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Dresdner Nachrichten : 05.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192512058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19251205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19251205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-05
- Monat1925-12
- Jahr1925
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- Dresdner Nachrichten : 05.12.1925
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Koanobeud, 5. Dezember 1925 — ,vre»dner Tlachrlchiea" — Nr. 569 Seile 5 >l>nd»s b»b«( ll »dr bereit. « »o, bl ave« bcäirtj üchnet, 2 dt« Neue, csdnei leotsi-, chajie, lgeölich lei, iiir dianiea trete, ,t> »er. !l>ri«ev er ivedck r dazi» nzcitel n, vrr- >tch die in dal, >9ch n saust :be»dct Sgedez ivieuiel onnaie ihr in irntlich igemiij rei bi« c schall« iiaiür» , ersien ii oder dt, die >cr der deiner Bubi- lebe sie ii ii mit >»ädi,i« gesagt: au um m san. net sei. chlacht- Probeil e Sin. >ell" - ,en, in n iiber ?ilie»de ich ge- rlicßest landest, geivib Augen sic de» einen cn doch vte ein runder n, kein ird sich h seid» a walte lrgant" Damen > einen - Sl^nt bsi de. enigeri rungen »1 K, l edlzi, ibons Schleim, lisch. ? Tempel. Mensche« und Tiere am NU. Heimatschntz-Vprtr««. Der Sächsische Hetmattchutz begann am Donner-tag ein« neue Vortragsreihe. E» in fast ttverslüsstg, «u bemerken, daß der VerelnShauSsaat auch diesmal wieder voll besetzt war; diele Möglichkeit, sein Wissen nach allen Setten hin unter «u- verlässiger Führung «u beretchern, lassen sich heute breite «reise der Dresdner Vevölkerung nicht mehr entgehe», und e« schetnt hier. alS ob in« Vedürsnt» narb Fortbildung die »am- haften Männer und Kraue» der Stadl eins mit den jungen Schülern und «austeuten und Arbeiterinnen wären, man sieht unter den Besuchern Vertreter einer jeden dieser Schichten. Diesmal ging die Wanderung unter der Führung eine« wissen. Ichasltichen Mitarbeiter« der Jca. des Dr. M. Sitklt, nach Aegypten hinunter, unsere» Erinnern» schon »um »weiten Male in dieser Jahreszeit! der erste «egyptenvortrag. der die Vvgelwelt dcS Nillaiide» behandelte, war in der Tat eine so ausgezeichnete Leistung gewesen, daß ein neuer versuch wohl gewagt werden durste. Und der Veisall der Zuhörer war am Schlüsse wieder sehr herzlich. Wie schon daS Thema verhieb, brachte Dr. Rikli nicht» Sondersachliches, sondern ein bunte» Allgemeinbtld de» sagcnhasten Lande», lind man kam so in die Lage, nicht nur die» und jene» lebendige kleine Detail sestzuhaiten, son- der» auch Vorurteile zu erkenne». Dazu gehört der Glaube an da» glückliche Aegypten. Wir Nordländer träumen unö ja so gern et» Fabelbild vom Süden zurecht. Vom Lande der heißen Zone, wo Milch und Honig stießt, und die gute Natur dem Menschen da» Schlimmste an Arbeit behutsam auö der Hand nimmt. Nun, mir sind am Donnerstag gesahren, von Genua über Alexandria nach Kairo, der Oase Siivah, Luxor, Assuan, Abu Stmbcl bi» Wadi Halsa, aber vom Schlarassrn- tum der Aegypicr habe» wir wenig zu sehen bekommen. Eher von einem Völkchen, da» in harter, unter glühender Tonne doppelt harter Mühe sei» Korn erbaut, seine Schlammhütten