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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.06.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250610021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925061002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925061002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-06
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6S. Jahrgang. 268 Abenö-Ausgade Gegründe» 185« «wdUmlch»M! »»ck-Ichl», »»«»«^ S«n»p»«d»» - «-»»-Imunm»,! SS »41. Nur ckr «a»l,,l»rLch,: SV 011. Miliwoch, 10. Juni isrr B-zug-.w-bichr PI«uU, Dl» IlivMia«, w«rd«n n»ck «oldMlrk d»r»ck»»t: du »mipaüw» «I mm dr»a» Anzeigeil/pnII«: ÄLA"« « auh-rdald Alo Hl,. Vff»ri»na«dül,r 10 PI,. «u»w AuIIUIq» a«g»n vsn>u»d»»akl. SchriMittlin« and N«pI,»jchV,ll4I«! M»rte»U-»t>» SS 40. Druck u. D«laz von Utr»Ick 4 Nrtch»-»! y, Dr»»d»». PvMchrck-AviUo 1OSS Dr»»d»». Nachdruck nur mit drulllch«, Suellananimv» >,Dr«»dn« Dachr.-> MliUstg. Unvarlannl» Schn^Mück» oxrdrn nich> utdewadU. Das Mel des britisch-französischen Patts. Weitgehender Widerspruch zwischen -er französischen und -er englischen Fassung. Behandlung -er Entwafsnungsnole im Auswärtigen Ausschuß. — Ein amerikanisches Geschwader nach den Philippinen unlerwegs. Allgemeiner Jubel ln Paris. Berlin, 10. Juni. Nach allen auS Paris vorliegenden Nachrichten hat dort das Einvernehmen -wischen Frankreich und England wegen des Stcherhettspaktes geradezu Jubel auSgclöst. Ein Abendblatt schreibt: Wir würden illuminieren, wen» wir nicht unsere Finanzsorgen hätten. »Journal des DsbatS" bemerkt u. a.: Im Jahre 1S14 standen wir zwei verbündeten Reichen gegenüber mit zu. sammen 120 Millionen Einwohnern. Heute haben wir eS nur mit einem Staat zu tu», der auf 6b Millionen Einwohner -urückgesührt worden ist. Wenn wir auch nicht mehr daS russische Bündnis haben, so haben wir ein Bündnis mit einer Gruppe von Ost st aalen, deren Interessen mit den unsrtgen identisch sind und die zusammen etwa 70 Millionen Ein» wohner zählen. Der Pariser Korrespondent der »Deutschen Allgemeinen Zeitung" telegraphiert: Man ersieht aus diesen Bemerkun- gen» in welche Falle die deutsche Politik von den Alliierten gelockt worden ist. In der hiesigen Presse erregt ein Tele- gramm Aufmerksamkeit, wonach das dem deutschen Außen minister nahestehende Organ die Bemerkung macht, daß kein Mensch in Deutschland dem Garanticpakt zustimmcn werbe »nb daß ma.r diese Feststellung angesichts der letzten Eretg- »iss« wohl für selbstverständlich hält. Aber auf der anderen Sette ist nicht ,« «versehen, daß sich bet einer Veig««»ug nicht nur ei« «oralischer Stnr» gegen Berti» erhebe» wirb, fondern daß es möglicherweise zu einer «och engere» An näherung zwischen VariS und London und z» neuen Btiod» »iSpläneu kommen kann, die ihre Spitze «och deutlicher gegen Dentschlands richten würden. Man gewinnt sogar den Ein druck, daß Brtand und Ehamberlain bereits mit einer solchen Entwicklung rechnen, und daß ihre gegenwärtige Verein- barung nur die Vorstufe sür viel weitergchende Pläne sind, die notwendig wären, um den Widerstand der englischen JsolierungSpolitik zu überwinden. Die offiziöse Pariser Auffassung vom französisch-eng- ltschen Paktabkommen lautet: England