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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021205015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902120501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902120501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-05
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1902
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BtlcgdlaUei werden »ul idP'S. deicchiiei HeniivrechanichluNi Amt I Nr- N und Nr 40V« S «wpveblt tn Xusnubl: E klssrvv Voten u. von!«, kaus-, Lücken- Z unä l^nÄHrlrtksekLfls-VvrStkv. r I Julius UekStllieli ssßMU' VIiiti'eillixiiiixntiu'eZ 8 Xm 8«v 10, PILI't. o. I. « 8 rill' /»ffrisebllng cke» Ittulo« Ilixl twiili-mog clor Iivlviliit A A /MF »»» M» . „ » « » ,o»e'b>iel,en unck seliinoerlx.ion tziulilgii»«, ru jecker guUeodreil « 1 Ml kelmliliiM Legmtsillli! -: :s » » ^ ALr» ü tür 6»!,. ololttr. k-iebt. Detruwum. siorron Z Z K'^I. Ilotuimlkoko, v, 08Ü0N, lii0ttp«0IltKor. § katsailoolron l« M«»1>!I«>'»»rmlil KL:.'L!^" link«»4 ltnnK» NV18VUVVLVN °°-»°di> «vovrr QUNLV, Rr.zz«. Wtttl Innerpolitllche Lage. Hosnachrichten. Tladtverordneienwablen. Geivrrbe'.egiiimalionc», M Gerichtsverhandlungen. Snchsiichcr Kunstverem. Wesiinuchlsschau. nllimaßliche Witte,ring: Ltvenacr ^rost. Ureitng.-.Tezemlier 1W2. Wülhtililboiintillkllts jil 25 Pfg. beginnen mit jeder Sonnabend-Nummer UN- müssen daher bei der KauptgescbäNstteUe. e«ncr -er AiinahmesleUen einem Austräger oder Kommissionär spätestens bis Freitag Mittag bestellt werden. Zur innerpottti che» Lage. Der Kernpunkt der innerpolitischen Situation liegt in der Frage, ob der kategorische Imperativ der Pflicht, von dem Kaiser Wilhelm in Görlitz, offenbar im Hinblick aus die unwürdigen Vor- gängc im Palast am Äönigsplatz, gesprochen hat, die Rcichstags- mehrheit beschlußfähig erholt und sic so in den Stand setzt, olle weiteren Obstruktionsmanöver zu überwinden und den Zolltarif rechtzeitig zum Abschluß zu bringen- Im rechten Augenblick hat soeben der Präsident des preußischen Abgeordnetenhauses Herr von Kröchcr mit erfrischender Schonungslosigkeit besonders seinen eigenen Parteigenossen die Wahrheit gesagt. Schon vor mehreren Wochen hatte sich dieser unerschrockene Führer der Konservativen verpflichtet gefühlt, gegen die Schwänzern seiner politischen freunde mit Entschiedenheit Front zu machen. Er hatte nach seinen eigenen Mittheilungcn einen „sehr pointirtcn scharfen Artikel" gegen den Absentismus geschrieben und darm die Schwänzer" auf der rechten Leite mit Nomen aufgesichrt. Drei Berliner Zeitungen war der Artikel angeboren worden, aber sie hatten ihn obgelehnt, weil er ihnen zu „hahnebüchen" erschien. Den wahren Grund hat wohl ein konservatives Provinzblatt ver rohen, als cs die Ausnahme mit dem Hinweis verweigerte, „das wäre doch so eilig mit diesen Namen". Bei dieser peinlichen Scheu konservativer Portciblätter, be> den Pflichtvergessenen im eigenen Lager nur ja keinen Anstoß zu erregen, muß man Herrn vonKröchcr doppelten Dank zollen für die mannhafte Art, mit der er am Montag in seiner Rcichstagsredc seine Parteifreunde zur Pflichterfüllung ermahnt hat Am letzten Donnabend war der Reichstag beschlußunfähig, weil eine Anzahl Mitglieder der Rechten die Hasen- und Fasanenjagd für wichtiger gehalten hatte als die Bctheiligung am Kamps gegen die Revo lutionäre- „Das Haus," sagte Herr von Kröchcr, „wäre beschluß fähig gewesen, wenn blos Die>en>gen da gewesen wären, die statt dessen Fasanen oder Holen geschossen haben." Gewiß mag cs ergötzlicher sein, dem Jogdsport zu huldigen, als täglich zehn und mehr Stunden lang dasselbe geisttödtcnde und widerliche Schau- lpiel über sich ergehen zu lassen, das die sozialdcmokratüche