errichtet. Den ganzen Nil hinunter tönt dav einsörmtge Me. ränsch der Takije, der Wasierschövkräder, und den ganzen Nil hinunter sieht man die geduldigen großen schwarzen Ochsen und die Kamele Stunde um Stunde im Kreise am Hebel wa»> der«, mit dessen Krast Eimer um Eimer da» rettende Wasser auS der Ticke de» Flusses hcransgchobe» wird. Der arme Fellache aber, der kein Zugvieh besitz», spannt sich eben selber an den Hebel und müht sich mit der Ausdauer de» Tiere» Stunde um Stunde, Tag um Tag. Was für ein knmmer- bedrücktes Dasein. Und doch sicht man keine bösen Gesichter, keine Mienen der Auflehnung und de» Trotzes: vielmehr fällt rtiiein die Lustigkeit, die immer wieder an» den schwarzen Augen blitz«, geradezu ans. Sle scheinen eine persönliche Liebe zum Vater Nil zu rmpsinden: man sieht sie mit Hellem Be hagen im Flusse baden, man sieht die Jugend kleine Barken darüber paddeln, man sieht sie daS Waller in dick ausaeblähteu Zirgenhäuten auf dem Nücken landeinwärts schleppen, un geachtet. daß eben daneben ein Esel seine Notdurft inS Wasser verrichtete. Dieser Nil, der ein Segcnbringer sür daS Land ist, zerstört im selben Augenblick auch da» Volk. Er ist über sättigt mit KrankheitSkeimen; schon in die Körper der kleinen Kinder dringen sie ein, die ihre Mütter noch freudenvoll im Wasser strampeln lassen. Und dann ist Aegypten da» Land seiner Vergangenheit. Man fährt wohl stundenlang mit Staunen an den großartigen Bewässerungsanlagen von Assuan vorbei, die die Engländer als gewaltige Denkinalr ihrer Ingenieurs»»!'« errietet haben und mit denen 20t« Quadratkilometer Landes fruchtbar ge macht worden sind: man sieht diese versteinerten Werke der Technik der Gegenwart, sieht die Nilstannv und wie daS Wasier dann in einem Strudel, daß einem die Sinne vergehen, hinnnterschießt. Und vom Bord de» Schisse» tönt derweil der einförmige ArbeitSgesang der Besatzung: Eli — Hell: Nur Mi» — Wir leiden! Aber dann sicht man diese stummen iLilell,asten Zeugnisse dcS Altertum» hinauswachsen, sicht die verrunzelten Memnonösäulen, die eherne Gleichmut de» KönieS NainscS, und steigt zuletzt, hinter dem alten Theben, wo die 5000 Sphinxe ragen, in» Tal de» Schweigen» hin« unter, wo 4» Könige beigrseht liegen, und wo Lord Earnarvvn mit Earter zusammen den Tut-ench-Amun wtedersand. vom Gegeiiwärtlgcn und vom Gewesenen. Wir sahen eine Bildersolae, von der sich manche» clnvrägte und vielleicht manches zu anderer Stunde wieder wach werden wird. Und wer möchte solche Bereicherung missen! Die Dittoange des Bettelmönches nehmen ihren ungestörten Fortgang und sind, säst möchte man sagen, zu einer ständigen Erscheinung geworden, die einen sozial-erzieherischen Werl besitzt, indem nie daS Publikum ge rade in den Stunden, in denen eS sich nach deS Tage» Arbeit sorgloser Erholung hingibt, an die Alten und verlassene» er- innert und zur Erleichterung de» Lose» derselben in unans- dringlicher Weise aussordert. Trotz der schwierigen Lage, in der sich gegenwärtig unser gesamtes Wirtschaftsleben befindet, ist die Opserwilligkeit nicht erlahmt, eher da» Gegenteil. DaS Mit- gesiihl mit den Allen ist wachacruscii und macht sich mitunter in ergreifenden