stellt feine ganze Land-, See- vnd Lnst- machs Frankreich und Belgien zur Garantierung der Rheingrenze zur Verfügung. "^Dte englische halboffiziöse Auffassung lautet: Großbritannien verpflichtet sich zur Hilfeleistung sowohl für Frankreich wie für Deutschland zweck» Garantierung der beiderseitigen Grenzen, aber nur innerhalb de» Rahmen» der völkerbundrsahungen. Offiziös wirb betont, daß England daS Opfer gebracht habe, seine Isolierung auszugeben, indem e» sowohl Deutsch land als auch Frankreich gegenüber bindende Verpflich tungen eingegangen sei. »riand »ehrt nach Part» zur»«». lDarch 8unkipr»ch.i VariS. 16. Juni. Wie dem „Petit Pa rissen" aus Genf berichtet wirb, verläßt Brtand beute im Automobil Genf. Er wird Donnerstag vormittag in Parts etntreffen. s^tb.) Eine starkbesuchte Sitzung. Berlin, IN. Juni. Der auswärtige Ausschuß de» Reich», tage- trat heute vormittag zur Besprechung der Ent- wafsnungssragc unter Vorsitz beS Abg. Hergt lD-N.» zu- sammen. Bon der RetchSregierung waren die Minister Dr. Stresemann. Schiele, von Schrieben, Dr. NcuhauS, Dr. Getzler und Dr. Krohne, sowie als Vertreter des Reichs- Ministeriums sür die besetzten Gebiete der GeneralrctchS. kommissar Schmib erschienen, ferner eine ganze Reihe von Vertretern der einzelnen Länder. Fast sämtliche Mit- glteber und stellvertretenden Mitglieder des Ausschusses nahmen ander Beratung teil. Auch der RetchStagSpräsiLent Löbe war anwesend. ReichSaußenminister Stresemann konnzetchnete in längeren Darlegungen den vorläufigen Standpunkt des ReichSkadineltS zur EntwaffnnngSnote. Soweit di« Entwaffnungsnote die Belange der NeichS-wehr berührt, erörtert« diese Reichswehr- nrtnister Gehler. Die Beanstandungen, die sich in der Ent» waffnungSuote gegen die Organisation der Polizei richten, be sprach NeichSinnenmtnister Schiele, während ReichSftnanz- minister o. Lchlieben über die Wirkungen der Note auf den Haushalt des Reiches und di« Rentabilität der Reichsbahnen sprach. Im Rahmen des wirtschaftlichen Fragenkomplexes, der durch die Entwaffnungsnote beeinflußt wird, äußerte sich RetchSwirtschaftSminister Dr. NeuhauS. Im weiteren Verlaufe der Sitzung nahmen die Abga. Gras Westarp lD.-N.i. Dr. Brettschetd lSoz.s, Dr. Svahn (Zs. v. Nbelndaben iD. Vp.i. v. Frevtagh-Lvrrtnghoven lD.-N). Dr. Bredt iW. Vgg.i, Dr. Hoctzsch lD.-N.j. Frau Golke (Komm i und v. Lindetner lD.-N.i das Wort. Hierauf wurden die Verhandlungen abgebrochen. Eine neue Siining des Auswärtigen Ausschusses soll cin- berusen werden, sobald die angekündigtc Note über den Garantirpakt in Berlin «ingetr^ffen ist. Seuchlerische Begleitmusik -er Englischen Presse. London, 10. Juni. Im MittebpuE de» öffentlichen Inter- cfseS steht weiterhin daS »mischen Brian» »ud Chamberlai« in Genf erzielte Uebereinkomme«. Din Teil der Blätter kritisiert scharf die offiziöse französische Darstellung und befürchtet nach teilige Rückwirkungen auf die deutsche öffentliche Meinung. In Telegrammen aus Berlin wird auf die ablehnende Hal tung des größten Teiles der deutschen Presse gegenüber dem geplanten lleoereinkommen hingewicsen. Die Blätter betonen, daß der Pakt unbedingt zweiseitig und gegenseitig sein müsse. „Daily New»" schreibt in einem Leitartikel: Wenn die Bedingungen de» getroffenen