Ob- ltruktionrvolitik oussührt. Aber wer sich der Einsicht nicht ver schließt, daß es sich gegenwärtig im Reichstage nicht blos um dos Schicksal der Zolltarifrcsorm, sondern zugleich um die Frage handelt, ob im Reichsparloment die Sozialdemokratie Herrin der Situation sein und damit eine neue wichtige Etappe ihres rcvo lutionären EroberungSzugcs erreicht haben soll, dem sollte dos „Opier", im Reichstage anwesend zu 'ein und seine Stimme ab iugeben, wahrlich nicht allzu schwer fallen. Nach der drastischen Ausdrucksweise Friedrich des Großen ist ja solches Opfer in Wirk lichkeit gar nichts Anderes als „verfluchte Pflicht und Schuldig, leit". Was nützt cs denn, daß in schönen Wahlreden und Zeitungs artikeln, in Flugblättern und Broschüren die Gefahre» der Sozial, dcmokratie in überzeugender Weise dargclegt und dabei an den opferwilligen Patriotismus aller stoatserhaltendcn Elcmeule avpellirt wird, wenn Diejenigen, die als Volksvertreter an erster Dtelle berufen sind, das Volk zu thatkräsügem Kampfe gegen den Umsturz zu führen, im Reichstage durch Schwänzen die Geschäfte der Sozialdemokratie besorgen! Nicht mit Unrecht hat Herr von Kröchcr aus den Leichtsinn verwiesen, in dem noch unmittel bar vor der großen französischen Revolution die regierenden Klassen und besonders die oberen Schichten der Gesellschaft da bin gelebt haben. Auch damals herrschte die Gewohnheit, die Pflichten dein Vergnügen nnterzuordnen, und „viele von den Grand- und kleinen Seigneurs sind erst aus dem Taumel auf aewacht, als sie aus dem Schassot waren". „Und täuschen Sic sich nicht," setzte der Präsident des preußischen Abgeordneten hauses hinzu, „unser Leben jetzt hat eine verzweifelte Achnlich- lcit damit! Es geht jetzt, meine ich, um Kopf und Kragen; »m die Existenz von Allem, was wir halten wollen, handelt cs sich nunmehr!" Wenn auch die Mahnung des konservativen Führers insofern nicht wirkungslos geblieben ist, als in den letzten Tagen die Mehrheitsparteien im Reichstage beschluß- und aktionssähig ge wesen sind, so kann doch nicht eindringlich genug vor jedem Rückfall zur Pflichtvergefsenheit gewarnt werden. Es ist nicht mehr viel Zeit zu verlieren, und daher darf nicht ein einziges Mal mehr der Sozialdemokratie der Erfolg vergönnt werden, daß sie die Befchluhunfähigkeit herbcisührt. Den Obstruktionislen darf ferner kein neuer Winkelzug, durch den die zollpolitischen Verhandlungen verschleppt werden, gelingen. Gesündigt sollte aber auch nicht dadurch werden, daß innerhalb der Mehrheits- parte c» noch fernerhin Meinungsverschiedenheiten in den Vorder grund gestellt und dadurch die Geschlossenheit und Everations- sähigkeit der antiiozialdemokralffchen Phalanx gefährdet werden. Jetzt sollte nur die Parole lauten: Das Vaierland — nicht die Partei! Wenn es heute unter den Mitgliedern der schutzzöllneriichcn Mehrheit noch immer etliche giebt, die wirklich der ehrliche» Ueberzeugung sind, daß die Vcrsländigungsaksion nicht den von ihnen vertretenen wirihschaslüchen Interesten zum Segen gereicht, so sollte doch die Genugtkunng über den poli tischen Effekt der Verständigung, olio die Genuglhunng über die erfolgte Sammlung der Ordnungsparteicu zur Abwehr der sozialdemokratischen Terrorisirungsveriuche, und das krallig ge weckte Einheils- »nd Gcmeinsamkeiisbcwußtsein gegenüber der revolutionären Tallik der Umsturzparlei stark genug sein, um den Verzicht aus den weiteren Anstrag von zollpolitsichen Meinungs verschiedenheiten »nd Gegenjätzen zn bewirken, der doch jetzt als gänzlich erfolglos keinen Zweck mehr haben kann. Ein löbliches Beispiel der Parlcidiszipsiu giebt das Eentrum; hier sind alle disscnlircndcn Stimmen verstummt, wäh rend die Mitglieder der übrigen Parteien und Gruppen der Mehrheit noch immer