Worten Luft, von kleinen Erlebnissen, die sich öfters wiederholen, ist manches zu erzählen Sehr häufig fallen Aenßrrungen von den Spender», wie z. B.: »Wer sich eine! Flasche Wein leistet, zahlt gern einen ObnIuS für Ihre Altcn."j Geradezu rührend ist ev milunter, wie alte Damen, die offen. bar i« ganz bescheidenen Verhältnissen leben «nd sich nur Sonntag» etwa im Zoologischen Garten den Genub de» dort», gen Konzerte» gönnen, in sreunditcher Weise einen Fünsziger oder Groschen spenden, In einzelnen Erholungsstätten, wie z.V. im Nat»keller, hat sich ein Stamm von Spendern gebildet, der schon die Gaben bereithält und dem vettelmönch bet seinem stereotypen Lieblet» in» Wort sällt: »Sparen Sie sich nur die Worte, wir kenne» Sie ja längst", oder: .Da kommt unser guter vettelmönch, bei dem müssen wir wieder etwa» zeichnen." Die Gäste eisern sich gegenseitig zum Spenden an. Ei» Herr Hilst auch gelegentlich selbst bei seinen Bekannten sammeln. Ein hübsche» Gegenstück zu de» alten Damen bilden junge Hochschüler, dir auch heule nicht mehr im traditionelle» lieber» sluß leben, sondern, der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, recht sparsam geworden sind. Da kommt e» mitunter bei Nuinpelmayer. auch im Italienischen Dörfchen vor, daß eine ganze Gruppe zusammenschiebt, ein jeder zehn Pfennig steuert und so neben dem Schersletn der armen Witwe ein Scherslein der armen Studenten gestiftet wird. So spiegelt sich in den Eintragungen des Saminelbuchcü in demokratischer und inier- nationaler Gleichheit der Ausdruck der Nächstenliebe wider. DaS Spcndenbuch stellt eine ganz interessante polyglotte Auto- graphcnsammlung dar, in der neben deutschen Schristzügen und Namen auch alle Siaaten Europa» vertreten sind: dicht über drei griechisch geschriebenen Namen stehen türkische Schrislzüge iNumpelmaycrj. einige Seiten vorher haben im Bellevue ein Ehinese, dann einige Japaner ihre Hieroglyphen eingczctchnet, im Laufe des Sommer» auch ebenda ein indischer Nadja und verschiedene Vvllblntaincrikaiier: auch ein jiddisch geschriebener Name kvinmi vor. Freilich die meisten Eintrag»,,, gen werden ohne Namensnrnnungen gemacht, vielsach anS Bescheidenheit. .Laß die Linke nicht wissen, wa» die Nechte gibt." Manche Spender wählen Pseudonyme: so komm« der Herr .Onctschbentel", auch ein .Sultan" mit seinem .Pascha" bei Mampe des öfiercn vor: ein eingeslcischter Junggeselle aus dem Weißen Adler nenn« sich nur .Junggeselle". Stammtische wähle» mitunter Scherznamen, so ein paar alte Herren in einem Tanzlvkal nennen sich .Alte Esel", .weil sie ausö Etö tanzen gehen". Bei Kneift an einem Tisch drei Gäste: der eine zeichnet unter „Sinai", der andere unter „Horeb", der dritte wühlt den Berg der christlichen Sage „Tabor". Die Gäste der Wcinzellcn im Nalökelicr nennen sich oft nach ihrer Klause: „Mosel", „DeideSheimcr" usw. Auch kurze Sinnsprüche stall der Namen finden sich: so die Nandglosse: .Schützet die Jugend, ehret daS Alter und helfet thm!" Die Höhe der Zeichnungen schwankt von hundert NclchS- mark lein Fremder im NaiSkellcrs bi» herab zu 4 Pfennig, die ein junger Herr lachend auv seinem Geldtäschchen schüttete mit den Worten: „Da, der Nest meines vermögen»!" Fünsmark- scheine sind zwar Naritäten, aber Nealitätcn. Markstücke lausen häufig ein, Fünsziger bilden die normale Spende: aber auch Zehn- und Fünspsenniger sind mit Dänk begrüßt. Ja, den kleinen Gaben hastet mitunter ein besonderer Netz an. Nicht die Gabe, sondern die Gesinnung ist daS Wertvolle! ES ist zu Herzen gehend, wie manche sich entschuldigen, daß sic nicht reich- licher zu geben imstande wären, und dann erscheint nicht seiten sogar ein Fünsziger aus dem Tisch. Bei Nuinpelmayer lras ich einige Zeit lang einen alten jüdischen Herrn, der mir bet jedem Besuch, ohne daß ich ein Wort sagte, einen Fünfmarkschein überreichte, aber der ungenannt und unbekannt bleibe» wollte. Die Bittgänge führen zu Anknüpfungen persönsicher Be. zichungen. Herr Ptanvvtrtuosc Wagner stiftet mir regelmäßig einige Karten zu seinen hervorragenden Künstlcrabenden, dann habe ich für einige alte Damen Freitische gewährt bekommen. Ein Herr hat sich für WeihnachtSspenden eine Liste alter Schütz linge geben lassen, Herr Dentist A. Zonenstetn, Prager Straße 54,11., hat sich zur unentgeltlichen Behandlung unserer Pfleglinge bcrciterklärt und Herr Winter-Tymian zur ver- ehrung von Freikarten zu seinem Theater. Ein Herr in der „Traube" meinte, wie mancher andere auch: „Ich gebe grund sätzlich in Lokalen nichts. Nennen Sie mir aber Ihre Post- jchccknummcr!" Ich gab unsere Nummer 723 an: Erfolg: Zehn Mark. Ablehnungen sind selbstverständlich gar nicht» seltenes, zumal da ich oft die gleichen Gäste an verschiedenen Orten treffe, auch natürlich nicht erwarten kann, daß die freigebigsten Spender bet scder Begegnung den Beutel ziehen. Dann hcißt'S mit sreundschafilichem Kopfnicken: .Da» nächste Mal!" Mit unhöflichen Worten oder unwilligen Gebärden bin ich tn den letzten schweren Zeile» nie abgewiesen worden. Die Erträgnisse der Bittgänge dcS Bettclmönche» betrugen im Juli 013 NM., im Anglist 554 NM., im September 530 NM. und im Oktober 1478 NM., also ln den vier Monaten zu- sammcn 3870 NM. Zu dieser Ernte deS BettelmönchcS kommen im Lause deS Sommers noch Gaben unserer überseeischen Wohltäter Hinz», die freilich nun ihren Abschluß finden, da die betresscnden Hilfsorganisationen sich auslösen. Der German Distreß Nclief Fundin, London, sandte außer den Kleidern noch 10 Pfund Sterling und Herr H. Mcnschke, Vorsitzender deS KindersprisiingSvercinS tn PittSburg, 25 Dollar, Frau G. Pusinelli, Vorsitzende eines FraucnvcreinS in London, spendete alS langjährige Gönnerin gelegentlich eine» Besuche» bei uns 5» NM. Wir nähern unv der Weihnachtszeit nnd sammeln schon allerhand, wie: Kleider, Ecbuhwerk, Wäsche, Tabak, auch andere Sachen, um öl« v,ihnacht»spend« etwa» relcher als dl« übrige» auSzustalten. Die «tlsenlchafMch» «usd»u«e de» Weinböhla«» Urneaseldes. Wie ln den Nummern 482 und 4VS der .Dresdner Nach, richten" vom Oktober diese» Jahre» berichte» wurde, ist zwischen Weinböhla und Sörnewitz ein ausgedehnte» Urnen- seid ausgedeckt worden, ans dem Dr. Blerbaum von der Dresdner Museumöabteilung sür prähistorische Funde im Oktober und November umfassende Ausgrabungen vorge nommen hat. Diese Ausgrabungen haben