit Hilfe des Rothstandsparagraphen 14 zu regieren, nachdem seine mit beispiellos« Langmuth fortgesetzten Bemühungen, das Parla ment zu rette» und so den verfasfungsmätzigen Zustand aufrecht ,u erhalten, in Folge der Halsstarrigkeit gerade der Parlamentär! che» Faktoren, denen er helfen will, nicht an s Ziel gelangt sind? Einmal mutz sich selbst eine so heroische Geduld, wie sie der öster reichische Ministerpräsident bewiesen hat. erschöpfen. Für den Fall, daß die parlamentarische Maschine nicht in Gang zu bringen ist. hat Herr von Koerber ein längeres Provisorium des Absolutis mus mit Hilfe des § 14 bereits in Aussicht gestellt. Es mutz immerhin als ein Segen betrachtet werden, datz die Ver ladung der Regierung ohne Weiteres eine solche Hilfe gewährt, ialls sich das Parlament selbst als das unüoersteig siche Hindermtz nicht nur für die konstitutionelle, sondern >ür die Führung der Regierungsgeschäftc überhaupt erweist. Der Artikel 14 verhütet schwerere Katastrophen, indem er sofort, ohne andere absolutistische Regicrungsexperimente nöthig zu machen, üb« die parlamentslose Zeit hinweghilft. Die Verständigungsvorschläge der Leutsch-böhmischen Reichs- rathsabgeordneten lassen den entschiedenen Willen/ den Weg zum Frieden -st finden, so deutlich erkennen und sie schlietzen ein so grohes Matz von Entgegenkommen, Nachgiebigkeit und Versöhnlichkeit ein, datz sich, wenn trotzdem ihre Initiative erfolglos bleibt, die Ueber- zeugong aufdrängen muh, durch Verhandlungen zwischen Deutschen und Czechen fei eia friedlicher Zustand in Böhmen überhaupt nie- mals zu «ziele«. Datz die deutschen Vertreter Böhmens bei der Feststellung der Einigungsgrundsätze mit ihr« Nachgiebigkeit bis an die äußersten Grenzen gegangen sind, jenseits deren die schwere Beeinträchtigung deutscher Lebensinteressen und die ernste Ge- kährdnug d«S staatlichen GesammtwohleS liegen, ergiebt sich daraus, datz die deutsch« Hauptforderung nach gesetzlich» Festlegung der deutschen Sprache als Staatssprache bis aus Weiteres zurückgestellt, dagegen der czechischen Hauptforderung nach Einführung der um«« czechischen Amtssprache i« Rahmen d«S konkreten Be dürfnisses vollständig Rechnung getragen wird. Die deutschen Vev- treter schlagen zu diesem Zwecke «me Verwaitungsresorm vor. und zwar eine Decentralisiruiig der Verwaltung des Königreichs Böhmen dergestalt, datz durch Einführung der KreiSeinthcilung eine nationale Abgrenzung der Bezirke bewerkstelligt wird, die beiden Volksstämmen eine selbstständige freie Entwickelung neben einander ermöglichen soll. Die Kreiseintheiiung nämlich soll so erfolgen, datz die Kreise möglichst von einer Bevölkerung bewohnt sind, die derselben Nationalität angchört, damit jeder Volksslamm einen großen Theil seiner Angelegenheiten scldstständig, ohne mit dem anderen in Konflikt >u kommen, regeln kann. Auf diese Weise würde sich der Grundsatz der nationalen Gleich berechtigung verwirklichen lassen. Die Krciseilitheiiung soll ferner praktiich den Verzicht der Deutschen auf die Gcrmanisation in den czechischen Gebieten und den Verzicht der Czechen aus die Durchführung der staatsrechtlichen Theorie bedeuten, wonach auch die deutschen Kiciie als gemiichliprachlg behandelt werde» sollen. Staats- und autonome Behörden sollen sich nach den deutschen Vorschläge» im inneren wie im üutzeren Dienste der Sprache ihres Amtsbezirkes bediene». Für die etwa noch immer auch bei der nationalen Kreiseintheiiung verbleibenden Minoritäten soll