Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250825020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925082502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925082502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-25
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
öS Tahrgaug. SS8 Abenö-Ausgabe Dieuvtag» LS. August 1SLS Gegründet 1858 Drabtantchrtst: «och-tch»-» »»mM». gMnt»r»ch»r»Sam«»Un>mm«r 2S24U «« chr «ach»,»wrL»«! 20 Oll. °°"> lO-di» St. <Uu„. N»2b k« täglich »w«>in-Ug«r 3uft«llung »r», Sou» l,SV Mark. -oezugs-weouyr Poftd^ugu>r-t, Mr w,na> ««,»,»Mark. «Nä,„»»««« >, P„.-tg. Dl, vnz^g«, w«rd«n nach «oldmar» drr^nat; dt« ^nlpaMa« so nun kr»«» Anzeigenpreise: aub-rdolb SdöVlg. Vff»rt»n,»dudr 10 Psg. «u»w. Auftr»«« g»«»n vorau,d»»al>>. «chrtM^t»«, -Ad 5<mptg^chüst»k^t»: M»»t«»U»»b« SS/40. «n«k ». «arla, »o« 0t«»tch » »atchar»« k>»««»«». V»Mch«M-soiUo 1S«S «»»»»«». Aachdnich nur mit d-uIUch« vuellrnanaad» <>Dr»«dn»r N-ichr."> zulässig. - Unvrrlangl« Schrtftstüch» w^rd«> nicht ausdrvxchrk ßin Regierungsappell an die Wirtschaft? Ministerrat in Berlin über -le Maßnahmen zur Preissenkung. Die Grundlinien -er Briand-Avle. — Düsseldorf geräumt. — Vor dem erneulen Scheitern der Londoner Schuldenverhandlvngev. Der Brückenkopf Düsseldorf geräumt. (Durch«»,kspr»ch.) e »ormtttag «ege» » UHi französische» Besatz»«« legtmeut -«rrallerie, bat Gefährliche Aufkäufe -es Kandels. Berlin, 28. August. An Lern Ministervat, der heute 11 Uhr bet dem Reichskanzler zaffammengetreteu ist, nahmen alle in Berlin anwesenden Kabi ne ttsmitglieher teil. In erster Linie dürste» die Besprechungen der Behandlung der französi schen Note diene», obwohl daS Programm offiziell die Er ledigung laufender Angelegenheiten vorfleht. Unter diesen laufenden Sachen dürste aber bet der heutigen Besprechung vor allem auch di« Prcissenknngöaktion der Regierung stehen. Die Entwicklumg, die daS Wirtschaftsleben in den letzten Wochen genommen hat, hat zu einer schweren Beunruhigung der Bevölkerung geführt. Die allgemein einsctzende Preis steigerung veranlaßt« wette Handelskreise z« einer Auffüllung ihrer Lager, die durch die AuSfichie« ans dem Markt i« keiner Weise begründet mar. Diese Aufkäufe, die an die schlimmste Hamsterzeit erinnerte«, haben wieder da»« beigctrage«. die Preisschraube i« Erwartung einer weitere« Verteuerung immer schärfer anznzieheu. Die Aktion der Regierung, -er sich auch dt« großen HairdelSverbünde äuge schlossen haben, de- zweckt, diesem schädliche» Treibe» Einhalt zu gebieten und durch A «fklärungzu einer Beruhigungder Ma ssen betzutragen. Die groben Verbände haben bereits ent sprechende Rundschreiben au ihr« Unterverbände gerichtet wü st« au-fgefordert, den vorerwähnten Tatsachen Rechnung zu tragen. Besonders gilt die Preisaktiv« der Regierung der ganz unbegründete« Preisspanne zwischen Rohprobnkten und Fertigsabrikateu. Die heutigen Beratungen dienen speziell der Aufgabe, z« verhindern, daß der Handel zu den jetzigen un berechtigte» hohen Preise» sich Lager hinlegt und eventuell Gefahr läuft, seine Hamsterwar« später wieder billig abstoßeu zu müssen. Uim die übertrieben« Kauftendenz zum Aufhören zu bringen, dürste -er heutige Kabincttsrat eventuell eine« Appell an die deutsche Wirtschaft formulieren, m» sie vor un überlegte« Auskäufe« zn warne«. Neue