eine begrüßens werte Bereicherung der AltrrtumSwtsicnschaft gezeitigt. In einem Vorträge, den Dr. Bierbaum über seine Arbeiten am 8. Dezember im Schulsaale von Weinböhla hielt, führt« der Forscher viele» Interessante über Altertumswissenschaft im allgemeinen und über die Eingrllppterung der Wetnböh- laer Ausgrabungen und Funde in diese im oesonderen au». Ausgehend von der EiSzctt, entrollte er die ganze prähisto rische Epoche unseres Vaterlandes bi» zum Beginn des ge schichtlichen Zeitalter», da» an den Anfang des Jahre» Ü2S n. Ehr. zu legen lein wird. Die Weinböhlaer llrncnfunde ge hören tn die Zeit von 1200 v. Ehr. bis etwa 1000 v. Ehr, E» sind keramisäic Gefäße iLetchenbrandurnenj au» der mittleren Vetchrnbrandzcit, Bon >70» v. Ehr. bis etwa 400 „.Ehr, wur den in unserer Gegend die Leichen verbrannt. Mit ziemlicher Sicherheit kann vermutet werden, daß die Urnenselder von tilyrischen Bvlksstämmcn hcrrühren. die in jenen Zeitläuften an der Elbe saßen. Das Urnenseld, baz Dr. Bterbaum i« Weinböhla ausgebeutcl hat. besitzt einen Umfang von etwa 240 Quadratkilometer. Bloßgclcgt hat er unter Assistenz seiner Gattin etwa 50 Grabstätten, Als jüngste Entdeckungen sind noch ctniae Urnensunde hinziigekommen. die einem zweiten Urncnseldr an der Großcnhatner Straße in W.ln- bölila rnlstammcn und die Gutsbesitzer Thüriacn aus seinem Flurstück ausaefuilden hat. Diese Stücke sind nach ihrer Form und Berzicruna — eS Handel! sich um Schnur- oder Band- aesäße — noch älteren Datums. Der Forscher weist sie in da» Jahr 20«« bis 22l« v. Ehr, E rwiesen wird durch die Funde, daß die Geaend zwischen Dresden—Meißen—Großenhain und Mvritzbura srühzeiiia reich besiedelt aewescn ist. Dabei deuten alle prähistorischen Funde, die tn diesen SiedliniaSgebictcn gemacht werden, »»verkennbar auf illnrtschc, krliische und ger- mantsche Urbewohner hin. Dr. Bicrbaum betonte besonder», daß e» als durchsichline und tendenziöse Entstestiina der Wissenschaft anaeichc» werden muß, wenn slawische National- politikcr iTschechen und Polens die AiiSnrabiinacn aus da» Vorhandensein slawischer Nassen in unseren Gebieten tn der Urzeit beziehen möchten, um damit für das Selbstbestlm- »ninasrecht der Völker ihnen genehme Folgerungen hcrzu- lcltcn. von besonderem Wert ivarcn Lichtbilder, die der Forscher zeigte un-d durch die die Anordnung der Grab- kaminern, wie diese beim Graben gesunden worden sind, doku mentarisch belegt werden. — Beratungsstelle in NnswertunaSanaeleacnbclten. Bei« Fürsorgeamt, Landliansstraße 7,8.. Zimmer »7, befindet sich eine Beratungsstelle, in der Nat und Auskunft in Auf- ivcrtunaösraaen an die vom Fürsvracamt unterstützten Per sonen an de» Wochentagen Montag. Mittwoch und Freitag, mitians von ll bis l Uhr, unentgeltlich erteilt wird. —* Die Deutsch-Englische MitielstandSlulsc veranstaltete am 30, November im dicht gefüllte» großen VcreinöhauSIaale ihr erstes diesjähriges Winterkonzert. Konzertmeister Jan Dahmen spielte, von seiner Fra» begleitet, zwei Nvmanzcn von Beethoven, die Zigcuncrivcisen vvn Sarasate und de» Tambourtn chinoiö von KreiSlcr. Frl. Kutzsch- b a ch sang, begleitet von Herrn Htntzc, Lieder vvn Schubert, Lvewc und Josef Strauß. Herr Bnk spielte die Sinfonischen Etüden von Schumann, daS Prclude »nd Nocturne von Ehopi» und das Fenx d'arlistce vo» Debussy. Stürmischer Beifall bankt« den Vortragenden sur ihre glssnzciidcu Dar bietungen. — Srastpaftverkehr «ach Gelsiag. Sonntag ab Kalserrasö. Haupt» bahnkios, )48 ltbr früh. Stü.tsahrl b Uhr nachmittag» ab Welsing. Sportgerät wirb mitgenommen. Plapbcsiellungrn dringend ndlig Hauptpostamt Postvlay 2, Briefausgabe, Schalter b, Fernsprecher >2052. und P.-A, Welsing, — Johann Straus, im NewerbehanS. Für da« morgen Sonntag, 7)4 Uhr, tm GeivcrbchauS statlstndende Fohann-Straug-Gasllptel und Sonder-Konzert der gesamten Dresdner Philharmonie unter drm Ulet „Ein Strang von Strang" werden aus Wunsch auch numerierte rilchpläpe auSgegcben. Diese und auch wie bisher unnuniericrte Tischplätzk sind im Barverkauf zu haben bet F. Nie«, Seebrage 2t, — Theater am Wasaplatz. „T t n Fehltritt" oder „W rr lst der Vater?", eine pikante heitere Geschichte In drei Akten von Burg und Taufstein, bleibt deS anhaltenden GrsolgeS wegen tn der Premtcrenbeseviing noch kurze Zelt aus dem Svlelplan, — Am Sonntagnachmittag 8)4 Uhr findet die Wic-erhotungSvorsiclliing de« sltnsattigen Märchens „H ü n s e l u n d G r e I e l" von Sophie Hennig statt. Vorverkauf ununterbrochen im Tbcalerrcslaurant lTel. 40l2v>. L"S.a! Bonbonniere Sammeln Sle Gutscheine p e rn- eusel»' bert - !> e n z- e vcr- Grade- ig de« -artwig. udlichen stlavier- igvereia Simon. nabend, ' F. S. ltn» sNr Nardint Sopran. n Kla- :>crmlt- mehr lchulter tendem rghetto shoptn- Ignaz a b c t b käthe aiisz». „Nttter innere ertcnen ? iSpnnkt ibr von cthester. ile daS Begriff ergäbe. reckte em be- selsptel ' und lbrtae» nickt nur schöne- Stimmcnmaterial. sondern anck rühmliche» ktreben nnck Vertiefung und verinncriickunn deö Vorträge» erkrnnen. lind eS ist gewiß nickt »»ersehlt, wenn man etwa den Sänacr drcjer BrnßmS-Lieder zu einem selbständigen Konzert ermutigt. WaS dnS Klnvicrsviel anbeirMt, konnte man noch eine vielverspreckemde Leistung bucken, die dem Konto der Klasir Schilde zuzulchrcibcn Ist. k'. *. I-. 's Der Literarische Berel« veranstaltete tn keiner letzten Sitzung einen G v e t h e - A b e » d. Professor Ottvmar Enking rntnmrs mit liebe- und verständnisvoller Freundes» band ein Bild vom Leben »nd Wesen dcS Goetße-ForsckerS Wilhelm Bode, daS einen oft eigenwilligen Menschen er kennen ließ, den sein innerer Weg erst verhältnismäßig spät zu Goethe führte, dem er dann aber sein ganzes Leben widmete mit der Demut die er non denen verlangte, die an einen solchen Geist forschend »nd nnchgcstalteird sich hrranwaaen. Daß er dabei dem Dionnstschen In Goethe nickt ganz arrecht wurde, erklärt sich a»S seiner eiacnen Einstellung znm Lebe» »nd seinen Werten, Wie eine Bodescke Go'thc- Stndie, Schritt für Schritt ehrfurchtsvoll »nd liebevoll zu gleich anck de» kleinsten Schritten deS Genius vvn Weimar nackaehend ivarcn dann die AnSsührvnac» Dr N u d o l s Glasers über Goethe« Beziehungen zu dem Bade Berka und dem dortigen Schulmeister nnd Organisten Johann Heinrich Friedrich Schulz, die er an» eigener Anschauung nnd an» zumeist eigenem Forschen