dadurch gelingt werden, datz sich bei jeder Behörde des be treffenden Verwailungsgebieles ei» Beamter vvrfindcn mutz, der ihrer Sprache vollkommen mächtig ist. Auch wo keine nationale Minderheit setzbast ist. sollen Eingaben in der anderen Landes sprache angenommen werden. Damit soll sürsämmtlicheezcchtschen Kreise die Frage der inneren Dienstlprache gelöst sein. Rundweg abgelebnt hat diese Verständigungsvorichläge der Deutschen der Radikalismus in beiden Lagern. Die Alldeutichen beharren auf idrcm Standpunkte, vor gesetzlicher Festlegung der deutschen Sprache als Staatssprache in ganz Oesterreich auf Ver- sländigungsvcriuchc nicht cinzugehcn. Ebenso wenig wolle» die extremen czechischen Parteigruppen von diesen Einignngsvorschlägen etwas wissen: die czechischen Agrarier »nd die czcchisch-nationolen Sozialisten sehen jede Anbahnung auf der Grundlage dieser Vor schläge als einen Niedergang des staatsrechtlichen, nationalen und politiichen Bewußtseins der Vertreter des czechischen Volkes im Reichsrathe an. Dagegen haben die Jungczechen. die in der Ver- ständigungsfrage den Ausschlag geben, die ihnen in ehrlicher Auf richtigkeit dargebotenr Hand nicht zurückaewicscn; zwar erklärten sic die deutschen VerständigungSgrundiätze zumeist für un annehmbar. aber zugleich erbieten sie sich, ihrerseits einen Einig- »ngSenrwurs auszuarbeiten, mit anderen Worten: sie wollen die Verhandlungen mit den Deutschen fortsetzen. Das ist ein günstiges Zeichen, das der Hoffnung Raum läßt, datz schließlich zwischen den deutsche» Vorschlägen und den iungczcchischcn Gegen Vorschlägen »och ein brauchbares Kompromitz zu Stande kommt. Neueste Dralrtmeldunae« vlim 8. Dezember (Nachts eingcffcndc Tevesckcn befinden sich Seite 4.» Berlin. Das Ultimatum Deutschlands und Englands an Venezuela wurde gestern in Caracas überreicht. Berlin. sPriv-Tel.) Zu den Zollverhand lungen im Reichstage bemerkt die ^.Deutsche TageS- Zeitung"^,.Wir sind nicht in der Lage, unseren Standpunkt vrers- zugeben. Wir werden den Antrag Kardorss und die Zolltarisvorlage rm Ganzen ablehnen." Berlin lPriv.-Tel.) Der Kaiserliche Regierungsrath Dr. Adl erholt, Mitglied des Gesundheitsamtes, ist zum Direktor im Gesundheitsamte ernannt worden. — Der Arzt Dr. Koester zu Wiesbaden erhielt das Ritterkreuz 1. Klaffe des Sächsischen Albrechtsordens. — Die Heeresverwaltung hatte in einer jüngst an die Trnppenthcile ergangenen Verfügung die Verwendung von Erzeugnissen der deutschen Kolonien empfohlen, insbesondere wird daraus hingewieseu, daß Kaffee, Thee, Cacao, Speiseöl und mancherlei andere Maaren aus den denffchen Kolonien sehr wohl die gleichen Erzeugnisse auS fremden Ländern ersetzen könnten. Berlin. lPriv.-Tel.) Der Präsident der im Jahre 1904 zu St. Louis stattsindendcn Welt-Ausstellung. David R. Francis, hat am Sonnabend an Kaiser Wilhelm die formelle Einladung abaesandl, die Ausstellung zu besuchen oder den Krön Prinzen als Vertreter zu entsenden. — Kontrcadmiral v. Pritt Witz u. Gaffrou ist zum Inspekteur der 2. Marine-Jnspektion ernannt worden. — Der bisherige Inspekteur Admiral v. Kirchhofs, und Kapitän Stiege, zuletzt Kommodore aus der ostaffatischen Station, sind zur Disposition gestellt. — Der Herzog von Sachsen-Ältenburg wird, sobald die Aerzte seine Abreise von Berlin gestalte», sich nach kurzem Aufenthalt in Altenburg zur Kräftigung seiner Gesundheit nach San Rcmo begeben, wo bereits eine Wohnung gemiethet ist. — Der preuhi- sche Eisenbahnminister hat die sämmtlichen Präsidenten der ihm unterstellten Eisenbahndirektionen zum 9. d. M. hierher berufen, um mit ihnen eine Reihe schwebender Fragen, welche im Wege mündlicher Verhandlungen schneller, wirksamer und ein- hcitlichcr, als durch Schriftwechsel erledigt werden können, in ge meinsamer Tagung zu erörtern. Leipzig. lPriv.-Tel.) Das Reichsgericht verwarf die Re vision des Direktors der Heilbronner Gewsrbebank, Christian Fuchs, der am 10. Oktober wegen Devotunterschlagung. betrüger ischen Bankerottü usw. zu 8 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden war. Kiel. An das Komitee für die gestrige Gedächtnitzfeier m d« Gerrnamawerft ist folgende Antwort des Kaisers gelangt: »Den zur Gcdächtnitzfei« versammelt gewesenen Beamten und Arbeitern der Friedrich Kruvv'schen Germaniawerft danke Ich Meine Antheilnahme an dem durch ehrlose Angriffe dahiiigeopserteii Herrn Krupp habe Ich sowohl den seltenen Mann wie einen treuen Freund betrauert. Wilhelm, I. li." Kiel. lPriv.-Tel.) Auf das Beileidstelegramm, das die An gehörigen der Germania-Werst anlätzlich der Trauer- und Ge dächlnitz-Feier für Alfred Krupp an Frau Krupp gcrichte: haben, ist von der Letzteren folgende Antwort eingegangen: „T:-- Nachricht von der grotzen, einmulhigen Trauerkuiidgebung für meinen unvergeßlichen, geliebten Mann hat mich und meine Töchler auf das Tiefste bewegt und u»S in nnsercin Schmerze sehr wohl gethan. Daß für die Liebe und Fürsorge, die der Heimgegangene seinen Werkangehor, gen von ganzem Herzen eittaegciigebracht, ivm in deren Kreisen ein ehrendes und liebendes Gedenken bewahrt bleiben wird, iü uns ein großer, Trost, und mein und incincr Kinder Bestrebe-, wird es sein, in seinem Sinn und seinem Beispiel weiter zu wirke:,. Uebcruiittelu Sie, bitte, ollen Werkangehörigen, die an der Ge- dächlnitzleicr sich betheiligt baden, meinen und meiner Tochter aus tiefstem Herzen kommenden Tank für Ihre warme Anthest nähme und treue Gesinnung, deren Bethätiguna für den Ent schlafenen das schönste Denkmal ist. Margarethe Klmpp." Osnabrü ck. lPriv.-Tel.) Bei einem Postdiebstohl in dem benachbarten Orte Sandsort wurden 8000- Mark ent- wendet. Weimar. lPriv.-Tel ) Tie hier tagende LaildesMwde der evangelischen Kirchen besck»lotz m ihrer letzten Sitzung mit großer Majorität die Aufhebung der bisherigen kirchlichen Einschränk ungen bei Feuerbestattungen im Grohherzogthum und die Genehmigung der Mitwirkung der Kirche bei Feuerbestattungen, sowie Beisetzung von Aschcnresteil auf den Friedhöfen. Frankfurt a. M. >Priv.-Tel.) Aus Veranlassung deS LegattonsratheS Freiherrn v. Eckardtstcin. ehemaliger erster Sekretär bei der deutschen Botschaft in London, ftndet am 15. Dezember im Hotel Imperial, hier, eine Zusammenkunft einflußreicher Persönlichkeiten aus der Provinz Hessen. Nassau, dem Grotzherzogthum Hessen und den angrenzenden, bayerischen, württembcrgischen. badiickcn und preußischen Gebieten siatt, m der es sich um Begründung und Organisation einer neuen politischen Partei, einer „Kaiser-Partei", handle. Die neue Partei soll selbstständig durch Aufstellung von Kandidaturen in die Wahlen zum Reichstage und Landtage eingreisen, und alle diejenigen Bcvölkcrungskreise in sich aufnchmen, die gesonnen sind, einerseits sowohl den „Ucker-Agrar,ern". als auch andererseits den Sozialdemokraten entschlossen die Stirn zu bieten, und die kaiserlicke Politik, namentlich in Zoll-, Kanal-. Heeres- und Marine-Fragen zu unterstützen. Gerade den jetzigen Zeitpunkt haste man für besonders geeignet zur Gründung dieser oielersehnten Mittelpartei, da nach Ansicht Derjenigen, die sie gründen wollen, überall Mißmuth über die alten Parteien herrscht. Herr von Eckardtstcin wird sich in einem hessischen oder hessen-nassauischeil Wahlkreise als Kandidat für den Reichstag ausstellen lassen. An geblich wird die neue Partei in allen Wahlkreisen Deutschlands bei den nächsten Reichstagswahlen Kandidaten aufstellen. München. sPriv.