UebereinkommenS so sind, wie sie der offiziöse französische Bericht darstellt und wie st« iu der Presse auSgelegt werden, so würde Europa mit dem größte» diplomatlfcheu Betrug. der seit dem Waffenstillstand begangen wurde, geprellt worden sei». »Daily New«" hofft, die HavaS-Mitteilung werde von der französischen Regierung zurückgewiefcn werden. „West min st er Gazette" schreibt, di« französischem Andeutungen würfen die ernstesten Fragen auf. Wenn ihnen Glauben geschenkt wevdey solle, so habe die Regierung etwas getan, was niemand erwartete. Wa» Frankreich wünsche, sei ein antideutscher Pakt, den keine britische Regierung unter- »eichnen könnte. Man wende aber noch einige Tag« warten müssen, bevor man die Art der Verpflichtungen erkennen könne, welche etngegangen worden seien. ES sei »«denkbar, daß England ein militärische- Bündnis mit Frankreich «nd Belgien abschlieh«, men« eS anch noch so anzishcnd mit Völker- bnndsfarbe« verziert «erd«. lW. T. B.j Maedonald gegen den Drlandpakl. London, 16. Juni. Ramfay Macdonald erklärte dem Parlameutsberichterstatter de» „Daily Herald", die gelamte Arbeiterpartei «erde sich dem Abkomme« Chamber- latns mit Briand midersetze«, das der Beginn nicht eines all- gemeinen Einvernehmens, den Frieden aufrecht zu erhalten, sei. sondern der Beginn individueller Pakte, Bündnisse nnd (Garantien. ES werde nicht den Frieden fördern, sondern eine Atmosphäre sür den Krieg schaffen. Seiner Ansicht nach werde England den Pakt nicht unterstützen, wenn es wisse, welche Losten er ihm auferlege, und welche» Risiko es über nehme. „Daily Heralb" verkündet iu fettgedruckter Heber- schrift, daß die Arbeiterpartei die Paktpolttik angreifen werde. DaS Blatt weist auf die abweichend« Auslegung der tu Gens erzielten Uebereinkunft fetten» de» Quai d'Orsay und des Foreign offtce hin. Die Arbeiterpartei habe bean- tragt, die Frage im Parlament zu erörtern. Dem diplomatische« vertchterstchier de» .Daily Herald" zufolge ist in britische» amtliche» Kreise» sogar »»Lkomme» in Abrede gestellt morde», datz «in Abkomme», «le eS in Paris geschildert »nrde. erzielt morde« sei. In Genf sei nur der Inhalt der nach Berlin zu sendenden Note vereinbart worden. ES werLe eine freundschaftliche Note sein, die den deutschen Vorschlag eines Pakte» gegenseitiger Garantien be- grüße und ganz allgemein« Grundsätze miederleg«. sW. T. B.j Sm»fä»ge bei Kin-enburg. verli». 0. Juni. Der Reichspräsident empfing heute vormittag den Reichskanzler Dr. Luther und den ReichSwtrtschaftSmintster NeuhauS zum Bortrag über wtrtfchaftS- und handelspolitische Fragen. Später nahm der Reichspräsident den Bortrag des RetchSministerS Dr. Stresemann über außenpolitische Angelegenheiten ent gegen. sW. T. «.) Die ReichsiagsfrakNouen beim Kanzler. Berlin, 10. Juni. Reichskanzler Dr. Luther empfing gestern nachmittag dem „B. T." zufolge die Führer der Reichs. tagSfrakttonen von den Deutschnattonalen bi» zu den Sozial- demokraten, um mit ihnen die Entwa ff n u n g S n o t e, die heute Gegenstand der Beratungen im Auswärtigen Ausschuß sein wirb, zu besprechen. Protest der Deutschen Industrlelleu-Lereinigung. Berli«, 10. Juni. Die DeutscheJndustrtellenver. eintgung protestiert gegen die neue Ententenote, die die Vernichtung von Wirtschaftswerten in einer Höhe von min- bestens 250 Millionen Mark fordere. Sie sieht in der Note bi« Absicht der Entente, uns wettere Grundlagen unserer Da- seinSmöglichkett zu nehmen. E» sei nicht ausgeschlossen, daß dieser rechtswidrig« Eingriff in die staatlichen AntorttätSgrunb- lagen eine neue bolschewistische Welle über Deutsch land bringen könne. Die Jndnftriellenvcretnlgnng erwartet oo« der Regier»»» eine Ablehnung der Forderungen, die die Not der Wirtschaft ins Unerträgliche steigern können. Die bemckngetten Seschütze der Festung Kvnigoderg Königsberg, 10. Juni. Die ..Königsberg«,: Zeitung" meldet: DaS Unglaublichst« leistet sich die Entente mit ihren Anschuldigungen gegen die Befestigungen Königsbergs. Die ,«« Abmontiereu oerurteilte» Geschütze ans drehbare« Unterbau sind schon seit Jahr »nd Tag gar nicht «ehr vor handen. Die Iungdeulsche valerlSndische Arbeiter- bewegung. Bon dem Reichsbund vaterländischer Arbeitervereine wird uns geschrieben: Trügen nicht alle Anzeichen und sofern alle bejahend deutschen Männer und Frauen nicht ermatten im Zeitalter der sich überstürzenden Wahlen, so befinden wir uns setzt tu den letzten Ausläufern der Ficbercrscheinungcn der mit dem November 1018 zutage getretenen Revolution. Wie iu Frank reich ein Napoleon die Hydra der durch die Gunst der Straße zur „Herrschaft" gelangten Nevolutionsgewaltigen erst dann ablösen konnte, als diese im Ucbermaß ihrer Unfähigkeit sich gegenseitig zerfleischten, so ist auch jetzt bei uns in Deutschland die Zeit gekommen, in der sich in immer stärkerem Matze Persönlichkeiten und Charaktere berausarbeiten» um den Massen-Demokratismus und -Sozialismus durch de» Führer-Individualismus zu ersetzen. Man betrachte de« Parlamentarismus mit seinen Begleiterscheinungen, dem „Kuhhandel", dem „Kleben am Futtertrog des Staates" und der Jag- nach dem Mandat, und man kann es nur sehr ver stehen, daß in den breitesten Massen das Verlangen nach einer Abkehr von der Herrschaft der rohen Zahl immer gebieterischer und Erfüllung fordernd in die Erscheinung tritt. Achnltche Vorgänge sehen wir heute sich innerhalb der deutschen Arbeiterschaft entwickeln. „Soziale Praxis", „Vor wärts" und „Note Fahne" sind sich in gleichem Maße darüber einig, daß die Klaffenkampf-Grwerkschaften durch die Revo- lution die Macht Im Staate in einem ttmfana erhielten, datz sic nächst der Entente den stärksten GcsetzgebungSfaktor tu Deutschland darstellten: den Staat, die Wirtschaft, die Arbeiter schaft, die Arbeitskraft in eine Zwangsbewirtschaftung nehmend, wie sie zentralistischer, unformicrter und die Er zeugung und damit die Kaufkraft des Geldes hemmender kaum gedacht werden konnte. Dem Arbeiter wurden „Brot und Spiele" versprochen, er erhielt Steine und Papier- billtoncnl Wohl aber sahen die geprellten Arbeiter, daß ihre Führer es sehr wohl verstanden hatten, die „soziale Frage" für sich zu lösen: Winteraufenthalt im Engadin und in St. Moritz, im Sommer Erholung aus der MillionSr-Ber- gnügungsstädte Madeira, Schiebervrrgnügnngen am Kur fürstendamm usw. Kein Wunder, daß die stärksten Erschütte rungen durch die Arbeitermasscn gingen. In dieser „Not" gründeten di« marxistischen Gewerkschaftsführer das Reichs banner Schwarz-Rot-Gelb