ge wonnen, Wie dieser begeisterte Musikant Goethes Mentor jn die Welt der Töne non Bach bi» Beethoven werden durfte, und dadurch auch aus manche kleine Dichtung Goethe» ge wirkt bat, da« wurde einleuchtend ausgewlesen. WaS dir» Goethe Erlebnis außerdem aber für daS bledermeicrlicke SchiilhanS. »nd Sckiilzsche Eheidnll bedeutete. daS hat Dr. Glaser mit seinem Zetckrnstsst in einer eiacnen Novelle warm nnd lebendig zu oft humorvoller Gestalt»»« und an dem Abend schlickt und wirkungsvoll zu Gehör gebracht. Die zahl reiche Zuhörerschaft dankte für all die seinen Gaben mit herz- ltckrn Betsalllpenden. k. k. ^ ttraufsiihrnng In Schwerin. Man schreibt nnS: Nachdem Berlin den ausländischen Autoren reserviert ist, bleib» e» höchstes Verdienst der guten Provlnztheater, den dcnt chen Dramatikern den Nnlim z» erkämpfen. Schwerin zündete dem drclaktigen Drama „Dir Hochzeit non Scclov" von Ha»S Fritz von Zwehl das Mampenlickt an. Ein traurig »»'' tröstlich Spiel nennt der Antor-seln Sisick da» er- zählt, wie Till Enlensvtegel in Eecloo Hochzeit hält, nm In bnntcm Z»ll «ach Gent z» kommen, ohne von spanischen Häschern aßgesangen zu werden. Eine Scheinehe mit der Tochter dcS Pfarrers Thomas lltenkwoe, — denn Till Eulen, spiegel zieht durch Flandern, Brabant und Utrecht, um den FreihcttSgeist der Genien sür Oranten und gegen die Unter drücker z» entfachen. Liebe zwischen den Schetngaiten flammt -gegen Pakt nnd Gensenwort — aus. die PastorSlochtcr stirbt untcr spanischem Dolch. Der Prinz vvn Oranien wird be seitigt — doch daS Gewissen der Geusen bleibt wach und ruft nach Freiheit. Han» Fritz vvn Zwehl gibt Auftakte znm deutschen Drama, dein starke Triebe tnne wahnen. Doch daS Nanschen zcrslattcrt immer wieder in schwächliches Plätichern, da» eine vorzügliche Ncaic »nd eine hervorragende Dorstes- lung gerade zum guten Achtungserfolg tragen konnten. Trotzdem ist Zwehl rin Dichter. In dem da» Lied der Seele Horst. Teil« dtclcs Stücke» weisen Ihn au». Uu» so bleibt auch diese Aufführung ein Verdienst. s Professor Otto Francke In Weimar begeht am 8. De zember seinen 7 0, Geburtstag. Als Mitbegründer der Goelhe-Elesell'chaft, als Goethe, und Shakespeare-Forscher, in zahlreichen schrlftstcllerlschen Arbeiten lmt der Gelehrte ein retcheS Willen beknn-et nnd an der Pflege deS Geiste» von Weimar t>crdlcnstlichcn Anteil genommen. Professor Francke war Jahrzehnte hindurch am Weimarer Gmnnasium tä ig imd aeniestt seine AlterSruhc in seiner Geburt», und Heimatstadt Weimar. s* LadiSlanS Neymont schwer erkrankt. Nachrichten an» Polen zusola« Ural der bekannte polnljche Schriftsteller Ladis laus Ncnmont. der Im vorigen Jahre mit dem Lttcratur- Nobelprel» auögczrtchnct worden ist. an einer Lungen, ent.zündung schwer danieder. Sein Zustand ist besorgnis erregend. s* Der Tob eine» Märtyrer» der Wlssenschast. Der frühere Nöntgenologe de» Londoner Krankenhauses, Neginald Black all, ist mit 44 Jahren an den schwere» Verletzungen gestorben, die er sich bei seiner Arbeit mit den Nöntgenstrahlen zngczogen hatte. Seit 17 Jahren litt er an den Zerstörungen der Haut, die Im Anfang der NSntgen» forschung. alS man noch nicht genügend Schutzmaßnahmen kannte, von den Strahlen heroorgernsen wnrden. Zwanzig Operationen unterzog er sich tn diesen Jahre», »nd er arbeitete auch »och weiter, bis ihm 1023 die linke Hand amputiert wurde. Im vergangenen August wurde ihm auch die reckte Hand ab- genommen. Bi» znm Ende seine» Leben» nahm er an den Nöntaensorschnnaen den größten Anteil, bei deren Entwicklung er bahnbrechend mitgewirkt hatte. Ei» großer Teil der Schutzvorrichtungen, deren sich heute die Nöntaenologen bet ihrer gefährlichen Tätigkeit bediene», sind von lhw angegeben worden. < Mäeenas, wo bis! -u? Bon Ewald Silvester. Seit dem Altertum suhlte sich teivcil» ein kleiner, aber achtcnSwcrtcr Prozentsatz der mit materielle» Giiiern beson ders gesegneten Oberschicht eines KultiirvvlkcS verpflichtet — wenn auch nicht immer anS sittlicher llcberzciiaiing und au» menschlichem Mitgefühl, so doch wenigstens ans Gründen der Tradition oder Eitelkeit — künstlerisch schassende Volks- genossen, deren bedrängte wirtschaftliche Lanc ihnen Muße und EntfaliuiiaSmöglichlcii für ihr Talent geizte oder gänzlich unterband, aus eine sie nicht irgendwie moralisch belastende Art wirksam zu fördern. Ei» Gönner von echter Neigung zum Werke dcS Be treffende» verstand rk. ihn entweder über die reizvolle, von unsichll'arem Lorbeer schon raschelnde Brücke persönlicher An erkennung mit Takt und Würde einem weiteren Kreise Gleich- gestimmter näherznbrtnge». der geeignet war, de» Leistungen des Ningeiiden jene» Widerhall tn der Ocssciitltchkcii mit- vcrschasscn zu Helle», der ihm die reale Erißenzmönlichkett sicherte — oder aber durch überzeugendes Verständnis »nd daraus entspringender Snmpathie ihn znm Freunde zu gewin nen, der ihm aus der Grundlage solcher GemiitSverbindiina auch die Annahme gewisser die materielle nnd sittliche Freiheit zum Schassen gewährender Wohltaten nicht zu verweigern brauchte. I» Zeiten politischer und wirlschastkicker Umwälzungen, die Menschheit geißelnder Kriege und Scnchcn. in denen sich daS Element der Zerstörung dcS Bestehenden »nd Gesicherten, also auch dev Besitzes, am verhängnisvollsten auSwirkt, hat man natürlich immer wieder die peinliche Erfahrung machen müllcn, baß Mäzcnatcngeist und Mä.zenatcntat zuerst, und zwar am radikalste» unlerainaen. Jenes geringe Häuslein aber, da» eS immer verstanden bat, sich ans dein Kamme der steilsten Woge der Wandlungen noch mit einem guten Teil seiner Habe in» Wellental der neuen „Entfaltung" hinüber- zurettcn oder den so fruchtbaren Boden aller und ieder ge gebenen Tatsachen vorurteilslos aiiSznsanacn — läßt nur sehr selten »nd wohl nle ohne besonderen äußerlichen Anstoß einen an» seiner Mitte sick »n der edlen Besinnung aufrafsen, baß Besitz noch Immer verpflichtet. Und er vervM^te« heute wte zu senen Ketten, da er noch zum größeren Teile dem Adel, der „Noblesie", eigen war. Doppel! aber, weil er rarer alS früher newordcn ist und sich in den Händen elnlaer weniger dafür um so dicker geballt hat. Dichter, Künstler, aelstla e^ic»---...',- mal ein Volk nickt anSkommen kann, wenn e» seine geistige und seelische Entwicklung und Bildung nicht aufgcben will, ve-
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