-Tel.) Nach der glücklich erfolgten am Staatssekretär Nicbcrdina vorgcnommcnen Staroperotion nimmt der Heilungsprozcß einen ourchaus normalen Verlaus. Der Staatssekretär wird noch mehrere Wochen in der Universitäts- Klinik zubringen müssen, dann aber oller Wahrscheinlichkeit nach im Stande sein, seine Thätigkest in vollem Umsange wieder aufzunchmcn. Wien. sPriv.-Tel.) Wie die „Montags-Revue" meldet, wird Oesterreich-Ungarn den Handclsvertrag mit Italien am 31. Dezember kündigen, den mit Deutschland jedoch nicht, weil aus den neuesten Berliner Nachrichten zu entnehmen sei. daß. uni Zeit und Ruhe zu den neuen Verhandlungen zu gewinnen, wabr- scheinlich eine automatische Verlängerung deS jetzt bestehenden Ver trags auf ein Jahr cintrelcn werde. Paris. Präsident- Loubct empfing heute Vormittag den bisherigen ersten Sekretär der deutschen Botschaft. Legations- rath v. Schlözer. Paris. lPriv.-Tel.) Aus Ajaccio wird bericktet. baß die dortigen Mehlvorräthe erschöpft sind, und die Bevölkerung sich in großer Aufregung befinde», da der Schifsfahrlsveriehr Folge des Ausstandes eingestellt ist. Nizza. lPriv.-Tel.) Gegen einen englischen Offizier, der ein Postpackct ausgegeben hatte, in dem angeblich Cigaretten ent halten sein sollten, bei dessen Ocfsnnng durch die Krlminalbehörde aber zwei geladene Granaten und eine Anzahl Patronen gesunden wurden, ist ein gerichtliches Ber-fahren cingeleitet worden. Marseille. lPriv.-Tel.) Der Sekretär der ausständigen Seeleute hat heute an mehrere Syndikate der eingeschriebenen Seeleute telegraphisch das Ersuchen gerichtet, sich unverzüglich dem Aus stände anzuschlictzcn. Rom. lPriv.-Tel.) Der Uittersloatssekrctär Franchctti be stätigt auf mehrere Anfragen, datz die Untersuchung in An gcleacnheit dersvon den Geistlichen und Nonnen geleiteten Irren anstalt in Venctien haarsträubende Dinge zu Tage gefördert habe, und daß es schmachvoll sei, datz man den Nonnen gestatte, solche Anstalten zu Folterkammern z» machen. Madrid. lPriv.-Tel.) Der Marineminister erklärte, er beabsichtige eine Privatindustrie für den Schiffsbau in'S Leben zu rufen, die im Stande sein soll, ein zur Vertheidigung der Küsten genügendes Äeschwavcr von Kriegsschiffen zu bauen. Das Morinebudact soll zu diesem Zweck erhöbt werden. — Aus Tanger wird gemeloet, datz der Prätendent sich immer noch in Tazza befindet, wo er als Herrscher ouftritt. Er hat sich des Schatzes, der Geschütze und der Waffennicdcrlage bemächtigt, erhebt Ab gaben und will die Armee des Sultans angrcifm, sobald er Verstärkungen erhalten hat. London. Das Mitglied des Unterhauses Harry Mac Calmout ist heute Vormittag plötzlich gestorben. Catanzaro. lPriv -Tel.) Heute früh wurden hier zwei ziemlich starke Erdbeben verspürt, die aber keinen Schaden annchteten. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Fondsbörse zeigte beute in- ofern ein völlig verändertes Bild, als an die Stelle der bisherigen L» > » «Wk- o ^2 2. 2 ? ^ IN
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