Vermittlung im Dauarbellerflreik. Berit«, 35. August. Der NeichSarbeitSmtntster hat am Montag mit -er Spitzenvrganisation der Arbeitgeber verbände d«S Baugewerbes Fühlung genommen und ver- sucht, beide Parteien nochmals an den Verhandlung», ttsch z« bringen. Diese Siesprechungen führten zu dem Er gebnis, dah die Arbeitgeber die Verbindlichketts. «rklärnng -eS von den Arbeitnehmern abgelehnten Schiedsspruches durch den NeichSarbcitSministcr beantrag, tem Wie wir dazu Horen, ist eS noch sehr zweifelhaft, ob diese BerbinblichkeitSerklärnng wirklich anSgesproche« wirb, da bi« neu« Tarispolitik d«S NeichSarbeitSminifterinmS möglichft ver meiden will, amtlich durch Berbindlichkeitserklärnng von Ge samtschiedssprüchen in di« großen Wirtschaftskämpfe ein» »««reisen, um dadurch eine Einigung zu erzwinge«, die für die gesamte Wirtschast Nachteile nach sich ziehe. Zu dieser Aende- rung der Taktik ist das NeichSarbeitSmtnisterium vor allem durch das Eingreifen im Bauarbetterstreik in Rheinland und Westfalen gekommen, wo die Berbindlichkeitserklärnng des von de« Arbeitgebern abgelehute« Schiedsspruches daM führte, datz die Industrie infolge der dadurch höher werbende« Baukoste« die Aufträge zurückzog. so datz dadurch sowohl für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer ein beträchtlicher Schade» erwuchs. Wie aus Arbeitgeberkreisen verlautet, hat man dort die Berbiu-ltchkeitSevklärung auch nur beantragt, um sich vor dem Vorwurf zu schützen, datz man nicht alle im Schlichtung», verfahren vorgesehene Enigungsmögffchkeiten benutzt habe. Ein Beweis dafür, wie ernst die Lage von Arbeitgeber- fette angesehen wird, ist die Tatsache, datz die Maßnahme», die man für die Generalaussperrung getroffen hat, auch an- gcsichtS -es neuesten Schrittes des RcichsarbettSmtnisteriumS nicht auögesetzt worden sind. Falls es nicht in letzter Stunde noch zu einer Einigung kommt, werden am Freitag etwa SW NW Bauarbeiter tu Deutschland entlassen werden. Fm Reichsarbettsmtntsterium fanden am heutigen Vormittag Besprechungen statt, in denen eingehend zu der Lage Stellung genommen wurde, die tu Verbindung mit dem Lohnkampf bei der Reichsbahn i« engsten Zusammenhang mit der vo« ber Reichsregierung angeftrebte» PreisseukuugS- aktio» behandelt werde« mutz. Ferner hat «an sich l« NeichsarbeitSmiuisterium gestern mit dem ber Reichsbahn gegenwärtig drohende« Lohnkamps fehr eingehend beschäftigt. Entsprechend ber Schlichtung», ordnnng hat der ReichSarbettSminister bereits ein gegriffen und sich zur Einsetzung eine» Schlichter» bereiterklärt, der allerdings erst noch ernannt werden muß. Beiden Parteien wird «och im Laufe des heutigen Tages diese Taffache mit- gcteilt werden, und man wird voraussichtlich schon morgeu zu den ersten Verhandluirgen zusammentreteu. Ablehnung des Schiedsspruches im «uhrdergdan. Esse «, 85. August. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, haben die vier Bergarbeiterverbände an den ReichS- kommissar Mehlich ein gemeinsames Schreiben gerichtet, in dem sie den am IS. ds. Ms. gefällte« Lohnschiedssprnch einmütig ablehnen. Kein Fortschritt durch die Antwort Briands. Noch kein konkreier Konserenzvorschlag. Berlin, 25. August. Die Verzögeruirg der Veröffeut lichuug der französischen Antwortnote soll angeblich damit zu fammeUhängen, daß der französische Auscenminister Painleve die französische Presse selber über di« französische Stellung nahme zur deutschen Anregung eines Sicherheitspaktes unter richten null. Painleve kann angeblich erst am Donnerstag von seinem Urlaub zurückkehrrn. Diese Begründung muß an gesichts der Wichtigkeit -es Objektes aber berechtigtem Zweifel begegnen, um so mehr, als den Franzosen sa -er ausdrücklich« Wunsch der deutschen Regierung nach einer früheren Vrröffent» ltchuna hinreichend bekannt mar. Die Antwortuote, di« sich als ein Dokument von sechs Seite» Umfang darstellt, berührt di« drei Hauptgefichtspunkte ber letzte« deutsche« Rote, und zwar die Frage der Schieds- verträge, die Frage d«S Völkerbundes in Verbindung mit den deutsche« Einwände« gegen de« Artikel IS und die Rückwirkung des Sicherheitspaktes auf die bestehenden Verträge. Eine be stimmte Einladung z« einer Konferenz oder einer Zusammcu- k»«st scheint in der Note nicht enthalten z« sein. Dem Ver- nehmen nach ist auch in der langen Unterredung, die zwischen dem Außenminister und dem französischen Botschafter bei der Ueberreichung der Note stattfand, eine solche Anregung i« konkreter Form noch nichtgegeben worben. Fm übrigen vermeidet di« Note irgendwelche bestimmte Stellungnahme zu den im bisherigen Notenwechsel berührten Problemen. Sie geht vielmehr um verschiedene Einzelsrage« geflissentlich herum «nd verweist überall ans die Notwendigkeit künftiger mündlicher Verhandlungen. So wird z. B. der deutsche Etn- wand gegen die französischen Wünsche nach alleiniger Garantie der Ostvcrträge dadurch zu entkräften versucht, -ah die prak- tische Anwendbarkeit einer solchen Bestimmung als äußerst minimal bezeichnet wird. Auch die schon vor einigen Monaten 'bekauntgewordene Taktik, in unbequemen Fragen Kompe- teuzschwterigkeiten einznwenden, bestätigt sich im Wortlaut -er Note. Dies gilt vor allem für die vo» Deutsch land gewünschte Acnderung des Artikels IS des Völkerbunds, Paktes, für die die angebliche alleinige Zuständigkeit des Völkerbundes vorgeschoben wird. Nach dem vorläufigen Ein- druck scheint es sich bei dem Dokument im wesentlichen nur um einen formalen Akt zn handeln, -er in -er Sache selbst keinen Fortschritt im Sinne der deutschen Anregung vom S. Februar bringt. DerSffenMchung der Nole Donnerslag? Paris, 85. August. Aus dem Außenministerium wird sveben. mitgeteilt, datz die französische Note nicht, wie vorgesehen, am Freitag, sondern schon am Donnerstag der Oeffeutffchlichkeit übergeben werden wird, «eil sonst der Zeitraum zwischen der Uebergab« «nb der Veröffentlich«»« zu grob kein würde. Deulschnalionale und Sicherheilspottlik. Berlin. 25. August. Bon matzgebender deuffchnationaier Seite erfahren wir: Das völkische „Deutsche Tageblatt" ver öffentlicht eine vertrauliche Entschließung deS Vorstand» eines deutschnattonalen Landesverbandes, in welcher das Vertrauen zu Versicherungen -er Führer der Partei ausgesprochen wird, „wonach der SicherbettSpakk in dem auf deutsches Land und deutsches Volk freiwillta Verzicht geleistet wird, mit den Stimmen deuffchnationaier Minister und Abgeordneten nicht zum Abschluß kommt". Darauf beißt eS wctter: „Der Vorstand steht deshalb in Len Erklärungen deS Fraktionsvorsitzenden Grafen Westarp im Reichstag, wonach bei der deutschnattonalen Fraktion der ernste Wille zur Mitarbeit am Zustandekommen