dem verderblichen Hange zur Uneinigkeit huldigen. ..Es ist überaus traurig", sagt der., Schwäbische Meikur", daß in einer Zeit, in der die nationalliberale Fraktion des Reichs tags in einem schweren Kampfe steht, gute Freunde ihre» Partei sichrem in den Rücken fallen. Dicienigcn, die sich einer solchen Disziplinlosigkeit schuldig machen, verdienen erniten Tadel" Und in demselben Sinne tadelt der konservative „Reichsbote" diejenigen Rcichstagsabgcordncien, dir ihre Opposition gegen die Verständig ung in Reden und Resolutionen sorlsühren: .sie würden besser thun, wenn sie jetzt im Reichstag blieben und an der Abstimmung Iheilnädmen. als !m Lande heiumzurelse» und die Bauern gerade gegen die Mehrheilsparteien mffzmrgen, welche sich für'ihr Wohl mit den Sozialdemokraten hmimichlngen". Herr von Kröchcr bat in der angesiihrten Rede u A. auch die Evigmieiihnstigkrit der bürgerlichen Parteien »nd ibrer Führer be tont- Aber Epigonen sind durchweg auch die Vertreter der ver bündete» Regierungen .Wir babc» unter den Ministern", tagte der konservative Führer, „um von Bismarck zu schweigen, keine» Roo» und keinen Mantensscl " Das Verhallen der Regierung zu dem Kamvie, der jetzt im Reichstag gegen die Sozialdemvlraken grstibrt wird, fällt allerdings »nlcr das Kapitel: „Epigonenthnm". Es mag hier nochmals daran erinnert werden, daß der einzige kraftvolle Veisiich, die Gk>chnstSo>diiung des Reichstags zu dem Zwecke der Eindämmung der revolutionären Propaganda im Reichstag zu ändern, von dem Fürsten Bismarck ansgegangen ist Seitdem ist säst ein Mechchenaltcr verflossen und heute macht cS fast den Eindruck, als ob die Regierung mit peinlichster Sorgfalt bemüht sei. dem Kamvie gegen die lo;ialdemok,atiiche Obstruktion als völlig neutraler Zuschauer gegrnübcrznitehen. Und doch bandelt es sich hierbei um die Frage, ob im Reichstag der legitime Mchr- heitSwille herischen soll oder die Unrsturzpartei! Trotz oller An zapfungen von oppositioneller Seite bat cs vorgestern Gras von Posadowsk» entschieden abgclebitt. Stellung zu nehmen. Bei dem Herrn Staatssekretär dcS Innern darf man sich freilich hierüber nicht mehr allzu sehr wundern: hat er doch vor vier Jahren im Reichstag der der Elöitermig der anlsiozialdemokratsichen Thätig- keit der bürgerliche» Klassen unter dem wohlwollenden Bestall der Sozialdemokratie das Schwergewicht daraus gelegt, daß sich das deutsche Volk wieder etwas mehr als das .Volk der Denker und Träumer" bethätige. Ich kann nicht finden, hat damals Herr von Kardorfs z» dem Posadowsli,'scheu Trännierprogiamm der Bekämpfung der Sozialdemokratie erklärt, daß die Regierung die Thatkrnit zeigt, wie sie unter dem Fürste» Bismarck zu finde» war. Diese Kardorsj'schc Kritik trifft auch heute »och zu. Neueste Dralitmeldungeu vom 4. Dezember INachts einaesteiidc Tcvcsisten befinden sich Seite 4.) Berlin. IPriv.-Telst Reichstag. iFortsctzung aus der Abendausgabe.! Abg. Stadt Hagen kritisirt zur Geschäfts ordnung das Verfahren der Mehrheit, Anträge aus Uebcrgang zur Tagesordnung gleichsam in Blanco cinzubriuge». Es sei ganz unzulässig, daß die Mehrheit durch Herrn Spahn eine Blanco-Vollmacht lniilcgc. die sofort, wenn die Linke einen An trag dem Präsidenten übergebe, von dem Schriftführer ansge inllt werde. Es sei dos gar nicht das Amt dieser Leute - dieser Herren. — Vizepräsident Graf Stolbcrg, bezeichnet cö als unzulässig, von den ^chrlitsührcrn als von „diesen Leuten z» sprechen. — Abg Stadthagc»: Herr Präsident, ich habe mich auch sofort berichtigt »nd hinzugcsügt: diclcr Herren. — Vizepräsident Graf^Stolbcrg: Das habe ich allerdings über- hört. — Abg. Stadthagc» schlicht: Das Bureau dürste icdeiffalls keine Blaiieo-Anträße über noch gar nicht eingeaangenc Anträge annehmcn. — Abg. Sv ahn bestreitet, baß solche Blanco- Anträge eine Verletzung der Geschäftsordnung eiiischlösse». Was die Vorgänge von vorhin anlonge. so liege denselben allerdings ein Mißverständnis; zu Grunde: aber auch ohne ein solches Miß- vcrständniß hätten die Sozialdemokraten derartige Lärmsccnen herbeigesührt. lLcbbaster Widerspruch links ! — Abg. Bebel widerspricht dem. I» dem heutigen Falle hätten seine Freunde, als sic glaubten, daß ihnen Unrecht geschehe, den Präsidenten doch ausdrücklich durch Ruse: Zur Geschäftsordnung! daraus auf merksam gemocht. Da sei cs nun die Rechte gewesen, die ge lärmt habe. lSehr richtig! links. Widerspruch rechts! - Avg. Rösiae-Dessau stellt gegenüber einer Acußcrung Spahns noch fest, das; sein Antrag vorhin zwestellos zulässig gewesen lei. - Hieran schließt sich eine länacrc Geschäflsordnungsdcbatte darüber, daß der Präsiden! vorhin einen Tagesordnnngsantrag ncbir Debatte und Beschluß darüber zugelosten habe über einen An trag idcn Antrag Rösiciej. den der Präsident selber für un zulaisig erklärt hatte. — Daraus reserirt Abg. Golhcin über die Positionen Kleie. Oelkuchen. Schlempe. Zuckcrichnitzel, Weintreber ferner Erzeugnisse der Nahrungs- und Genußmittcl gewerbe. als Backwcich Zuckerwcrk. Elwcoladc, Margarine, Mar- garinekäse, Knnsiipeiiete», eingedickte Milch, Mostrich, Essenzen, Frnchiwsie, Konserven. Tabatsabritate. — Gleich zu Beginn der ReieralS leert sich das Hans zusehends Ter Redner gebt sehr ausiiihrlich ans die Verhandlungen in der Kommission und a»i die zu den einzelnen Positionen cingeganqenen Peistionen nur ein. Als der Redner um 4 Ubr cudci, nimmt Abg. Brome! rur Geschäftsordnung das Worl, um zu sprechen über die Be schränkung der A u s d e h n n n g d e r Sitz» n gen »n Interesse der Gesundheit der Mitglieder des Hauies. Redner weist hin ans die niedrige Temperatur, die sich bemerkbar mache. Er erbebe An spruch. daß in dicicm Hau'e Einrichtungen getrosten werden, um die Gesundheit der Mitglieder vor Schädigungen zu bewahren. Insbejondere müsse für warme Füße gesorgt werden. Dazu komme die lange Dauer der Sitzunacn. die allen Grundsätzen moderner Hugiciic und moderner Sozialpolitik in's Gesicht ichlagc. — Präsident Gras Ballest rem: Die Ucbelsiande in der Tcmveralur werde ich untersuchen und event. abilcUcn lassen; gegenüber Anstrengung der Beamten ist Vorsorge getroffen. — Avg. Heine lSozst: Ich möchte nur die Bemerkung des Abgeordneten Brömel über die Temvcralnr nicht unwider- iprochcn lassen. Wir sind hier gan^ kühl lHeitcrkeitt, und beiineen uns wohl dabei Was die Herren rechts onlangt. so glaube ich, daß wir denselben genügend eingebcizt haben. lBci wüst — Abg. Stolle iSozst beantrag Rückvcrwcisimg der Taritzölle sür Backwcrk. — Abg. Sachse iSozst beantragt Ucbev gang zur Tagesordnung über diesen Antrag und zugleich Rück Verwebung der betreffenden Anmerkung. — Abg. Ltockmonn lReichspst beantragt, olle Positionen des Gotheinstchen Referats zurückzuvcrwcstcn. — Mg. Spahn sEcntr.j beantragt Ueber- gaiig zur Tagesordnung über alle aus Rückorrwcstung von Po- iitionen des Referats vorliegenden Anträge. — Ter Antrag Tvahn wird mtt 227 gegen 73 Stimmen bei einer Siimmcnr Haltung angenommen. — Abg. Gras Hompesch sCentrst be antragt letzt um st Uhr eine zweistündige Ruhepause und Wiederbeginn der Sitzung um 7 Uhr. — Gegen die Stimmen der Linken, mit Ausnahme Bromcl's, wird der Antrag ange nommen. s'N) Uhr dauert die Sitzung »och an. Fortsetzung event. Seite 4.)' Berlin. lPiiv.-Telst Die Unterbrechung der R c i chs! a gss > tzun g ist enolgt mit Rücksicht ans die stir den Abend onaesetzten 27 lozialdemokralischen Massenversammlungen Nach dem Auftreten des Abg. Singer und der dadurch veranlaßtcn Pause gewann der Plan Gcstali. Anderenfalls hätte man sich gar nicht »m die Versammlungen gekümmert, ländern getagt, w lange es ging, das beißt, die Bedachungen halten bei dem iriiben Beginn »m 1«) Uhr Vormittags schwerlich wert über 7 oder 8 Uhr sich ausgedehnt. — Der Abgeordnete Singer ist, wie sich auch ans dem ausführlichen Bericht ergiebi. aus die Vcr- kündigung des Vizepräsidenten Graten Stolbcrg hin. daß er ib» von der Sitzung onsschließe, weiter im Saale verblieben. Der Vizepräsident hatte an seinen Entschluß und chsi'en Mitthcüung istcht auch die Aufforderung ange'chloffcn, den Saal zu verlassen; Singer nahm denn auch nach der Pause wieder unter den „Ge nossen" Platz, galt aber iür den amtlichen Gang der Verhand- lungen als nicht anwesend. Der die Stimmzettel cinsammelndc Schriftführer nahm den ihm non Aba. Singer zugcre>chtcn Zettel nicht entgegen. In Abgeordnctenkreilcn erregt dos Verhalten des Abg. Singer um io größeres Erstaunen, als dos von ihm be kleidete Amt eines Vorsitzenden der Geschäitsvrdnungskvmmiffio > ihn, wenn überhaupt, gerade bei dselem Vorkommnis; verpflichten mußte, die Mißachtung der Ptäsidialgewall nicht bis aut die äußerste Spitze zu treiben. — Für die Reichstagsdiener ist heule im Rcichs'oae eine besondere VerpslegnngSstaiion eingerichtet worden. Berlin. lPriv-Tcl.l Der BundcSrath stimmte beut' den Vorlagen betr. Erlaß von Zettelabgabe tür Veranuallun,' öffentlicher'Ausspielungen nach dem sogenannten Hndraipstem und beir. Einführung besonderer Vorschriften stir die Beförderung ve> schiedencr bedingungsweise ziigelasieiier Gegenstände a»l clcktri'ey betriebenen Eilenbahnen mn Obcritromiügrung zu. Berlin. iPriv.-Tel.! Der Kaiser bat sich bei der Jagd in den oberichlcsstche» Revieren eine leichte Aiigenentziindnug zii gezogen. Man hofft bestimmt, die kleine Unpäßlichkeit m kurzer Zeit z» beseitigen. Der Kaiser wird sich morgen von Großsirelsiitz noch Breslau und von dort »ach Dractienberac begeben Berlin. sPrio.-Telst Für die vom Reiche geschaffene, ibr, Vollendung enigegengehende ständige Ausstellung 'stn Arbciterwohlsahrl, die »n Frühjahr eröffnet wird, in ein B> raih gebildet worden, der gestern linier Vorsitz deS Grasen PmadowSkü seine erste Sitzung abhiclt. Gras Posadowstn leitete die Verixindsilngen durch eine Ansprache et», in der er anssührte. die Ausstellung solle vor Allem ans dem Gebiete der Unfall Verhütung unter Belbciligiing der Arbeitgeber, der Arbeiter, der Ingenieure und anderer Sachkenner, anregend und belehrend wirken, und so zur Vertiefung der aus diesem Gebiete bervortreten- aen Fragen beitragen. Durch die öffentliche Znrichnnstelliina einer Anzahl todter Maschinen, die bei dem ständigen Forlschreiie» bei Technik vielleicht nach wenig Jahren auf de,: Werth alten Eisens herabsinten wurden, lönne dieser Iweck nicht erreicht werden. Bleibende» Wertst könne die Ausstellung mir behalten, wenn sic den Beschauer i» nniiliterbrockwnew Wechsel stets die neuesten Erfindungen zur Verhüiunch von Unfällen oonühre, und wenn sic Gelegenheit biete, die Wirkung der ausgestellte» Schutz cinrichtnnaen während des Betriebs der ge'ästrdenden Maschinen zu beobachten. Ergänzend binziitrete» müsse ferner die vrak tische Erläuterung der einzelnen Schaustücke durch belehrende Vor träge sür Arbeitgeber und Arbeiter. Die Ausgabe des Instituts solle indeß nicht a»s Unfallverhütung beschränkt bleiben, sondern die allgemeinen Fragen der Gcwerbchhgienc mit umfassen; nrm Einrichtungen zum Schutze gegen die sogenannten Gcwcrbckranl heilen, die jo vielfach als die mittelbare Ursache der Unfälle an zuschcn seien, würden daher m gleicher Weise zur Ausstellung gelange». An den Verhandlungen, in deren Verlause zahlreiche §-
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