Zschopauer Wochenblatt. Gemeinnützige und angenehm unterhaltende Mittheilungen für den Bürger und Lan-mmrir. Mit allerZnädigstev Röntg!. Sächsischer Loncession. ^ 12. Sonnabends, den 21. März 1846. Motto: Im Vergleichen findet sich gar oft die Wahrheit, Stellt sich unser,» Auge dar in voller Klarheit. Fkauenheez uns Eisenbahn. Ein Frauenherz und eine Eisenbahn, sie gleichen Beinahe alle beide sich auf's Haar, Wer so mit beiden fährt, ist gar nicht mehr sein eigen, Der fremden Macht gehört er ganz und gar, Den «ig'nen Willen muß man ganz vergessen. Ist man auf beiden einmal — aufgesessen. Bevor man so ein Frauenherz befahren. Da geht'« mit seinen Aclien halloh! Doch fängt man endlich an darauf zu fahren, So fahr'» die Aclien zurück, oho! Trotz Passagier und allem Larifari Stehn doch die Herzens-Aktien niemals — pari. Ein Frauenherz geht vorwärts ungezügelt, Es trotzt der Zeit, dem Elementenkampf, Und die geheime Kraft, die seinen Lauf beflügelt Ist, wie bei einer Eisenbahn: — der Dampf. Will es geschwinder noch in seinem Lauf von bannen, Braucht's einen Hansdampf nur noch vorzuspannen. Ja mit dem Hansdampf ist gar nicht zu scherzen, Er schraubt und pfeift in seiner Seele tief, Und schleppt oft sechzehn leere Frauenherzen Gleich fort mit sich wie eine Locomotiv. Und ist das Frauenherz nicht weit gescheidter, So kommt mit lauter Pfiff er immer weiter. Ein Frauenherz weiß seine Fahrt schon zu belohnen, Macht bei dem Hauptziel manchen Nebenschritt, Es macht gar oft so — Zwischenstationen — lnd nimmt noch nebenbei so manchen mit» und mit der Zeit, so will bisweilen uns gemahnen, Baut sich das Frauenherz auch Flügclbahnen. Die Billetdoux zur Fahrt bekommt man durch die Kasse, Sie spielen alle Farben; gelb und grau und grün. Wer mehr bezahlt, bekömmt die erste Klasse, Doch deshalb fahren sie nicht besser d'rin. Und wollt ihr in das Frauenherz dann schauen. So sitzen in der drillen Klass' — die Grauen. Hat man das Frauenherz versäumt, nur die Sccunbe, So geht eS ab, da hilft kein Rasen, Schrei'«; Doch laufe man nicht nach, man warte eine Stunde, Dann kommt'S zurück und ladet ein; Oft sagt's: ,Jch fahre ab!" und wartet doch noch häufig. Im Technischen heißt das: „Der Zug geht so bei läufig!" Jedoch man muß gesteh'n, Sie werden schon erlauben, Die Fraucnherzcn sind sehr frequentirt, Man braucht sich nach der Fahrt nicht abzustäuben, Besonders schnell wird man da expedirt. Im Gegen'hetl, man hat kaum Platz genommen. So ruft man schon: „Ach Gott, wie bin ich an gekom men!" Nicht wahr, jetzt lachen sie wohl, lieben Herren, Weil es den Frauen gilt, ich selber sag', Ich bitte Sie, zu viel sich nicht darauf zu sperren. Wer weiß, was von dem Mann zu sagen ich vermag! Ach, Sie erschrecken? Für jetzt lass' ich Gnad' ergehen, Jodoch, geborgt ist nicht geschenkt — auf Wie dersehen. Wie? Was? Ich sollte noch mit etwas kommen? Man fürchtet meine letzten Worte nicht? Wohlan! Schön Dank! und nun Hab'ich mir vorgenommen, — Und wie gerufen kömmt mir die Geschieht' — Ich rede jetzt, und drohte mir auch Köpfung, Vom Herz des ManneS, vom Wauwau der Schöpfung. Ein MSnnerherz, darauf muß ich mich spreizen, Ein Männerherz ist gleich der Eisenbahn, Man muß das Männerherz beständig Heizen,