deS Sicherheitspaktes höhte Sicherheit, eine Besserung seiner Lage, eine Erleichterung des Versailler Diktats und anderer Verträge brächte, nur taktische Wendungen, um zurzeit den Bruch der Ko- alttion zu vermeiden." Um Frrtümer zu vermeiden, wir- noch einmal der Wortlaut der Erklärung, die Graf Westarp namens der Reichstagsfraktton am 22. Full im Reichstag ab gegeben bat, wiederholt, und in der der Standpunkt der Fraktion authentisch folgendermaßen festgelegt ist: „Gewiß, wir hegen lebhafte Zweifel und Sorge, ob auf dem Wege, den die französische Note eingeschlagen hat, der Friede der Welt wirklich gefördert würde, und für Deutsch land ohne neue und diesmal freiwillig übernommene mo ralische Belastungen und unerträgliche Verzichte, eine er böte Sicherheit, eine Besserung seiner Lage, eine Erleichterung der Leiden der besetzten Gebiete erzielt werden kann. Fch glaube mich nicht darin zu irren, daß diese unsere Zweifel in weitesten Kreisen unseres Volkes sehr lebhaft geteilt werden. Aber anch wir sind ernstlich gewillt, alle Möglichkeiten, die sich trotz dieser Zweifel nnd Bedenken erhebe», im Fnteresse deS allgemeinen Friedens Europas «nd im deutschen Fnteresse ansznschöpscn. Wir lehnen also die Gcdankcngäna«, um die es sich hier handelt, keineswegs ab. Darum könne« wir nnö auch mit denjenigen Teilen der hente veröffentlichten Ant wortnote einverstanden erkläre«, in denen der ernste Wille Deutschlands, anf dem eingeschlagenen Wege sortznschrciten. sowie der Wunsch betont wird, anf diesem Wege zu einem Ziele zn gelangen." ES ist selbstverständlich, daß Liese FraktionSerklärung nicht lediglich taktische Wendungen enthält, sonder« dnrchans ernst «nd sachlich gemeint ist. Düfselbvrf. «. A»g«st. He»te vormittag habe« die letzte» Tr«p»e« »er — eiu« Abteil««« Infanterie »nd ei» Regiment Kavallerie, da» recht»rhet»1scheDitfselb,rf»erlaff«»«»b damit »er Brücke, Düffel»,rf «mH sich »iereinhalb. teder fre Ser »»Man«- be-auerl »te Rüumung. lcktgnrr Drahtdrrtcht der ^>r,»d««r R«chrtcht»»"s Pari», 25. A-mMst. Die RS»« »«g -er Gauktio»S> städt« ist vo« ber fra«,»fische, Presse ebenjo-weutg bespreche« worden, wie die RSummna ber Ruhr. Lediglich der „Mattu" erklärt heute fein Bebauer«, M -atz man di« Städte geräumt Hab«, bevor «och die deuffch-französischen Handel». vertragSperhaudlnnge» beendet feie«. Frankreich habe damit wieder ei« wichtiges Pfand aus der Hand gegeben. Fortführung -er -eutfche« Gefangenen. Düsseldorf. 25. August. Die Franzosen haben die deud» sche» Gefangenen auS dem Ruhr- und Sanktiousgebtet mitgenommen. Die noch schwebenden Fälle werde« vo» Kriegsgericht in Bonn abgeurtetlt. während die Akte« ber aufgehobene» Kriegsgerichte nach Mainz transportiert wurden. Nene Derdvke -er Rheirrlandkommisslon. verli«, Sö. August. Dt« Fuieralliierte RHeiulaudkou». Mission hat dem Deutsche» Automobilklub verböte«, eine Flagg« «, führen, di« geeignet sei, „Zwischenfälle her- beizuführen". Ferner wurde di« Aufführung von „Hujare». fteber", „Roseumontag" und „KönigSgrenadier«" »erbäte«. Linke, Steuern und Zölle. In der „Natioualltb. Korr." lesen wir: „Die sozialdemokratische «ub demokratische Presse — von den Kommunisten ganz zu schweige» — gibt sich redliche Mühe, einen kleinen Stur» gegeuSteuer» «nb Zölle tm deutsche» Volke zu entfachen. ES will aber nicht recht gelingen. Es