unter dem unwahren Geschrei, die „Reaktion" sei im Anmarsch, um das Volk zu entrechten! Di« stärksten Stützen de» Reichsbanners sind die über 56 060 sozial, demokratischen GewerkschaftSsekretäre. Diese „Führer" der Arbeiterschaft, in sich selbst und anch sachlich unfähig, sich um- zustellen, verkörpern heute den Inbegriff einer Zeit, die der Vergangenheit angehört. Sie stellen den geistigen und wirt schaftlichen Rückschritt dar, der jedweder neuen Gestaltung iu der Arbeiterbewegung und der Wirtschaft abhold ist und diese bekämpft. Da sie eS verstanden haben, entsprechend dem Bebel-Wort sich „in alle Institutionen beS Staate» etnzu- bobren", so wird man durch diesen Hinweis auch die ungo- heuren Schwierigkeiten begreifen, die sich einer sungdeutsthe« vaterländischen Arbeiterbewegung entgegenstellen! Und doch geht diese sungdeutsche vaterländische Arbeiten bewegung ihren Weg. Vielleicht ist «S sür die inner« Ver tiefung ihrer Bestrebungen geradezu ein Gegen, baß sie sich durch unsagbare Schwierigkeiten hinburcharbetten muß, oft sogar von den eigenen Freunden nicht verstanden, zumal eS in unserer Zeit mit den undisziplinierten „beißen Herze«" gar vielen nicht schnell genug aufwärts gebt! Als die am weitesten rechtsstehende, jedoch parteipolitisch nicht gebunden« schwarz-weiß-rote Arbeiterbewegung bekämpft sie iebweden Internationalismus, wurzelt sich in der Auffassung, daß eine nationale aufs VolkSganz« aufgebaute Wirtschaft und damit die staatliche Gesundung nur bei einer strengvaterländtsche« Pflichterfüllung erreicht werben kann. Wirtschaftlich lehnt sie den Gedanken der Klassenabsonderung und damit die lieber- lettung zum Klassenkampf ab! Die vaterländische Arbeiter bewegung erblickt in der „Arbeit" nicht eine „Ware" alS Gegenstand eines SchachergeschästeS von Organisation zu Organisation, sondern sie geht von dem Grundsätze aus, daß Arbeit sittliche Pflicht, göttliche» Gebot. Dienst an sich selbst, an der Familie, am Volke ist. Im Unternehmer erblickt sie nicht den Ausbeuter, den Feind, den man bekämpfen und vernichten muß, sondern den Führer und verantwortlichen Träger der Wirtschaft. Bon diesem verlangt und fordert sie, daß er im Arbeiter nicht ein totes Rad im Getriebe seiner Fabrik, sondern seinen Mit arbeiter und den Staatsbürger sieht, der gleich ihm eine Volksausgabe und darum auch einen vollen Anspruch auf ein: auskömmliche Entlohnung hat. Wem viel Macht gegeben ist, der hat auch entsprechend viel« Pflichten, und darum ist es für die fernere Entwicklung der seelischen, politischen und or- ganisatorischen Vorgänge innerhalb der deutschen Arbeiter schaft von ausschlaggebender Bedeutung, baß auch beachtliche Kreise der deutschen Unternehmerschaft einen weitgehenden Umdcnkungsprozcß durchwachen, daß auch sie nickt nur dem wirtschaftlichen, sondern dem noch bedeutungsvolleren geistigen Inhalt der WrrksacmctnschatfSbcwcguna Ihr Verständnis zu- wcnden. Nur unter solcher Vorauösetzuna erreichen wir jene christlich-sittliche Vertiefung des Zusammenwacksens von Arbeitern und Unternehmern, ohne welche alles Reden von einer Volksgemeinschaft letzten Endes nur «in tönendes Erz bleibe« muß. Ae Kontrollnote vor dem Außenausschuß.
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