gibt doch immer noch Leut« in Deutschland, denen bekannt ist, baß die Grunbzüge der teuergesetzgebung seinerzeit von der Weimarer scn worbe» find. Mau braucht ja nur au Umsatzsteuer, an den erinnern. jener Gesetzgebung in der Opposition «nb leisten eine heftige Kritik gegen^et« von thueu ftp opof ik gegen et« von tyueu selbst ge- schaffen«» Steuersystem, um dessen Verbesserung bi« heutigen Regierungsparteien sich redlich bemüht haben. Di« Links Parteien kommen in ihren Angriffe» z» de» seltsamsten Widersprüche«. Die Demokraten, in«, besondere ber Abgeordnete Fischer, suchen nachzuweisen, baß die Wirtschaft viel zu stark belastet sei. DaS „Berliner Tage- blatt" bringt in seiner humoristischen Beilage sUlk) ein Bild, in dem der ReichSftnanzmtntster gezeichnet ist, wie er der deutschen Wirtschaft „den Saft abzapst . Die So-talbemo- kraten behaupten anderseits, „kein Land hat eine so u». soziale Steuergesetzgebung wie Deutschland. Nicht ber Reich, tum wird besteuert, sondern die Armut". (Abg. Herz am 7. August.) Dagegen schreibt daS ltnkSdemokrattsche „Tage- buch" vom 15. August» „daß von den besitzenden Klaffe« per Saldo noch immer mehr gefordert wird, al» bet einer pein lichen Regelung notwendig wäre". Man sieht, die geschäftstüchtigen Demokraten, die noch vor wenigen Monaten in ihrer Presse von riesengroßen Geschenken des Reiches an die Großindustrie flunkerten, spielen sich zur Abwechslung als die Vertreter der Wirtschaft auf. DaS wird vergebene Liebesmühe sein. Die maßgebenden Kreise der Wirtschaft wissen sehr wohl, daß nur unter ge» ordneten Reichsfinanzen die Fortführung einer staats» erhaltenden Politik möglich ist. Sie wissen weiter, daß die Steuergesetze — wie alle Kompromisse — ihre Mängel haben mögen, daß sie aber im großen und ganzen von richtigen Ge- sichtspunkten geleitet sind. Der stellvertretende Vorsitzende des Steuerausschusses de» ReichSverbandeS ber deutschen Industrie, Herr F. HauS. mann, belenchtet tm Metten Heft der „Veröffentlichungen ber Steuerstelle" dieses Verbandes die Entwürfe zu den nun mehr zum Abschluß gekommenen neuen Steuergcsetzen vom Standpunkt der Wirtschast aus. Diese Schrift bringt u. a. laut „Köln. Ztg." eine nähere Untersuchung des SchlogworteS der Vereinfachung deS Steuerrechts. Grundsätzlich werden hier die Wege, die der Gesetzgeber in den Entwürfen gegangen ist, wenn auch mit bestimmten Einschränkungen, an- erkannt. Die Schlußfolgerung des Verfassers, daß die Wirt» schaff nicht der Steuern wegen da sein, sondern umgekehrt die Steuern ber Wirtschaft wegen, der Staatswirtschaft sowohl wie ber Privatwirtschaft wegen, wird man voll und ganz an erkennen können. Ebenso wird man heute, tm Rückblick auf das einstweilen vollendete Gesetzeswcrk, bas Urteil des Ver- safferS über die Gesetzentwürfe gelten lassen dürfen, daß hier, trotz der Notwendigkeit einer stark kritischen Einstellung, tm ganzen genommen eine großzügige Arbeit geleistet ist. Ein sozialdemokratisches Meisterstück war die Stellung zum Finanzausgleich. Der „Vorwärts" ver- vsscntlichtc in Nr. IW eine lange Erklärung der Reichstags. sraktion, in der sie ihre Zustimmung zu dem Gesetz erklären wollte. Nachdem lang und brett die Vorzüge deS Gesetzes ausgezählt sind, erhebt mau am Schluffe „aufS neue schärfst«» 8
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite